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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer Verbindungsstelle
an einer Wickelrolle, die in einer Wickelmaschine an einer Walze
anliegt und mit der Walze einen Auflagenip bildet, bei dem man eine
gerissene Materialbahn an der Wickelrolle bei Erzeugung eines Bahnendes
und in einem Zufuhrbereich bei Erzeugung eines Bahnanfangs jeweils
derart durchtrennt, dass das Bahnende und der Bahnanfang benachbart
zueinander liegen und dass das Bahnende und der Bahnanfang durch
einen quer verlaufenden Verbindungsstreifen einseitig, insbesondere
unterseitig miteinander verbunden werden.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Aufwickeln einer Materialbahn
zu einer Wickelrolle mit einer Walze, an der die Wickelrolle beim Wickeln
in einer Wickelmaschine anliegt, einer Quertrenneinrichtung zur
Erzeugung eines Bahnanfangs und einer Einrichtung zur Aufbringung
eines Verbindungsstreifens auf ein Bahnende und den Bahnanfang,
welche benachbart zueinander liegen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer Papierbahn als Beispiel
für eine
Materialbahn beschrieben. Sie ist jedoch auch bei anderen Materialbahnen
anwendbar, die in ähnlicher
Weise zu relativ großen
Rollen aufgewickelt werden müssen,
nämlich zu
Rollen mit einem Durchmesser im Bereich von 0,5 bis 3,0 m und einer
Breite im Bereich von 0,2 bis 5,0 m.
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Eine
Papierbahn wird quasi endlos produziert. Um später für den Versand und einen Verwender
handhabbar zu sein, wird sie zu so genannten Versandrollen aufgewickelt.
Kurz vor dem Aufwickeln wird die Papierbahn in der Regel noch durch
Längsschneiden
in schmalere Teilbahnen unterteilt. Die Breite der Teilbahnen bestimmt
dann die axiale Länge
der Wickelrollen.
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Im
Idealfall wird eine Wickelrolle von Anfang bis Ende durchgehend
gewickelt. In diesem Fall tritt keine Unterbrechung des Wickelvorgangs
auf.
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In
der Realität
ist es aber praktisch unvermeidlich, dass die Papierbahn ab und
zu reißt.
In diesem Fall wird der Wickelvorgang unterbrochen. Um wieder geordnete
Wickelverhältnisse
herzustellen, muss die Papierbahn wieder zusammengeklebt werden.
Hierzu wird das Bahnende, also das Ende der Papierbahn, die bereits
auf die Wickelrolle aufgewickelt ist, begradigt. Die Bedienungsperson
erzeugt also einen Schnitt durch die Papierbahn, der möglichst
rechtwinklig zur Laufrichtung der Papierbahn beim Wickeln verlaufen
soll. In ähnlicher
Weise wird der Anfang der Papierbahn begradigt, also der Teil der
Papierbahn, der von einer Quelle, beispielsweise einer Abwickelvorrichtung,
zugeführt
wird.
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Man
muss dann das Bahnende und den Bahnanfang zusammen bringen, wobei
man zuvor eine Klebeschicht so aufgebracht hat, dass sie zwischen
das Bahnende und den Bahnanfang überlappend
zu liegen kommt. Wenn Bahnende und Bahnanfang so zusammengefügt worden
sind, kann der Wickelvorgang wieder gestartet werden.
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Das
Herstellen einer derartigen Klebeverbindung erfordert von der Bedienungsperson
eine gewisse Geschicklichkeit. Die Bedienungsperson muss nämlich mehrere
Anforderungen erfüllen.
Zum einen sollte sich der Klebstoff nur zwischen den beiden Abschnitten
der Papierbahn befinden, also zwischen dem Bahnende und dem Bahnanfang.
Darüber
hinausgehender Klebstoff birgt die Gefahr, dass sich weitere Papierbahnlagen
auf der Wickelrolle untereinander verkleben. Die über den
Klebestreifen hinausgehenden freien Abschnitte von Bahnende und Bahnanfang
dürfen
hingegen nicht zu groß sein.
Derartige "Fahnen" können sich
beim Weiterwickeln in nicht vorhersehbarer Weise umfalten und führen dann
zu einer weiteren Störung
des Wickelvorgangs mit der Gefahr eines erneuten Bahnabrisses.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein schnelles und sicheres
Erzeugen einer Verbindungsstelle in der Aufrollung einer Materialbahn
zu ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- – dass
die an der Wickelrolle anliegende Materialbahn bei Erzeugung eines
ersten Bahnendes und einer Bahnschwarte an einer Position durchtrennt wird,
deren Abstand zum Auflagenip an der Walze genauso groß ist wie
der Abstand einer an der Walze angeordneten Einrichtung zur temporären Erfassung
der eingeführten
Materialbahn zum Auflagenip,
- – dass
das erste Bahnende an der Wickelrolle vorzugsweise fixiert wird,
- – dass
danach die Wickelrolle zwecks Entfernung der erzeugten Bahnschwarte
in Laufrichtung der Materialbahn gedreht wird,
- – dass
die neue Materialbahn auf die Walze gebracht und von der Einrichtung
temporär
erfasst wird,
- – dass
das vorzugsweise an der Wickelrolle fixierte erste Bahnende gelöst und auf
die Walze gebracht wird,
- – dass
die neue Materialbahn und das erste Bahnende gleichzeitig oder zeitlich
versetzt mittels einer Quertrenneinrichtung bei Erzeugung eines zweiten
Bahnendes und eines Bahnanfangs derart durchtrennt werden, dass
das zweite Bahnende und der Bahnanfang benachbart zueinander liegen,
- – dass
wenigstens das abgetrennte erste Bahnende entfernt wird,
- – dass
das zweite Bahnende und der Bahnanfang durch den quer verlaufenden
Verbindungsstreifen einseitig, insbesondere unterseitig miteinander verbunden
werden.
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Die
erfindungsgemäße Aufgabe
wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahrensschritte lassen
also die Erzeugung einer Verbindungsstelle in der Aufrollung in
Form eines so genannten Butt Splice, also einer Stoßverbindung
zu. Dieser Butt Splice besitzt generell den Vorteil, dass die Verbindungsstelle
nicht die doppelte Bahndicke aufweist und auch kein stufenförmiger Absatz
(Stoß)
an der Verbindungsstelle entsteht. Ein überlappender Stoß an der Verbindungsstelle
kann in nachfolgenden Verarbeitungsmaschinen zu Störungen und
sogar zu Schäden
führen.
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Mit
dieser Vorgehensweise ist es erforderlich, dass man verschiedene
Parameter der Wickelvorrichtung kennt, nämlich den derzeitigen Durchmesser
der Wickelrolle, den Durchmesser der Walze, an der die Wickelrolle
anliegt, und die Lage der Einrichtung zur temporären Erfassung des erzeugten ersten
Bahnendes und der neuen Materialbahn. Wenn diese Daten bekannt sind,
kann man auf einfache Weise die Umfangslängen von Wickelrolle und Walze
errechnen, die aufeinander abgestimmt werden müssen.
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Diese
Vorgehensweise kann man sowohl bei einem Stütz- oder Kontaktwalzenwickler
verwenden, bei dem die Wickelrolle zentrisch gehalten wird und nur
unter einem gewissen Druck an der Walze anliegt, als auch bei einem
Doppeltragwalzenwickler, bei dem die Wickelrolle auf zwei Tragwalzen
ruht.
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Vorzugsweise
wird die Position, an der die Materialbahn an der Wickelrolle durchtrennt
werden soll, mit einer Hilfseinrichtung angezeigt. Dies macht es
für die
Bedienungsperson einfacher, die Materialbahn an der Wickelrolle
zu durchtrennen. Mit der Hilfseinrichtung ist es daher möglich, den
Verbindungsvorgang zumindest teilweise dadurch zu automatisieren,
dass die Bedienungsperson von sich aus keine Berechnungen mehr vornehmen
muss. Die Berechnungen werden vielmehr im System, also in der Wickelmaschine,
vorgenommen, so dass die Bedienungsperson sozusagen nur noch gewisse
Vorgaben nacharbeiten muss.
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Hierbei
ist bevorzugt, dass die Position berührungslos angezeigt wird. Dies
hält die
Gefahr gering, dass die Wickelrolle bzw. darauf aufgewickelte Lagen
der Materialbahn beschädigt
werden.
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Besonders
bevorzugt ist, dass zum Anzeigen der Position ein Laser-Pointer
verwendet wird. Ein Laser-Pointer kann auf einfache Weise eine durchgehende
gerade Linie erzeugen. Dieser Linie muss die Bedienungsperson nur
mit einer geeigneten Schneideinrichtung folgen, um den geraden Schnitt
zur Herstellung des Bahnendes durchzuführen. Dabei werden üblicherweise
mehrere bereits auf der Wickelrolle aufgewickelte Lagen der Materialbahn
durchtrennt.
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Im
Hinblick auf einen einfachen und reibungslosen Verfahrensablauf
ohne zeitraubende Vorbereitungen ist es vorteilhaft, wenn die Einrichtung
zur temporären
Erfassung der eingeführten
Materialbahn einen vorzugsweise steuer-/regelbaren Unterdruck erzeugt, der
dergestalt wirkt, dass die eingeführte Materialbahn auf der Walze
gehalten wird. Dieser Unterdruck gewährleistet eine sichere Halterung
der Bahntrume auf der Walze ohne jegliche Beeinflussung oder Veränderung
derer Eigenschaften.
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Damit
die erzeugte Bahnschwarte schnell und ohne irgendeine Schadensverursachung
aus der Wickelmaschine entfernt werden kann, wird sie bevorzugt
an mindestens einer von einer Zugfeder direkt oder indirekt beaufschlagten
Klemme befestigt. Bei einer Drehung der Wickelrolle in Laufrichtung
der Materialbahn wird sie dann nach Auflösung des letzten sie haltenden
Auflagenips aufgrund der wirkenden Federkraft vollends aus der Wickelmaschine
herausgezogen.
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Wie
bereits im genannten Stand der Technik ausgeführt, hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, wenn die neue Materialbahn vor ihrer Bringung über die
ruhende Walze mittels einer Schneideinrichtung maschinenbreit geschnitten
wird. Dadurch kann eine quer zur Laufrichtung der Materialbahn verlaufende Schnittkante
erzeugt werden, die einerseits die Einführung einer symmetrischen Materialbahn
in die Wickelmaschine erlaubt, andererseits auch ihre gleichmäßige temporäre Erfassung
durch die Einrichtung gewährleistet.
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Da
sich bei der Bringung der neuen Materialbahn über die ruhende Walze der Bahnzug
aufgrund wirkender Reibung um bis zu 70% erhöht, kann es von Vorteil sein,
wenn die Walze vor der Bringung der neuen Materialbahn entgegen
der Laufrichtung der Materialbahn gedreht wird, dass danach die
neue Materialbahn über
sie gebracht wird und dass sie zusammen so lange in Laufrichtung
der Walze bewegt werden, dass nach der Quertrennung der neuen Materialbahn
mittels der Quertrenneinrichtung das zweite Bahnende und der Bahnanfang
benachbart zueinander liegen.
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Unter
technologischen, räumlichen
und finanziellen Aspekten ist es von Vorteil, wenn das zweite Bahnende
und der Bahnanfang von ein und derselben Quertrenneinrichtung erzeugt
werden. Der Mehraufwand bei einer derartigen Ausgestaltung hält sich
in Grenzen, so dass sie wiederum eine vorzügliche Rentabilität aufweist.
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In
bevorzugter Ausführung,
insbesondere bei Bahnsorten mit niedrigen Flächengewichten, wird die erzeugte
Verbindungsstelle in Laufrichtung der Materialbahn so lange weiterbewegt,
bis auf der dem ersten Verbindungsstreifen gegenüberliegenden Seite der Materialbahn
ein zweiter Verbindungsstreifen zur beiseitigen Verbindung des zweiten
Bahnendes und des Bahnanfangs angebracht werden kann. Somit kann
eine Verbindungsstelle mit noch besseren Verbindungseigenschaften
ausgebildet werden.
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Unter
technologischen, räumlichen
und finanziellen Aspekten ist es von Vorteil, wenn das zweite Bahnende
und der Bahnanfang von ein und derselben Quertrenneinrichtung erzeugt
werden. Der Mehraufwand bei einer derartigen Ausgestaltung hält sich
in Grenzen, so dass sie wiederum eine vorzügliche Rentabilität aufweist.
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Der
quer verlaufende und vorzugsweise als Klebeband ausgebildete Verbindungsstreifen
kann sowohl automatisch als auch manuell auf das zweite Bahnende
und den Bahnanfang aufgebracht werden. Beide Möglichkeiten besitzen spezifische
Eigenschaften und Vorteile, wobei im Allgemeinen jedoch die automatische
Aufbringung des Verbindungsstreifens bevorzugt werden wird.
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In
Abhängigkeit
von den zeitlichen Gegebenheiten und Anforderungen kann der quer
verlaufende und vorzugsweise als Klebeband ausgebildete Verbindungsstreifen
bei ruhender oder sich drehender Walze auf das zweite Bahnende und
den Bahnanfang aufgebracht werden.
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Die
Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst,
- – dass
eine Durchmessermesseinrichtung vorgesehen ist, die den Durchmesser
der Wickelrolle erfasst und die mit einer Hilfseinrichtung, die
die Lage einer Trennstelle zur Erzeugung eines ersten Bahnendes
an der Wickelrolle anzeigt, oder einer Quertrenneinrichtung, die
das erste Bahnende am Umfang der Wickelrolle erzeugt, verbunden
ist, und
- – dass
eine Einrichtung zur temporären
Erfassung der eingeführten
Materialbahn vorgesehen ist.
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Weitere
erfindungsgemäße Ausgestaltungen ergeben
sich aus den vorrichtungsmäßigen Unteransprüchen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 eine
Wickelmaschine mit einer Wickelrolle nach einem Bahnabriss beim
Durchtrennen der Materialbahn am Bahnende;
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2 die
Wickelmaschine beim Herausfahren einer Bahnschwarte;
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3 die
Wickelmaschine beim Aneinanderlegen des zweiten Bahnendes und des
Bahnanfangs;
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4 die
Wickelmaschine beim Anlegen des ersten Bahnendes auf die Tragwalze;
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5 die
Wickelmaschine beim unterseitigen Verbinden des zweiten Bahnendes
und des Bahnanfangs; und
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6 die
Wickelmaschine beim oberseitigen Verbinden des zweiten Bahnendes
und des Bahnanfangs.
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Die 1 zeigt
in stark vereinfachter Form die Vorrichtung 1 (Wickelmaschine)
zum Aufwickeln einer Materialbahn 2 zu einer Wickelrolle 3.
Dargestellt ist eine Situation, in der die Materialbahn 2 gerade
abgerissen ist. Eine freie "Fahne" 4, die
ohne Spannung ist, bildet einen Rest der Materialbahn 2, die
im übrigen
auf der Wickelrolle 3 aufgewickelt ist.
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Die
Wickelrolle 3 liegt dabei in einem Wickelbett 5,
das durch zwei Tragwalzen 6, 7 gebildet ist. Beide
Tragwalzen 6, 7 weisen jeweils einen nicht näher dargestellten
Antrieb auf. Im Betrieb werden die beiden Tragwalzen 6, 7 entgegen
dem Uhrzeigersinn angetrieben. Die auf den beiden Tragwalzen 6, 7 ruhende
Wickelrolle 3 wird dadurch ebenfalls in Rotation versetzt
und zieht die Materialbahn 2 auf sich.
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Eine
Durchmessermesseinrichtung 8 stellt fortlaufend oder bei
Bedarf den Durchmesser D der Wickelrolle 3 fest. Diese
Durchmessermesseinrichtung 8 kann unterschiedliche Ausgestaltungen
aufweisen. Vorzugsweise arbeitet sie berührungslos, beispielsweise mit
Ultraschall oder Infrarot.
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Die
Wickelrolle 3 bildet mit den beiden Tragwalzen 6, 7 jeweils
einen Auflagenip 9, 10. Die Position der Auflagenips 9, 10 verändert sich
im Laufe des Wickelvorgangs. Mit zunehmendem Durchmesser D der Wickelrolle 3 wandert
die Wickelrolle 3 weiter aus dem Wickelbett 5 heraus.
Gegebenenfalls kann man die Position der Auflagenips 9, 10 oder
ihren Abstand auch für
die Bestimmung des Durchmessers D der Wickelrolle 3 verwenden.
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Nach
einem Abriss hat ein Ende 11 der Materialbahn 2 in
der Regel einen unbestimmten Verlauf. Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich,
dass die Risskante einer geraden Linie folgt. Genauso unwahrscheinlich
ist es, dass das Ende 11 rechtwinklig zur Laufrichtung
L (Pfeil) der Materialbahn 2 verläuft. Das durch den Bahnabriss
entstandene Ende 11 ist also im Grunde nicht für die Weiterverarbeitung
zu gebrauchen. Eine Bedienungsperson muss daher gewisse Maßnahmen
treffen, die nachfolgend erläutert
werden.
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Zunächst wird
die Bedienungsperson die Wickelmaschine 1 von Bahnresten
säubern
und das Ende der Materialbahn 2 am Umfang der Wickelrolle 3 provisorisch
abtrennen. Das Ende lässt
sich beispielsweise im Auflagenip 10 abtrennen, weil die
Materialbahn 2 dort zwischen der Tragwalze 7 und
der Wickelrolle 3 eingeklemmt ist.
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Für die folgende
Vorgehensweise wird davon ausgegangen, dass sich die Wickelrolle
schlupffrei auf den Tragwalzen 6, 7 bewegt, das
heißt
wenn man die Tragwalzen 6, 7 dreht, dann weiss
man aufgrund des durch die Durchmessermesseinrichtung 8 bekannten
Durchmesserverhältnisses
an der Wickelrolle 3, um wie viel sich die Wickelrolle 3 gedreht
hat.
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Die
Tragwalze 7 verfügt
weiterhin über
eine Einrichtung 12 zur temporären Erfassung von Bahntrumen.
Die Einrichtung 12 ist eine steuer-/regelbare Unterdruckzone 13,
die in die Tragwalze 7 integriert ist und die auf deren
Walzenoberfläche 7.1 wirkt.
Aus Gründen
der Übersicht
ist die Einrichtung 12 hier nur angedeutet.
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Die
Bedienungsperson trennt nun die Materialbahn 2 auf dem
Umfang der Wickelrolle 3 durch. Hierzu verwendet sie ein
Messer 15 oder ein vergleichbares Werkzeug. Üblicherweise
wird hierbei nicht nur eine einzelne äußere Lage auf der Wickelrolle 3 durchtrennt,
sondern mehrere Lagen. Die Position P, an der die Bedienungsperson
das Messer 15 durch die Lagen führt, wird ihr durch eine Hilfseinrichtung
in Ausgestaltung eines Laser-Pointers 16 angezeigt, der
durch eine Steuereinrichtung 17 angesteuert wird. Der Laser-Pointer 16 erzeugt
eine achsparallele gerade Linie am Umfang der Wickelrolle 3 und zwar
dort, wo der Schnitt geführt
werden soll.
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Die
an der Wickelrolle 3 anliegende Materialbahn 2 wird
bei Erzeugung eines ersten Bahnendes 18 und der Bahnschwarte 14 (siehe 2)
an der Position P durchtrennt, deren Abstand zum Auflagenip 10 an
der Walze 7 genauso groß ist wie der Abstand einer
an der Walze 7 angeordneten Einrichtung 12 zur
temporären
Erfassung der eingeführten
Materialbahn 2 zum Auflagenip 10.
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Wie
oben erwähnt,
bleibt hierbei der winkelmäßige Zusammenhang
zwischen der Wickelrolle 3 und den beiden Tragwalzen 6, 7 erhalten,
so dass die Steuereinrichtung 17 fortlaufend weiss, an
welcher Position sich das erste Bahnende 18 am Umfang der Wickelrolle 3 befindet.
Dieses erste Bahnende 18 ist hier aus Gründen der Übersicht
in der 2 als Dreieck dargestellt.
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Nach
der Durchtrennung der Materialbahn 2 auf dem Umfang der
Wickelrolle wird das erste Bahnende 18 an der Wickelrolle 3 fixiert.
Die Fixierung kann beispielsweise durch eine Klebung des ersten Bahnendes 18 auf
die Wickelrolle 3 erfolgen.
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Die 2 zeigt
nun die Wickelmaschine 1 beim Herausfahren einer Bahnschwarte 14.
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Die
Steuereinrichtung 17 dreht nun die beiden Tragwalzen 6, 7 in
Laufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 2 durch Betätigen der
Antriebe weiter, so dass die Bedienungsperson die Bahnschwarte 14 herausziehen
kann, die durch das Durchtrennen der äußeren Lagen der Wickelrolle 3 entstanden
ist. In der gezeigten Situation wird die erzeugte Bahnschwarte 14 an
mindestens einer von einer Zugfeder 20 direkt oder indirekt
beaufschlagten Klemme 19 befestigt und somit bei Drehung
der Wickelrolle 3 in Laufrichtung L (Pfeil) der Materialbahn 2 entfernt. Diese
Kombination von Klemme 19 und Zugfeder 20 wird
in Fachkreisen auch als Balancer bezeichnet.
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Die
aus der Wickelmaschine 1 entfernte Bahnschwarte 14 kann
danach von der Bedienperson in bekannter Weise beseitigt und gegebenenfalls der
Stoffaufbereitung einer nahen Papiermaschine zugeführt werden.
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Die 3 zeigt
die Wickelmaschine 1 beim Einbringen der neuen Materialbahn 2.
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Dabei
wird die vorab maschinenbreite geschnittene neue Materialbahn 2 über die
ruhende Tragwalze 7 gebracht und von der Einrichtung 12 temporär erfasst.
Die Einrichtung 12 kommt dabei im oberen Bereich der Tragwalze 7,
vorzugsweise zwischen einer 12- und 1-Uhr-Position, zum Stillstand. Danach
wird die Materialbahn 2 in Laufrichtung L (Peil) der Materialbahn 2 nach
der Einrichtung 12 mittels einer Quertrenneinrichtung 21 bei
Erzeugung eines Bahnanfangs 22 durchtrennt.
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Die 4 zeigt
nun die Wickelmaschine 1 beim Anlegen des ersten Bahnendes 18 auf
die Tragwalze 7.
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Hierbei
wird das an der Wickelrolle 3 temporär fixierte erste Bahnende 18 von
derselben gelöst und
auf die Tragwalze 7 gebracht. Dieser Vorgang wird im Allgemeinen
manuell durchgeführt
werden.
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Danach
wird das erste Bahnende 18 mittels der Quertrenneinrichtung 21 bei
Erzeugung eines zweiten Bahnendes 23 derart durchtrennt,
dass das zweite Bahnende 23 und der Bahnanfang 22 benachbart
zueinander liegen. Die Quertrenneinrichtung 21 zur Erzeugung
des zweiten Bahnendes 23 ist in vorliegender Ausführung identisch
mit der Quertrenneinrichtung 21 zur Erzeugung des Bahnfangs 22.
Jedoch können
sie auch verschieden sein. Anschließend wird wenigstens das abgetrennte
erste Bahnende 18 in bekannter Weise entfernt.
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Im
nächsten
Verfahrensschritt werden, wie in der 5 dargestellt,
das zweite Bahnende 23 und der Bahnanfang 22 durch
den quer verlaufenden Verbindungsstreifen 24 einseitig,
das heißt
im vorliegenden Fall unterseitig miteinander verbunden. Die Verbindung
kann im Bereich der Quertrenneinrichtung 21 stattfinden.
Für die
automatische Aufbringung des Verbindungsstreifens 24 auf
die beiden Bahntrume 22, 23 bei Ausbildung einer
Verbindungsstelle 25 ist eine dem Fachmann bekannte Einrichtung 26 vorgesehen.
Selbstverständlich
kann der Verbindungsstreifen 24 auch manuell aufgebracht
werden.
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Und
letztlich zeigt die 6 die Wickelmaschine 1 beim
oberseitigen Verbinden des zweiten Bahnendes 23 und des
Bahnanfangs 22.
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Dabei
wird die erzeugte Verbindungsstelle 25 in Laufrichtung
L (Pfeil) der Materialbahn 2 so lange weiterbewegt, bis
auf der dem ersten Verbindungsstreifen 24 gegenüberliegenden
Seite der Materialbahn 2 ein zweiter Verbindungsstreifen 27 zur beidseitigen
Verbindung des zweiten Bahnendes 23 und des Bahnanfangs 22 angebracht
werden kann. In bevorzugter Ausführung
werden die beiden Verbindungsstreifen 24, 27 von
ein und derselben Einrichtung 26 auf das zweite Bahnende 23 und
den Bahnanfang 22 aufgebracht. Das Aufbringen des zweiten
Verbindungsstreifens 27 erfolgt bei vorzugsweisem Stillstand
im oberen Bereich der Wickelrolle 3, vorzugsweise zwischen
einer 1- und 2-Uhr-Position.
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Der
jeweilige quer verlaufende und vorzugsweise als Klebeband 28 ausgebildete
Verbindungsstreifen 24, 27 wird bei ruhender oder
sich drehender Tragwalze 7 auf das zweite Bahnende 23 und
den Bahnanfang 22 aufgebracht.
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Nach
der Herstellung der vollwertigen Verbindung an der Verbindungsstelle 25 kann
die Wickelmaschine 1 auf Produktionsgeschwindigkeit hochgefahren
und die Materialbahn 2 laufend auf die Wickelrolle 3 aufgewickelt
werden.
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Zusammenfassend
ist festzuhalten, dass durch die Erfindung ein schnelles und sicheres
Erzeugen einer Verbindungsstelle in der Aufrollung einer Materialbahn
ermöglicht
wird.
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- 1
- Vorrichtung
(Wickelmaschine)
- 2
- Materialbahn
- 3
- Wickelrolle
- 4
- "Fahne"
- 5
- Wickelbett
- 6
- Tragwalze
- 7
- Tragwalze
- 7.1
- Walzenoberfläche
- 8
- Durchmessermesseinrichtung
- 9
- Auflagenip
- 10
- Auflagenip
- 11
- Ende
- 12
- Einrichtung
- 13
- Unterdruckzone
- 14
- Bahnschwarte
- 15
- Messer
- 16
- Laser-Pointer
(Hilfseinrichtung)
- 17
- Steuereinrichtung
- 18
- (Erstes)
Bahnende
- 19
- Klemme
- 20
- Zugfeder
- 21
- Quertrenneinrichtung
- 22
- Bahnanfang
- 23
- (Zweites)
Bahnende
- 24
- (Erster)
Verbindungsstreifen
- 25
- Verbindungsstelle
- 26
- Einrichtung
- 27
- Zweiter
Verbindungsstreifen
- 28
- Klebeband
- D
- Durchmesser
- L
- Laufrichtung
(Pfeil)
- P
- Position