DE102006046085A1

DE102006046085A1 - Ausrücklager

Info

Publication number: DE102006046085A1
Application number: DE102006046085A
Authority: DE
Inventors: Rainer Dipl.-Ing. Schübel
Original assignee: Schaeffler KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 2006-09-28
Filing date: 2006-09-28
Publication date: 2008-04-03

Abstract

Ausrücklager für eine Schalttrennkupplung eines Kraftfahrzeugs, wobei das Ausrücklager (1, 16) ein, bezogen auf die Drehachse (7), schräg angeordnetes Wälzlager (4) aufweist, dessen Wälzkörper (5, 17) zwischen einem Innenring (3, 18) und einem relativ dazu verschiebbaren Außenring (2, 19) angeordnet sind.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Ausrücklager für eine Schalttrennkupplung eines Kraftfahrzeugs.
Hintergrund der Erfindung
Ausrücklager für Kupplungen in Kraftfahrzeugen bestehen zumeist aus einem drehstarr auf einer Schiebehülse angeordneten Lagerring und einer mit der Drehzahl der Kupplung rotierenden Lagerschale, wobei zwischen den beiden Bauteilen Wälzkörper angeordnet sind, die sich um eine gemeinsame Rotationsachse drehen. Die Verschiebung des Ausrücklagers bewirkt die Auslenkung einer Tellerfeder, die das Ein- und Ausrücken der Kupplung steuert. Die Verschiebung erfolgt über ein manuell zu betätigendes Kupplungspedal oder ein automatisches Betätigungssystem. Bei einer manuellen Betätigung wird die Bewegung des Pedals über einen Bowdenzug und einen Ausrückhebel auf ein Führungsrohr des Ausrücklagers übertragen. Daneben sind manuelle oder automatisierte Betätigungssysteme bekannt, die beispielsweise hydraulisch betätigt sein können. Diese umfassen einen Geber- und einen Nehmerzylinder, die durch eine Hydraulikleitung verbunden sind.
Bei herkömmlichen Ausrücklagern für Kupplungen ist das Wälzlager zumeist als Kugellager oder Schrägkugellager ausgelegt. Mit derartigen Kugellagern oder Schrägkugellagern erfolgt eine Lagerung in Radialrichtung. Die Tellerfeder der Kupplung, insbesondere deren Zungenspitzen, weisen im Kontaktbereich mit dem Ausrücklager relativ hohe Formfehler auf, die bei herkömmlichen Ausrücklagern beim Betätigen der Kupplung zum Rupfen der Kupplung führen. Um diesem Mangel abzuhelfen sind bereits spezielle Ausrücklager vorgeschlagen worden, bei denen eine zusätzliche Axialwinkelscheibe eingesetzt wird, um Formabweichungen im Bereich der Tellerfeder auszugleichen. Obwohl damit zufrieden stellende Ergebnisse erreicht worden sind, führt die Axialwinkelscheibe als zusätzliches, spanend nachbearbeitetes Bauteil zu einem erhöhten Bauaufwand, einer größeren Anzahl von Einzelteilen und höheren Kosten.
Aus der DE 7 245 141 U ist ein selbstzentrierendes Kupplungsausdrücklager bekannt, das als Schrägkugellager ausgebildet ist. Um einen Versatz zwischen der Drehachse der Kupplung und der Kupplungsdruckfeder auszugleichen, ist das gesamte Ausrücklager winkelbeweglich gehaltert.
Auch in der GB 2 260 589 A wird das Problem angesprochen, dass bei einer nicht optimalen Ausrichtung der Tellerfeder und des Ausrücklagers Vibrationen entstehen können, die als störend empfunden werden. Um diese Vibrationen des Kupplungspedals zu reduzieren, wird vorgeschlagen, ein Pendellager als Ausrücklager einzusetzen, das relativ zur Tellerfeder der Kupplung schwenkbar ist.
Zusammenfassung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ausrücklager anzugeben, das Formabweichungen im Bereich der Tellerfeder ausgleicht und einfach aufgebaut ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Ausrücklager der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass es ein bezogen auf die Drehachse schräg angeordnetes Wälzlager aufweist, dessen Wälzlager zwischen einem Innenring und einem relativ dazu verschiebbaren Außenring angeordnet sind.
Das schräg angeordnete Wälzlager ist in der Lage, sowohl radiale als auch axiale Kräfte zu übertragen. Der radiale Ausgleich ergibt sich automatisch aus der Anordnung des Wälzlagers, anders als im Stand der Technik werden dazu keine weiteren Bauteile, etwa die erwähnte Axialwinkelscheibe, benötigt. Das erfindungsgemäße Ausrücklager ist somit besonders einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar.
Es wird besonders bevorzugt, dass zwischen Innenring und Außenring des Wälzlagers wenigstens ein Dichtungselement angeordnet ist. Vorzugsweise weist das Ausrücklager zwei an gegenüberliegenden Seiten der Wälzkörper angeordnete Dichtungselemente auf. Es ist auch möglich, dass das Dichtungselement als Spaltdichtung ausgebildet ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Ausrücklager können die Wälzkörper tonnenförmig, zylinderförmig oder kugelförmig ausgebildet sein, die Form der Wälzkörper ist dabei an die Form des Innenrings und des Außenrings angepasst.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung können der Außenring und der Innenring konvex gekrümmt sein, sodass die Wälzkörper von Innenring und Außenring umschlossen sind.
Es ist besonders günstig, wenn der Winkel zwischen der Längsachse der Wälzkörper des schräg angeordneten Wälzlagers und der Drehachse 10° bis 80°, vorzugsweise 30° bis 60°, beträgt. Der Winkel wird in Abhängigkeit der jeweiligen Anforderungen an den radialen oder axialen Ausgleich passend gewählt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben. Die Figuren sind schematische Darstellungen und zeigen:
1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ausrücklagers in einer geschnittenen Seitenansicht; und
2 ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Ausrücklagers.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
Das in 1 gezeigte Ausrücklager 1 besteht im Wesentlichen aus einem Außenring 2 und einem Innenring 3, die ein Wälzlager 4 umgeben. Das Wälzlager 4 umfasst eine Mehrzahl von Wälzkörpern 5, die von einem Käfig 6 gehalten werden.
Wie in 1 gezeigt ist, sind der Außenring 2 und der Innenring 3 konvex gekrümmt, die tonnenförmigen Wälzkörper 5 sind innerhalb des gewölbten Außenrings 2 und des gewölbten Innenrings 3 aufgenommen.
Der Außenring besteht aus einem näherungsweise parallel zur Drehachse 7 verlaufenden Axialabschnitt 8, an den sich ein gekrümmter Abschnitt 9 anschließt. Am gegenüberliegenden Ende des Außenrings 2 befindet sich ein Endabschnitt 10, der näherungsweise parallel zur Drehachse 7 angeordnet ist und an dem die Betätigungskraft bei einer Betätigung der Kupplung angreift. Zwischen dem Außenring 2 und dem Innenring 3 sind Dichtungselemente 11, 12 angeordnet, die in 1 lediglich schematisch dargestellt sind. Die Dichtungselemente 11, 12 können als Spaltdichtungen ausgebildet sein. Die Dichtungselemente bestehen aus einem flexiblen Material, sodass sie die zwischen dem Außenring 2 und dem Innenring 3 vorhandenen Spalte auch dann gegen über Schmutz und Feuchtigkeit abdichten, wenn Außenring 2 und Innenring 3 gegeneinander verschoben sind.
Der Innenring 3 umfasst einen Axialabschnitt 13, der parallel zur Drehachse 7 angeordnet ist und einen sich daran anschließenden gekrümmten Abschnitt 14, der an die Form der Wälzkörper 5 angepasst ist. Kupplungsseitig schließt sich an den gekrümmten Abschnitt 14 ein radialer Abschnitt 15 an, der eine Ringfläche bildet. Bei einer Betätigung der Kupplung kommt es zu einer Verschiebung des Innenrings 3 relativ zum Außenring 2, sodass die durch den radialen Abschnitt 15 gebildete Ringfläche an den Zungen der Tellerfeder der Kupplung anliegen und die Kupplung dadurch öffnen.
Das Ausrücklager 1 ist in der Lage, Formabweichungen der Kupplungszungen der Tellerfeder durch das schräg gestellte Wälzlager 4 auszugleichen. Der Winkel, um den die Wälzkörper 5 gegenüber der Drehachse 7 verdreht sind, wird dabei in Abhängigkeit von der Größe der Ausgleichsbewegung gewählt.
2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Ausrücklagers in einer geschnittenen Seitenansicht, wobei lediglich der untere Bereich des Ausrücklagers gezeigt ist. Das Ausrücklager 16 weist in Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel ein bezogen auf die Drehachse schräg angeordnetes Wälzlager auf, dessen Wälzkörper 17 zwischen einem Innenring 18 und einem relativ dazu verschiebbaren Außenring 19 angeordnet sind. Kupplungsseitig ist im Bereich eines umbördelten Endabschnitts 20 ein Dichtungselement 21 vorgesehen, das den Spalt zwischen Innenring 18 und Außenring 19 abdichtet. Der kugelförmige Wälzkörper 17 ist in einem Käfig 22 gehaltert.

1: Ausrücklager
2: Außenring
3: Innenring
4: Wälzlager
5: Wälzkörper
6: Käfig
7: Drehachse
8: Axialabschnitt
9: gekrümmter Abschnitt
10: Endabschnitt
11: Dichtungselement
12: Dichtungselement
13: Axialabschnitt
14: gekrümmter Abschnitt
15: radialer Abschnitt
16: Scheibe
17: Wälzkörper
18: Innenring
19: Außenring
20: Endabschnitt
21: Dichtungselement
22: Käfig

Claims

Ausrücklager für eine Schalttrennkupplung eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausrücklager (1, 16) ein bezogen auf die Drehachse (7) schräg angeordnetes Wälzlager (4) aufweist, dessen Wälzkörper (5, 17) zwischen einem Innenring (3, 18) und einem relativ dazu verschiebbaren Außenring (2, 19) angeordnet sind.
Ausrücklager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Innenring (3, 18) und dem Außenring (2, 19) wenigstens ein Dichtungselement (11, 12, 21), vorzugsweise zwei an gegenüberliegenden Seiten der Wälzkörper (5) angeordnete Dichtungselemente (11, 12) angeordnet sind.
Ausrücklager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (11, 12, 21) als Spaltdichtung ausgebildet ist.
Ausrücklager nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wälzkörper (5, 17) tonnenförmig oder zylinderförmig oder kugelförmig ausgebildet sind.
Ausrücklager nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenring (2, 19) und der Innenring (3, 18) konvex gekrümmt sind.
Ausrücklager nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkel zwischen der Längsachse der Wälzkörper (5) des schräg angeordneten Wälzlagers (4) und der Drehachse 10 bis 80°, vorzugsweise 30 bis 60°, beträgt.