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Die
Erfindung betrifft ein einstückig
aus Kunststoff geformtes Rohrstück
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Derartige
Rohrstücke
lassen sich durch Spritzgießen
relativ preiswert herstellen und werden daher in der Kraftfahrzeugindustrie
häufig
als Teil von Unterdruckleitungen oder auch Kühlmittelleitungen verwendet,
wenn zum Beispiel entlang einer Schlauchleitung ein Abzweig angebracht
oder die Schlauchleitung mittels einer Schnellkupplung an ein Bauteil
angeschlossen werden soll.
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Insbesondere
im Fall von Unterruckleitungen kommt es häufig vor, dass von der als
Schlauchleitung mit größerem Durchmesser
ausgebildeten Unterdruckleitung zwischen einem Bremskraftverstärker und
einer Drosselklappe im Ansaugtrakt bzw. einer Unterdruckpumpe des
Kraftfahrzeugs eine oder mehrere dünnere Schlauchleitungen abzweigen, durch
die der in der Unterdruckleitung herrschende Unterdruck abgegriffen
und an einem Messgerät oder
dergleichen angelegt werden kann. Da die abzweigenden Schlauchleitungen
vom Rohrstück
aus in der Regel in unterschiedliche Richtungen wegführen, wäre es eigentlich
sinnvoll, die benötigten Schlauchanschlussstutzen
in die gewünschten
Richtungen weisend am Rohrstück
anzuformen. Dies erschwert jedoch das Entformen des Rohrstücks aus einer
zur Fertigung verwendeten Spritzgussform erheblich und verteuert
damit die Herstellung des Rohrstücks.
Um dies zu vermeiden, kann das Rohrstück zum Beispiel als abknickendes
Rohrstück
ausgebildet und die Schlauchanschlussstutzen in Verlängerung
eines Rohrschenkels des Rohrstücks
und/oder parallel zu einem Rohrschenkel des Rohrstücks an diesem
angeformt werden, was zwar das Entformen erleichtert, es jedoch
manchmal erforderlich macht, die abzweigendes Schlauchleitung direkt
hinter dem Schlauchanschlussstutzen mit einem verhältnismäßig kleinen
Krümmungsradius
umzubiegen, um sie in die gewünschte
Richtung zu führen.
Dadurch kann der Schlauchanschlussstutzen erheblich auf Biegung beansprucht
werden, was unter ungünstigen
Umständen
zum Abbrechen des Schlauchanschlussstutzens führen kann.
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Aus
der
DE 9100903 U1 ist
bereits ein Knickschutz für
einen Hochdruckschlauch bekannt, der an einen Anschlussstutzen eines
Hochdruckreinigers angeschlossen wird. Der Hochdruckschlauch ist
dort lose von einer Knickschutztülle
umgeben, die durch Umspritzen einer Überwurfmutter mit Außengewinde als
Einheit mit derselben ausgebildet wird und nach dem Einschrauben
der Oberwurfmutter in ein Innengewinde des Anschlussstutzens das
Schlauchende trompetenartig umgibt.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein einstückig aus
Kunststoff geformtes Rohrstück
der eingangs genannten Art mit einem zum Aufstecken eines Schlauchendes
dienenden Schlauchanschlussstutzen dahingehend zu verbessern, dass
ein Abbrechen des Schlauchanschlussstutzens vermieden werden kann,
ohne dass neben dem Rohrstück
zusätzliche
Bauteile erforderlich sind.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Anschlussstutzen mindestens teilweise von einem Schutz
umgeben ist, der das Abbrechen des Schlauchanschlussstutzens durch
Biegekräfte
infolge einer starken Umlenkung des auf den Schlauchanschlussstutzen
aufgesteckten Schlauchstücks
verhindert und der zur Vermeidung zusätzlicher Teile einstückig am
Rohrstück
angeformt ist.
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Um
das Formen des Rohrstücks
und des Anschlussstutzens zu erleichtern, umfasst das Rohrstück zweckmäßig zwei
unter einem Winkel zueinander ausgerichtete Rohrschenkel, wobei
der Schlauchanschlussstutzen in Verlängerung von oder parallel zu
einem der beiden Rohrschenkel über
das Rohrstück übersteht.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung liegt die Längsmittelachse
des Schlauchanschlussstutzens in einer von den Längsmittelachsen der beiden
Rohrschenkel aufgespannten Mittelebene und fluchtet mit der Längsmittelachse
von einem der beiden Rohrschenkel oder ist parallel zu dieser ausgerichtet,
so dass zum Formen des Rohrstücks
und des Schlauchanschlussstutzens zwei in Bezug zueinander senkrecht
zur Mittelebene bewegliche Formhälften
und zwei in axialer Richtung der Längsmittelachsen bewegliche
Formkerne ausreichend sind.
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Um
den Anschlussstutzen optimal zu schützen, erstreckt sich der Schutz
zweckmäßig bis über das
freie Ende des Schlauchanschlussstutzens hinaus und umgibt an seinem
freien Ende eine Durchtrittsöffnung
für das
Schlauchende ringförmig.
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Dort,
wo der Schlauchanschlussstutzen in Verlängerung von einem Rohrschenkel übersteht, der
an seinem freien Stirnende mit einem Steckkupplungselement versehen,
ist eine vom Rohrstück
abgewandte Stirnfläche
des freien Endes des Schutzes zweckmäßig senkrecht zur Längsmittelachse
des Schlauchanschlussstutzens ausgerichtet, so dass sie bei der
Montage des Rohrstücks
durch Zusammenstecken des Kupplungselements mit einem komplementären Kupplungselement
als Andruckfläche dienen
kann.
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Vorzugsweise
ist das ringförmige
freie Ende des Schutzes mit dem Rohrstück durch zwei am Rohrstück angeformte
Ausleger verbunden, die beiderseits einer von den Längsmittelachsen
der Rohrschenkel aufgespannten Ebene angeordnet sind und sich zweckmäßig parallel
zu einer der Längsmittelachsen
auf diametral entgegengesetzten Seiten des Schlauchanschlussstutzens
erstrecken.
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Um
den Schutz zu verstärken,
sind die beiden Ausleger bevorzugt auf einem Teil ihrer Länge durch
einen Steg verbunden, der zur Erleichterung des Entformens bevorzugt
in einer von den Längsmittelachsen
der beiden Rohrschenkel aufgespannten Ebene liegt oder dazu parallel
ist und eine Aussparung für
den Schlauchanschlussstutzen aufweist, so dass dieser von außen her
sichtbar ist und der ordnungsgemäße Sitz
des Schlauchendes auf dem Schlauchanschlussstutzens nach dem Aufstecken des
Schlauchendes kontrolliert werden kann Im folgenden wird die Erfindung
anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
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1:
eine Seitenansicht eines abgeknickten Rohrstücks für eine Unterdruckleitung eines Bremskraftverstärkers eines
Kraftfahrzeugs;
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2:
eine Ansicht des Rohrstücks
in Richtung der Pfeile II-II in 1;
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3:
eine perspektivische Ansicht des Rohrstücks nach dem Verbinden mit
einem Schlauchstück
der Unterdruckleitung sowie mit zwei dünneren Schlauchleitungen;
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4:
eine andere perspektivische Ansicht des Rohrstücks nach dem Verbinden mit
einem Schlauchstück
der Unterdruckleitung sowie mit zwei dünneren Schlauchleitungen.
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Das
in der Zeichnung dargestellte Rohrstück 2 bildet einen
Teil einer als Unterdruckleitung 4 zwischen einer Unterdruckpumpe
(nicht dargestellt) und einem Bremskraftverstärker (nicht dargestellt) eines Kraftfahrzeugs.
Die Unterdruckleitung 4 umfasst neben dem Rohrstück 2 einem
mit dem Rohrstück 2 verbundenen
Schlauch 6 (3 und 4) und ist auf
der Seite des Rohrstücks 2 mittels
einer Schnellkupplung an die Unterdruckpumpe angeschlossen.
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Das
einstückig
durch Spritzgießen
aus Kunststoff hergestellte Rohrstück 2 besteht im Wesentlichen
aus zwei unter einem Winkel zueinander ausgerichteten Rohrschenkeln 8, 10,
die etwa in der Mitte des Rohrstücks 2 durch
einen Übergang 12 miteinander
verbunden sind. Die Längsmittelachsen 14, 16 der
beiden Rohrschenkel 8, 10 spannen eine Ebene E
auf und schneiden sich bei dem dargestellten Rohrstück 2 unter
einem Winkel von etwa 115 Grad.
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Der
eine 8 der beiden Rohrschenkel 8, 10 umfasst
einen am Übergang 12 zum
anderen Rohrschenkel 10 angrenzenden konischen Rohrabschnitt 18 und
ein zylindrisches Stirnende 20 mit vergrößertem Durchmesser,
das eine Kupplungsbuchse der Schnellkupplung bildet und sich zum
Anschließen der
Unterdruckleitung 4 an die Unterdruckpumpe mit einem komplementären Kupplungselement
(nicht dargestellt) der Unterdruckpumpe zusammenstecken lässt.
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Der
andere 10 der beiden Rohrschenkel 8, 10 weist
einen an den Übergang 12 angrenzenden hohlzylindrischen
Rohrabschnitt 22 und ein zum Aufstecken des Schlauchs 6 der
Unterdruckleitung 4 dienendes Stirnende 24 auf,
das vom Rohrabschnitt 22 durch einen über die äußere Umfangsfläche des Rohrschenkels 10 überstehenden
umlaufenden Bund 26 getrennt ist. Wie am besten in 3 dargestellt,
bildet der Bund 26 einen Anschlag für das auf das Stirnende 24 aufgesteckte
Schlauchende 28 des Schlauchs 6. Das Stirnende 24 weist
in bekannter Weise mehrere hintereinander im Abstand angeordnete,
zum freien Ende des Rohrschenkels 10 hin verjüngte und
zum Bund 26 hin hinterschnittene Halteringe 30, 32, 34 zum
Festhalten des Schlauchendes auf dem Stirnende 24 auf.
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Das
Rohrstück 2 ist
weiter mit zwei Schlauchanschlussstutzen 36, 38 kleineren
Durchmessers versehen, an denen jeweils ein Schlauchstück 40, 42 (3 und 4)
einer Zweigleitung angeschlossen wird, mit der sich der im Inneren
des Rohrstücks 2 herr schende
Unterdruck für
eine anderweitige Verwendung abgreifen lässt. Die beiden Schlauchanschlussstutzen 36, 38 weisen
jeweils eine zylindrische Umfangsfläche auf, über die an den freien Stirnenden
der Schlauchanschlussstutzen 38, 38 ein vom Rohrstück 2 weg
verjüngter
hinterschnittener Haltering 44 zum Festhalten der Enden
der Schlauchstücke 40, 42 auf
den Schlauchanschlussstutzen 36, 38 übersteht,
während
an den entgegengesetzten Stirnenden ein als Anschlag dienender ringförmiger Bund 46 über die
Umfangsfläche übersteht.
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Von
den beiden Schlauchanschlussstutzen 36, 38 ist
der eine in Verlängerung
des Rohrschenkels 8 über
den Übergang 12 zum
Rohrschenkel 10 überstehend
am Rohrstück 2 angeformt,
während der
andere parallel zum Rohrschenkel 10 am Übergang zwischen dem konisch
erweiterten Rohrabschnitt 18 und dem zylindrischen Stirnende 20 des Rohrschenkels 8 am
Rohrstück 2 angeformt
ist. Diese Ausrichtung der Schlauchanschlussstutzen 36, 38 erlaubt
es, das hohle Innere des Rohrstücks 2 und der
beiden Schlauchanschlussstutzen 36, 38 mit nur zwei
zueinander beweglichen Formkernen zu formen, die beim Entformen
des fertigen Rohrstücks 2 in
axialer Richtung der Längsmittelachsen 14, 16 der Rohrschenkel 8, 10 durch
deren offene Stirnenden und durch die offenen Stirnenden der Schlauchanschlussstutzen 36, 38 herausgezogen
werden.
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Das Äußere des
Rohrstücks 2 kann
ebenfalls mit nur zwei Formhälften
geformt werden, die zum Entformen des fertigen Rohrstücks 2 in
einer Richtung auseinander bewegt werden, die zu der von den Längsmittelachsen 14, 16 der
Rohrschenkel 8, 10 aufgespannten Ebene E senkrecht
ist.
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Um
zu vermeiden, dass der Schlauchanschlussstutzen 36 abbricht,
wenn das mit seinem Ende auf den Schlauchanschlussstutzen 36 aufgeschobene
Schlauchstück 40 unmittelbar
hinter dem Schlauchanschlussstutzen 36 mit einem verhältnismäßig kleinen
Krümmungsradius
nach einer Seite umgebogen wird, wie am besten in 3 dargestellt, wodurch
in dieser Richtung zum einen eine nicht unbeträchtliche seitliche Kraft auf
den Schlauchanschlussstutzen 36 ausgeübt wird, ist das Rohrstück 2 mit
einem den Schlauchanschlussstutzen 36 teilweise umgebenden
Schutz 48 versehen, der beim Spritzgießen des Rohrstücks einstückig an
dessen Außenseite
angeformt wird.
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Wie
am besten in 1 und 2 dargestellt,
umfasst der Schutz 48 zwei Ausleger 50, 52, die
sich im gleichen Abstand von der Längsmittelachse 14 des
Rohrschenkels 8 beider seits des Schlauchanschlussstutzens 36 parallel
zur Längsmittelachse 14 vom
Rohrstück 2 weg
bis über
das konisch verjüngte
freie Ende 44 des Schlauchanschlussstutzens 36 hinaus
erstrecken. Jenseits des freien Endes 44 des Schlauchanschlussstutzens 36 sind
die beiden Ausleger 50, 52 durch zwei halbringförmige Materialbrücken 54, 56 miteinander
verbunden, die gemeinsam eine kreisförmige Durchtrittsöffnung 58 für das auf
den Schlauchanschlussstutzen 36 aufgesteckten Ende des
Schlauchs 40 begrenzen.
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Die
vom Rohrstück 2 abgewandte
Stirnfläche
der beiden Materialbrücken 54, 56 bildet
eine ringförmige
Andruckfläche,
die das Zusammenstecken des als Kupplungsbuchse ausgebildeten Stirnendes 20 des
Rohrschenkels 8 mit einem komplementären Kupplungselement der Unterdruckpumpe erleichtert.
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Der
Zwischenraum zwischen den beiden Auslegern 50, 52 wird
zwischen den am Rohrstück 2 angeformten
Enden der Ausleger 50, 52 und dem um den Schlauchanschlussstutzen 36 umlaufenden Bund 46 von
einem an den Auslegern 50, 52, am Rohrstück 2 und
am Schlauchanschlussstutzen 36 angeformten Steg 60 überspannt,
der parallel zu der von den Längsmittelachsen 14, 16 der
Rohrschenkel 8, 10 aufgespannten Ebene E ausgerichtet
ist und sich jenseits des Bundes 46 in Form zweier schmaler, an
die Ausleger 50, 52 angrenzender Leisten 62, 64 bis
zu den beiden Materialbrücken 54, 56 erstreckt, wobei
er mit diesen ein Fenster 66 begrenzt, durch das bei der
Montage des Schlauchstücks 40 das
ordnungsgemäße Aufstecken
von dessen Schlauchende auf den Schlauchanschlussstutzen 36 kontrolliert werden
kann.
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Der
auf diese Weise ausgebildete Schutz 48 lässt sich
mit Hilfe einer Spritzgussform herstellen, die neben den zwei zuvor
genannten Formhälften und
den zwei zuvor genannten Formkernen nur einen einzigen zusätzlichen
Formkern erforderlich macht, der wie der in den Rohrschenkel 8 ragende
Formkern in axialer Richtung der Längsmittelachse 14 des Rohrschenkels 8 verschiebbar
ist und zum Formen der ringförmigen
Durchtrittsöffnung 58 des
Schutzes 48 dient.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Schlauchanschlussstutzen 36 könnte bei Bedarf auch der Schlauchanschlussstutzen 36 sowie
ggf. auch das Stirnende 24 des Rohrstücks 2 mit einem solchen Schutz 48 versehen
werden.