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Die
Erfindung betrifft eine lösbare
Halteeinrichtung zum Halten eines zwischen einer abgesenkten Ruheposition
und einer ausgefahrenen Stützposition
verlagerbaren Überrollkörpers einer Überrollschutzvorrichtung
für ein
Kraftfahrzeug in seiner Ruheposition nach der im Oberbegriff des
Patentanspruches 1 näher
definierten Art.
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Aus
der Praxis ist es bekannt, bei ausfahrbaren Überrollkörpern von Cabriolet-Fahrzeugen,
welche in Form von Überrollbügeln ausgeführt sein
können,
eine lösbare
Halteeinrichtung zum Halten des Überrollkörpers in
dessen abgesenkter Ruhelage, in der der Überrollkörper üblicherweise unter Druckbeaufschlagung
steht, vorzusehen. Die Halteeinrichtung kann dabei eine Bolzen-Klinke-Verbindung
aufweisen, bei der eine karosseriefest gelagerte Klinke an einem
Haltebolzen des Überrollkörpers eingreift und
diesen im Crash-Fall beispielsweise in Folge einer elektromagnetischen
Betätigung
der Klinke freigibt.
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Aus
der
DE 198 21 594
A1 ist ein Klinken-Mechanismus bekannt, bei welchem drei
wirkungsmäßig hintereinander,
jeweils im rechten Winkel zueinander angeordnete Klinken vorgesehen sind,
die von einem Elektromagneten ausgelöst werden können. Eine Verriegelungsklinke
greift in eine mit dem Überrollkörper wirkverbundene
Haltestange ein, wobei die Verriegelungsklinke durch eine Sperrklinke
arretiert wird und eine Betätigungsklinke
die Sperrklinke in ihrer Ruhestellung hält. Ein Stößel des Elektromagneten wirkt
dabei auf eine Betätigungsfläche der
Betätigungsklinke,
welche an einem der Sperrklinke abgewandten Ende der Betätigungsklinke
angeordnet ist.
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Nachteilhafterweise
ist bei einem derartiger Mechanismus bei der Fertigung insbesondere
der Klinken ein hoher Präzisionsaufwand
nötig,
um eine sichere Funktionsweise der Halteeinrichtung gewährleisten
zu können.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine lösbare Halteeinrichtung zum
Halten eines zwischen einer abgesenkten Ruheposition und einer ausgefahrenen
Stützposition
verlagerbaren Überrollkörpers einer Überrollschutzvorrichtung
für ein
Kraftfahrzeug sowie eine Überrollschutzvorrichtung
für ein Kraftfahrzeug,
insbesondere ein Cabriolet-Fahrzeug, nach der eingangs genannten
Art zu schaffen, wobei die Halteeinrichtung konstruktiv einfach
ist, ohne großen
Präzisionsaufwand
zu fertigen ist und eine zuverlässige
Freigabe des Überrollkörpers im Crash-Fall
gewährleistet.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einer lösbaren
Halteeinrichtung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Demnach
wird eine lösbare
Halteeinrichtung zum Halten eines zwischen einer abgesenkten Ruheposition
und einer ausgefahrenen Stützposition
verlagerbaren Überrollkörpers einer Überrollschutzvorrichtung
für ein
Kraftfahrzeug in seiner Ruheposition vorgeschlagen, welches wenigstens
ein Verriegelungselement aufweist, welches mit einem Verriegelungselement-Gegenkörper des Überrollkörpers und einem
Aktuator derart zusammenwirkt, dass es in Ruheposition des Überrollkörpers in
Eingriff mit dem Verriegelungselement-Gegenkörper steht und im Crash-Fall
den Überrollkörper zur Überführung in dessen
Stützposition
freigibt. Erfinderisch ist die Haltevorrichtung in der Weise ausgestaltet,
dass das wenigstens eine Verriegelungselement an einer Steuerkurve
eines gehäuseartigen
Grundkörpers
geführt
ist und in einem Crash-Fall von dem Aktuator derart betätigbar ist,
dass das Verriegelungselement an der Steuerkurve eine den Verriegelungselement-Gegenkörper freigebende
Bewegung ausführt.
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Mit
einer erfindungsgemäßen Halteeinrichtung
ist ein einfacher Mechanismus zur Auslösung eines Überrollkörpers einer Überrollschutzvorrichtung realisiert,
wobei insbesondere die in dem gehäuseartigen Grundkörper, welcher
beispielsweise als Blechkörper
oder als Gusskörper
ausgebildet sein kann, ausgebildeten Steuerkurven zur Führung des
wenigstens einen Verriegelungselements ohne großen Präzisionsaufwand fertigbar und
daher sehr kostengünstig
sind.
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Die
Verwendung von Steuerkurven zur Führung des wenigstens einen
Verriegelungselementes ermöglicht
weiterhin einen genau vorgebbaren Bewegungsablauf des Verriegelungselementes
bei der Auslösung
der Halteeinrichtung in einem Crash-Fall.
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Ein
besonders einfacher Verriegelungsmechanismus ist realisiert, wenn
das wenigstens eine in einer Steuerkurve geführte Verriegelungselement als Klinke
ausgebildet ist, mit welcher der Verriegelungselement-Gegenkörper des Überrollkörpers gehalten wird.
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Wenn
zwei als Klinken ausgebildete Verriegelungselemente vorgesehen sind,
welche wenigstens annähernd
symmetrisch ausgebildet sind und in symmetrisch in dem gehäuseartigen
Grundkörper ausgebildeten
Steuerkurven geführt
sind, ist eine hinsichtlich des Kraftflusses optimierte Halteeinrichtung ausgebildet,
welche vorteilhafterweise auch großen Kräften standhält und deshalb sehr stabil
ist.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung kann es vorgesehen
sein, dass die Klinken in Ruheposition jeweils durch einen mit dem
Aktuator wirkverbundenen Sperrhebel gehalten sind, wobei die beiden
Sperrhebel jeweils mit der zugeordne ten Klinke und miteinander gelenkig
verbunden sind, und wobei die Sperrhebel in der Ruheposition des Überrollkörpers in
einer Sperrstellung gegen den Aktuator gedrückt sind und in einer in einem
Crash-Fall vorliegenden Auslöseposition
des Überrollkörpers mittels des
Aktuators aus der Sperrstellung bewegt sind. Die Klinken werden
dabei über
die Sperrhebel in Ruhe- bzw. Bereitschafsposition des Überrollkörpers gehalten
und werden aufgrund der Verbindung der Sperrhebel in einem Crash-Fall
in vorteilhafter Weise gleichzeitig ausgelöst, wodurch ein sicheres Funktionieren
des Auslösmechanismus
gewährleistet
werden kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung sieht vor, dass zwischen
den Sperrhebeln eine Feder, insbesondere eine Drahtfeder, angeordnet
ist, welche in Ruheposition des Überrollkörpers die
die Klinken haltenden Sperrhebel im Bereich ihrer gelenkigen Verbindung
in Anlage an dem Aktuator hält.
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Hierdurch
ist ein sehr einfacher und kostengünstiger Mechanismus zum Halt
der Sperrhebel an dem Aktuator geschaffen. Weiterhin ermöglicht die Verwendung
von Federn, insbesondere Drahtfedern, durch die Freiheit in deren
Formgestaltung in vorteilhafter Weise den Einsatz bei unterschiedlichsten
geometrischen Rahmenbedingungen und daher die Anpassung an den jeweiligen
Anwendungsfall.
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Eine
auf einfache Weise reversibel ausgebildete Halteeinrichtung kann
in vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, dass die Feder die
Sperrhebel in der Auslöseposition
des Überrollkörpers in
einer mit ihrer gelenkigen Verbindung von dem Aktuator wegverschwenkten,
den Verriegelungselement-Gegenkörper
freigebenden Stellung hält,
wodurch eine Rückführung des
Verriegelungselement-Gegenkörpers
nach einer Auslösung
der Halteeinrichtung in seine Ruheposition auf einfache Weise vorgenommen
werden kann.
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Insbesondere
während
der Produktion der Halteeinrichtung kann somit eine einfache Funktionsprüfung der
Halteeinrichtung durch die Möglichkeit von
wiederholten Auslösevorgängen vorgenommen werden.
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Wenn
die Sperrhebel an Bolzen, mittels denen die Klinken in den Steuerkurven
geführt
sind, angelenkt sind, kann vorteilhafterweise die Befestigung der
Sperrhebel an den Klinken und die Führung der Klinken in den Steuerkurven
mit einem einzigen Bauteil realisiert werden, wodurch sowohl Materialkosten wie
auch Bauraum eingespart werden.
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In
einer weiteren Ausbildung der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung kann es
vorgesehen sein, dass der Verriegelungselement-Gegenkörper als Verriegelungsstange
ausgebildet ist, welche an ihrem der Halteeinrichtung abgewandten
Ende ein auf einfache Weise mit dem Überrollkörper verbindbares Kugelelement
zur Befestigung an dem Überrollkörper des Überrollschutzsystems
und an dem der Halteeinrichtung zugewandten Ende ein Kegelelement
aufweist.
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Werden
die beiden Klinken zudem mit jeweils einem hakenförmigen Ende
derart ausgebildet, dass sie das Kegelelement des Verriegelungselement-Gegenkörpers in
Ruheposition des Überrollkörpers halten
und in einer Auslöseposition
des Überrollkörpers das
Kegelelement des Verriegelungselement-Gegenkörpers freigeben, so ist ein
einfacher Mechanismus zum Halten des Überrollkörpers realisiert. Besonders
vorteilhaft ist es dabei, wenn das der Halteeinrichtung abgewandte
Ende des Kegelelements derart abgeschrägt ist, dass die Vorspannung des Überrollkörpers bei
Auslösung
der Halteeinrichtung eine zusätzliche
Kraft zur Öffnung
der Klinken ausübt
und dadurch eine sehr schnelle Auslösung der Halteeinrichtung ermöglicht wird.
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Die
Ausbildung wenigstens eines Bolzens an dem gehäuseartigen Grundkörper, an
welchem eine zugeordnete Klinke an der von dem Verriegelungselement-Gegenkörper abgewandten
Seite der Klinke geführt
ist, ermöglicht
in vorteilhafter Weise eine Begrenzung der Bewegung der Klinken
in einem Auslösefall
der Halteeinrichtung in Richtung der Schwenkbewegung um den in der
Steuerkurve geführten
Bolzen der Klinken. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die
Bolzen als Gleitlager ausgebildet sind, wodurch Reibungswiderstände der
Klinken reduziert werden können.
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In
einer sehr einfachen Ausführung
der Erfindung können
die Steuerkurven herstellbar nierenförmige Langlöcher ausgebildet sein.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung kann es
weiterhin vorgesehen sein, dass die Klinken an ihren einander zugewandten
Seiten jeweils einen Steg aufweisen, wobei die Stege der Klinken
sich in Ruheposition des Überrollkörpers wenigstens
annähernd
berühren. Das
Kegelelement des Verriegelungselement-Gegenkörpers kann sich dann in vorteilhafter
Weise in Ruheposition an den Stegen abstützen. In Auslöseposition
der Halteeinrichtung kann weiterhin eine Rückführung der Halteeinrichtung
in die Ruheposition in vorteilhafter Weise ausschließlich durch
eine Bewegung des Verriegelungselement-Gegenkörpers realisiert werden, da
der Verriegelungselement-Gegenkörper
die von den Federn und den gehäusefesten
Bolzen in Auslöseposition
auseinander gehaltenen Klinken mittels derer Stege in ihren Steuerkurven in
die Ruhepositionen verschieben kann.
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In
einer alternativen Ausbildung der Halteeinrichtung kann es auch
vorgesehen sein, dass die Halteeinrichtung eine in einer Steuerkurve
geführte Klinke
und zwei Sperrhebel aufweist.
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Eine
Führung
des Kegelelements des Verriegelungselement-Gegenkörpers auf
einer der Klinke abgewandten Seite des Kegelelements kann dabei mit
einer ebenen Fläche
verwirklicht werden.
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Wenn
das Verriegelungselement als ein Verriegelungshebel ausgebildet
ist, welcher mit einem Lagerbolzen in einer ersten Steuerkurve in
dem gehäuseartigen
Grundkörper
geführt
ist und einen Verriegelungsbolzen des Verriegelungselement-Gegenkörpers in
Ruheposition des Überrollkörpers in
einer zweiten in dem gehäuseartigen
Grundkörper
ausgebildeten Steuerkurve hält,
ist die Anzahl der Bauteile der Halteeinrichtung in vorteilhafter
Weise sehr klein, wodurch die Materialkosten und Fertigungskosten entsprechend
gering ausfallen und die Funktionssicherheit der Halteeinrichtung
erhöht
werden kann.
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Ein
sehr einfacher Mechanismus zur Ver- und Entriegelung kann dabei
in vorteilhafter Weise dadurch erreicht werden, dass die zweite
Steuerkurve in Ausfahrrichtung des Überrollkörpers offen und mit einer Hinterschneidung,
in welcher der Verriegelungsbolzen in Ruheposition des Überrollkörpers gehalten
ist, ausgebildet ist.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung der erfindungsgemäßen Halteeinrichtung kann es
vorgesehen sein, dass die erste Steuerkurve wenigstens annähernd L-förmig ausgebildet
ist, wobei sich an einem oberen Ende eines im Wesentlichen vertikalen L-Schenkels ein im
Wesentlichen horizontaler L-Schenkel anschließt, und wobei der Verriegelungshebel
bei Position seines Lagerbolzens in dem vertikalen L-Schenkel eine
den Verriegelungsbolzen sperrende Stellung einnimmt. Von den beiden L-Schenkeln
wird dabei in vorteilhafter Weise ein Verriegelungsabsatz gebildet,
mittels welchem die Abstützung
des Verriegelungsbolzens durch den Verriegelungshebel in der Ruheposition
der Halteeinrichtung sicher gewährleistet
werden kann und welcher eine schnelle Freigabe des Verriegelungshebels
und somit des Verriegelungsbolzens nach Überwindung des Verriegelungsabsatzes
ermöglicht.
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Wenn
der Verriegelungshebel bei Betätigung des
Aktuators durch diesen in eine Schwenkbewegung um den Lagerbolzen
versetzbar ist, kann der Verriegelungshebel zur Auslösung der
Halteeinrichtung auf einfache Weise durch eine Bewegung in seiner
Steuerkurve den Verriegelungsabsatz überwinden.
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Der
Verriegelungshebel kann auf einfache und kostengünstige Art und Weise beispielsweise nach
einer Auslösung
der Halteeinrichtung in eine den Überrollkörper in Ruheposition haltende
Position gedrückt
werden, wenn eine Feder, insbesondere eine Drahtfeder, vorgesehen
ist, welche einenends an einem an dem Verriegelungsglied ausgebildeten Federsitz
und anderenends an dem gehäuseartigen Grundkörper abgestützt ist.
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In
einer bevorzugten Ausbildung der Halteeinrichtung ist der Aktuator
als Elektromagnet ausgebildet, jedoch können auch nach anderen Funktionsprinzipien
arbeitende Akutatoren wie z. B. pyrotechnische Aktuatoren Anwendung
finden.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Patentansprüchen
und den anhand der Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen.
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Es
zeigt:
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1 eine
dreidimensionale Prinzipskizze einer Halteeinrichtung einer Überrollschutzvorrichtung
in einer abgesenkten Ruheposition eines zu haltenden Überrollkörpers;
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2 eine
vereinfachte Ansicht der Haltevorrichtung der 1 in
Ruheposition, wobei die Haltevorrichtung ohne eine Abschlussplatte
eines gehäuseartigen
Grundkörpers
dargestellt ist;
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3 eine
dreidimensionale Darstellung der Halteeinrichtung der 1 in
einer den Überrollkörper freigebenden
Auslöseposition;
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4 eine
vereinfachte Ansicht der Haltevorrichtung der 3 in
Auslöseposition,
wobei die Haltevorrichtung ohne die Abschlussplatte des gehäuseartigen
Grundkörpers
dargestellt ist;
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5 eine
vereinfachte Seitenansicht der Halteeinrichtung der 1 und 2;
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6 eine
dreidimensionale Prinzipskizze einer alternativen Halteeinrichtung
in einer abgesenkten Ruheposition;
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7 eine
vereinfachte Ansicht eines Schnitts durch die Halteeinrichtung der 6;
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8 eine
vereinfachte dreidimensionale Darstellung der Halteeinrichtung der 6 in
einer Auslöseposition;
und
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9 eine
vereinfachte Ansicht eines Schnitts durch die Halteeinrichtung der 8.
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Die
Figuren der Zeichnung zeigen in vereinfachter Darstellung jeweils
eine lösbare
Halteeinrichtung 1, 101 zum Halten eines nicht
näher dargestellten,
in Ruhestellung unter Druckbeauf schlagung stehenden Überrollkörpers eines Überrollschutzsystems eines
Cabriolet-Fahrzeuges.
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In 1 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel der
Halteeinrichtung 1 dargestellt. Die Halteeinrichtung ist
mit einem gehäuseartigen
Grundkörper 3 ausgebildet,
welcher vorliegend mit einer Grundplatte 5 und einer Abschlussplatte 7 ausgebildet
ist. Die Grundplatte 5 ist dabei Z-förmig ausgebildet, wobei an
einem oberen, horizontal verlaufenden Ende der Grundplatte 5 Befestigungsstellen 9, 11 vorgesehen sind,
mittels welcher die Halteeinrichtung 1 karosseriefest festlegbar
ist.
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Die
L-förmig
ausgebildete Abschlussplatte 7 weist ebenfalls an ihrem
oberen, horizontalen Ende Befestigungsstellen 21, 23 zur
karosseriefesten Festlegung auf. Ein vertikaler Teil der Grundplatte 5 ist
mit einem vertikalen Bereich der Abschlussplatte 7 mittels
vier Bolzen 13, 15, 17 und 19 miteinander
verbunden.
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In 2 sind
zwei in 1 im Wesentlichen durch die
Abschlussplatte 7 verdeckte, als Klinken 25 und 27 ausgebildete
Verriegelungselemente ersichtlich. Die Klinken 25 und 27 sind
symmetrisch ausgebildet und an ihrem unteren Ende über jeweils
einen Bolzen 29 bzw. 31 in einer in der 1 dargestellten sowohl
in der Grundplatte 5 als auch in der Abschlussplatte 7 ausgebildeten,
als nierenförmiges Langloch 33 bzw. 35 ausgebildeten
Steuerkurve gelagert.
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An
ihren voneinander abgewandten Seiten sind die Klinken 25 und 27 C-förmig ausgebildet
und an den Bolzen 13 und 15 geführt, wobei
die Bolzen 13 und 15 vorliegend jeweils mit einem
Gleitlager 14 und 16 ausgebildet sind.
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An
ihrem oberen zueinander weisenden Ende wirken die Klinken 25 und 27 in
einer Ruhe- oder Bereitschaftsposition der Halteeinrichtung 1 mit einem
mit dem Überrollkörper der Überrollschutzvorrichtung
verbundenen, als Verriegelungsstange 37 ausgebildeten Verriegelungselement-Gegenkörper zusammen.
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Die
Verriegelungsstange 37 weist an ihrem oberen, mit dem Überrollkörper zusammenwirkenden
Ende ein Kugelelement 38, welches in einer Hinterschneidung
an dem Überrollkörper in
Ausfahrrichtung F des Überrollkörpers axial
festgelegt ist, und an ihrem unteren, mit den Klinken 25 und 27 zusammenwirkenden
Ende ein Kegelelement 39 auf.
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Die
Klinken 25 und 27 sind an ihrem oberen Ende entsprechend
dem an seinem oberen Ende eine Anlaufschräge 40 aufweisenden
Kegelelement 39 der Verriegelungsstange 37 mit
Haken 26 und 28 ausgebildet, so dass das Kegelelement 39 der
Verriegelungsstange 37 in der Ruheposition der Halteeinrichtung 1 mit
den Haken 26 und 28 der Klinken 25 und 27 in
Eingriff steht.
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In
abweichenden Ausführungen
kann statt des Kegelelements auch ein anders geformtes gleichwirkendes
Element, beispielsweise ein Teilkugelelement, Anwendung finden.
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Die
Klinken 25 und 27 weisen weiterhin an ihren zueinander
weisenden Seiten jeweils einen Steg 41 bzw. 43 auf,
wobei sich die Stege 41 bzw. 43 in Ruheposition
der Halteeinrichtung 1 annähernd berühren und eine untere Auflagefläche für das Kegelelement 39 der
Verriegelungsstange 37 bilden.
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An
den Bolzen 29 und 31, mit denen die Klinken 25 und 27 in
den Langlöchern 33 und 35 des
gehäuseartigen
Grundkörpers 3 geführt sind,
ist zudem, wie in der 5 gezeigt ist, jeweils ein Sperrhebel 45 bzw. 47 auf
einer von den Klinken 25 und 27 abgewandten Seite
der Abschlussplatte 7 drehbar gela gert, wobei die beiden
Sperrhebel 45 und 47 miteinander wirkverbunden
sind. Der erste Sperrhebel 45 wird dabei an seinem dem
Bolzen 29 abgewandten, kreisrund ausgebildeten Ende von
dem dem Bolzen 31 abgewandten Ende des zweiten Sperrhebels 47, welcher
länger
als der erste Sperrhebel 45 ausgebildet ist, umfasst, so
dass die Sperrhebel 45 und 47 eine gelenkige Verbindung
bilden.
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Weiterhin
zeigt 2 eine zwischen dem ersten Sperrhebel 45 und
dem zweiten Sperrhebel 47 vorgesehene, als Drahtfeder 49 ausgebildete
Feder, welche die Sperrhebel 45 und 47 im Bereich
ihrer gelenkigen Verbindung in Anlage an einen Stößel 53 eines
als Elektromagnet 51 ausgebildeten Aktuators in einer Übertotpunkt-Stellung
hält und
somit die Klinken 25 und 27 über die Verbindung mit den
Sperrhebeln in der Ruheposition halten.
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Die
Drahtfeder 49, welche auf einer der Abschlussplatte 7 abgewandten
Seite der Sperrhebel 45 und 47 in einer parallel
zu der Abschlussplatte 7 verlaufenden Ebene angeordnet
ist, ist dabei einenends an einem von dem zweiten Sperrhebel in
Richtung des Elektromagneten 51 weisenden Bereich des zweiten
Sperrglieds 47 festgelegt und verläuft nach einer in etwa 270° umfassenden
entgegen dem Uhrzeigersinn verlaufende Umschlingung des Bolzens 31 in
Form der Schenkel eines gleichschenkeligen Dreiecks zunächst in
Richtung der Verriegelungsstange 37 und dann zu dem Bolzen 29.
Nach einer Umschlingung des Bolzens 29 um etwa 270° entgegen
dem Uhrzeigersinn verläuft
die Drahtfeder 49 in Form eines freien Schenkels 50 in
Richtung einer oberen, in Richtung der Verriegelungsstange 37 weisenden
Seite des zweiten Sperrhebels, an welcher die Drahtfeder 49 anderenends
festgelegt ist.
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Der
freie Schenkel 50 der Drahtfeder 49 übt dabei
einen entsprechenden Druck auf die Verbindung der Sperrhebel 45 und 47 aus,
so dass diese die Sperrhebel 45 und 47 in einer Übertotpunkt-Position
auf dem Stößel 53 des
Elektromagneten 51 hält.
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Der
auf dem unteren Bereich der Z-förmigen Grundplatte 5 fest
angeordnete Elektromagnet 51 ist über ein zentrales nicht näher dargestelltes
Steuergerät
ansteuerbar. Im Fall beispielsweise eines drohenden Überschlags
oder eines Fahrzeug-Crash
gibt das Steuergerät
ein Signal an den Elektromagneten 51, welcher daraufhin
seinen Stößel 53 in
Richtung der Verriegelungsstange 37 ausfährt.
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Die
Sperrhebel 45 und 47 werden dadurch aus der Übertotpunkt-Position in die in
den 3 und 4 dargestellte nach oben verschwenkte
Position bewegt. Mittels der durch den Stößel 53 des Elektromagneten 51 auf
die Verriegelungsstange 37 wirkenden, durch die Vorspannung
des Überrollkörpers erzeugte
Kraft kann die Verriegelungsstange 37 die Klinken 25 und 27 dann
in ihren Langlöchern 33 und 35,
welche auf der Grundplatte 5 und der Abschlussplatte 7 von
unten außen
nach oben innen verlaufen, nach oben bewegen.
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Die
Anlaufschräge 40 des
Kegelelements 39 der Verriegelungsstange 37 drückt die
Klinken 25 und 27 dann von der Verriegelungsstange 37 weg
und gibt diese frei, so dass die Verriegelungsstange 37 mit
dem Überrollkörper aufgrund
der Vorspannung durch eine Ausnehmung 6 der Grundplatte 5 und eine
Ausnehmung 8 der Abschlussplatte 7 die Auslöseposition
nach oben schnellen kann. Die Klinken 25 und 27 werden
dabei gegen die Gleitlager 14 und 16 gedrückt, an
denen sie verschleißarm
nach oben gleiten können.
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In
der Auslöseposition
der Halteeinrichtung 1 wird das Hebelsystem mit den Sperrhebeln 45 und 47 und
den Klinken 25 und 27 mittels der Drahtfeder 49 auf
Vorspannung gehalten, so dass die Klinken 25 und 27 in
einer oberen Position der Lang löcher 33 und 35 gehalten
und gegen die Gleitlager 14 und 16 gedrückt werden.
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Hierdurch
geben die Klinken 25 und 27 in der Auslöseposition
der Halteeinrichtung 1 eine Öffnung zur erneuten Einführung der
Verriegelungsstange 37 nach oben frei, und die mit dem Überrollkörper verbundene
Verriegelungsstange 37 kann aus der in den 3 und 4 dargestellten
Auslöseposition
der Halteeinrichtung 1 zurück in deren Ruheposition gebracht
werden.
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Hierzu
wird der Überrollkörper mit
der Verriegelungsstange 37 in Richtung des gehäuseartigen Grundkörpers 3 entgegen
der Ausfahrrichtung gedrückt,
so dass die Verriegelungsstange 37 die Klinken 25 und 27 mittels
derer Stege 41 und 43 in den Steuerkurven 33 und 35 nach
unten drückt,
bis die Klinken 25 und 27 in den Langlöchern 33 und 35 eine untere
Position einnehmen. Die mit den Klinken 25 und 27 über die
Bolzen 29 und 31 verbundenen Sperrhebel 45 und 47 werden
dabei – nachdem
der Stößel 53 des
Elektromagneten 51 zurück
in seine eingefahrene Lage bewegt worden ist – von der Drahtfeder 49 zurück in ihre Übertotpunkt-Position
gedrückt.
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Die
Halteeinrichtung 1 ist dann in ihrer Ruheposition gegen
ein Ausfahren der Verriegelungsstange 37 gesichert und
bereit für
eine eventuelle weitere Auslösung.
Dieser Wechsel zwischen der Ruheposition und der Auslöseposition
der Halteeinrichtung 1 kann vorteilhafterweise beliebig
oft wiederholt werden.
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Die 6 bis 9 zeigen
ein zweites Ausführungsbeispiel
einer lösbaren
Halteeinrichtung 101. Die Halteeinrichtung 101 weist
dabei einen aus einem Blech gebildeten gehäuseartigen Grundkörper 103 auf,
welcher an seinem oberen Ende mit Befestigungsstellen 105 zur
karosseriefesten Festlegung der Halte einrichtung 101 und
an seinem untern Ende mit einem röhrenförmigen Abschnitt zur Aufnahme des
Elektromagneten 51 ausgebildet ist.
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Der
gehäuseartige
Grundkörper 103 weist weiterhin
zwei Steuerkurven 107 und 109 auf, von welchen
eine erste Steuerkurve 107 als eine L-förmige Ausnehmung ausgebildet
ist und von welchen eine zweite Steuerkurve 109 in Ausfahrrichtung
des Überrollkörpers offen
und mit einer Hinterschneidung 111 ausgebildet ist.
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In
einer in den 6 und 7 dargestellten Ruheposition
der Halteeinrichtung 101 hält ein mittels eines Lagerbolzens 115 in
der ersten Steuerkurve 107 geführtes, als Verriegelungshebel 113 ausgebildetes
Verriegelungselement einen mit zwei Verriegelungsbügel 117 und
einem damit verbundenen Verriegelungsbolzen 119 ausgebildeten
Verriegelungselement-Gegenkörper,
welcher fest mit dem Überrollkörper verbunden
ist, in der Hinterschneidung 111 der zweiten Steuerkurve 109.
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Der
Verriegelungshebel 113 ist dabei mit einem U-förmigen Körper ausgebildet,
welcher den gehäuseartigen
Grundkörper 103 umfasst
und welcher an seinem von dem Verriegelungsbolzen 119 abgewandten
Ende eine Verlängerung
aufweist, welche derart gebogen ist, dass sie plan an dem Stößel 53 des
in dem röhrenartigen
Bereich des mit dem gehäuseartigen
Grundkörper 103 verbundenen
Elektromagneten 51 anliegt. An seinem dem Verriegelungsbolzen 119 zugewandten
Ende ist der Verriegelungshebel 113 an jedem Ende des U-förmigen Körpers mit
zwei Ausläufern
ausgebildet, welche derart ausgebildet sind, dass die Ausläufer des
Verriegelungshebels 113 in Ruheposition der Halteeinrichtung 101 an
dem Verriegelungsbolzen 119 anliegen und diesen in der
Hinterschneidung 111 der zweiten Steuerkurve 109 halten.
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Weiterhin
weist die Halteeinrichtung 101 eine als Drahtfeder 123 ausgebildete
Feder auf, welche den Lagerbolzen 115 des Verriegelungshebels 113 in der
Ruheposition der Halteeinrichtung in einer in den 6 und 7 dargestellten,
unteren Position in der ersten Steuerkurve 107 hält.
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Hierzu
ist die Drahtfeder 123 einenends an einem axialen Ende
des gehäuseartigen
Grundkörpers 103,
welches dem Verriegelungshebel 113 abgewandt ist oberhalb
des röhrenförmigen Abschnittes
des gehäuseartigen
Grundkörpers 103 festgelegt.
Von dort verläuft
die Drahtfeder 123 axial entlang des röhrenförmigen Abschnitts des gehäuseartigen
Grundkörpers 103,
um dann in einer S-förmigen Kurve
zu dem Lagerbolzen 115 zu verlaufen, welchen sie in einer
etwa 270° umfassenden
Umschlingung entgegen dem Uhrzeigersinn umläuft. In einem geraden an die
Umschlingung folgenden Verlauf ist die Drahtfeder 123 an
einem unteren Ende des U-förmigen
Profils des Verriegelungshebels 113 anderenends festgelegt.
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Die
zwei über
Bohrungen mit dem Verriegelungsbolzen 119 verbundenen,
als Blechteile ausgebildeten Verriegelungsbügel 117 weisen an
ihrem dem Verriegelungsbolzen 119 abgewandten Ende jeweils
eine Bohrung 121 auf, welche zur Festlegung der Verriegelungsbügel 117 an
dem Überrollkörper vorgesehen
sind.
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Beispielsweise
in einem Crash-Fall steuert wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel
das zentrale Steuergerät
des Cabriolet-Fahrzeugs
den Elektromagneten 51 an, worauf dieser seinen Stößel 53 entgegen
dem an ihm anliegenden Verriegelungshebel 113 ausfährt.
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Durch
die Bewegung des Stößels 53 wird
der Verriegelungshebel 113 über den Lagerbolzen 115 in einer
Schwenkbewegung um den Verriegelungsbolzen 119 in einem
annähernd
vertikalen L- Schenkel 125 der
ersten Steuerkurve 107 nach oben verschwenkt.
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Wenn
die Achsmitte des Lagerbolzens 115 über einen von dem vertikalen
L-Schenkel 125 und einem daran anschließenden, wenigstens annähernd horizontal
verlaufenden L-Schenkel 127 gebildeten Verriegelungsabsatz 129 der
ersten Steuerkurve 107 gedrückt wird, verlagert sich der
Lagerbolzen 115 in eine von dem Verriegelungsbolzen 119 abgewandte Position
in dem horizontalen L-Schenkel 127 der ersten Steuerkurve 107.
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Hierdurch
wird der Verriegelungshebel 113 von dem Verriegelungsbolzen 119 wegbewegt,
und der Verriegelungshebel 113 gibt dem Verriegelungsbolzen 119 wie
in den 8 und 9 dargestellt den Weg nach oben
frei, wodurch der Überrollkörper mit
den Verriegelungsbügeln 117 und
dem Verriegelungsbolzen 119 durch die Vorspannung des Überrollkörpers nach
oben schnellen kann.
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In
der Auslöseposition
der Halteeinrichtung 101 wird der Verriegelungshebel 113 durch
die Drahtfeder 123 wieder in seine Ausgangslage gedrückt.
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Aus
dem ausgelösten
Zustand der Halteeinrichtung 101 können die Verriegelungsbügel 117 mit dem
Verriegelungsbolzen 119 wieder in die Ruheposition der
Halteeinrichtung 101 überführt werden. Hierzu
werden die Verriegelungsbügel 117 und
der Verriegelungsbolzen 119 der Halteeinrichtung 101 entgegen
der Ausfahrrichtung zugeführt
und der Verriegelungsbolzen 119 in der zweiten Steuerkurve 109 auf
den Verriegelungshebel 113 geführt. Bei weiterem Absenken
des Verriegelungsbolzens 119 wird der Verriegelungshebel 113 um
seinen Lagerbolzen 115 in der ersten Steuerkurve 107 gedreht
und gibt somit den Weg für
den Verriegelungsbolzen 119 zu seiner Verriegelungslage
frei.
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Nach
Erreichen der Verriegelungslage des Verriegelungsbolzens 119 wird
der Verriegelungshebel 113 durch die Drahtfeder 123 wieder
in seine Ausgangslage zurück
gedrückt.
Der dann in der Hinterschneidung der zweiten Steuerkurve 109 gelagerte Verriegelungsbolzen 119 wird
dort durch den in der untersten Position in dem vertikalen L-Schenkel 125 der
ersten Steuerkurve 107 gelagerten Verriegelungshebel 113 in
der Ruheposition der Halteeinrichtung 101 gehalten.