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Die
Erfindung betrifft eine Tür
für ein
Haushaltsgerät
mit einer Frontplatte und einem zumindest teilweise durch Formgebung
der Frontplatte ausgebildeten Griffelement sowie ein Verfahren zum
Herstellen derselben.
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Aus
der Praxis ist es bekannt, Türen
von Backöfen
und Geschirrspülern
so auszugestalten, dass die Griffelemente nicht nach vorne hervorspringen.
Zu diesem Zweck ist das Griffelement beispielsweise als Griffmuschel
bzw. Griffmulde ausgebildet, die durch eine bewegliche Klappe abgedeckt
ist. Durch Eindrücken
der Abdeckklappe wird die Griffmuschel zugänglich und somit das Öffnen der
Tür über (las
Griffelement ermöglicht.
Der Aufbau dieser Griffelemente mit den beweglichen Abdeckklappen ist
jedoch sehr aufwendig und störanfällig.
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Weiterhin
ist aus der
DE 37 12
232 C2 eine Hausgerätefront
bekannt, die aus einem geteilten, rahmenlosen zweiteiligen Vorsatzscheibenkörper besteht.
Zwischen der Frontplatte für
eine Schalterebene und der Frontplatte für eine Backofentür befindet sich
eine gesonderte, mit der Frontebene des Vorsatzscheibenkörpers bündig verlaufende
2 Backofen-, Türgriff- und Lüftungsgitteranordnung.
Auch die Ausbildung dieser mehrteiligen Frontplatte ist in der Praxis
sehr arbeitsaufwendig und somit teuer.
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DE 100 59 169 A1 betrifft
ein Haushaltsgerät, insbesondere
Gargerät
oder Geschirrspüler,
mit einem Gerätegehäuse und
mindestens einer das Gerätegehäuse verschließenden Tür, wobei
eine Frontplatte der Tür
aus Glas, Glaskeramik oder dergleichen Material besteht und mit
einem Griffelement zum Öffnen
und/oder Verschließen
der Tür
versehen ist. Um das Griffelement für ein Haushaltsgerät so auszugestalten,
dass dieses einfach und kostengünstig
herstellbar ist und darüber
hinaus einfach zu bedienen ist, wird vorgeschlagen, dass das Griffelement
als eine eine Hinterschneidung bildende plastische Einformung in
der Frontplatte ausgebildet ist. Dazu wird die Hinterschneidung
durch einen Einschnitt der Frontplatte gebildet, und ein solchermaßen freigeschnittener
Teilbereich der Frontplatte zwischen den beiden parallelen Schenkeln
des U-förmigen
Einschnitts ist in das Innere der Frontplatte hinein abgewinkelt.
Jedoch weist die Einbringung eines Einschnitts den Nachteil auch,
dass sie vergleichsweise aufwendig und teuer ist. Zudem kann es
beim Glasschneiden aufgrund der Materialsprödigkeit zu Rissbildung und
Abplatzungen kommen, was zu einem teuren Ausschuss der Frontplatte
führt.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zum kostengünstigen Vorsehen
eines Griffelements in einer Frontplatte eines Haushaltsgeräts aus Glas
oder glasähnlichem Material,
wie einer Glaskeramik, bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein Verfahren
nach Anspruch 7 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind insbesondere den Unteransprüchen einzeln
oder in Kombination entnehmbar
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Die
Haushaltsgerätetür ist mit
einer Frontplatte und einem zumindest teilweise durch Formgebung
der Frontplatte ausgebildeten Griffelement ausgerüstet, wobei
eine Griffmulde des Griffelements im verformten Bereich keinen Einschnitt
aufweist, also in anderen Worten einschnittslos ausgebildet ist.
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Durch
diese Formgebung zumindest der Griffmulde durch plastische Verformung
ohne Einbringung von Einschnitten wird eine Beschädigung der
Frontplatte vermieden und kann das Griffelement besonders preisgünstig hergestellt
werden.
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Es
kann zur Vermeidung der Verwendung einer Griffblende vorteilhaft
sein, wenn die Griffmulde eine Hinterschneidung aufweist.
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Es
kann zur kostengünstigen
Herstellung aber auch günstig
sein, wenn die Griffmulde teilweise durch eine Griffblende abdeckt
ist, insbesondere wenn sie keine Hinterschneidung aufweist.
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Es
ist dann zur einfacheren Verformung vorteilhaft, wenn die Griffmulde
zum Rand der Frontplatte hin offen ist, d.h., nach oben, unten,
links oder rechts, und dort durch die Griffblende zumindest teilweise
abgedeckt ist.
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Es
ist vorteilhaft, wenn die Frontplatte aus Glas, einer Glaskeramik
oder aus einem anderen glasähnlichen
Material besteht.
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Die
Tür ist
insbesondere vorteilhaft bei Verwendung an einem Backofen.
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Die
Aufgabe wird auch gelöst
durch ein Verfahren zum Herstellen einer solchen Tür wenn zumindest
die Griffmulde mittels einer einschnittslosen plastischen Verformung
der Frontplatte hergestellt wird.
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Im
folgenden wird die Erfindung schematisch genauer anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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1 zeigt
eine Vorderansicht einer Frontglasscheibe eines Backofens;
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2 zeigt
eine Schnittansicht entlang einer Linie A-A der Frontglasscheibe
aus 1;
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform
einer Frontglasscheibe in einer zu 2 analogen
Ansicht;
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4 zeigt
noch eine Ausführungsform
einer Frontglasscheibe in einer zu 2 analogen
Ansicht;
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5 ist
eine Schrägansicht
von hinten auf eine Frontglasscheibe analog zu 3.
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In 1 ist
eine Frontplatte einer Backofentür
(nicht gezeigt) in Form einer Frontglasscheibe 1, in der
ein Griffelement 2 zum wahlweisen Öffnen und Schließen der
Tür vorhanden
ist.
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2 zeigt
eine Schnittansicht entlang einer Linie A-A der Frontglasscheibe 1 aus 1.
In dieser Ausführungsform
ist das Griffelement 2 der Frontglasscheibe 1 ausschließlich durch
plastische Verformung der Frontglasscheibe 1 in dem durch
die gestrichelten Linien begrenzten Verformungsbereich 3 gebildet
worden, also ohne Einschnitt in die Frontglasscheibe 1.
Dadurch wird hier eine Griffmulde 4 gebildet (und zwar
aus Gerätesicht
nach Innen gerichtet), die eine Hinterschneidung in der Frontglasscheibe 1 bildet,
d.h., dass in Vorderansicht der hinterschnittene Bereich verdeckt
ist. Dadurch kann auf eine separate Griffblende verzichtet werden.
Vielmehr dient die obere, umgebogene Kante 5 des Verformungsbereichs 3 als
integrierte Griffblende.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Frontglasscheibe 6 als Teil einer Backofentür 7 in einer
Darstellung analog zu 2. In dieser Ausführungsform
ist die Frontglasscheibe 6 in ihrem oberen Abschnitt verformt,
der oberhalb der strichpunktierten Linie liegt. Der so bezeichnete
Verformungsbereich 8 schließt die freie obere Kante 9 der
Frontglasscheibe 6 ein. Die obere Kante 9 ist
somit bezüglich
der Hauptebene H der Frontglasscheibe 6, die gestrichelt eingezeichnet
ist, versetzt. Dadurch wird hier eine zum Rand hin offene Griffmulde 10 erzeugt.
Damit das Griffelement 11 gegriffen werden kann, wird an der
nach oben offenen Seite der Griffmulde 10 eine Griffblende 12 angeordnet,
die aus Metall oder Kunststoff sein kann. Die Griffblende 12 ist
auch so nach unten vor die Griffmulde 10 gezogen, dass
ein Bediener die Backofentür 7 an
der Griffblende 12 aufziehen kann (in diesem Bild nach
links). Die Griffblende 12 deckt somit die obere Seite
und den oberen Teil der Vorderseite der Griffmulde 10 ab.
Diese Ausführungsform
ist einfacher und kostengünstiger
herzustellen als diejenige aus 2.
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4 zeigt
noch eine Ausführungsform
einer Frontglasscheibe 12 als Teil einer Backofentür 14 in
einer zu 2 und 3 analogen
Ansicht. In dieser Ausführungsform
ist das in die Frontglasscheibe 13 eingelassene Griffelement 15 durch
plastische Verformung in dem durch die gestrichelten Linien begrenzten
Verformungsbereich 16 gebildet worden, also ohne Einschnitt
in die Frontglasscheibe 13. Dadurch wird hier eine Griffmulde 17 gebildet,
die allerdings im Gegensatz zur Ausführungsform nach 2 keine
Hinterschneidung bildet, so dass eine separate Griffblende 18 zum
Ziehen des Griffelements 15 vorgesehen ist, die von oben über einen Teil
der Öffnung
der Griffmulde 17 gezogen wird.
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Die
oben beispielhaft beschriebenen Griffelemente weisen den Vorteil
auf, dass sie ohne Einschnitt auskommen und somit besonders einfach
und kostengünstig
herstellbar sind.
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5 zeigt
eine Schrägansicht
von hinten auf eine Frontglasscheibe analog zur Ausführungsform
nach 3. Hier wird der Verformungsbereich 8 nicht
gerade nach oben gezogen, sondern leicht schräg. Das Griffelement bzw. der
Verformungsbereich 8 erstreckt sich nicht über die
gesamte Breite der Frontglasscheibe 6, sondern nur über einen
Abschnitt davon, auch wenn eine Verformung über die gesamte Breite bzw.
Höhe möglich ist.
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Die
Ausführungsbeispiele
sind nicht dazu gedacht, die Erfindung zu beschränken. So kann beispielsweise
die Tür
eine Tür eines
Mikrowellenofens sein. Auch kann die Griffmulde in jede Richtung
offen sein, z.B. nach oben, nach rechts, nach links oder nach unten;
wobei dann die Griffblende sich z.B. von der entsprechenden Seite
aus über
die vordere Öffnung
der Griffmulde ziehen kann.
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- 1
- Frontglasscheibe
- 2
- Griffelement
- 3
- Verformungsbereich
- 4
- Griffmulde
- 5
- obere
Kante
- 6
- Frontglasscheibe
- 7
- Backofentür
- 8
- Verformungsbereich
- 9
- freie
obere Kante
- 10
- Griffmulde
- 11
- Griffelement
- 12
- Griffblende
- 13
- Frontglasscheibe
- 14
- Backofentür
- 15
- Griffelement
- 16
- Verformungsbereich
- 17
- Griffmulde
- 18
- Griffblende