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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine Verriegelungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1 zum Verriegeln und/oder Entriegeln eines funktionswesentlichen
Bauteils, insbesondere einer Lenksäule oder eines Gangschalthebels,
bei einem Fahrzeug gerichtet. Diese Verriegelungsvorrichtung weist
ein Gehäuse
und einen Motor, der eine Antriebsachse mit einem drehfest angeordneten
Antriebsritzel enthält
und durch eine Drehung der Antriebsachse indirekt ein Sperrglied
bewegt, auf. Das Sperrglied kann dabei zumindest zwei Positionen einnehmen,
nämlich
eine Verrieglungsposition, in der das Sperrglied aus dem Gehäuse durch
eine Öffnung rausragt
und in einer Wirkverbindung mit dem funktionswesentlichen Bauteil
steht, und eine Entriegelungsposition, in der das Sperrglied weitestgehend im
Gehäuse angeordnet
ist und in keiner Wirkverbindung mit dem funktionswesentlichen Bauteil
steht. Unter der zuvor genannten Wirkverbindung wird dabei beispielsweise
ein Reibschluss und/oder Formschluss zwischen dem funktionswesentlichen
Bauteil und dem Sperrglied verstanden, so dass eine Bewegung des
funktionswesentlichen Bauteils in der Verriegelungsposition nicht
mehr möglich
ist. Ferner ist zwischen dem Motor und dem Sperrglied zumindest ein
Getriebe angeordnet, wobei das Getriebe eine Untersetzung aufweist,
die die Motordrehzahl herabsetzt und das Antriebsdrehmoment vergrößert, um direkt
oder indirekt das Sperrglied zu bewegen.
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Aus
dem Stand der Technik ist zum Beispiel die Patentschrift
DE 100 30 688 C1 bekannt,
die eine Lenkradverriegelungsvorrichtung unter Schutz stellt, bei
der das Sperrglied indirekt über
einen Elektromotor durch ein zwischengeschaltetes Schneckengetriebe
angetrieben wird. Dieses Schneckengetriebe hat zwar den Vorteil,
ein hohes Übersetzungsverhältnis aufzuweisen,
wodurch ein hohes Antriebsdrehmoment für die Bewegung des Sperrglieds
erzeugt werden kann, jedoch wird dafür ein Schneckenrad verwendet,
welches einen großen
radialen Außendurchmesser
aufweist. Dieses Schneckenrad ist mit einer Außenverzahnung versehen, die
mit einer quer gestellten Antriebsschnecke zusammenwirkt. Die Achse
des Schneckenrads und die Achse der Antriebsschnecke sind dabei
axial zueinander beabstandet und orthogonal zueinander ausgestaltet.
Die Antriebsschnecke wird direkt über den Elektromotor angetrieben,
welcher seitlich zum Schneckrad angeordnet ist. Folglich weist das
Gehäuse
der geschützten
Lenkradverriegelungsvorrichtung eine breite Ausgestaltung bzw. große Breite
auf, um das Schneckenradgetriebe mit dem seitlich antreibenden Motor
unterbringen zu können.
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Weiter
ist aus dem Stand der Technik die Offenlegungsschrift
DE 197 04 062 A1 bekannt,
die eine Lenkradverriegelungsvorrichtung zeigt, bei der ein Sperrglied
direkt elektromagnetisch längs
verschoben wird, um die Verrieglungsposition zur Lenksäule einzunehmen.
Aus Sicherheitsgründen
wird dieses Sperrglied in der Entriegelungsposition durch zwei links-
und rechtsseitig vom Sperrglied angeordneten Sicherungsstiften arretiert,
die ebenfalls direkt elektromagnetisch betätigbar sind. Somit wird zwar bei
dieser Lenkradverriegelungsvorrichtung auf ein Getriebe zwischen
dem Antriebsmotor für
das Sperrglied und dem Sperrglied selber verzichtet, jedoch benötigt auch
diese Vorrichtung eine breites Gehäuse, um die links- und rechtsseitig
vom Sperrglied angeordneten Sicherungsstifte unterbringen zu können. Darüber hinaus
muss der elektromechanische Antrieb für das Sperrglied entsprechend
leistungsstark und damit groß ausgestaltet
sein, um direkt die erforderlichen Antriebskräfte für das Sperrglied erzeugen zu
können,
da auf ein Getriebe verzichtet wird.
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Ferner
sind aus dem Stand der Technik rein mechanische Lenkradschlösser bekannt,
bei denen die Drehung des Schließzylinders, die von dem entsprechenden
Zündschlüssel ausgeht,
genutzt wird, um eine Verschiebung des Sperrglieds zu bewirken. Beispielsweise
offenbart die Patentschrift
DE
40 16 779 02 eine solche Verriegelungsvorrichtung für eine Lenkspindel.
Dabei ist der Aufbau der Verrieglungsvorrichtung länglich ausgestaltet,
um den mechanischen Schließzylinder
und die daran anschließende Getriebemechanik
zwischen dem Schließzylinder und
dem Sperrglied aufnehmen zu können.
Da bekannterweise in Fahrzeugen ein Platzproblem herrscht, sind
die Konstrukteure bemüht,
die notwendigen technischen Bauteile des Fahrzeuges auf engstem
Raum anzuordnen. Außerdem
findet heute eine parallele Entwicklung von den einzelnen technischen
Bauteilen im Fahrzeug statt, so dass im Vorfeld der benötigte Platzbedarf
vordefiniert ist, um das jeweilige technische Bauteil unterbringen
zu können. Somit
ist es nachträglich
nicht möglich,
ein lang und schmal ausgestaltetes und eingeplantes Bauteil, wie zum
Beispiel die mechanischen Lenkradverriegelungen, durch ein kurzes
breites Bauteil auszuwechseln. Eine solche Veränderung in den Ausmaßen des
Bauteils ziehen regelmäßig große konstruktive
Veränderungen
nach sich. Folglich sind die zuvor erwähnten elektromechanischen Verriegelungsvorrichtungen
für eine
Lenkspindel aufgrund ihrer veränderten äußeren Form
nicht ohne weiteres in den bisher eingeplanten Platzbedarf für ein mechanisches
Lenkradschloss unterzubringen.
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Somit
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung
bereit zu stellen, die elektromechanisch betätigbar ist und über einen
länglichen
und schmalen Aufbau verfügt,
wobei vorzugsweise das vorhandene Sperrglied aus der Längsseite
des Vorrichtungsgehäuse
herausragbar ausgestaltet ist. Zusätzlich soll diese Verriegelungsvorrichtung
den erhöhten
Sicherheitsanforderungen im Fahrzeug genügen, um eine Fehlfunktion und
damit ein Unfall zu vermeiden.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruches 1 vorgeschlagen. In den abhängigen Unteransprüchen sind
erfindungsgemäße Ausführungsbeispiele
und Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes aufgeführt.
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Erfindungsgemäß ist es
vorgesehen, dass bei einer gattungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ein Umlaufgetriebe als Getriebe zwischen dem Elektromotor und dem
Sperrglied eingesetzt wird, um die Motordrehzahl herabzusetzen und
das Antriebsdrehmoment zur Betätigung
des Sperrglieds zu vergrößern. Ebenfalls
können
noch weitere Getriebe zwischen dem Motor und dem Sperrglied vorhanden sein,
um die Betätigung
des Sperrglieds zu bewirken. Durch den Einsatz des Umlaufgetriebes
kann ein länglicher
Aufbau der Verriegelungsvorrichtung bewerkstelligt werden. Dabei
kann das Umlaufgetriebe als Verlängerung
des Motors auf der Antriebsseite aufgesetzt werden. Durch das Umlaufgetriebe
ist es ferner möglich,
quasi die Antriebsachse des Motors zu verlängern. Somit ist kein axialer
Versatz zwischen der Antriebswelle und einem Abtriebselement des
Umlaufgetriebes notwendig. Außerdem
lassen sich durch das eingesetzte Umlaufgetriebe auch hohe Drehmomente
bei niedrigen Drehzahlen erzeugen. Aufgrund der axialen Verlängerung
des Motors durch das Umlaufgetriebe ist eine besonders flache bzw.
schmale Bauweise der Verriegelungsvorrichtung möglich, wobei die Steuerelektronik
sowie die erforderlichen elektrischen Steckverbindungen wahlweise
neben oder hinter dem Motor am Gehäuse angeordnet werden können.
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Bei
einer Variante der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ist es denkbar, dass das Sperrglied federbelastet sowie längsverschiebbar
im Gehäuse
geführt
ist und durch einen an einer drehbar gelagerten Steuerwelle befestigten
Steuernocken verschiebbar ist. Dabei wandelt die drehbar gelagerte
Steuerwelle mit dem Steuernocken die Drehbewegung des Motors bzw.
des Umlaufgetriebes in eine Längsbewegung
um, wodurch das Sperrglied längsverschieblich
bewegbar ist.
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Weiterhin
ist es möglich,
dass die drehbar gelagerte Steuerwelle mit dem Umlaufgetriebe, insbesondere
einem Abtriebselement des Umlaufgetriebes, drehfest verbunden ist.
Diese Verbindung kann beispielsweise über einen Formschluss zwischen dem
Abtriebselement und der Steuerwelle realisiert werden. Ebenfalls
ist es denkbar, dass zumindest ein Teil der Steuerwelle über einen
Kraftschluss oder Stoffschluss mit dem Abtriebselement verbunden
ist. Optional ist es möglich,
dass das Abtriebselement einteilig mit der Steuerwelle ausgestaltet
ist. Zusätzlich
kann auch der Steuernocken materialeinheitlich mit der Steuerwelle
verbunden sein.
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Um
eine zerstörungsfreie
Funktion der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
zu bewirken, muss sichergestellt werden, dass das Sperrglied nicht
in jedem Fall eine Wirkverbindung mit dem funktionswesentlichen
Bauteil eingeht. So kann zum Beispiel bei einer zwangsweisen Betätigung des
Sperrglieds ein Schaden entstehen, sofern das Sperrglied nicht mit
einer Ausnehmung des funktionswesentlichen Bauteils zusammenwirken
kann, da eine Fehlstellung des funktionswesentlichen Bauteils das
Zusammenwirken verhindert. Folglich kann es erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass der Steuernocken das Sperrglied indirekt verschiebt,
indem der Steuernocken direkt auf einen Mitnehmer wirkt, der längsverschiebbar
im Gehäuse,
insbesondere einem Führungselement,
gelagert ist und der Mitnehmer das Sperrglied zumindest in die Entriegelungsposition
verschiebt. Durch diese Konstruktion wird verhindert, dass das Sperrglied
zwangsweise von dem Steuernocken in die Verriegelungsstellung überführt wird.
Zu diesem Zweck ist das Sperrglied federbelastet, um nur dann ein
Zusammenwirken des Sperrglieds mit dem funktionswesentlichen Bauteils
zu ermöglichen,
wenn das Sperrglied zum Beispiel in eine entsprechende Ausnehmung
in dem funktionswesentlichen Bauteil eingreifen kann. Die am Sperrglied angreifende
Feder versucht permanent, das Sperrglied in die Verriegelungsposition
zu bewegen. Folglich ist es ausreichend, wenn der Mitnehmer das Sperrglied
nur aus der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition verschiebt.
Ein umgekehrter Positionswechsel des Sperrglieds wird durch die
Feder im Sperrglied selbständig
durchgeführt.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist es möglich,
dass das Umlaufgetriebe ein Planetengetriebe ist, welches ein oder
mehrere Planetenräder
aufweist, die von einem Sonnenrad angetrieben werden, und die Planetenräder koaxial im
selben Abstand zur Drehachse des Sonnenrades angeordnet sind, wobei
insbesondere das Antriebsritzel des Motors das Sonnenrad bildet.
Das Planetengetriebe benötigt
nur einen kleinen Bauraum und kann trotzdem hohe Leistungen übertragen.
Durch den Einsatz von mehreren Planetenrädern lässt sich eine Leistungsverzweigung
im Planetengetriebe realisieren, so dass die mechanische Belastung
des Getriebes gesteigert bzw. das Getriebe kleiner gebaut werden
kann. Aus diesem Grund werden vorzugsweise drei Planetenräder eingesetzt.
Allerdings ist die vorliegende Erfindung nicht auf den Einsatz von drei
Planetenrädern
beschränkt.
Das vorgesehene Umlaufgetriebe kann zumindest ein Hohlrad aufweisen,
welches insbesondere drehfest an dem Motor befestigbar ist. Von
innen kann in das Hohlrad wenigstens ein Zahnrad, insbesondere ein
Planetenrad eingreifen. Durch die Verwendung von Planetenrädern, die
in einem Hohlrad laufen, kann ein klassisches Planetengetriebe realisiert
werden. Zu diesem Zweck können
die Planetenräder
axial drehbar an einem Planetenträger angeordnet sein, wobei
der Planetenträger
bei einem feststehenden Hohlrad drehbar um das Sonnenrad ausgebildet
ist und bei einem drehbaren Hohlrad drehfest im Umlaufgetriebe,
insbesondere drehfest am Motor, angeordnet ist. Bei einem feststehenden
Hohlrad wird der Planetenträger als
Abtriebselement für
das Umlaufgetriebe verwendet. Bei der zuvor genannten anderen Konstruktion des
Planetengetriebes, in der ein drehbares Hohlrad zum Einsatz kommt,
wird dieses als Abtriebselement genutzt.
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Bei
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist eine Drehachse
des Abtriebselements axial zur Drehachse des Antriebselements des
Umlaufgetriebes ausgestaltet. Somit bildet die Achse des Abtriebselements
eine Verlängerung
der Achse des Antriebselements. Durch diese technische Konstruktion
lässt sich
der gewünschte
längliche
Aufbau der Verriegelungsvorrichtung auf einfache Art und Weise bewerkstelligen.
Bei einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es sogar denkbar,
dass die Drehachse des Motors, die Drehachse des Antriebsritzels vom
Umlaufgetriebe, die Drehachse des Abtriebselements vom Umlaufgetriebe
und/oder eine Drehachse der Steuerwelle axial zueinander ausgerichtet
sind. Damit ist eine axiale Verlängerung
der Drehachse des Motors bis zur Drehachse der Steuerwelle möglich.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht vor, dass ein mehrteiliges Getriebegehäuse für das Umlaufgetriebe
vorhanden ist, wobei ein Teil des Getriebegehäuses drehfest, insbesondere über einen
Formschluss, an dem Motor vorgesehen ist und zumindest ein weiterer
Teil des Getriebegehäuses
drehbar als Abtriebselement für
das Umlaufgetriebe ausgestaltet ist. Zusätzlich ist zumindest ein Teil
des Getriebegehäuses
mit einer Innenverzahnung ausgestattet, wodurch das Getriebegehäuse gleichzeitig
als Hohlrad für
das Planetengetriebe dient. Zweckmäßigerweise kann dabei das mehrteilige
Getriebegehäuse
mediendicht aufgebaut sein, wobei insbesondere eine Labyrinthdichtung,
ein axialer Dichtungsring und/oder ein Kugellager bzw. Wälzlager
vorgesehen sein kann. Somit sind die einzelnen Teile des Getriebegehäuses drehbar
zueinander ausgestaltet und trotzdem lässt das Getriebegehäuse eine
Fett- oder Ölfüllung nicht
aus dem Getriebe austreten. Bei einem trocken geschmierten Umlaufgetriebe
oder Planetengetriebe kann auf eine Dichtung zwischen Teilen des
Getriebegehäuses
verzichtet werden.
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Bei
einer besonders eleganten Ausführungsform
der Erfindung kann das Planetengetriebe als Wolfrom-Getriebe ausgestaltet
sein, wobei zumindest zwei Hohlräder
axial zueinander ausgerichtet sind und in den beiden Hohlrädern wenigstens
ein Planetenrad frei drehbar angeordnet ist, wobei das Planetenrad
mit einer Verzahnung gleichzeitig in beide Verzahnungen der beiden
Hohlräder
greift und die beiden Verzahnungen der Hohlräder unterschiedliche Zähneanzahlen
aufzeigen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Verzahnung des ersten,
feststehenden Hohlrades z.B. drei Zähne weniger aufweist als die Verzahnung
des zweiten Hohlrades, welches als Abtriebselement verwendet wird.
Ein derart ausgestaltetes Wolfrom-Getriebe weist eine hohe Untersetzung
auf. Vorzugsweise sind in einem solchen Wolfrom-Getriebe zwei oder
drei Planetenräder
vorzusehen, um gleichzeitig damit eine axiale Lagerung des drehbaren
Hohlrades zu bewirken. Außerdem findet
so die bereits zuvor beschriebene Leistungsteilung im Getriebe über die
einzelnen Planetenräder statt.
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Optional
können
die beiden Hohlräder
Teile des Getriebegehäuses
bilden, wobei ein erstes Hohlrad drehfest an dem Motor angeordnet
ist und ein zweites Hohlrad zum ersten Hohlrad drehbar ausgestaltet
ist und somit das Abtriebselement bildet. Dabei können ferner
in den beiden Hohlrädern
die vorhandenen Planetenräder
ohne einen Planetenträger angeordnet
sein.
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Bei
diesem Wolfrom-Getriebe kann das drehbare Hohlrad, insbesondere
durch einen Formenschluss, zusätzlich
drehbar an dem feststehenden Hohlrad gelagert sein. Hierbei kann
insbesondere ein umlaufender Vorsprung an einem Hohlrad mit einer
umlaufenden Vertiefung an dem anderen Hohlrad die drehbare Führung bilden.
Bei einer solchen Variante des Wolfrom-Getriebes ist es erforderlich, dass
zumindest die beiden Hohlräder
aus Kunststoff bestehen, um somit das eine Hohlrad an dem anderen
Hohlrad anzuclipsen. Die Verzahnung der beiden Hohlräder kann
ebenfalls aus Kunststoff oder aus einer Metalllegierung bestehen.
Auch die Planetenräder
sowie das Sonnenrad bzw. das Antriebsritzel des Motors können aus
Kunststoff bestehen. Hierbei kommt die Leistungsaufteilung des Planetengetriebes
bzw. des Wolfrom-Getriebes
zugute, da die einzelnen Zähne
nur ein Drittel der Gesamtleistung übertragen müssen, wenn drei Planetenräder eingesetzt
werden.
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Um
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung
besonders sicher auszugestalten, kann es vorgesehen sein, dass die Öffnung im
Gehäuse für das Sperrglied
in der Entriegelungsposition durch ein Sicherungselement verschließbar ist,
welches im Bereich der Gehäuseöffnung angeordnet
ist. Auf diese Art und Weise kann eine Fehlfunktion der Verriegelungsvorrichtung
durch einen Bruch der Bauteile im Gehäuse während der Fahrt verhindert
werden, da das zusätzliche
Sicherungselement einen Austritt von Bauteilen oder Bruchstücken aus
der Gehäuseöffnung verhindert.
Damit ist eine Arretierung des funktionswesentlichen Bauteils zuverlässig verhinderbar,
sofern das Sperrglied in der Entriegelunsposition angeordnet ist.
Um eine einfache Konstruktion der Verriegelungsvorrichtung zu erreichen,
kann das Sicherungselement durch den Mitnehmer betätigbar sein,
um die Gehäuseöffnung zu
verschließen.
Ebenfalls ist es denkbar, das Sicherungselement von einem weiteren
Motor oder einem anderen Bauteil der Verriegelungsvorrichtung anzusteuern.
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Bei
der Erfindung ist es denkbar, dass das Sperrglied indirekt vom Motor
sowohl bei nur einer Drehrichtung als auch bei wechselnder Drehrichtung des
Motors ansteuerbar ist. Somit ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, nur
einen Motor in der Verriegelungsvorrichtung einzusetzen, der eine
einseitige Drehrichtung aufweist. Damit lässt sich auch der Steuerungsaufwand
zur Ansteuerung des elektrischen Motors reduzieren. Folglich kann
abgewogen werden, ob es kostengünstiger
ist, einen Motor mit nur einer Drehrichtung oder mit zwei Drehrichtungen einzusetzen.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann ein selbsthemmendes Umlaufgetriebe zum Einsatz
kommen. Dabei kann sowohl das beschriebene Planetengetriebe als
auch das Wolfrom-Getriebe als selbsthemmendes Getriebe ausgestaltet
sein. Durch die Selbsthemmung des Getriebes kann sichergestellt
werden, dass sich das Sperrglied nicht selbstständig verschiebt, wenn der Motor
nicht bestromt bzw. ausgeschaltet ist.
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Um
eine sichere Betätigung
des Sperrglieds zu bewirken, weist die Steuerwelle einen Steilbereich von
40 bis 320° für die Entriegelung
des Sperrglieds auf. Vorzugsweise ist der Stellbereich von 60 bis 300°, besonders
bevorzugt von 80 bis 280° und
ganz bevorzugt von 100 bis 260° ausgestaltet.
In dem genannten Stellbereich verschiebt die Steuerwelle über den
Steuernocken das Sperrglied aus der Verriegelungsposition in die
Entriegelungsposition. Hierbei wird deutlich, dass bei einem geringen
Stellbereich höhere
Drehmomente notwendig sind, um die Verstellung des Sperrglieds zu
erreichen. Durch den Einsatz des Umlaufgetriebes mit der Steuerwelle
und dem entsprechenden Steuernocken lässt sich ein kontinuierlicher Übergang
in der Stellkurve des Sperrbolzens von der Entriegelungsposition
zur Verriegelungsposition bzw. umgekehrt bewirken. Die Formgebung
des Steuernockens ist maßgeblich
für den
Steuerkurvenverlauf verantwortlich. Hierdurch ist eine geräuscharme
Verriegelungsvorrichtung realisierbar. Auch ist der Auslaufbereich
umso größer, je kleiner
der Stellbereich der Steuerkurve für das Sperrglied ist. Durch
einen großen
Auslaufbereich kann sichergestellt werden, dass ein Nachlauf des Motors
keine Verstellung des Sperrglieds bewirkt. Damit kann auf eine Abbremsung
des Motors im Betrieb verzichtet werden. Außerdem hat sich in der Praxis
herausgestellt, dass ein fließender Übergang in
der Steuerkurve für
einen geräuscharmen
Betrieb der Verriegelungsvorrichtung sorgt.
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Weitere
Maßnahmen
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der
nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen
ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigen:
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1 eine
dreidimensionale Darstellung der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
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2 eine
dreidimensionale Ansicht der Verriegelungsvorrichtung aus 1,
bei der das Gehäuse
entfernt worden ist,
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3 eine
dreidimensionale Ansicht auf funktionswesentliche Bauteile der Verriegelungsvorrichtung
aus 1,
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4 eine
dreidimensionale Ansicht mit einem aufgeschnittenen Getriebe des
aus der 1 vorhandenen Motors und des
entsprechenden Getriebes,
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5 ein
dreidimensionaler Schnitt durch die Verriegelungsvorrichtung aus 1 im
Bereich des Sperrglieds,
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6 eine
schematische Darstellung eines Planetengetriebes für eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung,
wobei das Planetengetriebe ein drehbares Hohlrad aufweist,
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7 eine
schematische Darstellung eines weiteren Planetengetriebes für eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung,
wobei das Planetengetriebe ein feststehendes Hohlrad aufweist,
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8 eine
schematische Darstellung eines Planetengetriebes, insbesondere eines
Wolfrom-Getriebes für
die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung,
wobei das Planetengetriebe als Wolfrom-Getriebe ausgestattet ist,
mit einem feststehendem Hohlrad und einem drehbaren Hohlrad und
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9 eine
Steuerkurve für
ein Sperrglied aus der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung,
welches über
ein Umlaufgetriebe angetrieben worden ist.
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In
der 1 ist eine erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung 10 in
dreidimensionaler Darstellung gezeigt. Dabei ist das funktionswesentliche Bauteil 11 mit
einer Ausnehmung 12 schematisch dargestellt, um die Funktionsweise
der Verriegelungsvorrichtung 10 besser nachvollziehen zu
können.
Die Verriegelungsvorrichtung 10 wirkt mit dem funktionswesentlichen
Bauteil 11 dann zusammen, wenn ein Sperrglied 17 aus
dem Gehäuse 13 der Verriegelungsvorrichtung 10 herausragt.
In dieser Position befindet sich das Sperrglied 17 in der
Verriegelungsposition. In der vorliegenden 1 ist jedoch das
Sperrglied 17 in der Entriegelungsposition dargestellt,
in der sich das Sperrglied 17 weitestgehend im Gehäuse 13 befindet.
Die Vorrichtung 10 ist über
Halterungen 30 fest im Fahrzeug angeordnet. Um eine elektrische
Verbindung zwischen der Fahrzeugelektronik und der Vorrichtung 10 herzustellen,
sind zusätzlich
in dem Gehäuse 13 elektrische
Stecker 29 angeordnet. Diese befinden sich in der Längsseite des
Gehäuses 13.
Optional können
diese Stecker 29 auch an der Stirnseite des Gehäuses 13 angeordnet werden.
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In
der Verriegelungsposition ragt das Sperrglied 17 aus der
Gehäuseöffnung 18 heraus
und geht im vorliegenden Fall einen Formschluss mit dem funktionswesentlichen
Bauteil 11 ein, in dem es auch in die Ausnehmung 12 hineinragt.
Das funktionswesentliche Bauteil 11 weist diverse Ausnehmungen 12 auf,
die radial in der axialen Aufweitung des funktionswesentlichen Bauteils
angeordnet sind.
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Die 2 zeigt
die Vorrichtung 10 – aus
der 1 –,
ohne das Gehäuse 13.
Somit ist der elektrische Antriebsmotor 14 mit dem Getriebe 19 und
dem Sperrglied 17 erkennbar. Um das Sperrglied 17 längsverschieblich
in einem Führungselement 24 zu bewegen,
ist zusätzlich
zwischen dem Getriebe 19 und dem Sperrglied 17 eine
Steuerwelle 20 mit einem Steuernocken 21 vorgesehen.
Die Steuerwelle 20 und der Steuernocken 21 sind
einteilig ausgestaltet. Damit die Steuerwelle 20 drehfest
an dem Getriebe 19, insbesondere dem Abtriebselement 19e angeordnet
werden kann, weist die Steuerwelle 20 ein Flanschstück 31 auf.
Auch dieses Flanschstück 31 kann
einteilig mit der Steuerwelle 20 ausgestaltet sein. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Steuerwelle 20, der Steuernocken 21 sowie
das Flanschstück 31 aus
einer Metalllegierung, insbesondere einer Leichtmetalllegierung,
wie zum Beispiel einer Aluminiumlegierung, ausgestaltet. Aus der 4 ist
ersichtlich, dass das zuvor erwähnte
Flanschstück 31 über einen
Formschluss mit dem Getriebe 19, insbesondere dem Abtriebselement 19e des
Getriebes 19, verbunden ist. Zu diesem Zweck weist das
Abtriebselement 19e einen quaderförmigen Vorsprung auf, der mit
einer komplementär
ausgestalteten Vertiefung in dem Flanschstück 31 zusammenwirkt. Selbstverständlich ist
es auch denkbar, das Flanschstück
stoffschlüssig
oder kraftschlüssig
an dem Abtriebselement 19e anzuordnen.
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Die
eigentliche Hin- und Herbewegung (siehe Pfeil 32) des Sperrglieds 17 wird
durch die Drehung der Steuerwelle 20 bewirkt. Dabei wirkt
der Steuernocken 21 nicht direkt auf das Sperrglied 17, sondern über einen
zusätzlichen
Mitnehmer 22. Dieser indirekte Antrieb ist notwendig, um
einen zerstörungsfreien
Betrieb der Vorrichtung 10 zu erhalten (siehe vorherige
Beschreibung). Zu diesem Zweck ist das Sperrglied 17 federbelastet
in dem Führungselement 24 gelagert.
Der Steuernocken 21 kann nur das Sperrglied 17 aus
der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition bewegen.
Die umgekehrte Bewegung wird von der nicht dargestellten Feder,
die auf das Sperrglied 17 wirkt, durchgeführt. Aus
diesem Grund ist der Steuernocken 21 entkoppelt von dem
Sperrglied 17 angebracht. Im vorliegenden Fall drückt der
Steuernocken 21, wie aus 2 zu erkennen
ist, über
den Mitnehmer 22 das Sperrglied 17 herunter, wodurch
es sich in der Entriegelungsposition befindet.
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Damit
der Steuernocken 21 den Mitnehmer 22 herunter
drücken
kann, muss die Steuerwelle 20 ein gewisses Drehmoment aufweisen.
Die entsprechende Antriebsleistung für die Steuerwelle 20 wird durch
den Motor 14 bereitgestellt. Um das notwendige Drehmoment
zu erzeugen und eine langsame Drehung (siehe Pfeil 33)
der Steuerwelle 20, ist zwischen der Steuerwelle 20 und
dem Motor 14 das erfindungswesentliche Umlaufgetriebe 19 angeordnet. Durch
die Untersetzung des Getriebes wird die Motordrehzahl reduziert
und das Antriebsdrehmoment vergrößert. Dabei
ist das Umlaufgetriebe axial auf der Antriebsachse 15 des
Motors 14 angeordnet. Die Antriebswelle 20 stellt
hierbei eine axiale Verlängerung der
Antriebsachse 15 dar. Das Umlaufgetriebe 19 ist selbst
in einem mehrteiligen Getriebegehäuse 25, 26 untergebracht,
wobei ein Getriebegehäuseteil 26 gleichzeitig
als Abtriebselement 19e des Getriebes 19 dient.
Das andere Getriebegehäuseteil 25 ist
dagegen formschlüssig
an dem Motor 14 angeordnet. Durch die Hintereinanderschaltung
des Motors 14, des Getriebes 19 und der Steuerwelle 20 kann
ein langer und schmaler Aufbau der Vorrichtung 10 bewirkt
werden. Wie in der 2 weiter sichtbar ist, ist die
Längsbewegung
des Sperrglieds 17 orthogonal zur Drehachse A sowie der
Antriebsachse 15 des Motors 14 angeordnet. Somit
ragt das Sperrglied 17 in der Verriegelungsposition seitlich
aus der Längsseite
des Gehäuses 13 heraus.
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In
der 3 sind die funktionswesentlichen Bauteile der
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung 10 ohne
das Gehäuse 13 in
dreidimensionaler Darstellung gezeigt. Auch in dieser Figur befindet sich
das Sperrglied 17 in der Entriegelungsposition und wird
indirekt über
den Steuernocken 21 und direkt über den Mitnehmer 22 nieder
gedrückt.
Ferner ist gut erkennbar, dass der Motor 14, das Umlaufgetriebe 19 sowie
die Steuerwelle 20 auf einer Drehachse A liegen. Diese
Drehachse A ist axial zur Antriebsachse 15 des Motors 14 ausgerichtet.
Zur Gewichtsreduzierung der Verriegelungsvorrichtung 10 ist
der Steuernocken 21 kammerartig ausgestaltet, womit gemeint
ist, dass der Steuernocken 21 Hohlräume aufweist. Nur die eigentliche
Steuerfläche
des Steuernockens 21 ist massiv ausgestaltet. Ebenso ist
in der 3a das Flanschstück 31 mit
Ausnehmungen versehen, um eine Gewichtsreduzierung zu erreichen.
Weiterhin ist deutlich der Formschluss zwischen dem ersten, feststehenden
Getriebegehäuseteil 25 und
dem Motor 14 sichtbar. Zu diesem Zweck ist an dem ersten Getriebegehäuseteil 25 wenigstens eine
Ausbuchtung vorgesehen, die mit einer Einbuchtung am Motor 14 formschlüssig zusammen wirkt.
Damit kann das erste Getriebegehäuseteil 25 drehfest
zum Motor 14 befestigt werden. Die genaue Funktionsweise
des Umlaufgetriebes 19, insbesondere eines Planetengetriebes 19,
wird aus den Zeichnung 4, 6 bis 8 deutlich.
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An
dieser Stelle ist zu erwähnen,
dass ein Wolfrom-Getriebe eine Unterart des Planetengetriebes ist,
welches wiederum eine Unterart eines Umlaufgetriebes darstellt.
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In
der 4 ist nur der Motor 14 und das Umlaufgetriebe 19 dreidimensional
dargestellt. Dabei wurde ein Schnitt durch das Getriebegehäuse 25, 26 dargestellt,
um die Funktionsweise des Getriebes 19 besser verstehen
zu können.
Im vorliegenden Fall ist das Umlaufgetriebe als Planetenradgetriebe,
insbesondere Wolfrom-Getriebe, ausgestaltet. Auf der Antriebesachse 15 des
Motors 14 ist das Antriebsritzel 16 drehfest angeordnet.
Dieses Antriebsritzel 16 stellt zugleich das Sonnenrad 19a des
Wolfrom-Getriebes 19 dar.
Koaxial zur Antriebsachse 15 sind – im vorliegenden Fall – drei Planetenräder 19b frei
drehend angeordnet. Bei dieser Konstruktion kann auf einen Planetenträger 19c verzichtet
werden. Die drei Planetenräder 19b befinden
sich einerseits im Eingriff mit dem Sonnenrad 19a und andererseits
mit zwei Hohlrädern 19d.
Dabei ist das erste Hohlrad 19d1 feststehend über einen
Formschluss an dem Motor 14 angeordnet. Das zweite Hohlrad 19d2 ist dagegen
drehbar gelagert. Somit ist eine Relativbewegung des zweiten Hohlrads 19d2 zum
ersten Hohlrad 19d1 möglich.
Aus der schematischen Skizze in 8 wird nachfolgend
noch die Funktionsweise des Wolfrom-Getriebes näher erklärt. Wie in der 4 weiter
ersichtlich ist, dienen die beiden Hohlräder 19d gleichzeitig
als Getriebegehäuseteil 25, 26. Somit
versteht es sich von selbst, dass die beiden Getriebegehäuseteile
mit einer Innenverzahnung ausgestattet sind. Ein Lagerung des drehbaren
Hohlrades 19d2 findet einerseits durch die drei koaxial
angeordneten Planetenräder 19b statt
und andererseits durch eine radiale Führung an dem feststehenden Hohlrad 19d1.
Um auch eine axiale Lagerung des drehbaren Hohlrades 19d2 bzw.
des zweiten Getriebegehäuseteils 26 zu
bewirken, ist an dem feststehenden Hohlrad 19d1 ein umlaufender
Vorsprung 27 am offenen Ende vorgesehen. Dieser umlaufende Vorsprung 27 wirkt
mit einer umlaufenden Vertiefung 28 am offenen Ende des
drehbaren Hohlrades 19d2 zusammen. Damit eine axiale Montage
der beiden Hohlräder 19d1,
2 bzw. der beiden Getriebegehäuseteile 25, 26 möglich ist,
bestehen diese aus Kunststoff. Somit wird das hohlzylinderartige
Getriebegehäuseteil 25 auf
das ebenfalls hohlzylinderartige Getriebegehäuseteil 26 aufgeklemmt.
Das Getriebegehäuseteil 26,
das drehbare Hohlrad 19d2 und das Abtriebselement 19e stellen
folglich ein und dasselbe Teil mit drei Funktionen dar. Durch die
formschlüssige Führung 27, 28 an
dem Getriebegehäuse
kann eine Abdichtung des Getriebes 19 erfolgen. Ebenfalls
ist es denkbar, zwischen den Getriebegehäuseteilen ein Lager, in Form
von Kugellagern oder dergleichen, anzuordnen.
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In 5 ist
ein Querschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 im
Bereich des Sperrgliedes 17 dargestellt. Wie deutlich zu
erkennen ist, weist das Sperrglied 17 ein Langloch 23 auf,
welches sich in dem Mitnehmer 22 fortsetzt. Der Mitnehmer 22 ist
formschlüssig
mit dem Sperrglied 17 verbunden. Das erwähnte Langloch 23 dient
zur Durchführung
der Steuerwelle 20, die ortsfest aber drehbar im Gehäuse 13 angeordnet
ist. Die Feder, die auf das Sperrglied 17 wirkt, um es
in die Verriegelungsposition zu bewegen, ist auch in dieser Darstellung
nicht gezeigt.
-
In
den 6 bis 8 sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele
für die
Umlaufgetriebe 19 der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 gezeigt.
Diese Getriebe 19 können
alle in der Vorrichtung 10 zum Einsatz kommen, um die Aufgabe
der Erfindung zu lösen.
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In
der 6 ist ein Planetengetriebe 19 dargestellt,
wobei das Sonnenrad 19a über die Antriebsachse 15 angetrieben
wird. Zur Vereinfachung der Darstellung ist in den 6 bis 8 nur
ein Planetenrad 19b dargestellt. Das Sonnenrad 19a – aus 6 – greift über eine
Verzahnung in erstes Planetenrad 19b ein. Das Planetenrad 19b1 ist
drehbar auf einer Welle gelagert. Die Welle W stellt dabei ein Teil eines
Planetenträgers 19c dar.
-
Der
Planetenträger 19c ist
dabei formschlüssig
an einem Fundament F angeordnet. Dieses Fundament F kann zum Beispiel
durch den Motor 14 realisiert werden. Das in Drehung versetzte
erste Planetenrad 19b1 ist ebenfalls über eine Verzahnung mit einem
drehbaren Hohlrad 19d2 im Eingriff. Somit treibt das Planetenrad 19b1 das
Hohlrad 19d2 an. Dieses Hohlrad 19d2 kann zusätzlich an
einem Lager L drehbar gehalten sein. Ebenfalls kann es ausreichend
sein, dass zwei oder drei Planetenräder 19b für die Lagerung
sorgen. In der Getriebekonstruktion aus 6 kann der
Planetenträger 19c als
feststehendes Getriebegehäuseteil 25 ausgestaltet
sein. Ebenfalls kann das drehbare Hohlrad 19d2 als drehbares
Getriebegehäuseteil 26 verwendet
werden. Dieses dient gleichzeitig als Abtriebselement 19e.
-
In
der 7 ist ein anderes Ausführungsbeispiel für das Planetengetriebe 19 dargestellt.
Bei diesem Planetengetriebe ist das Hohlrad 19d1 fest mit dem
Fundament F bzw. Motor 14 verbunden. Wie in 6 wird
das Sonnenrad 19a von der Antriebsachse 15 angetrieben.
Dieses wirkt über
eine Verzahnung auf das Planetenrad 19b1, welches an einem drehbaren
Planetenträger 19c gehalten
ist. Die Drehung des Sonnenrades 19a bewirkt nun eine Drehung
des Planetenträgers 19c.
Im vorliegenden Fall kann das feststehende Hohlrad 19d1 als
stehendes Getriebegehäuseteil
ausgestaltet sein. Der drehbar gelagerte Planetenträger 19c kann
dagegen das drehbare Getriebegehäuseteil 26 darstellen,
welches zugleich das Antriebselement 19e verkörpert.
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In
der 8 ist ein besonderes Planetengetriebe in Form
eines Wolfrom-Getriebes schematisch dargestellt. Auch hier wird
wieder das Sonnenrad 19a über die Antriebsachse 15 vom
Motor angetrieben. Über
die Verzahnung des Sonnenrades 19a wird das erste Planetenrad 19b1 gedreht.
Dieses Planetenrad 19b1 befindet sich gleichzeitig über die
Verzahnung im Eingriff mit dem feststehenden Hohlrad 19d1.
Dieses feststehende Hohlrad 19d1 kann gleichzeitig das erste
Getriebegehäuseteil 25 darstellen.
Weiterhin ist das erste Planetenrad 19b1 drehfest über eine
Welle W mit einem weiteren Planetenrad 19b verbunden. Da
die Verzahnung vom ersten Planetenrad 19b1 mit der Verzahnung
von dem drehfest verbundenen zweiten Planetenrad 19b übereinstimmt,
werden diese beiden Planetenräder 19b in
der Praxis als ein Planetenrad 19b1 mit einer einheitlichen
Verzahnung verwendet. Nur zur Verdeutlichung der Funktionsweise
wurde die Welle W in der 8 dargestellt. Das Planetenrad 19b1 treibt
gleichzeitig ein zweites drehbar gelagertes Hohlrad 19d2 an.
Dieses Hohlrad 19d2 dient als Abtriebselement 19e sowie
als drehbares Getriebegehäuseteil 26.
Auch bei der Ausführungsform
aus 8 können
mehrere Planetenräder 19b zum
Einsatz kommen. Bevorzugt werden drei Planetenräder 19b eingesetzt,
die frei beweglich in den Hohlrädern 19d1,
2 angeordnet sind. Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Wolfrom-Getriebes 19,
weist die Verzahnung des ersten Hohlrades 19d1 drei Zähne weniger
auf als die Verzahnung des zweiten drehbaren Hohlrades 19d2.
Hierdurch wird eine hohe Untersetzung im Getriebe 19 erreicht.
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In
der 9 ist eine Steuerkurve für das Sperrglied 17 bezogen
auf den Drehwinkel der Steuerwelle 20 dargestellt. Dabei
ist zu erkennen, dass bei einem Winkelbereich von 0 bis 60° die Steuerwelle
keine Funktion inne hat und das Sperrglied 17 in der Verriegelungsposition
angeordnet ist. Den zuvor genannten Bereich nennt man auch als Auslaufbereich.
Daran anschließend
kommt der Steilbereich, in dem der Steuernocken 21 durch
die Drehung der Steuerwelle 20 das Sperrglied 17 in
die Entriegelungsposition bewegt. Hierfür ist eine Drehung der Steuerwelle 20 zwischen
60 und 300° erforderlich.
In einer bevorzugten Ausführungsform
weist der Steilbereich einen Winkelbereich von 80 bis 280 und in
einer ganz bevorzugten Variante von 100 bis 260° auf. In dem vorliegenden Beispiel
aus der 9 schließt sich nach einem Drehwinkel
von 300° ein
Auslaufbereich von 60°,
d.h. bis 360° für die Entriegelungsposition
des Sperrglieds 17, an. Die erwähnten Auslaufbereiche sind
notwendig, damit bei einem Nachlauf des Motors 14 keine
Entriegelung oder Verriegelung des Sperrglieds 17 erfolgt.
Wie aus der Steuerkurve weiter zu erkennen ist, sind die Übergangsbereiche kontinuierlich
bzw. fließend
ausgestaltet, um störende
Geräuschentwicklungen
in der Verriegelungsvorrichtung 10 zu vermeiden. In der
Praxis hat sich nämlich
herausgestellt, dass ein sprunghafter Übergang für störende Geräusche verantwortlich ist.
-
Mit
dem eingesetzten Umlaufgetriebe 19 in der Verriegelungsvorrichtung 10 lassen
sich die notwendigen Drehmomente zur Ansteuerung des Sperrglieds 17 auf
einfache Art und Weise bereitstellen. Außerdem wird somit ein länglicher
Aufbau der Verriegelungsvorrichtung 10 ermöglicht.
-
- 10
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- funktionswesentliches
Bauteil
- 12
- Ausnehmung
in einer radialen Ausbuchtung von 11
- 13
- Gehäuse
- 14
- Motor
- 15
- Antriebsachse
von 14
- 16
- Antriebsritzel
- 17
- Sperrglied
- 18
- Öffnung in 13
- 19
- Getriebe
- 19a
- Sonnenrad
- 19b1
- erstes
Planetenrad
- 19b2
- zweites
Planetenrad
- 19c
- Planetenträger
- 19d1
- erstes
Hohlrad (feststehend)
- 19d2
- zweites
Hohlrad (drehbar)
- 19e
- Abtriebselement
- 20
- Steuerwelle
- 21
- Steuernocken
- 22
- Mitnehmer
- 23
- Langloch
in 17, 22
- 24
- Führungselement
- 25
- Erster
Getriebegehäuseteil
- 26
- Zweiter
Getriebegehäuseteil
- 27
- Umlaufender
Vorsprung von 25
- 28
- Umlaufender
Vorsprung von 26
- 29
- Stecker
- 30
- Halterung
für 10
- 31
- Flanschstück
- 32
- Pfeil
für Bewegungsrichtung
von 17
- 33
- Pfeil
für Bewegungsrichtung
von 20
- A
- Drehachse
von diversen Bauteilen
- L
- Lager
- F
- Fundament
- W
- Welle