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Die
Erfindung betrifft ein Befestigungselement zur Befestigung einer
flexiblen Materialbahn an einem Steg mit einem freien Ende, insbesondere
zur Befestigung eines Energie- oder Schattierschirms an einem Steg
eines Führungsprofils
in einem Gewächshaus,
umfassend eine ein inneres Volumen umschließende, längsseitig geöffnete äußere Schale und
wenigstens einen von der äußeren Schale
in das innere Volumen abstehenden Widerhaken.
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Es
ist bekannt, dass bei Gebäuden
mit großflächiger Verglasung,
insbesondere bei Treib- und Gewächshäusern, aber
auch bei modernen Bürogebäuden, die
Konstanthaltung des Innenklimas am Tage bei starker Sonneneinstrahlung
wie auch in der Nacht bei Wärmeabstrahlung
in die Umgebung nur mit aufwendiger Klimatisierungstechnik zu erreichen ist.
Um am Tage die Aufheizung eines Gewächshauses durch die Sonneneinstrahlung
zu vermeiden oder zumindest konstant zu halten oder/und während der
Nacht eine zu starke Auskühlung
des Gewächshauses
zu vermeiden, besteht der Bedarf, die Sonneneinstrahlung am Tage
sowie die Wärmeabstrahlung
in der Nacht präzise
zu steuern. Dies kann vergleichsweise einfach durch sogenannte Energieschirme
oder Schattierschirme erreicht werden. Diese werden zur Abschirmung
der Sonneneinstrahlung bzw. zur Verhinderung der Auskühlung entlang
der Glasflächen
ausgebreitet und, falls ein Wärmeaustausch
mit der Umgebung gewünscht
wird, wieder eingezogen.
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Die
als flexible Materialbahnen ausgeführten Energie- oder Schattierschirme
werden dabei einseitig über
Befestigungselemente der vorstehenden Art an einem Steg eines Führungsprofils
befestigt und mit diesem aus der ausgebreiteten in die eingezogene
Position und in umgekehrte Richtung bewegt.
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Bei
einem aus der Praxis bekannten Schattierschirm sind die Befestigungselemente
um 180° umgebogene
Blechstreifen aus V2A-Stahl ausgebildet. Die sich dabei gegenüberliegenden
Abschnitte des Blechstreifens umschließen einen schmalen Raum, in
welchen der Steg, an dem die flexible Materialbahn befestigt werden
soll, eingeführt
werden kann. Um ein unbeabsichtigtes Herausrutschen der Materialbahn
bei Zugbelastung zu erschweren, weisen die sich gegenüberliegenden
Blechabschnitte im Bereich ihrer Enden jeweils einen aus den Abschnitten
ausgestanzten und einwärtsgebogenen
Widerhaken auf. Insgesamt weist dieses Befestigungselement keine
zufriedenstellenden Befestigungseigenschaften auf, so dass bei starker
Zugbelastung des befestigten Schattierschirmes ein Herausrutschen desselben
nicht sicher vermieden werden kann.
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Ein
weiteres aus der Praxis bekanntes Befestigungselement ist aus Kunststoff
gefertigt und umfasst zwei parallele Schenkel, welche durch eine entsprechende
Materialvorspannung gegeneinander gepresst sind, so dass das von
ihnen umschlossene Volumen minimal ist. An der Innenseite der Schenkelenden
ist jeweils ein dreieckiger Vorsprung vorgesehen, welcher im montierten
Zustand des Befestigungselementes als Widerhaken fungiert. Aufgrund der
starken Vorspannung der Schenkel wird die zu befestigende Materialbahn
stark an den von den Schenkel umgriffenen Steg angepresst. Jedoch
besteht auch hier die Gefahr, dass bei übermäßiger Zugbelastung des Schattierschirms,
beispielsweise im Falle eines Verhakens, ein Herausrutschen des Schirmes
nicht sicher vermieden werden kann.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe
zugrunde, ein Befestigungselement zur Befestigung einer flexiblen Materialbahn
an einem Steg nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben,
mit welchem ein Herausrutschen der Materialbahn auch bei starker
Zugbelastung der Materialbahnen sicher verhindert wird, wobei die
Materialbahnen unter gewöhnlichen
Umständen
durch das Befestigungselement nicht übermäßig belastet wird. Ferner soll
das Befestigungselement einfach konstruiert und damit auch in großen Stückzahlen
zu geringen Kosten herstellbar sein.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Befestigungselement nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1
dadurch gelöst,
dass die äußere Schale
innenseitig einen der längsseitigen Öffnung im
Wesentlichen gegenüberliegenden,
von wenigstens einer Schulter begrenzten eingeschnürten Bereich
zur Aufnahme des freien Stegendes aufweist, wobei der wenigstens
eine Widerhaken relativ zu der wenigstens einen den eingeschnürten Bereich
begrenzenden Schulter derart angeordnet ist, dass es bei Zugbelastung
der zwischen dem Befestigungselement und dem Stegende verklammerten
Materialbahn zur Selbsthemmung zwischen dem Befestigungselement
und dem Steg kommt.
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Der
besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Befestigungselementes liegt
im dem Zusammenwirken des wenigstens einen Widerhakens und der den
eingeschnürten
Bereich der äußeren Schale begrenzenden
Schulter, welche sich unter starker Zugbelastung der eingeklemmten
Materialbahn derart zueinander und zu dem von dem Befestigungselement
umgriffenen Steg ausrichten, dass es zur Selbsthemmung zwischen
dem Befestigungselement und dem Steg kommt. Dadurch kann die über das Befestigungselement
vermittelte Verbindung zwischen der Materialbahn und dem Steg durch
eine Zugbelastung der Materialbahn praktisch nicht gelöst werden,
da sie unter Zugbelastung sogar noch verstärkt wird. Ist die Materialbahn
beispielsweise als Schattierschirm in einem Gewächshaus ausgebildet, führt eine
zu starke Zugbelastung eher zu einem Reißen des Schirmes. Ferner ist
das erfindungsgemäße Befestigungselement
einfach aufgebaut, so dass eine Produktion in hohen Stückzahlen
zu geringen Kosten problemlos möglich
ist.
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Unter
Widerhaken werden im Sinne der Erfindung sämtliche Haken oder stegförmige Elemente verstanden,
welche von der äußeren Schale
des Befestigungselementes derart in das innere Volumen hineinragen,
dass sie für
sich bereits ein Herausrutschen des von dem Befestigungselement
umgriffenen Steges und/oder der zwischen Befestigungselement und
Steg eingeklemmten Materialbahn erschweren oder gar verhindern.
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Die
vorteilhaften Wirkungen der Erfindung, nämlich die Selbsthemmung zwischen
dem Befestigungselement und dem Steg bei Zugbelastung der verklammerten
Materialbahn, werden bereits mit einem Widerhaken und einer den eingeschnürten Bereich
begrenzenden Schulter erreicht. Als besonders vorteilhaft erweist
es sich jedoch, wenn das Befestigungselement zwei Widerhaken aufweist
und der eingeschnürte
Bereich von zwei Schultern begrenzt ist. Besonders bevorzugt auch
unter fertigungstechnischen Gesichtspunkten ist eine symmetrische
Ausführung
des Befestigungselementes. Hierbei tritt die selbsthemmende Wirkung
unabhängig
von der Richtung der Zugbelastung der verklammerten Materialbahn
ein.
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Nach
einer weiteren vorteilhaften Lehre der Erfindung ist der eingeschnürte Bereich
halbzylindrisch geformt. Diese Form eignet sich beispielsweise für Stege
mit einem abgerundeten freien Ende und insbesondere für Stege,
welche an ihrem freien Ende eine abgerundete, vorzugsweise pilzförmige Verdickung
aufweisen. Ein pilzförmig
verdicktes Stegende biete den Vorteil, die verklammerte Materialbahn nicht
durch scharfe Kanten zu belasten. Dabei wirkt die Verklammerung
besonders effektiv. Es versteht sich, dass der eingeschnürte Bereich
auch andere Querschnittsformen aufweisen kann, so z.B. die eines
Dreiecks, Rechtecks, Quadrats oder einer Ellipse. Bedingung ist
lediglich, dass das Stegende durch den eingeschnürten Bereich aufgenommen werden kann.
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Die
zwischen dem erfindungsgemäßen Befestigungselement
und dem von dem Befestigungselement umgriffenen Steg bei Zugbelastung
entstehende Selbsthemmung wird durch die Formgebung des Befestigungselementes
und insbesondere des wenigstens einen Widerhakens beeinflusst. So
ist die Selbsthemmung um so wirksamer, je länger der Widerhaken ausgebildet
ist. Eine maximale Länge
des Widerhakens lässt
sich dadurch realisieren, dass dieser an einer der die längsseitige Öffnung begrenzenden
Kanten der äußeren Schale
angeformt ist.
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Durch
eine Krümmung
des Widerhakens zur Mitte des von der äußeren Schale umschlossenen Volumens
kann die längsseitige Öffnung der äußeren Schale
breiter ausgeführt
werden, ohne dass die Funktion des wenigstens einen Widerhakens
beeinträchtigt
würde.
Mit einer vergleichsweise breit ausgeführten längsseitigen Öffnung wird
die Handhabung des Befestigungselementes zur Befestigung der Materialbahn
an dem Steg deutlich erleichtert.
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Um
die im Falle eines Energie- oder Schattierschirms besonders empfindliche
Materialbahn wirksam vor mechanischen Beschädigungen schützen zu
können,
ist es zweckmäßig, die
Außenkonturen
des erfindungsgemäßen Befestigungselementes möglichst
glatt und frei von Kanten, insbesondere scharfen Kanten, auszubilden.
Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die äußere Schale des Befestigungselementes
im Wesentlichen zylindrisch geformt ist, wobei der eingeschnürte Bereich
als in die äußere Schale
innenseitig eingeformte Ausnehmung ausgebildet ist. Ferner ist es
sinnvoll, die äußere Schale
allseitig, insbesondere im Bereich der längsseitigen Öffnung,
mit abgerundeten Kanten zu versehen, da insbesondere die die längsseitige Öffnung begrenzenden
Kanten des Befestigungselementes im Falle einer übermäßigen Zugbelastung stark in
die Materialbahn eingedrückt
werden.
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Das
Befestigungselement kann aus verschiedenen Werkstoffen gefertigt
werden. Unter Kostengesichtspunkten erweisen sich polymere Kunststoffe,
beispielsweise Polyoxymethylen oder Polyamid, als besonders vorteilhaft.
Dabei kann das Befestigungselement als Spritzgussteil oder auch
als abgelängtes
Extrusionsteil ausgeführt
sein.
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Der
Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur
Befestigung einer flexiblen Materialbahn an einem Steg nach dem
Oberbegriff des Patentanspruches 11 zu schaffen, durch welche die
Materialbahn mit geringem Aufwand sicher an dem Steg befestigt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer
Befestigungsanordnung gemäß Patentanspruch
11 dadurch gelöst,
dass die Materialbahn an dem Steg durch wenigstens ein Befestigungselement
nach einem der Ansprüche
1 bis 10 befestigt ist.
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Bei
dem Steg, welcher vorzugsweise an seinem freien Ende eine pilzförmige Verdickung
aufweist, kann es sich um ein Teil eines Profils, insbesondere eines
Aluminium-Profils handeln. Im Übrigen
gelten die vorstehend genannten Vorteil auch für die erfindungemäße Befestigungsanordnung.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Befestigungselement zur Befestigung einer flexiblen Materialbahn
an einem Steg in Stirnansicht,
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2 das
Befestigungselement aus 1 im Längsschnitt,
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3 das
Befestigungselement aus 1 zur Befestigung eines Schattierschirmes
auf einem Führungsprofil
in einem Gewächshaus
im Montagezustand,
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4 eine
Schattiervorrichtung für
ein Gewächshaus
und
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5 die
Befestigung eines Schattierschirmes an einem Führungsprofil mittels des Befestigungselementes
aus 1 gemäß der Einzelheit
V aus 4.
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Das
in 1 dargestellte erfindungsgemäße Befestigungselement 1 umfasst
eine äußere Schale 2,
die ein inneres Volumen 3 umschließt und längsseitig geöffnet ist.
Ferner umfasst das Befestigungselement 1 zwei zueinander
symmetrisch angeordnete, von der äußeren Schale 2 in
das innere Volumen 3 abstehende Widerhaken 4.
Erfindungsgemäß weist die äußere Schale 2 einen
der längsseitigen Öffnung 5 gegenüberliegenden,
von zwei Schultern 6 begrenzten eingeschnürten Bereich 7 auf,
der der Aufnahme des freien Endes eines Steges dient.
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Wie
in 3 gezeigt, ist das vorliegend pilzförmig verdickte
Ende 9 des Steges 8 eines Aluminiumprofils 10 mit
der darüber
gelegten, vorliegend als Schattierschirm S für ein Gewächshaus ausgebildeten Materialbahn
in den entsprechend halbzylindrisch geformten eingeschnürten Bereich 7 der äußeren Schale 2 des
Befestigungselementes 1 eingeführt. Erfindungsgemäß sind die
Widerhaken 4 relativ zu den den eingeschnürten Bereich 7 begrenzenden Schultern 6 derart
angeordnet, dass es bei einer Zugbelastung (Pfeil B) des zwischen
dem Befestigungselement 1 und dem Stegende 9 verklammerten Schattierschirmes
S zur Selbsthemmung zwischen dem Befestigungselement 1 und
dem Steg 8 kommt. Dadurch wird die Verbindung zwischen
dem Befestigungselement 1 und dem Steg 8 durch
die auf den Schattierschirm S ausgeübte Zugkraft noch verstärkt, so
dass es in der Praxis eher zu einem Reißen des Schirmes S als zu einem
Lösen der
Verbindung kommt.
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Durch
eine entsprechende Formgebung des Befestigungselementes 1 kann
diese selbsthemmende Wirkung noch verstärkt werden. So sind vorliegend
die Widerhaken 4 an den die längsseitige Öffnung 5 begrenzenden
Kanten 2a der äußeren Schale 2 angeformt.
Hierdurch wird die Federwirkung der Widerhaken verbessert. Ferner
sind sie zur Mitte des von der äußeren Schale
umschlossenen Volumens 3 hin gekrümmt ausgebildet, so dass die
längsseitige Öffnung 5 der äußeren Schale 2 breiter
ausgeführt werden
kann, was die Handhabung des Befestigungselementes 1 vereinfacht.
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Die äußere Schale
ist insgesamt im Wesentlichen zylindrisch geformt und weist allseitig
abgerundete Kanten auf. Insbesondere sind die die längsseitige Öffnung 5 begrenzenden
Kanten 2a abgerundet, so dass diese sich bei Zugbelastung
des verklammerten Schirmes S nicht in diesen hineinschneiden und
ihn beschädigen.
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In 4 ist
eine Schattierungsvorrichtung für ein
Gewächshaus
dargestellt. Diese umfasst mehrere Schattierungsschirme S, welche
auf die im Folgenden beschriebene Weise ausgebreitet und wieder eingezogen
werden können.
So sind die Schattierschirme S jeweils stirnseitig in der erfindungsgemäßen Weise über Befestigungselemente 1 an
einem Führungsprofil 10 befestigt
(nicht dargestellt in 4, vgl. 5), welches
seinerseits an Führungsseilen 14 aufgehängt ist
und über
Zugstangen 11 entlang der Führungsseile 14 verfahren
werden kann. Dazu weisen die Zugstangen 11 jeweils einen
gezahnten Bereich (nicht dargestellt) auf, welcher im Eingriff mit
einem Zahnrad (nicht dargestellt) einer durch einen Motor 13 angetriebenen
Antriebswelle 12 steht. Wie in der Einzelheit V (siehe 5)
dargestellt, sind die Schattierschirme S, wie oben erwähnt, jeweils über die
erfindungsgemäßen Befestigungselemente 1 an
einem von den Führungsprofilen 10 jeweils
vorstehenden Steg 8 mit pilzförmig verdicktem Ende 9 befestigt.
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Im
Falle eines Verhakens eines der Schattierschirme S wird auf die
durch die Befestigungselemente 1 vermittelte Verbindung
zwischen den Schattierschirmen S und dem Steg 8 der Führungsprofile 10 eine
starke Zugkraft ausgeübt.
Diese führt
jedoch nicht zu einem Lösen
der Verbindung zwischen dem Steg 8 und dem dort befestigten
Schirm S, da es infolge der Zugkraft erfindungsgemäß zur Selbsthemmung
zwischen dem Befestigungselement 1 und dem Steg 8 des
Führungsprofils 10 kommt.
Es versteht sich dabei, dass bei der vorstehend beschriebenen Schattiervorrichtung
geeignete Maßnahmen
vorgesehen sind, um die Zugbelastung zu begrenzen, um ein Reißen der
Schattierschirme S zu verhindern.