DE102006054679A1 - Mittel und Verfahren zur Bekämpfung von Parasiten - Google Patents

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Abstract

Beschrieben werden ein Mittel zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten sowie dessen Verwendung zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mittel zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dessen Verwendung zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten sowie ein entsprechendes Verfahren. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels zur Herstellung eines topisch anzuwendenden Arzneimittels zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten. Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung von Enzymen und Steroidderivaten, um einen verbesserten Durchtritt durch Zellwände und/oder deren Zerstörung zu erreichen.
  • Parasitäre Erkrankungen von Zuchttieren stellen bei der Intensivtierhaltung eine erhebliche Gefahr für den Zuchtbetrieb dar. Vor allem der Befall mit pathogenen Einzellern und Würmern führt Jahr für Jahr weltweit zu erheblichen Verlusten in landwirtschaftlichen Betrieben. Weit verbreitet ist dabei der Befall mit Kokzidien, welcher zur der spezifischen Erkrankung der Kokzidose führt.
  • Kokzidien (Coccidia) sind eine Ordnung der Sporentierchen, einer Klasse der Protozoen, die in der Regel intrazellulär parasitisch in höheren Tieren leben. Die Kokzidien befallen vorwiegend den Magen-Darm-Trakt und bewirken je nach Befallsstärke Durchfall und können in besonderen Fällen, beispielsweise bei Jungtieren, auch zum Tod führen. Die Kokzidien, also die Erreger der Kokzidiose, können bei allen Geflügel- und Vogelarten sowie bei vielen Haus- und Nutztieren, insbesondere bei Pferden, Schweinen, Kaninchen, Schafen, Rindern, Hunden, Katzen und Fischen vorkommen. Die Krankheitserreger der Kokzidiose sind auch auf den Menschen übertragbar, so dass für Menschen ebenfalls ein gewisses Gefährdungspotential durch Kokzidien besteht.
  • Der Vermehrungszyklus der Kokzidien erfolgt so, dass in einer Wirtszelle, meist des Magen-Darm-Kanals, des Blutes oder der Leber, eine ungeschlechtliche Vermehrung in Form einer Schizogonie (Spaltung) durch mehrfache Kernteilungen erfolgt und dabei die Zelle zerstört wird. Jedes der neuen Individuen (bis zu 100 aus einem Elterntier) befällt anschließend eine neue Zelle und der Vorgang wiederholt sich.
  • Die Zahl der ungeschlechtlichen Vermehrungen ist für jede Kokzidien-Art spezifisch, Danach bilden sich Geschlechtszellen (Gametogonie), nämlich große plasmareiche Makrogameten und kleine begeißelte Mikrogameten und es vollzieht sich eine geschlechtliche Vermehrung. Die befruchtete weibliche Zelle umgibt sich mit einer Hülle und wird zur Oozyste. Sie wird mit dem Kot des Wirtes ausgeschieden. In der Außenwelt kommt es wieder zu einer ungeschlechtlichen Vermehrungsphase, in der sich einkernige Teilungsprodukte bilden, die sich mit einer Hülle umgeben, die sogenannte Sporen (Sporogonie). In den Sporen bilden sich unter weiterer Teilung die infektiösen Sporozoiten. Zur Bekämpfung der Kokzidiose ist es daher wünschenswert, die entstehenden Sporozoiten in den Oozysten zu abzutöten.
  • Die Abtötung dieser parasitären, extrakorporalen Dauerformen der Kokzidiose, also der entsprechenden Oozysten bzw. der darin enthaltenden Sporozoiten, bereitet häufig eine besondere Schwierigkeit, da entsprechende Wirkstoffe zur Bekämpfung der Sporozoiten aufgrund der festen Schutzhülle der Oozysten nicht in deren Inneres gelangen können.
  • Um die extrakorporalen Formen der Parasiten zu lysieren oder aber um durch eine intakte Hülle hindurch die Oozysten so zu schädigen, dass sie nicht mehr infektiös sind, werden den einzelnen Wirkstoffen zur Bekämpfung der Sporozoiten noch so genannte Lysierungsmittel zugesetzt. Unter Lysierungsmittel werden in der vorliegenden Erfindung Substanzen verstanden, die in der Lage sind, die Durchlässigkeit der Hüllen, Membranen und/oder Zellwände herzustellen und/oder diese zu zerstören. Beispiele von Lysierungsmittel zur Einschleusung entsprechender Wirkstoffe in die Kokzidien- Oozysten sind Schwefelkohlenstoff (CS2) und Dimethylsulfoxid (DMSO).
  • Diese bekannten Lysierungsmittel sind erprobt und wirksam. Allerdings ist deren Verwendung aus Toxizitätsgründen für die jeweiligen Anwender nachteilig. So ist beispielsweise Schwefelkohlenstoff CS2 ein starkes Nervengift, leicht brennbar und leicht entzündbar. Auch Dimethylsulfoxid DMSO weist für den Menschen ein Gefährdungspotential auf. So besitzt DMSO bei Raumtemperatur zytotoxische Wirkung und ist ein Zellgift. Eine länger anhaltende Einwirkung höherer Konzentrationen von DMSO auf Haut oder Atemwege und ein Verschlucken von DMSO ziehen darüber hinaus Leber- und Nierenschäden nach sich. Die Verwendung dieser Transportvermittler ist selbst dann für den Menschen gefährlich, wenn der Verwender eine Atemschutzmaske trägt, da Schwefelkohlenstoff und Dimethylsulfoxid auch durch die unverletzte Haut absorbiert werden können.
  • Die DE 43 17 083 A1 offenbart eine Zusammensetzung, welche Kokzidieneier sicher abtöten soll und weder Schwefelkohlenstoff noch Dimethylsulfoxid enthält. Dieses Produkt enthält neben 25 % Chlormetakresol eine keratolytisch wirksame Säure wie zum Beispiel Thioglycolsäure, Ameisensäure oder Salicylsäure, ein Alkalisalz eines Sulfonates, wie zum Beispiel ein Alkylarylsulfonat oder ein sekundäres Alkansulfonat und einen Ethylenglycoldialkylether. Das Mittel, das in der DE 43 17 083 A1 beschrieben wird, tötet Ascarideneier ab und verhindert im Laborversuch die Infektion mit Kokzidien. Die Wirksamkeit des Mittel beruht aber nicht nur auf der keratolytischen Wirkung der offenbarten Säuren oder Säurekombinationen, sondern auch auf dem Fettlösevermögen der ausgewählten Tenside. Gut penetrierende Tenside, wie sie für die Abtötung und Auflösung von Oozysten notwendig sind, sind aber immer stark fischtoxisch und stark toxisch auf der verletzten Haut. Nichtionische Tenside von der Art, wie sie in der DE 43 17 083 A1 als Inhaltsstoffe für das offenbarte Mittel beschrieben werden, sind zwar nach Wasch- und Reinigungsmittelgesetz biologisch abbaubar, aber sie verringern die Oberflächenspannung des Wassers so stark, dass die Kiemen von Fischen und anderen Wassertieren nicht mehr funktionieren und die Tiere ersticken. Für eine Entgiftung des Produktes ist also eine Neutralisation der Säure in dem Produkt nicht ausreichend. Chlorkresole sind darüber hinaus hautaggressiv und umweltgefährdend.
  • Aus der DE 101 36 397 A1 ist eine Zusammensetzung bekannt, die zur Vernichtung von Parasiten, Parasiteneiern und Dauerformen der Parasiten in Tierställen und menschlichen Behausungen dient. Die Zusammensetzung umfasst dabei eine kurzkettige organische Säure und Phosphorsäure zur Lysis von Oozysten. Nachteilig an diesen Zusammensetzungen ist, dass sie aufgrund der Verwendung einer organischen Säure und/oder Mineralsäure gegenüber Oberflächen korrosiv wirkt. Der Zusammensetzung gemäß DE 1 01 36 397 A1 wird daher bevorzugt ein Korrosionsinhibitor zugesetzt, der wiederum umweltgefährdend sein kann.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Mittel und ein Verfahren zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten bereit zu stellen, welches die aus dem aufgezeigten Stand der Technik bekannten Nachteile nicht aufweist. Insbesondere sollten die Mittel ökologisch unbedenklich, für den jeweiligen Anwender ungefährlich und keine Korrosion bei zu behandelnden Oberflächen hervorrufen.
  • Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Mittel zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten. Das erfindungsgemäße Mittel ist dadurch gekennzeichnet, dass es mindestens ein Lysierungsmittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Enzym, einem Steroidderivat und einer Mischung davon, und mindestens einen Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten umfasst.
  • Erfindungsgemäß wurde für den Fachmann völlig unerwartet herausgefunden, dass Enzyme und Steroidderivate die Schutzhüllen von Parasiten im Allgemeinen und insbesondere von Kokzidiose verursachenden Oozysten schädigen und/oder zerstören, so dass es möglich wird, mit bekannten und ökologisch unbedenklichen Mitteln die freigesetzten und/oder zugänglich gewordenen Sporozoiten nach der Lysierung durch die Enzyme und/oder Steroidderivate zu bekämpfen und gegebenenfalls vollständig abzutöten.
  • Die Eignung von Enzymen und Steroidderivaten, die Hüllen, Membranen und/oder Zellwände von Kokzidiose verursachenden Oozysten ausreichend zu lysieren, so dass ein klassischer Wirkstoff gegen die Sporozoiten, welche in den Kokzidien-Oozysten enthalten sind, eingesetzt werden kann, war bisher nicht bekannt.
  • Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich insbesondere zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien-Oozysten.
  • Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich zur Bekämpfung und/oder Abtötung aller Unterordnungen der Ordnung der Kokzidien, wie beispielsweise der Unterordnungen Adeleida, Eimeridae und Haemosporidia, wobei die Unterordnung der Eimeridae von besonderer Bedeutung ist, da Eimeridae-Arten die typischen Erreger der Kokzidiose bei Rind, Schwein, Ziege, Kaninchen, Geflügel und Fischen sind.
  • Das erfindungsgemäße Mittel enthält als ersten wesentlichen Bestandteil mindestens ein Lysierungsmittel. Das Lysierungsmittel ist dabei ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Enzym, einem Steroidderivat und einer Mischung davon.
  • Wenn ein Enzym als Lysierungsmittel verwendet wird, unterliegt die Auswahl an geeignetem Enzym dabei grundsätzlich keiner besonderen Beschränkung und es können alle Enzyme verwendet werden, welche unter den vorgegebenen Bedingungen in der Lage sind, entsprechende Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell Kokzidien-Oozysten, zu lysieren. Dabei kommen Enzyme sowohl tierischen als auch pflanzlichen Ursprungs in Frage, ebenso wie solche aus Bakterien, Hefen und Pilzen, Ebenso sind genetisch erzeugte und genetisch veränderte Enzyme einsetzbar.
  • Grundsätzlich können Enzyme aller Enzymklassen verwendet werden (vgl. IUBMB-Klassifizierung). Besonders bevorzugt ist die Verwendung von Hydrolosen.
  • Ganz besonders bevorzugt handelt es sich bei den Enzymen um Amylasen, Proteasen oder Lipasen. Weitere bevorzugte Beispiele für die zu verwendenden Enzyme sind ausgewählt aus der Gruppe der Protease, wie z.B. Bromelain, Papa in und Pronase.
  • Entsprechende Lipasen der oben beschriebenen Art sind aus der EP 0 287 634 B1 sowie dem darin zitierten Stand der Technik bekannt, dessen diesbezügliche Offenbarung durch Bezugnahme in die vorliegende Erfindung eingeschlossen ist.
  • Erfindungsgemäß können auch Gemische von Enzymen verwendet werden, wie beispielsweise Pankreatin (Enzymgemisch, welches aus Säugetier-Pankreas gewonnen wird) und Carnivoren-Enzymgemische.
  • Entsprechend geeignete Enzyme sind kommerziell erhältlich. Diese Enzyme werden von den Herstellern, gegebenenfalls unter Zusatz von Verschnittmitteln wie Natriumsulfat, Natriumchlorid, Alkaliphosphaten oder Alkalipolyphosphaten, auf eine bestimmte Aktivität normiert.
  • Aufgrund der Verwendung von Verschnittmitteln zur Einstellung der Aktivität des Enzyms kann auch das erfindungsgemäße Mittel ein oder mehrere Verschnittmittel enthalten, wobei die erfindungsgemäße Wirkung der Lysierung von Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden der Kokzidien-Oozsysten durch die Gegenwart dieser Verschnittmittel nicht beschränkt wird.
  • In dem erfindungsgemäßen Mittel kann darüber hinaus auch ein Steroidderivat als Lysierungsmittel verwendet werden. Die Wahl eines entsprechenden Steroidderivats unterliegt dabei ebenfalls keiner besonderen Beschränkung und es können alle Steroidderivate verwendet werden, welche in der Lage sind, unter den vorgegebenen Bedingungen entsprechende Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell Kokzidien-Oozysten, zu lysieren. Beispiele für geeignete Steroidderivate sind die Gallensäuren (gegebenenfalls mit Glycin und/oder Taurin konjugierte, substituierte Cholansäuren).
  • Unter dem Begriff der Gallensäuren werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung Abbauprodukte der Steroide verstanden, Diese besitzen in der C-17-Seitenkette eine Carboxylgruppe, die durch. Oxidation in der Leber entsteht. Zusätzlich enthalten sie ein, zwei oder drei Hydroxylfunktionen in 3-, 6-, 7- und/oder 1-Position, die im Allgemeinen α-konfiguriert sind. Stammkörper sind die natürlich nicht vorkommende Cholansäure (C24) und die Koprostansäure (C27), sehr selten kommen noch C28-Gallensäuren vor. Die Gallensäuren gehören den 5b-Reihen an, d.h. die Ringe A und B sind cis-verknüpft.
  • Figure 00070001
  • Nichteingeschränkte Beispiele für Gallensäuren, welche in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind Cholsäure, Desoxycholsäure, Lithocholsäure, Chenodesoxycholsäure, Hyodesoxycholsäure und Ursodesoxycholsäure. Die einzelnen Gallensäuren können auch in Salzform, beispielsweise als Natriumsalze, vorliegen.
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann in einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung auch ein entsprechendes Enzym in Kombination mit einem entsprechenden Steroidderivat enthalten. Auch die Verwendung von mehreren Enzymen nebeneinander und/oder mehreren Steroidderivaten nebeneinander in dem erfindungsgemäßen Mittel ist von der vorliegenden Erfindung umfasst.
  • In einer besonderen Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens ein Enzym und mindestens ein Steroidderivat.
  • Der Gehalt an lysierend wirkendem Bestandteil in dem erfindungsgemäßen Mittel unterliegt keiner besonderen Beschränkung, so lange die Menge an dem entsprechenden Bestandteil ausreichend ist, um eine Lysierung der Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden von Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell Kokzidien-Oozysten, zu bewirken. Wenn ein Enzym in dem erfindungsgemäßen Mittel verwendet wird, hat es sich allerdings als bevorzugt herausgestellt, wenn der Gehalt an dem mindestens einem Enzym mehr als 1 g/l, bezogen auf das erfindungsgemäße Mittel, beträgt. Der Gehalt an Enzym hängt jedoch stark von dem jeweils ausgewählten Enzym ab und kann im Einzelfall vom Fachmann durch Routineversuche ermittelt werden, wobei kleinere und größere Gehalte an Enzym als 1 g/l möglich sind. Wenn ein Steroidderivat in dem erfindungsgemäßen Mittel verwendet wird, hat es sich als bevorzugt herausgestellt, wenn der Gehalt an dem mindestens einem Steroidderivat mehr als 0,2 %, bezogen auf das erfindungsgemäße Mittel, beträgt. Auch hier ist die bevorzugte Konzentration abhängig vom jeweiligen Steroidderivat und kann daher sowohl höher als auch niedriger als der definierte Wert liegen. Die optimale Konzentration kann jedoch auch hier vom Fachmann durch Routineversuche ermittelt werden.
  • Das erfindungsgemäße Mittel umfasst zusätzlich mindestens einen weiteren Wirkstoff, der in der Lage ist, die in den Kokzidien-Oozysten enthaltenen Sporozoiten zu bekämpfen und/oder abzutöten. In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann dieser Wirkstoff ausgewählt sein aus der Gruppe, bestehend aus Alkoholen; Formaldehyd; wässriger Salzsäure; Wasserstoffperoxid; Peressigsäure; Hydrochinonen; Kaliumperoxomonosulfat; Hydroxylammoniumverbindungen, wie Hydroxylammoniumsulfat; quaternären Ammoniumverbindungen, wie Ammoniumchlorid; Phosphoniurnverbindungen; Phenolseifen; Natriumhypochlorit gegebenenfalls in Kombination mit Natronlauge; Schwefelkohlenstoff; Chlorkalk; Phenolen, insbesondere Chlorphenolen, beispielsweise Pentachlorphenol; Kresolen, insbesondere Chlorkresolen, beispielsweise Chlormetakresol, Tetrabromkresol, Dichlorkresol; Kresolsulfonsäuren; Kresol-Seifen; Steinkohlenteerölen; Harzseifen; Thymol; Chlorthymol; gegebenenfalls kolloidal vorliegendes Jod; Lysol; Chlororform und Methylenchlorid.
  • Der Gehalt an diesem Sporozoiten bekämpfenden Wirkstoff in dem erfindungsgemäßen Mittel unterliegt grundsätzlich keiner Beschränkung, so lange der Gehalt ausreichend ist, die Sporozoiten zu bekämpfen und/oder abzutöten. Es hat sich allerdings als bevorzugt herausgestellt, wenn der Gehalt an Sporozoiten bekämpfenden Wirkstoff 0,1 bis 2 %, bezogen auf das erfindungsgemäße Mittel, beträgt.
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann darüber hinaus noch weitere übliche Zusätze, wie beispielsweise Lösemittel, Tenside, und Pufferlösungen enthalten.
  • Die Wahl geeigneter Lösemittel für das erfindungsgemäße Mittel ist unkritisch. Beispiele sind Kohlenwasserstoffe, wie Terpene und deren Derivate. Weitere Lösemittel können ausgewählt werden aus der Gruppe, bestehend aus Wasser, Glykolen, Alkoholen und wässrigen Pufferlösungen.
  • In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung enthält das erfindungsgemäße Mittel mindestens ein Tensid. Das Tensid kann dabei ionisch, also anionisch oder kotionisch, nichtionisch oder amphoter sein. Die Auswahl an geeignetem Tensid unterliegt dabei grundsätzlich keiner besonderen Beschränkung und es können beispielsweise die in DE 43 17 083 A1 als Inhaltsstoffe beschriebenen nichtionischen Tenside verwendet werden, wobei die entsprechende Beschreibung der nichtionischen Tenside in der DE 43 17 083 durch Bezugnahme in die vorliegende Erfindung eingeschlossen wird.
  • Darüber hinaus kann das erfindungsgemäße Mittel eine Pufferlösung wie beispielsweise Phosphatpuffer oder Trispuffer enthalten.
  • In der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, wenn das mindestens eine in dem Mittel enthaltende Lysierungsmittel in verkapselter oder vercoateter Form vorliegt. Darüber hinaus kann auch der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell von Kokzidien-Oozysten, in verkapselter oder vercoateter Form vorliegen. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt sowohl das Lysierungsmittel als auch der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell von Kokzidien-Oozysten, in verkapselter oder vercoateter Form vor. Dabei können das Lysierungsmittel und der Wirkstoff sowohl miteinander verkapselt als auch nebeneinander verkapselt vorliegen. Aufgrund der Anwendungsbedingungen des erfindungsgemäßen Mittels ist es allerdings bevorzugt, wenn das Lysierungsmittel und der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell von Kokzidien-Oozysten, jeweils einzeln verkapselt in dem erfindungsgemäßen Mittel vorliegen.
  • Das erfindungsgemäße Mittel wird im Allgemeinen so angewendet, dass zunächst das Lysierungsmittel auf die Parasiten einwirkt, um die Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden der zu bekämpfenden Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell der Kokzidien-Oozysten, durchgängig zu machen. Vorzugsweise nach dieser lysierenden Behandlung wird dann der zweite Bestandteil des erfindungsgemäßen Mittels, nämlich der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien-Oozysten, eingesetzt. Damit ergibt sich vorzugsweise eine zeitlich versetzte Verwendung der zwei wesentlichen Bestandteilen des erfindungsgemäßen Mittels, so dass – im Fall der Verwendung von verkapselten oder gecoateten Bestandteilen – das Lysierungsmittel und der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien-Oozysten, vorzugsweise getrennt verkaspelt bzw. vercoatet vorliegen.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind das Lysierungsmittel und der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien- Oozysten, unterschiedlich verkapselt oder gecoatet, so dass zeitlich zunächst das Lysierungsmittel und – zeitlich versetzt – dann der Wirkstoff zur. Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien-Oozysten, aus der Verkapselung oder dem Coating freigesetzt wird.
  • In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird unter einem erfindungsgemäßem Mittel auch eine Anordnung verstanden, in welcher zunächst das Lysierungsmittel verwendet wird, um die Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden der zu bekämpfenden Parasiten, insbesondere der Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell der Kokzidien-Oozysten, durchgängig zu machen, und dann – jedoch getrennt voneinander – den Wirkstoff einwirken gelassen wird, wobei beide Bestandteile des erfindungsgemäßen Mittels bzw. der erfindungsgemäßen Anordnung zueinander kausal eingesetzt werden.
  • Wenn die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Mittels bzw. der erfindungsgemäßen Anordnungen in verkapselter Form verwendet werden, ist es weiter bevorzugt, wenn es sich bei den Verkapselungen um so genannten Mikroverkapselungen handelt.
  • Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten.
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann auf unterschiedliche Weise verwendet werden. So ist es beispielsweise möglich, mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels Oberflächen zu behandeln. Diese Oberflächen können beispielsweise von Vorrichtungen und Gegenstände, welche im Rahmen der Aufzucht und Haltung von Haus- und Nutztieren verwendet werden, sein. Das erfindungsgemäße Mittel eignet sich insbesondere zur Desinfektion von Tierställen und Tierausläufen. Das erfindungsgemäße Mittel kann insbesondere bei der Aufzucht von Jungtieren, bei der Haltung von Geflügel, bei der Haltung von Rindern, bei der Haltung von Schweinen, bei der Haltung von Schafen, bei der Haltung von Nagetieren, vorzugsweise von Kaninchen, und bei der Haltung von Haustieren, vorzugsweise von Hunden, Katzen, Vögeln oder Fischen verwendet werden. Da die Dauerformen der Askariden und Protozoen auch bei der Verarbeitung von Tierprodukten und Schlachtprodukten verbreitet werden können, besteht auch in der Tierprodukte verarbeitenden Industrie ein potentielles Infektionsrisiko mit den genannten Parasiten, so dass auch in diesen Bereichen das erfindungsgemäße Mittel bzw. die erfindungsgemäße Anordnung Anwendung findet.
  • Auch die topische Behandlung von Tieren ist möglich.
  • Das erfindungsgemäße Mittel kann in beliebigen Formen verwendet werden. Aus praktischen Gründen ist es jedoch bevorzugt, wenn das Mittel in der Form eines Sprüh- oder Stäubmittels verwendet wird. Diese erfindungsgemäßen Sprüh- und Stäubmittel können mit üblichen, weiteren Bestandteilen formuliert werden. Weitere Anwendungsformen des erfindungsgemäßen Mittels sind Formen zur topischen Anwendung sowie Tauchbäder.
  • Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, dadurch gekennzeichnet, dass das oben beschriebene erfindungsgemäße Mittel verwendet wird.
  • Wenn das Verfahren zur Behandlung von Oberflächen dient, wird das Verfahren ferner dadurch gekennzeichnet, dass das erfindungsgemäße Mittel auf die zu behandelnden Oberflächen aufgebracht wird. Im Allgemeinen ist es dabei bevorzugt, dass die zu behandelnden Oberflächen vor dem Aufbringen des erfindungsgemäßen Mittels oder eines Bestandteils davon mechanisch, beispielsweise unter Verwendung von Wasser, vorgereinigt werden.
  • Bevorzugt ist die einstufige Aufbringung des erfindungsgemäßen Mittels, enthaltend mindestens ein Lysierungsmittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Enzym, einem Steroidderivat und einer Mischung davon, und mindestens einen Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, auf die gegebenenfalls vorgereinigte Oberfläche.
  • Der Auftrag kann auf dem Fachmann bekannte Weise erfolgen und richtet sich nach den jeweiligen Beschaffenheiten des zu behandelnden Ortes sowie der Form des erfindungsgemäßen Mittels.
  • Die Temperaturen bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Mittels sind unkritisch und können beispielsweise 20 bis 40 °C betragen. Allerdings sind auch höhere und niedrigere Temperaturen möglich. Bei niedrigeren Temperaturen kann die Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels jedoch verzögert eintreten.
  • Die Dauer der Einwirkung hängt von den jeweiligen Bedingungen am Ort der Behandlung ab und kann von dem Fachmann anhand von Kontrollversuchen leicht ermittelt werden.
  • Darüber hinaus ist auch eine zweistufige Behandlung möglich. Zu diesem Zweck wird zunächst der erste Bestandteil des erfindungsgemäßen Mittels, d.h. das Lysierungsmittel, aufgetragen und nach einer gewissen Einwirkungszeit des Lysierungsmittels wird der Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien-Oozysten, aufgetragen. Die jeweilige Einwirkungsdauer kann von dem Fachmann leicht anhand von Routineversuchen ermittelt werden.
  • Eine Nachreinigung der behandelten Oberflächen mit Wasser ist sowohl bei der einstufigen als auch der zweistufigen Verfahrensweise zweckmäßig.
  • Bei beiden Verfahrensweisen, insbesondere jedoch bei der einstufigen Verfahrensweise, sollte die Auswahl sowohl des Lysierungsmittels als auch des Wirkstoffs zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell Kokzidien-Oozysten, so aneinander angepasst werden, dass die eingesetzten Substanzen sich in ihrer Wirksamkeit gegenseitig nicht stören. Dieses ist anhand von Routineversuchen für den Fachmann leicht zu ermitteln.
  • Nach der Nachreinigung der behandelten Oberflächen mit Wasser kann eine Erfolgskontrolle durch Prüfung des Wasserablaufes auf noch intakte Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell von Kokzidien-Oozysten, erfolgen.
  • Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäßen Mittels zur Herstellung eines Arzneimittels zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Protozoen, welches topisch aufgetragen wird.
  • Das resultierende topisch anzuwendende Arzneimittel eignet sich insbesondere zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, insbesondere Kokzidien-Oozysten.
  • Zubereitungen, welche das resultierende Arzneimittel umfassen, sind topische Zubereitungen, beispielsweise dermatologische topische Zubereitungen oder auch andere übliche Arzneimittel-Darreichungsformen. Auch Zubereitungen in Form von Spritzbrühen und Tauchbädern kommen in Frage.
  • Die Zubereitungen können auch in weiteren Desinfektionsmitteln und/oder Reinigungsmitteln enthalten sein, die nicht nur zur Behandlung des Körpers oder der Haut bestimmt sind, sondern auch zum Reinigen und Desinfizieren von harten Oberflächen, medizinischen Materialien, Geräten, Instrumenten, Mobiliar, Wänden und Böden.
  • Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Enzymen und/oder Steroidderivaten zum verbesserten Durchtritt durch Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden von Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell von Kokzidien-Oozysten, sowie zur Herstellung von topisch anzuwendenden Arzneimitteln und/oder Desinfektionsmitteln mit verbessertem Durchtritt eines pharmazeutischen Wirkstoffs bzw. eines Desinfektionsmittels durch Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden, insbesondere durch Hüllen, Membranen und/oder Zellwänden von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, insbesondere von Kokzidien-Oozysten.
  • Hinsichtlich der zu verwendenden Enzyme und Steroidderivate kann auf obige Ausführungen verwiesen werden.
  • Zur Verdeutlichung der vorliegenden Erfindung wird auf die 1 bis 4 von Kokzidien-Oozysten verwiesen (Abbildungsmaßstab der mikroskopischen Aufnahmen ca. 1600:1).
  • Auf der 1 ist die mikroskopische Vergrößerung einer intakten Kokzidien-Oozyste mit sehr gut erkennbaren Sporozoiten dargestellt.
  • Auf der 2 sind zwei Kokzidien-Oozysten nach der lysierenden Vorbehandlung mit unterschiedlich stark angegriffener Hülle zu erkennen.
  • Auf der 3 sind lysierte Kokzidien-Oozysten zu erkennen. Im oberen Bildteil sind lysierte Sporozoiten in einer noch erkennbaren Hülle zu sehen. Im unteren Bildteil sind die Reste von vollständig lysierten Sporozoiten zu erkennen.
  • Auf der 4 erkennt man vollständig lysierte Sporozoiten in einer noch teilweise vorhandenen Kokzidien-Oozysten-Hülle.
  • Eine Kokzidiensuspension wird für ca. 24 Stunden bei Raumtemperatur in 0,25 % Natriumtaurocholat mit 1 g/l Enzym in Phosphatpuffer inkubiert. Die Auswertung erfolgte lichtmikroskopisch auf einem Axiovert-Mikroskop (Zeiss) und einer Neubauer-Zählkammer bei einer 400fachen Originalvergrößerung.

Claims (20)

  1. Mittel zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, enthaltend mindestens ein Lysierungsmittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus einem Enzym, einem Steroidderivat und einer Mischung davon, und mindestens einen Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten.
  2. Mittel nach Anspruch 1 zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen.
  3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2 zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Kokzidien-Oozysten.
  4. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als Enzym eine Hydrolose umfasst.
  5. Mittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als Enzym eine Amylase, Protease oder Lipase umfasst.
  6. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als Steroidderivat mindestens eine Gallensäure umfasst.
  7. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zusätzlich mindestens einen weiteren Wirkstoff umfasst, der ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend aus Alkoholen; Formaldehyd; wässriger Salzsäure; Wasserstoffperoxid; Peressigsäure; Hydrochinonen; Kaliumperoxomonosulfat; Hydroxylammoniumverbindungen, wie Hydroxylammoniumsulfat; quaternären Ammoniumverbindungen, wie Ammoniumchlorid; Phosphoniumverbindungen; Phenolseifen; Natriumhypochlorit gegebenenfalls in Kombination mit Natronlauge; Schwefelkohlenstoff; Chlorkalk; Phenolen, insbesondere Chlorphenolen, beispielsweise Pentachlorphenol; Kresolen, insbesondere Chlorkresolen, beispielsweise Chlormetakresol, Tetrabromkresol, Dichlorkresol; Kresolsulfonsäuren; Kresol-Seifen; Steinkohlenteerölen; Harzseifen; Thymol; Chlorthymol; gegebenenfalls kolloidal vorliegendes Jod; Lysol; Chlororform und Methylenchlorid.
  8. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine in dem Mittel enthaltende Lysierungsmittel und/oder der mindestens eine in dem Mittel enthaltende Wirkstoff in verkapselter oder vercoateter Form vorliegt.
  9. Mittel nach einem der Ansprüche 1 bis 8 in der Form eines Sprühmittels, Staubmittels oder Tauchmittels.
  10. Verwendung eines Mittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere von Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell Kokzidien-Oozysten.
  11. Verwendung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Reinigung von Oberflächen, insbesondere von Räumen und Gegenständen für die Aufzucht und Haltung von Haus- und Nutztieren, speziell zur Desinfektion von Tierställen und Tierausläufen, verwendet wird.
  12. Verwendung nach Anspruch 10 oder 11 bei der Aufzucht von Jungtieren, bei der Haltung von Geflügel, bei der Haltung von Rindern, bei der Haltung von Schweinen, bei der Haltung von Schafen, bei der Haltung von Nagetieren, vorzugsweise von Kaninchen, und bei der Haltung von Haustieren, vorzugsweise von Hunden, Katzen, Vögeln oder Fischen.
  13. Verfahren zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 verwendet wird.
  14. Verfahren zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein in einem der Ansprüche 1 bis 9 beschriebenes Lysierungsmittel und, getrennt davon, ein in einem der Ansprüche 1 bis 9 beschriebener Wirkstoff zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell Kokzidien-Oozysten, verwendet wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Behandlung von Oberflächen, insbesondere von Räumen und Gegenständen für die Aufzucht und Haltung von Haus- und Nutztieren, speziell zur Desinfektion von Tierställen und Tierausläufen, verwendet wird.
  16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel bei der Aufzucht von Jungtieren, bei der Haltung von Geflügel, bei der Haltung von Rindern, bei der Haltung von Schweinen, bei der Haltung von Schafen, bei der Haltung von Nagetieren, vorzugsweise von Kaninchen, und bei der Haltung von Haustieren, vorzugsweise von Hunden, Katzen, Vögeln oder Fischen verwendet wird.
  17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel als Sprühmittel, Stäubmittel oder Tauchmittel angewendet wird.
  18. Verwendung eines topisch aufzutragenden Mittels gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9 zur Herstellung eines topisch anzuwendenden Arzneimittels zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Protozoen.
  19. Verwendung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Bekämpfung und/oder Abtötung von Parasiten, insbesondere Askariden und Protozoen sowie deren invasionsfähigen Dauerformen, speziell von Kokzidien-Oozysten, verwendet wird.
  20. Verwendung von Enzymen und/oder Steroidderivaten zum verbesserten Durchtritt eines pharmazeutischen Wirkstoffs durch Zellwände.
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