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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein CT-System zur Durchführung einer
Cardio-CT-Untersuchung eines Patienten mit mindestens zwei winkelversetzt
auf einer Gantry angeordneten Röntgenröhren, wobei
ein aktuelles EKG-Signal des Patienten abgenommen wird, Patient
und Gantry relativ zueinander in Systemachsenrichtung sequentiell
verschoben werden, während
die mindestens zwei winkelversetzt angeordneten Röntgenröhren zum
Scan auf einer Kreisbahn um den Patienten bewegt werden und Absorptionsdaten
des Patienten gemessen werden und anschließend mit ausgewählten Absorptionsdaten
tomographische Darstellungen des Patienten erstellt werden.
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Ein ähnliches
Verfahren und ein ähnliches CT-System
sind allgemein bekannt.
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Es
ist außerdem
allgemein bekannt, dass Patienten mit CT-Systemen mit winkelversetzten Röntgenröhren und
unterschiedlichen Energiespektren gescannt werden, so dass eine
bessere Differenzierung des gescannten Gewebes beziehungsweise der
darin vorhandenen Ablagerungen ermöglicht wird.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren und ein CT-System zur Durchführung einer Cardio-CT-Untersuchung
zu finden, bei denen einerseits der Scan mit mindestens zwei unterschiedlichen
Energiespektren durchgeführt
und anderseits auch der Vorteil von winkelversetzten Röntgenröhren bezüglich ihrer
erhöhten
Zeitauflösung
genutzt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand untergeordneter Ansprüche.
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Der
Erfinder hat Folgendes erkannt:
Bei der Durchführung von
CT-Untersuchungen ist es unter Verwendung von Parallelgeometrie
ausreichend einen Projektionswinkelbereich von 180° – also ein
Halbumlaufdatenintervall – zu
verwenden, um realistische Schnittbilder zu rekonstruieren. Bei einer
Datenaufnahme in Fächergeometrie
ist ein Fächerdatensatz
von 180° plus
dem Fächerwinkel
des Detektors notwendig, um 180° Paralleldaten
für jeden
Bildpunkt innerhalb des Messfeldes zu erhalten. Im Drehzentrum reichen
180° von
Fächerdaten
aus, um 180° Paralleldaten
zu erhalten. Bei einem CT-System mit zwei um 90° winkelversetzt angeordneten
Röntgenquellen
kann dieser Halbumlaufdatensatz in Parallelgeometrie in zwei Viertelumlaufdatensätze aufgeteilt
werden, die gleichzeitig von den beiden Messsystemen durch den 90°-Versatz zwischen ihnen
aufgenommen werden. Diese beiden Viertelumlaufdatensätze können mit
Hilfe einer glättenden Übergangsfunktion
aneinander gefügt
werden, wobei die Glättung
dafür sorgt,
dass Strichartefakte durch mögliche
Inkonsistenzen zwischen den beiden Start- und Endprojektionen vermieden
werden. So entsteht ein für
die Bildrekonstruktion ausreichendes Halbumlaufintervall in Parallelgeometrie
aus Daten, die beide Meßsysteme
gleichzeitig im Zeitintervall einer viertel Gantry-Rotationszeit
aufgenommen haben. Leider lassen sich mit dieser Technik keine Dual-Engery-Anwendungen
realisieren, es sei denn durch Verzicht auf zeitliche Auflösung. Soll
also aus den Daten einer Herzperiode gleichzeitig ein 80 kV Bild
und ein 140 kV Bild berechnet werden, muss jedes Bild separat aus
einem Halbumlaufdatensatz des jeweiligen Messsystems berechnet werden
und weist daher eine zeitliche Auflösung von nur noch einer halben Gantry-Rotationszeit
auf.
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Es
wird daher vom Erfinder ein neues Verfahren zur Cardio-CT-Bilderzeugung mit
mehreren Energiespektren vorgeschlagen, bei dem auch unter Verwendung
mehrerer Energiespektren die Zeitauflösung des CT-Systems entsprechend
der Anzahl der verwendeten Strahlungsquellen verbessert wird. Hierfür kann der
Patiententisch EKG-getriggert sequentiell von einer z-Position zur
nächsten
gefahren werden, wobei an jeder z-Position zu nächst mit dem gewünschten
zeitlichen Abstand zur letzten R-Zacke des
EKGs ein sequentieller Teilumlaufscan mit zum Beispiel 120 kVp oder
140 kVp Röhrenspannung
für beide
Meßsysteme
eines Dual-Source-CT-Systems, entsprechend den Anforderungen für eine CT-angiographische
Untersuchung der Koronararterien, aufgenommen werden. Die zeitliche
Auflösung
eines solchen Scans beträgt
bei einem Dual-Source-CT jeweils eine viertel Rotationszeit. An
der vom Benutzer vordefinierten z-Position wird der Tisch nach dieser ersten
Datenaufnahme nicht weiterbewegt, sondern es schließt sich
ein weiterer sequentieller Teilumlaufscan mit beispielsweise 80
kVp für
beide Meßsysteme
an. Die Zeit von einer Herzperiode zur nächsten reicht aus, um sowohl
die Röhrenspannung
als auch den Röhrenstrom
umzuschalten, so dass – falls
gewünscht – annähernde Dosisgleichheit
beider Scans erzielt werden kann, was für die Dual-Energy-Auswertung
besonders günstig
sein kann. Erst nach der 80 kVp Aufnahme erfolgt die Weiterbewegung
zur nächsten
z-Position und es schließt
sich eine Aufnahme mit einer 120 kVp beziehungsweise 140 kVp an der
neuen z-Position an. Hiermit kann fortgefahren werden, bis die vorbestimmte
Region des Patienten vollständig
gescannt worden ist.
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Auf
diese Weise lässt
sich innerhalb derselben Untersuchung und mit demselben Kontrastmittelbolus
das gesamte Herz CT-angiographisch
mit bestmöglicher
Zeitauflösung
abbilden und an einzelnen vordefinierten Stellen kann zusätzlich noch
Dual-Energy-Information, zum Beispiel zur Beurteilung des Myokards
oder koronarer Plaques, erhalten werden.
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Entsprechend
diesem zuvor beschriebenen Grundgedanken der Erfindung schlägt der Erfinder eine
Verbesserung des bekannten Verfahrens zur Durchführung einer Cardio-CT-Untersuchung
eines Patienten mit einem CT-System mit mindestens zwei winkelversetzt
auf einer Gantry angeordneten Röntgenröhren, aufweisend
die folgenden Verfahrensschritte, vor:
- – Es wird
ein aktuelles EKG-Signal des Patienten abgenom men,
- – Patient
und Gantry werden relativ zueinander in Systemachsenrichtung sequentiell
verschoben, während
- – die
mindestens zwei winkelversetzt angeordneten Röntgenröhren zum Scan auf einer Kreisbahn um
den Patienten bewegt werden und Absorptionsdaten des Patienten gemessen
werden, und
- – es
werden mit ausgewählten
Absorptionsdaten tomographische Darstellungen des Patienten erstellt.
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Erfindungsgemäß wird dieses
an sich bekannte Verfahren nun dadurch ergänzt, dass die folgenden Verfahrensschritte
durchgeführt
werden:
- – An
mindestens zwei sequentiell angesteuerten Relativpositionen zwischen
Patient und Gantry wird der Patient mit zwei unterschiedlichen Röntgenspektren
gescannt, wobei
- – der
Patient an einer ersten Relativposition durch mindestens zwei Röntgenröhren zunächst mit
einem ersten gleichen Röntgenspektrum
gescannt wird, bis die Messdaten für Parallelprojektionen über eine
Spanne von insgesamt mindestens 180° an Projektionswinkeln aus einer
vorbestimmten Herzphase gesammelt sind,
- – ohne
Positionswechsel der Gantry wird der Patient an der ersten Relativposition
durch mindestens zwei Röntgenröhren mit
mindestens einem zweiten Röntgenspektrum
gescannt, bis die Messdaten für
Parallelprojektionen über
eine Spanne von mindestens 180° an
Projektionswinkeln aus einer vorbestimmten Herzphase gesammelt sind;
- – anschließend wird
die nächste
Relativposition zwischen Patient und Gantry angefahren.
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Es
wird bei diesem Verfahren also kein Spiralscan durchgeführt, sondern
es wird die Gantry relativ zum Patienten beziehungsweise zum Patiententisch
sequentiell in Schritten, die durch den Herzschlag des Patienten
getriggert werden, in z-Richtung beziehungsweise Systemachsenrichtung
verschoben, wobei an jeder Relativposition nacheinander die unterschied lichen
Energiespektren jeweils für einen
Kreis-Scan über
mindestens 180° geschaltet werden.
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Das
oben dargestellte Verfahren kann sowohl mit einem CT-System mit drei um
120° winkelversetzte
Röntgenröhren als
auch mit einem CT-System mit zwei um 90° winkelversetzte Röntgenröhren angewandt
werden.
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Die
unterschiedlichen Energiespektren der Strahlung können beispielsweise
durch eine Variation der Beschleunigungsspannung oder durch die Verwendung
unterschiedlicher Strahlungsfilter oder auch durch eine Kombination
von beiden Maßnahmen
erreicht werden.
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Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn der Röhrenstrom
bei der Veränderung
des Energiespektrums derart angepasst wird, dass die applizierte
Dosisleistung gleich bleibt. Hierdurch kann erreicht werden, dass
unabhängig
von dem verwendeten Energiespektrum eine möglichst geringe Dosisbelastung
des Patienten bewirkt wird.
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Die
Relativbewegung zwischen Patient und Gantry in Systemachsenrichtung
kann entweder durch ein Verfahren einer Patientenliege, auf der
sich der Patient befindet, in Systemachsenrichtung oder durch ein
Verfahren der Gantry gegenüber
einer feststehenden Patientenliege erfolgen.
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In
einer besonderen Ausgestaltung des Verfahrens schlägt der Erfinder
vor, dass der Wechsel der Energiespektren und die Relativverschiebung zwischen
Patient und Gantry getriggert durch die aufgenommenen EKG-Signale
erfolgt, indem zunächst in
einer ersten Herzperiode während
der Ruhephase durch mindestens zwei Strahlenquellen und jeweils zugeordnetem
Detektor insgesamt Projektionen über einen
Winkelbereich von mindestens 180° mit
einem ersten Energiespektrum erzeugt und erfasst werden und anschließend in
einer zweiten darauf folgenden Herzperiode während der Ruhephase durch mindestens
zwei Strahlenquellen und jeweils zugeordnetem Detektor insgesamt Projektionen über einen
Winkelbereich von mindestens 180° mit
einem zweiten Energiespektrum erzeugt und erfasst werden, wobei
direkt anschließend
die Relativverschiebung zwischen Gantry und Patient in Systemachsenrichtung
erfolgt, so dass bereits in der nächsten Herzperiode wieder ein
Scan mit dem ersten Energiespektrum durchgeführt werden kann. Damit beginnt
das Verfahren von neuem und es kann durchgeführt werden, bis eine vorbestimmte
Herzregion oder die gesamte Herzregion gescannt ist.
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Alternativ
besteht auch die Möglichkeit,
dass nach der Relativverschiebung in einer dritten Herzperiode während der
Ruhephase durch mindestens zwei Strahlenquellen und jeweils zugeordnetem
Detektor insgesamt Projektionen über
einen Winkelbereich von mindestens 180° mit dem zweiten Energiespektrum
erzeugt und erfasst werden und in einer vierten darauf folgenden
Herzperiode während
der Ruhephase durch mindestens zwei Strahlenquellen und jeweils
zugeordnetem Detektor insgesamt Projektionen über einen Winkelbereich von
mindestens 180° mit
dem ersten Energiespektrum erzeugt und erfasst werden, worauf wiederum
die Relativverschiebung zwischen Gantry und Patient in Systemachsenrichtung
erfolgt und das Verfahren von vorne beginnt.
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Gemäß einer
weiteren Variante des Verfahrens schlägt der Erfinder vor, dass der
Wechsel der Energiespektren und die Relativverschiebung zwischen
Patient und Gantry getriggert durch die aufgenommenen EKG-Signale
erfolgt, indem:
- – in einer ersten Herzperiode
während
der Ruhephase durch mindestens zwei Strahlenquellen und jeweils
zugeordnetem Detektor insgesamt Projektionen über einen Winkelbereich von
mindestens 180° mit
einem ersten Energiespektrum erzeugt und erfasst werden,
- – in
einer zweiten darauf folgenden Herzperiode während der Ruhephase durch mindestens
zwei Strahlenquellen und jeweils zugeordnetem Detektor insgesamt
Projektionen über
einen Winkelbereich von mindestens 180° mit einem zweiten Energiespektrum
erzeugt und erfasst werden, und
- – in
einer dritten darauf folgenden Herzperiode die Relativverschiebung
zwischen Gantry und Patient in Systemachsenrichtung erfolgt.
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Durch
dieses zuletzt beschriebene Verfahren ist es möglich, auch bei einem relativen
hochfrequenten Herzrhythmus das sequentielle Verfahren durchzuführen. Hierdurch
bleibt eine größere Zeitspanne für die Relativverschiebung
zwischen Patient und Gantry, wodurch auch eine ausreichend große Zeitspanne
bleibt, in der der Körper
des Patienten nach der Beschleunigungs- und Abbremsphase zur Ruhe kommt,
so dass der CT-Scan nicht durch ein „Nachwackeln" des Patienten aufgrund
von starker Beschleunigung des Patiententisches gestört wird.
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Einerseits
kann nun mit dem zuvor beschriebenen Verfahren fortgefahren werden,
oder es besteht auch hierbei die Möglichkeit bezüglich des Wechsels
der Energiespektren so zu verfahren, dass
- – in einer
vierten Herzperiode während
der Ruhephase durch mindestens zwei Strahlenquellen und jeweils
zugeordnetem Detektor insgesamt Projektionen über einen Winkelbereich von
mindestens 180° mit
dem zweiten Energiespektrum erzeugt und erfasst werden,
- – in
einer fünften
darauf folgenden Herzperiode während
der Ruhephase durch mindestens zwei Strahlenquellen und jeweils
zugeordnetem Detektor insgesamt Projektionen über einen Winkelbereich von
mindestens 180° mit
dem ersten Energiespektrum erzeugt und erfasst werden, und
- – in
einer sechsten darauf folgenden Herzperiode wieder die Relativverschiebung
zwischen Gantry und Patient in Systemachsenrichtung erfolgt.
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Das
zuletzt beschriebene Verfahren hat den Vorteil, dass die Anzahl
der Wechsel zwischen den einzelnen Energiespektren etwas geringer
ausfällt, da
hierbei jeweils das gleiche Energiespektrum über zwei Herzperioden, in denen
gescannt wird, beibehalten wird.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn während der
Relativbewegung zwischen Patient und Gantry in Systemachsenrichtung,
also in der Zeit in der keine Messdaten aufgenommen werden, keine
Dosisleistung auf den Patienten abgestrahlt wird. Insbesondere gilt
dieser Vorteil für
die Variante des Verfahrens, in der die Relativverschiebung zwischen
Patient und Gantry in einer separaten Herzperiode durchgeführt wird.
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Insbesondere
bei der Verwendung von CT-Systemen mit drei um 120° winkelversetzt
angeordneten Röntgenquellen
kann es besonders vorteilhaft sein, wenn für die Sammlung von Projektionsdaten über einen
Projektionswinkelbereich von mindestens 180° auch komplementäre Strahlen
berücksichtigt
werden.
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Während bei
einem CT-System mit zwei um 90° winkelversetzt
angeordneten Strahlungsquellen bereits eine Gantrydrehung um 90° plus Fächerwinkel
ausreicht, um einen vollständigen
Satz von Projektionen über
180° zu
erreichen, reicht bei einem System mit drei um 120° winkelversetzt
angeordneten Strahlungsquellen bereits eine Drehung der Gantry um
60° plus
Fächerwinkel
aus, um einen vollständigen
Projektionsdatensatz zu erhalten, allerdings ist es hierbei unbedingt
notwendig auch komplementäre Strahlen,
also entgegengesetzt gerichtete Strahlen, bei der Auswertung zu
berücksichtigen.
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Vorteilhaft
ist es weiterhin, wenn das zuvor beschriebene Verfahren nur über einen
Teilbereich des Herzens erfolgt, wobei der restliche Scan des Patienten
mit einem einzigen Energiespektrum erfolgt. Außerdem ist es weiterhin besonders
vorteilhaft, wenn mindestens zwei Energiespektren verwendet werden,
die sich bezüglich
ihres verwendeten Energiebereiches nicht überlappen.
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Entsprechend
dem zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren schlägt der Erfinder auch
ein CT-System zur Erzeugung tomographischer Darstellungen eines
Patienten mit einem schlagenden Herzen, mit mindestens zwei winkelversetzt
angeordneten Strahlungsquellen, die um eine Systemachse rotieren und
den Patienten durchstrahlen, wobei die Absorption der Strahlung
gemessen wird, und einer Steuer- und Recheneinheit mit einem Speicher, der
Programmcode enthält,
welcher im Betrieb die aufgenommenen Messdaten auswertet und die
tomographischen Darstellungen rekonstruiert, vor, wobei erfindungsgemäß Programmcode
im Speicher vorliegt, welcher die Verfahrensschritte der zuvor beschriebenen
Verfahrensvarianten durchführt.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele
mit Hilfe der Figuren näher
beschrieben, wobei nur die zum Verständnis der Erfindung notwendigen
Merkmale dargestellt sind. Dabei werden die folgenden Bezugszeichen verwendet: 1:
CT-System, 2: erste Röntgenröhre, 3: Gehäuse des
ersten Detektors; 4; zweite Röntgenröhre; 5: Gehäuse des
zweiten Detektors; 6: Gantrygehäuse; 7: Patient; 8:
Patiententisch; 9: Systemachse; 10: Steuer- und
Recheneinheit; 11: Programmspeicher; 12: Kontrastmittelpumpe; 13:
EKG-Ableitungskabel; 14:
Steuer- und Datenkabel für
Gantry und Patiententisch; 15: Steuerkabel für Kontrastmittelpumpe; 16:
EKG-Ableitung; 17: R-Peak; 18: Verlauf der Beschleunigungsspannung
der Röntgenröhren; 19:
Verlauf der Relativpositionen zwischen Gantry und Patient; 20:
Verlauf des Röhrenstroms; 21: Dauer
einer Herzperiode; 22.1: erster Strahlungsfilter, 22.2:
zweiter Strahlungsfilter; 23: Herz; Di:
i-ter Detektor; Fi: i-ter Fokus; IR: Röhrenstrom;
Prg1–Prgn: Programmcode; Ri:
Zeitposition des R-Peaks; S1.i: Strahlenfächer; S2.i: Strahlenfächer, t: Zeit; U: Röhrenspannung;
Ui: Röhrenspannung
für das
i-te Energiespektrum; z: z-Achse.
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Es
zeigen im Einzelnen:
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1 ein
erfindungsgemäßes CT-System
in einer perspektivischen 3D-Darstellung;
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2 einen
Querschnitt durch ein schematisch dargestelltes CT-System mit zwei
um 90° versetzten
Röntgenröhren;
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3 einen
Querschnitt durch ein schematisch dargestelltes CT-System mit drei
um 120° versetzten
Röntgenröhren;
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4 eine
erste Variante des Zeitverhaltens zwischen Spannungsumschaltung
bei der Röhrenspannung
und Vorschub des Patiententisches; und
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5 eine
zweite Variante des Zeitverhaltens der Röhrenspannung, des Röhrenstroms
und des Vorschubs in Relation zum EKG des Patienten.
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Die 1 zeigt
eine schematische 3D-Darstellung eines erfindungsgemäßen CT-Systems 1 mit zwei
um 90° winkelversetzten
Röhren-Detektor-Systemen 2, 3 und 4, 5,
die auf einer Gantry in einem Gantrygehäuse 6 angeordnet sind.
Ein Patient 7 befindet sich auf einem verschiebbaren Patiententisch 8 und
wird über
eine automatische Kontrastmittelpumpe 12 zu einem vorhergesehenen
Zeitpunkt, zu dem der eigentliche Cardio-Scan beginnt, mit Kontrastmittel
versehen, so dass eine verbesserte Gefäßdarstellung möglich ist.
Erfindungsgemäß wird über eine
Steuer- und Recheneinheit 10, in dessen Speicher 11 sich
Computer-Programme Prg1 bis Prgn befinden,
die Gantry und die daran angeordneten Röntgenröhren 2 und 4 einschließlich des
Vorschubes des Patiententisches 8 über die Steuer- und Datenleitung 14 so
gesteuert, dass zumindest in einem vorbestimmten Bereich des Patienten
ein sequentieller Scan stattfindet, wobei die beiden hier gezeigten Röntgenröhren 2 und 4 während einer
ersten Herzperiode, insbesondere während der Ruhephase der ersten
Herzperiode, jeweils ein identisches Röntgenspektrum ausstrahlen,
welches von den gegenüber liegenden
Detektoren in den Detektorgehäusen 3 und 5 aufgenommen
werden, während
der Patient selbst sich ohne Vorschub im Messfeld der beiden Röntgenröhren 2, 4 befindet.
Am Ende der Ruhephase der ersten Herzperiode wird die Beschleunigungsspannung
der beiden Röntgenröhren umgeschaltet, so
dass zu Beginn der Ruhephase der darauf folgenden zweiten Herzperiode
diese beiden Röntgenröhren ein
zweites Röntgenspektrum
ausstrahlen, mit dem das Herz des Patienten während der zweiten Ruhephase
mit Hilfe der beiden Röntgenröhren 2, 4 gescannt
wird. Getriggert wird dieser Vorgang über die Ableitung eines EKGs
des Patienten 7 über
die EKG-Leitung 13, wobei in der Regel als Triggerimpuls
die R-Zacke im EKG verwendet werden kann.
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Nach
Beendigung der beiden aufeinander folgenden Herzperioden kann zwischen
dem Ende der Ruhephase der zweiten Herzperiode und dem Beginn der
Ruhephase der dritten Herzperiode ein Vorschub mit dem Patiententisch 8 vorgenommen werden,
so dass der Patient 7 in einer neuen Relativposition zur
Gantry positioniert wird. Es ist aber auch möglich, dass für diesen
Vorschub die Zeit einer gesamten dazwischen liegenden dritten Herzperiode verwendet
wird. Dieser Ablauf kann weitergeführt werden, bis entweder ein
bestimmter Bereich des Herzens oder das gesamte Herz vollständig mit
Hilfe zweier Energiespektren gescannt worden ist. Die eigentliche
Steuerung beziehungsweise der Ablauf dieses Verfahrens wird durch
die in der Steuer- und Recheneinheit 10 enthaltenen
Programme Prg1 bis Prgn gesteuert.
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Die 2 und 3 zeigen
zwei schematische Querschnitte durch CT-Systeme in der Ebene der
Gantry.
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Die 2 zeigt
ein CT-System mit zwei Röntgenröhren 2 und 4,
einschließlich
der darin angeordneten Fokusse F1 und F2. Die Röntgenröhren 2 und 4 sind
auf einer Ebene und um 90° winkelversetzt
angeordnet, so dass deren Strahlenfächer S1.1 bis
S1.n und S2.1 bis
S2.n ebenfalls um 90° winkelversetzt vom jeweiligen
Fokus F1 beziehungsweise F2 zum
gegenüber
liegenden Detektor D1 beziehungsweise D2 reichen. Durch die hier gezeigte Anordnung genügt eine
Drehung der Gantry um den im Messfeld liegenden Patienten 7,
insbesondere auch das darin angeordnete Herz 23, durch
eine Drehung um 90° plus
Fächerwinkel
derart abzutasten, dass ein vollständiger Satz an Projektionen
aufgenommen werden kann.
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Entsprechendes
gilt für
das in der 3 dargestellte CT-System. Hier werden
drei um 120° versetzt
angeordnete Fokusse F1, F2 und
F3 dargestellt, denen gegenüber die
Detektoren D1, D2 und
D3 angeordnet sind. Bei einem solchen CT-System
genügt eine
Drehung um 60° plus
des Fächerwinkels
der verwendeten Strahlungsfächer,
um einen vollständigen
Satz an Projektionen zur Rekonstruktion von Schnittbildern zu erhalten.
Es ist allerdings bei der gezeigten Anordnung notwendig, dass auch
komplementär
ausgerichtete Strahlen bei der Sammlung von Parallelprojektionen
verwendet werden. Da unter Vernachlässigung des Problems unterschiedlicher Strahlaufhärtung zwei
entgegengesetzt gerichtete Strahlen, die den gleichen Weg zurücklegen,
identische Absorption aufweisen, kann dies in erster Näherung auch
angewendet werden.
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Zwei
Varianten des erfindungsgemäßen Zeitverhaltens
des CT-Systems bezüglich der
Steuerung der Röhrenspannung
sind in den 4 und 5 dargestellt.
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Die 4 zeigt
im ersten oberen Diagramm den schematischen Verlauf eines EKG-Signals 16 mit
den typischen R-Zacken 17, durch die bevorzugt die Triggerung
der Umschaltung der Röhrenspannung
und des schrittweisen Vorschubs der Patientenliege durchgeführt wird.
Das EKG-Signal 16 ist hier über die Zeitachse t aufgetragen
und wird in willkürlichen
Millivolt-Einheiten
des Spannungspotentials U dargestellt. Beispielhaft ist die Dauer
einer Herzperiode 21 eingetragen, wobei auf der Zeitachse
zusätzlich
die Zeitpositionen der R-Peaks Ri aufgezeichnet sind.
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Im
mittleren Diagramm der 4 ist unter Verwendung der gleichen
Zeitachse der Spannungsverlauf der Röhrenspannung U in willkürlichen
Einheiten in kVp aufgetragen. Gleichzeitig ist in der unteren Graphik
die Relativverschiebung zwischen Gantry und Patient in cm über die
gleiche Zeitachse dargestellt. Wie aus diesen Graphiken zu erkennen ist,
wird zunächst
im ersten Intervall zwischen R1 und R2 eine Spannung U1 an
die Röntgenröhren angelegt. Nach
Ende des ersten Inter valls wird die Spannung der Röntgenröhren auf
U2 angehoben, während gleichzeitig keine Relativbewegung
zwischen Gantry und Patient erfolgt. Nach dem Ende des zweiten Intervalls
bei R3 wird das Spannungspotential entsprechend
dem Verlauf 18 auf 0 gefahren, so dass die Dosisleistung
ebenfalls den Wert 0 aufweist, während
entsprechend dem Verlauf der Relativpositionen 19 die Relativposition
zwischen Gantry und Patient von z1 auf z2 verfahren wird. Die Steuerung erfolgt hierbei
so, dass vorzugsweise die Endposition ausreichend vor dem Beginn
der nächsten
Ruhephase erreicht wird, so dass während der darauf folgenden Ruhephase
in der nächsten
Herzperiode zwischen R4 und R5 keine
Erschütterungen
mehr am Patienten beziehungsweise an der Gantry auftreten und der nächste Scan,
der nun mit der Spannung U1 durchgeführt wird,
ausgeführt
werden kann. Darauf folgt nach dem Zeitpunkt R5 wiederum
eine Anhebung der Spannung auf U2, so dass
der nächste
Scan während der
nächsten
Herzperiode zwischen R5 und R6 mit der
zweiten Spannung U2 erfolgen kann. Dieses
Verfahren wird fortgeführt
bis die Herzregion durchgescannt ist, wobei vorzugsweise der Abstand
zwischen den z-Positionen z1 und z2 maximal der Breite des Detektors in z-Richtung
entspricht, so dass die gescannte Region ohne Lücken durchgescannt wird.
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Die 5 zeigt
nochmals eine ähnliche
Darstellung wie in 4, jedoch ist zusätzlich der
Verlauf 20 des Röhrenstroms
IR/mA dargestellt. Wie in der 4 beginnt
der Scan auch hier bei der Röhrenspannung
U1 über
den Zeitbereich der ersten Periode R1 bis
R2. Anschließend erfolgt ohne eine Änderung der
Relativposition zwischen Gantry und Patient eine Erhöhung der
Röhrenspannung
auf den Betrag U2, mit dem der Scan in der
zweiten Herzperiode von R2 bis R3 ausgeführt
wird. In der dritten Herzperiode wird die Beschleunigungsspannung
U2 der Röntgenröhre beibehalten,
jedoch wird der Röhrenstrom
nach dem Zeitpunkt R2 auf null abgesenkt,
so dass keine Dosisleitung ausgesandt wird und während dieser Zeit erfolgt der
Vorschub des Patiententisches, so dass eine Änderung der Relativposition
zwischen Gantry und Patient von der Position z1 zur
Position z2 ausgeführt wird. Anschließend wird
der Röhrenstrom
wieder auf den Level I2 hochgefahren und
die Periode zwischen R4 und R5 wird
der Röhrenspannung
U2 und dem Röhrenstrom I2 ausgeführt. Danach
erfolgt ein Absenken der Röhrenspannung
auf U1, während gleichzeitig der Röhrenstrom
auf den Level I1 angehoben wird, usw. Es
wird hierbei darauf hingewiesen, dass nun die Röhrenspannung und die Röhrenströme entgegen
gesetzt geregelt werden, so dass insgesamt die Dosisleistung, die
von der Röntgenröhre ausgestrahlt
wird, bei den unterschiedlichen verwendeten Röhrenspannungen identisch ist.
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Es
wird noch darauf hingewiesen, dass es auch im Rahmen der Erfindung
liegt, wenn der Positionswechsel zwischen den einzelnen Relativpositionen
zwischen Gantry und Patient zwischen den Ruhephasen zwei aneinander
grenzender Herzperioden erfolgt. Hierdurch wird ein schneller Durchlauf des
Scans gewährleistet,
jedoch kann es bei relativ hohen Herzfrequenzen der untersuchten
Patienten zu hohen Beschleunigungswerten in der Phase der Positionierung
kommen, die sich eventuell negativ auf die Bildqualität auswirken
können.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen.