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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugreifen mit einem Laufstreifen,
Seitenwänden
und einem auf der Reifeninnenseite angeordneten Reifenmodul.
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Mit
Transponder versehene Reifenmodule werden im Reifen für verschiedene
Aufgaben eingesetzt. Hierzu zählt
insbesondere eine Reifenidentifikation, mit der ein Automobilhersteller
u. a. schnell sowie automatisiert feststellen kann, aus welchem Reifenwerk
ein bestimmter Reifen geliefert wurde und an welches Fahrzeug der
Reifen montiert wurde. Andere Aufgaben können eine Luftdrucküberwachung,
eine Temperaturmessung oder die Messung von mechanischen Spannungszuständen im
Reifen umfassen. Moderne Transponder bestehen aus einem Elektronikbauteil
bzw. -chip, in dem Sensorelemente angeordnet sein können sowie
aus einer an dieses Elektronikbauteil angeschlossenen Antenne. Ein
Beispiel für
einen solchen Transponder offenbart die
DE 102 43 441 A1 .
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Ein
Problem beim Einsatz von Reifenmodulen ist mit der Befestigung im
Reifen verbunden. Aufgrund der hohen Raddrehzahlen im Fahrbetrieb
und der daraus resultierenden mechanischen Belastung kann der Fall
eintreten, dass das Reifenmodul sich loslöst und anschließend den
Reifen erheblich beschädigt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugreifen mit einem
Reifenmodul bereitzustellen, bei dem das Reifenmodul auf eine einfache Weise
mit dem Reifen verbunden wird.
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Gelöst wird
die Aufgabe gemäß den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1 dadurch, dass das Reifenmodul mit einem
netzartigen Haltemittel auf der Reifeninnenseite gehalten wird und
das netzartigen Haltemittel ein offenes Netzende zum Einsetzen des
Reifenmodules aufweist.
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Bin
Vorteil der Erfindung ist insbesondere darin zu sehen, dass die
Verbindung mit dem netzartigen Haltemittel eine ausreichend hohe
Verbindungsfestigkeit gewährleistet
und zugleich eine einfache Verbindungslösung darstellt.
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Des
Weiteren wird mit dem netzartigen Haltemittel mit dem offenen Neztende
eine auf einfache Weise wiederlösbare
Verbindung des Reifenmodules realisiert, wodurch das Reifenmodul
beispielsweise bei einem Defekt oder zum Austauschen einer Batterie
leicht ausgetauscht werden kann. Das Reifenmodul kann einfach durch
das offene Netzende eingesetzt und wieder herausgenommen werden.
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Ferner
besteht keine feste Verbindung zwischen dem Reifenmodul und der
Reifeninnenseite, wodurch nur geringe mechanische Spannungen auf das
Reifenmodul übertragen
werden können.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das offene Netzende in einem Verschlussband integriert ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verschlussband eine geringe Elastizität aufweist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das offene Netzende in Richtung zu einer der beiden Seitenwände ausgerichtet
ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verschlussband eine Lasche zum Anheben des Verschlussbandes
aufweist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verschlussband eine verschließbare Vorrichtung aufweist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die verschließbare
Vorrichtung ein Klettverschluß ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Verschlussband eine Lippe aufweist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Lippe eine runde oder dreieckige Form aufweist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das netzartige Haltemittel an seinen Rändern auf einem Gummiflicken
angeklebt oder einvulkanisiert ist, wobei die Unterseite des Gummiflickens
mit der Reifeninnenseite verbunden ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das netzartige Haltemittel an seinen Rändern in Form einer Sandwichanordnung
mit einer zusätzlichen
Gummimischung auf dem Gummiflicken verankert ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das netzartige Haltemittel mit dem Gummiflicken über einen
Vulkanisationsprozeß mit
der Reifeninnenseite verbunden ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass eine Trennfolie zumindestens zwischen dem Gummiflicken und
dem netzartigen Haltemittel sowie dem Verschlussband angeordnet
ist.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass das netzartige Haltemittel aus Teflonkorden besteht.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die vertikalen und horizontalen Korde des netzartige Haltemittels
ohne feste Anbindung übereinander
liegen.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die vertikalen und horizontalen Korde des netzartige Haltemittels
in Form einer Netzstruktur an den Kreuzungspunkten miteinander verbunden
sind.
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Anhand
mehrerer Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung näher
erläutert
werden. Es zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Haltevorrichtung für
ein Reifenmodul, welches auf einer Reifeninnenseite befestigt wird.
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2 das
Ausführungsbeispiel
in 1 in einer Seitenansicht
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3 einen
Ausschnitt eines Ausführungsbeispieles
mit einer runden Lippe unterhalb des Verschlussbandes
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4 einen
Ausschnitt eines Ausführungsbeispieles
mit einer dreieckigen Lippe unterhalb des Verschlussbandes
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5 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
mit einer Lasche am Verschlussband und einem netzartigen Haltemittel,
welches über
eine Sandwichanordnung mit dem Patch verbunden ist
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6 das
Ausführungsbeispiel
in 5 in der Seitenansicht
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7 das
Ausführungsbeispiel
in 5 ohne eine Lasche am Verschlussband
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8 das
Ausführungsbeispiel
in 7 in einer Seitenansicht
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9 das
Ausführungsbeispiel
in 1 mit einer Lasche am Verschlussband
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10 das
Ausführungsbeispiel
in 9 in der Seitenansicht.
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Die 1 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel.
Auf der in dieser Figur nicht dargestellten Reifeninnenseite ist
z.B. im Reifenzenit das Reifenmodul bzw. Transponder 3 angeordnet,
in dem u.a. Sensoren, ein elektronisches Bauteil mit einem aktiv
sendenden Element und einem Speicher angeordnet sind. Im Speicher
werden reifenspezifische Daten, z.B. DOT- Nr etc., gespeichert, verarbeitet und
an fahrzeuginterne oder -externe Empfänger weitergeleitet. Analog
wird mit den erfassten Sensordaten verfahren.
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Als
Basis für
die erfindungsgemäße Haltevorrichtung
wird ein Patch bzw. Gummiflicken 6 verwendet, auf dem ein
geeignetes Netz bzw. netzartiges Haltemittel 4 aufgebracht
ist. Das Netz 4 ist in dem gestrichelt markierten Bereich 7 mit
dem Patch 6 verbunden. In diesem Bereich kann es mit dem Patch
verklebt oder einvulkanisiert sein. Das Netzmaterial können Corde
sein, die eine verlässliche Verbindung
mit der Gummimischung des Patches 6 eingehen.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Netz 4 eine gewisse Elastizität aufweist,
damit es sich an verschiede Transponder-/Komponentenformen anpassen kann.
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Auf
einer Seite ist das Netz 4 nicht mit dem Patch 6 verklebt,
so dass man den Transponder bzw. das Reifenmodul 3 durch
das offene Netzende 1 unter das Netz 4 stecken
kann. Das offene Netzende 1 ist in einem Verschlussband 5 integriert.,
bzw. das offene Netzende weist ein Verschlussband auf. Dieses Band 5 ist
an den schwarz markierten Bereichen mit dem Patch 6 verbunden,
der restliche Bereich hingegen nicht. Er kann zum Einführen des
Transponders angehoben werden.
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Es
ist von Vorteil, wenn das Verschlussband 5 eine geringe
Elastizität
aufweist, gerade so, dass man es mit einem vertretbaren Kraftaufwand
anheben kann. Es muss jedoch gewährleistet
sein, dass der Transponder 3 vor einem Hinausfallen gesichert ist.
Falls die Haltevorrichtung im Reifenzenit befestigt wird, zeigt
idealerweise das offene Netzende 1 zur Seitenwand. In diese
Richtung erfährt
der Transponder im Reifenbetrieb die geringsten Beschleunigungen,
so dass eine mögliche
Belastung durch den Transponder 3 auf das Verschlussband 5 gering bleibt.
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Prinzipiell,
kann die vorgeschlagene Ausführung
der Haltevorrichtung an jeder beliebigen Stelle auf der Reifeninnenseite 2 befestigt
werden, wobei sich bisher der Bereich unterhalb des Laufstreifens und
auf der Seitenwand am vorteilhaftesten erwiesen haben.
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Die 2 zeigt
die Vorrichtung in der 1 in einer Seitenansicht. Das
Reifenmodul 3 ist zwischen dem Patch 6 und dem
netzartigen Haltemittel 4 angeordnet.
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Für den Fertigungsprozess
dieser Haltevorrichtung ist es von Vorteil, dass in dem Bereich,
in dem das Netz 4 mit dem Patch 6 verbunden ist
von der Oberseite ebenfalls eine Gummimischung 11 vorgesehen
wird. Damit erhöht
sich die Haltbarkeit bzw. Belastbarkeit der Verbindung.
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Die 5 zeigt
eine weitere Ausführungsmöglichkeit
mit einer Lasche 10 am Verschlussband. Der Vorteil ist,
dass man leicht, auch mit Montagehandschuhen, und schnell das Verschlussband
anheben kann. Dies ist insbesondere bei Komplettradmontagen von
Vorteil, bei denen am Tag bis zu einigen Hundert Reifen montiert
werden.
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Die 6 zeigt
die Vorrichtung in der 5 in einer Seitenansicht. Das
Reifenmodul 3 ist zwischen dem Patch 6 und dem
netzartigen Haltemittel 4 angeordnet.
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Eine
weitere Ausführungsmöglichkeit
wäre, zwischen
dem Verschlussband 5 und dem Patch 6 ein Klettverschluss
oder eine ähnliche
wieder verschließbare
Vorrichtung zu implementieren. Damit hätte man einen leicht zu öffnenden
und wieder verschließbaren
Zugang, so dass ein Austauschen des Transponders einfach durchzuführen wäre. Insbesondere
bei der Variante mit der Lasche 10 würde sich ein Klettverschluss
anbieten. Um die Spannkraft bei der Verschlussvorrichtung im vertretbaren
Rahmen zu halten, kann an der Innenseite des Verschlussbandes eine
Lippe integriert sein, die das Hinausrutschen des Transponders verhindert.
Mögliche
Ausführungsformen
sind in den 3 und 4 dargestellt.
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Die 7 zeigt
im Wesentlichen das gleiche Ausführungsbeispiel
wie in der 5, wobei bei diesem Ausführungsbeispiel
das Verschlussband 5 nicht mit einer Lasche versehen ist.
Die 8 zeigt das Ausführungsbeispiel in 7 in
der Seitenansicht.
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Die 9 zeigt
im Wesentlichen das Ausführungsbeispiel
in 1 in der Aufsicht. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist das Verschlussband 5 direkt in der Lasche 10 integriert.
Die 10 zeigt das Ausführungsbeispiel in 9 in
der Seitenansicht.
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Bei
den bisherigen Ausführungen
wird davon ausgegangen, dass die Unterseite des Patches 6 an die
Reifeninnenseite 2 geklebt wird. Aus produktionstechnischer
Sicht ist es ggf. einfacher, wenn die Haltevorrichtung nicht geklebt,
sondern mit eingeheizt wird. Damit nach dem Heizprozess die Funktionalität der Haltevorrichtung
immer noch vorhanden ist, d.h. die Lasche, das Verschlussband und
das Netz sich anheben lassen, ist eine Trennfolie zwischen dem Patch 6 und
dem Netz 4 sowie dem Verschlussband 5 einzulegen
und zusätzlich
unterhalb der Lasche 10 anzuordnen.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, dass das Netzmaterial keine Bindung zur Gummimischung eingeht, wie
z.B. beim Einsatz von Tefloncorden. Dann würde allerdings die für die Befestigung
des Netzes 4 am Patch 6 ein sogenannte Sandwichanbringung
Ziel führend
sein, wie sie in 5 und 7 dargestellt ist.
Die obere Sandwichschicht an den Patchrändern muss so breit sein, dass
Sie mehrere Maschenreihen des Netzes überdeckt, damit die untere
und obere Gummischicht 11 zwischen den Netzmaschen eine Verbindung
eingehen kann. Somit wäre
eine Verankerung des Netzes 4 an den Patchrändern gewährleistet.
Bei dieser Ausführung
wäre aber
immer noch eine Trennfolie unterhalb der Lasche 10 und
dem Verschlussband 5 notwendig.
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Generell
gilt, dass die Grundform das Patches 6 quadratisch, aber
auch rechteckig sein kann, je nach Form und Größe des Transponders bzw. Reifenmodules 3.
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Zum
Netz 4 ist anzumerken, dass es nicht zu feinmaschig sein
soll, um ggf. die Druckmessung nicht zu beeinflussen. Vier prinzipielle
Ausführungen sind
denkbar.
- 1. Die vertikalen Korde und die horizontalen
Korde werden übereinander
gelegt, ohne dass die horizontale und vertikale Lage miteinander
verbunden ist. Ein Vorteil ist dabei, dass die Herstellung simpel
ist.
- 2. Die vertikalen und horizontalen Corde sind in einer Netzstruktur
miteinander verbunden, was mehr Stabilität bietet und das Risiko des
Durchscheuerns minimiert.
- 3. Es wird nur eine Lage von Corden verwendet, also nur vertikal
oder horizontal ausgerichtete Corde.
- 4. Falls nur eine Lage verwendet wird, kann die Anordnung der
Corde durch ein oder mehrere Quercorde, die an den „Kreuzpunkten" mit der Cordlage
verbunden sind, stabilisiert werden.
Prinzipiell ist ebenfalls
denkbar, dass bezogen auf das Patch die Netzkorde nicht nur senk- und waagerecht,
sondern in einem beliebigen Winkel ausgerichtet sein können.
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- 1
- offenes
Netzende
- 2
- Reifeninnenseite
- 3
- Reifenmodul
bzw. Transponder
- 4
- netzartiges
Haltemittel
- 5
- Verschlussband
- 6
- Patch
bzw. Gummiflicken
- 7
- angeklebter
Bereich des netzartigen Haltemittels
- 8
- runde
Lippe
- 9
- dreieckige
Lippe
- 10
- Lasche
- 11
- zusätzliche
Gummimischung für
Sandwichanrodnung