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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einbringen
eines Stollens oder eines Gewindebohrers in ein Hufeisen.
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Stand der Technik
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Stollen
werden bei Pferden insbesondere dann verwendet, wenn aufgrund von
schlechten Bodenverhältnissen
eine erhöhte
Gefahr besteht, dass das Pferd ausrutschen und sich dabei verletzen könnte. Derartige
Stollen werden direkt in das Hufeisen eingeschraubt und nach Gebrauch
wieder entfernt. Hierzu ist das Hufeisen zunächst mit einem Gewinde versehen
worden, welches mittels eines Gewindebohrers in das Hufeisen eingebracht
wurde.
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Ein
Problem hierbei besteht darin, dass sich, wenn in das Gewinde gerade
kein Stollen eingesetzt ist, Dreck in dem Gewinde festsetzen kann.
Dieses muss vor einem erneuten Einschrauben eines Stollens zunächst gereinigt
werden. Oftmals ist das Gewinde auch so stark verschmutzt, dass
es nicht mehr zu gebrauchen ist. Dann muss das Gewinde nachgeschnitten
werden. Sowohl die Reinigung, als auch das Nachschneiden birgt insofern
Gefahren, da beides am aufgenagelten Hufeisen durchgeführt werden muss.
Das Pferd kann sich erschrecken und den Huf abstellen will. Dabei
befindet sich aber noch der Gewindebohrer bzw. das Reinigungselement
in dem Hufeisen, wodurch sich das Pferd und möglicherweise auch derjenige,
der die Reinigung bzw. das Nachschneiden durchführt, verletzen können. Das
Gerät selbst
kann ebenfalls beschädigt
werden.
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Eine
Verbesserung dahingehend stellt die
DE 20 2004 010 770 U1 dar.
Hier wird ein Schraubstollenspannsystem für den Reitsport beschrieben, bei
welchem ein Halter über
das Ende des Hufeisens geschoben wird. Danach wird der Stollen in
den Halter eingeschraubt. Der Stollen weist zudem eine Schlüsselfläche auf,
mit deren Hilfe das gesamte System fest an das Hufeisen geklemmt
wird.
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Nachteilig
hierbei ist jedoch, dass durch die externe Befestigung des Halters
am Hufeisen nicht gewährleistet
werden kann, dass sich der Halter nicht vom Hufeisen löst und dadurch
ebenfalls Verletzungen des Pferdes herbeiführen kann.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die oben genannten Nachteile,
insbesondere die Verletzungsgefahr zu verringern bzw. zu vermeiden. Darüber hinaus
soll eine Vorrichtung geschaffen werden, mit deren Hilfe sowohl
ein Gewinde in ein Hufeisen eingebracht werden kann, eine sichere
Befestigung der Stollen in dem Hufeisen gewährleistet, eine einfache Reinigung
eines verschmutzen Gewindes, und auch ein möglicherweise notwendiges Nachschneiden
des Gewindes ermöglicht
wird. Die Vorrichtung soll gleichzeitig einen einfachen Aufbau und damit
eine einfache Handhabung aufweisen und Verletzungen von Tier und
auch Mensch verhindern. Weiterhin soll die Anordnung der Stollen
im Hufeisen zeitsparend und schnell vonstatten gehen können.
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Lösung der Aufgabe
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Zur
Lösung
der Aufgabe führt,
dass ein Aufsatz zur wahlweisen Aufnahme des Stollens oder des Gewindebohrers
vorgesehen ist.
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Auf
diese Weise kann, je nach Bedarf, ein Gewinde in das Hufeisen eingebracht,
ein Stollen in ein Gewinde eingeschraubt oder ein bereits bestehendes
Gewinde gereinigt oder nachgeschnitten werden.
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Je
nach Notwendigkeit wird dabei entweder ein Stollen oder ein Gewindebohrer
in den Aufsatz eingesetzt. Der Aufsatz weist dabei in seinem Inneren
eine Struktur auf, welche in ihrer Ausgestaltung einer äusseren
Struktur des Stollens und des Gewindebohrers entspricht. Hierbei
handelt es sich bevorzugt um eine Sechskantstruktur. Jedwede andere Struktur,
wie beispielsweise eine dreieckige, ovale od. dgl. Struktur ist
jedoch denkbar und soll von der vorliegenden Erfindung umfasst sein.
Wichtig ist, dass die innere Struktur des Aufsatzes in etwa einer Aussenstruktur
des Stollens bzw. des Gewindebohrers entspricht. Nach dem Einsetzen
des Stollen bzw. des Gewindebohrers schaut dann lediglich der Gewindeabschnitt
des Stollens bzw. der Gewindeprofilabschnitt des Gewindebohrers
aus dem Aufsatz heraus.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel, für welches
separat Schutz begehrt wird, ist bereits der Stollen selbst mit
einem Gewindeprofil versehen, so dass der Arbeitsgang, in welchem
zuerst das Gewinde in das Hufeisen eingeschnitten wird, entfallen kann.
Statt dessen wird gleich das Gewindeprofil des Stollens in das Hufeisen
eingeschraubt und kann anschliessend in dem entstandenen Gewinde
verbleiben. Ebenfalls kann eine vorherige Reinigung oder ein Nachschneiden
des Gewindes entfallen, wenn der Stollen mit seinem Gewindeprofil
in ein bereits bestehendes Gewinde in dem Hufeisen eingeschraubt
wird. Die spart Zeit und Geld.
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Hinsichtlich
der Ausgestaltung, Grösse
und Form eines solchen Stollens mit Gewindeprofil soll der Erfindung
keine Grenzen gesetzt sein. Dies richtet sich lediglich nach den
Wünschen
des Benutzers.
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Der
Aufsatz ist zumindest teilweise in einem Rohr der Vorrichtung geführt und
hier an einer Hülse angeordnet.
Hülse und
Aufsatz können
dabei einstückig
hergestellt sein, oder aber auch separat, um dann anschliessend
miteinander verbunden zu werden. Dies kann lösbar durch Schrauben oder fest durch
Schweissen od. dgl. geschehen. Der Vorteil bei einer lösbaren Verbindung
beider Elemente besteht darin, dass dann beispielsweise andere Aufsätze mit unterschiedlichen
Strukturen zur Verwendung anderer Stollen und Gewindebohrer an die
Hülse angebracht
werden können.
Diese Möglichkeit
der Verwendung unterschiedlicher Aufsätze ebenso wie die Möglichkeit
der lösbaren
oder festen Verbindung zwischen Aufsatz und Hülse soll von der vorliegenden Erfindung
umfasst sein.
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Die
Hülse ist
bevorzugt U-förmig
ausgebildet, so dass Schenkel der Hülse einen bevorzugt T-förmigen Bolzen
umlagern können.
Verbunden werden der T-Bolzen und die Schenkel über einen Drehbolzen, wobei
der Drehbolzen in einer Querbohrung in dem T-Bolzen geführt ist,
so dass die Schenkel und damit die Hülse um den T-Bolzen schwenkbar
sind. Es kann dabei offen bleiben, ob der Drehbolzen fest mit den
Schenkeln oder dem T-Bolzen verbunden ist und damit entweder die
Schenkel oder der T-Bolzen drehbar gelagert sind. Wichtig ist, dass insbesondere
die Hülse
schwenkbar angeordnet ist. Damit wird gewährleistet, dass sich die Hülse, wenn sie
weit genug aus dem Rohr gezogen wurde, und damit der Aufsatz um
bevorzugt 90° schwenken lassen.
Auf diese Weise ragt das Rohr in Gebrauchslage der Vorrichtung nicht
von dem Hufeisen ab, sondern verläuft parallel dazu. Damit kann
es sich nicht in den Huf des Pferdes bohren, sollte sich dieses
erschrecken. Das Pferd würde
lediglich darauf herumtrampeln.
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Ein
das T des T-förmigen
Bolzens bildender Quersteg ist darüber hinaus endseits in einem
Langloch in dem Rohr geführt. Über das
Langloch wird der Weg des T-Bolzens bei einem Zug an der Hülse bzw. dem
Ansatz begrenzt, so dass diese nicht beliebig aus dem Rohr herausgezogen
werden können.
Hierfür
dient auch eine Feder, welche mit dem Quersteg einerseits und mit
einem das Rohr durchsetzenden Querbolzen andererseits verbunden
ist. Bei einem Zug an der Hülse
bzw. an dem Ansatz wird sie aus einem Ruhezustand in einen vorgespannten
Zustand versetzt. Das bewirkt, dass die Hülse bzw. der Aufsatz wieder
in das Rohr gezogen werden, wenn die Vorrichtung in ihre Ausgangslage
zurückbewegt
wird, d.h. die Hülse
bzw. der Aufsatz um 90° zurückgeschwenkt
werden.
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Die
Anordnung des Aufsatzes, der Hülse, des
T-Bolzens und der Feder sind nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel
beschränkt.
So ist es beispielsweise denkbar, anstelle eines T-förmigen Bolzens
einen einfachen Rundbolzen vorzusehen, an welchem die Hülse angeordnet
werden kann. Weiterhin kann der T-Bolzen entfallen, die Hülse selbst
Stege ausbilden, welche in dem Langloch entlangfahren und die Feder
direkt mit der Hülse
verbunden sein. Die unterschiedlichen Möglichkeiten der Ausgestaltung
und Anordnung der einzelnen Elemente der Vorrichtung sollen von
der vorliegenden Erfindung umfasst sein. Wichtig ist, dass der Aufsatz
in Bezug auf das Rohr bewegt und verschwenkt werden kann.
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Figurenbeschreibung
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Weiter
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand
der Zeichnung; diese zeigt in
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1 eine
Draufsicht auf eine Vorrichtung zum Einbringen eines Stollens oder
eines Gewindebohrers in ein Hufeisen gemäss der vorliegenden Erfindung
in Ausgangslage;
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2 eine
Seitenansicht der Vorrichtung nach 1 in Gebrauchslage
um 90° gedreht;
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3 eine
Seitenansicht eines Stollens zur Verwendung in der Vorrichtung nach 1;
und
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4 eine
Seitenansicht eines Gewindebohrers zur Verwendung in der Vorrichtung
nach 1.
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Gemäss den 1 und 2 weist
eine Vorrichtung 1 zum Einbringen eines Stollens oder eines
Gewindebohrers in ein Hufeisen ein längliches Rohr 2, eine
darin geführte
U-förmige
Hülse 3,
welche mit einem Aufsatz 4 versehen ist, sowie einen T-förmigen Bolzen 5 auf,
an welchem die U-förmige Hülse 3 befestigt
ist.
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Ein
das T des T-förmigen
Bolzens 5 bildender Quersteg 13 ist endseits in
einem Langloch 6 in dem Rohr 2 geführt. Darüber hinaus
ist mit dem Quersteg 13 eine Feder 7 verbunden,
welche auf ihrer gegenüberliegenden
Seite an einem Querbolzen 8 befestigt ist, welcher das
Rohr 2 durchsetzt.
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Ein
den Stamm des T-förmigen
Bolzens 5 bildender Längssteg 14 ist
in seinem unteren Bereich mit einer Querbohrung 9 durchsetzt,
in welcher ein Drehbolzen 10 geführt ist. An diesem Drehbolzen 10 sind
jeweils endseits Schenkel 11 und 12 der U-förmigen Hülse 3 angeordnet,
welche gleichzeitig den Längssteg 14 des
T-förmigen
Bolzens 5 umlagern. Auf diese Weise ist die U-förmige Hülse 3 um
den Längssteg 14 des
T-Bolzens 5 schwenkbar.
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Der
an der U-förmigen
Hülse 3 angeordnete Aufsatz 4 ist
in seinem Inneren mit einer Struktur 15 versehen, welche
bevorzugt eine Sechskantstruktur ist. Der Aufsatz 4 dient
der Aufnahme von entsprechenden geformten Aussenstrukturen 16 bzw. 17 eines
in 3 gezeigten Stollens 18 bzw. eines in 4 gezeigten
Gewindebohrers 19. So sind diese Aussenstrukturen 16 bzw. 17 ebenfalls
bevorzugt Sechskantstrukturen.
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Die
Funktionsweise der vorliegenden Erfindung ist folgende:
Sollen
nicht näher
gezeigte Hufeisen eines Pferdes mit Stollen 18 versehen
werden, so müssen
die Hufeisen zunächst
mit Gewindebohrungen versehen werden, in welche dann die Stollen 18 eingeschraubt werden
können.
Hierzu wird der Gewindebohrer 19 mit seiner Sechskantstruktur 17 in
den Aufsatz 4 eingelegt.
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Um
nun die Vorrichtung 1 besser handhaben zu können, wird
diese jedoch zunächst
von ihrer Ausgangslage gemäss 1 in
ihre Gebrauchsstellung gemäss 2 gebracht.
Das bedeutet, dass an dem Aufsatz 4 bzw. der Hülse 3 gezogen
wird, um diese aus dem Rohr 2 zu ziehen. Gleichzeitig wird über die Hülse 3 auch
der T-Bolzen 5, welcher über den Drehbolzen 10 mit
der Hülse 3 verbunden
ist, und die Feder 7 bewegt. Die Feder 7 wird
hierdurch aus einem Ruhezustand in einen gespannten Zustand versetzt.
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Ist
der Aufsatz 4 bzw. die Hülse 3 weit genug aus
dem Rohr 2 gezogen worden, wobei das Langloch 6 als
Wegbegrenzer nach unten dient, kann die Hülse 3 um 90° um den Drehbolzen 10 und
um den Längssteg 14 des
T-Bolzen 5 herum geschwenkt werden und erlangt somit eine
zum T-Bolzen 5 rechtwinklige Stellung, wie dies in 2 gezeigt
ist.
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Mittels
eines Gewindeprofils 20 des Gewindebohrers 19,
welcher in den Aufsatz 4 eingelegt wurde, kann nun ein
Gewinde in das Hufeisen geschraubt werden, indem die Vorrichtung 1 gedreht wird
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Anschliessend
wird der Gewindebohrer 19 wieder aus dem Aufsatz 4 entfernt
und an seiner Stelle der Stollen 18 mittels seiner Sechskantstruktur 16 in
den Aufsatz 4 eingelegt. Dann kann durch erneute Drehung
der Vorrichtung 1 der Stollen 18 mittels seines
Aussengewindes/Gewindeprofils 21 in das Gewinde des Hufeisens
eingeschraubt werden, wobei die Ausgestaltung des Aussengewindes 21 dem
Gewindeprofil 20 des Gewindebohrers 19 entspricht.
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Werden
die Stollen 18 nicht mehr benötigt, können sie auf dieselbe Art und
Weise aus dem Hufeisen entfernt werden. Die Vorrichtung 1 wird
dabei in entgegengesetzter Richtung gedreht.
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Befinden
sich jedoch keine Stollen 18 mehr in dem Hufeisen, so liegen
die Gewinde in dem Hufeisen frei und in ihnen kann sich Schmutz
od. dgl. sammeln. Die Gewinde können
jedoch auch beispielsweise durch Steine od. dgl. beschädigt werden. Die
Gewinde müssen
daher gereinigt bzw. nachgeschnitten werden.
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Hierzu
wird erneut der Gewindebohrer 19 in den Aufsatz 4 der
Vorrichtung 1 eingelegt und mit ihm bzw. seinem Gewindeprofil 20 wird
das bereits bestehende Gewinde nachgefahren und damit gereinigt bzw.
nachgeschnitten.
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Der
Arbeitsgang des separaten Schneiden eines Gewindes in das Hufeisen
bzw. dessen Reinigung und Nachschneiden kann entfallen, wenn bereits
der Stollen 18 selbst als Gewindebohrer verwendet wird.
Hierzu ist der Stollen 18 mit dem Gewindeprofil 21 versehen.
Dieser wird dann, je nach Bedarf in Grösse und Form variierend, mittels
der Vorrichtung 1 in das Hufeisen eingeschraubt. Sein Gewindeprofil 21 schneidet
dabei das Gewinde in das Hufeisen. Da sich der Stollen 18 direkt
an dem Gewindeprofil 21 befindet, kann dieser nach des
Schneiden des Gewindes in dem Hufeisen verbleiben und seiner Funktion
als Stollen nachkommen.
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Wird
der Stollen nicht mehr benötigt,
kann er entfernt werden und bei Bedarf erneut in das Hufeisen geschraubt
werden, wobei sein Gewindeprofil
21 dann beispielsweise
gleichzeitig das Gewinde reinigt bzw. erforderlichenfalls nachschneidet. Bezugszeichenliste
1 | Vorrichtung |
2 | Rohr |
3 | Hülse |
4 | Aufsatz |
5 | Bolzen |
6 | Langloch |
7 | Feder |
8 | Querbolzen |
9 | Querbohrung |
10 | Drehbolzen |
11 | Schenkel |
12 | Schenkel |
13 | Quersteg |
14 | Längssteg |
15 | Struktur |
16 | Aussenstruktur |
17 | Aussenstruktur |
18 | Stollen |
19 | Gewindebohrer |
20 | Gewindeprofil |
21 | Aussengewinde/Gewindeprofil |