DE102006050324A1 - Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion - Google Patents

Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion Download PDF

Info

Publication number
DE102006050324A1
DE102006050324A1 DE200610050324 DE102006050324A DE102006050324A1 DE 102006050324 A1 DE102006050324 A1 DE 102006050324A1 DE 200610050324 DE200610050324 DE 200610050324 DE 102006050324 A DE102006050324 A DE 102006050324A DE 102006050324 A1 DE102006050324 A1 DE 102006050324A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
tissue paper
lotion
tissue
paper product
paper
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200610050324
Other languages
English (en)
Inventor
Günther Zöller
Stephan Dr. Eichhorn
Magdalena Konieczna
Sarah Lurago Marinone Marinoni
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Essity Germany GmbH
Original Assignee
SCA Hygiene Products GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by SCA Hygiene Products GmbH filed Critical SCA Hygiene Products GmbH
Priority to DE200610050324 priority Critical patent/DE102006050324A1/de
Priority to EP20070018519 priority patent/EP1916335B1/de
Publication of DE102006050324A1 publication Critical patent/DE102006050324A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H19/00Coated paper; Coating material
    • D21H19/36Coatings with pigments
    • D21H19/44Coatings with pigments characterised by the other ingredients, e.g. the binder or dispersing agent
    • D21H19/50Proteins
    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21HPULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D21H27/00Special paper not otherwise provided for, e.g. made by multi-step processes
    • D21H27/002Tissue paper; Absorbent paper

Landscapes

  • Paper (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tissuepapierprodukt mit einer oder mehreren Lagen aus Tissuepapier, von denen mindestens eine Lage eine Lotion aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lotion Seidenproteine umfasst. Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass man die filmbildenden Eigenschaften von Seidenproteinen zur Kontrolle der Papierstaubbildung von Tissuepapierprodukten einsetzen kann. Darüber hinaus weisen Seidenproteine verschiedene Eigenschaften auf, die sie zu einem wertvollen Bestandteil von lotionierten Tissuepapierprodukten machen.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein lotioniertes Tissuepapierprodukt, insbesondere ein Tissuepapierprodukt wie ein Papiertaschentuch, das mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion behandelt wurde.
  • Technischer Hintergrund
  • Lotionierte Tissuepapierprodukte sind wohlbekannt. Beispielsweise beschreibt die EP 1 225 277 A1 ein lotioniertes Tissuegewebe, insbesondere ein Toilettenpapier, das mit einer O/W-Emulsion behandelt wurde, die ein Öl, einen O/W-Emulgator oder eine O/W-Emulgatorkombination und 6 bis 30 Gew.-% Wasser umfasst. Diese Lotion pflegt nicht nur die Haut des Verwenders, sondern ein damit behandeltes Toilettenpapier zeigt darüber hinaus ein vorteilhaftes Sinkverhalten in Wasser beim Spülen in der Toilette.
  • WO 02/057546 A1 betrifft ein Tissuepapierprodukt, insbesondere ein Papiertaschentuch, das mit einer flüssigen viskosen W/O-Emulsion getränkt wurde, die Öl, mindestens einen nicht-ionischen W/O-Emulgator, ggf. Wachs, Feuchthaltemittel und 6 bis 25 Gew.-% Wasser umfasst. Das resultierende Tissuepapier zeigt eine ausgezeichnete Oberflächen- und Knüllweichheit. Darüber hinaus ist ein Lotionstransfer zur Haut des Verwenders möglich.
  • Als Oberflächenweichheit bezeichnet man das Gefühl, das man wahrnimmt, wenn man beispielsweise die Fingerspitzen leicht über die Oberfläche des Tissuepapiers bewegt. Die Knüllweichheit (manchmal auch als Volumenweichheit bezeichnet) wird als der Tasteindruck bezeichnet, den man als Widerstand gegen mechanische Deformation wahrnimmt, beispielsweise wenn man ein Tissuepapier durch Knüllen oder Falten und/oder durch Kompression manuell verformt.
  • Die WO 02/057546 lehrt auch, dass man der Lotion verschiedene kosmetische Wirkstoffe und/oder antimikrobielle Mittel zusetzen kann. Im einzigen Beispiel dieser Anmeldung werden Methylchlorisothiazolin und Methylisothiazolin beispielsweise als Konservierungsmittel mit antimikrobieller Wirkung zugesetzt. Immer mehr Verbraucher lehnen jedoch solche „chemischen" Zusätze ab. Daher wäre es wünschenswert, ein lotioniertes Tissueprodukt bereitzustellen, worin die Lotion natürliche Bestandteile enthält, die möglichst viele vorteilhafte Funktionen in dieser Lotion ausüben.
  • Zur Verbesserung der Oberflächen- und Knüllweichheit lehrt die WO 96/08601 das Behandeln von Tissuepapieren mit einer Lotion, die 25 bis 95 Gew.-Teile Polyhydroxyverbindung, 5 bis 75 Gew.-Teile Polysiloxan, sowie, bezogen auf 100 Gew.-Teile dieser Mischung 0 bis 35 Gew.%-Teile Wasser enthält.
  • Neben der Weichheit und der Festigkeit ist es eine wichtige Eigenschaft von Tissuepapieren, dass sie eine geringe Neigung zur Flusenbildung (Fusselbildung) aufweisen, eine Eigenschaft, die in der englischen Literatur auch als „low lint" bezeichnet wird. Zum „linting" kommt es, wenn einzelne Fasern nicht fest genug in das Papiergewebe eingebunden sind, so dass sie sich bei geringer mechanischer Beanspruchung lösen. Ein ähnliches Verhalten beobachtet man für anorganische Feststoffpartikel, wie sie beispielsweise in Recycling-Papieren vorliegen. Dieses Verhalten soll im Folgenden allgemein als „Papierstaubbildung" beschrieben werden. Im Stand der Technik wird die Papierstaubbildung üblicherweise durch Bindemittelzusätze in der Nass- oder Siebpartie der Papiermaschine kontrolliert, d.h. noch vor dem abschließenden Trocknungs- und Kreppschritt am Yankee-Zylinder. Ein Beispiel für ein solches Verfahren findet sich in der WO 96/24719 , welche die Zugabe einer Mischung aus Polyhydroxy-Verbindung und Öl zu einem nassen Tissuegewebe lehrt, um u.a. „low lint"-Eigenschaften zu erzielen. Mischungen aus Öl und Polyol zeigen jedoch kein optimales Absorptionsverhalten auf der nassen Papierfaser und können daher zu einer unerwünschten Anreicherung in den Wasserkreisläufen der Papiermaschine führen. Daher wäre es wünschenswert, ein Tissuepapierprodukt bereitzustellen, worin die Kontrolle der Papierstaubbildung durch ein oder mehrere Additive erfolgt, die zu einem trocknen Tissuepapierprodukt gegeben werden. Idealerweise würde dieses Additiv gleichzeitig weitere Funktionen erfüllen.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein Tissuepapierprodukt bereitzustellen, das eine geringe Neigung zur Papierstaubbildung aufweist.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein lotioniertes Tissuepapierprodukt bereitzustellen, worin der Anteil synthetischer Lotionsbestandteile reduziert ist.
  • Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein lotioniertes Tissueprodukt bereitzustellen, worin ein Lotionsbestandteil möglichst viele Funktionen üblicher Lotionsbestandteile ausübt, insbesondere hinsichtlich einer hautpflegenden und/oder antimikrobiellen Wirkung.
  • Weitere Aufgaben sind für den fachkundigen Leser aus der Würdigung des Stands der Technik und der folgenden Beschreibung abzuleiten.
  • Zusammenfassung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft ein Tissuepapierprodukt mit einer oder mehreren Lagen aus Tissuepapier, von denen mindestens eine Lage eine Lotion aufweist, die Seidenproteine umfasst.
  • Seidenproteine entstehen durch die Hydrolyse von Seide und enthalten Sericin und Fibroin.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass man die filmbildenden Eigenschaften von Seidenproteinen zur Kontrolle der Papierstaubbildung von Tissuepapierprodukten einsetzen kann. Darüber hinaus weisen Seidenproteine verschiedene Eigenschaften auf, die sie zu einem wertvollen Bestandteil von lotionierten Tissuepapierprodukten machen.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Seidenproteine (INCI name: hydrolyzed silk) werden durch Hydrolyse von Seidenfasern hergestellt. Die Seidenfaser wird aus dem Kokon der Seidenraupe (Bombyx mori l.) gewonnen. Diese enthält ca. 18 bis 30 Gew.-% (üblicherweise 19 bis 28 Gew.-%) Sericin und etwa 70 bis 82 Gew.-% (üblicherweise 72 bis 81 Gew.-%) Fibroin. Lösliche Seidenpeptide werden unter schonenden Bedingungen durch Hydrolyse hergestellt, üblicherweise durch Behandlung mit verdünnten Säuren. Das resultierende Präparat ist z.B. in Wasser, Propylengylcol und Glyerin löslich. Seidenproteine enthalten somit als Hauptbestendteil, vorzugsweise in entsprechenden Mengen wie in der Faser, Sericin und Fibroin und ggf. Hydrolyseprodukte derselben.
  • Seidenproteine sind käuflich erhältlich, beispielsweise bei Omikron GmbH Naturwaren, Neckarwestheim, Deutschland oder NRC (Nordmann-Rassmann GmbH), Hamburg, Deutschland.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die filmbildenden Eigenschaften von Seidenproteinen dazu genützt werden können, die Neigung der Rohtissuepapierwatte (Ausgangsmaterial für die unbehandelte trockene Tissuepapierlage) zur Staubbildung zu reduzieren. Darüber hinaus haben die vorliegenden Erfinder herausgefunden, dass man die filmbildenden, feuchtigkeitsbindenden, antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften des Sericins, als einem Hauptbestandteil von Seidenproteinen, vorteilhafterweise auch bei lotionierten Tissuepapierprodukten einsetzen kann. Diese Eigenschaften erhöhen nicht nur die Lagerbeständigkeit der Seidenproteine enthaltenden Lotion. Die zuvor erwähnten Eigenschaften macht Seidenproteine zu einem besonders attraktiven Lotionsbestandteil bei der Übertragung auf die menschliche Haut, denn Seidenproteine vereinen mehrere Eigenschaften, die üblicherweise durch verschiedene, meist synthetische Lotionsbestandteile erfüllt werden. Filmbildende Eigenschaften erzielt man typischerweise durch Zugabe synthetischer Polymere und antimikrobielle Eigenschaften durch Zugabe synthetischer antibakterieller oder fungizider Mittel. Darüber hinaus werden antioxidative Mittel, wie Vitamin E, in Kosmetika oft zum Schutz gegen Alterungsprozesse der Haut eingesetzt. Mit Seidenproteinen wurde ein natürlicher Lotionsbestandteil gefunden, der diese und andere vorteilhafte Eigenschaften in sich vereint.
  • Die antioxidativen und antimikrobiellen Eigenschaften des Sericins werden beispielsweise in S. Sarovart et al., Res. Adv. Mater. Sci. 5, 2003, 193–198 beschrieben.
  • Die Seidenproteine enthaltende Lotion unterliegt keinen besonderen Beschränkungen. Es kann sich um eine wässrige Lotion, eine Öl-in-Wasser(O/W)-Emulsion oder Wasser-in-Öl(W/O)-Emulsion handeln, wobei die beiden ersten Ausführungsformen bevorzugt sind. Die O/W-Emulsion kann beispielsweise die in EP 1 225 277 A1 angegebene Zusammensetzung aufweisen. Hinsichtlich bevorzugter Ausführungsformen dieser Lotion wird auf die Ansprüche 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11 dieser europäischen Anmeldung und die in der Beschreibung angegebenen bevorzugten Ausführungsformen der wesentlichen und bevorzugten Lotionskomponenten Bezug genommen.
  • Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei der Seidenproteine enthaltenden Lotion jedoch um eine wässrige Lotion. Als wässrige Lotion werden solche Lotionen verstanden, die Wasser als einen Hauptbestandteil enthalten und im Unterschied zu den O/W- und W/O-Emulsionen nur eine homogene Phase aufweisen. Der Wasseranteil kann stark variieren und beispielsweise von 5 bis 99,5 Gew.-% betragen. Innerhalb dieses Bereichs können Unterbereiche von beispielsweise 10 bis 90, 20 bis 80, 30 bis 70 oder 40 bis 60 Gew.-% gewählt werden.
  • Die Lotion weist vorzugsweise bei 20°C eine Viskosität von 1 bis 10000 mPa·s, insbesondere von 10 bis 3000 mPa·s, besonders bevorzugt von 10 bis 1000 mPa·s und ganz besonders bevorzugt 10 bis 100 mPa·s auf. Die Viskosität wird bei 20°C gemessen mit Hilfe eines Brookfield-RVF Viskosimeters (Spindel 3, 10 upm).
  • Vorzugsweise ist die Lotion eine wässrige Lotion, die zusätzlich zu den Seidenproteinen mindestens ein Feuchthaltemittel umfasst.
  • Das Feuchthaltemittel ist vorzugsweise ein Polyol, d.h. eine organische Verbindung mit mindestens zwei Hydroxygruppen, die vorzugsweise nur aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff sowie ggf. Stickstoff besteht. Das Feuchthaltemittel ist vorzugsweise nicht ionisch.
  • Ferner ist es bevorzugt, dass das Feuchthaltemittel bei Raumtemperatur (25°C) mit Wasser vollständig mischbar ist. Feuchthaltemittel, die darüber hinaus bei Raumtemperatur eine flüssige Konsistenz aufweisen, sind besonders bevorzugt.
  • Unter den flüssigen Feuchthaltemitteln setzt man vorzugsweise solche ein, die ein Molekulargewicht (Gewichtsmittel) von weniger als 1000, insbesondere weniger als 800, z.B. weniger als 600 aufweisen.
  • Beispiele geeigneter Feuchthaltemittel sind Glycerin, Glycole wie Ethylenglycol oder Propylenglycol, Polyalkylenglycole wie beispielsweise Polyethylenglycol oder Polypropylenglycol, beispielsweise Polyethylenglycol mit einem gewichtsgemittelten Molekulargewicht von etwa 200 bis 600, Neopentylalkohole wie Pentaerythrit oder Neopentylglycol, Zuckeralkohole wie Threit, Erythrit, Adonit (Ribit), Arabit, Xylit, Dulcit, Mannit und Sorbit, Kohlenhydrate wie D(+)-Glucose, D(+)-Fructose, D(+)-Galactose, D(+)-Mannose, L-Gulose, Saccharose, Galactose oder Maltose, Polyglycerine, Polyoxypropylenaddukte des Glycerins, Methoxypolyethylenglycol, Polyethylenglycolether von Zuckeralkoholen wie Sorbit, Polyethylenglycolether des Glycerins und Kombinationen derselben. Hyaluronsäure kann auch als Feuchthaltemittel verwendet werden.
  • Ein bevorzugtes Feuchthaltemittel ist Glycerin. Vorzugsweise setzt man Feuchthaltemittel, oder Kombinationen von Feuchthaltemitteln, ein, welche zusammen mit den anderen Lotionsbestandteilen (insbesondere Wasser und Seidenproteine) zu den zuvor angegebenen Viskositätswerten führen. Eine bevorzugte Kombination von Feuchthaltemitteln ist eine Mischung aus Glycerin und Propylenglycol, insbesondere in einem Gewichtsverhältnis von 2:1 bis 1:1, vorzugsweise 1,7:1 bis 1,3:1.
  • Hinsichtlich des Verhältnisses Wasser/Feuchthaltemittel ist es bevorzugt, sich an der Gleichgewichtswasserkonzentration zu orientieren, d.h. jenem prozentualen Wasseranteil, den das Feuchthaltemittel oder die Kombination an Feuchthaltemitteln unter Standardbedingungen (25°C, 50% Luftfeuchtigkeit) aus der Luft aufnimmt. Beispielsweise kann man von dieser Gleichgewichtskonzentration um +/–5 absolute Prozentpunkte abweichen, wobei es jedoch generell von Vorteil ist, im Hinblick auf diese Gleichgewichtskonzentration mit einem Wasserüberschuss zu arbeiten, um zu vermeiden, dass die Lotion der Haut Feuchtigkeit entzieht.
  • Die erfindungsgemäß eingesetzte Lotion enthält vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-% Seidenproteine, stärker bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, und insbesondere 2 bis 5 Gew.-%.
  • Gemäß einer Ausführungsform dieser Lotion enthält diese
    • a) 0,5 bis 20 Gew.-% Seidenproteine,.
    • b) 4,5 bis 95 Gew.-% Feuchthaltemittel, stärker bevorzugt 10 bis 90 Gew.-%, insbesondere 30 bis 85 Gew.-%, und besonders bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%,
    • c) ggf. 0,01 bis 10 Gew.-% sonstige Additive und
    • d) Wasser (vorzugsweise als Rest).
  • Die sonstigen Additive können in einer bevorzugten Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% vorliegen und umfassen insbesondere kosmetische Mittel, vorzugsweise aus natürlichen Quellen (Pflanzenextrakte), die beispielsweise eine hautpflegende, hautreizmindernde, wundheilende, zellregenerierende, entzündungshemmende und/oder juckreizvermindernde Wirkung aufweisen, beispielsweise Allantoin; Aloe vera-Extrakt; Kamillenextrakt, der Azulen- und α-Bisabolol enthält, α-Bisabolol; Echinacea; Dragosantol; Panthenol; Lakritzwurzelextrakt, der 18-β-Glycyrrhizinsäure enthält; Limonenbaumextrakt, der Quercetin und/oder Glycorutin enthält; Marigold (Kalendulaöl); Harnstoff; Phytosterole, die ggf. ethoxyliert sein können (von Henkel unter der Bezeichnung „Generol" erhältlich); Chitosan (acetyliertes Chitin); Anthocyanidin; Ginkoblattextrakt, der Quercetin und Rutin enthält; Kastanienextrakt, der Quercetin und Kampher enthält; Vitamine oder Provitamine wie Provitamin B5 oder Vitamin E; Avokadoöl, Birkenextrakt; Arnika; Johanneskrautextrakt; Gurken-, Hopfen- oder Hamamelisextrakt; Extrakte von Roßkastaniensamen oder Birke; ethoxylierte quarternäre Amine; oder Bestandteile der zuvor erwähnten natürlichen Extrakte, wobei die Verwendung von α-Bisabolol, Allantoin oder Panthenol bzw. von Extrakten, welche diese enthalten, bevorzugt ist. Weitere geeignete Wirkstoffe werden auf der Seite 22 der WO 96/08601 beschrieben.
  • Die Lotion kann ferner als Additiv Parfüm, beispielsweise die in DE 199 06 081 oder WO 96/08601 (S.23) beschriebenen oder kosmetisch geeignete Farbstoffe und Pigmente enthalten, beispielsweise jene, die in „Kosmetische Färbemittel", Verlag Chemie, Weinheim, 1984, S. 81–106, veröffentlicht von der Farbstoffkommission der deutschen Farbstoffgemeinschaft, aufgeführt sind. Eine Verwendung des in WO 96/08601 offenbarten Polysiloxans ist ebenfalls möglich, aber nicht bevorzugt.
  • Die Lotion kann ferner außer den Seidenproteinen weitere antimikrobiell wirkende Additive enthalten, in den zuvor angegebenen Mengen, auch wenn dies nicht erforderlich ist.
  • Erfindungsgemäß kann das lotionierte Tissuepapierprodukt eine oder mehrere Lagen aus gekrepptem oder nicht gekrepptem Tissuepapier aufweisen. Auf Grund der Kompatibilität der Herstellungsverfahren (Nasslegen), wird die Tissueherstellung zu den Papierherstellungstechniken gezählt. Die Herstellung von Tissuepapier unterscheidet sich von der Papierherstellung durch das erzielte geringe Flächengewicht von üblicherweise weniger als 65 g/m2 und das sehr viel höhere spezifische Arbeitsaufnahmevermögen (tensile energy absorption index). Das spezifische Arbeitsvermögen ergibt sich aus dem Arbeitsvermögen (tensile energy absorption), in dem das Arbeitsvermögen auf das Testprobenvolumen vor der Prüfung bezogen wird (Länge, Breite, Dicke der Probe zwischen den Klemmen vor Zugbeanspruchung). Darüber hinaus unterscheiden sich Papier und Tissuepapier im Allgemeinen hinsichtlich des E-Moduls, der das Spannungs-Dehnungsverhalten dieser flächigen Produkte als Materialkenngröße kennzeichnet.
  • Das hohe spezifische Arbeitsaufnahmevermögen von Tissuepapieren ergibt sich aus der äußeren oder inneren Kreppung. Die erstere wird durch Stauchung der auf einem Trockenzylinder (Yankee-Zylinder) haftenden Papierbahn durch die Einwirkung eines Kreppschabers oder im letzteren Fall durch Geschwindigkeitsdifferenz zwischen zwei Sieben (fabrics) erzeugt. Bei der letzten Technik, die in der englischsprachigen Literatur oft als „(wet) rush transfer" bezeichnet wird, bewegt sich beispielsweise das Formiersieb der Papiermaschine mit einer größeren Geschwindigkeit als das Sieb, auf das das gebildete Papiergewebe übertragen wird, beispielsweise ein Transfersieb oder ein TAD-Sieb (Durchströmtrocknung), so dass die noch feuchte, plastisch deformierbare Papierbahn durch Stauchung und Scherung innerlich aufgelockert wird. Viele Dokumente aus dem Stand der Technik (z.B. EP-A-0 617 164 , WO 94/28244 , US-5,607,551 , EP-A-0 677 612 , WO 96/09435 ) beziehen sich auf diese „innere Kreppung wenn sie die Herstellung von „nicht gekrepptem" Tissuepapier durch „rush transfer"-Techniken beschreiben. Durch die innere oder äußere Kreppung wird das Papiergewebe im Inneren durch Stauchung und Scherung aufgelockert und ist daher bei Beanspruchung dehnfähiger als ein nicht gekrepptes Papier. Aus dem hohen spezifischen Arbeitsaufnahmevermögen (siehe DIN EN 12625-4 und DIN EN 12625-5) resultieren die meisten der für Tissue und Tissueprodukte üblichen Gebrauchseigenschaften.
  • Typische Eigenschaften von Tissuepapieren sind die gute Fähigkeit, Zugspannungsenergie zu absorbieren, ihre Drapierbarkeit, eine gute textilartige Flexibilität, Eigenschaften, die oft als Knüllweichheit bezeichnet werden, eine hohe Oberflächenweichheit, ein hohes spezifisches Volumen mit einer fühlbaren Dicke, eine möglichst hohe Flüssigkeitsabsorptionsfähigkeit und je nach Anwendung eine geeignete Nass- bzw. Trockenfestigkeit sowie ein interessantes optisches Erscheinungsbild der äußeren Produktoberfläche.
  • Das erfindungsgemäße Tissuepapierprodukt kann einlagig oder mehrlagig sein. Mehrlagige Tissuepapierprodukte weisen üblicherweise 2 bis 6, insbesondere 2 bis 4 Lagen auf. Die vorliegende Erfindung lässt sich besonders vorteilhaft bei mehrlagigen Tissuepapierprodukten einsetzen, insbesondere bei Papiertaschentüchern. Die einzelnen Tissuepapierlagen können homogen sein oder eine Schichtung aufweisen. Jede Schicht kann aus ein oder mehreren Schichten zusammengesetzt sein, die sich beispielsweise hinsichtlich der Faserzusammensetzung oder ihrer Vorbehandlung in der Nasspartie unterscheiden.
  • Das bei der Herstellung der Tissuepapierlagen verwendete Ausgangsmaterial ist üblicherweise ein fasriges zellulosisches Material, insbesondere Zellstoff (chemical pulp) oder Holzstoff (mechanical pulp). Wenn man jedoch Linters oder Baumwolle als Rohstoff für die Herstellung des Tissuepapiers einsetzt, sind üblicherweise keine weiteren Aufschlussschritte erforderlich. In Folge der morphologischen Struktur liegt die Zellulose bereits offen vor.
  • Bei den eingesetzten Zellstoffen kann es sich um primäre Faserstoffe (Rohzellstoff) oder sekundäre Faserstoffe handeln, wobei ein sekundäres Fasermaterial als Faserrohstoff definiert ist, der aus einem Recycling-Verfahren rückgewonnen wurde. Bei den primären Faserstoffen kann es sich sowohl um chemisch aufgeschlossenen Zellstoff als auch Holzstoff handeln, wie Thermo-Refiner-Holzstoff (TMP), Chemothermo-Refiner-Holzstoff (CTMP) oder Hochtemperatur-Chemothermo-Holzstoff (HTCTMP). Synthetische zellulosehaltige Fasern kann man auch verwenden. Bevorzugt ist jedoch die Verwendung von Zell- oder Holzstoffen aus pflanzlichen Materialien, insbesondere holzbildenden Pflanzen. Beispielsweise kann man Fasern aus Weichhölzern (die üblicherweise von Nadelbäumen (Koniferen) stammen), Harthölzern (die üblicherweise von Laubbäumen stammen) oder Baumwolllinters verwenden. Fasern aus Esparto(Alfa)-Gras, Bagasse (Getreidestroh, Reisstroh, Bambus, Hanf), Stichelhaar, Flachs und anderen holzhaltigen und zellulosischen Faserquellen können ebenfalls als Rohstoffe eingesetzt werden. Die entsprechende Faserquelle wird in Abhängigkeit von den angestrebten Eigenschaften des Endprodukts auf fachbekannte Art und Weise ausgewählt. Beispielsweise verleihen die in Weichholz vorliegenden, in Vergleich zu Hartholz kürzeren Fasern dem Endprodukt wegen des höheren Durchmesser/Längenverhältnisses eine höhere Stabilität. Möchte man die Weichheit des Produkts fördern, was für Tissuepapiere wichtig ist, eignet sich Eukalyptusholz in besonderem Maße als Faserquelle, beispielsweise als äußere Schicht einer dem Verwender zugewandten Tissuepapierlage.
  • Im Hinblick auf die Weichheit der Produkte ist die Verwendung von chemischen Rohzellstoffen bevorzugt, wobei es möglich ist, vollständig gebleichte, teilweise gebleichte und ungebleichte Fasern einzusetzen. Erfindungsgemäß geeignete chemische Rohzellstoffe umfassen u.a. Sulfitzellstoffe und Kraftzellstoffe (Sulfatverfahren).
  • Bevor ein Rohzellstoff oder -holzstoff in einem Tissueherstellungsverfahren eingesetzt wird, kann es auch von Vorteil sein, eine weitere Delignifizierung in einem getrennten Verfahrensschritt durchzuführen oder ein Bleichverfahren einzusetzen, um eine stärkere Entfernung des Lignins nach dem Aufschlussverfahren zu erzielen und einen vollständig aufgeschlossenen Zellstoff oder Holzstoff zu erhalten.
  • Ein bevorzugtes Herstellungsverfahren für Tissuepapier verwendet
    • a) die Formierung, die den Stoffauflauf und die Siebpartie umfasst,
    • b) die Trockenpartie (TAD-Vortrocknung („through air drying"), d.h. Durchströmtrocknung) oder konventionelle Trocknung auf dem Yankee-Zylinder, die in der Regel auch den für Tissue wesentlichen Kreppvorgang umfasst, worauf sich vorzugsweise
    • c) der sogenannte Wicklungsbereich anschließt.
  • Eine Formierung des Papiers kann man durch Ablegen der Fasern, orientiert oder in Wirrlage, auf einem oder zwischen zwei endlos umlaufenden Sieben der Papiermaschine unter gleichzeitiger Entfernung der Hauptmenge an Verdünnungswasser bis auf Trockengehalte von üblicherweise zwischen 12 und 35% erzielen.
  • Das Trocknen der gebildeten primären Faserbahn erfolgt in einem oder mehreren Schritten auf mechanischem und thermischem Wege bis zu einem Endtrockengehalt von üblicherweise rund 93 bis 97%. Daran schließt sich bei der Tissueerzeugung der Kreppvorgang an, der bei konventionellen Prozessen die Eigenschaften des fertigen Tissueproduktes entscheidend beeinflusst. Bei dem heutzutage überwiegend angewandten Trockenkreppverfahren geschieht die Kreppung auf einem Trockenzylinder mit üblicherweise 4,5 bis 6 m Durchmesser, dem sogenannten Yankeezylinder, mit Hilfe eines Kreppschabers bei dem zuvor genannten Endtrockengehalt des Tissuerohpapiers (ein Nasskreppen kann bei geringerer Anforderung an die Tissuequalität eingesetzt werden). Das gekreppte, endtrockene Rohtissuepapier (Rohtissue) wird dann üblicherweise im folgenden Schritt auf einen tragenden Kern zu einem sogenannten Tambour oder längsgeschnitten auf Hülsen zu Mutterrollen aufgewickelt und steht in dieser Form für die weitere Verarbeitung zum erfindungsgemäßen Tissuepapierprodukt zur Verfügung.
  • Anstelle des zuvor beschriebenen konventionellen Tissueherstellungsprozesses ist es erfindungsgemäss möglich, eine abgewandelte Verfahrenstechnik einzusetzen, bei der durch eine spezielle Art der Trocknung innerhalb des Verfahrensabschnitts (b) eine Verbesserung von spezifischem Volumen und über diesen Weg eine Verbesserung der Knüllweichheit des so hergestellten Tissuepapiers erreicht wird. Dieses in verschiedenen Unterarten existierende Verfahren wird als TAD (through air drying)-Verfahren (Durchströmtrocknung) bezeichnet. Ihr Charakteristikum ist, dass die die Blattbildung verlassende "primäre" Faserbahn (vliesartig) vor der abschließenden Kontakttrocknung auf dem Yankeezylinder auf einen Trockengehalt von etwa 80% vorgetrocknet wird, indem man Heißluft durch das Faservlies bläst. Das Faservlies wird dabei durch ein luftdurchlässiges Sieb oder Belt gestützt und während dessen Transports über die Oberfläche einer luftdurchlässigen, rotierenden Zylindertrommel geführt. Durch Strukturieren des Stützsiebes oder des Belts kann man dabei ein beliebiges Muster an verdichteten und durch Verformung im feuchten Zustand aufgelockerten Zonen erzeugen, die zu erhöhten, mittleren, spezifischen Volumen und somit zu einer Erhöhung der Knüllweichheit führt, ohne dass die Festigkeit des Faservlieses entscheidend absinkt. Eine weitere Einflussmöglichkeit auf die Weichheit und Festigkeit des Rohtissues besteht in der Erzeugung einer Schichtung, bei der das zu bildende primäre Faservlies durch einen speziell konstruierten Stoffauflauf in Form stofflich unterschiedlicher Faserstoffschichten aufgebaut wird, die als Stoffstrang gemeinsam der Blattbildung zugeführt werden.
  • Bei der Verarbeitung des Rohtissuepapiers zum Endprodukt kommen üblicherweise die folgenden Verfahrensschritte einzeln oder in Kombination zum Einsatz: Zuschneiden (Längs- und/oder Querschneiden), Verbinden mehrerer Lagen, Erzeugen von mechanischer oder chemischer (Klebstoff) Lagenhaftung, Volumen- und Strukturprägen, Falten, Bedrucken, Perforieren, Glätten, Stapeln, Aufrollen.
  • Zur Erzeugung mehrlagiger Tissuepapiere, wie z.B. Taschentücher, Toilettenpapier, Handtücher oder Küchentücher, erfolgt vorzugsweise ein Zwischenschritt mit der sog. Doublierung, bei der üblicherweise das Rohtissue in einer der gewünschten Lagenzahl des Fertigproduktes entsprechenden Tambourzahl abgewickelt und zu einer gemeinsamen mehrlagigen Mutterrolle aufgewickelt wird. In diesem Verarbeitungsschritt ist häufig eine Glättung oder Kalandrierung in Zwei- oder Mehrwalzen-Glättwerken einbezogen. Die Glättung (Kalandrierung) kann jedoch auch in der Tissuemaschine nach erfolgter Trocknung und Kreppung direkt vor der Aufrollung durchgeführt werden.
  • Der Verarbeitungsprozess vom gegebenenfalls bereits mehrlagig aufgewickelten Rohtissue zum fertigen Tissueprodukt erfolgt in speziellen, für die Aufgabe konstruierten Verarbeitungsmaschinen im sogenannten Convertingbereich, der Vorgänge wie nochmaliges Glätten des Tissues, Randprägung, teilweise kombiniert mit einer flächigen und/oder punktuellen Verleimung zur Erzeugung von Lagenhaftung der miteinander im Verbund zu bringenden Einzellagen (Rohtissue), sowie Längsschnitt, Faltung, Querschnitt, Ablage und Zusammenführen mehrerer Einzeltücher und deren Verpackung sowie deren Zusammenführung zu größeren Umverpackungen oder Gebinden beinhaltet. Anstelle der Randprägung kann die Lagenhaftungserzeugung auch durch Rändelung erzeugt werden, wie dies z.B. bei Kosmetiktüchern üblich ist. Ferner kann man die einzelnen Papierlagenbahnen vorprägen und danach in einem Walzenspalt nach der Spitze-auf-Spitze-Methode (foot-to-foot), oder dem sog. „nested"-Verfahren vereinigen.
  • In mehrlagigen Tissuepapierprodukten, wie den bevorzugten Papiertaschentüchern, kann man die einzelnen Lagen durch Prägung, ggf. auch in Kombination mit einem Klebstoff, verbinden. Um sicherzustellen, dass die Lotion die Lagenhaftung nicht verringert, ist es auch möglich, die geprägten Bereiche nicht mit der Lotion zu behandeln. Ferner ist es aus der US 4,867,831 bekannt, geschmolzene thermoplastische Polymere einzusetzen, um eine Lagenhaftung in lotionierten Tissuepapieren zu erhalten. Erfindungsgemäß bevorzugte Tissuepapierprodukte sind Sanitärprodukte (z.B. Toilettenpapier), Papierhandtücher, oder kosmetische Wischtücher (Facials). Das Konfektionieren des erfindungsgemäßen Tissuepapierprodukts zu einem Papiertaschentuch ist besonders bevorzugt.
  • Erfindungsgemäß weist das zu lotionierende Tissuepapier vorzugsweise ein Flächengewicht von 10 bis 40 g/m2, stärker bevorzugt 12 bis 20 g/m2, insbesondere 13 bis 17 g/m2 pro Lage auf, und ein gesamtes Flächengewicht (alle Lagen ohne Lotion) von üblicherweise 10 bis 80 g/m2.
  • Vorzugsweise wird die Lotion auf ein trockenes Tissuepapier aufgebracht. Ein geeigneter Zeitpunkt ist beispielsweise direkt nach dem Trocknen des Gewebes, vor dem Kombinieren der einzelnen Tissuegewebe zu mehreren Lagen oder vor dem Konfektionieren des mehrlagigen Gewebes zum endgültigen Tissuepapierprodukt. Es ist jedoch bevorzugt, zuerst mindestens zwei oder mehr einzelne Tissuegewebe zu einem mehrlagigen Gewebe zu kombinieren und dann die Lotion aufzubringen. Bei Tissuepapieren mit zwei oder mehreren Lagen kann man beispielsweise die Lotionszusammensetzung auf jede Lage, oder vorzugsweise auf eine oder beide äußere Lagen aufbringen. In einem bevorzugten Herstellungsverfahren für lotionierte vierlagige Tissueprodukte werden zweilagige Gewebe jeweils nur auf einer Seite lotioniert, worauf man die unbehandelten Seiten der zweilagigen Gewebe miteinander verbindet und so ein vierlagiges Papier erhält. Im Allgemeinen ist es bevorzugt, die Lotionszusammensetzung auf mindestens eine, vorzugsweise beide äußeren Lagen des mehrlagigen Tissuegewebes aufzubringen, da man dann von dem vorteilhaften Penetrationsverhalten der Lotionszusammensetzung Gebrauch machen kann. Durch Einstellen der Lotionsviskosität kann man beeinflussen, in welchem Umfang die Lotion in das Innere des Tissuepapierprodukts vordringt. Erfindungsgemäß erfasst werden sowohl Produkte, in denen die äußeren Lagen mehr Lotion aufweisen als die inneren Lagen, als auch Tissuepapierprodukte, in denen eine im Wesentlichen homogene Verteilung der Lotion über sämtliche Lagen vorliegt.
  • Geeignete Auftragstechniken für die Lotion umfassen Aufsprühen, Druckverfahren wie den Rotationstiefdruck oder Flexodruck und das Auftragen mittels Walzen mit einer glatten Oberfläche. Vorzugsweise wird die Lotionszusammensetzung aufgesprüht, ggf. nach einem leichten Erwärmen.
  • Vorzugsweise wird die Lotion in einer Menge von 0,1 bis 5 g/m2 behandelter Fläche, insbesondere 0,2 bis 3 g/m2 behandelter Fläche und besonders bevorzugt 0,3 bis 1 g/m2 behandelter Fläche aufgebracht.
  • Dadurch ergibt sich ein Gewichtsverhältnis der Lotion zum Trockengewicht der Tissuepapierlage(n) von vorzugsweise 1:500 bis 1:10, stärker bevorzugt 1:300 bis 1:15, insbesondere 1:250 bis 1:20, wobei das Trockengewicht gemäß DIN EN 20638 (1993) bestimmt wird.
  • Beispiel
  • Zu einer Basislotion, die 45 Gew.-% Glycerin, 30 Gew.-% Propylenglycol und 25 Gew.-% Wasser enthielt, gab man 2 Gew.-% Seidenproteinlösung (Feststoffanteil 20%) in Form einer transparenten gelblichen Flüssigkeit mit Wasser als Lösungsmittel – erhältlich bei der Firma Mani GmbH, Düsseldorf. Dann stellte man jeweils zwei zweilagige Bahnen aus Rohtissuepapierwatte durch Dublieren bereit. Die einzelnen Lagen hatten ein Flächengewicht von 15 g/m2 und wurden nach dem konventionellen Trocknungsverfahren hergestellt. Jeweils eine Lage dieser zweilagigen Bahnen wurde mit 0,3 g/m2 dieser Lotion behandelt. Zum Auftragen der Lotion verwendete man eine WEKO-Sprühvorrichtung. Dann brachte man die jeweils unbehandelte Lage der einen zweilagigen Bahn mit der unbehandelten Lage der zweiten zweilagigen Bahn in Kontakt, verband die Lagen im Randbereich des zu erzeugenden Papiertaschentuchs durch übliche Randprägung und schnitt sie dann auf die Größe von Papiertaschentüchern zurecht. Das erhaltene Produkt zeigte Oberflächen- und Knüllweichheit. Eine Papierstaubbildung war nicht zu beobachten.

Claims (13)

  1. Tissuepapierprodukt mit einer oder mehreren Lagen aus Tissuepapier, von denen mindestens eine Lage eine Lotion aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lotion Seidenproteine umfasst.
  2. Tissuepapierprodukt gemäß Anspruch 1, das 2 bis 4 Lagen aufweist.
  3. Tissuepapierprodukt gemäß Anspruch 1 oder 2, das ein Papiertaschentuch ist.
  4. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, erhältlich durch Aufbringen der Lotion auf eine oder beide äußeren Lagen.
  5. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, worin das Gewichtsverhältnis von Lotion bezogen auf das Trockengewicht gemäß EN 20638 der Tissuepapierlage(n) 1:500 bis 1:10.
  6. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, worin die Lotion eine wässrige Lotion oder eine Öl-in-Wasser-(O/W)-Emulsion ist.
  7. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, worin die Lotion eine Viskosität von 1 bis 10000 mPa·s aufweist.
  8. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, worin die Lotion eine wässrige Lotion ist, die zusätzlich mindestens ein Feuchhaltemittel umfasst.
  9. Tissuepapierprodukt gemäß Anspruch 8, worin das Feuchthaltemittel ein oder mehrere wasserlösliche Polyole umfasst.
  10. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, worin die Lotion 0,5 bis 20 Gew.-% Seidenproteine enthält.
  11. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, worin die Lotion (a) 0,5 bis 20 Gew.-% Seidenproteine, (b) 4,5 bis 95 Feuchthaltemittel, (c) ggf. 0,01 bis 10 Gew.-% sonstige Additive und (d) Wasser enthält.
  12. Tissuepapierprodukt gemäß einem der Ansprüche 9 oder 11, worin das Feuchthaltemittel aus einer Mischung von Glycerin und Propylenglykol besteht.
  13. Tissuepapierprodukt gemäß Anspruch 12, worin Glycerin und Propylenglykol in einem Gewichtsverhältnis von 2:1 bis 1:1, insbesondere 1,7:1 bis 1,3:1 vorliegen.
DE200610050324 2006-10-25 2006-10-25 Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion Withdrawn DE102006050324A1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610050324 DE102006050324A1 (de) 2006-10-25 2006-10-25 Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion
EP20070018519 EP1916335B1 (de) 2006-10-25 2007-09-20 Seidenpapierprodukt mit einer seidenproteinhaltigen Lotion

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610050324 DE102006050324A1 (de) 2006-10-25 2006-10-25 Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006050324A1 true DE102006050324A1 (de) 2008-04-30

Family

ID=39079338

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610050324 Withdrawn DE102006050324A1 (de) 2006-10-25 2006-10-25 Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion

Country Status (2)

Country Link
EP (1) EP1916335B1 (de)
DE (1) DE102006050324A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016113054A1 (de) * 2015-01-12 2016-07-21 ideas beyond AG Mehrlagenpapier

Family Cites Families (10)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CA2200049A1 (en) 1994-09-16 1996-03-21 Sca Hygiene Paper Gmbh Tissue paper treating agent, process for producing tissue paper by using said treating agent and its use
US5575891A (en) 1995-01-31 1996-11-19 The Procter & Gamble Company Soft tissue paper containing an oil and a polyhydroxy compound
JP3323720B2 (ja) 1995-11-27 2002-09-09 カネボウ株式会社 ティッシュペーパー、トイレットぺーパーおよびペーパータオル用繊維ウェッブ
JPH1150397A (ja) 1997-06-03 1999-02-23 Hakusan Sangyo Kk 肌当て紙及びその製造方法
JPH1181185A (ja) 1997-09-04 1999-03-26 Hakusan Sangyo Kk 打紙の製造方法
JP4139465B2 (ja) * 1998-04-17 2008-08-27 富士フイルム株式会社 記録材料マガジン
JP2000354608A (ja) 1999-06-15 2000-12-26 Crecia Corp 肌触りの良好な吸収性物品
EP1225276A1 (de) * 2001-01-19 2002-07-24 SCA Hygiene Products GmbH Tissue-Papier
JP3950400B2 (ja) 2001-10-24 2007-08-01 河野製紙株式会社 繊維ウェブ製品、及びその製造方法
EP1659218A1 (de) * 2004-11-19 2006-05-24 The Procter & Gamble Company Tissuepapier mit Seidefasern

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2016113054A1 (de) * 2015-01-12 2016-07-21 ideas beyond AG Mehrlagenpapier

Also Published As

Publication number Publication date
EP1916335B1 (de) 2014-09-17
EP1916335A1 (de) 2008-04-30

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0803012B1 (de) Verfahren zur herstellung von tissuepapier unter verwendung eines behandlungsmittels
DE69406502T2 (de) Weiches Seidenpapier und Verfahren zu seiner Herstellung
DE69606980T3 (de) Verfahren zur erhöhung der massenweichheit von tissuepapier
DE69608542T3 (de) Öl und polyhydroxyverbindung enthaltendes weiches tissue-papier
DE69609708T2 (de) Sanftes, gekrepptes seidenpapier
DE69728586T2 (de) Gesichtstissue mit verminderter feuchtigkeitsaufnahme
DE69528835T2 (de) Verfahren zur herstellung von sanftem tissuepapier mit kationischen silikonen
DE60027548T2 (de) Oxidierte zellulose enthaltende fasermaterialien und daraus hergestellte produkte
DE69319557T2 (de) Feuchtes Tuch
DE19953591A1 (de) Metallvernetzbare oxidierte cellulosehaltige Faserstoffe und daraus hergestellte Produkte
DE68922024T2 (de)
DE19963833A1 (de) Verfahren zur Applikation von Behandlungschemikalien auf ein flächiges Erzeugnis auf Faserbasis über ein umlaufendes Band und damit hergestellte flächige Produkte
DE69906143T2 (de) Mehrschichtiges seidenpapier, und verfahren zu seiner herstellung
DE112013002760T5 (de) Faserstruktur und Verfahren zur Herstellung derselben
DE60319434T2 (de) Weiche und belastbare vliese aus hochraffinierten cellulosefasern
DE112014005939T5 (de) Hygienetuchprodukte
DE10022464A1 (de) Flächiges Erzeugnis mit mehreren adhäsiv verbundenen faserhaltigen Lagen
DE69014433T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Doppelgewebes und eines Produktes aus einem Doppelgewebe.
DE19963827A1 (de) Verfahren zur Applikation von Behandlungschemikalien auf ein flächiges Erzeugnis auf Faserbasis und damit hergestellte Produkte
EP0851950B1 (de) Mehrlagiges tissueprodukt mit ctmp-innenlage sowie dessen herstellung
DE19858616B4 (de) Tissuepapierprodukt und dessen Verwendung sowie Lotion zur Behandlung des Tissueprodukts
EP1226310B1 (de) Tissue- und/oder tissueähnliches material zur herstellung von küchenpapier, toilettenpapier, taschentücher, saugeinlagen und ähnlichem
DE19909835A1 (de) Mehrschichtige Tissuebahn, Tissueprodukt sowie deren Herstellung
DE102006050324A1 (de) Tissuepapierprodukt mit einer Seidenproteine enthaltenden Lotion
WO2018158416A1 (de) Verwendung einer viskosefaser

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8139 Disposal/non-payment of the annual fee