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Die
Erfindung betrifft zunächst
einen im Zweikomponenten-Spritzverfahren hergestellten Gegenstand.
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Derartige
Gegenstände
sind bekannt und finden beispielsweise Verwendung im Bereich von
Lebensmittelverpackungen oder Aufbewahrungsbehältnisse oder Deckel hierzu,
wie beispielsweise für Kosmetika
und/oder Pharmazieprodukte. Diese bestehen aus zwei Kunststoff-Komponenten,
die zur Formung des Gegenstandes zugleich gespritzt sein können. Es
sind jedoch auch Gegenstände
bekannt, bei welchen zunächst
eine Komponente in Form gespritzt wird und hiernach von der zweiten
Komponente überspritzt
wird. Die beiden Komponenten können hinsichtlich
ihrer Farbgebung unterschiedlich gestaltet sein. Es sind auch Gegenstände bekannt,
bei welchen zwei Komponenten aus unterschiedlichen Kunststoffen
verwendet wurden.
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Im
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung dahin gesehen, einen Gegenstand
der in Rede stehenden Art in herstellungstechnisch einfacher Weise
hinsichtlich der optischen Gestaltung und/oder hinsichtlich vorzusehender
Sicherheits- oder Identifikationsmerkmale weiter zu verbessern.
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Diese
Problematik ist zunächst
und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass in der Trennfläche zwischen den Komponenten
ein Einlegeteil angeordnet ist. Die Trennfläche ist hierbei die Ebene zwischen
den beiden Kunststoff-Komponenten, in welcher diese Komponenten
im Zuge der zeitgleichen bzw. hintereinander durchgeführten Spritzung verschmelzen.
In diese Ebene – Trennfläche – ist erfindungsgemäß ein Einlegeteil
angeordnet. Dieses kann nach Spritzen des aus einer ersten Komponente
hergestellten Halbteils auf dieses aufgelegt sein, um hiernach zusammen
mit dem Halbteil von der zweiten Komponente überspritzt zu werden. Das Einlegeteil
ist hiernach unverlierbar zwischen den beiden Kunststoff-Komponenten gefangen.
Auch ist das Einlegeteil, zumindest bei einer Ausgestaltung, bei welcher
die beiden Komponenten das Einlegeteil jeweils vollflächig überspannen,
vor von außen
einwirkende Belastungen geschützt.
So ist beispielsweise eine Manipulation des Einlegeteils bzw. ein
Austausch desselben nicht zerstörungsfrei
durchführbar. Das
Einlegeteil kann auf der der zweiten Komponente zugewandten Oberseite
der ersten Komponente, d. h. im Bereich der späteren Trennfläche, angeordnet
sein. Alternativ kann das Einlegeteil auch unterseitig der ersten
Komponente, zugewandt der zu hinterspritzenden weiteren Komponente
im Bereich der Trennfläche
positioniert sein.
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Die
Gegenstände
der weiteren Ansprüche sind
nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruchs 1 erläutert, können aber
auch in ihrer unabhängigen
Formulierung von Bedeutung sein.
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So
ist weiter vorgesehen, dass das Einlegeteil ein Etikett ist. Dieses
kann Informationen über den
Gegenstand bzw. über
ein in dem beispielsweise als Gefäß ausgebildeten Gegenstand
aufbewahrten Medium oder dgl. aufweisen. Auch kann dies ein Etikett
mit einer Produktwerbung sein. Ein solches Etikett wird bevorzugt
in der Art eines In-Mould-Label zumindest von einer ersten Komponente
hinterspritzt, wonach die zweite Komponente über die erste Komponente und
das In-Mould-Label gespritzt wird. Auch kann das Einlegeteil ein
Aufkleber sein, welcher nach dem Spritzen der ersten Komponente
zur Bildung eines Halbteils mittels der Selbstklebeschicht auf diesem
festgelegt wird, zur abschließenden Überspritzung
mit der zweiten Komponente. Insbesondere optische bzw. dekorative
Vorteile bringt eine Weiterbildung, bei welcher das Einlegeteil
ein starres Teil ist, so weiter beispielsweise ein Metallteil, wie etwa
eine Münze
oder dgl. Während
ein Etikett oder ein Aufkleber bzw. ein In-Mould- Label aufgrund der in der Regel gewählten sehr
geringen Stärke
im μm-Bereich
eher flexibel ausgebildet sind und daher eine gegebenenfalls vorgesehene
Krümmung
der Trennfläche
nachvollziehen kann, wirkt ein starres Einlegeteil insbesondere
bei einer gekrümmten
Trennfläche eher
sich von dieser Trennfläche
absetzend dreidimensional. Auch in Zusammenwirkung mit einer ebenen
Trennfläche
wirkt bei einem starren Teil wie insbesondere bei einer Münze deren
senkrecht zur Trennflächenebene
gemessene Stärke.
Bei einer gekrümmt
verlaufenden Trennfläche
kann das starre Teil bei gleicher Betrachtungsrichtung sowohl tangential
die Trennfläche
berührend
vor dieser angeordnet sein als auch tangential diese berührend hinter
der Trennfläche.
Weiter alternativ kann das starre Teil hierbei auch die Trennfläche sekantenartig schneiden.
Insbesondere bei einer eingelegten Münze oder einem weiteren starren
Prägeteil
kann dieses zudem eine optische Wirkung dahingehend erzielen, dass
hierdurch ein Schattenwurf erreicht wird. Auch kann das Einlegeteil
eine elektrische Funktionsfolie sein, so beispielsweise in Form
eines Transponders oder anderer kontaktloser ID-Systeme, wie weiter beispielsweise
Smart-Label oder dgl. Solche Funktionsfolien dienen beispielsweise
zum Diebstahlschutz und/oder zur Identifikation im Zuge eines Scannens im
Kassenbereich bei Verkaufsgegenständen. Hier erweist sich die
vorgeschlagene Einbettung des Einlegeteils zwischen den Komponenten
als besonders vorteilhaft, da hierdurch einer Manipulation entgegengewirkt
ist. Auch wird vorgeschlagen, dass das Einlegeteil zumindest teilweise
von zumindest einer der Lagen nicht überdeckt ist. Entsprechend
kann ein fensterartiger Öffnungsbereich
im Überdeckungsbereich
zum Einlegeteil vorgesehen sein. Dieser fensterartige Öffnungsbereich
kann sowohl im Bereich des durch die erste Komponente hergestellten
Gegenstandsabschnittes als auch im Bereich des durch die zweite
Komponente hergestellten Gegenstandsabschnittes ausgeformt sein.
Alternativ können
beide Halbteile in Projektion auf das eingefasste Einlegeteil eine
solche fensterartige Öffnung
besitzen.
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Des
Weiteren betrifft die Erfindung einen Gegenstand nach den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Um einen derartigen Gegenstand
in optischer und/oder funktionaler Art weiter zu verbessern, wird
vorgeschlagen, dass eine der Lagen in der Trenneben bedruckt ist.
So kann beispielsweise ein aus einer ersten Komponente hergestelltes
Halbteil einer Druckvorrichtung zugeführt werden, die auf die zu über- bzw.
zu hinterspritzende, später
die Trennebene bildende Oberfläche
einen Druck aufbringt, so beispielsweise in Form eines Logos und/oder
in Form von Schriftzügen.
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Auch
betrifft die Erfindung einen Gegenstand nach den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, wobei hier zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagen
wird, dass eine der Lagen im Bereich der Trennebene eine gravurartige
Ausformung aufweist. Durch diese Gravur werden vertiefte und erhabene Bereiche
auf der der anderen Komponente zugewandten Oberfläche freigearbeitet,
welche insbesondere durch Schattenwirkung einen ansprechenden optischen
Effekt erzielen.
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Der
Gegenstand des weiteren Anspruchs ist nachstehend in Bezug zu dem
Gegenstand des Anspruchs 1 und/oder des Gegenstands des Anspruchs 8
und/oder des Gegenstands des Anspruchs 9 erläutert, kann aber auch in seiner
unabhängigen
Formulierung von Bedeutung sein.
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So
ist in einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
vorgesehen, dass mindestens eine der Lagen transparent gehalten
ist. Diese mindestens eine Lage ist bevorzugt die äußere Lage,
welche somit den Blick auf das eingebettete Einlegeteil freigibt.
Alternativ können
auch beide Lagen transparent gehalten sein, so beispielsweise bei einem
erfindungsgemäß hergestellten
Trinkgefäß oder dgl.
Die verschiedenen Komponentenlagen können auch unterschiedlich farbig
transparent gehalten sein.
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Auch
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Gegenstandes
im Mehrkomponenten-Spritzverfahren. Um ein Verfahren der in Rede stehenden
Art anzugeben, mittels welchem ein Gegenstand mit optisch und/oder
funktional verbesserten Eigenschaften hergestellt werden kann, wird
vorgeschlagen, dass zunächst
eine Komponente gespritzt wird, dann die zum Überspritzen mit der zweiten
Komponente vorgesehene Trennfläche
in dem Sinne behandelt wird, dass ein Teil aufgelegt oder aufgeklebt
wird oder eine Gravur oder Bedruckung vorgenommen wird und dass
sodann diese damit behandelte Trennfläche zumindest teilweise mit
der zweiten Komponente überspritzt
wird. Zufolge dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung ist ein Verfahren angegeben,
mittels welchem ein im Mehrkomponenten-Spritzverfahren gefertigter
Gegenstand herstellbar ist, welcher in der Trennebene zwischen den Komponenten
ein Einlegeteil aufweist bzw. bei welchem eine der Lagen in der
Trennebene bedruckt ist bzw. mit einer Gravur versehen ist. Bei
diesem Verfahren können
hinsichtlich der Farbe, des Ausgangswerkstoffes und/oder der Transparenz
unterschiedliche Komponenten verwendet werden.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich
mehrere Ausführungsbeispiele
darstellt, näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 in
perspektivischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Gegenstand in einer beispielhaften
Ausführungsform;
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2 den
Schnitt gemäß der Linie
II-II in 1;
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3 den
Schnitt gemäß der Linie
III-III in 2;
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4 eine
der 2 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch eine
alternative Ausführungsform betreffend;
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5 in
einer weiteren Ausführungsform eine
Darstellung gemäß der Schnittdarstellung
in 2;
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6 den
Schnitt gemäß der Linie
VI-VI in 5;
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7 eine
der 6 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch eine
weitere Ausführungsform betreffend.
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Dargestellt
und beschrieben ist zunächst
mit Bezug zu 1 ein Gegenstand 1 in
Form einer schraubdeckelverschließbaren Dose. Diese ist im Zweikomponenten-Spritzverfahren
hergestellt. Entsprechend weist die Dose 1 zwei Komponentenlagen 2 und 3 auf,
wobei eine erste Komponentenlage 2 die dosenseitig innere
Lage ausformt und die Komponentenlage 3 die, die erste
Komponentenlage 2 außen umfassende, im Wesentlichen sichtbare Lage bildet.
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Die
der zweiten Lage 3 zugewandte Oberfläche 4 der ersten Lage 2 bildet
zusammen mit der der ersten Lage 2 zugewandten Oberfläche 5 der
zweiten Lage 3 eine Trennfläche 6 zwischen den
Lagen 2 und 3, in welcher durch diese Trennfläche 6 gebildeten Trennebene
die Komponenten der Lagen 2 und 3 miteinander
verschmolzen sind.
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In
dieser Trennfläche 6 ist
gemäß den Darstellungen
in den 1 bis 3 ein Einlegeteil 7 angeordnet.
Letzteres ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Etikett 8 in
Form eines In-Mould-Labels, welches Etikett 8 in der Spritzform durch
die Komponente für
die erste Lage 2 hinterspritzt ist. Alternativ kann dieses
Einlegeteil 7 auch ein Aufkleber sein, welcher auf die
bereits gespritzte erste Lage 2, auf deren Oberfläche 4 aufgebracht
ist.
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Das
Einlegeteil 7 wird mittels der Komponente für die zweite
Lage 3 überspritzt
und somit gemäß dieser
Ausführungsform
vollständig,
sowohl vorder- als rückseitig
vollflächig
in den Gegenstand 1 eingebunden.
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Bevorzugt
ist hierbei die zweite Lage 3 transparent gehalten. Demzufolge
ist der Blick frei auf das eingebundene Einlegeteil 7,
welches beispielsweise ein Logo darstellt.
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Auch
kann das Einlegeteil 7 ein Funktionsteil, so weiter beispielsweise
eine Funktionsfolie in Form eines Transponders oder dgl. sein. Hierbei
erweist es sich von Vorteil, wenn, wie bevorzugt auch die erste
Lage 2, die zweite Lage 3 nicht transparent gehalten
ist.
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Gemäß der Darstellung
in 4 kann die Oberfläche 4 der ersten Lage 2 (alternativ
auch die Oberfläche 5 der
zweiten Lage 3) mit einer Gravur versehen sein. In die
hierdurch ausgearbeiteten Vertiefungen taucht im Zuge des Überspritzens
die Komponente der zweiten Lage 3 ein. Bei einer transparenten
Haltung der zweiten Lage 3 wirkt diese Gravur 9 durch
die erreichte Schattenwirkung.
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Weiter
alternativ kann das Einlegeteil 7, wie in den 5 und 6 dargestellt,
ein starres Teil 10 sein, so weiter beispielsweise in Form
einer Münze 11.
Dieses starre Teil 10 wird von dem Material der ersten
Lage 2 hinterspritzt und abschließend von der Komponente für die zweite
Lage 3 überspritzt.
Durch die bevorzugt transparent gehaltene zweite Lage 3 ist das
starre Einlegeteil von außen
sichtbar, wobei weiter insbesondere bei einer eingelegten Münze 11 die Oberflächenstruktur
zu Schattenwurfeffekten führt.
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Wie
insbesondere in 6 dargestellt, kann das starre
Teil 10 sekantenartig zu der Trennfläche 6 bzw. zu der
Oberfläche 4 der
ersten Lage 2 angeordnet sein, was wiederum nach Überspritzen
des starren Teiles 10 und der ersten Lage 2 zu einem
partiellen Hintergriff des starren Teiles 10 durch die
Komponente der zweiten Lage 3 führt. Hierdurch kann weiter ein
Schlagschatteneffekt auf die erste, bevorzugt nicht transparente
Lage 2 erreicht werden. Alternativ kann, wie generell in 7 dargestellt,
das starre Teil 10 in Form einer Münze 11 auch sekantenartig
die Trennfläche 6 schneiden,
so dass das starre Teil 10 jeweils in einer taschenartigen
Aufnahme sowohl der ersten Lage 2 als auch der zweiten
Lage 3 einliegt.
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Wie
weiter in 7 zu erkennen, kann das Einlegeteil 7,
insbesondere ein starres Teil 10, zumindest teilweise und
von zumindest einer der Lagen 2 und/oder 3 nicht überdeckt
sein. Dargestellt ist eine Ausführungsform,
bei welcher beide Lagen 2 und 3 das Einlegeteil 7 nur
randseitig überdecken,
so dass sich in Projektion auf das Einlegeteil 7 fensterartige Öffnungen 12 einstellen.
Durch die Öffnungen 12 ist das
Einlegeteil 7 nicht nur sichtbar, sondern darüber hinaus
auch ertastbar.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.