DE102006054012A1

DE102006054012A1 - Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges

Info

Publication number: DE102006054012A1
Application number: DE102006054012A
Authority: DE
Inventors: Johannes Gremme; Alexander Waldeyer
Original assignee: Behr Hella Thermocontrol GmbH
Current assignee: Behr Hella Thermocontrol GmbH
Priority date: 2006-11-16
Filing date: 2006-11-16
Publication date: 2008-05-21

Abstract

Bei einem Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges wird dem Fahrzeuginnenraum Luft in einer Menge, mit einer Temperatur und einer Verteilung über unterschiedliche Luftauslassöffnungen zugeführt, die einem aktuellen Arbeitspunkt entspricht, in welchem sich ein Regler befindet, und der Arbeitspunkt des Reglers in Abhängigkeit von der Differenz zwischen einem Temperatur-Sollwert und einem Temperatur-Istwert automatisch verschoben wird, um eine Innenraumtemperatur zu erreichen und/oder zu halten, die einem vorgebbaren Sollwert entspricht. Das Maß der Verschiebung und/oder die Richtung der Verschiebung des Arbeitspunktes des Reglers ist manuell veränderbar, wobei die manuelle Veränderung des aktuellen Arbeitspunktes des Reglers nach Ablauf einer vorgebbaren oder voreingestellten Zeitspanne automatisch aufgehoben wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges.
Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges sind grundsätzlich bekannt. Bei diesen Verfahren wird ein Innenraumtemperaturregler eingesetzt, welcher in Abhängigkeit von der Differenz zwischen einem Temperatur-Sollwert und einem Temperatur-Istwert einen Arbeitspunkt einnimmt, in dem der Regler diverse Aktuatoren oder diese ansteuernde Einheiten ansteuert, welche die Menge, die Temperatur und die Verteilung der dem Fahrzeuginnenraum zuzuführenden Luft einstellen. Der Arbeitspunkt des Reglers wird in Abhängigkeit von der Differenz zwischen dem Temperatur-Sollwert und dem Temperatur-Istwert automatisch verschoben, um eine voreingestellte Innenraumtemperatur (Temperatur-Sollwert) zu erreichen und/oder zu halten.
Derartige Automatik-Innenraumtemperaturregelungen haben sich in der Praxis grundsätzlich bewährt. Es kann allerdings wünschenswert sein, diese Automatik-Funktion von Innenraumtemperaturregelungen kurzzeitig manuell beeinflussen zu wollen. Dies ist bei den herkömmlichen Innenraumtemperaturregelungen nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges zu schaffen, das über einen erhöhten Komfort für die Fahrzeuginsassen verfügt, was die Bedienbarkeit und die Einstellung der Parameter anbelangt.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges vorgeschlagen, wobei bei dem Verfahren

– dem Fahrzeuginnenraum Luft in einer Menge, mit einer Temperatur und einer Verteilung über unterschiedliche Luftauslassöffnungen zugeführt wird, die einem aktuellen Arbeitspunkt entspricht, in welchem sich ein Regler befindet, und
– der Arbeitspunkt des Reglers in Abhängigkeit von der Differenz zwischen einem Temperatur-Sollwert und einem Temperatur-Istwert automatisch verschoben wird, um eine Innenraumtemperatur zu erreichen und/oder zu halten, die einem vorgebbaren Sollwert entspricht,
– wobei das Maß der Verschiebung und/oder die Richtung der Verschiebung des Arbeitspunktes des Reglers manuell veränderbar ist und
– wobei die manuelle Veränderung des aktuellen Arbeitspunktes des Reglers nach Ablauf einer vorgebbaren oder voreingestellten Zeitspanne automatisch aufgehoben wird.

Nach der Erfindung ist es also möglich, das Maß der Verschiebung und/oder die Richtung der Verschiebung des Arbeitspunktes des Reglers manuell zu verändern und zwar für eine vorgebbare und/oder voreingestellte Zeitspanne, so dass nach Ablauf der Zeitspanne die manuelle Veränderung automatisch wieder aufgehoben wird.
Mit der Erfindung ist den Benutzern die Möglichkeit an die Hand gegeben, im Bedarfsfall die Automatik-Funktion einer Innenraumtemperaturregelung kurzfristig manuell zu beeinflussen (beispielsweise das Abkühlen oder das Erwärmen des Innenraums zu beschleunigen oder zu verzögern). Durch diesen individuellen Eingriff in die automatische Klimaregelung sind im Bedarfsfall kurzfristige Anpassungen möglich. Anpassungen werden dann automatisch nach Ablauf einer vorgebbaren oder voreingestellten Zeitspanne wieder aufgehoben. Diese Zeitspanne weist situationsbedingt eine bestimmte Länge auf.
So ist es beispielsweise mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, dass ein Insasse die Kühlleistung der Klimaanlage zeitlich limitiert erhöht, wenn er beispielsweise nach sportlicher Betätigung oder anstrengender Tätigkeit im Sommer das Fahrzeug besteigt und die subjektiv gefühlte, von der Automatik angebotene Kühlleistung, nicht ausreichend ist. Umgekehrt könnte man im Winter die Heizleistung kurzzeitig erhöhen, wenn die Insassen ein subjektiv gefühltes Kühlempfinden haben.
Die manuelle Veränderung des Arbeitspunktes des Reglers, also die kurzzeitige Veränderung der Autofunktion mit automatischer Rückführung nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne, kann sich auf die Änderung der Temperatur und/oder der Menge und/oder der Verteilung der dem Innenraum zuzuführenden Luft auswirken.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist ferner vorgesehen, dass die manuelle Veränderung des Ausmaßes und der Richtung der Verschiebung des Arbeitspunktes des Reglers durch manuelle Betätigung eines einzigen Bedienelements erfolgt, wobei der Arbeitspunkt dann, wenn der Regler im Heizbetrieb arbeitet, in dem dem Innenraum erwärmte Luft zugeführt wird, derart verschoben wird, dass eine erhöhte Wärmemenge in den Innenraum eingebracht wird, und wobei der Arbeitspunkt dann, wenn der Regler im Kühlbetrieb arbeitet, in dem dem Innenraum gekühlte Luft zugeführt wird, derart verschoben wird, dass eine verringerte Wärmemenge in den Innenraum eingebracht wird.
Wie bereits oben erwähnt, wird die manuell ausgelöste Verschiebung des Arbeitspunktes nach einer gewissen Zeitspanne automatisch wieder aufgehoben. Während die manuelle Veränderung des aktuellen Arbeitspunktes sprunghaft bzw. quasisprunghaft erfolgen kann, erfolgt die automatische Aufhebung der manuell vorgenommenen Veränderung mit einer endlichen Veränderungsrate, d.h. also allmählich und (längst) nicht so schnell wie die manuelle Veränderung des aktuellen Arbeitspunktes. Dies soll dazu beitragen, dass die Rückführung der Beeinflussung der Automatik-Funktion für die Insassen im wesentlichen kaum merklich erfolgt.
Die Auslösung der Veränderung der Automatik-Funktion erfolgt zweckmäßigerweise durch ein manuell betätigbares Betätigungselement, das insbesondere als Tastenelement ausgeführt sein kann. Optisch kann darüber hinaus angezeigt werden, in welche Richtung der Arbeitspunkt des Reglers durch die manuelle Veränderung verschoben wird. Wird beispielsweise die Automatik-Funktion in Richtung mehr Kühlleistung verändert, so wird dies durch Licht einer ersten Farbe (beispielsweise blau) visualisiert, während eine Verschiebung in Richtung mehr Heizleistung durch beispielsweise rotes Licht oder allgemein Licht einer zweiten Farbe angezeigt wird.
Schließlich kann es sein, dass die zeitlich begrenzte manuelle Verstellung des Arbeitspunktes des Reglers durch manuelle Betätigung eines Bedienelements zur Einstellung des Temperatur-Sollwerts und/oder durch Betätigung eines Bedienelements zur Einstellung der Luftmenge und/oder durch Betätigung eines oder mehrerer Bedienelemente zur Verstellung der Luftverteilung erfolgt.

Claims

Verfahren zur Regelung der Innenraumtemperatur eines Fahrzeuges, wobei bei dem Verfahren – dem Fahrzeuginnenraum Luft in einer Menge, mit einer Temperatur und einer Verteilung über unterschiedliche Luftauslassöffnungen zugeführt wird, die einem aktuellen Arbeitspunkt entspricht, in welchem sich ein Regler befindet, und – der Arbeitspunkt des Reglers in Abhängigkeit von der Differenz zwischen einem Temperatur-Sollwert und einem Temperatur-Istwert automatisch verschoben wird, um eine Innenraumtemperatur zu erreichen und/oder zu halten, die einem vorgebbaren Sollwert entspricht, dadurch gekennzeichnet, – dass das Maß der Verschiebung und/oder die Richtung der Verschiebung des Arbeitspunktes des Reglers manuell veränderbar ist und – dass die manuelle Veränderung des aktuellen Arbeitspunktes des Reglers nach Ablauf einer vorgebbaren oder voreingestellten Zeitspanne automatisch aufgehoben wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die manuelle Veränderung des Arbeitspunktes des Reglers zu einer Änderung der Temperatur und/oder der Menge und/oder der Verteilung der dem Innenraum zuzuführenden Luft führt.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die manuelle Veränderung des aktuellen Arbeitspunktes sprunghaft bzw. quasi sprunghaft und die automatische Aufhebung der manuell vorgenommenen Veränderung mit einer endlichen Veränderungsrate abgebaut wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die manuelle Veränderung des Ausmaßes und der Richtung der Verschiebung des Arbeitspunktes des Reglers durch manuelle Betätigung ei nes einzigen Bedienelements erfolgt, wobei der Arbeitspunkt dann, wenn der Regler im Heizbetrieb arbeitet, in dem dem Innenraum erwärmte Luft zugeführt wird, derart verschoben wird, dass eine erhöhte Wärmemenge in den Innenraum eingebracht wird, und wobei der Arbeitspunkt dann, wenn der Regler im Kühlbetrieb arbeitet, in dem dem Innenraum gekühlte Luft zugeführt wird, derart verschoben wird, dass eine verringerte Wärmemenge in den Innenraum eingebracht wird.
Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Betätigungselement ein Tastenelement verwendet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass optisch angezeigt wird, in welcher Richtung der Arbeitpunkt des Reglers durch die manuelle Veränderung verschoben ist.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass durch unterschiedliches Licht, insbesondere durch Licht unterschiedlicher Farbe angezeigt wird, in welcher Richtung der Arbeitpunkt des Reglers durch die manuelle Veränderung verschoben ist.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zeitlich begrenzte manuelle Verstellung des Arbeitspunktes des Reglers durch manuelle Betätigung eines Bedienelements zur Einstellung des Temperatur-Sollwerts und/oder durch Betätigung eines Bedienelements zur Einstellung der Luftmenge und/oder durch Betätigung eines oder mehrerer Bedienelemente zur Verstellung der Luftverteilung erfolgt.