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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Drehdurchführung, wie sie insbesondere
im Antriebsstrang eines Fahrzeugs eingesetzt werden kann, um eine
mit Fluid zu speisende, im Drehbetrieb um eine Drehachse rotierende
Baugruppe mit Fluid zu speisen.
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Aus
der nachveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung
10
2005 085 531 ist ein Torsionsschwingungsdämpfer bekannt,
bei welchem eine zwischen einer Primärseite und einer Sekundärseite wirkende
Dämpfungseinrichtung
nach Art einer Gasdruckfeder aufgebaut ist, also eine Dämpfungseigenschaft
unter Ausnutzung der Kompressibilität eines gasförmigen Mediums
bereitstellt. Um die Dämpfungscharakteristik
beeinflussen zu können,
kann der Druck des gasförmigen
Mediums verändert
werden. Um dies zu erlangen, wird über eine Drehdurchführung ein
Druckfluid, im Allgemeinen eine Flüssigkeit, in den Torsionsschwingungsdämpfer eingeleitet,
um entsprechend den Druck des gasförmigen Mediums zu beeinflussen.
Somit wird es möglich,
die Kennlinie dieses Torsionsschwingungsdämpfers an verschiedene Betriebszustände anzupassen.
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Aus
der
DE 134 730 A1 ist
eine so genannte nasslaufende Doppelkupplung bekannt, bei welcher über zwei
zueinander radial gestaffelte Lamellengruppen ein Drehmoment von
einem Kupplungseingangsbereich wahlweise auf eine von zwei zueinander
koaxial angeordnete Abtriebswellen übertragen werden kann. Die
Ansteuerung der beiden Kupplungsbereiche erfolgt durch ein Druckfluid,
das auf Grund der Tatsache, dass die Kupplung ein allgemein rotierendes
System ist, über
eine Drehdurchführung eingeleitet
wird.
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Auch
bei dem aus der
DE
44 23 640 A1 bekannten hydrodynamischen Drehmomentwandler
ist eine in Form einer Überbrückungskupplung
aufgebaute Baugruppe vorhanden, die durch Zuführung eines Druckfluids angesteuert
wird. Da auch dieser hydrodynamische Drehmomentwandler ein allgemein rotierendes
System darstellt, besteht auch hier die Notwendigkeit, über eine
Drehdurchführung
das Druckfluid von der im Allgemeinen nicht rotierenden Fluidquelle
aufzunehmen und in denjenigen Bereich weiterzuspeisen, in welchem
die Ansteuerung der Überbrückungskupplung
erfolgt.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Drehdurchführung, wie
sie beispielsweise im Antriebsstrang eines Fahrzeugs in verschiedenen Bereichen
eingesetzt werden kann, vorzusehen, welche bei hoher Betriebssicherheit
die Zuführung
von unter hohem Druck stehendem Druckfluid mit vergleichsweise hohem
Volumenstrom ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Drehdurchführung,
insbesondere für
den Antriebsstrang eines Fahrzeugs, umfassend eine mit einer mit
Fluid zu speisenden Baugruppe zur gemeinsamen Drehung um eine Drehachse
zu verbindende Rotoranordnung, eine die Rotoranordnung umgebende
und gegen Drehung um die Drehachse festzulegende Statoranordnung,
in der Statoranordnung wenigstens einen ersten Fluidkanal, in der
Rotoranordnung in Zuordnung zu jedem ersten Fluidkanal wenigstens
einen zweiten Fluidkanal, eine erste Dichtungsanordnung, die an
beiden Seiten bezüglich des
wenigstens einen ersten Fluidkanals und des diesem zugeordneten
wenigstens einen zweiten Fluidkanals jeweils ein erstes Dichtungselement
umfasst, das an der Rotoranordnung und an der Statoranordnung dichtend
anliegt, eine zweite Dichtungsanordnung, die an den von dem wenigstens
einen ersten Fluidkanal und dem diesem zugeordneten wenigstens einen
zweiten Fluidkanal abgewandten Seiten der ersten Dichtungselemente
jeweils ein zweites Dichtungselement umfasst, das an der Rotoranordnung
und an der Statoranordnung dichtend anliegt, eine Leckagekanalanordnung,
die in der Statoranordnung oder/und der Rotoranordnung aus den jeweils
zwischen einem ersten Dichtungselement und einem zweiten Dichtungselement
gebildeten Raumbereichen wegführende
Leckagekanäle
umfasst.
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Durch
den Aufbau der erfindungsgemäßen Drehdurchführung mit
zwei zueinander bezüglich
der gegen Fluidaustritt abzudichtenden Fluidkanäle gestaffelt liegenden Dichtungsanordnungen
besteht eine hohe Sicherheit gegen den Austritt von Druckfluid auch
dann, wenn mit vergleichsweise hohem Druck gearbeitet wird. Da weiterhin
zwischen den beiden Dichtungsanordnungen bzw. den jeweiligen Dichtungselementen
derselben Raumbereiche vorhanden sind, aus welchen über jeweilige
Leckagekanäle
der Leckagekanalanordnung Fluid abgeleitet werden kann, also Fluid,
das die erste Dichtungsanordnung überwunden hat, abgeführt werden
kann, kann dafür
gesorgt werden, dass diese Raumbereiche im Wesentlichen drucklos
gehalten werden, so dass die zweite Dichtungsanordnung unter nahezu druckfreien
Zuständen
bezüglich
des Fluids arbeitet und somit praktisch keine Möglichkeit für das Fluid besteht, auch über diese
zweite Dichtungsanordnung hinweg zu strömen.
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Um
in einfacher Art und Weise die zur Aufnahme von Leckagefluid erforderlichen
Raumbereiche bereitstellen zu können,
wird vorgeschlagen, dass bei wenigstens einem Paar aus erstem Dichtungselement
und zweitem Dichtungselement die beiden Dichtungselemente axial
in Abstand zueinander angeordnet sind. Weiterhin ist es dabei vorteilhaft,
wenn bei wenigstens einem Paar aus erstem Dichtungselement und zweitem
Dichtungselement die beiden Dichtungselemente auf näherungsweise gleichem
radialen Niveau liegen. Alternativ ist es möglich, dass bei wenigstens
einem Paar aus erstem Dichtungselement und zweitem Dichtungselement die
beiden Dichtungselemente auf unterschiedlichem radialen Niveau liegen.
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Um
eine definierte Positionierung der Rotoranordnung und der Statoranordnung
bezüglich einander
vorsehen zu können,
wird weiter vorgeschlagen, dass in wenigstens einem Raumbereich zwischen
zwei Dichtungselementen eines Paares aus erstem Dichtungselement
und zweitem Dichtungselement ein die Rotoranordnung bezüglich der Statoranordnung
abstützendes
Lager angeordnet ist. Dabei kann eine in axialer Richtung sehr kompakt bauende
Ausgestaltung dadurch realisiert werden, dass das radial weiter
außen
liegende der Dichtungselemente das in dem Raumbereich zwischen den beiden
Dichtungselementen angeordnete Lager radial außen umgibt.
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In
der Statoranordnung können
bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform wenigstens
zwei erste Fluidkanäle
vorgesehen sein. Um auch diese gegen gegenseitigen Fluidaustausch
zu sichern und somit dafür
sorgen zu können,
dass in den wenigstens zwei ersten Fluidkanälen und den zugeordneten zweiten
Fluidkanälen
mit unterschiedlichen Drücken
gearbeitet werden kann, wird weiter vorgeschlagen, dass jedem ersten
Fluidkanal und dem diesem zugeordneten wenigstens einen zweiten Fluidkanal
in der Rotoranordnung eine erste Dichtungsanordnung zugeordnet ist,
und dass zwischen zwei ersten Dichtungselementen von verschiedenen ersten
Fluidkanälen
zugeordneten ersten Dichtungsanordnungen ein Zwischenraum gebildet
ist und die Leckagekanalanordnung einen aus diesem Zwischenraum
wegführenden
Leckagekanal umfasst.
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Wenn
mit einer einzigen Drehdurchführung zwei
mit Druck zu speisende Baugruppen eines Antriebsstrangs versorgt
werden sollen, wobei diese beiden Baugruppen im Allgemeinen dann
auch axial versetzt zueinander liegen, wird vorgeschlagen, dass die
den verschiedenen ersten Fluidkanälen zugeordneten zweiten Fluidkanäle in der
Rotoranordnung voneinander getrennt sind und sich in entgegengesetzten
axialen Richtungen erstrecken. Dies bedeutet also, dass die verschiedenen
ersten Fluidkanäle zugeordneten
zweiten Fluidkanäle
in der Rotoranordnung das Fluid in den beiden entgegengesetzten Längsrichtungen
leiten können,
so dass jeweils die an die beiden axialen Enden der Rotoranordnungen dann
anschließenden
Baugruppen in einfacher Art und Weise gespeist werden können.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltungsform ist es möglich, dass die verschie denen
ersten Fluidkanälen
zugeordneten zweiten Fluidkanäle
in der Rotoranordnung voneinander getrennt sind und sich in der
gleichen axialen Richtung erstrecken. Hier führen also die zweiten Fluidkanäle in die
gleiche Richtung bzw. zum gleichen axialen Ende der Rotoranordnung.
Die ist beispielsweise dann von besonderem Vorteil, wenn eine mit
Fluid zu speisende Baugruppe zur Beeinflussung von deren Wirkcharakteristik
mit Fluid zu speisen ist und darüber
hinaus in dieser Baugruppe eine Schaltanordnung, wie z.B. ein schaltbares
Ventil, vorhanden ist, welches den Volumenstrom des die Wirkcharakteristik
beeinflussenden Fluids schalten kann und dazu auch mit Druckfluid
anzusteuern ist.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Antriebsstrang für ein Fahrzeug,
der wenigstens eine zur Drehmomentübertragung um eine Drehachse
rotierende und mit Fluid zu speisende Baugruppe umfasst, welche über eine
erfindungsgemäß aufgebaute
Drehdurchführung
mit Fluid zu speisen ist.
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Wie
vorangehend bereits dargelegt, kann auch vorgesehen sein, dass zwei
mit Fluid zu speisende Baugruppen in axialem Abstand zueinander vorgesehen
sind und dass die beiden Baugruppen über die selbe Drehdurchführung mit
Fluid zu speisen sind.
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Wenigstens
eine Baugruppe kann eine Torsionsschwingungsdämpferanordnung umfassen. Auch ist
es möglich,
dass wenigstens eine Baugruppe eine Reibungskupplung, wie z.B. Doppelkupplung,
umfasst, wobei im Sinne der vorliegenden Erfindung mit Reibungskupplung
selbstverständlich
auch eine Überbrückungskupplung
in einem hydrodynamischen Drehmomentwandler oder einer hydrodynamischen
Kupplung angesprochen ist. Auch als hydrodynamischer Drehmomentwandler
kann wenigstens eine Baugruppe ausgebildet sein.
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Um
in einem derartigen Antriebsstrang durch die Funktionenverschmelzung
in verschiedenen Systembereichen den Aufbau weiter zu vereinfachen, wird
vorgeschlagen, dass die Rotoranordnung der Drehdurchführung mit
wenigs tens einer Baugruppe Drehmoment übertragend gekoppelt ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Zeichnungen detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 in
prinzipartiger Darstellung einen Teil eines in einem Kraftfahrzeug
vorzusehenden Antriebsstrangs;
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2 eine
Teil-Längsschnittansicht
einer erfindungsgemäß aufgebauten
Drehdurchführung;
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3 eine
der 2 entsprechende Ansicht einer alternativen Ausgestaltungsform
einer Drehdurchführung;
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4 eine
der 2 entsprechende Ansicht einer alternativen Ausgestaltungsform
einer Drehdurchführung;
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5 eine
weitere alternativ ausgestaltete Drehdurchführung in einem Antriebsstrang;
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6 eine
weitere alternative Ausgestaltung einer Drehdurchführung in
einem Antriebsstrang.
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In
1 ist
ein beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, wie z.B. Personenkraftwagen
oder Lastkraftwagen, einzusetzender Antriebsstrang
10 teilweise
dargestellt. Der Antriebsstrang
10 weist ein beispielsweise
als Brennkraftmaschine ausgebildetes Antriebsaggregat
12 auf,
das über
eine um eine Drehachse A rotierende Antriebswelle, beispielsweise
Kurbelwelle, ein Drehmoment zu einer Torsionsschwingungsdämpferanordnung
14 ausgibt.
Diese Torsionsschwingungsdämpferanordnung
kann beispielsweise so aufgebaut sein, wie in der nachveröffentlichten
deutschen Patentanmeldung
10
2005 058 531 beschrieben und offenbart. Der Inhalt dieser älteren Anmeldung
wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen. Die
Torsionsschwingungsdämpferanordnung
14 kann
also eine zwischen einer Primärseite
16,
welche mit dem Antriebsaggregat
12 gekoppelt ist, und einer Sekundärseite
18 wirksame
Dämpfereinheit
umfassen, die nach Art einer Gasdruckfeder aufgebaut ist. Die Wirkcharakteristik
bzw. Kennlinie dieser Dämpfereinheit
kann durch Druckfluidbeaufschlagung verstellt werden, wobei das
hierfür
erforderliche Druckfluid über
eine nachfolgend noch detaillierter erläuterte Drehdurchführung
20 zugeführt bzw.
abgeleitet wird. Im Drehmomentenfluss folgend auf die Sekundärseite
18 der
Torsionsschwingungsdämpferanordnung
14 bzw.
die Drehdurchführung
20 liegt
eine Reibungskupplung
22, die von herkömmlichem Aufbau sein kann.
Die Reibungskupplung
22 gibt das Drehmoment in eine Getriebeeingangswelle
24 eines
Getriebes
26 ab. Alternativ zur Reibungskupplung kann ein
hydrodynamischer Drehmomentwandler oder eine Doppelkupplung verbaut
sein, wobei die letztgenannte trocken- oder nasslaufend ausgebildet
sein kann.
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Es
sei hier darauf hingewiesen, dass die verschiedenen Systembereiche
des vorangehend erläuterten
Antriebsstrangs 10 nur beispielhaft und zum Erklären der
allgemeinen Prinzipien dargestellt sind. Es ist selbstverständlich,
dass hier verschiedenste Variationen vorgesehen sein können.
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In 2 ist
eine derartige Drehdurchführung 20 im
Detail gezeigt. Diese Drehdurchführung 20 liegt im
Antriebsstrang 10 zwischen der nur symbolhaft dargestellten
Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 und
der ebenfalls nur symbolhaft dargestellten Reibungskupplung 22.
Die Drehdurchführung 20 umfasst
eine hier als Wellenabschnitt ausgebildete Rotoranordnung 28.
Diese Rotoranordnung 28 ist einerseits mit der Sekundärseite der
Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 beispielsweise
durch Verschraubung fest verbunden, und ist andererseits mit dem
Eingangsbereich der Reibungskupplung 22, beispielsweise
einem Schwungrad, fest verbunden. Somit übernimmt bei dieser Ausgestaltung
einer Drehdurchführung 20 die
Rotoranordnung 28 auch eine Drehmoment übertragende Funktion zwischen den
beiden Baugruppen 14, 22 des Antriebsstrangs 10 und
ist selbst verständlich
mit diesen um die Drehachse A drehbar.
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Die
Rotoranordnung 28 radial außen umgebend ist eine Statoranordnung 30 vorgesehen.
Diese Statoranordnung ist an einer feststehenden Baugruppe, beispielsweise
der in 1 erkennbaren Getriebeglocke 32, festgelegt
und somit nicht um die Drehachse A drehbar.
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Die
Statoranordnung 30 umfasst einen ersten Fluidkanal 34,
der in einem radial äußeren Endbereich
beispielsweise über
eine Leitungsverbindung mit einer Druckfluidquelle verbunden ist
bzw. verbunden werden kann, und der in seinem radial inneren Endbereich
in Richtung zur Rotoranordnung 28 hin offen ist. Es sei
hier darauf hingewiesen, dass selbstverständlich der erste Fluidkanal 34 eine
Mehrzahl von in Umfangsrichtung um die Drehachse A in Abstand angeordneten
und nach radial innen führenden Kanalabschnitten
umfassen kann, um auf diese Art und Weise den Gesamtströmungsquerschnitt
des ersten Fluidkanals 34 vergrößern zu können.
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In
Zuordnung zu diesem ersten Fluidkanal 34 der Statoranordnung 30 ist
in der Rotoranordnung 28 ein zweiter Fluidkanal 36 vorgesehen.
Dieser liegt näherungsweise
im gleichen axialen Bereich, wie der erste Fluidkanal 34,
und ist zum Außenumfangsbereich
der Rotoranordnung 28 offen. Auch hier sei darauf hingewiesen,
dass der zweite Fluidkanal 36 in der Rotoranordnung 28 eine
Mehrzahl von in Umfangsrichtung um die Drehachse A verteilten und
näherungsweise
radial sich erstreckenden Kanalabschnitten um fassen kann, so dass
hier ebenfalls ein vergleichsweise großer Strömungsquerschnitt bereitgestellt
werden kann. Der erste Fluidkanal 36 endet mit einer zentralen Öffnung 38 in
der Rotoranordnung 28, die im dargestellten Beispiel zu
den beiden axialen Endbereichen der Rotoranordnung 28 hin
offen ist, so dass über
den zweiten Fluidkanal 36 eingeleitetes Druckfluid sowohl
in Richtung zur Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14,
als auch in Richtung zur Reibungskupplung 22 geleitet werden
kann.
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Um
die beiden einander zugeordneten Fluidkanäle 34 und 36 gegen
den un gewünschten
Austritt von Fluid abzudichten, ist eine erste Dichtungsanordnung 40 vorgesehen.
Diese umfasst in axialer Richtung beidseits der einander zugeordneten
Fluidkanäle 34, 36 jeweils
ein erstes Dichtungselement 42, 44, die sowohl
an der Statoranordnung 30, als auch an der Rotoranordnung 28 dichtend
anliegen. Diese beiden ersten Dichtungselemente 42, 44 der
ersten Dichtungsanordnung 40 sind als Druckdichtungen ausgebildet,
dienen also dazu, auch bei vergleichsweise hohem Druck die bezüglich einander
rotierenden Baugruppen Statoranordnung 30 und Rotoranordnung 28 im
Wesentlichen fluiddicht gegeneinander abzudichten.
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Eine
zweite Dichtungsanordnung 46 umfasst an den von den Fluidkanälen 34, 36 abgewandten axialen
Seiten der ersten Dichtungselemente 42, 44 der
ersten Dichtungsanordnung 40 jeweils ein zweites Dichtungselement 48, 50.
Diese liegen hier beispielsweise nahe den axialen Enden sowohl der
Rotoranordnung 28, als auch der Statoranordnung 30, so
dass zwischen jeweils einem Paar von axial zueinander versetzt liegenden
und näherungsweise
auf gleichem radialen Niveau liegenden Dichtungselementen 42 und 48 bzw. 44 und 50 ein
Raumbereich 52, 54 gebildet ist.
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Eine
Leckagekanalanordnung 56 in der Statoranordnung 30 umfasst
jeweils einen Leckagekanal 58 bzw. 60, der vom
jeweiligen Raumbereich 52 bzw. 54 wegführt und über eine
Sammelleitung 62 beispielsweise zu einem Fluidreservoir
führt.
Durch das Bereitstellen dieser Leckagekanalanordnung 56 ist sichergestellt,
dass Druckfluid, das über
die ersten Dichtungselemente 42, 44 der ersten
Dichtungsanordnung 40 hinweggeströmt ist, nicht zu einem übermäßigen Druckaufbau
in dem Raumbereichen 52, 54 führen kann, sondern über die
im Wesentlichen drucklose Leckagekanalanordnung 56 abgeleitet wird.
Die zweiten Dichtungselemente 48, 50 der zweiten
Dichtungsanordnung 46 können
somit im Wesentlichen als Volumenstromdichtung ausgebildet sein
und müssen
nicht mehr gegen die im Bereich der Fluidkanäle 34, 36 vorherrschenden
hohen Drücke
abdichten. Auf diese Art und Weise kann ein Fluidaustritt aus der
Drehdurchführung 20 vollständig unterbunden
werden. Das über
die Leckagekanalanordnung 56 abströ mende Fluid kann in den Arbeistkreislauf
zurückgespeist
werden.
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Um
die Rotoranordnung 28 bezüglich der Statoranordnung 30 in
definierter Positionierung abstützen
zu können
und somit dafür
sorgen zu können, dass
die beiden Dichtungsanordnungen 40 und 46 ihre
Funktionalität
zuverlässig
erfüllen
können,
ist in jedem der Raumbereiche 52, 54, jeder gebildet
jeweils zwischen einem Paar von Dichtungselementen 42, 48 bzw. 44, 50,
ein Lager 64, 66 angeordnet. Diese als Wälzkörperlager
oder Gleitlager ausgebildeten Lager 64, 66 sorgen
für eine
definierte Radialpositionierung der Rotoranordnung 28 bezüglich der
Statoranordnung 30 und erfahren gleichzeitig durch den vor
allem bei höheren
Drücken
zwangsweise vorhandenen Leckagestrom in die Raumbereiche 52, 54 eine
Schmierung durch das eingesetzte Fluid, also beispielsweise Öl oder dergleichen.
Es sei dabei darauf hingewiesen, dass, wie in 2 angedeutet, durch
entsprechend gestufte Ausgestaltung der Statoranordnung 30 und
ggf. auch der Rotoranordnung 28 diese Lager 64, 66 gleichzeitig
auch die Funktionalität
der definierten axialen Positionierung dieser beiden Bauteile bezüglich einander übernehmen können.
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Mit
der in 2 erkennbaren Drehdurchführung 20 wird es möglich, in
einfacher und zuverlässiger,
vor allem fluiddichter Art und Weise eine bzw. mehrere mit Druckfluid
zu speisende Baugruppen 14 bzw. 22 eines Antriebsstrangs 10 zu
speisen. Auf diese Art und Weise wird es möglich, beispielsweise die Dämpfungscharakteristik
einer Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 an
verschiedene Betriebszustände
des Antriebsstrangs 10 angepasst zu variieren bzw. eine
Reibungskupplung 22, die beispielsweise auch als nasslaufende
Reibungskupplung ausgebildet sein kann, zur Durchführung von Einkuppelvorgängen bzw.
Auskuppelvorgängen
anzusteuern. Insbesondere bei der in 2 gezeigten Ausgestaltungsform
kann durch die gleichzeitige Fluidzufuhr bzw. Fluiddruckerhöhung für beide
Baugruppen 14 und 22 eine aufeinander abgestimmte
Variation bzw. Ansteuerung in einfacher Art und Weise erfolgen.
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Eine
alternative Ausgestaltungsform ist in 3 gezeigt.
Im Folgenden wird lediglich auf die im Vergleich zur 1 vorhandenen
Unterschiede eingegangen.
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Man
erkennt in 3, dass in der Statoranordnung 30 in
axialem Abstand zueinander zwei erste Fluidkanäle 34' und 34'' vorhanden
sind. In Zuordnung dazu sind in der Rotoranordnung 28 näherungsweise
an gleicher axialer Positionierung wie die jeweiligen ersten Fluidkanäle 34', 34'' zweite Fluidkanäle 36' und 36'' vorhanden. In Zuordnung zu jeder Paarung
aus erstem Fluidkanal 34', 34'' und zweitem Fluidkanal 36' bzw. 34'' und 36'' ist
eine jeweilige erste Dichtungsanordnung 40' mit Dichtungselementen 42' und 44' bzw. 40'' mit ersten Dichtungselementen 42'' und 44'' vorgesehen.
Somit kann jede der Fluidkanalpaarungen 34', 36' und 34'', 36'' voneinander getrennt und mit unterschiedlichen
Drücken
arbeiten. Hierzu trägt
vor allem auch bei, dass die beiden zweiten Fluidkanäle 36' und 36'' in die Rotoranordnung 28 voneinander
getrennt sind bzw. zu voneinander nicht in Verbindung stehenden
zentralen Öffnungen 38', 38'' führen, die selbstverständlich auch
als Teilbereich der zweiten Fluidkanäle 36' bzw. 36'' interpretiert
werden können.
D.h., bei dieser Ausgestaltungsform führen die beiden zweiten Fluidkanäle 36 und 36'' ausgehend vom Ort der Einspeisung
in die Rotoranordnung 28 in entgegengesetzten axialen Richtungen.
Einer der zweiten Fluidkanäle,
nämlich
der zweite Fluidkanal 36' mit
der zentralen Öffnung 38', dient also
zur Speisung der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14.
Der andere zweite Fluidkanal 36'' mit
der zentralen Öffnung 38'' dient zur Speisung der Reibungskupplung 22.
Somit können
die beiden Baugruppen 14 und 22 voneinander unabhängig und auch
mit unterschiedlichen Fluiddrücken
bzw. Fluidvolumenströmen
gespeist bzw. angesteuert werden.
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Die
Unabhängigkeit
der Ansteuerung der beiden Druckfluid führenden Volumenbereiche kann weiterhin
dadurch noch verbessert werden, dass ein zwischen den beiden ersten
Dichtungselementen 44' und 42'' der beiden ersten Dichtungsanordnungen 40' und 40'' gebildeter Zwischenraum 68 über einen Leckagekanal 70 der
Leckagekanalanordnung 56 entleert werden kann.
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Eine
weitere Variation ist in 4 gezeigt. Man erkennt auch
hier wieder die beiden ersten Fluidkanäle 34', 34'' in
der Statoranordnung 30 und diesen zugeordnet jeweils einen
zweiten Fluidkanal 36', 36''. Der zweite Fluidkanal 36'' führt mit der zentralen Öffnung 38 zur
Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14.
Auch der zweite Fluidkanal 36'' führt über eine
oder mehrere axiale und bezüglich
der Drehachse A nach radial außen
versetzte Öffnungen 72 zur Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14.
Hier kann also der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 mit
zwei verschiedenen Volumenströmen bzw.
Fluiddrücken
beaufschlagt werden. Beispielsweise kann über die Fluidkanäle 34'' und 36'' ein schaltbares
Ventil innerhalb der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 angesteuert
werden, welches Ventil wiederum innerhalb der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 dann
den Volumenstrom des über
die Fluidkanäle 34', 36' zugeleiteten
Druckfluids freigibt bzw. zumindest teilweise blockiert, um auf
diese Art und Weise dann die Beeinflussung der Dämpfungscharakteristik vorzunehmen. Die
Fluidkanäle 34'' und 36'' stellen
hier also im Wesentlichen eine Steuerkanalanordnung bereit, während die
Fluidkanäle 34' und 36' im Wesentlichen eine
Arbeitsdruckkanalanordnung bereitstellen.
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Es
ist selbstverständlich,
dass die vorangehend beschriebenen konstruktiven Ausführungen
nur beispielhaft sind und dazu dienen, die Prinzipien einer erfindungsgemäß aufgebauten
Drehdurchführung 20 zu
erläutern.
So müssen
nicht notwendigerweise die beispielsweise in der Rotoranordnung
vorhandenen Öffnungen
oder Bohrungen sich exakt radial oder exakt axial erstrecken. Auch
zueinander unter anderem Winkel geneigte Anordnungen sind möglich, um
beispielsweise die durch Strömungsumlenkung
entstehenden Drosseleffekte mindern zu können. Die Dichtunganordnungen 40 bzw. 46 können mit
ihren Dichtungselementen 42, 44 bzw. 48, 50 in
verschiedener Form ausgebildet sein. So können beispielsweise die Dichtungselemente 42, 44 der ersten
Dichtungsanordnung 40 als offene Dichtringe mit T-Schloss
ausgebildet sein. Auch andere Schlossgeometrien oder geschlossene
Dichtringe sind möglich.
Die Dichtelemente 48, 50 der zweiten Dichtungsanordnung 46 können beispielsweise
als Radialwellendichtringe ausgebildet sein. Weiterhin ist es selbstverständlich möglich, dass
die Rotoranordnung 28 zwar die Funktionalität der Fluidkommunikation
mit der zu speisenden Baugruppe, also der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 oder/und
der Reibungskupplung 22 übernimmt, nicht jedoch die
Funktionalität
der Drehmomentkopplung. Dies könnte
beispielsweise über
eine separate Welle oder einen Wellenabschnitt erfolgen, welchen
die dann als Hohlwellenabschnitt ausgebildete Rotoranordnung dann
radial außen
umgibt. In diesem Falle wäre
selbstverständlich
die in den Figuren mit 38 bzw. 38'' bezeichnete Öffnung keine
zentrale Öffnung
sondern, ähnlich
wie die Öffnung 72 in
der Ausgestaltungsform der 4 als im
Volumenbereich der Rotoranordnung 28 liegende Öffnung ausgebildet.
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Eine
weitere Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäß aufgebauten Drehdurchführung 20 ist in 5 gezeigt.
Dabei entspricht die in 5 gezeigte Ausgestaltung der
Drehdurchführung 20 dem bereits
auch in 1 dargestellten konstruktiven Aufbau.
Die Drehdurchführung 20 liegt
hier also zwischen der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 und
der Reibungskupplung 22, die hier als herkömmliche über ein
Betätigungssystem 74 zu
beaufschlagende gedrückte
Kupplung ausgebildet ist.
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Man
erkennt in 5, dass die zweiten Dichtungselemente 48, 50 der
zweiten Dichtungsanordnung 46 radial außerhalb der ersten Dichtungselemente 42, 44 der
ersten Dichtungsanordnung 40 positioniert sind, und zwar
derart, dass sie auch die Lager 64, 66 radial
außen
umgeben. Dabei dichtet das zweite Dichtungselement 48 zwischen
der Statoranordnung 30 und einem nach radial außen greifenden Flanschbereich 76 der
Rotoranordnung 28 ab, über welchen
gleichzeitig auch durch Schraubbolzen 78 die Festlegung
der Rotoranordnung 28 bezüglich der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 erfolgt. An
der anderen axialen Seite dichtet das zweite Dichtungselement 50 zwischen
der Rotoranordnung 30 und einem Schwungmasseteil 80 der
Eingangsseite der Reibungskupplung 22 ab, das wiederum über mehrere
Schraubbolzen an der Rotoranordnung 28 festgelegt ist.
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Durch
diese radiale Staffelung der Dichtungselemente 48, 50 bezüglich der
Lager 64, 66 wird unter gleichzeitiger Beibehaltung
der Raumbereiche 52, 54 zwischen den jeweiligen
Dichtungselementen 48, 42 bzw. 44, 50 eine
axial sehr kurz bauende Ausgestaltungsform geschaffen.
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Eine
weitere alternative Ausgestaltungsform, bei welcher die Drehdurchführung 20 zwischen
einer Antriebswelle 82, also beispielsweise einer Kurbelwelle,
und einer Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14,
welche hier der Reibungskupplung 22 vorgeschaltet ist,
angeordnet ist, ist in 6 gezeigt. Man erkennt, dass
die Rotoranordnung 28 einen axialen Fortsatz der Kurbelwelle 82 bildet
oder mit dieser fest verschraubt ist. Über eine zentrale Schraube 84 ist
die Primärseite
der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 unter
Bildung beispielsweise eines Formschlusseingriffs vermittels Verzahnungen 84 an
die Rotoranordnung 28 fest angekoppelt. Weiterhin umfasst
die Rotoranordnung 28 eine Hülse 88, die den der
Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 nahe
liegenden Endbereich des zentralen Bereichs 89 derselben
umgibt. Zwischen der Hülse 88 und
dem Bereich 28 ist ein ringartiger Kanal 90 gebildet,
welcher einen wesentlichen Teil des zweiten Fluidkanals 36 bereitstellt.
Die Hülse 88 ist
dabei in ihrem der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 nahe
liegenden axialen Endbereich mit L-förmigem Schnitt ausgebildet
und liegt somit am Außenumfang des
zentralen Bereichs 89 der Rotoranordnung 28 dicht
an. Mehrere Öffnungen 92 ermöglichen
einen Fluiddurchtritt in Richtung Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14.
Der andere axiale Endbereich der Hülse 88 ist über einen
ebenfalls mit Durchtrittsöffnung
versehenen Stützring 94 nach
radial innen abgestützt.
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An
der Stirnfläche
der Hülse 88 greift
das erste Dichtungselement 44 der ersten Dichtungsanordnung 40 an
und stellt somit eine Druckabdichtung an dieser axialen Seite bezüglich der
Statoranordnung 30 bereit. An dem der Torsionsschwingungsdämpferanordnung 14 nahe
liegenden Ende ist die Statoranordnung 30 über das
Dichtelement 50 der zweiten Dichtungsanord nung 46 bezüglich der
Rotoranordnung 28 abgedichtet. Zwischen den beiden Dichtungselementen 44, 50 liegt
wiederum das Lager 66, das nunmehr nach radial innen hin
zur Rotoranordnung 28 über
die Hülse 88 abgestützt ist.
Der Raumbereich 54 ist hier also zwischen der Hülse 88 und
der diese radial außen übergreifenden
Statoranordnung 30 gebildet. Das Lager 64 liegt
wieder unmittelbar zwischen der Statoranordnung 30 und
dem zentralen Bereich 89 der Rotoranordnung 28,
ebenso wie das zweite Dichtungselement 48 der zweiten Dichtungsanordnung 46.
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Ebenso
wie bei den vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsformen ist auch
hier eine Leckagekanalanordnung 56 mit zu den jeweiligen Raumbereichen 52 bzw. 54 führenden
Leckagekanälen
vorhanden, um Fluid, das die Dichtungsanordnung 40 überwunden
hat, aus diesen Raumbereichen abzuziehen.