DE102006051567A1

DE102006051567A1 - Ein dekoratives Wandelement bildender Akustikabsorber

Info

Publication number: DE102006051567A1
Application number: DE102006051567A
Authority: DE
Inventors: Ralf Zinnhardt
Original assignee: ILLBRUCK ACOUSTIC GmbH
Current assignee: ILLBRUCK ACOUSTIC GmbH
Priority date: 2006-11-02
Filing date: 2006-11-02
Publication date: 2008-05-08
Also published as: EP1918472B1; RU2007140687A; US20080230308A1; EP1918472A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein dekoratives, bspw. farbig und/oder grafisch gestaltetes, Wandelement bildweisender Aktustikabsorber (1). Um einen als dekoratives Wandelement ausgebildeten Akustikabsorber anzugeben, der bei einfachem Aufbau die gewünschten Dekorationsmöglichkeiten erbringt, wird vorgeschlagen, dass das Akustikmaterial (3) auf der Sichtseite mit einer Vlieslage (4) kaschiert ist, wobei die Vlieslage (4) bedruckt ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen ein dekoratives, bspw. farbig und/oder grafisch gestaltetes, Wandelement bildenden, ein Akustikmaterial und eine Sichtseite aufweisenden Akustikabsorber.
Derartige Akustikabsorber sind bereits bekannt geworden, und zwar in einer Ausführungsform, bei welcher eine die Dekoration erbringende Leinwand, ähnlich einem üblichen Bild, oberhalb eines Akustikabsorbers, diesen sichtseitig überdeckend, gespannt ist. Es handelt sich gleichsam um ein Bild mit dahinter angeordnetem Akustikabsorber.
Der bekannte, das Wandelement bildende Akustikabsorber ist vergleichsweise aufwändig aufgebaut. Es wird nach einem einfachen, aber die gewünschte Funktion ohne Weiteres erbringenden Aufbau gesucht.
Ausgehend hiervon stellt sich der Erfindung die Aufgabe, einen als dekoratives Wandelement ausgebildeten Akustikabsorber anzugeben, der bei einfachem Aufbau die gewünschten Dekorationsmöglichkeiten erbringt.
Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass das Akustikmaterial auf der Sichtseite mit einer Vlieslage kaschiert ist, wobei die Vlieslage bedruckt ist. Erfindungsgemäß ist ein einheitlicher Akustikabsorber geschaffen, der unverlierbar mit der Vlieslage verbunden ist. Durch die Bedruckung kann jedes gewünschte Motiv, auch jede gewünschte farbliche Gestaltung aufgebracht werden. Die der Vlieslage innewohnende Porosität behindert nicht die akustische Wirksamkeit des Akustikabsorbers, der sich unmittelbar unter der Vlieslage befindet. Andererseits kann ein Vlies gewählt werden, das sich gleich gut bedrucken lässt wie etwa Papier oder Leinwand. Dadurch, dass die Vlieslage mit dem Akustikmaterial verhaftet ist, kann ein solches Wandelement, etwa zum Bedrucken oder sonstigem grafischen Gestalten auch als einheitliches Element gehandhabt werden. Die Vlieslage ist jedenfalls auf der Sichtseite vorgesehen. Sie kann auch auf der gegenüberliegenden Seite und/oder umlaufenden Randseiten vorgesehen sein.
Besonders bevorzugt ist weiterhin, dass das Akustikmaterial ein Schaumstoff ist. Hier ist gewöhnlich ein offenporiger oder jedenfalls in hinreichendem Maße offenporiger Schaumstoff verwendet, um die gewünschte Schallabsorption erreichen zu lassen.
Besonders bevorzugt ist in diesem Zusammenhang, dass das Akustikmaterial aus Melaminharzschaumstoff besteht. Melaminharzschaumstoff ist ein praktisch 100 % offenporiger Schaumstoff.
Die Dicke des Akustikmaterials ist bevorzugt im Bereich von 10 bis 50 mm, weiter im Bereich von 20 bis 40 mm gewählt.
Das Akustikmaterial ist weiter bevorzugt in einem Rahmen aufgenommen. Beispielsweise einem Metallrahmen. Insofern bietet sich ein Aluminiumrahmen an. Der Rahmen ist im Querschnitt winkelförmig oder U-förmig gestaltet, wobei jedenfalls auf der Sichtseite ein gewisser Übergriff über das Akustikmaterial, eben zur Sicherung gegen Herausfallen, gegeben ist. Die genannte Vlieslage kann weiter auch so vorgesehen sein, dass sie zugleich eine gewünschte Erhöhung der Eigenstabilität des Akustikmaterials erbringt, so dass relativ große freitragende Bereiche innerhalb des Rahmens möglich sind. Der Rahmen kann beispielsweise so groß sein, dass sich eine wirksame Akustikfläche im Bereich von 1 bis 4 qm, bevorzugt im Bereich von 1,5 bis 4 qm, ergibt.
Wenn auch bevorzugt ist, einen solchen Akustikabsorber an senkrechten Wänden anzubringen, kann er genauso gut auch grundsätzlich als Deckenelement beispielsweise Verwendung finden.
Die Erfindung betrifft im Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen, beispielsweise farbig und/oder grafisch gestalteten Wandelementes, das ein Akustikmaterial aufweist und als Akustikabsorber dient.
Wie eingangs bereits ausgeführt, ist es bekannt, ein solches Wandelement dadurch herzustellen, dass oberhalb des Akustikmaterials, die Sichtseite überdeckend, eine Leinwand gespannt wird, die in üblicher Weise, etwa durch Pinselauftrag, farblich als Bild ausgestaltet ist. Dieses Herstellungsverfahren ist aber aufwändig und lässt auch nicht ohne Weiteres die gewünschte Reproduzierbarkeit der Akustikeigenschaft immer erreichen.
Ausgehend von dem bekannten Verfahren stellt sich insoweit der Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren zur Herstellung eines dekorativen Wandelementes, das ein Akustikmaterial aufweist, anzugeben, mit welchem das Wandelement rationell und qualitativ gleichbleibend hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe ist zunächst und im wesentlichen beim Gegenstand des Anspruches 5 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass das Akustikmaterial zunächst mit einem Vlies kaschiert wird und dass dieser Verbund dann auf der Vliesseite bedruckt wird.
Die zunächst vorgenommene Kaschierung des Vliesmaterials mit dem Akustikmaterial lässt erreichen, dass der bei relativ hohen Temperaturen durchgeführte Kaschierprozess, beispielsweise bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150 °C, zur Verbindung zwischen dem Vliesmaterial und dem Akustikmaterial genutzt werden kann, ohne dass hierdurch die dekorative Ausgestaltung der Sichtseite des Wandelementes beeinträchtigt wird. Denn die dekorative Ausgestaltung wird erst danach, nach dem Kaschierprozess, durchgeführt, und zwar durch eine Bedruckung.
Hierzu können sich unterschiedliche Verfahren anbieten. Bevorzugt ist es etwa, dass das so modifizierte Akustikmaterial durch einen Tintenstrahldrucker bedruckt wird. Hierbei wird vorzugsweise Tinte eingesetzt, die nicht brennbar ist und/oder nicht empfindlich im Hinblick auf ultraviolette Strahlung.
Die Kaschierung als solche kann durch in dem Vlies bereits vorgesehene thermoplastische Fasern erreicht werden, die aufweichen, wobei dann das Vlies im aufgeweichten Zustand der Fasern gegen den Schaumstoff gebracht werden kann, so dass nach Erkalten der gewünschte innige Verbund gegeben ist. Es kann aber auch im Schaumstoffmaterial vorhandenes thermoplastisches Material genutzt werden.
Das derart dann dekorativ gestaltete Akustikmaterial, der Verbund aus Schaumstoff und Vlies, vorzugsweise einem Melaminharzschaumstoff wie vorstehend bereits im Hinblick auf die gegenständliche Beschreibung der Erfindung angesprochen, wird dann geeignet in einem Rahmen gefasst, mit Hilfe welchen Rahmens das Wandelement dann an einer Wand aufgehängt bzw. befestigt werden kann.
Im übrigen wird zur gegenständlichen Ausbildung des so hergestellten Akustikelementes auch auf die vor- und nachstehende Beschreibung des Wandelementes als solches Bezug genommen.
Nachstehend ist die Erfindung des Weiteren anhand der beigefügten Zeichnung erläutert, die jedoch lediglich ein Ausführungsbeispiel des gegenständli chen Akustikabsorbers und eine schematische Darstellung des Herstellungsverfahrens wiedergibt.
Hierbei zeigt:
1 eine Frontalansicht eines als Wandelement dienenden Akustikabsorbers;
2 einen Querschnitt durch den Gegenstand gemäß 1, geschnitten entlang der Linie I-I;
3 eine Herausvergrößerung des Bereiches III-III in 2 und
4 eine schematische Darstellung hinsichtlich der Herstellung eines solchen Akustikabsorbers.
Dargestellt und beschrieben ist, zunächst mit Bezug zu den 1 bis 3, ein Akustikabsorber 1, der aus einem in einem Rahmen gefassten Verbund aus einem offenporigen Melaminharzschaumstoff 3 und einem auf der Sichtseite des Absorbers eingebrachten Vlies 4 besteht. Das Vlies 4 ist bedruckt, wobei die Grafik bei 5 angedeutet ist.
Bei dem Rahmen 2 handelt es sich um einen Aluminiumrahmen, der in üblicher Weise im Querschnitt ein U-Profil aufweist, also das Akustikmaterial 3, vorder- und rückseitig schuhartig zur Halterung übergreift.
Mittels des Rahmens 2 ist der Akustikabsorber 1 auch an einer nicht dargestellten Wand mittels Befestigungselementen, beispielsweise in der Wand verdübelten Haken, durch Aufhängen befestigt.
Bei dem Vlies 4 handelt es sich um ein Glasfaservlies, das zudem noch beschichtet ist, nämlich beim Ausführungsbeispiel aluminium-hydroxidbeschichtet.
Das Vlies weist ein Flächengewicht von 200 g pro qm auf. Es ist mittels Thermoklebepunkten mit dem Melaminharzschaumstoff 3 über die gesamte Fläche verhaftet.
Aus der Querschnittsdarstellung gemäß 3 ergibt sich, in etwas übertriebener Weise, die unterschiedliche Struktur des Vlieses 4 einerseits und des Schaumstoffmaterials 3 andererseits.
Mit Bezug zu 4 ist das Herstellungsverfahren erläutert.
Ausgehend von einem in der gewünschten Größe, in der Regel einen rechteckigen Grundriss aufweisenden, vorliegenden Melaminharzschaumstoffteil 3 wird ein Vlies 4 darüber gelegt und, wie hier lediglich schematisch angedeutet ist, mittels Heißluft 6 die Kaschierverbindung mit dem Schaumstoff 3 hergestellt. Im Wege der Kaschierverbindung werden thermoplastische Bestandteile des Vlieses und/oder des Schaumstoffes bis über ihren Plastizitätspunkt erhitzt und durch gewisses Zusammendrücken der beiden Elemente, der Vlieslage 4 und des Melaminharzschaumstoffes 3 ist dann, nach Erkalten, die Verhaftung erreicht.
Der so hergestellte Verbund wird in eine Druckmaschine 7 eingegeben, die hier auch lediglich schematisch dargestellt ist. Ein Druckschlitten 8 verfährt relativ zu dem darin eingelegten Verbund aus Vlies 4 und Schaumstoff 3. Hierbei kann die gewünschte dekorative Gestaltung 5 aufgebracht werden.
Der so hergestellte Verbund wird weiter, was im Einzelnen hier nicht dargestellt ist, dann mit dem Rahmen 2 umgeben und gegebenenfalls an einer Wand oder Decke aufgehängt.
Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.

Claims

Ein dekoratives, bspw. farbig und/oder grafisch gestaltetes, Wandelement bildender, ein Akustikmaterial und eine Sichtseite aufweisender Akustikabsorber (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Akustikmaterial (3) auf der Sichtseite mit einer Vlieslage (4) kaschiert ist, wobei die Vlieslage (4) bedruckt ist.
Akustikabsorber nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Akustikmaterial (3) Schaumstoff ist.
Akustikabsorber nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Akustikmaterial (3) offenporiger Schaumstoff ist.
Akustikabsorber nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Akustikmaterial (3) Melaminharzschaumstoff ist.
Verfahren zur Herstellung eines dekorativen, farbig und/oder graphisch gestalteten Wandelementes, das ein Akustikmaterial (3) aufweist und als Akustikabsorber (1) dient, dadurch gekennzeichnet, dass das Akustikmaterial (3) zunächst mit einem Vlies (4) kaschiert wird und dass dieser Verbund dann auf der Vliesseite bedruckt wird.