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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Frontklappenscharnier für eine Kraftfahrzeugfrontklappe, die
in der Regel auch als Motorhaube bezeichnet wird, sowie ein Sicherheitssystem
mit einem Frontklappenscharnier.
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Bei
einer Kollision mit einem Fußgänger oder Radfahrer
stellt neben dem reinen Zusammenstoß mit dem Fahrzeug insbesondere
der Aufprall des Angefahrenen auf die Motorhaube für diesen
ein erhebliches Risiko dar.
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Um
dieser Gefahr entgegenzuwirken sind Frontklappen entwickelt worden,
bei denen im Fall der Kollision zwischen der Frontklappe und der
steifen Unterstruktur, wie beispielsweise dem Motor oder den Federaufnahmen,
ein Deformationsweg zur Verfügung
gestellt wird, durch den der Aufprall des Fußgängers oder Fahrradfahrers verzögert werden
kann. Eine solche Anordnung der Frontklappe ist beispielsweise in
der
DE 102 39 82 A1 beschrieben.
Hierbei ist an dem Gelenk, über
das ein Scharnieroberteil und ein Scharnierunterteil verbunden sind,
eine Anhebevorrichtung vorgesehen. Durch diese Vorrichtung wird
das Gelenk aus seiner normalen Position im Fall der Kollision nach
oben herausgedrängt.
Dies geschieht durch eine schlagartige Vergrößerung der Länge der
Anhebevorrichtung.
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Ein
Nachteil dieser Anordnung besteht darin, dass das Scharnier in dem
angehobenen Zustand keine Verbindung zu der Karosserie besitzt.
Um eine Beschädigung
der Karosserie zu verhindern sind daher bei der Anordnung des Standes
der Technik Bundbuchsen mit nach oben stehendem Steg vorgesehen,
die die Frontklappe vor einem Verschwenken in horizontaler Richtung
hindern. Der Aufbau der Anordnung des Standes der Technik kann dennoch
eine ausreichende Sicherheit nicht gewährleisten.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Frontklappenscharnier
für ein
Kraftfahrzeug und ein Sicherheitssystem zu schaffen, die die Nachteile
des Standes der Technik behebt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß nach einem
ersten Aspekt gelöst
durch ein Frontklappenscharnier für ein Kraftfahrzeug mit einer
Befestigungsvorrichtung zur Befestigung an der Frontklappe und eine
Grundplatte zur Befestigung an der Karosserie, wobei in der Verbindung
zwischen der Befestigungsvorrichtung und der Grundplatte ein Scharniergelenk
vorgesehen ist. Das Frontklappenscharnier zeichnet sich dadurch
aus, dass in der Verbindung zwischen der Befestigungsvorrichtung
und der Grundplatte mindestens ein weiteres Drehgelenk vorgesehen
ist und das Frontklappenscharnier mindestens ein aktives Element
umfasst, das die Betätigbarkeit
des mindestens einen weiteren Drehgelenkes zumindest zeitweise verhindert.
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Als
Befestigungsvorrichtung wird eine Vorrichtung verstanden, die eine
Befestigung des Scharniers an der Frontklappe ermöglicht.
Diese Befestigungsvorrichtung kann beispielsweise eine Platte mit Anbindungspunkten,
beispielsweise Schrauböffnungen,
sein. Eine Platte bezeichnet im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein Bauteil mit zumindest teilweise flächiger Erstreckung. Die Platte
muss im Sinne der Erfindung aber nicht eben ausgestaltet sein. Vielmehr
ist die Platte der Komponente angepasst, an der diese befestigt
werden soll. Gleiches gilt für
die Grundplatte, über
die das Frontklappenscharnier an der Karosserie befestigt wird.
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Das
Scharniergelenk dient bei dem Frontklappenscharnier für das normale
Verschwenken der Frontklappe oder Motorhaube, insbesondere zum Öffnen und
Schließen
der Frontklappe. Indem zwischen der Befestigungsvorrichtung und
der Grundplatte, insbesondere zwischen dem Scharniergelenk und der
Grundplatte mindestens ein weiteres Drehgelenk vorgesehen ist, kann
die Frontklappe außer der
Schwenkbewegung zum Öffnen
und Schließen auch
eine weitere geführte
Bewegung ausführen. Insbesondere
kann die Frontklappe gegenüber
der Karosserie im Bereich des Frontklappenscharniers, das heißt in der
Nähe der
Windschutzscheibe, angehoben werden. Die Gelenkachse des mindestens
einen weiteren Drehgelenkes liegt parallel zu der Drehachse des
Scharniergelenkes. Das in dem Frontklappenscharnier vorgesehene
aktive Element hindert die Bestandteile des Frontklappenscharniers,
die über
das weitere Drehgelenk miteinander verbunden sind, daran sich bei
einem normalen Zustand relativ zueinander zu bewegen. Kommt das
aktive Element jedoch zum Einsatz, das heißt wird dieses aktiviert oder
gezündet,
so wird durch das Drehgelenk eine Drehbewegung der darüber verbundenen
Komponenten erlaubt. Hierdurch wird es möglich im Fall einer Kollision
die Frontklappe in eine gewünschte
Position, insbesondere in eine aufgestellte Stellung zu bringen.
Die Verbindung zwischen dem weiteren Drehgelenk und dem Scharniergelenk
kann in diesem Fall ausziehbar, das heißt teleskopartig verlängerbar
ausgestaltet sein. Aufgrund der durch das Drehgelenk möglichen
Bewegung des Scharniergelenkes ist es nicht erforderlich die Verbindung
zwischen Frontklappe und Karosserie lösen zu müssen, wie dies im Stand der Technik
erforderlich ist, um die Frontklappe anheben zu können. Zudem
ist auch in dem Zustand, in dem das weitere Drehgelenk beweglich
ist, eine unkontrollierte Bewegung der Frontklappe, beispielsweise
zu den Seiten, ausgeschlossen.
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Indem
bei dem erfindungsgemäßen Frontklappenscharnier
das Scharniergelenk in den Mechanismus zum Aufstellen der Frontklappe
eingebunden ist, ist der Gesamtaufbau des Frontklappenscharniers
vereinfacht.
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Vorzugsweise
sind in der Verbindung zwischen der Befestigungsvorrichtung und
der Grundplatte außer
dem Scharniergelenk zwei weitere Drehgelenke vorgesehen. Diese sind
bevorzugt zwischen dem Scharniergelenk und der Grundplatte angeordnet.
Hierdurch kann die Herstellung und Montage des Frontklappenscharniers
vereinfacht werden. Es ist allerdings auch möglich, die mindestens zwei
Drehgelenke zwischen dem Scharniergelenk und der Befestigungsvorrichtung
vorzusehen. Durch das Vorsehen zweier Drehgelenke in der Verbindung
kann die Frontklappe im aktiven Zustand des Frontklappenscharniers,
das heißt
nach dem Auslösen
des aktiven Elementes, eine Schwenkbewegung nach oben ausführen, wobei
die Schwenkachse an der Vorderseite der Frontklappe liegt. Die Verbindungsstege
oder Hebel zwischen den Gelenken müssen bei dieser Ausführungsform
nicht ausziehbar ausgestaltet sein, sondern können starre Bauteile darstellen.
Hierdurch kann die Stabilität
des Frontklappenscharniers verbessert und dessen Aufbau vereinfacht
werden.
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Besonders
bevorzugt umfasst das Frontklappenscharnier zwei Hebel, wobei ein
Hebel mit der Grundplatte über
ein erstes Drehgelenk und der weitere Hebel mit der Befestigungsvorrichtung über das Scharniergelenk
verbunden ist und das Scharniergelenk und das erste Drehgelenk vertikal
zueinander ausgerichtet sind und zu einem zweiten Drehgelenk, das
die beiden Hebel verbindet, versetzt angeordnet sind. Vertikal zueinander
ausgerichtet bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die beiden Gelenke
im montierten Zustand des Frontklappenscharniers übereinander
angeordnet sind. Bei diesem Aufbau sind die Gelenke so zueinander
angeordnet, dass bei Betätigung
des aktiven Elementes die Frontklappe nach oben verschwenkt werden
kann bis alle drei Gelenke in einer Geraden liegen. Hierdurch kann
ein Anheben der Frontklappe nach oben um einen Betrag erzielt werden,
der den Abständen
der Gelenke an den einzelnen Hebeln entspricht. Die Entfernung zwischen
der Karosserie und der Frontklappe kann somit maximiert werden und
die Stabilität,
insbesondere gegen ein seitliches Verschwenken der Frontklappe,
durch die Gelenke weiterhin gewährleistet werden.
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Das
aktive Element ist vorzugsweise ein pyrotechnisches Element, insbesondere
eine pyrotechnische Schraube oder einen pyrotechnischen Bolzen.
Diese Elemente sind dazu geeignet zum Einen einen zuverlässigen Halt
vor dem Auslösen
und zum Anderen ein gezieltes Lösen
der Verbindung beziehungsweise Freigeben des/der Gelenke nach dem Auslösen zu gewährleisten.
Erfindungsgemäß ist es aber
auch möglich
ein aktives Element zu verwenden, das bei Beaufschlagung mit einer
vorgegebenen Kraft gezielt versagt und so das Gelenk beziehungsweise
die Bewegung um das Gelenk freigibt. Beispielsweise können an
den Gelenken selber Spannhülsen
vorgesehen sein, die bei Erreichen einer entsprechenden Kraft auf
das Gelenk versagen und so die Bewegung um das Gelenk ermöglichen. Das
erneute Anbringen solcher aktiver Elemente nach einem Einsatz ist
allerdings mit größerem Montageaufwand
verbunden.
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Obwohl
es erfindungsgemäß möglich ist
als aktives Element ein Element zu verwenden, dass beispielsweise
eine Kraft aufbringt, die mit der Drehrichtung des zu blockierenden
Drehgelenkes zusammenfällt,
ist es bevorzugt wenn die Kraftrichtung des aktiven Elementes senkrecht
zur Drehrichtung des Scharniergelenkes und dem mindestens einen
weiteren Drehgelenk steht. Hierdurch kann das aktive Element in
einem Abstand zu dem Drehgelenk angebracht werden und aufgrund des
dadurch gebildeten Hebelarmes eine größere Kraft auf das Drehgelenk ausüben und
ein Verschwenken der darüber
verbundenen Komponenten im Normalzustand zuverlässig verhindern.
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Besonders
bevorzugt ist an einem Hebel zwischen dem Scharniergelenk und einem
benachbarten Drehgelenk ein Vorsprung am Rand des Hebels vorgesehen,
der zu der Verbindungslinie zwischen den Gelenkachsen dieser Gelenke
nach oben oder nach unten versetzt ist. Durch einen solchen Vorsprung
und dessen Anordnung am Rand des Hebels wird das Angreifen eines
aktiven Elementes an dem Hebel beispielsweise das Durchführen einer
pyrotechnischen Schraube durch diesen Vorsprung erleichtert gegenüber einer
Anordnung, bei der das aktive Element den gesamten Heben umgreifen
oder durchdringen muss. Besonders bevorzugt weist der Hebel einen
L-förmigen
Querschnitt auf. Durch diese Form kann einer der Schenkel als Angriffsfläche für das aktive
Element dienen und in dem anderen Schenkel können die Gelenke vorgesehen
sein.
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Nach
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Sicherheitssystem
mit einem Frontklappenscharnier und einem Airbag, der zu dem Frontklappenscharnier
so angeordnet ist, dass dieser bei aktiviertem Frontklappenscharnier
die Frontklappe des Kraftfahrzeuges nach oben verschwenken kann.
Indem die Kraft zum Aufstellen des Frontklappenscharniers und damit
zum Verschwenken der Frontklappe durch eine separate Sicherheitsvorrichtung,
insbesondere einen Airbag aufgebracht wird, kann das Frontklappenscharnier
bei Kräften,
die von oben darauf einwirken, wie beispielsweise durch den Aufprall
einer Person, nachgeben und Verletzungen können so verhindert werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden erneut unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1:
eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Frontklappenscharniers;
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2:
eine weitere schematische Perspektivansicht der Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Frontklappenscharniers
nach 1;
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3:
eine schematische Frontansicht der Ausführungsform nach 1;
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4:
eine schematische Seitenansicht der Ausführungsform des Frontklappenscharniers
nach 1 mit Frontklappe in der Normalposition; und
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5:
eine schematische Seitenansicht der Ausführungsform des Frontklappenscharniers
nach 1 mit Frontklappe in der ausgestellten Position.
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In 1 ist
ein Frontklappenscharnier 1 im ausgebauten Zustand gezeigt.
Das Frontklappenscharnier 1 umfasst eine Befestigungsplatte 2 zur
Befestigung an der Frontklappe (nicht dargestellt), sowie eine Grundplatte 3 zur
Befestigung an der Karosserie (nicht dargestellt). Zur Befestigung
an den entsprechenden Bauteilen des Kraftfahrzeuges sind an der
Befestigungsplatte 2 und der Grundplatte 3 jeweils
Anbindungspunkte 21 und 31 vorgesehen. Dies können beispielsweise Öffnungen
zur Aufnahme von Befestigungsvorrichtungen, wie Schrauben oder Nieten
sein. Die Anbindungspunkte 21 und 31 können aber
auch Schweißpunkte
sein.
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Die
Befestigungsplatte 2 und die Grundplatte 3 sind über ein
Scharniergelenk 4 miteinander verbunden. Über dieses
Scharniergelenk 4 kann die Befestigungsplatte 2 gegenüber der
Grundplatte 3 verschwenkt werden und dadurch die Frontklappe
geöffnet
werden. Das Scharniergelenk 4 ist im eingebauten beziehungsweise
montierten Zustand im Bereich des hinteren Endes der Frontklappe,
das heißt
in der Nähe
des Scheibenquerträgers
vorgesehen. Es werden in der Regel zwei der gezeigten Frontklappenscharniere 1 an
einer Frontklappe vorgesehen, wobei die beiden Frontklappenscharniere 1 im
Bereich der seitlichen Ränder
der Frontklappe vorgesehen und beispielsweise mit dem Kotflügel oder
einem Längsträger im Bereich
des Kotflügels
verbunden sind.
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Wie
sich aus der 2 entnehmen lässt, ist die
Verbindung zwischen der Grundplatte 3 und der Befestigungsplatte 2 mittelbar.
An der Grundplatte 3 ist ein Führungshebel 5 über ein
Gelenk 6 befestigt. Das gegenüberliegende Ende des Führungshebels 5 ist
mit einem Fixierhebel 7 über ein weiteres Gelenk 8 verbunden.
Erst das dem Gelenk 8 gegenüberliegende Ende des Fixierhebels 7 ist
mit der Befestigungsplatte 2 über das Scharniergelenk 4 verbunden.
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Aus
der 1 und der 3 lässt sich
der Aufbau der Hebel 5 und 7 erkennen. Der Führungshebel 5 stellt
in der dargestellten Ausführungsform
einen sich länglich
erstreckenden Hebel dar, der über seine
Länge gekröpft ist.
An dem in Einbauposition nach unten versetzten Ende des Führungshebels 5 ist
das Gelenk 6 zur Verbindung mit der Grundplatte 3 und
an dem vorderen nach oben versetzten Ende des Führungshebels 5 ist
das Gelenk 8 zur Verbindung mit dem Fixierhebel 7 vorgesehen.
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Der
Fixierhebel 7 hingegen wird durch ein Bauteil mit L-förmigem Querschnitt
gebildet. An dem sich in Einbauposition nach oben erstreckenden Schenkel 71 des
Fixierhebels 7 ist an einem Ende, in der in 2 gezeigten
Position am vorderen Ende, das Gelenk 8 zur Verbindung
mit dem Führungshebel 5 vorgesehen.
An dem gegenüberliegenden
Ende des Schenkels 71, das heißt am hinteren Ende, ist das
Scharniergelenk 4 zur Verbindung mit der Befestigungsplatte 2 vorgesehen. Über das
Scharniergelenk 4 wird der senkrechte Schenkel 71 des
Fixierhebels 7 mit einem sich senkrecht nach unten erstreckenden
Teil der Befestigungsplatte 2 verbunden. Dieser sich nach
unten erstreckende Teil der Befestigungsplatte kann ein Flansch
oder, wie in den Figuren gezeigt, eine nach unten umgebogene Ecke
einer im Wesentlichen horizontal befindlichen Befestigungsplatte 2 sein.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Frontklappenscharnier 1 ist
der Fixierhebel 7 mit der Grundplatte 3 verbunden.
Diese Verbindung wird in der dargestellten Ausführungsform über eine Schraube 9 geschaffen,
die zum einen an dem horizontalen Schenkel 72 des Fixierhebels 7 und
zum anderen an einem horizontalen Bereich der Grundplatte 3 angreift.
Die Grundplatte 3 weist zu diesem Zweck einen sich im wesentlichen
L-förmigen
Querschnitt auf. Der horizontal verlaufende Schenkel 32 ist
in der eingebauten Position in Richtung auf den Motorraum des Kraftfahrzeuges,
das heißt
nach innen gerichtet. Auch der Schenkel 72 des Fixierhebels 7 weist
in diese Richtung. Die Schraube 9 ist eine pyrotechnische Schraube,
das heißt
kann durch pyrotechnische Reaktion ausgelöst werden, wodurch die Schraubverbindung
gelöst
wird. In der dargestellten Ausführungsform
ist die pyrotechnische Schraube 9 in der Mitte des Schenkels 72 des
Fixierhebels 7 vorgesehen. Somit liegt die Schraubverbindung
im Wesentlichen zwischen den Gelenken 4 und 8 beziehungsweise 6 und 8.
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Die
Funktion des Frontklappenscharniers 1 wird im Folgenden
anhand der 4 und 5 erneut
erläutert.
In der Normalposition befindet sich das Frontklappenscharnier 1 in
dem in 4 gezeigten Zustand. Die Befestigungsplatte 2 und
die daran befestigte Frontklappe 10 sind im wesentlichen
horizontal ausgerichtet. Es versteht sich, dass die genaue Ausrichtung
der Frontklappe 10 der Auslegung der Karosserie des Kraftfahrzeuges
entspricht. Insbesondere wird die Frontklappe 10 in der
Regel von dem Frontklappenscharnier 1 aus in Richtung auf
die Vorderseite des Kraftfahrzeuges, das heißt in der 4 nach
links, leicht nach unten aus der Horizontalen heraus geneigt sein.
Als horizontal wird in diesem Zusammenhang somit die Ausrichtung
einer Komponente verstanden, die der Ausrichtung einer sich in Längsrichtung
des Kraftfahrzeuges erstreckenden Komponente an der Oberseite oder
parallel zur Oberseite des Kraftfahrzeuges, wie beispielsweise der
Frontklappe, entspricht. In der Normalposition beziehungsweise in
dem Normalzustand sind der Fixierhebel 7 und die Grundplatte 3 über die
pyrotechnische Schraube 9 miteinander verbunden, so dass die
Gelenke 6 und 8 nicht betätigt werden können. Lediglich
das Scharniergelenk 4 kann bewegt werden und so die Frontklappe 10 geöffnet, das
heißt
an deren Vorderseite, nach oben verschwenkt werden.
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Wird
eine Kollision mit einem Gegenstand oder einer Person erkannt, beispielsweise
durch Sensoren (nicht dargestellt) detektiert, so kann die pyrotechnische
Schraube 9 aktiviert beziehungsweise ausgelöst werden.
Hierdurch wird die Verbindung zwischen der Grundplatte 3 und
dem Fixierhebel 7 gelöst beziehungsweise
aufgehoben. In diesem Zustand kann sich der Führungshebel 5 um das
Gelenk 6 zu der Grundplatte 3 bewegen und der
Fixierhebel 7 kann bezüglich
des Führungshebels 5 bewegt,
insbesondere gedreht werden. In diesem Zustand kann die Frontklappe 10 aufgrund
der freigegebenen Gelenke 6, 8 an deren Rückseite
aufgestellt, das heißt nach
oben gedrückt
werden. Die Kraft durch die die Frontklappe 10 bei gelöster Verbindung
nach oben gedrückt
wird, wird vorzugsweise durch einen unterhalb der Frontklappe 10 angeordneten
Airbag (nicht dargestellt) auf die Frontklappe 10 aufgebracht.
Hierdurch kann zum einen ein ausreichendes Anheben der Frontklappe 10 gewährleistet
werden. Zum anderen ist der Airbag in der Regel auch im aufgeblähten Zustand
verformbar, so dass eine Kraft, die beispielsweise durch den Aufprall
eines Fußgängers auf
die Frontklappe 10 auftreten kann, zumindest teilweise von
dem Airbag aufgenommen werden kann. Der aufgestellte Zustand der
Frontklappe 10 ist in 5 gezeigt.
In dieser Figur ist die Richtung, um die die Frontklappe 10 aus
der Normalposition nach oben gedrückt beziehungsweise geschwenkt
wird, durch den Pfeil angedeutet.
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Das
durch aus Auslösen
der pyrotechnischen Schraube 9 freigegebene beziehungsweise entfaltete
Frontklappenscharnier 1 sorgt zu einen dafür, dass
die Bewegung der Frontklappe 10 nach oben begrenzt ist.
Der maximale Aufstellweg der Frontklappe 10 wird hierbei
durch die Länge
der Hebel 5 und 7 beziehungsweise durch die Abstände der Gelenke 6 und 8 beziehungsweise 8 und 4 an
den Hebeln 5 und 7 bestimmt. Indem auch nach dem Auslösen der
pyrotechnischen Schraube 9 eine Gelenkverbindung zwischen
der Befestigungsplatte 2 und der Grundplatte 3 besteht,
kann darüber
hinaus ein seitliches Verschwenken der Frontklappe 10,
das zum Verkratzen der Karosserie führen könnte, vermieden werden. Zudem
kann das Frontklappenscharnier 1 bei Krafteinwirkung von
oben im aufgestellten Zustand einklappen, das heißt die Hebel 5 und 7 können um
das Gelenk 8 gegeneinander verschwenken. Hierdurch wird
einem Aufprall eines Fußgängers auf
die Frontklappe 10 keine Kraft entgegengesetzt, die zu
einer Verletzung führen
könnte.
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Nach
der Kollision und dem Zusammenfallen beziehungsweise Entlüften des
Airbags kann das Frontklappenscharnier 1 auf einfache Weise
wieder eingeklappt werden und mit einer neuen pyrotechnischen Schraube 9 in
der Normalstellung fixiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform
beschränkt.
Insbesondere können
auch andere aktive Elemente als die dargestellte pyrotechnische
Schraube eingesetzt werden. Vorzugsweise werden die Elemente aber
so gewählt,
dass diese im passiven Zustand eine zuverlässige Verbindung der Hebel
des Frontklappenscharniers, die bei aufgestellter Frontklappe zum
Einsatz kommen, bietet. Nach der Auslösung oder Aktivierung des aktiven
Elementes muss diese Verbindung zuverlässig gelöst sein.
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Auch
die Form der einzelnen Bestandteile des Frontklappenscharniers ist
nicht auf die gezeigte Ausführungsform
beschränkt.
Insbesondere kann beispielsweise der Führungshebel ein ebener, das heißt ungekröpfter Hebel
sein. Auch die Grundplatte und die Befestigungsplatte können im
Wesentlichen ebene Platten darstellen an denen jeweils ein Flansch
beziehungsweise ein Schenkel zur Verbindung mit dem Fixierhebel
vorgesehen ist. Die Drehgelenke und das Scharniergelenk können als
herkömmliche
Gelenke beispielsweise mit Gelenkbolzen ausgestaltet sein.
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Weiterhin
können
im Gegensatz zu der gezeigten Ausführungsform der Fixierhebel
und der Führungshebel
zwischen dem Scharniergelenk und der Befestigungsplatte vorgesehen
sein. Der Mechanismus des Aufstellens der Frontklappe ist in diesem Fall
umgekehrt. Das heißt,
dass sich die freigegebenen Hebel des Frontklappenscharniers bei
Krafteinwirkung von unten oberhalb des Scharniergelenkes aufstellen.
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Mit
der vorliegenden Erfindung werden ein aktives Eingelenk-Frontklappenscharnier
und ein zuverlässiges
Sicherheitssystem geschaffen. Zündet ein
Airbag unterhalb der Frontklappe, so löst das aktive Element, wie
beispielsweise die pyrotechnische Schraube, die Verbindung zwischen
der Scharniergrundplatte und dem Fixierhebel. Das Frontklappenscharnier
kann sich somit entfalten und die Frontklappe durch die Airbagenergie
aufgestellt werden.