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Die
Erfindung betrifft eine Betätigungsvorrichtung
für ein
mehrere Gangstufen aufweisendes Getriebe, insbesondere Kraftfahrzeuggetriebe,
mit mindestens einer elektrischen Wähleinrichtung und einer elektrischen
Schalteinrichtung, zum Anwählen mindestens
eines Schaltelements und Schalten mittels des mindestens einen Schaltelements,
mit einer ersten hohlen Welle, in der das mindestens eine Schaltelement
gelagert ist, wobei die erste Welle mittels eines Schaltmotors drehbar
ist, mit mindestens einer koaxial zur ersten Welle innerhalb dieser
angeordneten zweiten Welle, wobei die mindestens eine zweite Welle
mittels der mindestens einen Wähleinrichtung
relativ zur ersten Welle beweglich ist.
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Kraftfahrzeug-Getriebeeinrichtungen
sind in diversen Ausgestaltungen bekannt. Ausgehend von konventionellen
Handschaltgetrieben wurden beispielsweise Automatisierte Schaltgetriebe
(ASG) geschaffen, bei denen Schaltvorgänge elektronisch gesteuert
(ausgelöst)
werden. Ferner sind Getriebe bekannt geworden, die parallel geschaltete
Antriebsstrangzweige aufweisen, wie beispielsweise Doppelkupplungsgetriebe
(DKG) bzw. Parallelschaltgetriebe (PSG).
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Bekannt
geworden sind ferner diverse Betätigungseinrichtungen
für Getriebe.
Eine solche ist beispielsweise in der
DE 103 16 434 A1 beschrieben. Die
dort erläuterte
Betätigungseinrichtung
ist elektromechanisch ausgebildet und weist einen Schaltmotor für die Erzeugung
von Schaltbewegungen und einen Wählmotor
für die
Erzeugung von Wählbewegungen auf.
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Gangwechselvorgänge laufen
in klassisch gestalteten, gestuften Kraftfahrzeug-Getriebeeinrichtungen – ausgehend
von dem alten Gang – in
drei Schritten zeitlicher Abfolge ab: Auslegen des alten Ganges – Wählen – Einlegen
des Zielganges. Es sind darüber
hinaus Gestaltungen von Kraftfahrzeuggetrieben bekannt geworden,
bei denen das Wählen bzw.
Wählbewegungen
vor dem Auslegen des alten Ganges stattfinden kann/können. Derartige
Getriebegestaltungen sind beispielsweise in der
DE 103 16 434 A1 ,
DE 10 2005 000 886
A1 und der
DE
10 2005 053 867 A1 beschrieben. Spezifische Getriebegestaltungen
dieser Art werden auch als "Active
Interlock" bezeichnet.
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Bei
einem solchen "Active
Interlock" ist in
aller Regel vorgesehen, dass das Schaltelement auch bei eingelegtem
Gang in eine Mittel- bzw. Neutralposition zurückbewegt werden kann, ohne
den Gang auszulegen. Die Wählbewegung
wird dabei möglich, bevor
der Gang ausgelegt ist.
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Die
vorstehend genannte
DE
10 2005 000 886 A1 offenbart eine Betätigungsvorrichtung für ein mehrere
Gangstufen aufweisendes Getriebe mit den Merkmalen der Eingangs
genannten Art. Bei dieser Vorrichtung ist ein Schaltelement, das
insbesondere als Schaltfinger ausgebildet ist, zum Schalten drehbeweglich
und zum Wählen
in Richtung seiner Drehachse beweglich angeordnet. Das Schaltelement
ist mit der ersten Welle, die mittels eines Elektromotors drehbeweglich
ist, zum Erzeugen einer Drehbewegung des Schaltelements drehfest
verbunden. Die zweite drehbewegliche Welle, die gleichfalls mittels eines
Elektromotors antreibbar ist, steht mit dem Schaltelement zum Erzeugen
einer durch Verdrehen der zweiten Welle bewirkbaren axialen Verlagerung des
Schaltelements in Wirkverbindung. Die Drehachsen der beiden Wellen
sind identisch. Eine solche Betätigungsvorrichtung
zeichnet sich durch einen hohen konstruktiven Aufbau auf Grund des
Erfordernisses in der axialen Verlagerung des Schaltelements aus.
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Weitere
Betätigungsvorrichtungen
für Getriebe
sind in der
DE 102
05 689 C1 und der
DE
198 42 532 A1 beschrieben. Insbesondere die
DE 102 05 689 C1 offenbart,
an Stelle eines Wählmotors
eine Hydraulikeinheit zum Ausführen
der Wählbewegungen
vorzusehen, oder aber ein oder mehrere Magnete.
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Aus
der
DE-PS 1 124 829 ist
es bekannt, Schaltvorgänge
zum Einlegen von Gängen
bei einem Getriebe durch Verfahren eines Ziehkeils zu bewerkstelligen,
durch den die zu schaltenden Räder
mit der zugehörigen
Schaltwelle durch Verschieben von beweglich in radialen Aussparungen
der Schaltwelle gelagerten Kugeln in Taschen der schaltbaren Räder gekuppelt
werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Betätigungsvorrichtung
zu schaffen, die baulich einfach gestaltet ist und deren Schaltelemente
sich einfach anwählen
und schalten lassen.
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Gelöst wird
die Aufgabe durch eine Betätigungsvorrichtung
der Eingangs genannten Art, die folgende weitere Merkmal aufweist:
- - Die erste Welle dient der Aufnahme mehrerer axial
unverschieblich in dieser gelagerter Schaltelemente, die radial
innen mit Rastvorsprüngen versehen
sind,
- – die
erste Welle ist mit Durchgangslöchern
zur Aufnahme von Kugeln versehen,
- – die
mindestens eine zweite Welle ist mittels der mindestens einen Wähleinrichtung
axial verschieblich,
- – die
mindestens eine zweite Welle ist radial außen mit mindestens einem Sperrwulst
versehen, der in einer Nicht-Wählstellung
der mindestens einen zweiten Welle außer Kontakt mit den Kugeln steht
und in einer Wählstellung
der mindestens einen zweiten Welle in Kontakt mit mindestens einer Kugel
steht und diese in der Wählstellung
in eine Rastvertiefung eines Schaltelements eingreift.
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Wesentlich
ist bei der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
zunächst,
dass es zum Wählen
und zum Schalten der Schaltelemente nicht erforderlich ist, diese
in axialer Richtung der Wellen zu verschieben. Vielmehr sind die
Schaltelemente axial unverschieblich in der ersten Welle gelagert.
Demzufolge braucht zum Auswählen
des jeweiligen Schaltelementes nur eine drehfeste Verbindung zwischen dem
Schaltelement und der ersten Welle hergestellt werden. Bewirkt wird
dies durch Überführen der
diesem Schaltelement zugeordneten mindestens einen Kugel in eine
Raststellung mit einer Rastvertiefung des Schaltelements. Hierzu
wird die Kugel beim axialen Verschieben der mindestens einen zweiten
Welle über
den dieser Kugel zugeordneten Sperrwulst der zweiten Welle radial
nach außen
gedrückt
und bewirkt den Formschluss zwischen der Kugel und dem Schaltelement.
Vorzugsweise wirkt der Sperrwulst in der Wählstellung mit zwei oder mehr
Kugeln zusammen, die in eine entsprechende Anzahl von Rastvertiefungen
des jeweiligen Schaltelements eingreifen.
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Jedem
Schaltelement, das insbesondere als Schaltfinger ausgebildet ist,
sind vorzugsweise drei Kugeln zugeordnet. Diese Kugeln sind insbesondere gleichmäßig über den
Umfang der ersten Welle verteilt angeordnet, schließen somit,
bezogen auf den jeweiligen Kugelmittelpunkt, einen Winkel von 120° ein.
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Bevorzugter
Verwendungszweck der Betätigungsvorrichtung
ist derjenige bei einem Doppelkupplungsgetriebe oder Parallelschaltgetriebe,
unter dem Aspekt des vorbeschriebenen Active Interlock.
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Um
bei dem Getriebe die erforderlichen Schaltvorgänge bewerkstelligen zu können, ist
vorteilhaft vorgesehen, dass eine zweite Welle oder zwei zweite
Wellen vorgesehen sind. Bei Verwendung einer zweiten Welle wird
diese beispielsweise mittels eines Elektromotors oder eines Elektromagneten
axial verschoben. Bei Verwendung zweier zweiter Wellen, die konzentrisch
zur selben Achse hintereinander angeordnet sind, wird es als besonders
vorteilhaft angesehen, die axiale Verschiebung dieser beiden zweiten
Wellen mittels Elektromagneten zu bewerkstelligen, wobei jede zweite
Welle mittels eines Elektromagneten verschoben wird.
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Im
Fall einer zweiten Welle weist diese vorzugsweise zwei Sperrwülste auf,
die ein Nacheinanderschalten mittels der diesen zugeordneten Schaltelemente
erlauben, wobei im Falle des DKG bzw. PSG selbstverständlich sicher
zu stellen ist, dass nicht gleichzeitig zwei Gänge eingelegt sind.
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Die
Variabilität
der Ansteuerung der Schaltelemente ist erhöht, wenn statt der einen zweiten
Welle mit den in definierten Abstand zueinander angeordneten Sperrwülsten zwei zweite
Wellen vorgesehen sind, die unabhängig voneinander axial verstellbar
sind. Dies ermöglicht
es, die Schaltvorgänge noch
variabler zu gestalten.
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Die
Sperrwülste
der zweiten Welle sind vorzugsweise so gestaltet, dass die jeweilige
zweite Welle insgesamt rotationssymmetrisch ist.
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Bei
Verwendung eines oder zweier Elektromagnete zum Betätigen der
einen zweiten Welle oder der beiden zweiten Wellen wird es als besonders
vorteilhaft angesehen, wenn der Elektromagnet bzw. die Elektromagneten
bipolar ausgebildet sind. Dies ermöglicht eine aktive Verfahrbarkeit
der jeweiligen zweiten Welle in zwei Richtungen, womit in diesen beiden
Richtungen die Schaltvorgänge
aktiv erfolgen können.
Weitgehend beliebige Gangsprünge
lassen sich somit hierdurch verwirklichen.
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Als
besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die eine zweite Welle
oder die beiden zweiten Wellen insgesamt vier Schaltelemente aufweist
bzw. aufweisen. Lässt
sich das jeweilige Schaltelement in die eine Richtung in eine erste
Schaltstellung und in die entgegengesetzte Richtung in eine zweite
Schaltstellung sowie die zwischen den beiden Schaltstellungen befindliche
neutrale Schaltstellung überführen, lassen
sich mittels der Schaltelemente acht Schaltstellungen des Getriebes
darstellen.
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Gemäß einer
besonderen Ausführungsform der
Erfindung ist vorgesehen, dass bei an dem jeweiligen Elektromagneten
angelegter Spannung die diesem Elektromagneten zugeordnete zweite
Welle axial verschoben ist und über
die dem einen Schaltelement zugeordnete Kugel bzw. Kugeln das Schaltelement
drehfest mit der ersten Welle verbunden ist. Somit ist nur bei Anlegen
einer Spannung an den Elektromagneten das relevante Schaltelement
drehfest mit der zweiten Welle verbunden und demzufolge geeignet,
Schaltvorgänge
auszulösen.
Die Aktivierung des jeweiligen Elektromagneten erfolgt durch Anlegen
einer Spannung, die aus dem Bordnetz entnommen wird.
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Die
Abmessungen von Kugeln und Aufnahmen des Schaltelements für die Kugeln
sind vorzugsweise so abgestimmt, dass die Kugeln, ausgehend von
der Wählstellung
bei außer
Kontakt mit den Kugeln gelangendem Sperrwulst der zweiten Welle, durch
Drehen der ersten Welle in die Durchgangslöcher der ersten Welle, außer Kontakt
mit den Rastvertiefungen des Schaltelements zurückgeschoben werden. Sobald
keine Spannung mehr anliegt und die erste Welle im Sinne einer Schwenkbewegung
zu rotieren beginnt, schiebt das Schaltelement die Kugel bzw. Kugeln
mittels seitlicher Schräge
der Rastvertiefung bzw. Rastvertiefungen wieder weiter radial nach innen
in die erste Welle. Damit bleibt das Schaltelement in seiner alten
Position und die zweite Welle schwenkt mit dem neu ausgewählten Schaltelement weiter.
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Die
Rastvertiefungen des jeweiligen Schaltelements sind insbesondere
als Rastnuten ausgebildet, wobei die Rastvertiefungen unter einem
Winkel von 20° zueinander
angeordnet sind. Am Umfang weist das jeweilig Schaltelement somit
achtzehn Rastvertiefungen bzw. Rastnuten auf.
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Die
Teilung der Rastvertiefungen ist vorzugsweise so gewählt, dass
sie dem Verdrehwinkel des Schaltelements beim Einlegen bzw. Herausnehmen eines
Gangs entspricht. Damit muss keine überflüssige Drehbewegung der ersten
Welle ausgeführt
werden.
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Vorzugsweise
wirkt das jeweilige Schaltelement, insbesondere Schaltfinger, mit
einer Schaltstange zusammen, derart, dass das Schaltelement eine
Rotationsbewegung der ersten Welle in eine Längsbewegung der Schaltstange
verwandelt.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der
Beschreibung der Zeichnung und der Zeichnung selbst, ohne hierauf
beschränkt
zu sein.
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In
der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
verdeutlicht. Es stellt dar:
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1 für ein erstes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine isometrische Darstellung der Betätigungsvorrichtung,
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2 eine
Draufsicht der in 1 gezeigten Betätigungsvorrichtung,
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3 eine
Darstellung der Betätigungsvorrichtung
gemäß 1,
ohne die Schaltelemente, zur Verdeutlichung der Funktion,
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4 eine
Darstellung gemäß 3,
ohne die erste Welle veranschaulicht, zur Verdeutlichung der Funktion
der Betätigungsvorrichtung,
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5 eine
Detaildarstellung der Betätigungsvorrichtung
in der Freilaufstellung des gezeigten Schaltfingers,
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6 eine
Darstellung gemäß 5,
veranschaulicht für
die Sperrfunktion der Kugeln und damit den Kraftschluss zwischen
erster Welle und Schaltfinger,
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7 eine
Darstellung gemäß der 6,
allerdings bei um einen Winkel von 20° verschwenkter erster Welle,
zur Verdeutlichung des Schaltens eines Gangs,
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8 bis 12 Funktionsdarstellungen
zur Verdeutlichung des Funktionsablaufs des Einlegens des ersten
Gangs und des zweiten Gangs des Getriebes sowie Herausnehmen des
ersten Gangs des Getriebes,
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13 ein
zweites Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Betätigungsvorrichtung
in einer isometrischen Darstellung gemäß der 1,
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14 eine
Detaildarstellung der Betätigungsvorrichtung
nach 13 in einer der Funktion der Betätigungsvorrichtung
nach der ersten Ausführungsform
gemäß 8 entsprechenden
Funktion.
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Die
nachfolgend zu beschreibende Betätigungsvorrichtung
findet Verwendung für
ein mehrere Gangstufen aufweisendes Getriebe, insbesondere ein Doppelkupplungsgetriebe
(DKG). Die Betätigungsvorrichtung 1 weist
eine elektrische Wähleinrichtung,
die als Wählmotor 2 ausgebildet
ist und eine elektrische Schalteinrichtung, die als elektrischer Schaltmotor 3 ausgebildet
ist, auf. Bei Aktivierung des Schaltmotors 3 versetzt dieser über ein
mit der Abtriebswelle des Schaltmotors 3 verbundenes Zahnrad 4 eine
erste Welle 5, die als Hohlwelle ausgebildet ist, in eine
Drehbewegung. Die Drehbewegung erfolgt über einen Teilkreis. Ein außen mit
der ersten Welle 5 verbundenes Zahnrad 6 kämmt mit dem
Zahnrad 4.
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Die
erste Welle 5 dient der Aufnahme mehrerer axial unverschieblich
in dieser gelagerter Schaltfinger, konkret der Lagerung von vier
Schaltfingern 7. Jeder Schaltfinger 7 weist einen
die erste Welle 5 umgebenden Ringabschnitt 8 sowie
einen Fingeransatz 9 auf. Der jeweilige Ringabschnitt 8 ist
radial innen mit Rastvertiefungen 10 versehen. Konkret
weist der jeweilige Ringabschnitt 8 achtzehn Ringvertiefungen auf,
womit der Ringabschnitt 8 bezüglich der Rastvertiefungen 10 einen
Teilungswinkel von 20° besitzt. Die
Rastvertiefungen 10 des jeweiligen Ringabschnitts 8 sind
als Nuten ausgebildet, die sich über die
gesamte axiale Länge
des Ringabschnitts 8 erstrecken.
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Mit
geringem Spiel durchsetzt die erste Welle 5 die vier Schaltfinger 7. Über nicht
dargestellte Mittel sind die Schaltfinger 7 in der ersten
Welle axial unverschieblich gelagert. In dem Bereich, in dem die
vier Schaltfinger 7 angeordnet sind, ist die erste Welle 5 mit
Löchern 11 versehen,
die die erste Welle 5 durchsetzen. Im Bereich jedes der
vier Schaltfinger 7 weist die erste Welle 5 drei
Löcher 11 auf,
wobei der Teilungswinkel der ersten Welle 5 bezüglich dieser
Löcher 11 120° beträgt. Die
Orientierung der Lochanordnungen der diversen Schaltfinger ist identisch. Dies
bedeutet, dass am Umfang der ersten Welle 5 drei Lochreihen
gebildet sind, die parallel zur Längsachse der ersten Welle verlaufen.
Eine solche Lochreihe ist in 3 veranschaulicht.
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In
das jeweilige Loch 11 ist eine Kugel 12 eingesetzt,
deren Durchmesser größer ist
als die Wandungsstärke
der ersten Welle 5. Die Wölbung der Kugel 12 entspricht
in etwa der Krümmung
der Rastvertiefungen. Die Kugel 12 ist soweit radial nach
außen bewegt,
das sie gegen den Grund der dieser Kugel 12 zugeordneten
Rastvertiefung 10 gelangt. In dieser Stellung schließt die Kugel 12 auf
ihrer der Rastvertiefung 10 abgewandten Seite mit der Innenkontur der
ersten Welle 5 ab. Wirkt keine Kraft radial nach außen auf
die Kugel 12, bewirken die geometrischen Abmessungen von
Kugel 12 und Rastvertiefung 10, dass bei einer
Relativverschwenkung von erster Welle 5 und Schaltfinger 7 die
Kugel 12 auf Grund der Formschrägen der Rastvertiefung 10 radial
nach innen, somit aus der Rastvertiefung 10 bewegt wird.
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Der
Wählmotor 2 überträgt seine
Bewegung, genauso wie der Schaltmotor 3, über ein
Getriebe. Dieses Getriebe 13 des Wählmotors 2 dient der
axialen Verschiebung einer zweiten Welle 14, die die erste
Welle 5 durchsetzt. Diese zweite Welle 14 weist
einen Wellenabschnitt 15 konstanten Außendurchmessers auf. Dieser
Wellenabschnitt 15 ist durch zwei Sperrwülste 16 und 17 unterbrochen.
Die Sperrwülste 16 und 17 sind
als identische, über
den Wellenabschnitt 15 radial der vorstehende Kreisringe
ausgebildet, wobei sich deren Ringebene senkrecht zur Längsachse
der zweiten Welle 14 erstreckt. Ausgehend von dem Außendurchmesser
des Wellenabschnitts 15 erweitert sich der Außendurchmesser
der zweiten Welle 14 im Übergang zur Sperrwulst 16 bzw. 17 nicht
sprungartig, sondern stetig. Diese Erweiterung ist auf die Abmessung
der Kugeln 12 abgestimmt. Jeder Sperrwulst 16 bzw. 17 ist,
bei Bewegung der jeweiligen zweiten Welle 14 in einer der
beiden Richtungen, mit drei Kugeln 12 in Kontakt bringbar.
Wenn die Sperrwülste 16 bzw. 17 keine
Kugeln 12 kontaktieren, befinden sich die Kugeln 12 in
deren radial eingeschobenen Stellung außerhalb der Rastvertiefungen 10 und
in Anlage am Wellenabschnitt 15. Wird die zweite Welle 14 axial
verschoben, gelangt der jeweilige Sperrwulst 16 bzw. 17 gegen
die drei Kugeln 12 eines der Schaltfinger 7 und
drückt diese
radial nach außen.
Liegen die Kugeln 12 an der erhabensten Stelle des Sperrwulstes 16 bzw. 17 an, sind
sie in die Rastvertiefungen 10 eingesetzt und können, da
der Sperrwulst 16 bzw. 17 auf diese drückt, nicht
radial nach innen ausweichen. In dieser Position ist eine drehfeste
Verbindung zwischen der ersten Welle 5 und dem dem Sperrwulst 16 bzw. 17 zugeordneten
Schaltfinger 7 herbeigeführt. Durch Schwenken der ersten
Welle 5 kann der Fingeransatz 9 des Schaltfingers 7 betätigt werden.
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Im
vorbeschriebenen Sinne stellt die zweite Welle 14 somit
die Vorwählwelle
zwecks Gassenwahl dar, während
die erste Welle 5 mit den Schaltfingern 7 der
Gangwahl dient.
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Die 1 bis 4 zeigen
den grundsätzlichen
Aufbau der Betätigungsvorrichtung.
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Die 5 und 6 zeigen
die Kugeln 12 in Freilaufstellung (5) und in
Sperrstellung ( 6).
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Wie
der Darstellung der 5 für den Zustand der Kugel in
Freilaufstellung zu entnehmen ist, ist kein Kraftschluss zwischen
der ersten Welle 5 und dem Schaltfinger 7 vorhanden.
Der 6 für
den Zustand der Kugeln in Sperrstellung ist zu entnehmen, dass die
zweite Welle 14 (aus der Zeichenebene heraus) bewegt wurde,
wodurch der Sperrwulst 16 bzw. 17 die Kugeln 12 nach
außen
drückt.
Hierdurch ergibt sich ein Kraftschluss zwischen der ersten Welle 5 und
dem Schaltfinger 7.
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Der
Fingerabsatz 9 des jeweiligen Schaltfingers 7 wirkt
mit einer Aussparung 18 einer Schaltgabel 19 des
Getriebes zusammen, die im Sinne des in 1 gezeigten
Doppelpfeiles zusammen mit einer Schaltstange 20 des Getriebes
in Axialrichtung der Schaltstange 20 verschieblich ist.
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7 veranschaulicht
das Schalten eines Gangs. Nach Herstellung des Formschlusses kann durch
Verdrehen der ersten Welle 5 mittels des Schaltmotors 3 ein
Gang eingelegt werden. Die Teilung der Rastvertiefungen 10 am
Schaltfinger 7 entspricht dem notwendigen Verdrehwinkel
zum Einlegen eines Gangs (20°).
Nach Einlegen eines Gangs kann die zweite Welle 14 wieder
aus der Sperrposition entfernt werden, so dass kein Formschluss
zwischen erster Welle 5 und Schaltfinger 7 mehr
besteht. Durch die Teilung kann nun direkt eine andere Kugelebene
gesperrt und Formschluss zu einem anderen Schaltfinger 7 hergestellt
werden, ohne eine überflüssige Bewegung
durchführen
zu müssen.
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Die 8 bis 12 veranschaulichen
ein Funktionsbeispiel, nämlich
das Einlegen des ersten Gangs des Getriebes und des zweiten Gangs
des Getriebes sowie das Herausnehmen des ersten Gangs.
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8 veranschaulicht
die Neutralposition. Hierbei nimmt die zweite Welle 14 eine
Stellung ein, in der keine der zwölf Kugeln der vier Schaltfinger 7 in
Kontakt mit den Sperrwülsten 16, 17 ist.
Dieser Darstellung ist im Übrigen
zu entnehmen, dass die Kugelreihe des obersten Schaltfingers 7 in
einem geringeren Abstand zur Kugelreihe des darunter befindlichen
Schaltfingers 7 angeordnet ist, als die Kugelreihe des
untersten Schaltfingers 7 zu der Kugelreihe des unmittelbar über diesem
angeordneten Schaltfingers 7. Dies bedeutet, dass bei Beaufschlagung
der Kugelreihe des obersten Schaltfingers 7 die Kugelreihe
des zweituntersten Schaltfingers noch nicht beaufschlagt ist.
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9 veranschaulicht
diesen Zustand. Die zweite Welle 14 wird nach oben bewegt.
Der Sperrwulst 16 drückt
die Kugeln 12 des obersten Schaltfingers 7 nach
außen.
Es ergibt sich somit ein Formschluss zwischen der ersten Welle 5 und
diesem obersten Schaltfinger 7. – Hierdurch ist das Sperren des
Schaltfingers für
den ersten Gang erfolgt.
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Wie
der Darstellung der 10 zu entnehmen ist, erfolgt
dann das Verdrehen der ersten Welle mittels des Schaltmotors 3.
Dies bedingt die axiale Verschiebung der Schaltstange 20 mit
Schaltgabel 19. – Der
erste Gang ist damit eingelegt.
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11 veranschaulicht
das Einlegen des zweiten Gangs: Die zweite Welle 14 wird
weiter nach oben bewegt. Hierdurch wird der oberste Schaltfinger 7 für den ersten
Gang entriegelt und der zweite Schaltfinger von unten, der dem zweiten
Gang zugeordnet ist, gesperrt, indem der Sperrwulst 17 auf
die diesem Schaltfinger zugeordneten Kugeln 12 einwirkt.
Im Sinne des in dieser Fig. gezeigten gekrümmten Pfeiles erfolgt durch
Betätigen
des Schaltmotors 3 in entgegengesetzter Richtung das Schalten
des zweiten Gangs. Schaltstange und Schaltgabel dieses zweiten Gangs
sind aus Gründen
zeichnerischer Klarheit nicht mitveranschaulicht.
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12 veranschaulicht
das Herausnehmen des ersten Gangs: Die zweite Welle 14 wird
nach unten bewegt und hierbei der Schaltfinger 7 des ersten Gangs
verriegelt und der Schaltfinger 7 des zweiten Gangs entriegelt.
Durch Betätigen
des Schaltmotors 3 wird, gegenüber der Bewegungsrichtung nach 11,
in entgegengesetzter Richtung der erste Gang herausgenommen.
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Vorstehende
Ausführungen
gelten sinngemäß für die Wahl
anderer Gänge
des Getriebes.
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Das
in den 13 und 14 veranschaulichte
zweite Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel
nach den 1 bis 12 nur
dadurch, dass statt der einteiligen zweiten Welle 14 eine
zweiteilige zweite Welle, bezeichnet durch die Bezugsziffern 14a und 14b,
vorgesehen ist, wobei die axiale Verschiebung der jeweiligen Welle 14a, 14b durch
einen bipolaren Elektromagneten 21 erfolgt. Die eine Welle 14a,
die den beiden oberen Schaltfingern 7 zugeordnet ist, weist
den Sperrwulst 16 und die untere Welle 14b, die
den beiden unteren Schaltfingern 7 zugeordnet ist, weist
den Sperrwulst 17 auf. Der Vorteil dieses zweiten Ausführungsbeispiels
ist insbesondere darin zu sehen, dass durch die bipolaren Elektromagneten 21,
die in beiden Bewegungsrichtungen der jeweiligen Welle 14a bzw. 14b präzise ansteuerbar
sind, die Sperrwülste 16 und 17 unabhängig voneinander
verschoben werden können,
womit sich weitgehend beliebige Gangsprünge verwirklichen lassen.
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- 1
- Betätigungsvorrichtung
- 2
- Wählmotor
- 3
- Schaltmotor
- 4
- Zahnrad
- 5
- erste
Welle
- 6
- Zahnrad
- 7
- Schaltfinger
- 8
- Ringabschnitt
- 9
- Fingeransatz
- 10
- Rastvertiefung
- 11
- Loch
- 12
- Kugel
- 13
- Getriebe
- 14
- zweite
Welle
- 14a
- zweite
Welle
- 14b
- zweite
Welle
- 15
- Wellenabschnitt
- 16
- Sperrwulst
- 17
- Sperrwulst
- 18
- Aussparung
- 19
- Schaltgabel
- 20
- Schaltstange
- 21
- Elektromagnet