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Die
Erfindung betrifft eine Hebevorrichtung entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Hebevorrichtungen
mit solchen Sicherheitsvorrichtungen zur Verhinderung des Absturzes
einer Hubeinheit durch Abfangen beim Überschreiten einer vorbestimmten
Geschwindigkeit mittels einer Fangbremse sind bekannt.
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So
ist es aus der Beschreibungseinleitung des
DE 297 11 635 U1 bei Regalbediengeräten bekannt,
eine an einem in Längsrichtung
des Mastes verfahrbaren Hubwagen angeordnete Bremsvorrichtung über einen
externen Geschwindigkeitsbegrenzer auszulösen. Hierzu wird ein die Bremsvorrichtung auslösender Bremshebel über ein
Seil mit einem Geschwindigkeitsbegrenzer verbunden, wobei das Seil ein
Sperrrad mit einer Keilrille antreibt. Durch eine entsprechende
Befestigung des Seiles am Mast wird dieses bei der Hub- und Senkbewegung
des Hubwagens ständig
mitbewegt und auf diese Weise die Geschwindigkeit des Hubwagens
auf das Sperrrad übertragen.
Bei Überschreiten
einer vorgegebenen Hubwagengeschwindigkeit greift eine Fangnase
in das Sperrrad ein und klemmt dieses fest, so dass ein Festklemmen
des Seiles bewirkt wird. Das festgeklemmte Seil betätigt den
Bremshebel der Bremsvorrichtung, so dass eine Notbremsung ausgelöst und der
Hubwagen sicher abgefangen wird.
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Aus
dem
DE 297 11 635
U1 selbst ist eine Vorrichtung zum Abbremsen eines Hubelements
einer Hebevorrichtung bekannt, bei der in Notfällen bei Erreichen einer vorgegebenen
Abwärtsgeschwindigkeit
eine Bremsvorrichtung über
eine Auslöseeinrichtung
in eine Arbeitsstellung geschaltet wird. Hierzu weist die am Hubelement
angeordnete Auslöseeinrichtung
eine Laufrolle auf, die an einer sich in Längsrichtung des Mastes erstreckenden
Fläche
abrollt und die im Innern ein Schaltelement zur Betätigung der
Bremsvorrichtung aufweist, das durch eine von der Umdrehungsgeschwindigkeit
der Laufrolle bewirkte Kraft quer zur Drehachse der Laufrolle (Fliehkraft)
nach außen
hin aus einem ersten Schaltzustand in einen zweiten Schaltzustand
zur Betätigung der
Bremsvorrichtung bewegt wird.
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Neben
dem Abfangen zur Verhinderung eines Absturzes im Notfall ist es
bei Arbeiten an den Hebevorrichtungen notwendig, die Hubeinheit
aus Sicherheitsgründen
festzusetzen.
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Üblicherweise
wird hierzu die Hubeinheit aufgebockt oder ein Bolzen in eine in
der Führungsschiene
vorhandene Bohrung eingesteckt. Hierdurch ist ein stufiges Abstützen bzw.
Blockieren der Hubeinheit möglich.
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Aus
der
US 5,513,723 A ist
eine Hebevorrichtung mit einer entlang einer linearen stationären Führungsbahn
verfahrbaren Hubeinheit bekannt, die eine Bremse aufweist, der eine
erste Betätigungseinheit
zugeordnet ist, die zum Abfangen der Hubeinheit bei Überschreiten
einer vorbestimmten Geschwindigkeit automatisch die Bremse auslöst. Der
Bremse ist weiterhin eine zweite Betätigungseinheit zugeordnet, welche
die Bremse ebenfalls automatisch bei Überschreiten einer vorbestimmten
Geschwindigkeit auslöst.
Die beiden vorbestimmten Geschwindigkeiten sind hierbei im Idealfall
identisch.
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Aus
der
US 5,513,760 A ist
eine Hebevorrichtung mit einer entlang einer linearen stationären Führungsbahn
verfahrbaren Hubeinheit bekannt, die eine Bremse aufweist, der eine
erste Betätigungseinheit
zugeordnet ist, die zum Abfangen der Hubeinheit bei Überschreiten
einer vorbestimmten Geschwindigkeit automatisch die Bremse auslöst.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Hebevorrichtung zu schaffen, deren Hubeinheit
nicht nur abgefangen, sondern auch festgesetzt werden kann und zudem
eine sichere Auslösung
und einfache Betätigung
der Auslösung
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiedergegebene Hebevorrichtung
gelöst.
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Dadurch,
dass die der Bremse zugeordnete zweite Betätigungseinheit zum manuellen
Auslösen der
Bremse zum Festsetzen der Hubeinheit dient, ist es möglich, zusätzlich zum
Abfangen auch ein Festsetzen, z. B. im Wartungsfall, mit einer einzigen
Sicherheitsvorrichtung, sprich Bremse, bereitzustellen.
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Es
wirken also zwei unterschiedliche Auslösemechanismen auf ein und dieselbe
Bremse ein, die mal als Fangbremse, mal als Klemmeinheit dient.
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Sinnvollerweise
wirkt die Bremse auf eine vertikal angeordnete Führungsschiene.
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Es
versteht sich, dass die Führungsschiene lediglich
eine Klemmschiene, also eine dedizierte ”Sicherheitsschiene” ohne weitere
Funktion sein kann. Allerdings ist es bevorzugt, wenn die Führungsschiene
eine Schiene mit Führungsfunktion
ist oder es sich sogar um eine Schiene als Teil eines Stützmastes
der Hebevorrichtung handelt. Dies erlaubt eine kompakte Bauweise
und einfache Ausgestaltung, da die Sicherheitsvorrichtung üblicherweise
an der Hubeinheit der Hebevorrichtung angeordnet sein wird.
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Da
die Bremse bzw. Klemmeinheit einen Klemmblock aufweist, der im Betätigungsfall
die Vorrichtung über
Klemmbacken an der Führungsschiene festklemmt,
kann das Festsetzen stufenlos an jeder Stelle der Führungsschiene
erfolgen.
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Wenn
die Klemmbacken der Bremse durch Verschwenken um eine Schwenkachse
in selbsthemmender Weise an die Führungsschiene anlegbar ausgestaltet
sind, kann eine lastabhängige
Klemmkraft zum Bremsen bzw. Abfangen oder Festsetzen erreicht werden.
Die Schwenkachse verläuft
hierbei senkrecht zur Führungsschiene
und in einem Abstand zur Führungsschiene.
Dies bewirkt so eine fast lastunabhängige Verzögerung beim Abfangen. Dies wird
dadurch erreicht, dass die Klemmbacken gegeneinander angezogen werden,
und weiter dadurch, dass der Klemmblock exzentrisch bezüglich seiner Drehachse
gelagert ist.
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Bei
einem Absturz der Lasteinheit, z. B. der Hubeinheit, wird bei Überschreiten
einer voreingestellten Geschwindigkeit die Betätigungseinheit zum Auslösen des
Abfangens ausgelöst. Üblicherweise wird
hierzu ein Geschwindigkeitsbegrenzer in Gestalt einer Fliehkraftkupplung
verwendet, der die Bremse zum Abfangen betätigt.
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Vorteilhaft
ist es, wenn die zweite Betätigungseinheit
zur Auslösung
einen manuell zu betätigenden
Klemmhebel aufweist. Somit kann durch Umlegen des Hebels das Festsetzen
an jeder gewünschten
Stelle, d. h. also stufenlos erfolgen, und von einfachem Personal
ohne Aufwand durchgeführt werden.
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Wenn
der durch mechanische Fliehkraft betätigte Auslöser und der manuell zu betätigende Klemmhebel
mit der Bremse zu deren Auslösung über ein
gemeinsames Gestänge
verbunden sind, wird ein einfacher Aufbau und doch sichere Betätigung der
Fangbremse bzw. Klemmeinheit erreicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der durch mechanische Fliehkraft betätigte Auslöser über den Klemmhebel aktivierbar.
Mit anderen Worten: Der manuell zu betätigende Klemmhebel aktiviert
in seiner Grundstellung das Abfangen. Das Abfangen ist also immer
aktiviert, es sei denn, es ist bewusst manuell festgesetzt worden.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung erläutert,
in denen:
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1 eine
schematische Ansicht einer Hebevorrichtung gemäß der Erfindung zeigt;
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2 eine
schematische Ansicht der Hebevorrichtung aus 1 im Abfangfall
zeigt und
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3 eine
schematische Ansicht der Sicherheitsvorrichtung aus 1 im
festgesetzten Fall zeigt.
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In
den Figuren ist schematisch von einer als Ganzes mit 1 bezeichnete
Hebevorrichtung, insbesondere Regalbediengerät, lediglich der Hubschlitten 2 gezeigt.
Der Hubschlitten 2 ist entlang einer linearen stationären Führungsbahn
verfahrbar. Die Führungsbahn
wird dabei von einer Führungsschiene 4 definiert.
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Der
Hubschlitten 2 ist über
Führungsrollen 3 an
der Führungsschiene 4 vertikal
geführt.
Die Führungsschiene 4 dient,
wie später
beschrieben werden wird, auch als Fangschiene. Die Hebevorrichtung 1 umfasst
eine als Ganzes mit 5 bezeichnete Bremse, die bei Überschreiten
einer vorbestimmten Geschwindigkeit automatisch durch eine erste
Betätigungseinheit
ausgelöst
wird.
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Bei
der ersten Betätigungseinheit
handelt es sich um einen durch mechanische Fliehkraft ausgelösten Auslöser oder
Geschwindigkeitsbegrenzer 6, der über einen Zahnriemen 7 angetrieben
ist.
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Der
Zahnriemen 7 verläuft
ebenfalls etwa vertikal und parallel zur Führungsschiene 4 und
ist über
zwei Umlenkrollen 8 um den Geschwindigkeitsbegrenzer 6 herumgeführt. Der
Zahnriemen 7 ist gegenüber
dem verfahrbaren Hubschlitten 2 festgelegt, so dass der
Geschwindigkeitsbegrenzer 6 ständig vom Zahnriemen 7 ”angetrieben” wird.
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Der
Geschwindigkeitsbegrenzer 6 umfasst entsprechend ein Zahnrad,
das vom Zahnriemen 7 angetrieben wird, und eine damit gekoppelte
Fliehkraftkupplung. Die Fliehkraftkupplung wird bei Überschreiten
einer vorgegebenen Geschwindigkeit eingekuppelt und löst so die
Betätigung
der Bremse 5 aus.
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Hierzu
ist der Geschwindigkeitsbegrenzer 6 mit einer Nocke 9 versehen,
die auf ein Gestänge 10 zum
Betätigen
der Bremse 5 einwirkt.
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Das
Gestänge 10 umfasst
einen T-förmigen Hebel 11,
der um eine feststehende Achse 12 am Schnittpunkt der Arme
des T schwenkbar ist. Der eine Arm des T ist zur Wechselwirkung
mit der Nocke 9 angeordnet. Der gegenüberliegende Arm des T ist gelenkig
mit einer Zugstange 13 verbunden, die etwa im rechten Winkel
zu diesem Arm verläuft.
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Die
Zugstange 13 greift an der Bremse 5 an, die einen
Klemmblock 14 aufweist, der über gegeneinander anziehbare
Klemmbacken 15 im Betätigungsfall
an die Führungsschiene 4 greift.
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Hierzu
ist der Klemmblock 14 der Bremse 5 durch Verschwenken
um eine Schwenkachse 16 in selbsthemmender Weise an die
Führungsschiene 4 anlegbar
ausgestaltet. Die Schwenkachse 16 verläuft senkrecht zur und in einem
Abstand von der Führungsschiene 4.
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Die
Zugstange 13 ist über
ein erstes Federpaket 17 gegen Überdehnung geschützt. Zur
Erleichterung der Rückstellung
aus der ausgelösten
Stellung ist ferner ein entgegengesetzt wirkendes zweites Federpaket 18 vorgesehen.
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Im
Bereich des ersten Federpakets 17, also dort, wo die Zugstange 13 am
Klemmblock 14 befestigt ist, wird eine gelenkige Lagerung
verwendet, so dass die Zugkraft und die Schwenkachse 16 sich nicht
gegenseitig behindern.
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Zum
Festsetzen ist zusätzlich
eine zweite Betätigungseinheit 19 vorgesehen,
die auf die Bremse 5 einwirkt.
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Die
zweite Betätigungseinheit
ist ein manuell zu betätigender
L-förmiger
Klemmhebel 19, der an dem dritten Arm des T des Hebels 11 angreift.
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Somit
teilen sich der durch mechanische Fliehkraft betätigte Geschwindigkeitsbegrenzer 6 und
der manuelle zu betätigende
Klemmhebel 19 das gemeinsame Gestänge 10 zur Auslösung der
Bremse 5.
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Zur
Auslösung
der Bremse 5 durch den durch Fliehkraft betätigten Geschwindigkeitsbegrenzer 6 wird
zunächst über den
Zahnriemen 7 die integrierte Fliehkraftkupplung ausgelöst, so dass
die Nocke 9, wie in der 2 angedeutet,
sich im Uhrzeigersinn dreht und somit den entsprechenden Arm des
T des Hebels 11 um die Achse 12 nach oben bzw.
gegen den Uhrzeigersinn verschwenkt.
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Hierdurch
wird die Zugstange 13 nach unten bewegt und bewirkt so
ein Verschwenken des Klemmblocks 14 um die Schwenkachse 16,
so dass die gegeneinander anziehbaren Klemmbacken 15 an die
Führungsschiene 4 angelegt
werden.
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Durch
die spezielle Geometrie der Klemmbacken 15 findet dieses
Anlegen an die Führungsschiene 4 in
selbsthemmender Weise statt, d. h. die Klemmkraft wird durch die
Gewichtskraft verstärkt. Dies
wird dadurch erreicht, dass die Klemmbacken 15 gegeneinander
angezogen werden, und weiter dadurch, dass der Klemmblock 14 exzentrisch
bezüglich
seiner Schwenkachse 16 gelagert ist. Somit wird die Gewichtskraft
des Hubschlittens 2 an der Schwenkachse 16 in
die Bremse 5 eingeleitet.
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Soll
die Bremse 5 zum Festsetzen verwendet werden, so wird in
analoger Weise der Hebel 11 durch Betätigung des manuellen Klemmhebels 19 verschwenkt,
um die Zugstange 13 des Gestänges 10 zu betätigen (vgl. 3).
Der Klemmhebel 19 klemmt quasi den Hebel 11 fest.
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Zusätzlich ist
der durch mechanische Fliehkraft betätigte Geschwindigkeitsbegrenzer 6 über den
Klemmhebel 19 aktivierbar ausgestaltet, d. h. der Geschwindigkeitsbegrenzer 6 ist
nur zur Auslösung des
dynamischen Abfangens aktiviert, wenn sich der Klemmhebel 19 in
der Grundstellung (vgl. 1) befindet.