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Die
Erfindung betrifft eine Sensorvorrichtung, die ausgebildet ist zum
Anordnen in einem Fahrzeug, ein Verfahren zum Durchführen einer Fahrdynamikregelung
eines Fahrzeugs und ein entsprechendes Fahrdynamikregelungssystem.
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Für eine Fahrdynamikregelung
eines Fahrzeugs, zum Beispiel für
ein Antiblockiersystem, ist eine präzise Kenntnis der aktuellen
Raddrehzahl jedes einzelnen Rades des Fahrzeugs und der aktuellen
Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs über Grund erforderlich. Die
Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs wird abhängig von den Raddrehzahlen
der Räder
unter Zuhilfenahme von Signalen weiterer Fahrzeugsensoren ermittelt.
Durch einen Schlupf der Räder
wird jedoch die ermittelte Fahrgeschwindigkeit gegenüber der
tatsächlichen
Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs verfälscht. Gerade in Situationen,
in denen ein erhöhter
Schlupf auftritt, ist jedoch die präzise Kenntnis der aktuellen
Fahrgeschwindigkeit für die
Fahrdynamikregelung besonders wichtig.
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Die
Aufgabe der Erfindung ist, eine Sensorvorrichtung zu schaffen, die
präzise
und zuverlässig ist.
Ferner ist die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Durchführen einer
Fahrdynamikregelung eines Fahrzeugs und ein entsprechendes Fahrdynamikregelungssystem
zu schaffen, das präzise
und zuverlässig
ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Patentansprüche.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Gemäß eines
ersten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch eine Sensorvorrichtung,
die zum Anordnen in einem Fahrzeug ausgebildet ist. Die Sensorvorrichtung
umfasst eine Sende- und Empfangseinheit zum Aussenden und Empfangen von
elektromagnetischen Wellen und eine Strahlrichtungseinheit. Die
Strahlrichtungseinheit ist zum abwechselnden Lenken der elektromagnetischen
Wellen ausgebildet, die durch die Sende- und Empfangseinheit ausgesandt werden,
entweder auf einen Bereich einer Fahrbahn unterhalb des Fahrzeugs
oder auf einen Bereich eines Rades und zum Lenken der von dem Bereich
der Fahrbahn beziehungsweise von dem Bereich des Rades zu der Strahlrichtungseinheit reflektierten
elektromagnetischen Wellen zurück
zu der Sende- und Empfangseinheit. Die Sensorvorrichtung ist ferner
zum Ermitteln einer Fahrgeschwindigkeit abhängig von den empfangenen elektromagnetischen
Wellen ausgebildet, die vom Bereich der Fahrbahn reflektiert werden,
und zum Ermitteln einer Raddrehzahl abhängig von den empfangenen elektromagnetischen
Wellen, die vom Bereich des Rades reflektiert werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die Sensorvorrichtung in einem Radkasten des
Fahrzeugs anzuordnen und insbesondere jeweils eine Sensorvorrichtung
im jeweiligen Radkasten jeden Rades des Fahrzeugs anzuordnen. Die
Sensorvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet zum Bereitstellen
der Raddrehzahl und/oder der Fahrgeschwindigkeit und/oder mindestens
einer abhängig
von der Raddrehzahl und der Fahrgeschwindigkeit ermittelten Größe, insbesondere
eines Schlupfes. Die elektromagnetischen Wellen sind insbesondere
Lichtwellen oder Radarwellen. Die Lichtwellen sind insbesondere
Laserlichtwellen. Die Lichtwellen können beispielsweise auch in
einem Infrarot- und insbesondere auch in einem Ferninfrarot-Wellenlängenbereich
liegen.
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Der
Vorteil ist, dass der Schlupf für
das jeweilige Rad sehr einfach und präzise ermittelbar ist, wenn
die jeweilige Raddrehzahl und die Fahrgeschwindigkeit unabhängig voneinander
erfasst und ermittelt werden. Ferner muss die Fahrgeschwindigkeit
nicht abhängig
von der Raddrehzahl ermittelt werden. Die Fahrgeschwindigkeit ist
dadurch auch bei hohem Schlupf präzise ermittelbar. Eine Fahrdynamikregelung
ist dadurch besonders präzise
und zuverlässig
möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, dass aus den reflektierten elektromagnetischen
Wellen Informationen über
eine Fahrbahnbeschaffenheit ermittelbar sind, die die Fahrdynamikregelung
zusätzlich nutzen
kann. Ferner kann das Aussenden und das Erfassen der elektromagnetischen
Wellen für
das Ermitteln der Raddrehzahl und für das Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit
mit der gleichen Sensorvorrichtung erfolgen. So muss nur eine Sensorvorrichtung für jedes
Rad montiert werden. Dies ist besonders einfach und kostengünstig möglich.
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Gemäß eines
zweiten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch eine Sensorvorrichtung,
die ausgebildet ist zum Anordnen in einem Fahrzeug. Die Sensorvorrichtung
umfasst mindestens eine Sende- und Empfangseinheit zum Aussenden
und Empfangen von elektromagnetischen Wellen. Mindestens eine der
mindestens einen Sende- und Empfangseinheit ist vorgesehen zum Aussenden
von elektromagnetischen Wellen auf einen Bereich einer Fahrbahn
unterhalb des Fahrzeugs und zum Empfangen von elektromagnetischen
Wellen, die vom Bereich der Fahrbahn reflektiert werden. Ferner
umfasst die Sensorvorrichtung eine Raddrehzahlerfassungseinheit
zum Erfassen einer Raddrehzahl eines Rades. Die Sensorvorrichtung
ist ausgebildet zum Ermitteln einer Fahrgeschwindigkeit abhängig von den
empfangenen elektromagnetischen Wellen, die vom Bereich der Fahrbahn
reflektiert werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es, die Sensorvorrichtung in einem Radkasten des
Fahrzeugs anzuordnen und insbesondere jeweils eine Sensorvorrichtung
im jeweiligen Radkasten jeden Rades des Fahrzeugs anzuordnen. Die
Sensorvorrichtung ist vorzugsweise ausgebildet zum Bereitstellen
der Raddrehzahl und/oder der Fahrgeschwindigkeit und/oder mindestens
einer abhängig
von der Raddrehzahl und der Fahrgeschwindigkeit ermittelten Größe, insbesondere
eines Schlupfes. Die elektromagnetischen Wellen sind insbesondere
Lichtwellen oder Radarwellen. Die Lichtwellen sind insbesondere
Laserlichtwellen. Die Lichtwellen können beispielsweise auch in
einem Infrarot- und insbesondere auch in einem Ferninfrarot-Wellenlängenbereich
liegen. Die Raddrehzahl ist beispielsweise induktiv erfassbar. Dazu ist
am jeweiligen Rad beispielsweise ein Geberrad angeordnet, das mit
dem jeweiligen Rad rotiert.
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Der
Vorteil ist, dass der Schlupf für
das jeweilige Rad sehr einfach und präzise ermittelbar ist, wenn
die jeweilige Raddrehzahl und die Fahrgeschwindigkeit unabhängig voneinander
erfasst und ermittelt werden. Ferner muss die Fahrgeschwindigkeit
nicht abhängig
von der Raddrehzahl ermittelt werden. Die Fahrgeschwindigkeit ist
dadurch auch bei hohem Schlupf präzise ermittelbar. Eine Fahrdynamikregelung
ist dadurch besonders präzise
und zuverlässig
möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, dass aus den reflektierten elektromagnetischen
Wellen Informationen über
eine Fahrbahnbeschaffenheit ermittelbar sind, die die Fahrdynamikregelung
zusätzlich nutzen
kann.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine der
mindestens einen Sende- und Empfangseinheit als die Raddrehzahlerfassungseinheit
vorgesehen ist zum Aussenden von elektromagnetischen Wellen auf
einen Bereich des Rades und zum Empfangen von elektromagnetischen
Wellen, die vom Bereich des Rades reflektiert werden. Die Sensorvorrichtung
ist zum Ermitteln der Raddrehzahl abhängig von den empfangenen elektromagnetischen
Wellen ausgebildet, die vom Bereich des Rades reflektiert werden.
Der Bereich des Rades ist bevorzugt eine Radnabe oder eine Radfelge
des jeweiligen Rades. Der Vorteil ist, dass das Erfassen der Raddrehzahl
berührungslos
erfolgt und am jeweiligen Rad kein Geberrad vorgesehen sein muss.
Dadurch ist das Erfassen der Raddrehzahl besonders kostengünstig möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Sensorvorrichtung zum
Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit und/oder der Raddrehzahl abhängig von
einer Dopplerverschiebung der empfangenen elektromagnetischen Wellen
gegenüber
den ausgesandten elektromagnetischen Wellen ausgebildet. Das Ermitteln
der Fahrgeschwindigkeit und/oder der Raddrehzahl ist so besonders
zuverlässig
möglich.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die mindestens
eine Sende- und Empfangseinheit einen Laser zum Aussenden der elektromagnetischen
Wellen. Durch Vorsehen des Lasers ist das Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit
und/oder der Raddrehzahl besonders einfach und präzise möglich. Der Laser
ist bevorzugt als ein Halbleiterlaser ausgebildet. Der Laser kann
jedoch auch anders ausgebildet sein.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine
Sende- und Empfangseinheit einen vertikal emittierenden Halbleiterlaser
zum Aussenden der Lichtwellen umfasst. Dadurch ist die Sensorvorrichtung
kostengünstig
herstellbar.
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Gemäß eines
dritten Aspekts zeichnet sich die Erfindung aus durch ein Verfahren
und ein entsprechendes Fahrdynamikregelungssystem zum Durchführen einer
Fahrdynamikregelung eines Fahrzeugs. Für mindestens ein Rad des Fahrzeugs
wird jeweils eine Raddrehzahl ermittelt, werden jeweils elektromagnetische
Wellen auf einen Bereich einer Fahrbahn unterhalb des Fahrzeugs
ausgesandt, werden jeweils elektromagnetische Wellen empfangen, die
vom Bereich der Fahrbahn reflektiert werden, wird jeweils eine Fahrzeuggeschwindigkeit
ermittelt abhängig
von den empfangenen elektromagnetischen Wellen, die vom Bereich
der Fahrbahn reflektiert werden, und wird mindestens ein Stellsignal
für mindestens
ein Stellglied der Fahrdynamikregelung abhängig von der mindestens einen
Raddrehzahl und der mindestens einen Fahrzeuggeschwindigkeit erzeugt.
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Die
Fahrdynamikregelung betrifft beispielsweise eine Regelung eines
Antiblockiersystems, eine Antriebsschlupfregelung, ein elektronisches
Stabilitätsprogramm,
eine Lenkungsregelung oder eine Feder- oder Dämpfungsregelung. Die elektromagnetischen
Wellen sind insbesondere Lichtwellen oder Radarwellen. Die Lichtwellen
sind insbesondere Laserlichtwellen. Die Lichtwellen können beispielsweise
auch in einem Infrarot- und insbesondere auch in einem Ferninfrarot-Wellenlängenbereich
liegen. Die Raddrehzahl ist beispielsweise induktiv erfassbar. Dazu
ist am jeweiligen Rad beispielsweise ein Geberrad angeordnet, das
mit dem jeweiligen Rad rotiert.
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Der
Vorteil ist, dass der Schlupf für
das jeweilige Rad sehr einfach und präzise ermittelbar ist, wenn
die jeweilige Raddrehzahl und die Fahrgeschwindigkeit unabhängig voneinander
erfasst und ermittelt werden. Ferner muss die Fahrgeschwindigkeit
nicht abhängig
von der Raddrehzahl ermittelt werden. Die Fahrgeschwindigkeit ist
dadurch auch bei hohem Schlupf präzise ermittelbar. Die Fahrdynamikregelung
ist dadurch besonders präzise
und zuverlässig
möglich.
Ein weiterer Vorteil ist, dass aus den reflektierten elektromagnetischen
Wellen Informationen über
eine Fahrbahnbeschaffenheit ermittelbar sind, die die Fahrdynamikregelung
zusätzlich nutzen
kann.
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In
diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn für das mindestens eine Rad des
Fahrzeugs jeweils elektromagnetische Wellen auf einen Bereich des
jeweiligen Rades ausgesandt werden, jeweils elektromagnetische Wellen
empfangen werden, die vom Bereich des jeweiligen Rades reflektiert
werden, und die jeweilige Raddrehzahl ermittelt wird abhängig von
den empfangenen elektromagnetischen Wellen, die vom Bereich des
jeweiligen Rades reflektiert werden.
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Der
Bereich des Rades ist bevorzugt eine Radnabe oder eine Radfelge
des jeweiligen Rades. Der Vorteil ist, dass das Erfassen der Raddrehzahl berührungslos
erfolgt und am jeweiligen Rad kein Geberrad vorgesehen sein muss.
Dadurch ist das Erfassen der Raddrehzahl besonders kostengünstig möglich. Ferner
kann das Aussenden und das Erfassen der elektromagnetischen Wellen
für die
jeweilige Raddrehzahl und die jeweilige Fahrgeschwindigkeit mit
der gleichen Sensorvorrichtung erfolgen. So muss nur eine Sensorvorrichtung
für jedes
Rad montiert werden. Dies ist besonders einfach und kostengünstig möglich.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des dritten Aspekts erfolgt das
Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit und/oder der Raddrehzahl abhängig von
einer Dopplerverschiebung der empfangenen elektromagnetischen Wellen
gegenüber
den ausgesandten elektromagnetischen Wellen. Das Ermitteln der Fahrgeschwindigkeit
und/oder der Raddrehzahl sind so besonders zuverlässig möglich.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Fahrdynamikregelungssystem mit einer ersten Ausführungsform einer Sensorvorrichtung,
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2 das
Fahrdynamikregelungssystem mit einer zweiten Ausführungsform
der Sensorvorrichtung und
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3 ein
Ablaufdiagramm.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
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Ein
Fahrdynamikregelungssystem umfasst eine erste Ausführungsform
einer Sensorvorrichtung 1, die in einem Radkasten 2 eines
Fahrzeugs angeordnet ist (1). Im Radkasten 2 ist
ferner ein Rad 3 des Fahrzeugs angeordnet. Das Rad 3 umfasst eine
Radnabe 4 und eine Radfelge 5. Ferner umfasst das
Rad 3 einen Reifen 6. Das Rad 3 rollt
auf einer Fahrbahn 7.
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Die
Sensorvorrichtung 1 umfasst eine Sende- und Empfangseinheit 8 und
eine Strahlrichtungseinheit 9. Die Sende- und Empfangseinheit 8 ist
ausgebildet zum Aussenden von elektromagnetischen Wellen. Die Sende-
und Empfangseinheit 8 ist bevor zugt zum Aussenden von Lichtwellen
und insbesondere zum Aussenden von Laserlichtwellen ausgebildet.
Für das
Erzeugen der Laserlichtwellen ist ein Laser und insbesondere ein
vertikal emittierender Halbleiterlaser vorgesehen. Für das Empfangen
von Lichtwellen ist mindestens ein lichtempfindliches Element vorgesehen,
zum Beispiel eine Fotodiode. Jedoch kann die Sende- und Empfangseinheit 8 auch zum
Aussenden von Radarwellen oder zum Aussenden von elektromagnetischen
Wellen eines anderen Wellenlängenbereichs
ausgebildet sein. Für
das Erzeugen der Radarwellen ist dann gegebenenfalls eine Radareinheit
vorgesehen und für
das Empfangen eine geeignete Antenne. Entsprechend ist gegebenenfalls
ein Sensor zum Empfangen der elektromagnetischen Wellen des anderen
Wellenlängenbereichs
in der Sende- und Empfangseinheit 8 vorgesehen.
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Die
Strahlrichtungseinheit 9 ist zum abwechselnden Lenken der
elektromagnetischen Wellen auf einen Bereich der Fahrbahn 7 und
auf einen Bereich des Rades 3 ausgebildet. Die Strahlrichtungseinheit 9 ist
ferner zum Lenken der elektromagnetischen Wellen ausgebildet, die
vom Bereich der Fahrbahn 7 beziehungsweise vom Bereich
des Rades 3 zur Strahlrichtungseinheit 9 reflektiert
werden, zurück
zur Sende- und Empfangseinheit 8.
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Abhängig von
der Geschwindigkeit der Strukturen, die auf der Oberfläche des
Bereichs der Fahrbahn 7 oder des Bereichs des Rades 3 existieren,
werden die vom Bereich der Fahrbahn 7 beziehungsweise vom
Bereich des Rades 3 reflektierten elektromagnetischen Wellen
moduliert. Durch einen Vergleich der empfangenen elektromagnetischen Wellen
und der ausgesandten elektromagnetischen Wellen ist eine Dopplerverschiebung
zwischen diesen erfassbar. Die Strukturen sind bezüglich ihrer
Abmessungen vorzugsweise größer als
die Wellenlänge
der e lektromagnetischen Wellen. Jedoch können gegebenenfalls auch Strukturen,
die kleiner sind als die Wellenlänge
der elektromagnetischen Wellen, die reflektierten elektromagnetischen
Wellen beispielsweise durch Rayleigh-Streuung oder Mie-Streuung genügend stark
modulieren.
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Bevorzugt
sind die elektromagnetischen Wellen Laserlichtwellen. Bevorzugt
werden die reflektierten elektromagnetischen Wellen zurück in einen
Resonator des Lasers der Sende- und Empfangseinheit 8 geleitet,
so dass sich im Resonator die vom Laser erzeugten elektromagnetischen
Wellen und die vom Bereich der Fahrbahn 7 beziehungsweise
vom Bereich des Rades 3 reflektierten elektromagnetischen
Wellen überlagern.
Beispielsweise ist eine durch die Überlagerung der vom Laser erzeugten
elektromagnetischen Wellen und der vom Bereich der Fahrbahn 7 beziehungsweise
vom Bereich des Rades 3 reflektierten elektromagnetischen
Wellen verursachte Intensitätsmodulation
mittels der mindestens einen Fotodiode erfassbar, die in der Sende-
und Empfangseinheit 8 angeordnet ist. Abhängig von
einer Frequenz dieser Intensitätsmodulation
kann eine Geschwindigkeit der Strukturen an der Oberfläche des
Bereichs der Fahrbahn 7 beziehungsweise an der Oberfläche des
Bereichs des Rades 3 ermittelt werden. Insbesondere ist
abhängig von
der Dopplerverschiebung eine Rotationsgeschwindigkeit des Rades 3 oder
entsprechend eine Raddrehzahl VR ermittelbar. Ferner ist eine Bewegungsgeschwindigkeit
des Fahrzeugs auf der Fahrbahn 7 in einem Bereich unterhalb
des Radkastens 2 oder entsprechend eine Fahrgeschwindigkeit
VF ermittelbar.
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Die
Dopplerverschiebung kann jedoch auch abhängig von einem Interferenzmuster
ermittelt werden, das durch Überlagerung
der vom Laser erzeugten elektromagnetischen Wellen und der vom Bereich
der Fahrbahn 7 beziehungsweise vom Bereich des Rades 3 reflektierten
elektromagnetischen Wellen außerhalb
des Resonators des Lasers entsteht. Bevorzugt sind mehrere lichtempfindliche
Elemente vorgesehen, um das Interferenzmuster zu erfassen.
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Ferner
kann aus der Dopplerverschiebung auch eine Rotationsrichtung des
Rades 3 oder eine Bewegungsrichtung des Fahrzeugs auf der
Fahrbahn 7 ermittelt werden. Sind die empfangenen elektromagnetischen
Wellen gegenüber
den ausgesandten elektromagnetischen Wellen zu höheren Frequenzen verschoben,
dann bewegen sich die Strukturen auf der Oberfläche des Bereichs der Fahrbahn 7 beziehungsweise
des Bereichs des Rades 3 in Richtung der Sende- und Empfangseinheit 8 und
andernfalls von dieser weg.
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Für das Ermitteln
der Fahrgeschwindigkeit VF und/oder der Raddrehzahl VR weist die
Sensorvorrichtung 1 bevorzugt eine Recheneinheit 10 auf. Vorzugsweise
werden die Fahrgeschwindigkeit VF und die Raddrehzahl VR ausgangsseitig
der Sensorvorrichtung 1 bereitgestellt und einer Fahrdynamikregelungsvorrichtung 11 des
Fahrdynamikregelungssystems zugeführt. Die Recheneinheit 10 kann
ferner ausgebildet sein, mindestens eine Größe abhängig von der Raddrehzahl VR
und der Fahrgeschwindigkeit VF zu ermitteln, zum Beispiel einen
Schlupf des Rades 3, und diese ausgangsseitig der Sensorvorrichtung 1 bereitzustellen
und der Fahrdynamikregelungsvorrichtung 11 zuzuführen.
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Bevorzugt
weist das Fahrdynamikregelungssystem weitere Sensorvorrichtungen
für weitere
Räder des
Fahrzeugs entsprechend der Sensorvorrichtung 1 auf. Bevorzugt
ist in den Radkästen 2 von
mindestens zwei Rädern 3 des
Fahrzeugs jeweils eine Sen sorvorrichtung 1 angeordnet.
Weiter bevorzugt ist in den Radkästen 2 von
vier Rädern 3 des
Fahrzeugs jeweils eine Sensorvorrichtung 1 angeordnet. Der
Vorteil ist, dass dadurch auch in Situationen, in denen die jeweilige
Raddrehzahl VR und Fahrgeschwindigkeit VF für die verschiedenen Räder 3 des Fahrzeugs
unterschiedlich sind, zum Beispiel durch erhöhten Schlupf der angetriebenen
Räder bei
hoher Beschleunigung, durch unterschiedliche Fahrbahneigenschaften
oder beim Schleudern des Fahrzeugs, die für eine zuverlässige Fahrdynamikregelung
erforderlichen Informationen zuverlässig verfügbar sind.
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Bevorzugt
werden die Fahrgeschwindigkeit VF, die Raddrehzahl VR und/oder die
Größe, die durch
die Sensorvorrichtung 1 ermittelt werden, und weitere Fahrgeschwindigkeiten
VF', weitere Raddrehzahlen
VR' und/oder weitere
Größen, die
durch die weiteren Sensorvorrichtungen ermittelt werden, der Fahrdynamikregelungsvorrichtung 11 zugeführt.
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Die
Fahrdynamikregelungsvorrichtung 11 ist beispielsweise ausgebildet,
Regelungen entsprechend einem Antiblockiersystem, eine Antriebsschlupfregelung,
Regelungen entsprechend einem elektronischen Stabilitätsprogramm,
eine Lenkungsregelung oder eine Feder- oder Dämpfungsregelung abhängig von
der Fahrgeschwindigkeit VF, der Raddrehzahl VR, den weiteren Fahrgeschwindigkeiten VF', den weiteren Raddrehzahlen
VR' und/oder gegebenenfalls
der Größe und/oder
den weiteren Größen durchzuführen. Vorzugsweise
ist die Fahrdynamikregelungsvorrichtung 11 ausgebildet,
mindestens ein Stellsignal für
mindestens ein Stellglied der Fahrdynamikregelung abhängig von
der Raddrehzahl VR und der Fahrgeschwindigkeit VF zu erzeugen und/oder
gegebenenfalls abhängig
von den weiteren Raddrehzahlen VR' und den weiteren Fahrgeschwindigkeiten
VF'.
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Das
mindestens eine Stellglied ist beispielsweise eine Bremse, die dem
Rad 3 zugeordnet ist. Entsprechend ist vorzugsweise allen
Rädern 3 des Fahrzeugs
eine Bremse zugeordnet, die abhängig von
einem entsprechenden Stellsignal der Fahrdynamikregelungsvorrichtung 11 jeweils
stellbar ist.
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Die
Sensorvorrichtung 1 kann jedoch auch so ausgebildet sein,
dass diese zwei Sende- und Empfangseinheiten 8 aufweist.
Die eine der zwei Sende- und Empfangseinheiten 8 ist vorgesehen zum
Aussenden von elektromagnetischen Wellen auf den Bereich der Fahrbahn 7 und
zum Empfangen der von dem Bereich der Fahrbahn 7 reflektierten
elektromagnetischen Wellen. Die andere der zwei Sende- und Empfangseinheiten 8 ist
vorgesehen zum Aussenden von elektromagnetischen Wellen auf den
Bereich des Rades 3 und zum Empfangen der von dem Bereich
des Rades 3 reflektierten elektromagnetischen Wellen. Auf
die Strahlrichtungseinheit 9 kann daher verzichtet werden.
Die letztere Sende- und Empfangseinheit 8 bildet eine Raddrehzahlerfassungseinheit 14.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der Sensorvorrichtung 1, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform
der Sensorvorrichtung 1 entspricht. Jedoch ist die Strahlrichtungseinheit 9 bei
der zweiten Ausführungsform
der Sensorvorrichtung 1 nicht vorgesehen. Bei der zweiten
Ausführungsform
der Sensorvorrichtung 1 ist die Raddrehzahlerfassungseinheit 14 gebildet
durch eine Sensoreinheit 13. Für einen Betrieb der Sensorvorrichtung 1 ist
dazu ein Geberrad 12 am Rad 3 angeordnet, das
zusammen mit dem Rad 3 rotiert. Das Geberrad weist entlang seines
Umfangs Zähne
auf. Die Sensoreinheit 13 ist zur Erfassung der Bewegung
der Zähne
bei der Rotation des Rades 3 und des Geberrads 12 nahe
am Geberrad 12 angeordnet. Bevorzugt ist die Sensoreinheit 13 ausgebildet,
die Bewegung der Zähne
des Geberrads 12 induktiv zu erfassen. Die Raddrehzahl VR
ist so durch die Recheneinheit 10 abhängig von einem durch die Sensoreinheit 13 erzeugten
Messsignal ermittelbar. Die Sende- und Empfangseinheit 8 der
Sensorvorrichtung 1 ist vorgesehen, elektromagnetische
Wellen auf den Bereich der Fahrbahn 7 auszusenden und elektromagnetische
Wellen zu empfangen, die vom Bereich der Fahrbahn 7 reflektiert werden.
Die Fahrgeschwindigkeit VF ist so entsprechend der ersten Ausführungsform
der Sensorvorrichtung 1 ermittelbar.
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3 zeigt
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Durchführen einer Fahrdynamikregelung
des Fahrzeugs. Das Verfahren beginnt in einem Schritt S1. Für mindestens
ein Rad 3 des Fahrzeugs wird in einem Schritt S3 jeweils
eine Raddrehzahl VR ermittelt. Ferner werden in einem Schritt S5
jeweils elektromagnetische Wellen auf den Bereich der Fahrbahn 7 ausgesandt
und in einem Schritt S6 elektromagnetische Wellen empfangen, die
vom Bereich der Fahrbahn 7 reflektiert werden. Abhängig von
den empfangenen elektromagnetischen Wellen, die vom Bereich der
Fahrbahn 7 reflektiert werden, wird in einem Schritt S7
die Fahrgeschwindigkeit VF ermittelt. In einem Schritt S8 wird mindestens
ein Stellsignal für
mindestens ein Stellglied der Fahrdynamikregelung abhängig von
der Raddrehzahl VR und der Fahrzeuggeschwindigkeit VF erzeugt. Das
Verfahren endet in einem Schritt S9.
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Für das Ermitteln
der Raddrehzahl VR kann ferner vorgesehen sein, in einem Schritt
S10 elektromagnetische Wellen auf den Bereich des Rades 3 auszusenden
und in einem Schritt S11 elektromagnetische Wellen zu empfangen,
die vom Bereich des Rades 3 reflektiert werden. Im Schritt
S3 wird die Raddrehzahl VR dann abhängig von den empfangenen elektromagnetischen Wellen
ermittelt, die vom Bereich des Rades 3 reflektiert werden.
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Die
Reihenfolge der Schritte kann auch anders sein. Beispielsweise können die
Schritte S5 bis S7 auch zeitlich vor oder parallel zu den Schritten S10,
S11 und S3 ausgeführt
werden. Das Verfahren wird vorzugsweise kontinuierlich oder zeitlich
getaktet wiederholt ausgeführt
während
eines Betriebs des Fahrzeugs.