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Die
Erfindung betrifft ein Scharnier, insbesondere zur Lagerung eines
Fensters an einem Fahrerhaus eines Lastkraftwagens der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
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Ein
solches Scharnier ist beispielsweise bereits aus der
DE 80 31 465 U1 als bekannt
zu entnehmen, mittels welchem ein Fenster an einem Rahmen eines
Kraftwagens festgelegt werden kann. Das Scharnier umfasst dabei
ein karosseriefestes und ein fensterseitiges Scharnierteil, welche
aus einer Schließstellung
in eine Offenstellung relativ zueinander bewegbar sind. Die beiden
Scharnierteile sind dabei im Bereich einer zylindrischen Lagerachse bzw.
einer dazu korrespondierenden Lagerrinne aneinander schwenkbar gehalten.
In der Schließstellung
wird die Fixierung des Fensters dadurch erreicht, dass ein karosserieseitiger
Hebel auf der dem Scharnier gegenüberliegenden Seite des Fensters mit
einem korrespondierenden fensterseitigen Haltemittel in Eingriff
gebracht wird. Mittels des Hebels können somit die Dichtkräfte einer
zwischen dem karosserieseitigen Rahmen und dem Fenster angeordneten
Dichtung überwunden
und das Fenster in der Schließstellung
gehalten werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Scharnier der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit welchem sich die beiden Scharnierteile auf einfache
Weise in der Offenstellung und/oder der Schließstellung relativ zueinander
fixieren lassen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Scharnier mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und
nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um
ein Scharnier zu schaffen, deren Scharnierteile in der Schließstellung
und/oder Offenstellung auf einfachere Weise gegeneinander fixiert
werden können,
ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die beiden Scharnierteile in ihrer Schließstellung in einem Klemmsitz
relativ zueinander festlegbar sind und/oder in ihrer Offenstellung
durch miteinander korrespondierende Anschläge relativ zueinander festelegbar
sind. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, die beiden Scharnierteile so
auszubilden, dass diese in ihrer Schließstellung einen Klemmsitz relativ
zueinander bilden. Hierdurch kann beispielsweise ein Fenster gegenüber einem zugehörigen Rahmen
festgelegt werden, ohne dass hierzu – wie dies beispielsweise beim
Scharnier gemäß der
DE 80 31 465 U1 der
Fall ist – ein
zusätzlicher
Hebel sowie ein zusätzliches
Halteteil erforderlich sind. Vielmehr können erfindungsgemäß die beiden
Scharnierteile in ihrer Schließstellung
so miteinander verklemmt werden, dass beispielsweise eine Scheibe
in ihrem oberen, scharniernahen Bereich festsitzt und hierdurch
keine Klappergeräusche
zwischen der Scheibe und dem Rahmen entstehen. Es ist ersichtlich,
dass somit auf einfache Weise die beiden Scharnierteile in ihrer
Schließstellung
kraftschlüssig
relativ zueinander festlegbar sind.
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Damit
die beiden Scharnierteile in ihrer Offenstellung auf einfache Weise
gegeneinander fixierbar sind, weisen diese jeweils korrespondierende
Anschläge
auf. Hierdurch kann beispielsweise ein Fenster äußerst einfach relativ zu einem
zugehörigen Rahmen
in der Offenstellung gehalten werden, ohne dass hierzu zusätzliche
Teile wie Aufsteller oder dergleichen erforderlich sind. Demzufolge
sind die beiden Scharnierteile in ihrer Offenstellung durch die Anschläge formschlüssig relativ
zueinander festlegbar. Dabei wird eine sichere Halterung der beiden
Anschläge
zueinander beispielsweise dadurch erreicht, dass das eine Scharnierteil
und demzufolge auch deren Anschlag bedingt durch die Schwerkraft
auf dem anderen Scharnierteil bzw. auf deren Anschlag ruht.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung.
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Diese
zeigt eine ausschnittsweise und schematische Schnittansicht auf
ein Notausstiegsfenster eines Lastkraftwagens, welches über das
Scharnier an einem rohbauseitigen Rahmen eines Fahrerhauses eines
Lastkraftwagens gehalten ist.
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Von
einem Rahmen 10 eines Rohbaus eines Fahrerhauses eines
Lastkraftwagens sind in der Figur ausschnittsweise zwei Teilschalen 12, 14 erkennbar,
welche im Bereich eines Flansches 16 miteinander verbunden
sind. An diesem Flansch 16 ist ein karosserieseitiges bzw.
rohbauseitiges Scharnierteil 18 über einen Gewindebolzen 20 befestigt,
der mit einer Mutter 22 zusammenwirkt.
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Das
rohbauseitige Scharnierteil 18 bildet mit einem Scharnierteil 24 ein
Scharnier, durch welches ein Notausstiegsfenster 26 schwenkbar
am Rahmen 10 gehalten ist. Das Scharnierteil 24 bzw.
das Notausstiegsfenster 26 sind dabei aus der mit ausgezogenen
Linien dargestellten Schließstellung
in die gestrichelt angedeutete Offenstellung bewegbar. Dies erfolgt
durch Drehung des fensterseitigen Scharnierteils 14 gegenüber dem
rohbauseitigen Scharnierteil 18 um eine Drehachse D.
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Die
beiden Scharnierteile 18, 24 umfassen miteinander
zusammenwirkende, in einem Abstand zu der Drehachse D und im Wesentlichen
konzentrisch angeordnete Klemm- und Führungsflächen 28, 30,
welche so zueinander ausgebildet sind, dass sich in der Schließstellung
des Notausstiegfensters 26 ein Klemmsitz zwischen diesen
ergibt. Mit anderen Worten ist insbesondere die auf Seiten des rohbaufesten Scharnierteils 18 liegende
Klemm- und Führungsfläche 28 leicht
exzentrisch ausgebildet, so dass die auf Seiten des beweglichen
Scharnierteils 24 angeordnete Klemm- und Führungsfläche 30 in
der Schließstellung
kraftschlüssig
anliegt. Insgesamt ergibt sich somit in der Schließstellung
ein Klemmsitz zwischen den beiden Scharnierteilen 18, 24,
indem die beiden jeweils zugehörigen
Klemm- und Führungsflächen 28, 30 kraftschlüssig miteinander
zusammenwirken. Hierdurch wird im Wesentlichen erreicht, dass das Notausstiegsfenster 26 in
seinem oberen, dem Scharnier zugewandten Bereich festsitzt, so dass keine
Klappergeräusche
entstehen können.
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Wird
das Notausstiegsfenster 26 geöffnet und demzufolge das fensterseitige
Scharnierteil 24 in die mit gestrichelten Linien angedeutete
Offenstellung gebracht, so dienen die beiden zusammenwirkenden Klemm-
und Führungsflächen 28, 30 zunächst dazu,
dass die Drehachse D an Ort und Stelle verbleibt. Kurz vor Erreichen
der Offenstellung kann das fensterseitige Scharnierteil 24 derart
in Richtung zum rohbaufesten Scharnierteil 18 hin verschoben werden,
dass sich eine Verschiebung der Drehachse D nach D' ergibt. Durch diese
Verschiebung der Drehachse D nach D' kommt ein Anschlag 32 des fensterseitigen
Scharnierteils 24 in Eingriff mit einem Anschlag 34 auf
Seiten des rohbaufesten Scharnierteils 18. Hierdurch wird
eine formschlüssige
Verriegelung und somit eine Festlegung der beiden Scharnierteile 18, 24 in
der Offenstellung des Notausstiegsfensters 26 erreicht.
Es ist somit erkennbar, dass keinerlei weitere Aufsteller erforderlich
sind, um das Notausstiegsfenster 26 in seiner Offenstellung
zu halten. Die beiden Anschläge 32, 34 wirken
dabei zuverlässig
insbesondere dadurch zusammen, dass die Schwerkraft des Scharnierteils 24 bzw.
des Notausstiegs 26 auf diese wirkt.
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Schließlich ist
aus der Figur eine Dichtung 36 erkennbar, welche an einem
Ende der Teilschale 14 des Rahmens 10 festegelegt
ist. Es ist klar, dass das Notausstiegsfenster 26 mittels
des Klemmsitzes zwischen den beiden Klemm- und Führungsflächen 28, 30 in
seiner Schließstellung
gegen die Dichtkraft der Dichtung 36 gehalten ist.