DE102006049986A1 - System zur Fahrwerksregelung bei einem Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Ein System zur Fahrwerksregelung bei einem Kraftfahrzeug weist ein Steuergerät auf, in welchem wenigstens zwei unterschiedliche Kennfelder eines elektronischen Stabilitätsprogramms hinterlegt sind, um ein unterschiedliches Ansprechen des elektronischen Stabilitätsprogramms für das Fahrwerk einstellen zu können. Auf dem Dach des Kraftfahrzeugs ist ein optischer Sensor angebracht, welcher in der Lage ist, einen auf dem Dach montierten Gegenstand zu erkennen. Der Sensor ist mit dem Steuergerät verbunden, um im Falle des Erkennens eines auf dem Dach montierten Gegenstands in dem Steuergerät das Kennfeld einzustellen, welches einen früheren ESP-Eingriff vorsieht.
Description
- Die Erfindung betrifft ein System zur Fahrwerksregelung bei einem Kraftfahrzeug nach der im Oberbegriff von Anspruch 1 näher definierten Art.
- Aus der
DE 10 2004 031 224 A1 ist ein Dachträgersystem mit einer Dachlastkontrolle bekannt. Hierbei ist zwischen der Dachreling und der Dachstruktur und/oder zwischen den Quertraversen und der Dachreling eine Sensoreinrichtung mit mehreren Sensorelementen angeordnet, die in der Lage ist, die in den Auflagepunkten des Dachträgersystems auftretenden Kräfte zu erfassen. Die beschriebenen Sensoren, die auch mit einem fahrzeuginternen Steuergerät, das zur Steuerung des Fahrzeugbetriebs dient und so auf das elektronische Stabilitätsprogramm einwirken kann, in Verbindung stehen können, beruhen auf dem Dehnmessstreifenprinzip und weisen einen ohmschen Messfühler auf. Derartige Dehnmessstreifen und die hierfür erforderlichen Zusatzbauteile sind jedoch sehr teuer und aus diesem Grund nicht für die Serienproduktion von Kraftfahrzeugen zumindest nicht in dem dort beschriebenen Zusammenhang geeignet. - Die
DE 103 61 280 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit ansteuerbaren Aufprall-Sicherheitseinrichtungen, bei dem zur Erfassung eines Sonderbeladungszustandes "Dachbeladung" ein das Vorhandensein eines Dachträgers erfassender Sensor mit einem Steuergerät verbunden ist, das wiederum mit verschiedenen Sicherheitseinrichtungen in Verbindung steht. - Insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit hohem Schwerpunkt, wie beispielsweise den sogenannten SUV's, sind die Voraussetzungen hinsichtlich eines Überschlags bei entsprechenden Fahrsituationen kritisch. Der Grund hierfür liegt darin, dass solche Fahrzeuge sehr häufig mit hohen Dachlasten betrieben werden, die den Schwerpunkt erheblich erhöhen und somit für ein noch kritischeres Fahrverhalten sorgen können. Die Fahrwerksregelung wird daher über das elektronische Stabilitätsprogramm ESP meist so ausgelegt, dass ein recht früher ESP-Eingriff erfolgt, um in potenziell gefährlichen Fahrsituationen noch genügend Sicherheitsreserven zu haben. Allerdings erwarten auch Kunden von Fahrzeugen mit hohem Schwerpunkt ein dynamisches Fahrverhalten ihres Kraftfahrzeugs, was mit dem beschriebenen frühen ESP-Eingriff nicht möglich ist.
- Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein System zur Fahrwerksregelung bei einem Kraftfahrzeug zu schaffen, welches unter Zuhilfenahme möglichst einfacher Mittel in der Lage ist, auch bei Kraftfahrzeugen, die häufig mit einer Dachlast betrieben werden, ein dynamisches Fahrverhalten zu ermöglichen.
- Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
- Durch den erfindungsgemäß vorgesehenen optischen Sensor zur Erkennung eines auf dem Dach montierten Gegenstands ergibt sich eine sehr einfache und kostengünstige Möglichkeit festzustellen, ob das Kraftfahrzeug mit einer Dachlast versehen ist. In dem Fall, in dem durch den Sensor eine Dachlast bzw. ein auf dem Dach angebrachter Gegenstand festgestellt wird, kann das Steuergerät das einen früheren ESP-Eingriff vorsehende Kennfeld einstellen, wodurch der Tatsache einer höheren Beladung Rechnung getragen wird. Dadurch ist es vorteilhafterweise möglich, das Kraftfahrzeug in allen anderen Fahrzuständen, also wenn keine Dachlast vorliegt, wie ein "normales" Kraftfahrzeug zu betreiben, so dass das ESP erst später eingreift und ein dynamisches Fahren möglicht ist.
- Besonders vorteilhaft ist es, wenn der optische Sensor so ausgebildet ist, dass er in der Lage ist, eine Dachbox zu erkennen. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass der optische Sensor so ausgebildet ist, dass er in der Lage ist, einen Dachträger zu erkennen.
- Eine hinsichtlich der Position und hinsichtlich der Kosten besonders günstige Anordnung des optischen Sensors kann darin bestehen, dass derselbe in einer GPS-Antenne untergebracht ist.
- Falls das erfindungsgemäße System bei einem Kraftfahrzeug ohne eine solche GPS-Antenne zum Einsatz kommen soll, kann alternativ vorgesehen sein, dass der optische Sensor in einer Nachbildung einer GPS-Antenne untergebracht ist.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschrieben.
- Die einzige Figur zeigt ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen System zur Fahrwerksregelung.
- Ein in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen
1 bezeichnetes Kraftfahrzeug weist mehrere Räder2 auf, die Teil eines nicht dargestellten Fahrwerks des Kraftfahrzeugs sind. Das Fahrwerk und insbesondere ein in an sich bekannter Weise auf das Fahrwerk wirkendes elektronisches Stabilitätsprogramm ESP sind mit einem Steuergerät3 verbunden, in welchem wenigstens zwei unterschiedliche Kennfelder des elektronischen Stabilitätsprogramms hinterlegt sind, um ein unterschiedliches Ansprechen des elektronischen Stabilitätsprogramms für das Fahrwerk einstellen zu können. Dabei kann in einem ersten Kennfeld ein früher ESP-Eingriff vorgesehen sein, wohingegen in einem zweiten Kennfeld ein späterer ESP-Eingriff vorgesehen sein kann. - Auf dem Dach
4 des Kraftfahrzeugs1 ist ein optischer Sensor5 angebracht, welcher in der Lage ist, einen auf dem Dach montierten Gegenstand, im vorliegenden Fall eine Dachbox6 bzw. einen Dachträger7 , zu erkennen. Im Falle des Erkennens eines auf den Dach montierten Gegenstands stellt das mit dem optischen Sensor5 verbundene Steuergerät3 dasjenige Kennfeld ein, welches einen früheren ESP-Eingriff vorsieht. In sämtlichen anderen Betriebszuständen, also wenn sich auf dem Dach4 keine Last, beispielsweise in Form des Dachträgers7 oder der Dachbox6 befindet, kann das Kraftfahrzeug1 mit dem zweiten Kennfeld des Steuergeräts3 betrieben werden, welches einen späteren ESP-Eingriff vorsieht, so dass ohne Dachbeladung ein dynamischer Betrieb des Kraftfahrzeugs1 möglich ist. - Der optische Sensor
5 ist vorzugsweise als Ultraschallsensor ausgebildet und im vorliegenden Fall in einer GPS-Antenne8 untergebracht, wodurch sich eine erhebliche Platzersparnis ergibt und kein zusätzlicher Ort für den optischen Sensor5 ge funden werden muss. Darüber hinaus handelt es sich um einen hinsichtlich der Überwachung des Raums über dem Dach4 um einen optimalen Ort. Für den Fall, dass das Kraftfahrzeug1 nicht mit der GPS-Antenne8 ausgestattet ist, kann auch vorgesehen sein, dass der optische Sensor5 in einer nicht dargestellten Nachbildung einer GPS-Antenne vorgesehen ist. - Die beschriebene Anordnung des optischen Sensors
5 ist außerdem in der Lage, die verschiedensten Konfigurationen von Dachaufbauten zu erkennen, insbesondere auch, wenn keine Originalzubehör-Dachträger eingesetzt werden, wobei der optische Sensor5 gegebenenfalls auch auf verschiedene Arten von sich möglicherweise auf dem Dach4 befindlichen Gegenständen kalibriert werden kann.
Claims (6)
- System zur Fahrwerksregelung bei einem Kraftfahrzeug, mit einem Steuergerät, in welchem wenigstens zwei unterschiedliche Kennfelder eines elektronischen Stabilitätsprogramms hinterlegt sind, um ein unterschiedliches Ansprechen des elektronischen Stabilitätsprogramms für das Fahrwerk einstellen zu können, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Dach (
4 ) des Kraftfahrzeugs (1 ) ein optischer Sensor (5 ) angebracht ist, welcher in der Lage ist, einen auf dem Dach (4 ) montierten Gegenstand (6 ,7 ) zu erkennen, und dass der Sensor (5 ) mit dem Steuergerät (3 ) verbunden ist, um im Falle des Erkennens eines auf dem Dach (4 ) montierten Gegenstands (6 ,7 ) in dem Steuergerät (3 ) das Kennfeld einzustellen, welches einen früheren ESP-Eingriff vorsieht. - System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
5 ) in der Lage ist, eine Dachbox (6 ) zu erkennen. - System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
5 ) in der Lage ist, einen Dachträger (7 ) zu erkennen. - System nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
5 ) ein Ultraschallsensor ist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
5 ) in einer GPS-Antenne (8 ) untergebracht ist. - System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der optische Sensor (
5 ) in einer Nachbildung einer GPS-Antenne untergebracht ist.
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