DE102006047463A1 - Walzwerk und Verfahren zum flexiblen Kalt- oder Warm- Einweg- oder Reversierwalzen von Metallband - Google Patents
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Abstract
Gegenstand der Erfindung sind ein Walzwerk und ein Verfahren zum flexiblen Walzen von Bandmaterial, die die beim Walzen auftretenden Massenflussstörungen und Bandzugänderungen durch eine leistungsfähige Antriebsregelung der Haspelantriebe mit überlagerter Leitwertregelung derart kompensieren, dass die Haspelzüge auch im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils konstant bleiben. Bei einer weiteren Ausführungsform des Walzwerks wird dieses mit einem S-Rollenpaar als Bandspeicher kombiniert, das jeweils ein- und/oder auslaufseitig des Walzgerüstes angeordnet ist, wodurch Restfehler im Massenfluss und im Bandzug aufgrund einer limitierten Antriebsdynamik der Haspelantriebe kompensiert werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Walzwerk sowie ein Verfahren zum flexiblen Kalt- oder Warm- Einweg- oder Reversierwalzen von Metallband, insbesondere aus Stahl, mit veränderlicher Banddicke, mit einem Walzgerüst, das einen Walzensatz und ein Anstellsystem zur Einstellung des Walzspaltes aufweist, einer dem Walzgerüst vorgeordneten Abhaspel und einer dem Walzgerüst nachgeordneten Aufhaspel für das Walzband, die mit einem drehzahlgeregelten Antrieb ausgerüstet sind.
- Die beim flexiblen Walzen in Bandlängsrichtung verlaufende Dickenänderung führt aufgrund der Massenflussgesetze zu Geschwindigkeitsänderungen des Walzbandes. Dies hat zur Folge, dass bei einer Verringerung des Walzspaltes und damit der Banddicke am Bandauslauf des Walzgerüstes eine Erhöhung der Bandgeschwindigkeit und am Bandeinlauf des Walzgerüstes eine Verringerung der Bandgeschwindigkeit auftritt. Analog dazu tritt beim Auffahren des Walzspaltes ein umgekehrtes Geschwindigkeitsverhalten des Walzbandes auf. Werden Bandlängsprofile mit steilen Dickenrampen und hohen Walzgeschwindigkeiten gewalzt, ist nicht selten die Regelung der Bandhaspel mit der Geschwindigkeitsanpassung überfordert. Infolgedessen kommt es zu Bandzugänderungen, die zum einen die Walzbedingungen und damit die Profilgenauigkeit und zum anderen die Wickelgüte des Bandcoils auf den Bandhaspeln erheblich beeinträchtigen und gegebenenfalls sogar zu Bandrissen führen können.
- Die
EP 1 121 990 A2 beschreibt ein Walzwerk zum flexiblen Walzen von Bandmaterial mit einer periodisch veränderlichen Banddicke. Zwischen der Abhaspel und dem Walzgerüst sowie der Aufhapsel und dem Walzgerüst ist jeweils eine Ausgleichs- beziehungsweise Tänzerrolle angeordnet, um die das Bandmaterial schleifenförmig herumgeführt ist. Die Position der Tänzerrolle zur horizontalen Bandlaufebene wird kraftgeregelt, um einen sich ändernde Materialfluss beziehungsweise eine sich ändernde Bandgeschwindigkeit aufgrund eines sich ändernden Materialstaus am Walzspalteingang und einer sich ändernden Materialvoreilung am Walzspaltausgang bei einer Verstellung des Walzspaltes auszugleichen und einen konstanten Bandzug einzustellen. Die Positionsveränderungen der Tänzerrollen infolge der Gleichgewichtsstörungen zwischen dem Bandabzug von der Abhaspel und dem Bandeinzug in den Walzspalt und/oder zwischen dem Bandaustritt aus dem Walzspalt und dem Aufwickeln des Bandes auf die Aufhaspel werden laufend ermittelt und in Signale zur Drehzahlregelung der Ab- und der Aufhaspel umgesetzt. Zur Verbesserung der Bandzugkonstanz wird die Periodizität der Banddickenänderung ermittelt und zur Kompensation der auf die Tänzerrollen einwirkenden Beschleunigungskräfte wird eine Störgröße aufgeschaltet. - Zur Lösung der beim flexiblen Walzen von Bandmaterial bei einer Änderung des Banddickenverlaufs und größeren Bandgeschwindigkeiten auftretenden Probleme bezüglich des Massenflusses und des Bandzuges wird mit der
DE 101 33 756 A1 ein Kaltwalzwerk mit einem Einzelgerüst, einer diesem vorgeordneten Abhaspel und einer diesem nachgeordneten Aufhaspel für das Bandmaterial sowie einem zwischen der Abhaspel und dem Walzgerüst angeordneten Bandspeicher für eine Massenflussregelung und eine Bandzugregelung beim Walzprozess vorgeschlagen. Der Bandspeicher wird durch eine Tänzerrolle gebildet, die gegenüber dem Walzband in einem bestimmten Winkel anstellbar ist und mit einer bestimmten Kraft beaufschlagbar ist, so dass sich eine Schlinge im Band bildet, deren Schlingenlänge sich mit der Position der Tänzerrolle ändert, so dass unterschiedliche Bandlängen gespeichert werden können. - Aus der
DE 103 10 399 A1 ist ein Walzwerk zum flexiblen Walzen von Metallbändern bekannt, bei dem der auf dem Metallband lastende Bandzug mittels einer Bandzugausgleichsvorrichtung geregelt wird. Die Bandzugausgleichsvorrichtung wird durch eine Umlenkrolle gebildet, die zur Veränderung des Abstandes zwischen den Bandhaspeln und dem Walzspalt verschiebbar oder verschwenkbar ist. Durch die Verstellung der Umlenkrolle wird die Bandlaufgeometrie an die sich jeweils zwischen der Haspel und dem Walzgerüst befindlichen Bandlänge angepasst und damit der gewünschte Bandzug aufrechterhalten. - Bei dem aus der
EP 1 464 415 A2 bekannten Walzwerk zum flexiblen Walzen von Metallband werden zur Regelung des Bandzuges Bandspeicher eingesetzt, die als S-Rollenpaare ausgebildet sind, deren eine Umlenkrolle zu der anderen Rolle zur Einstellung unterschiedlicher Schlaufenlängen des um die beiden Rollen geführten Walzbandes verstellbar ist, wobei zur Einstellung der effektiv auf den gewickelten Bund wirkenden Bandzüge die bekannte Funktion der Zugsteigerung und Zugreduzierung einer S-Rollenanordnung zur Anwendung gelangt. - Bei dem Walzwerk gemäß der
DE 10 2004 041 321 A1 zum flexiblen Walzen von Metallband wird ebenfalls eine S-Rolleneinheit als Bandspeicher eingesetzt, die zur Bandzugregelung mit einer schwenkbaren Umlenkrolle mit einem hydraulischen Linearstellglied ausgerüstet ist, wobei mindestens eine der beiden Umlenkrollen drehangetrieben ist, um den Zugaufbau im Band optimal beeinflussen zu können. - Mit der
DE 102 54 178 A1 werden ein Verfahren zur Ermittlung von Zustandsgrößen eines Walzprozesses und die daraus abgeleiteten Regelungsverfahren beschrieben. Durch die dort zum Beispiel erläuterte hochdynamische Analyse nach der Massenflusskonstanz werden Bandzugabweichungen während des Walzprozesses vom Sollwert vor allem in den Beschleunigungs- und Abbremsphasen verhindert. - Die verschiedenen Bandspeicherkonstruktionen der vorbeschriebenen Walzwerke zum Ausgleich der beim flexiblen Walzen von Bandmaterial auftretenden Massenflussänderungen beziehungsweise Bandlängenunterschiede verfolgen den Zweck, die auf den Walzspalt rückwirkenden Bandzüge konstant zu halten. Dies ist jedoch nur dann möglich, wenn die zum Beispiel durch die gewünschten Längen der dünnen Profilstellen durch den Massenfluss bedingten Längendifferenzen innerhalb der Stellwege der Ausgleichsglieder liegen. Zum anderen ergeben sich weitere Störgrößen durch das Beschleunigungsvermögen der Antriebe der Ausgleichsstellglieder infolge ihrer eigenen Massenträgheitsmomente.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Walzwerk sowie ein Verfahren zum flexiblen Walzen von Metallband zu entwickeln, die gegenüber den Walzwerken und den Walzverfahren nach dem Stand der Technik zum flexiblen Walzen von Bandmaterial höhere Walzgeschwindigkeiten unter Beachtung der physikalischen Grenzbedingungen wie Bandspeicherlänge, Massenträgheiten der Stellglieder und Bandzugfehler durch Abweichung von der idealen Beschleunigungscharakteristik, insbesondere in den Umkehrpunkten der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils, und durch die Vermeidung von abrupt gegenläufigen Massenbeschleunigungen der Bandspeichereinrichtungen ermöglichen.
- Diese Aufgabe wird durch die Walzwerke mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 3 sowie das Walzverfahren gemäß Patentanspruch 17 gelöst.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei in den
1 und2 schematisch dargestellten Walzwerkkonstruktionen erläutert. -
1 zeigt den schematischen Aufbau eines Quartowalzwerkes zum flexiblen Kalt-Einwegwalzen von Metallband mit veränderlicher Banddicke. Das Walzwerk umfasst ein Walzgerüst1 , in das zwei Arbeitswalzen2 ,3 und zwei Stützwalzen4 ,5 sowie ein Anstellsystem zur Einstellung des Walzspaltes6 eingebaut sind, eine dem Walzgerüst1 vorgeordnete Abhaspel7 und eine dem Walzgerüst nachgeordnete Aufhaspel8 für das Walzband9 . - Zur Kompensation beziehungsweise Regelung der beim flexiblen Walzen auftretenden Massenflussänderungen des Walzbandes
9 und der von diesen abhängigen Bandgeschwindigkeit sowie zur Regelung des Bandzuges insbesondere im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils wird eine Drehzahlregelung der Antriebe von Ab- und Aufwickelhaspel7 ,8 mit überlagerter Leitwertregelung eingesetzt. - In die Regelung der Haspelantriebe wird der Dickenprofil-Leitrechner zur Ermittlung der Sollwerte für die Walzspaltanstellung zur flexibeln Einstellung der Banddicke einbezogen, wobei der Leitrechner für die Regelung des Banddickenprofils den Banddickenverlauf zusätzlich als Funktion der Zeit an einen Materialflussprädiktor weitergibt, der unter Berücksichtigung des Materialrückstaus an der Bandeinlaufseite und der Materialvoreilung an der Bandauslaufseite des Walzgerüstes sowie in Kenntnis der antriebsspezifischen Momentenregelzeiten eine vorgesteuerte Momentenaufschaltung für die Drehzahlregelung von Abhaspel und Aufhaspel erzeugt. Diese Momentenvorsteuerung kann in Abhängigkeit vom Dickenübergang dick → dünn oder dünn → dick sowie von der Walzrichtung positiv oder negativ sein. Der gesamte Walzprozess erfolgt längensegment- und/oder zeitsegmentgesteuert.
- In einer weiteren Ausführungsform ist das in
2 dargestellte Walzwerk mit einem zwischen der Abhaspel7 und dem Walzgerüst1 angeordneten Bandspeicher10 sowie einem weiteren zwischen dem Walzgerüst1 und der Aufhaspel8 angeordneten Bandspeicher11 ausgerüstet. Die Bandspeicher10 ,11 dienen zur Kompensation verbleibender Restfehler im Massenfluss des Walzbandes aufgrund der beschränkten Antriebsdynamik der Haspelantriebe im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils. Die Bandspeicher10 ,11 sind jeweils als ein S-Rollenpaar12 ausgebildet mit einer oberen und einer unteren Umlenkrolle13 ,14 , einer exzentrischen Lagerung der Rotationsachsen15 ,16 der oberen und der unteren Umlenkrolle13 ,14 in Lagereinheiten17 ,18 sowie einer veränderlichen Einstellung der gegenseitigen Position der Rotationsachsen15 ,16 der beiden Umlenkrollen15 ,16 durch eine Drehverstellung einer oder beider Rotationsachsen15 ,16 um die Lagereinheiten17 ,18 mittels eines Drehantriebs zur Einstellung unterschiedlicher Schlaufenlängen des in einer Schlaufe19 um die beiden Umlenkrollen13 ,14 des S-Rollenpaares12 geführten Walzbandes9 . Die unterschiedlichen Schlaufenlängen werden im Zusammenspiel mit der Exzenterverstellung als schneller Bandspeicher zum Auffangen verbleibender Abweichungen von der Sollbeschleunigung verwendet. Die Exzenterverstellung hat gegenüber den bekannten Bandspeichern den Vorteil, dass die Verstellung vergleichsweise schnell erfolgen kann, da keine großen Massen mit entsprechender Massenträgheit über einen großen Weg beschleunigt werden müssen. - Die Exzenterverstellung der Rotationsachsen der Umlenkrollen des S-Rollenpaares kann sowohl vorgesteuert durch den Materialflussprädiktor als auch geregelt durch den gemessenen Bandzug erfolgen.
- Beim flexiblen Walzen von Metallband treten bei Banddickenänderungen die sogenannten Änderungspunkte oder Umkehrpunkte in der Beschleunigungscharakteristik auf. Hier ist in der Praxis zum Beispiel aufgrund limitierter Stromanstiegsgeschwindigkeiten der Antriebsregelung eine Abweichung des realen Beschleunigungsverlaufs von der idealen Beschleunigungscharakteristik festzustellen, wobei sich positive und negative Beschleunigungsfehler ergeben können. Diese Beschleunigungsfehler können auf der Grundlage der Antriebsparameter wie zum Beispiel Anregelzeiten sowie unter Ermittlung weiterer Zustandsgrößen des Walzwerks wie Banddickenreduktion, Materialvoreilung und Materialrückstau, Walzgeschwindigkeit und so weiter zunächst in einen Geschwindigkeitsfehler als Integral des Beschleunigungsfehlers und dann über die Proportionalitätsbeziehung in einen Längenfehler umgerechnet werden. Dem ermittelten Längenfehler entsprechend werden die exzentrischen Lagereinheiten der Rotationsachsen der Umlenkrollen des S-Rollenpaares verstellt, so dass der Längenfehler kompensiert und ein konstanter Bandzug erreicht wird.
- In weiteren Ausführungsformen kann das Walzverfahren auch durch Rückführung von Prozessmesswerten wie zum Beispiel Bandzug und/oder Exzenterverstellkraft gegenüber der rechnerischen Ermittlung von Zustandsgrößen erweitert werden.
- Es besteht die Möglichkeit, das Walzwerk um eine offlineplanheitsoptimierte Betriebsweise mit reduziertem Aufhaspelzug zu erweitern.
- Der Drehwinkel der Exzenterverstellung der Rotationsachse
15 mindestens einer Umlenkrolle13 des S-Rollenpaares12 wird aus der Exzenterausgangsstellung und in Abhängigkeit des Bandgeschwindigkeitsfehlers aus der Beschleunigungsabweichung bestimmt. - Die Winkelgeschwindigkeit der Exzenterverstellung der Rotationsachse
15 mindestens einer Umlenkrolle13 des S-Rollenpaares12 wird aus der Exzenterausgangsstellung und in Abhängigkeit des Bandgeschwindigkeitsfehlers aus der Beschleunigungsabweichung bestimmt. - Ferner können der Drehwinkel und die Winkelgeschwindigkeit der Exzenterverstellung der Rotationsachse
15 mindestens einer Umlenkrolle13 des S-Rollenpaares12 aus der Exzenterausgangsstellung und in Abhängigkeit des Bandgeschwindigkeitsfehlers aus der Beschleunigungsabweichung bestimmt werden. - Die Totpunkte der Exzenterverstellung der Rotationsachse
15 mindestens einer Umlenkrolle13 des S-Rollenpaares12 sind annähernd auf der Winkelhalbierenden des Umschlingungswinkels der Umlenkrolle beziehungsweise der Umlenkrollen angeordnet. - Zusätzlich zu dem Drehantrieb ist mindestens eine Umlenkrolle
13 des S-Rollenpaares12 mit einem Bremsantrieb ausgerüstet. - Werden insbesondere hohe prozessbedingte Bandzüge benötigt oder soll zur Vermeidung von Oberflächenbeschädigungen und Nachverformungen des zu einem Bund aufgewickelten Walzbandes der Wickelbandzug reduziert werden, kann die S-Rollenstrecke zum Zugaufbau und Zugabbau mit Antrieben ausgestattet werden.
- Die S-Rollenpaare
12 sind unterhalb der Bandlaufebene20-20 angeordnet und die exzentrischen Lagereinheiten17 ,18 der oberen und der unteren Umlenkrolle13 ,14 der S-Rollenpaare12 befinden sich in einer Vertikalebene21-21 . - Ferner besteht die Möglichkeit einer Anordnung der beiden S-Rollenpaare
12 unterhalb der Bandlaufebene20-20 und einer Anordnung der exzentrischen Lagereinheiten17 ,18 der oberen und der unteren Umlenkrolle13 ,14 der S-Rollenpaare12 in einer Ebene, die unter einem Winkel von +90° bis –90° zur Vertikalen verläuft. - Des weiteren besteht die Möglichkeit, die S-Rollenpaare
12 oberhalb der Bandlaufebene20-20 anzuordnen und die exzentrischen Lagereinheiten17 ,18 der oberen und der unteren Umlenkrolle13 ,14 der S-Rollenpaare in einer Vertikalebene anzuordnen. - Schließlich besteht die Möglichkeit einer Anordnung der S-Rollenpaare
12 oberhalb der Bandlaufebene20-20 und einer Anordnung der exzentrischen Lagereinheiten17 ,18 der oberen und der unteren Umlenkrolle13 ,14 der S-Rollenpaare12 in einer Ebene, die unter einem Winkel von +90° bis –90° zur Vertikalen verläuft. - Zur Erleichterung der Einführung des Walzbandes
9 werden die Rotationsachsen15 ,16 der Umlenkrollen13 ,14 der beiden S-Rollenpaare12 um die Vertikalebene21-21 der exzentrischen Lagereinheiten17 ,18 der Umlenkrollen in einen größten Abstand zueinander gedreht. -
- 1
- Walzgerüst
- 2
- Arbeitswalze
- 3
- Arbeitswalze
- 4
- Stützwalze
- 5
- Stützwalze
- 6
- Walzspalt
- 7
- Abhaspel
- 8
- Aufhaspel
- 9
- Walzband
- 10
- Bandspeicher
- 11
- Bandspeicher
- 12
- S-Rollenpaar
- 13
- obere
Umlenkrolle von
12 - 14
- untere
Umlenkrolle von
12 - 15
- Rotationsachse
von
13 - 16
- Rotationsachse
von
14 - 17
- exzentrische
Lagereinheit von
15 - 18
- exzentrische
Lagereinheit von
16 - 19
- Schlaufe
von
9 - 20-20
- Bandlaufebene
- 21-21
- Vertikalebene
von
17 ,18
Claims (17)
- Walzwerk zum flexiblen Kalt- oder Warm- Einweg- oder Reversierwalzen von Metallband, insbesondere aus Stahl, mit veränderlicher Banddicke, mit einem Walzgerüst, dass einen Walzensatz und ein Anstellsystem zur Einstellung des Walzspaltes aufweist, einer dem Walzgerüst vorgeordneten Abhaspel und einer dem Walzgerüst nachgeordneten Aufhaspel für das Walzband, die mit einem drehzahlgeregelten Antrieb ausgerüstet sind, gekennzeichnet durch eine Drehzahlregelung der Antriebe von Ab- und Aufhaspel (
7 ,8 ) mit überlagerter Leitwertregelung zur Kompensation bzw. Regelung der Massenflussänderungen des Walzbandes (9 ) und der von diesen abhängigen Bandzuggeschwindigkeit sowie zur Regelung des Bandzuges, insbesondere im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils. - Walzwerk nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Einbeziehung des Dickenprofil-Leitrechners zur Ermittlung der Sollwerte für die Walzspaltanstellung zur flexiblen Einstellung der Banddicke in die Regelung der Haspelantriebe, wobei der Leitrechner für die Regelung des Banddickenprofils den Banddickenverlauf zusätzlich als Funktion der Zeit an einen Materialflußprädiktor weitergibt, der unter Berücksichtigung des Materialrückstaus an der Bandeinlaufseite und der Materialvoreilung an der Bandauslaufseite des Walzgerüstes sowie in Kenntnis der antriebsspezifischen Momentenregelzeiten eine vorgesteuerte Momentenaufschaltung für die Drehzahlregelung von Abhaspel und Aufhaspel erzeugt.
- Walzwerk nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Ausrüstung mit einem zwischen Abhaspel (
7 ) und Walzgerüst (1 ) und/oder Aufhaspel (8 ) und Walzgerüst (1 ) angeordneten schnellen Bandspeicher (10 ,11 ) zur Kompensation verbleibender Restfehler im Massenfluss des Walzbandes und im Bandzug aufgrund der beschränkten Antriebsdynamik der Haspelantriebe im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils sowie eine Ausbildung des Bandspeichers oder der Bandspeicher (10 ,11 ) als S-Rollenpaar (12 ) mit einer oberen und einer unteren Umlenkrolle (13 ,14 ), einer exzentrischen Lagerung der Rotationsachsen (15 ,16 ) der oberen und/oder unteren Umlenkrollen (13 ,14 ) in Lagereinheiten (17 ,18 ) sowie einer veränderlichen Einstellung der gegenseitigen Position der Rotationsachsen (15 ,16 ) der beiden Umlenkrollen (13 ,14 ) durch eine Drehverstellung einer oder beider Rotationsachsen (15 ,16 ) um die Lagereinheiten (17 ,18 ) mittels eines Drehantriebs zur Einstellung unterschiedlicher Schlaufenlängen des in einer Schlaufe (19 ) um die beiden Umlenkrollen (13 ,14 ) des S-Rollenpaares (12 ) geführten Walzbandes (9 ). - Walzwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterverstellung mindestens einer Umlenkrolle (
13 ,14 ) eines S-Rollenpaares bzw. beider S-Rollenpaare (12 ) vorgesteuert durch den Materialflußprädiktor erfolgt. - Walzwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Exzenterverstellung mindestens einer Umlenkrolle (
13 ,14 ) eines S-Rollenpaares bzw. beider S-Rollenpaare (12 ) geregelt durch den gemessenen Bandzug erfolgt. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehwinkel der Exzenterverstellung der Rotationsachse (
15 ) mindestens einer Umlenkrolle (13 ) des S-Rollenpaares (12 ) aus der Exzenterausgangsstellung und in Abhängigkeit des Bandgeschwindigkeitsfehlers aus der Beschleunigungsabweichung bestimmt wird. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelgeschwindigkeit der Exzenterverstellung der Rotationsachse (
15 ) mindestens einer Umkehrrolle (13 ) des S-Rollenpaares (12 ) aus der Exzenterausgangsstellung und in Abhängigkeit des Bandgeschwindigkeitsfehlers aus der Beschleunigungsabweichung bestimmt wird. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehwinkel und die Drehwinkelgeschwindigkeit der Exzenterverstellung der Rotationsachse (
15 ) mindestens einer Umlenkrolle (13 ) des S-Rollenpaares (12 ) aus der Exzenterausgangsstellung und in Abhängigkeit des Bandgeschwindigkeitsfehlers aus der Beschleunigungsabweichung bestimmt werden. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Totpunkte der Exzenterverstellung der Rotationsachse (
15 ) mindestens einer Umlenkrolle (13 ) des S-Rollenpaares (12 ) annähernd auf der Winkelhalbierenden des Umschlingungswinkels der Umlenkrolle bzw. der Umlenkrollen angeordnet sind. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 9, gekennzeichnet durch eine Ausrüstung einer Umlenkrolle oder beider Umlenkrollen (
13 ,14 ) des S-Rollenpaares bzw. beider S-Rollenpaare (12 ) mit einem Bremsantrieb. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch eine Anordnung eines S-Rollenpaares oder beider S-Rollenpaare (
12 ) unterhalb der Bandlaufebene (20-20 ) und eine Anordnung der exzentrischen Lagereinheiten (17 ,18 ) der oberen und der unteren Umlenkrolle (13 ,14 ) des S-Rollenpaares oder der S-Rollenpaare (12 ) in einer Vertikalebene (21-21 ). - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch eine Anordnung eines S-Rollenpaares oder beider S-Rollenpaare (
12 ) unterhalb der Bandlaufebene (20-20 ) und eine Anordnung der exzentrischen Lagereinheiten (17 ,18 ) der oberen und der unteren Umlenkrolle (13 ,14 ) des S-Rollenpaares oder der S-Rollenpaare (12 ) in einer Ebene, die unter einem Winkel von +90° bis –90° zur Vertikalen verläuft. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch eine Anordnung eines S-Rollenpaares oder beider S-Rollenpaare (
12 ) oberhalb der Bandlaufebene (20-20 ) und eine Anordnung der exzentrischen Lagereinheiten (17 ,18 ) der oberen und der unteren Umlenkrolle (13 ,14 ) des S-Rollenpaares oder der S-Rollenpaare (12 ) in einer Vertikalebene (21-21 ). - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 10, gekennzeichnet durch eine Anordnung eines S-Rollenpaares oder beider S-Rollenpaare (
12 ) oberhalb der Bandlaufebene (20-20 ) und eine Anordnung der exzentrischen Lagereinheiten (17 ,18 ) der oberen und der unteren Umlenkrolle (13 ,14 ) des S-Rollenpaares oder der S-Rollenpaare (12 ) in einer Ebene, die unter einem Winkel von +90° bis –90° zur Vertikalen verläuft. - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 14, gekennzeichnet durch eine Drehung der Rotationsachsen (
15 ,16 ) der Umlenkrollen (13 ,14 ) eines S-Rollenpaares oder beider S-Rollenpaare (12 ) um die Vertikalebene (21-21 ) der exzentrischen Lagereinheiten (17 ,18 ) der Umlenkrollen (13 ,14 ) in einen größten Abstand zueinander zur Erleichterung der Einführung des Walzbandes (9 ). - Walzwerk nach einem der Ansprüche 3 bis 15, gekennzeichnet durch eine offline-planheitsorientierte Betriebsweise mit reduziertem Aufhaspelzug.
- Verfahren zum flexiblen Kalt- oder Warm- Einweg- oder Reversierwalzen von Metallband mit veränderlicher Banddicke in einem Walzwerk, das einen Walzensatz und ein Anstellsystem zur Einstellung des Walzspaltes, eine dem Walzgerüst vorgeordnete Abhaspel und eine dem Walzgerüst nachgeordnete Aufhaspel für das Walzband aufweist, die mit einem drehzahlgeregelten Antrieb ausgerüstet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Massenflussänderungen des Walzbandes und die von diesen abhängige Bandgeschwindigkeit durch eine Drehzahlregelung der Bandhaspelantriebe derart kompensiert werden, dass die Bandzüge im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung bei einer Änderung des Banddickenprofils konstant bleiben und dass verbleibende Restfehler im Massenfluss des Walzbandes und im Bandzug aufgrund der beschränkten Antriebsdynamik der Haspelantriebe im Bereich der Umkehrpunkte der Bandbeschleunigung durch mindestens einen Bandspeicher kompensiert werden, der als S-Rollenpaar mit einer exzentrischen Drehverstellung mindestens einer Umlenkrolle des S-Rollenpaares zur Einstellung unterschiedlicher Schlaufenlängen des in einer Schlaufe um die beiden Umlenkrollen des S-Rollenpaares geführten Walzbandes ausgebildet ist.
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