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Die
Erfindung betrifft ein Handgerät
zur Reinigung von Tieren, insbesondere Hunden, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Grundträgerelement und Reinigungsflächen für ein solches Handgerät.
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Eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art ist nach der
DE 298 07 717 U1 bekannt.
Diese umfasst ein Grundträgerelement
mit einem Griffelement, wobei am Grundträgerelement zwei Flächen zur
Reinigung und Trocknung vorgesehen sind.
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Dabei
ist die Bodenfläche
des Grundträgerelements
zur Reinigung der Tierpfoten mit einer muldenartigen Aufnahmeeinrichtung
versehen, die vorzugsweise mit bewegbaren Borsten zur Reinigung durchsetzt
ist, welche über
Wellen- und Antriebselemente, die außerhalb der Bodenfläche lagern,
bewegt werden. Der Antrieb dieser Reinigungselemente erfolgt vorzugsweise
elektromotorisch über
einen Druckschalter, der von der Last der auf die Fläche aufgesetzten
Tierpfote geschaltet werden kann. Das Gehäuse der muldenartigen Aufnahmeeinrichtung
ist so ausgebildet, dass Waschflüssigkeit
eingefüllt
werden kann, in die die Reinigungsborsten hineinragen und benetzt
werden. Der bei der Reinigung der Tierpfoten anfallende Schmutz
fällt durch
die Schlitze in der Bodenfläche
der Einsatzmulde in die Flüssigkeit, was
Staubentwicklung verhindert. In der anderen Längskammer befinden sich gestapelte
Tücher
zur Trocknung der Tierpfoten. Die Einsatzmulde wird bei Nichtbenutzung
mit einem Deckel mit umlaufenden Rand überspannt.
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Nachteilig
an dieser vorgenannten Vorrichtung zur Reinigung von Tierpfoten
ist die Tatsache, dass sich die Tiere selbstständig in die Vorrichtung stellen
oder geführt
gestellt werden müssen
und ihre Pfoten mit in Feuchtigkeit getränkten, sich bewegenden Borsten
bearbeitet werden. Dies kann leicht zu Irritationen bei schreckhaften
Tieren führen.
Die Trocknung der Tierpfoten und der sich anschließenden Gliedmaßen muss
zudem von Hand vorgenommen werden.
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Die
Reinigungselemente der vorgenannten Vorrichtung nach der
DE 298 07 717 U1 werden
in der Regel elektrisch betrieben, daher ist die Vorrichtung auf
Reisen nur beschränkt
einsetzbar, sie benötigt
einen entsprechend großen
Stauraum im Fahrzeug oder im Haus und erfordert eine längere Rüstzeit,
was bei manchen Tieren aufgrund der Wartezeit zur Weiterverbreitung
von Schmutz und Feuchtigkeit in der Wohnung oder im Fahrzeug führt.
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Als
nicht vorteilhaft erweist sich zudem die Tatsache, dass die vorgenannte
Vorrichtung zur Reinigung von Tierpfoten offenkundig vorzugsweise
nur für
Hundepfoten geeignet ist, was die Einsatzmöglichkeiten einschränkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Art dahingehend zu verbessern, dass diese handlicher ausgebildet,
ohne externe Energiezufuhr einsetzbar und leicht zu reinigen ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
mit einem Handgerät
zur Reinigung von Tieren der eingangs genannten Art durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale.
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Nach
der Erfindung ist also vorgesehen, dass das Grundträgerelement
als Korpus mit mindestens zwei voneinander abgewandten Seiten ausgebildet
ist, wobei eine Seite die Fläche
zur groben Reinigung und Trocknung und eine andere Seite die Fläche zur
feinen Reinigung und Trocknung aufweist.
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Die
grobe Reinigung von Tieren, vorzugsweise ihrer Pfoten und benachbarter
Gliedmaßen,
erfolgt mit dem Handgerät
dergestalt, dass das erfindungsgemäße Handgerät vom Tierhalter mit der einen
Hand am Griff umfasst und die verschmutzten Stellen am Tier durch
Abstreif- und Reibbewegungen mit der Fläche zur groben Reinigung und
Trocknung gesäubert
und getrocknet werden. Mit der anderen Hand fixiert der Tierhalter
das angrenzende Gliedmaß am
Tier erforderlichenfalls in der Art, dass eine effektive Reinigung
und Trocknung der verschmutzten Stellen ohne Beeinträchtigung
des Tieres erfolgt.
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Die
Feinreinigung und Trocknung der grob gereinigten und leicht getrockneten
Bereiche am Tier erfolgt durch Hin- und Herbewegen der abgewandten Seite
des erfindungsgemäßen Handgeräts, die
je nach Anwendungsbereich durch einfaches Drehen des Handgeräts im Griff
benutzt werden kann. Je nach Verschmutzungsgrad der zu reinigenden
Bereiche am Tier ist das Handgerät
nach der Benutzung zu reinigen, dies erfolgt vorzugsweise durch
Reinigung der Seiten mit Wasser und Abwischen mit einem Tuch oder
alternativ auch einfach in der Waschmaschine. Vorteilhaft an dieser
Erfindung ist es, dass die Oberflächen der Seiten des Handgeräts zur Reinigung
von Tieren unabhängig
voneinander gereinigt und – je
nach Ausführungsform – ausgetauscht
werden können.
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Ferner
besteht ein weiterer Vorteil gegenüber auch bekannten handschuhartigen
Lösungen
darin (siehe
US 4,670,930 ),
dass die Hände
der Pflegeperson beim Reinigen des Tieres nicht feucht oder sogar
schmutzig werden, da das Griffelement eine gewisse Distanz zu den
Reinigungsflächen
aufweist und nicht von Feuchtigkeit durchdringbar ist.
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Darüber hinaus
gewährleistet
die Verwendung des Grundträgerelements
mit Griffelement, dass die Größe der Hand
der Pflegeperson keine Rolle spielt. Bei der oben genannten "Handschuh"-Lösung ist
eine zuverlässige
Handhabung nur bei einer durchschnittlichen Handgröße sicher gestellt,
d. h. bei Kinder- oder großen
Männerhänden kommt
es unter Umständen
zu Benutzungsproblemen.
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Auch
wenn es sich eher um ein subjektives Merkmal handelt, so hat sich
bei der Verwendung des erfindungsgemäße Handgerätes gezeigt, dass Tiere im
Unterschied zu den handschuhartigen Lösungen die Reinigungsprozedur
wesentlich stressfreier wahrnehmen, da die Reinigung weniger knetend
als vielmehr streichelnd erfolgt.
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Da
das erfindungsgemäße Handgerät auch in
Form von Einzelteilen herstell- und verkaufbar ist, betreffen die
Ansprüche
11 und 12 einersteits ein Grundträgerelement für ein Handgerät, bestehend aus
einem halbschalenförmigen
Korpus zur Aufnahme der voneinander abgewandten Flächen und
einem fest am Grundträgerelement
angeordneten Griffelement, und andererseits Reinigungsflächen (zum
Beispiel aus Mikrofasermaterial) für ein Handgerät, bestehend
aus zwei zueinander kongruenten Flächen die an ihren Rändern taschenartig
miteinander verbunden (zum Beispiel vernäht) sind, wobei ein Öffnungsbereich
zum Einführen
des Grundträgerelements
vorgesehen ist.
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Andere
vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Schutzansprüchen.
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Das
erfindungsgemäße Handgerät zur Reinigung
von Tieren einschließlich
seiner vorteilhaften Weiterbildungen wird nachfolgend anhand der
zeichnerischen Darstellung zweier Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es
zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Handgeräts;
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2 eine
Schnittdarstellung durch das Grundträgerelement gemäß 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Handgeräts;
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4 eine
Schnittdarstellung durch das Grundträgerelement gemäß 3;
und
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5 eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
taschenartig ausgebildeter Reinigungsflächen mit Öffnungsbereich zum Einschieben
des Grundträgerelements.
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In
den 1 bis 4 sind zwei Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Handgerätes dargestellt.
Dieses besteht, wie eingangs erwähnt,
aus einem Grundträgerelement 1 mit
einem Griffelement 2, wobei am Grundträgerelement 1 Flächen 3, 4 zur
Reinigung und Trocknung vorgesehen sind.
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In
den Figuren sind stets zwei Flächen
dargestellt. Je nach Querschnittsform des Korpus (drei-, vier-,
fünf- oder
sechseckig usw. oder auch zylindrisch oder dergleichen) können aber
auch mehr Flächen
mit unterschiedlichen oder auch sich wiederholenden Funktionen vorgesehen
sein.
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Wesentlich
für das
erfindungsgemäße Handgerät ist nun
(und dies gilt für
alle Ausführungsformen),
dass das Grundträgerelement 1 als
Korpus mit mindestens zwei voneinander abgewandten Seiten ausgebildet
ist, wobei eine Seite die Fläche 3 zur
groben Reinigung und Trocknung und eine andere Seite die Fläche 4 zur
feinen Reinigung und Trocknung aufweist.
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Wie
in 1 abgebildet, ist das Grundträgerelement 1 nach
dieser Ausführungsform
als flächiger
Korpus halbschalenförmig
(wie ein Teil einer Zylindermantelfläche), die Fläche 3 zur
Grobreinigung und Trocknung konvex und die Fläche 4 zur Feinreinigung
und Trocknung konkav ausgebildet. Diese spezielle Formgebung hat
neben der günstigen
Ergonomie auch den Vorteil, dass das Reinigungsgerät praktisch
nicht plan auf einem Untergrund aufliegen kann, d. h. stets gut
einer die Trocknung (weniger Geruchsbelätigung) beschleunigenden Luftzirkulation ausgesetzt
ist. Durch die geringe Auflagefläche
wird zudem die Umgebung nicht verschmutzt.
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Besonders
vorteilhaft für
die Grobreinigung der Tiere, besonders der Pfoten und der Gliedmaßen, ist,
dass die konvexe Fläche 3 mit
Noppen 5 versehen ist, wobei die Noppen 5 vorzugsweise schwammartig
ausgebildet sind.
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Für die Feinreinigung
und Trocknung der grobgereinigten Tiergliedmaßen ist besonders vorteilhaft,
dass die konkave Fläche 4 mit
Textilmaterial 6, vorzugsweise Vliesmaterial oder Mikrofaser,
versehen ist. Durch dieses Vliesmaterial 6 ist eine besonders
gute Aufnahme von Schmutz und Feuchtigkeit gegeben.
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Ein
weiteres vorteilhaftes Merkmal des erfindungsgemäßen Handgeräts besteht darin, dass die Flächen 3, 4,
wie in den 2 und 4 dargestellt, wahlweise
zur Reinigung und/oder zum Austausch jeweils auf ihrer dem Grundträgerelement 1 zugewandten
Seite mit Verbindungsmitteln 7 versehen sind. Dazu ist
das Grundträgerelement 1 zur
Aufnahme und Fixierung der Flächen 3, 4 mit
mindestens einem, mit den Verbindungsmitteln 7 zusammenwirkenden
Befestigungselement 8 versehen.
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Als
besonders vorteilhaft für
die Reinigung und/oder den Austauch einer oder beider Flächen 3, 4 ist
die Ausgestaltung derart, dass die Verbindungsmittel 7 und
das Befestigungselement 8 als Klettverbindung ausgebildet
sind. Ihre funktionsgemäße Anordnung
ist in den 1 bis 4 dargestellt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform des
Handgeräts
ist in 3 dargestellt. Danach ist das Griffelement 2 zum
Grundträgerelement 1 klapp- und
vorzugsweise verrastbar ausgebildet. Dieses Merkmal erleichtert
die Reinigung und Trocknung an schwerer zugänglichen Bereichen am Tier.
In dieser Ausgestaltung des Handgeräts ist die Lagerung nach der
Benutzung besonders raumsparend.
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Nach
einem anderen vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist das Griffelement 2 fest,
aber lösbar am
Grundträgerelement 1 angeordnet.
Dies ist besonders bei starker Verschmutzung der Flächen 3, 4 vorteilhaft,
da die komplette Reinigung des Handgeräts ohne das Griffelement 2 möglich ist.
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In 3 ist
eine weitere vorteilhafte Ausführung
des Handgeräts
dargestellt. Dabei ist das Grundträgerelement 1 an der
dem Griffelement 2 gegenüberliegenden Seite mit einem
Borstenrand 9 versehen. Der Borstenrand 9 ist
auf der Fläche 3 angeordnet,
die zur Grobreinigung verwendet wird. Mit dem Borstenrand 9 des
Handgeräts
können
grobe Schmutzpartikel und kleine steinartige Körner insbesondere aus dem Bereich
zwischen den Tierpfoten entfernt werden.
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In 5 ist
schließlich
eine besonders bevorzugte Ausführungsform
der Reinigungsflächen dargestellt.
Dabei sind die Flächen 3, 4 taschenartig, sich
kongruent überdeckend
miteinander verbunden, wobei in einen Öffnungsbereich 10 (angeordnet
an einem der vier Flächenränder) das
Grundträgerelement 1 einsteckbar
ist. Im Innern der taschenartigen Reinigunsflächen sind die oben bereits
erwähnten Verbindungsmittel 7 angeordnet,
so dass eine formangepaßte
Fixierung unter Anpassung an die vorzugsweise halbzylindrische Form
des Grundträgerelements 1 gewährleistet
ist.
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- 1
- Grundträgerelement
- 2
- Griffelement
- 3
- Fläche (Grobreinigung
und Trocknung)
- 4
- Fläche (Feinreinigung
und Trocknung)
- 5
- Noppen
- 6
- Textilmaterial
- 7
- Verbindungsmittel
- 8
- Befestigungselement
- 9
- Borstenrand
- 10
- Öffnungsbereich