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Die
Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der Kommunikationsnetze
und betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung in einem Kommunikationsnetz.
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Die
Dienstgüte
(QoS = Quality of Service), das heißt, die Gesamtheit aller Qualitätsmerkmale
eines Kommunikationsnetzes aus Sicht eines Nutzers, ist eine wichtige
Anforderung an alle modernen Datenübertragungssysteme. So sind
die Betreiber von Kommunikationsnetzen verpflichtet, dass Zusagen über die
Dienstgüte
eines Kommunikationsnetzes eingehalten werden. Die Dienstgüte drückt sich
beispielsweise in Jitter (Abweichung der Latenzzeit von ihrem Mittelwert),
Latenz (Verzögerung
der End-zu-End-Übertragung),
Verlustrate (Wahrscheinlichkeit, dass einzelne Datenpakete verloren
gehen) und Durchsatz (pro Zeiteinheit im Mittel übertragene Datenmenge) aus.
Obgleich eine zugesagte Dienstgüte
nicht immer erforderlich ist, ist sie essenziell für eine bestimmte
Sorte Datenverkehr, wie beispielsweise die Übertragung von Echtzeit-Daten.
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Aufgrund
der Fehleranfälligkeit
ist die Dienstgüte
in drahtlosen Kommunikationsnetzen besonders wichtig. Jedoch hat
gerade die Popularität
drahtloser Kommunikationsnetze in den letzten Jahren erheblich zugenommen,
beispielsweise durch die drahtlose Anbindung tragbarer Computer
an das Internet, wobei WLANs (WLAN = Wireless Local Area Network)
nach dem Standard IEEE 802.11 zu den am häufigsten eingesetzten drahtlosen
Technologien gehören.
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Ein
wesentlicher Punkt der Dienstgüte
ist die Datenübertragungsrate.
Beispielsweise sind im originalen Standard IEEE 802.11 und den nachfolgenden Ergänzungen
zu diesem Standard verschiedene Datenübertragungsraten festgelegt,
welche durch verschiedene Modulations- und Kanalkodierungsschemata
ermöglicht
sind. So spezifiziert der Standard IEEE 802.11 die Ver wendung einer
physikalischen Datenübertragungsrate
von 1 Mbps (Megabit pro Sekunde) und 2 Mbps, die Erweiterung 802.11a
unterstützt
auf Basis der OFDM-Technologie (OFDM = Orthogonal Frequency Division
Multiplexing) Datenraten von bis zu 54 Mbps im 5 GHz-Band und die
Erweiterung 802.11b unterstützt
auf Basis der DSSS-Technologie (DSSS = Direct Sequence Spread Spectrum)
Datenübertragungsraten
von bis zu 11 Mbps im 2,4 GHz-Band. Im Jahre 2003 wurde der erweiterte
Standard 802.11g offiziell gemacht, der Datenraten von bis zu 54
Mbps im 2,4-GHz-Band unterstützt.
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Um
gewissen Dienstgüteanforderungen
gerecht zu werden, erscheint es sinnvoll, die Datenübertragungsrate
in einer gewünschten
Weise geänderten
Bedingungen im Übertragungskanal
anzupassen. Im Standard 802.11 und dessen Ergänzungen ist eine solche Änderung
der Datenübertragungsrate jedoch
nicht festgelegt, vielmehr sogar explizit als über den Umfang des Standards
hinausgehend ausgenommen.
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Aus
diesem Grund sind einige Chiphersteller dazu übergegangen, Datenraten-Anpassungsschemata
zu entwickeln, welche eine Anpassung der Datenübertragungsrate an geänderte Bedingungen
im drahtlosen Übertragungskanal
ermöglichen.
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Beispielsweise
ist in A. Kamerman et al. "WaveLAN-II: A highperformance wireless
LAN for the unlicensed band" Bell
Lab Technical Journal, Seiten 118-133, Sommer 1997, ein
Algorithmus zur Anpassung der Datenübertragungsrate beschrieben, bei
dem jeder Sender versucht, nach einer festen Anzahl von erfolgreichen Übertragungen
mit einer gegebenen Datenübertragungsrate
eine höhere
Datenübertragungsrate
zu nutzen, wobei nach ein oder zwei aufeinander folgenden Fehlern
auf eine niedrigere Datenübertragungsrate
geschaltet wird. Wenn zehn Datenpakete erfolgreich empfangen wurden oder
alternativ ein Timer abgelaufen ist, wird die Datenübertragungsrate
wieder erhöht.
Eine Implementierung dieses Algorithmus ist jedoch besonders schwierig,
da dies eine Änderung
der Firmware einer Standardausrüstung
verlangt, was jedoch in den USA und Europa durch Kommunikationskommissionen
ausdrücklich
untersagt ist.
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In
dem obigen Beispiel, wie auch mit anderen in der Praxis typischerweise
angewandten Algorithmen zur Anpassung der Datenübertragungsrate wird stets
versucht, eine möglichst
hohe Datenübertragungsrate
zu realisieren. Insbesondere wird hierbei eine maximale Bitfehlerrate
berücksichtigt,
das heißt,
die Datenübertragungsrate
wird so gewählt, dass
eine maximale Bitfehlerrate nicht überschritten wird, um so die
dem Nutzer zugesagte Dienstgüte einzuhalten.
Unter Bitfehlerrate ist die Bitfehlerhäufigkeit (BER = bit error rate),
das heißt,
die Anzahl der Fehler pro Zeiteinheit zu verstehen. Beispielsweise bedeutet
eine Bitfehlerrate von 3·10–6 dass
von 1 Million übertragener
Bits durchschnittlich 3 Bits falsch/verloren sein können. Jeder
Chiphersteller verwendet hierbei im Allgemeinen seine eigene maximale
Bitfehlerrate, die es zu unterschreiten gilt.
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Die
wesentliche Einflussgröße der Bitfehlerrate
ist der Abstand zwischen der sendenden Station und der empfangenden
Station, da das vom Abstand abhängige
Signal-Rausch-Verhältnis, das
heißt,
das Verhältnis
von Nutzsignal zu Störsignal,
wesentlichen Einfluss auf die Bitfehlerrate hat.
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1 zeigt
beispielhaft eine gegen das Signal-Rausch-Verhältnis
(SNR = signal-to-noise ratio) aufgetragene Bitfehlerrate (BER) bei
verschiedenen Datenübertragungsraten.
Ersichtlich nimmt die Bitfehlerrate mit einem steigenden Signal-Rausch-Verhältnis ab,
wobei gleichzeitig die Datenübertragungsrate
erhöht
werden kann.
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Bislang
versuchen die Chiphersteller die Datenübertragungsraten so zu wählen, dass
eine bestimmte maximale Paketfehlerrate nicht überschritten wird. Jedoch ist
eine solche Konfiguration lediglich für bestimmten Datenverkehr gut
geeignet, während
sie für
anderen Datenverkehr schlechter geeignet ist. Beispielsweise erfordern
Echtzeit-Daten, wie Internettelefo nie (VoIP = Voice over IP) und
Videokonferenzen, im Gegensatz zu Nicht-Echtzeit-Daten eine besonders
niedrige Bitfehlerrate, da die im IEEE 802.11 spezifizierten Algorithmen
zum Wiedergewinnen verlorener Datenpakete zu langsam für Echtzeit-Anwendungen sind,
so dass ein Verlust von Datenpaketen (Frames) möglichst zu vermeiden ist.
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Aus
diesem Grund wurden in den letzten Jahren Bemühungen unternommen, den Standard IEEE
802.11 in Hinblick auf die Dienstgüte zu verbessern, was in der
Erweiterung IEEE 802.11e erfolgt ist. Das wesentliche Element zur
Unterstützung
der Dienstgüte
ist eine zentral koordinierende Instanz, der Hybrid Coordinator
(HC), mit einer korrespondierenden Hybrid Coordinator Function (HCF)
auf dem Übertragungsmedium.
HC benutzt zwei Zugriffsmethoden auf das Übertragungsmedium: entweder
via Enhanced Distributed Coordination Function (EDCF) oder über den
kontrollierten Kanalzugriff (HCCA). HC führt dazu vier Access Category
(AC) und acht Traffic Stream (TS) Queues auf der MAC(Medium Access Control)-Schicht
ein. Eintreffende Rahmen werden mit einer Traffic Priority (TID)
versehen. Diese kann Werte zwischen 0 und 15 annehmen. Die Frames
mit den TID von 0 bis 7 werden auf vier ACs abgebildet und danach
per EDCF versandt. Im Bereich zwischen 8 und 15 wird der Frame auf
die Traffic Streams abgebildet und dann mittels kontrollierten Kanalzugriffs
mit HCCA verschickt. Auf diese Weise werden eine strikt parametrisierte
Dienstgüte
bei den TS- und eine priorisierte Dienstgüte bei den AC-Warteschlangen unterstützt. Ein
anderes eingeführtes Merkmal
ist das Konzept der Transmission Opportunity (TXOP). Hiermit wird
ein Zeitintervall bezeichnet, in dem eine Station senden darf. Die
Sendemöglichkeit
wird als EDCF-TXOP bezeichnet, wenn sie in einer EDCF-Wettbewerbsphase
erlangt wurde, oder als Polled-TXOP, wenn sie durch einen QoS Poll-Frame
eines QoS-enhanced AP (QAP) erlangt wurde. Die maximale Dauer einer
TXOP wird durch den vom QAP festgelegten Wert TXOP-Limit bestimmt.
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Weiterhin
ist in dem erweiterten Standard IEEE 802.11e die Beschränkung aufgehoben,
dass Stationen im Infrastruktur-Modus
nicht direkt miteinander kommunizieren können. Mit IEEE 802.11e müssen die
Stationen nicht mehr über
den Access Point (AP) kommunizieren, sondern können über das Direct Link Protocol
(DLP) direkt miteinander (lediglich) verkehrspezifische Daten austauschen.
Der Access Point kann die Kommunikationsanfrage ablehnen. Durch
diese Maßnahme
wird die zur Verfügung stehende
Bandbreite stark gesteigert. Mittels DLP sendet die sendende Station
zunächst
eine Direct Link Request-Nachricht über den AP an die empfangende
Station, in der die unterstützten
Datenraten und andere Informationen übermittelt werden. Sobald der
Empfänger
diese Parameter bestätigt
hat, ist der Direct Link zwischen den beiden Stationen hergestellt.
Anschließend
können
Daten direkt zwischen Sender und Empfänger ausgetauscht werden. Werden
keine Daten mehr übertragen,
so wird der Direct Link durch einen Timeout nach einer gewissen
Zeit getrennt. Danach werden Daten wieder über den AP übertragen.
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Schließlich seien
zur Verbesserung der Dienstgütemerkmale
im erweiterten Standard IEEE 802.11e noch die Block Acknowledgements (Block-ACKs)
erwähnt.
Bis jetzt nutzen WLANs nach IEEE 802.11 ein einfaches Stop-and-Wait-ACK. Durch
dieses Verfahren entsteht jedoch ein großer Overhead aufgrund der sofortigen
Bestätigung
mittels Acknowledgement (ACK). Bei Block-ACKs kann eine Gruppe von
Datenpaketen gemeinsam übertragen
werden. Der Empfänger überträgt anschließend nur
ein Block-ACK an den Sender. Darin wird angegeben, wie viele der
Pakete korrekt empfangen wurden, wodurch die Kanaleffizienz gesteigert
wird.
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Im
Grunde soll durch den erweiterten Standard IEEE 802.11e verhindert
werden, dass Datenverkehr mit niedriger Priorität Datenverkehr mit höherer Priorität stört. Eine Änderung
der Übertragungsgeschwindigkeit
in der physikalischen Schicht (PHY) ist hierbei jedoch nicht vorgesehen.
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Demgegenüber liegt
der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Datenübertragung
in einem Kommunikationsnetz anzugeben, mit dem eine Anpassung der
Dienstgüte
im Übertragungskanal
auf geänderte Übertragungsbedingungen
im Übertragungskanal
beziehungsweise an die Art des Datenverkehrs erfolgen kann.
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Diese
Aufgabe wird nach dem Vorschlag der Erfindung durch ein Verfahren
zur Datenübertragung in
einem Kommunikationsnetz mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprüche angegeben.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zur Datenübertragung
in einem Kommunikationsnetz (Kommunikationssystem) mit einer durch
ein Netzmanagement (Steuereinrichtung) gesteuerten Übertragung
von Daten über
einen Netzknoten verbindenden Datenübertragungskanal gezeigt. Bei
dem Netzmanagement (Netzmanagement-Einrichtung oder Steuereinrichtung)
zur Steuerung der Datenübertragung
kann es sich um ein zentrales oder dezentrales, insbesondere auf
die Netzknoten verteiltes Netzmanagement handeln. Wesentlich hierbei
ist, dass durch das Netzmanagement zum Zwecke der Datenübertragung
in einem Datenübertragungskanal
eine minimale Datenübertragungsrate
bestimmt wird, welche eine sich aus einer zeitlichen Belegung des
Datenübertragungskanals
mit Datenverkehr ergebenden minimale Solldatenübertragungsrate ist.
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Bei
den für
die Datenübertragung
in einem Übertragungskanal
zur Verfügung
stehenden Datenübertragungsraten
kann es sich insbesondere um durch einen Standard wie 802.11e festgelegte
Datenübertragungsraten
oder von einem Chiphersteller verwendete proprietäre Datenübertragungsraten handeln.
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Die
sich aus der zeitlichen Belegung des Übertragungskanals ergebende
Solldatenübertragungsrate
stellt sicher, dass die Datenübertragungsrate
die Anforderungen des Nutzers erfüllt. Die minimale Solldatenübertragungsrate
ist somit eine Daten übertragungsrate,
welche eine Übertragung
des beabsichtigten Datenverkehrs innerhalb eines hierfür vorgesehenen
Zeitrahmens mit einer optimalen Bitfehlerrate ermöglicht.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zur Datenübertragung
eine von dem Netzmanagement unterstützte Datenübertragungsrate gewählt, welche
zu einer minimalen Bitfehlerrate bei der Datenübertragung führt. Dies
ist insbesondere dann wichtig, wenn ausschließlich Echtzeit-Daten über den
Datenübertragungskanal übertragen
werden sollen.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird zur Datenübertragung
eine von dem Netzmanagement unterstützte Datenübertragungsrate in Abhängigkeit der
Art des zu übertragenden
Datenverkehrs gewählt.
Sollen beispielsweise ausschließlich
Echtzeit-Daten über
den Übertragungskanal übertragen werden,
so ist es vorteilhaft, wenn zur Datenübertragung eine Datenübertragungsrate
gewählt
wird, welche in einer minimalen Bitfehlerrate bei der Datenübertragung
resultiert. Soll gleichzeitig mit den Echtzeit-Daten anderer, weniger
QoS-empfindlicher Datenverkehr über
einen Übertragungskanal übertragen
werden, kann es geeignet sein, eine größere Bitfehlerrate als die
minimale Bitfehlerrate zuzulassen, um so genügend Zeit für die Übertragung des anderen Datenverkehrs
zur Verfügung
zu stellen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
kann besonders vorteilhaft auf die Datenübertragung eines drahtlosen
Kommunikationsnetzes angewendet werden. Ein solches drahtloses Kommunikationsnetzes kann
insbesondere auf dem Standard IEEE 802.11e basieren. In diesem Fall
ist es vorteilhaft, wenn eine Datenübertragungsrate in Abhängigkeit
von Parametern des Traffic Specification (TSPEC) Elements gewählt wird,
falls in dem TSEC-Element
Daten enthalten sind. Zudem kann eine Datenübertragungsrate in Abhängigkeit
von messbaren Parametern des Datenverkehrs gewählt werden.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird über höhere Schichten
des Kommunikationsnetzes der Datenverkehrstyp, insbesondere das
Vorliegen von zeitsensitiven Echtzeit-Daten, erfasst. Alternativ kann
dies über
eine so genannte Fingerprint-Detektion, wie das Erkennen von Rahmengröße und/oder Zeitperiode
einer Paketerzeugung, oder das Erfassen des Ports an dem eine IP-Verbindung vorliegt,
erfolgen.
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Die
Erfindung erstreckt sich ferner auf ein zur Datenverarbeitung geeignetes,
elektronisches, zentrales oder dezentrales Netzmanagement (Netzmanagement-Einrichtung
oder Steuereinrichtung) zur Steuerung der Datenübertragung eines Kommunikationsnetzes,
welches mit einem Programmcode versehen ist, der Steuerbefehle enthält, die
das Netzmanagement zur Durchführung
eines wie oben beschriebenen Verfahrens veranlassen.
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Weiterhin
erstreckt sich die Erfindung auf einen Netzknoten eines Kommunikationsnetzes,
welcher Teil eines dezentralen Netzmanagements zur Steuerung der
Datenübertragung
eines Kommunikationsnetzes ist, der mit einem Programmcode versehen
ist, welcher Steuerbefehle enthält,
die das Netzmanagement zur Durchführung eines wie oben beschriebenen
Verfahrens veranlassen.
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Des
Weiteren erstreckt sich die Erfindung auf einen maschinenlesbaren
Programmcode (Computerprogramm) für ein zur Datenverarbeitung
geeignetes Netzmanagement zur Steuerung der Datenübertragung
eines Kommunikationsnetzes, welcher Steuerbefehle enthält, die
das Netzmanagement zur Durchführung
eines wie oben beschriebenen Verfahrens veranlassen.
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Ferner
erstreckt sich die Erfindung auf ein Speichermedium (Computerprogrammprodukt)
mit einem darauf gespeicherten, wie oben beschriebenen maschinenlesbaren
Programmcode.
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Die
Erfindung wird nun in Form eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, wobei
Bezug auf die beigefügte 2 genommen
wird.
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1 zeigt
beispielhaft eine über
das Signal-Rausch-Verhältnis (SNR)
aufgetragene Bitfehlerrate (BER) in Abhängigkeit der Datenübertragungsrate
(Mbps) eines drahtlosen Kommunikationsnetzes;
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2 zeigt
die Struktur eines Traffic Specification Element-Formats des WLAN-Standards
IEEE 802.11e.
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Die 1 wurde
bereits in der Beschreibungseinleitung erläutert, so dass sich hier eine
weitere Beschreibung erübrigt.
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In
dem Ausführungsbeispiel
erfolgt eine Datenübertragung
in einem auf dem erweiterten Standard IEEE 802.11e basierenden drahtlosen
Kommunikationsnetz. Hierbei erfolgt eine Auswahl der Datenübertragungsrate
in der Weise, dass eine Datenübertragung
mit einer sich aus einer zeitlichen Belegung des Datenübertragungskanals
ergebenden minimalen Solldatenübertragungsrate
erfolgt. Insbesondere erfolgt hierbei eine von der Art des Datenverkehrs
abhängige
Wahl der Datenübertragungsrate.
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Um
eine verkehrsabhängige
Datenübertragungsrate
zu wählen,
kann ein in einem Informationsfeld des Traffic Specification Element
Formats (TSPEC) des erweiterten Standards IE-EE 802.11e angegebener Parameter verwendet
werden.
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2 zeigt
den Aufbau des TSPEC-Formats. Demnach sind die Informationsfelder "Element ID" 1, "Length" 2, "TS Info" 3, "Nominal MSDU Size" 4, "Maximum MSDU Size" 5, "Minimum Service Interval" 6, "Maximum Service Interval" 7, "Inactivity Interval" 8, "Suspension Interval" 9, "Service Start Time" 10, "Minimum Data Rate" 11, "Mean Data Rate" 12, "Peak Data Rate" 13, "Burst Size" 14, "Delay Bound" 15, "Minimum PHY Rate" 16, "Surplus Bandwith
Allowance" 17 und "Medium Time" 18 vorgesehen.
Hierbei kann insbesondere das Informationsfeld "Minimum PHY Rate" 16 zur Wahl der Datenübertragungsrate
genutzt werden, in welchem eine minimale Datenübertragungsrate in der physikalischen
Schicht (PHY) angegeben ist.
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Grundsätzlich kann
der Algorithmus zur Bestimmung der Datenübertragungsrate auf dem Übertragungskanal
auf messbaren Parametern des Datenverkehrs, wie Bitrate, Datenpakete/Sekunde,
Bitfehlerrate, Abstand zwischen Knoten, und/oder den Informationsfeldern
des TSPEC-Elements, falls in den Informationsfeldern des TSPEC-Elements
Daten enthalten sind, basieren.
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Für den Fall,
dass ausschließlich
ein einzelner Echtzeit-Datenverkehrstrom,
wie VoIP-Daten oder Videokonferenz-Daten, über einen Datenübertragungskanal übertragen
werden sollen, kann die im Informationsfeld "Minimum PHY Rate" 16 des TSPEC-Elements angegebene
Datenübertragungsrate
als Datenübertragungsrate
zur Übertragung
von Daten über
den Datenübertragungskanal
gewählt werden,
vorausgesetzt, dass Daten in diesem Informationsfeld vorhanden sind.
Für den
Fall, dass zusätzlich
zu dem Echtzeit-Datenverkehrstrom andere Datenverkehrströme übertragen
werden sollen, kann es besser geeignet sein, dass der Hybrid Controller eine
höhere
Datenübertragungsrate
auf der physikalischen Schicht ermittelt, so dass genügend Zeit
für die Übertragung
des anderen Datenverkehrsstroms im Datenübertragungskanal zur Verfügung steht.
Der Hybrid Controller ist der zentralisierte Bandbreitenmanager,
der permanent die beste Konfiguration des Kommunikationsnetzes überwacht
und ermittelt, um so eine optimale Leistung zu erzielen. Gewöhnlich befindet
er sich im Access Point und ist dafür verantwortlich, den Zugriff
auf das Übertragungsmedium
zu kontrollieren und die Clients über die verwendeten Kommunikationsparameter
zu informieren.
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Eine
Bestimmung der Art des Datenverkehrs kann über die höheren Schichten des Kommunikationsnetzes
(Schichten 3-7 im OSI-Modell)
erfolgen. Alternativ können
die unteren Schichten (Schichten 2-4 im OSI-Modell) das Vorliegen
von zeitkritischem Echtzeit-Datenverkehr erfassen, beispielsweise durch
den Einsatz von Filter oder eine so genannte "Fingerprint"-Detektion,
wie das Erkennen von Rahmengröße und/oder
Zeitperiode einer Paketerzeugung einer Verbindung. Weiterhin kann
das Erkennen des Ports, an dem eine IP-Verbindung vorliegt, zu diesem
Zweck eingesetzt werden.
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Obgleich
die Verwendung einer höchstmöglichen
Datenübertragungsrate
in einer physikalischen Schicht eine schnellere Übertragung von Frames ermöglicht und
den Kanal längere
Zeit frei lässt,
können
aufgrund der damit einhergehenden höheren Bitfehlerrate Datenpakete
verloren gehen, wobei die Zeitdauer zum Erfassen eines verlorenen
Datenpakets sehr lang ist (bis zu einer Sekunde). Bei der Übertragung
von Echtzeit-Daten kann somit nicht einmal eine schnellste Paketwiederübermittlung
Probleme mit der Übertragungsqualität vermeiden.
Jedoch können
auch nicht-zeitempfindliche Anwendungen von dem erfindungsgemäßen Verfahren
profitieren, da eine niedrige Bitfehlerrate weniger Paketverlust
bedeutet, was unter bestimmten Umständen zu einem höheren Durchsatz
im Vergleich zu einer höheren
Datenübertragungsrate
führen
kann.
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Innerhalb
eines jeden Netzknotens ist eine Tabelle erforderlich, um die für jeden
Link auf der physikalischen Schicht gewählte Datenübertragungsrate zu verfolgen.
Eine solche Tabelle kann permanent oder periodisch auf den aktuellen
Stand gebracht werden. Eine Möglichkeit
liegt darin, die Variable bezüglich
der aktuellen Datenübertragungsrate der
physikalischen Schicht "current
PHY rate", die bereits
in allen WLAN-Karten
vorhanden ist, in ein Feld zu konvertieren, welches das Traffic
ID-Feld (TID) als einen Index für
jede der "current
PHY rates" entsprechend
jedem Verkehrsfluss nutzen kann. Eine weitere Möglichkeit liegt darin, eine
separate Tabelle in der Firmware zu implementieren, welche diese
Information enthält.
Eine weitere Möglichkeit
liegt darin, die bereits vorliegende Tabelle zu nutzen, wobei die
TSPECs zum Speichern dieser Information vorgehalten werden. Da die "current PHY rate" für jeden
Verkehrsfluss dynamisch an die aktuellen Bedingungen des drahtlosen Übertragungskanal
angepasst wird, muss die Möglichkeit
zum Updaten dieses Werts, falls erforderlich, gegeben sein.