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Technisches Gebiet
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines schlauchförmigen Filterelements gemäß Anspruch 1.
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Stand der Technik
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Bekannt sind quaderförmige Filterelemente, beispielsweise aus der
FR 1 532 509 A 509, die eine Vielzahl von Falten aufweisen, wodurch die Filteroberfläche und damit auch die Filtrierleistung vergrößert wird. Die Falten verleihen dem Filterelement eine blockförmige, dreidimensionale Struktur. Zur Herstellung des Filterelementes wird eine ebene Filterbahn aus dem Filtermaterial zwischen mehreren, hintereinander angeordneten Walzenpaaren hindurchgezogen, die auf ihrem Umfang jeweils Prägekanten aufweisen, wodurch in die Filterbahn Präge- bzw. Knicklinien eingeprägt werden. Entlang dieser Präge- bzw. Knicklinien erfolgt anschließend das Ausknicken der Falten, wodurch das Filterelement seine endgültige Form erhält.
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Bekannt sind außerdem zylindrische Filterelemente, beispielsweise aus der
DE 20 2004 003 326 U1 , die radial durchströmt werden. Das Filterelement besteht aus einem zickzackförmig gefalteten Filterpapier, das in Zylinderform angeordnet ist, so dass im Inneren des Filterelementes ein axialer Hohlraum zur Ableitung des gefilterten Fluids entsteht. Die Falten des Filterelementes erstrecken sich in Richtung der Filterlängsachse. Eine derartige zylindrische Form des Filterelementes wird zum Teil aus konstruktiven Gründen bevorzugt eingesetzt. Auch bei diesem Filterelement sorgen die Falten für eine vergrößerte Oberfläche und damit für eine verbesserte Filtrierleistung. Aus der
US 3 998 140 A ist ein Verfahren zum Herstellen einer gefalteten Filterstruktur bekannt, bei welchem in einem ersten Schritt Markierlinien in eine flache Medienbahn eingebracht werden, die zumindest teilweise schräg zur Verlaufsrichtung der Medienbahn verlaufen. Anschließend wird die Medienbahn entlang der Markierlinien gefaltet und schließlich zu einem hohlzylindrischen Filterelement zusammengerollt.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Herstellverfahren für ein schlauchförmiges Filterelement mit schräg zur Filterlängsachse verlaufenden Faltenkanten zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung eines Filterelements mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche geben zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Gemäß der Erfindung, die sich auf ein Herstellungsverfahren für ein Filterelement bezieht, wird zunächst in einem ersten Verfahrensschritt in eine ebene Filterbahn, die aus dem Filtermaterial besteht, ein Faltenmuster eingeprägt. Dieses Faltenmuster umfasst diverse Präge- bzw. Knicklinien, entlang derer ein Ausknicken der Falten möglich ist. Bezogen auf die Filterlängsachse des fertigen Filterelementes verläuft zumindest ein Teil der Präge- bzw. Knicklinien schräg, diese Prägelinien schließen also mit der Filterlängsachse einen Winkel ein.
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Sodann wird in einem darauf folgenden, zweiten Schritt die Filterbahn zu einem Filterschlauch zusammengerollt und danach in einem dritten Schritt der Filterschlauch zur Erzeugung der Falten in Achsrichtung gestaucht, wodurch die Falten ausknicken können und Falten mit schräg verlaufenden Faltenkanten entstehen.
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Das nach diesem Verfahren erzeugte Filterelement besitzt Schlauchform und wird radial von außen nach innen - oder gegebenenfalls auch in Gegenrichtung, also radial von innen nach außen - von dem zu filtrierenden Fluid durchströmt. Die Falten mit den bezogen auf die Filterlängsachse schräg verlaufenden Faltenkanten verleihen dem Filterelement eine balgförmige Struktur, das Filterelement kann wie bei einem Balg in der Länge gedehnt bzw. axial gestaucht werden, ohne die Falten zu zerstören. Darüber hinaus kann das Filterelement bezogen auf seine Längsachse auch in Radial- bzw. Querrichtung flexibel verformt werden, ohne die Faltenstruktur zu beeinträchtigen. Dadurch ist es möglich, das Filterelement beispielsweise in Form eines Knies zu biegen, so dass die beiden axialen Stirnseiten des Filterschlauches zueinander einen Winkel einschließen. Möglich ist aber auch eine Verformung beispielsweise in Form eines S, so dass die jeweiligen Stirnseiten des Filterschlauches in zueinander parallelen Ebenen liegen. Diese Flexibilität des Filterschlauches ermöglicht eine Anpassung an unterschiedlichste geometrische und konstruktive Einbauverhältnisse. Trotz der Flexibilität besitzt das Filterelement eine erhöhte Stabilität.
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Darüber hinaus weist die Flexibilität in Längs- und Querrichtung des Filterschlauches auch den Vorteil auf, dass beispielsweise für Reinigungszwecke das Filterelement auseinandergezogen wird, wodurch auch die Falten in die Länge gezogen und abgesetzter Schmutz aus dem Boden der Falten entfernt werden kann. Die Falten bilden sich anschließend beim erneuten Stauchen des Filterelementes wieder aus. Die Falten können auch für den Fall reproduziert werden, dass das Filterelement auf seine maximale axiale Länge ausgezogen wird, so dass die Falten vollständig verschwinden und das Filterelement eine glatte, faltenfreie Wandung aufweist. Bei einem erneuten axialen Stauchen bilden sich die Falten entlang der Knick- bzw. Prägelinien wieder aus.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können verschiedenartige, schlauchförmige Filterelemente hergestellt werden, die sich sowohl im Hinblick auf ihre Faltenstruktur als auch im Hinblick auf ihre Geometrie - bezogen auf die Filterlängsachse - unterscheiden. Das schlauchförmige Filterelement ist bevorzugt zylindrisch bzw. hohlzylindrisch ausgeführt, grundsätzlich kommt aber auch beispielsweise eine konische Geometrie in Betracht, bei der die gegenüberliegenden Stirnseiten einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen. Darüber hinaus können auch sonstige, veränderliche Querschnittsformen realisiert werden, beispielsweise ein veränderlicher Durchmesser im Schlauch, der über die axiale Länge gesehen abschnittsweise zunimmt und abnimmt.
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Im Hinblick auf die Faltengeometrie gibt es prinzipiell unendlich viele Möglichkeiten. Bevorzugt wird über den Umfang gesehen eine geradlinige Faltenanzahl realisiert, beispielsweise vier, sechs oder acht Falten, wobei aber grundsätzlich auch eine ungerade Faltenanzahl in Betracht kommt. Ungeachtet der Faltenanzahl wird der Balg- bzw. Ziehharmonikaeffekt durch die schräg eingeprägten Knicklinien erzielt, die im fertigen Filterschlauch zu entsprechend schräg verlaufenden Faltenkanten führen.
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Die Prägelinien können sowohl nur auf eine Flächenseite der Filterbahn als auch auf beide Flächenseiten aufgebracht werden. Da mit dem Einprägen der Knicklinien bereits eine bevorzugte Knickrichtung festgelegt ist, kann es empfehlenswert sein, auf beiden Seiten Knicklinien einzuprägen, da bezogen auf die ebene Filterbahn im Ausgangszustand die Falten sich in beide Richtungen quer zur Filterebene erstrecken.
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Das Einprägen der Knicklinien erfolgt vorteilhaft mittels Prägewalzen, die insbesondere zu einem Walzenpaar zusammengefasst sind, zwischen denen die ebene Filterbahn hindurchgezogen wird. Die Walzen weisen auf ihrer Oberfläche eine überstehende Prägekontur auf, die beim Durchziehen der ebenen Filterbahn die gewünschte Knicklinie erzeugt. Überstehende Prägekonturen auf beiden Walzen, die zu einem Walzenpaar zusammengefasst sind, führen zu Prägelinien auf unterschiedlichen Flächenseiten der Filterbahn. Gegebenenfalls können zwei oder auch mehrere Walzenpaare oder auch Einzelwalzen hintereinander liegend zu einer Walzenstraße zusammengefasst sein, die der Filterbahn nacheinander Knicklinien aufprägen.
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Des Weiteren kann es zweckmäßig sein, in die Filterbahn eine zusätzliche Abstandsprägung einzubringen, die sich insbesondere außerhalb einer Knicklinie befindet und die Aufgabe hat, beim fertig ausgebildeten Filterschlauch benachbarte Falten auf Abstand zueinander zu halten. Derartige Abstandsprägungen werden durch Einprägen einer Vertiefung in die Filterbahn hergestellt, wodurch auf der gegenüberliegenden Seite der Filterbahn eine Erhebung entsteht, welche beim fertigen Schlauchelement die Funktion eines Abstandshalters übernimmt. Zweckmäßig sind zumindest zwei Abstandsprägungen in der Weise vorgesehen, dass diese Abstandsprägungen bei benachbarten Falten einander zugewandt sind, wodurch ein größerer Mindestabstand zwischen diesen Falten eingehalten werden kann.
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Des Weiteren ist es möglich, dass nur über eine axiale Teillänge des Filterschlauches Prägelinien und damit auch Falten eingebracht sind. Insbesondere im Bereich der axialen Stirnseiten kann es vorteilhaft sein, auf Prägelinien und Falten zu verzichten, um einen zylindrischen Anschlussquerschnitt zum Anschluss an einen Rohrstutzen oder dergleichen zu erhalten.
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Zur Bildung der Schlauchform wird die zunächst ebene Filterbahn nach dem Prägevorgang zusammengerollt, wobei die beiden seitlichen Kantenbereiche der Filterbahn miteinander verbunden werden. Dies erfolgt vorteilhaft in der Weise, dass sich die Kantenbereiche in Umfangsrichtung gesehen überlappen und in diesem Überlappungsbereich miteinander verbunden werden. Zumindest ein Kantenbereich kann hierbei mithilfe einer Prägung in der Dicke reduziert werden, um sicherzustellen, dass auch trotz der Überlappung die Gesamtdicke der beiden übereinander liegenden Filterabschnitte nicht oder zumindest nicht wesentlich größer ist als die ursprüngliche Filterbahndicke.
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Nach dem Herstellen der Schlauchform wird der Filterschlauch in der Länge reduziert, wobei diese Ablängung vor oder nach der Stauchung und Faltenbildung erfolgen kann. Die Faltenbildung wird durch axiales Stauchen des Filterschlauches erzeugt. Hierbei können gegebenenfalls radiale Unterstützungsmaßnahmen vorgesehen sein, indem beispielsweise radial von innen oder von außen die Wandung eingedrückt wird oder auch nur Abstützeinrichtungen vorgesehen sind, an denen sich die Wandung des Filterschlauches außen oder innen radial abstützt, wodurch die Faltenbildung erleichtert wird. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, auf derartige radiale Unterstützungsmaßnahmen zu verzichten und allein durch axiales Stauchen die Faltenbildung herzustellen.
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Das erfindungsgemäß hergestellte, schlauchförmige Filterelement besteht aus einer zu einem Schlauch zusammengerollten Filterbahn, in die Präge- bzw. Knicklinien eingebracht sind, entlang derer über den Umfang verteilt Falten ausgeknickt sind. Diese Falten weisen bezogen auf die Filterlängsachse schräg verlaufende Faltkanten auf.
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Als Filtermaterial wird zweckmäßig Papier oder ein papierähnliches Material verwendet, wobei sowohl ein natürlicher als auch ein synthetischer Rohstoff in Betracht kommt.
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Figurenliste
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines hohlzylindrischen, schlauchförmigen Filterelementes mit einer Mehrzahl über den Umfang verteilter Falten, die in Längsrichtung des Filterelementes gesehen Zickzackform aufweisen, wobei die Falten entlang von Prägelinien ausgeknickt sind,
- 1a in stark vereinfachter Darstellung ein konisches Filterelement mit über den Umfang verteilter Falten,
- 2 in stark schematisierter Darstellung ein Walzenpaar zur Erzeugung von Prägelinien in der ebenen Filterbahn, aus der das schlauchförmige Filterelement hergestellt wird,
- 3 in perspektivischer Ansicht ein weiteres schlauchförmiges Filterelement mit schräg verlaufenden Faltenkanten, wobei über den Umfang verteilt vier Falten in gleichmäßigem Winkelabstand angeordnet sind, welche sich in Achsrichtung grundsätzlich beliebig oft wiederholen,
- 4 eine Draufsicht auf die ebene Filterbahn mit den bereits eingeprägten Knicklinien, an denen die Falten nach dem Einrollen der Filterbahn zum Schlauch ausgeknickt werden,
- 5 und 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein schlauchförmiges Filterelement bzw. eine ebene Filterbahn mit eingeprägten Knicklinien, wobei über den Umfang gesehen ebenfalls vier Falten vorgesehen sind, die sich jedoch in Hinblick auf ihre Geometrie vom vorhergehenden Ausführungsbeispiel unterscheiden,
- 7 und 8 ein Schlauchfilter und eine ebene Filterbahn in einer weiteren Ausführung, bei der in Umfangsrichtung sechs Falten vorgesehen sind,
- 9 und 10 ein Schlauchfilter und eine ebene Filterbahn in noch einer weiteren Ausführung, gemäß der in Umfangsrichtung acht Falten vorgesehen sind.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die in den folgenden Ausführungsbeispielen dargestellten Filterelemente bzw. Filterbahnen bestehen aus einem nachgiebigen Filtermaterial, welches sich zur Einprägung von Präge- bzw. Knicklinien eignet, an denen die Filterbahn nach dem Zusammenrollen zu einem rotationssymmetrischen Filterschlauch und durch axiales Stauchen ausgeknickte Falten bildet. Als Material kommen natürliche Werkstoffe in Betracht, beispielsweise auf Zellulosebasis, aber auch synthetische Werkstoffe oder Mischformen aus natürlichen und synthetischen Werkstoffen. Die Filterelemente werden bevorzugt radial von dem zu reinigenden Fluid durchströmt, üblicherweise radial von außen nach innen, wobei das gereinigte Fluid über den Innenraum axial aus dem Filterelement abgeleitet wird. Als Fluide können Gase gereinigt werden, insbesondere die Verbrennungsluft einer Brennkraftmaschine, aber auch Flüssigkeiten wie zum Beispiel Treibstoffe oder Öle.
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Das in 1 dargestellte schlauchförmige Filterelement 1 ist hohlzylindrisch ausgebildet und aus einer einzigen, durchgehenden Filterbahn 2 gefertigt. Diese im ursprünglichen Zustand ebene Filterbahn besitzt eingeprägte Knicklinien, entlang derer im fertig montierten Zustand Falten 3 ausgeknickt sind. Diese Falten 3 erstrecken sich zweckmäßig über die gesamte axiale Länge des Filterelementes 1, gegebenenfalls aber auch nur über einen Teilbereich, bei dem insbesondere axiale Abschnitte benachbart zur Stirnseite frei von Falten bleiben können. Die Falten 3 erstrecken sich, bezogen auf die Längsachse 4 des Filterelementes, mit einer Richtungskomponente in Umfangsrichtung des Filterelementes. Über den Umfang verteilt sind eine Mehrzahl von Falten 3 vorgesehen, wobei grundsätzlich viele unterschiedliche Faltenvarianten ausgebildet sein können. So ist es beispielsweise möglich, in Umfangsrichtung beispielsweise eine gerade Anzahl von Falten vorzusehen, also vier, sechs, acht oder mehr Falten, wobei grundsätzlich auch die Möglichkeit besteht, eine ungerade Faltenanzahl in Umfangsrichtung vorzusehen. Die Falten eines Filterelementes weisen vorteilhaft die gleiche Faltengeometrie auf. Falten benachbarter Faltenbahnen können axial versetzt zueinander angeordnet sein oder auch parallel zueinander verlaufen. Auch die auf die Radialrichtung bezogene Faltentiefe kann sich bei verschiedenen Filterelementen unterscheiden, sie ist jedoch zweckmäßig innerhalb eines Filterelementes für alle Falten gleich.
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Ein gemeinsames Merkmal sämtlicher Falten 3 ist, dass diese schräg verlaufen, also eine Faltenkante aufweisen, die eine Richtungskomponente in Umfangsrichtung besitzt und somit gegenüber einer Längsebene durch die Längsachse 4 einen Winkel einschließt. Ein in dieser Weise hergestelltes Filterelement besitzt neben einer erhöhten Stabilität auch eine erhöhte Filterfläche verglichen mit einem Filterelement, welches lediglich radial gefaltete und über den Umfang verteilte Falten ohne Richtungskomponente in Umfangsrichtung aufweist. Die Filterfläche liegt beispielhaft zwischen 110 % und 160 % gegenüber der Filterfläche eines herkömmlichen Faltenfilters. Die Prägetiefe der Präge- bzw. Knicklinien beträgt vorteilhaft zwischen 20 % und 80 % der Dicke der Filterbahn, insbesondere zwischen 40 % und 60 %.
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Bevorzugte Grundgeometrie des fertig geformten Filterelementes ist die Zylinderform mit innen liegendem, zylinderförmigem Reinraum, wobei grundsätzlich auch alternative Grundgeometrien infrage kommen, so z.B. die in 1a dargestellte konische Form.
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2 zeigt in stark vereinfachter Ausführung eine Einrichtung zum Einprägen von Knicklinien in eine ebene Filterbahn 2. Diese Einrichtung umfasst ein Walzenpaar mit Prägewalzen 5 und 6, die auf ihrem Umfang Prägekonturen 7 und 8 aufweisen, über die das Prägemuster in die Filterbahn 2 eingeprägt wird. Zwischen den Walzen 5 und 6 wird die ebene Filterbahn 2 hindurchgefördert, wobei mit dem Umlaufen der Prägewalzen 5 und 6 die Prägekonturen 7 und 8 in Kontakt mit der Filterbahn 2 gelangen und hierbei das gewünschte Prägemuster erzeugen. Zweckmäßig sind die Prägekonturen 7 und 8 winkelversetzt zueinander angeordnet, so dass in Achsrichtung gesehen an unterschiedlichen Stellen an unterschiedlichen Flächenseiten der Filterbahn 2 Prägemuster eingeprägt werden.
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Nachdem das gewünschte Prägemuster einseitig oder zweiseitig in die Filterbahn 2 eingebracht ist, wird diese zu einem Schlauch zusammengerollt, wofür die seitlichen Kantenbereiche der Filterbahn zweckmäßig in Überdeckung gebracht und miteinander verbunden werden, beispielsweise mittels Verklebens, Verschweißens, Verprägens oder einer sonstigen Verbindungsart. Hierbei kann es zweckmäßig sein, diesen seitlichen Kantenbereich zumindest an einer Seite mithilfe einer Prägung in der Materialdicke zu reduzieren und bei einer Überlappung der beiden seitlichen Kantenbereiche eine Gesamtdicke des Materials zu erreichen, die die Stoffdicke der Filterbahn ohne Prägung nicht oder nur geringfügig überschreitet.
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Nach dem Verbinden der seitlichen Kantenbereiche besitzt die Filterbahn Schlauchform, jedoch weist die Filterbahn noch keine ausgeknickten Falten auf. Um diese Falten herzustellen, wird die zusammengerollte Filterbahn axial zusammengestaucht, wodurch sich die Falten entlang der vorgesehenen Knicklinien ausstülpen können. Durch die eingebrachten Prägelinien ist bereits eine bevorzugte Ausknickrichtung für die Falten vorgesehen, nämlich bei einer Einprägung einer Knicklinie von oben, bezogen auf die 2, ein Ausknicken nach unten bzw. umgekehrt. Im zusammengerollten Zustand der Filterbahn entspricht dies einem Ausknicken radial nach innen bzw. radial nach außen.
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Zur Unterstützung der Faltenbildung können Hilfsmaßnahmen vorgesehen sein, beispielsweise in Form von radialen Abstützungen auf der Außenseite und/oder der Innenseite des Schlauches. Möglich ist aber auch eine Unterstützung der Faltenbildung durch Druckluftstöße, durch Zahnräder, Paddel, Raupenbänder, Bürsten bzw. Bürstenbänder, formgebende aufblasbare Kissen, Kettenbänder oder dergleichen.
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Um den Schlauch auf seine endgültige Länge zu bringen, wird dieser vor oder nach dem Stauchen und der Ausbildung der Falten abgelängt. An den axialen Stirnseiten des Filterschlauches kann jeweils eine Stirnseite angebracht werden.
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In den 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel eines Filterelementes 1 mit insgesamt vier über den Umfang verteilten und radial ausgestellten Falten 3 dargestellt, die jeweils über einen abgeschrägten Abschnitt miteinander verbunden sind. 4 zeigt die ebene Filterbahn 2 mit eingeprägten Prägelinien 9, wobei Prägelinien mit durchgezogenem Strich und in strichlierter Ausführung auf gegenüberliegende Flächenseiten der Filterbahn 2 eingebracht sind, wodurch eine bevorzugte Knickrichtung in die jeweils andere Richtung entsteht.
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Eingetragen sind in 4 auch Mittellinien 10 im seitlichen Kantenbereich links und rechts der Filterbahn 2, bezogen auf die Längsachse 4, die zugleich die Längsrichtung darstellt, in der die Filterbahn durch die Walzen gezogen wird. Die Mittellinien 10 im seitlichen Kantenbereich stellen Symmetrielinien durch das Prägemuster einer seitlichen Falte dar. Beim Zusammenrollen der Filterbahn 2 zu einem Filterschlauch werden diese Mittellinien 10 in Überdeckung gebracht, um eine in Umfangsrichtung gleichmäßige Faltenverteilung und -ausprägung zu erreichen. Parallel zu den Mittellinien 10 sind nach außen versetzt Schnittlinien 11 eingetragen, entlang derer die Filterbahn 2 an beiden seitlichen Bereichen abgeschnitten wird. Der Bereich jeweils zwischen Mittellinie 10 und Schnittlinie 11 definiert den Überlappungsbereich, in dem sich im zusammengerollten Zustand die seitlichen Kanten überlappen.
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Wie dem Prägemuster nach 4 zu entnehmen, weisen die Prägelinien 9 zum Teil gegenüber der Längsachse 4 einen Winkel auf. Im zusammengerollten, jedoch noch nicht gestauchten Zustand verlaufen diese Prägelinien in Umfangsrichtung. Nach dem Stauchen und Ausbilden der Falten bilden diese Prägelinien Filterkanten, die bezogen auf die Längsachse des Filterelementes schräg verlaufen und eine Richtungskomponente in Umfangsrichtung besitzen.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein schlauchförmiges Filterelement 1 ist in 5 dargestellt, die zugehörige ebene Filterbahn 2 zeigt 6. Wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein schlauchförmiges Filterelement 1 mit über den Umfang verteilt insgesamt vier Falten, die sich jedoch im Hinblick auf ihre Geometrie vom vorherigen Ausführungsbeispiel unterscheiden. Wie 5 zu entnehmen, weist das Filterelement 1 in Umfangsrichtung gesehen konkav geformte Übergangsbereiche zwischen den konvex überstehenden Falten 3 auf. Des Weiteren unterscheidet sich der Zuschnitt der ebenen Filterbahn 2 gemäß 6 dahingehend, dass die Linie 10 im linken und rechten seitlichen Kantenbereich, die beim Einrollen der Filterbahn 2 in Überdeckung gebracht wird, nicht die Mittellinie zwischen den Konturlinien 9 einer Falte ist, sondern gegenüber der Mittel- bzw. Symmetrielinie seitlich verschoben ist. Die Verschiebung der Linie 10 in einem seitlichen Kantenbereich wird durch eine korrespondierende Verschiebung der zweiten Linie 10 im gegenüberliegenden, seitlichen Kantenbereich kompensiert. Gleiches gilt für die Schnittlinien 11, die gegenüber den Linien 10 mit geringfügigem seitlichen Abstand parallel nach außen verlagert sind. Da die Verschiebung außerhalb der Symmetrie- bzw. Mittellinie sowohl im linken als auch im rechten Seitenbereich durchgeführt wird, ergibt sich beim Verbinden des Schlauches wieder eine regelmäßige, gleichförmige Faltenstruktur.
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Weitere Ausführungsbeispiele für Filterelemente 1 und zugehörige Filterbahnen 2 mit unterschiedlichen Prägemustern sind in den 7 und 8 bzw. 9 und 10 dargestellt. In den 7 und 8 ist das Filterelement 1 in Umfangsrichtung gesehen sechseckig ausgebildet und weist keine konkaven Einschnitte auf. Die Linien 10 stellen hier Symmetrie- bzw. Mittellinien zwischen den Prägemustern der Falten dar.
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Das Filterelement im Ausführungsbeispiel nach den 9 und 10 weist dagegen in Umfangsrichtung konvex herausragende Falten 3 auf, die jeweils über einen konkav geformten Abschnitt miteinander verbunden sind. Es sind insgesamt acht über den Umfang verteilte Falten 3 vorgesehen. Die Linien 10, die die Überdeckungslinien des zusammengerollten Filterelementes darstellen, liegen bezogen auf das Prägemuster außerhalb der Symmetrielinie, wobei aufgrund der gleichmäßigen Verschiebung im linken und rechten seitlichen Kantenbereich in Überdeckung wieder ein symmetrisches Faltenmuster erreicht wird.
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Das Filterelement eignet sich insbesondere für den Einsatz in einer Filtereinrichtung für die Filtration von Verbrennungsluft in Brennkraftmaschinen. Es ist aber auch eine Anwendung für die Filtration der Fahrzeuginnenraumluft oder allgemein für die Filtration in Fahrzeugen möglich.