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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft einen Einstechfühler zur Messung der Kerntemperatur
von Gargut mit einem lanzenartigen, eine Fühlerspitze und einen Temperaturfühler aufweisenden
Fühlerteil,
das in das Gargut einstechbar ist, und einem Griffstück zur Führung des
Fühlerteils
beim Einstechen in das Gargut. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zur Herstellung eines derartigen Einstechfühlers.
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Stand der Technik
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In
der Großküchentechnik
werden heutzutage Einstechfühler
zum Messen der Kerntemperatur von Gargut verwendet, die den Gastronomiebetrieben
große
Prozesssicherheit bei der Herstellung ihrer Produkte garantieren.
Dabei muss das jeweilige Gargut, in der Regel Fleisch vom Rind,
Schwein, Geflügel
oder dergleichen, im sogenannten Kernbereich, also der von außen gesehen
tiefsten Stelle des Garguts eine bestimmte Mindesttemperatur erreichen,
um zum einen durchgegart zu sein und um zum anderen an jeder Stelle
des Garguts eine ausreichend hohe Temperatur zur zuverlässigen Abtötung von
Keimen, beispielsweise von Salmonellen, sicherzustellen.
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Ein
weiterer Vorteil der kerntemperaturgeführten Garsteuerung besteht
in der Prozessoptimierung der Garzeit, da die notwendige Garzeit
allein durch die Kerntemperatur des Garguts bestimmt wird. Unnötige Energieaufwendungen
durch zu lange Garzeiten können
so wirkungsvoll vermieden werden und die Garzeiten können punktgenau
auf die jeweiligen Produkte optimiert werden.
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Herkömmliche
Einstechfühler
zur Messung der Kerntemperatur von Gargut weisen insbesondere folgende
konstruktive Merkmale auf:
- – ein schlankes Fühlerteil
mit geeigneter Spitze, um leicht in das Gargut eindringen zu können,
- – ein
Sensorelement zur Temperaturmessung,
- – ein
ergonomisch gestaltetes, an das Fühlerteil angeschraubtes Griffstück, um den
Fühler
beim Einstechen gut führen
zu können,
und
- – ein
robustes Kabel für
die elektrische Verbindung des Sensors mit der elektronischen Garsteuerung.
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Als
Sensorelemente kommen vor allem Thermoelemente und Platin-Dickschicht-Widerstände zur
Anwendung. Die nachfolgend genauer betrachteten Platin-Dickschicht-Widerstände bestehen aus
einem normierten Platinwiderstand, der in Dickschichttechnik auf
einem keramischen Träger
aufgebracht ist. Ein sogenannter PT100-Sensor weist dabei beispielsweise
bei 0°C
einen Widerstand von 100 Ohm auf. Sein Widerstand bei höheren oder
tieferen Temperaturen ist näherungsweise
durch festgelegte Polynome gegeben oder kann einer Widerstandstabelle
entnommen werden.
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Zwei
blanke dünne
Anschlussdrähte
ermöglichen
die Verbindung des Platinwiderstands mit der Fühlerleitung. Aufgrund der hohen
Einsatztemperaturen bis zu 250°C
werden die Anschlussdrähte
dabei mit der Fühlerleitung
hartgelötet.
Für die
Isolation der Anschlussdrähte
wird ein feines Schlauchmaterial auf Silikonbasis verwendet.
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Die
metallische Fühlerspitze
und das Fühlerrohr
sind in der Regel beide aus Edelstahl ausgeführt. Die Fühlerspitze ist dabei als Drehteil
hergestellt und mit dem Fühlerrohr
verschweißt.
Der Anschraubflansch für
das Griffstück
ist ebenfalls als Drehteil ausgeführt. Er wird je nach Ausbildung
des Einstechfühlers
mittig oder am anderen Ende des Fühlerrohrs angeschweißt. Der
Flansch ist mit einem Außengewinde
zum Anschrauben des Griffstücks versehen.
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Das
Griffstück
wird typischerweise aus Polytetrafluorethylen (Teflon®) hergestellt,
da dieser Kunststoff bei den hohen Anwendungstemperaturen genügend formstabil
ist und durch seine schlechte Wärmeleitfähigkeit
ein geringes Verbrennungsrisiko beim Anfassen des heißen Fühlers birgt.
Das Griffstück
wird bei der Montage mit dem Anschraubflansch des Fühlerrohrs
verschraubt.
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Für die elektrische
Verbindung des Sensors mit einer Garsteuerung kommen üblicherweise
teflonummantelte Leitungen zum Einsatz, die eine ausreichende Temperaturstabilität aufweist.
Eine besondere Bedeutung kommt der Zugentlastung, dem Knickschutz
und der Abdichtung der Fühlerleitung
am Ende des Griffstücks
zu. Dabei soll das Fühlerkabel an
dieser Stelle zum einen gegen unbeabsichtigte Knicke und gegen übermäßige Zugbelastung
geschützt
sein, zum anderen ist die Abdichtung des Systems Kabel/Griffstück/Fühlerteil
gegen eindringende Feuchte und Verschmutzung sicherzustellen. Für diese
Zwecke kommen verschiedene Konstruktionsansätze wie ein Verpressen oder
Verkleben des Kabels mit dem Fühlerteil
oder dem Griffstück
zur Anwendung. Als Knickschutz findet, sofern vorhanden, ein Teflonschlauch
Anwendung.
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Oft
werden auch durch mehrere Temperatursensoren mehrere Temperaturwerte
innerhalb des Garguts aufgenommen, um die Kerntemperatur des Garguts
durch Extrapolation bestimmen zu können, selbst wenn der Einstechfühler nicht
exakt im Kern positioniert wurde. Ein solcher Mehrpunktfühler und ein
Verfahren zum Führen
eines Garprozesses mit Hilfe eines solchen Mehrpunktfühlers sind
beispielsweise in der Druckschrift
WO 02/47522 A2 beschrieben.
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Die
bekannten Einstechfühler
bestehen sämtlich
aus einer Mehrzahl verschiedener Teile, die in funktioneller und
struktureller Hinsicht in geeigneter Weise aufeinander abgestimmt
werden müssen, um
Langzeitstabilität
und somit Langlebigkeit des Fühlers
zu gewährleisten.
Die notwendigen Herstellungs- und
Montageschritte müssen
dazu sehr exakt und mit zugehörigen
Prüfmaßnahmen
ausgeführt werden,
um eine hohe Qualität
des fertigen Produkts zu erzielen.
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Die
Druckschrift
DE
10 2004 047 756 A1 zeigt und beschreibt eine Temperatursonde
zum Erfassen von zumindest zwei Innentemperaturen in verschiedenen
Bereichen eines Garguts. Die Temperatursonde weist einen Griff und
einen spießförmigen Fortsatz
auf, der als Metallrohr aus einem rostfreien Edelstahl ausgebildet
ist und dessen Spitze luftdicht verschweißt und angeschliffen ist. Weiter
sind Schwingquarze vorgesehen, die mit einer im Griff angeordneten
Induktionseinheit verbunden sind und zusammen mit dieser eine passive
Kommunikationseinheit zur drahtlosen Übermittlung der Temperaturinformation
bilden.
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Die
Druckschrift
US 41 22
322 A betrifft einen Temperaturfühler für eine Mikrowelle, wobei die
in
5 dargestellte Ausführungsform
einen Temperaturfühler
mit einem Metallrohr zeigt, in dessen Fühlerspitze ein Temperatursensor
angeordnet ist. Das Metallrohr ist in ein Kabel eingeschoben und
zusammen mit diesem von einem eng anliegenden Griffelement umgeben,
das zumindest teilweise aus Kunststoff bestehen kann.
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Die
Druckschrift
DD 247
812 A3 betrifft ein Kontrollthermometer zum Einstechen
in eingelagertes Erntegut, mit dem Temperaturmessungen in landwirtschaftlichen
Lagerstätten
unter robusten Bedingungen schnell, genau und zuverlässig durchgeführt werden
können.
Es besteht im Wesentlichen aus einer wulstartigen Einstechspitze,
einem armierten Kunststoffkabel, einem ringförmi gen Griff und einer in dessen
Innenraum befindlichen Mess- und Anzeigeelektronik.
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Aus
der Druckschrift
DD
235 327 A1 ist eine Temperaturmesssonde zur Ermittlung
des Temperaturverlaufs in großstückigen Gargütern bekannt.
Die Messung soll während
des Garprozesses erfolgen, so dass der Garvorgang nach ökonomischen
und ernährungsphysiologischen
Kennwerten beeinflusst werden kann. Bei dem Sondenkörper der
Temperaturmesssonde sind auf der wirksamen Sondenlänge mehrere,
in einem gegenüber
der Sondenwand mehrfach höher
wärmeleitenden
Werkstoff eingebettete Temperaturmesspunkte angeordnet und die Temperaturmesspunkte
sind mit einer elektronischen Auswerteeinheit verbunden.
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Darstellung der Erfindung
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Hier
setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet
ist, liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Stands der Technik
zu vermeiden. Insbesondere soll ein gattungsgemäßer Einstechfühler vorgeschlagen
werden, der bei gleichbleibender oder sogar höher Qualität einfacher und kostengünstiger
hergestellt werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den
Einstechfühler
nach Anspruch 1 und das Herstellungsverfahren nach Anspruch 11 gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Das
Fühlerrohr
ist mit Vorteil aus Edelstahl, vorzugsweise aus einem austenitischen,
säurebeständigen Cr-Ni-Edelstahl,
insbesondere aus dem Edelstahl mit der Werkstoff-Nr. 1.4301 gebildet.
Bei Letzterem handelt es sich um einen austenitischen 18/10 Cr-Ni-Stahl,
der für
Temperaturbeanspruchungen bis 300°C
zugelassen ist und der gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit,
Speisesäuren,
sowie schwache organische und anorganische Säuren beständig ist. Das Fühlerrohr
bevorzugt einen Durchmesser von 1 bis 4 mm, vorzugsweise von 2 bis
3 mm, und eine Wandstärke
von 0,1 bis 0,4 mm, insbesondere von etwa 0,2 mm auf.
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Zweckmäßig ist
der Temperaturfühler
in dem Fühlerrohr
mit einer geeigneten temperaturstabilen Vergussmasse fixiert. Im
Rahmen der Erfindung können
auch mehrere Temperaturfühler
in dem Fühlerrohr
angeordnet sein, um die Temperatur an mehreren Stellen des Garguts
erfassen zu können.
Da dadurch allerdings die Anzahl der benötigten elektrischen Leitungen
ebenfalls erhöht
wird und der Gewinn an Messgenauigkeit diesen erhöhten Aufwand oft
nicht rechtfertigt, wird gegenwärtig
eine Gestaltung mit nur einem Temperaturfühler bevorzugt.
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Als
Fühlerelement
kann der Temperaturfühler
ein Thermoelement oder einen Platin-Dickschicht-Widerstand enthalten,
wobei Letzterer gegenwärtig
bevorzugt wird. Die elektrischen Anschlussleitungen des Temperaturfühlers sind
vorteilhaft mit den Litzen eines Fühleranschlusskabels mittels
Ultraschall verschweißt
oder gecrimpt, die aufwendige Verwendung von Hartlot als Verbindungselement
zwischen den Anschlüssen
kann entfallen.
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Die
griffseitig austretenden Fühleranschlussleitungen
sind vorzugsweise durch die PTFE(Polytetrafluorethylen)-ummantelten
Litzen des erwähnten Fühleran schlusskabels
gebildet. Um dem rauen Einsatz in einer Großküche Rechnung zu tragen, kann die
Festigkeit des Fühleranschlusskabels
mit einem Metallgeflecht weiter erhböht werden.
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Die
Fühleranschlussleitungen
sind mit Vorteil im griffseitigen Ende des Fühlerrohrs mit Vergussmasse
fixiert. Dabei erfolgt die Fixierung des Temperaturfühlers und
der Fühleranschlussleitungen zweckmäßig mittels
Dosiertechnik im selben Arbeitsgang.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist im Bereich des Griffendes
ein Knickschutz vorgesehen, der zusammen mit dem Fühlerrohr
und den austretenden Fühleranschlussleitungen
mit Kunststoff umspritzt ist. Beispielsweise kann ein solcher Knickschutz
durch einen geeigneten Teflonschlauch verwirklicht sein.
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Das
Fühlerrohr
und die griffseitig austretenden Fühleranschlussleitungen sind
vorteilhaft mit einem Polyetherketon, bevorzugt mit Polyetheretherketon,
mit Polytetrafluorethylen (PTFE) oder einem anderen Hochleistungskunststoff
hoher Temperaturbeständigkeit
umspritzt. Für
Polytetrafluorethylen mussten lange Zeit aufwendige Sinterverfahren
eingesetzt werden, mittlerweile ist es jedoch gelungen, auch PTFE
im rationellen Spritzguss zu verarbeiten.
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Die
Erfindung enthält
auch ein Verfahren zum Herstellen eines Einstechfühlers, der
einen lanzenartigen, eine Fühlerspitze
und einen Temperaturfühler
aufweisenden Fühlerteil
und ein Griffstück
zur Führung
des Fühlerteils
beim Einstechen in das Gargut enthält, wobei bei dem Verfahren
- – ein
einstückiges
Fühlerrohr
mit einem fühlerspitzenseitigen
Ende und einem gegenüberliegenden griffseitigen
Ende bereitgestellt wird,
- – der
Temperaturfühler
zusammen mit elektrischen Anschlussleitungen so in das Fühlerrohr eingebracht
wird, dass der Temperaturfühler
am fühler spitzenseitigen
Ende zu liegen kommt und isolierte Fühleranschlussleitungen an dem
griffseitigen Ende des Fühlerrohrs
austreten,
- – der
Temperaturfühler
in dem Fühlerrohr
fixiert wird, und
- – das
Fühlerrohr
zusammen mit einem Teil der griffseitig austretenden Fühleranschlussleitungen mit
Kunststoff umspritzt wird, so dass integral die Fühlerspitze,
eine Kunststoffummantelung für
das Fühlerrohr,
und das Griffstück
zur Führung
des Fühlerteils
gebildet wird.
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Die
elektrischen Anschlussleitungen des Temperaturfühlers werden dabei mit Vorteil
für die Verbindung
mit den Litzen eines Fühleranschlusskabels
verschweißt
oder gecrimpt. Zur Isolation und zum Schutz wird dann vorteilhaft
im Tauchverfahren eine Schutzbeschichtung auf Silikonbasis auf die
verbundenen Anschlussleitungen aufgebracht.
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Bevorzugt
wird das Fühlerrohr
zusammen mit den griffseitig austretenden elektrischen Anschlussleitungen
in einem einzigen Arbeitsschritt mit Kunststoff umspritzt. Als Kunststoffe
kommen dabei beispielsweise Polyetherketone, insbesondere Polyetheretherketon,
Polytetrafluorethylen oder andere temperaturbeständige Hochleistungskunststoffe
in Frage.
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Soweit
nicht bereits erläutert,
besitzen die für den
erfindungsgemäßen Einstechfühler verwendeten Materialien
insbesondere folgende Eigenschaften:
- – Lebensmittelechtheit
für den
direkten Kontakt mit Lebensmitteln,
- – Temperaturbeständigkeit
bis mindestens 250°C,
- – Unempfindlichkeit
gegen Feuchte, insbesondere beim Einsatz in Dampfgargeräten,
- – Unempfindlichkeit
gegen tierische und pflanzliche Fette, und
- – Unempfindlichkeit
gegen handelsübliche
Reinigungsmittel für
Gargeräte
in der Großküchentechnik.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen, Merkmale und Details der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
und den Zeichnungen.
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher
erläutert
werden. Dabei sind nur die für
das Verständnis
der Erfindung wesentlichen Elemente dargestellt.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Einstechfühlers in
einem Gargut,
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2 einen
Querschnitt durch einen Einstechfühler nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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3 einen
Ausschnitt von 2 im Detail, und
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4 eine
Schnittansicht des Einstechfühlers
der 2 und 3 entlang der Line IV-IV von 3.
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Wege zur Ausführung der
Erfindung
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Einstechfühlers 20,
der zur Messung der Kerntemperatur in ein Gargut 10 eingestochen
ist.
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Der
Einstechfühler 20 weist
ein lanzenartiges Fühlerteil 22 mit
einem Temperaturfühler 24,
ein Griffstück 26 zum
Führen
des Fühlerteils 22 beim Einstechen
in das Gargut 10, sowie ein Kabel 28 mit den elektrischen
Anschlussleitungen für
den Temperaturfühler
auf. Um eine möglichst
große
Prozesssicherheit zu erreichen, wird der Einstechfühler im
Idealfall so eingestochen, dass der Temperaturfühler 24 nahe am Kernbereich
des Garguts 10 zu liegen kommt. Das Überschreiten der geforderten
Mindesttemperatur im Kernbereich kann dadurch bei der Garsteuerung
sicher erfasst werden.
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Der
Aufbau und die Herstellung eines erfindungsgemäßen Einstechfühlers 20 werden
nun anhand der Schnittdarstellungen der 2 bis 4 im Detail
erläutert.
Dabei zeigt 3 den Ausschnitt A von 2 im
Detail und 4 eine Schnittansicht des Fühlers entlang
der Line IV-IV von 3.
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Das
Fühlerteil 22 des
Einstechfühlers 20 enthält als wesentliches
Element ein einstückiges
Fühlerrohr 30 mit
einem Durchmesser von 2,6 mm und einer Wandstärke von 0,2 mm, das aus Edelstahl 1.4301
gebildet ist. Bei diesem Edelstahl handelt es sich um einen austenitischen
18/10 Cr-Ni-Stahl, der für
Temperaturbeanspruchungen bis 300°C
zugelassen ist und der gegen Wasser, Wasserdampf, Luftfeuchtigkeit,
Speisesäuren,
sowie schwache organische und anorganische Säuren beständig ist.
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Das
Fühlerrohr 30 weist
ein fühlerspitzenseitiges
Ende 30F und ein griffseitiges Ende 30G auf. Am
fühlerspitzenseitigen
Ende 30F ist der Temperaturfühler 24 mit dem Fühlerelement 34 und
den elektrischen Anschlussleitungen 36 für das Fühlerelement 34 angeordnet.
Bei dem Fühlerelement 34 handelt
es sich vorteilhaft um einen Platin-Temperaturfühler, im Ausführungsbeispiel
um einen PT100 Platin-Dickschichtwiderstand.
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Bei
der Herstellung des Einstechfühlers 20 werden
zweckmäßig zunächst die
PTFE-ummantelten Litzen 38 eines Fühleranschlusskabel 40 so
in das Fühlerrohr 30 geschoben,
so dass die Litzen 38 mit ihren blanken Enden am fühlerspitzenseitigen Ende 30F etwas
herausragen.
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Die
herausragenden blanken Enden der Litzen 38 werden dann
mittels Ultraschall mit den Anschlussleitungen 36 des PT100-Fühlerelements 34 verschweißt. Alternativ
können
die Anschlussleitungen 36 und die Enden der Litzen 38 auch
gecrimpt werden. Nach dem Herstellen der Verbindung wird durch ein
Tauchverfahren eine in der Figur nicht dargestellte Schutzbeschichtung
auf Silikonbasis zur elektrischen Isolation der Anschlussdrähte aufgetragen.
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Anschließend wird
das Fühlerelement 34 mit den
Anschlussleitungen in das fühlerspitzenseitige Ende 30F des
Fühlerrohrs 30 eingeschoben
und es wird mittels Dosiertechnik eine geeignete temperaturstabile
Vergussmasse 42 in das Fühlerrohr 30 eingebracht
um das Fühlerelement 34 mit
dem Fühlerrohr 30 zu
verkleben. Dabei ist darauf zu achten, dass die Stirnseite des Fühlerelements 34 mit
ausreichend Vergussmasse 44 zum offenen Rohrende hin bedeckt
ist, um das Fühlerelement 34 vor
den mechanischen Belastungen durch die hohen Spritzdrücke des
nachfolgenden Spritzvorgangs zu schützen.
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Auch
an dem griffseitigen Rohrende 30G, an dem die Litzen 38 des
Fühleranschlusskabels 40 aus dem
Fühlerrohr 30 austreten,
wird eine geeignete Menge Vergussmasse 46 in das Fühlerrohr
eingebracht, um auch dort eine gute Abdichtung zu erhalten. Nach
der Aushärtung
der Vergussmassen 42, 44, 46 ist das
Fühlerelement 34 mit
seinen elektrischen Anschlussleitungen dauerhaft in das Fühlerrohr 30 eingebunden,
und bildet mit dem Fühlerrohr eine
Einheit, die elektrisch auf korrekte Funktion getestet und dann
zur Weiterverarbeitung gegeben werden kann.
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In
einem weiteren Arbeitsschritt wird das Fühlerrohr 30 zusammen
mit einem Teil der am griffseitigen Rohrende austretenden Fühleranschlussleitungen 38, 40 mit
Kunststoff 50 umspritzt, um integral die Fühlerspitze 32 zum
Einstechen des Fühlerteils
in das Gargut, eine Kunststoffummantelung 54 für das Fühlerrohr 30,
und das Griffstück 26 zur
Führung
des Fühlerteils
zu bilden.
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Dazu
wird die vorbereitete und getestete Einheit aus Fühlerrohr 30,
Temperaturfühler 34 und
Anschlussleitungen 36, 38, 40 in eine
geeignet ausgebildete Spritzform eingelegt, die Form automatisch geschlossen
und die Einheit mit Kunststoff umspritzt.
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Für das Umspritzen
kann der Fachmann aus einer Reihe geeigneter leistungsfähiger Kunststoffe auswählen. Maßgebliche
Eigenschaften sind die Verarbeitbarkeit des Kunststoffs mittels
Spritztechnik, die Eignung des Kunststoffes für den Einsatz bei Temperaturen
bis 250°C,
die Unbedenklichkeit beim Einsatz in direktem Kontakt mit Lebensmitteln
und gute Beständigkeit
gegen Reinigungsmittel. Auch eine geringe Wärmeleitfähigkeit und eine geringe Wärmekapazität sind von
Vorteil, um das Verbrennungsrisiko beim Anfassen des heißen Fühlers mit der
Hand zu minimieren. Eine geringe Wärmeleitfähigkeit erhöht zwar die Ansprechzeit des
Temperaturfühlers,
für das
System Einstechfühler
stellt diese bei Garzeiten in der Größenordnung einer halben Stunde
oder mehr jedoch keinerlei Einschränkung dar. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist beispielhaft Polyetheretherketon (PEEKTM),
ein hochtemperaturbeständiger
thermoplastischer Kunststoff aus der Gruppe der Polyetherketone
mit einer Schmelztemperatur von 335°C, eingesetzt.
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Das
Umspritzen des Fühlerrohrs 30 mit Kunststoff
bietet neben der rationellen Herstellung als weiteren Vorteil, dass
das Fühlerkabel 40 im
gesamten Griffbereich mit Kunststoff umspritzt ist. Eine zusätzliche
Abdichtung eines Spalts zwischen Fühlerleitung und Griffteil mit
Silikon, wie sie bei herkömmlichen
Einstechfühlern
erforderlich ist, kann bei der erfindungsgemäßen Gestaltung entfallen, da
das Fühlerkabel
bereits formschlüssig
in Kunststoff eingebettet ist.
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Darüber hinaus
stellt das einstückige
Edelstahl-Fühlerrohr 30 das
mechanische Rückgrat
des Einstechfühlers 20 dar.
Es verleiht dem Fühler
die notwendige mechanische Stabilität und schützt zugleich das Fühlerelement 34 und
die elektrischen Anschlüsse
gegen mechanische Beanspruchungen.
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Auf
die beschriebene Art und Weise lassen sich bei einfacher und kostengünstiger
Herstellung Einstechfühler
hoher Qualität
fertigen. Die Anzahl von wesentlichen Bauteilen ("Kernbauteilen") und von Hilfsbauteilen
wird durch die erfindungsgemäße Gestaltung
gegenüber
herkömmlichen
Einstechfühlern
deutlich reduziert. Die beschriebene Gestaltung weist 5 Kernbauteile
(Fühlerelement,
Anschlussdrähte,
Fühlerrohr,
Griffteil, Fühlerleitung)
und 2 Hilfsbauteile auf (Schutzbeschichtung der Anschlussleitungen,
Vergussmasse), gegenüber
7 Kernbauteilen (Fühlerelement,
Anschlussdrähte,
Fühlerspitze,
Fühlerrohr,
Griffteil, Knickschutz, Fühlerleitung)
und 4 Hilfsbauteilen (Schutzisolation der Anschlussleitungen, Flanschteil,
Hartlot, Abdichtmaterial) bei herkömmlichen Einstechfühlern. Die
einfachere Konstruktion führt
neben dem reduzierten Bauteileaufwand auch zur Verringerung der
erforderlichen Prüfschritte
bei der Fertigung und zur Reduzierung möglicher Fehlerquellen im fertigen
Fühler.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
der 2 bis 4 wurde auf einen separaten
Knickschutz verzichtet, um die Herstellungskosten möglichst
gering zu halten. Falls gewünscht,
kann ein Knickschutz allerdings durch Einfügen eines geeigneten Teflonschlauches
im Bereich des Griffendes leicht verwirklicht werden.
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Ein
solcher Teflonschlauch wird dann bei der Herstellung zusammen mit
dem Fühlerrohr 30 und dem
austretenden Fühlerkabel 40 im
gleichen Arbeitsschritt mit Kunststoff umspritzt.