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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Trennung
einer Trägerfolie
von einer Rückseite
einer mit einer Vorderseite auf mindestens einer Blattseitenoberfläche eines
Buches aufgeklebten Laminatfolie mittels eines rakelförmigen Elementes,
welches sich linealartig über
eine von der Laminatfolie weggewandte Oberfläche der Trägerfolie erstreckt und um dessen
Längsseitenvorderkante
die Trägerfolie
während
des Trennvorganges umgelenkt wird, gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und
5.
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Häufig werden
Sicherheitsdokumente, wie beispielsweise Reisepässe, Personalausweise und Kreditkarten
an ihren Oberflächen
mit einer Laminatfolie zum Schutz der Oberfläche gegen Außeneinwirkungen
bedeckt. Hierfür
wird eine Laminatfolie mittels Wärme-
und Druckeinwirkungen auf derartige Sicherheitsdokumente derart
appliziert, dass eine unterhalb der Laminatfolie angeordnete Klebeschicht sich
klebend mit einer Oberfläche
des Sicherheitsdokumentes verbindet.
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Eine
geeignete Werteeinstellung für
die Parameter Druck, Geschwindigkeit und Wärme ist aufwändig herauszufinden,
da zum einen eine ausreichende Klebehaftung der Klebeschicht, die
auf der Laminatfolie unterseitig angeordnet ist, gegenüber dem
Sicherheitsdokument entstehen soll, zum anderen jedoch auch gleichzeitig
eine zwischen der Laminatfolie und einer oberseitig aufgebrachten
Trägerfolie
angeordnete Trennschicht deaktiviert, also möglichst nicht haftend ausgebildet
werden soll, um anschließend
die ursprünglich
für Tragefunk tionen
als Grundschicht vorgesehene Trägerfolie
von der Laminatfolie und der dazwischen angeordneten Trennschicht
einfach und schnell abziehen zu können.
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Aus
den 1, 2 und 3 geht zum einen
der Schichtaufbau derartiger Folienschichten und zum anderen, wie
näher in 2 und 3 dargestellt,
der Abtrennvorgang der Trägerfolie
bzw. der Trägerschicht
von der Laminatfolie in gewünschter und
nicht gewünschter
Weise hervor.
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Der 2 ist
zu entnehmen, dass ein Abziehen bzw. ein Abtrennen der Trägerfolie 1 zusammen mit
der Trennschicht 2 von der Oberseite bzw. Rückseite 3b der
Laminatfolie 3 in Richtung 6 durch Umlenken der
Trägerfolie 1 um
einen linealförmigen
Rakel 7 geschieht. Hierbei bleibt – wie in 2 näher dargestellt – wunschgemäß die Laminatfolie 3 mit
ihrer Unterseite bzw. Vorderseite 3a auf einem Prozessgut
bzw. der Oberfläche
eines Sicherheitsdokumentes 5 mittels der dazwischen angeordneten
Klebeschicht 4 haften.
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In 3 wird
wiedergegeben, dass ein unerwünschtes
Mitumlenken des Sicherheitsdokumentes 5 und der daran haftenden
Laminatfolie 3 mit der dazwischen angeordneten Klebeschicht 4 um
den Rakel 7 dann stattfindet, wenn das Sicherheitsdokument 5 aus
nicht biegesteifem Material besteht. Demzufolge ist ein sauberes
Trennen der Trägerfolie
von der Laminatfolie zumeist nur dann unproblematisch, wenn biegesteifes
Prozessgut, wie es beispielsweise Kreditkarten darstellen, verwendet
wird.
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Bei
Reisepässen
hingegen, deren Papierseiten mit einer derartigen Laminatfolie dauerhaft
bedeckt werden sollen, ist die Gefahr des Mitumlenkens der Papierseite
um den Rakel, ohne dass ein Trennvorgang zwischen Laminatfolie und
Trägerfolie
stattfindet, sehr groß.
Dies wirkt sich durch eine Beschädigung
der Papierseite und/oder eine Verlangsamung des gesamten Laminierprozesses,
in welche eine große
Anzahl an Sicherheitsdokumenten maschinell laminiert werden, aus.
Somit ergibt sich eine Verringerung des Durchsatzes der Maschine.
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Demzufolge
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung zur Trennung einer Trägerfolie von einer Laminatfolie, die
für das
Beschichten von Sicherheitsdokumenten vorgesehen ist, zur Verfügung zu
stellen, bei dem/der ein schneller Lami nierungsprozess einer größeren Anzahl
von Sicherheitsdokumenten ohne Beschädigung des Sicherheitsdokumentes
beim Abziehen der Trägerfolie
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird verfahrensseitig durch die Merkmale des Patentanspruches
1 vorrichtungsseitig durch die Merkmale des Patentanspruches 5 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird bei
dem Verfahren zur Trennung einer Trägerfolie von einer Rückseite einer
mit einer Vorderseite auf mindestens einer Blattseitenoberfläche eines
Buches aufgeklebten Laminatfolie mittels eines rakelförmigen Elementes, welches
sich linealartig über
eine von der Laminatfolie weggewandte Oberfläche der Trägerfolie erstreckt und um dessen
Längsseitenvorderkante
die Trägerfolie
während
des Trennvorganges umgelenkt wird, diese Längsseitenvorderkante während des
Umlenkens mit einem Winkel aus einem Bereich von 45°–89° zu einem
Buchnahtverlauf des Buches hingewandt angeordnet und zugleich dieses
linealartige Element in seine Breitenrichtung in Relation zum Buch
rückwärts verschoben.
Hierdurch wird ermöglicht,
dass die Trägerfolie
schnell und einfach sowie in einem verschmutzungsfreien Zustand
von der Rückseite
der Laminatfolie abgetrennt werden kann und somit keine Beschädigung der
Blattseite stattfindet.
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Durch
die erfindungsgemäße Anordnung des
linealartigen Elementes in einem Winkel von 1°–45° zu einer gegenüber dem
Buchnahtverlauf Vertikalen wird ein derartiger Trennvorgang, der durch
die Umlenkung der Trägerfolie
um den Rakel stattfindet, zuerst im Bereich der Buchnaht eingeleitet
und anschließend
durch rückwärts gerichtetes Verschieben
des linealartigen, rakelartigen Elementes kontinuierlich zum Buchaußenrand
bzw. Seitenblattaußenrand
hin weitergeführt.
Hierfür
ist die Laminatfolie und die Trägerfolie
zusammen mit dem restlichen Schichtaufbau seitenweise auf den Blattseiten bzw.
einer Blattseite derart angeordnet, dass sie die Buchnaht des Buches,
welches ein Reisepass sein kann, nicht überdeckt.
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Der
Winkel gegenüber
dem Buchnahtverlauf ist vorzugsweise aus einem Bereich von 45°–74° oder 75°–82° ausgewählt und
kann während
des rückwärts gerichteten
Verschiebens des Rakels bzw. des rakelförmigen Elementes konstant gehalten
werden.
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Alternativ
kann der Winkel während
des rückwärts gerichteten
Verschiebens des Rakelelements verändert werden, indem das linealartige
Element während
des Verschiebens um eine vertikal zur Blattseitenoberfläche senkrecht
sich erstreckende imaginäre
Achse geschwenkt wird. Hierdurch kann vorteilhaft eine Erhöhung der
Belastung der Blattseite im Bereich des Buchnahtverlaufes gegen
Ende des Abziehvorganges erreicht werden, um eine Beschädigung der
Blattseite in ihrem Endbereich, also kurz vor Ende des Abziehvorganges
zu vermeiden.
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Eine
Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht erfindungsgemäß aus dem
linealartigen, rakelförmigen
Element, welches über
die Blattseitenoberfläche
des Reisepasses hinweggeführt
wird, also parallel zu der Seitenblattoberfläche verschoben wird und in
einem bestimmten Winkel zu dem Blattnahtverlauf angeordnet ist.
Dieser Winkel sollte nicht unter 45° gegenüber dem Buchnahtverlauf liegen,
um so kein ungewolltes Mitumlenken der Laminatfolie und gegebenenfalls des
flexibel ausgebildeten Papiers der Blattseite um den Rakel zu erhalten.
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Vorteilhaft
ist die Längsseitenvorderkante des
Rakels bzw. des rakelförmigen
Elementes dreieckförmig
im Querschnitt ausgebildet, so dass an der oberseitigen Fläche des
dreieckförmigen
linealförmigen
Rakels die Trägerfolie
entlanggleiten kann, während
sie in einem bestimmten Winkel gegenüber der Horizontalen nach schräg oben und
nach hinten abgezogen wird.
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Selbstverständlich kann
es sich bei dem Buch um jede andere Art von Sicherheitsdokument und
gegebenenfalls von nicht als Sicherheitsdokument ausgebildetes Dokument
handeln.
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Zwischen
der Laminatfolie und der Trägerfolie
ist erfindungsgemäß eine Trennschicht
angeordnet, die dazu dient, eine Trennung zwischen der Rückseite
der Laminatfolie und der Vorderseite der Trägerfolie selbst dann zu fördern, wenn
bereits unter Druck- und Wärmeeinwirkung
eine Auftragung des gesamten Schichtaufbaues auf dem Dokument bzw. dem
Buch erfolgt ist.
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Alternativ
zu dem Verschieben des Lineals auf dem Buch bzw. der Folie kann
das Buch bei stillstehendem Lineal unter diesem weggezogen werden,
um den gewünschten
Effekt des Abtrennens der Trägerfolie
in schneller und einfacher Form von der Rückseite der Laminatfolie zu
erreichen und somit keine Beschädigung
der Plattseite herbeizuführen.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorteile
und Zweckmäßigkeiten
sind in der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 in
einer schematischen Ausschnittsdarstellung einen typischen Schichtaufbau,
der eine Laminatfolie und eine Trägerschicht beinhaltet;
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2 in
einer perspektivischen Querschnittsdarstellung ausschnittsweise
den Abziehvorgang der Trägerfolie
von der Laminatfolie in gewünschter
Form;
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3 in
schematischer Querschnittsdarstellung ausschnittsweise den Abziehvorgang
der Trägerfolie
von der Laminatfolie in ungewünschter
Form;
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4 in
einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt eines Reisepasses
mit einem darüber
angeordneten Rakel während
eines Trennvorganges in ungewünschter
Form;
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5 in
einer perspektivischen Darstellung einen Ausschnitt eines Reisepasses
während
eines Trennvorganges in ungewünschter
Form und
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6 in
perspektivischer Darstellung einen Ausschnitt eines Reisepasses
während
eines Trennvorganges gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung in gewünschter
Form.
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In 1 ist
in einer ausschnittsweisen Querschnittsdarstellung ein typischer
Schichtaufbau aus einer Laminatfolie und einer Trägerfolie
für die
Verwendung als Beschichtungsmaterial für Reisepässe dargestellt. Ein derartiger
Schichtaufbau besteht aus einer Trägerfolie 1, einer
darunter angeordneten Trennschicht 2, einer Laminatfolie 3 und
einer an der Laminatfolie unterseitig angeordneten Klebeschicht 4.
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In 2 wird
in einer Querschnittsdarstellung ausschnittsweise ein Trennvorgang
in gewünschter
Form wiedergegeben. Hierfür
wird die Trägerfolie 1 mit
der darunter angeordne ten Trennschicht 2, nachdem der gesamte
Schichtaufbau mittels Wärme-
und Druckeinwirkung auf ein unflexibles bzw. biegesteifes Sicherheitsdokument 5,
wie beispielsweise eine Kreditkarte, aufgetragen worden ist, in
eine Abziehrichtung 6 von der darunterliegenden Laminatfolie 3 mit
ihrer oberseitigen Oberfläche 3b und
ihrer unterseitigen Oberfläche 3a abgezogen,
indem die Trägerfolie 1 um
einen Rakel 7, der linealförmig ausgebildet ist, umgelenkt
wird. Eine derartige wunschgemäße Trennung
zwischen Trägerfolie 1 und
Laminatfolie 3 findet herkömmlicherweise unproblematisch
bei der Verwendung von relativ unflexibel ausgebildeten zu beschichtenden
Grundkörpern,
wie beispielsweise Kreditkarten, statt, da diese Art von Grundkörper der
Umlenkung um den Rakel 7 aufgrund ihrer Biegesteifigkeit
nicht folgen kann.
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In 3 wird
in einer Querschnittsdarstellung ausschnittsweise ein Trennvorgang
in ungewünschter
Form gezeigt. Hierbei ist der verwendete Grundkörper, beispielsweise eine Papierseite 5,
die flexibel ausgestaltet ist, mitumgelenkt, wie es dieser Darstellung
deutlich zu entnehmen ist. Selbst bei einer sehr starken Umlenkung
der Trägerfolie 1 um
den Rakel 7, wie es durch die Pfeilrichtung 6 und
den Winkel 8 wiedergegeben wird, findet kein Abtrennen der
Trägerfolie
von der Laminatfolie 3 statt.
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In 4 wird
in einer perspektivischen Ausschnittsdarstellung ein Reisepass während eines Trennvorganges
in ungewünschter
Form gezeigt. Dieser Darstellung ist deutlich zu entnehmen, dass beim
Abziehen der Trägefolie 1 von
einer Oberfläche 9a des
Reisepasses 9, der eine Buchnaht 10 aufweist,
derart, dass ein rechter Winkel 11 zwischen der Ausrichtung
des linealartigen Rakels 7 und dem Verlauf der Buchnaht 10 besteht,
ein Mitnehmen der Laminatfolie 3 mit ihrer Unterseite bzw.
Vorderseite 3a stattfindet. insofern findet kein Trennvorgang
an sich zwischen der Trägerfolie 1 und
der Laminatfolie 3 statt.
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In 5 wird
in einer perspektivischen Ausschnittsdarstellung der Reisepass mit
einem schräg gestellten
Rakel 7 wiedergegeben. Der Rakel 7, um dessen
Längsseitenvorderkante 7a die
Trägerfolie 1 in
Richtung 6 abgezogen wird, ist gegenüber dem Buchnahtverlauf mit
einem Winkel 12 angeordnet, der größer als 90° unter Berücksichtigung der Tatsache,
das der Rakel 7 zur Längsseitenrückkante,
also in Richtung 6 verschoben wird, ist.
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Eine
derartige Ausrichtung des Rakels 7 hat zur Folge, dass
die Laminatfolie 3 mit der Vorderseite 3a wiederum
während
des Abziehvorganges an der Trennfolie 1 haften bleibt und
somit kein eigentlicher Trennvorgang stattfindet.
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In 6 ist
in einer perspektivischen Ausschnittsdarstellung der Reisepass während eines
erfindungsgemäßen Trenn-
bzw. Abziehvorganges dargestellt. Dieser Darstellung ist deutlich
zu entnehmen, dass bei einer Ausrichtung des linealartigen Rakels 7 mit
einem Winkel 13, der mit dem Verlauf der Buchnaht 10 einen
Winkel zwischen 45° und
89° einschließt, ein
Haftenbleiben der Laminatfolie 3 auf der Blattseitenoberfläche 9a des
Reisepasses 9 erreicht wird. Somit löst sich die oberseitige Rückseite 3b der Laminatfolie
von der Trägerfolie 1,
sofern der Rakel 7 an einem Ende der Buchnaht 10 beginnend
in Breitenrichtung des Rakels rückwärts verschoben
wird, wie es durch den Pfeil 14 wiedergegeben wird, während die
Trägerfolie 1 in
Richtung 6 an der Längsseitenvorderkante 7a des
Rakels 7 umgelenkt wird. Hierdurch findet eine zuverlässige, saubere
und kontiniuierlich durchführbare
Abtrennung – beginnend beim
Buchrücken
der Buchnaht 10 des Reisepasses 9 – von der
Barunterliegenden Laminatfolie derart statt, dass die Laminatfolie 3 auch
weiterhin auf der Blattseitenoberfläche 9a des Reisepasses 9 haften bleibt.
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Dies
kann vorteilhaft nur durch die Ausrichtung des Rakels 7 derart,
dass er in einem Winkel von 45°–89° gegenüber dem
Verlauf der Buchnaht ausgerichtet ist, erreicht werden, wie es mittels
zahlreicher Versuche überraschenderweise
ausfindig gemacht werden konnte.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Trägerfolie
- 2
- Trennschicht
- 3
- Laminatfolie
- 3a
- Vorderseite
der Laminatfolie
- 3b
- Rückseite
der Laminatfolie
- 4
- Klebeschicht
- 5
- Grundkörper
- 6
- Abziehrichtung
- 7
- Rakel
- 7a
- Längsseitenvorderkante
des Rakels
- 8,
11, 12, 13
- Winkel
- 9
- Reisepass
- 9a
- Seitenoberfläche des
Reisepasses
- 10
- Buchnaht
- 14
- Verschiebungsrichtung
des Rakels