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Die
Erfindung betrifft eine Tuchvorschub-Steuereinrichtung einer Reinigungsvorrichtung
für Druckmaschinenzylinder
gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
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Ferner
betrifft die Erfindung eine Reinigungsvorrichtung, welche eine solche
Tuchvorschub-Steuereinrichtung aufweist.
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Auch
betrifft die Erfindung eine Steueranlage, welche zwei oder mehr
Tuchvorschub-Steuereinrichtungen
für entsprechend
zwei oder mehr Reinigungsvorrichtungen für Druckmaschinenzylinder in einer
Druckmaschine enthält,
z. B. in einer Offset-Druckmaschine.
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Die
Reinigungsvorrichtungen sind zur drehbaren Lagerung von zwei Tuchrollen
ausgebildet, von welchen eine Tuchrolle eine Saubertuchrolle, und
die andere Tuchrolle eine Schmutztuchrolle ist. Die Schmutztuchrolle
ist von einem Antrieb automatisch schrittweise antreibbar, z. B.
von einem Pneumatik-Zylinder, um das Reinigungstuch schrittweise um
jeweils eine vorbestimmte Tuchvorschublänge von der Saubertuchrolle
auf die Schmutztuchrolle zu übertragen.
Das Reinigungstuch wird während
eines Reinigungsvorgangs mindestens einmal, vorzugsweise mehrmals
um jeweils die vorbestimmte Tuchvorschublänge weiter transportiert, sodass
jeweils ein sauberer Tuchabschnitt an den Zylinderumfang des zu
reinigenden Druckmaschinenzylinders angelegt wird. Das Reinigungstuch
kann trocken oder feucht sein. Das Reinigungstuch kann bereits auf
der Saubertuchrolle feucht sein oder erst auf dem Weg zur Schmutztuchrolle
an einer Stelle befeuchtet werden, welche vor der Stelle liegt,
an welcher das Reinigungstuch mittels eines Andrückelements an den Zylinderumfang
andrückbar
ist.
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Stand der Technik
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Aus
der
DE 10 2005
003 166 A1 ist eine Waschvorrichtung für eine Druckmaschine bekannt. Sie
enthält
einen Ultraschallsensor zum Detektieren des Tuchniveaus einer Reinigungstuchrolle.
Damit wird festgestellt, wann nur noch eine vorbestimmte kurze Resttuchmenge
auf der Reinigungstuchrolle vorhanden ist, die für einen neuen Druckvorgang nicht
mehr ausreichen würde.
Dadurch wird vermieden, dass ein Druckvorgang abgebrochen werden muss,
weil das Reinigungstuch nicht mehr bis zum Ende des Druckvorgangs
reicht.
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Eine
von mehreren Ausführungsformen
einer Reinigungsvorrichtung für
Druckmaschinenzylinder ist aus der
DE 101 60 197 A1 bekannt.
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Eine
automatische Zylinderreinigungsvorrichtung für Druckmaschinen ist auch aus
der
US 4,344,361 bekannt.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Durch
die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Reinigungsvorrichtung
und insbesondere ihre Steuereinrichtung für die Reinigung von Druckmaschinenzylindern
derart auszubilden, dass eine effizientere Nutzung des Reinigungstuchs
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch
die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
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Weitere
Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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Ferner
wird die Aufgabe gemäß der Erfindung
durch eine Reinigungsvorrichtung gelöst, welche mit einer Tuchvorschub-Steuereinrichtung
nach der Erfindung versehen ist.
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Die
Erfindung betrifft auch eine Steueranlage, welche zwei oder mehr
Tuchvorschub-Steuereinrichtungen
für entsprechend
zwei oder mehr Reinigungsvorrichtungen für Druckmaschinenzylinder enthält.
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Entsprechend
betrifft die Erfindung auch eine Anlage, welche zwei oder mehr Reinigungsvorrichtungen
zur Reinigung von Druckmaschinenzylindern und eine entsprechende
Anzahl von Tuchvorschub-Steuereinrichtungen enthält.
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Die
Erfindung beinhaltet mehrere Merkmale, die einzeln und in Kombination
vorteilhaft verwendbar sind:
Ein berührungsloser Sensor, vorzugsweise
ein Ultraschallsensor, tastet die Umfangsfläche einer der beiden Tuchrollen,
vorzugsweise der Saubertuchrolle, ab und erzeugt in Abhängigkeit
von dem detektierten Abstand ein dem Radius der Tuchrolle entsprechendes
Signal, insbesondere eine elektrische Stromstärke oder alternativ eine Spannungshöhe. Der
Sensor ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass Abstandsänderungen
lineare Änderungen
des Signalwerts zur Folge haben. Mit dem somit ermittelten Radius
wird der Tuchrollenumfang automatisch errechnet. Der errechnete
Tuchrollenumfang wird in Relation zu einer definierten Tuchvorschublänge (Tuchvorschublänge-Sollwert)
gesetzt mittels einer den Gesamtumfang der Tuchrolle definierten
Anzahl von Inkrementen. Die definierte Tuchvorschublänge ist
die Tuchvorschublänge,
um welche das Tuch bei jedem Vorschubschritt von der Saubertuchrolle
in Richtung zur Schmutztuchrolle weiter transportiert werden soll. Der
zu ermittelnde Wert für
die Anzahl der zurück
zu legenden Inkremente, die für
den Vorschub der definierten Tuchvorschublänge erforderlich sind, wird
im Fall von Dezimalwerten gerundet, beispielsweise ab einem Dezimalwert
von 0,5 zur nächsten
ganzen Zahl aufgerundet, ansonsten zur nächsten ganzen Zahl abgerundet.
Wenn der aktive Tuchvorschub den ermittelten Wert der Inkremente
erreicht hat, wird der Tuchvorschub automatisch beendet, z. B. durch Deaktivierung
eines Ventils, durch welches einem pneumatischen Antrieb Druckluft
zuführbar
ist.
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Gemäß einem
weiteren Gedanken der Erfindung werden die Anzahl der bei einem
Tuchvorschubschritt zurückgelegten
Inkremente addiert und in einem Summenspeicher gespeichert. Die
gespeicherte Anzahl von Inkrementen kann für verschiedene Zwecke verwendet
werden, beispielsweise zur automatischen Berechnung der verbrauchten
Tuchlänge
oder der auf der Saubertuchrolle noch vorhandenen Tuchrestlänge und/oder
zur Erzeugung eines Signals, wenn sich auf der Saubertuchrolle nur
noch eine vorbestimmte Mindestrestlänge an Tuch befindet.
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Eine
besonders vorteilhafte Verwendung der im Summenspeicher gespeicherten
Summenwerte von zurückgelegten
Inkrementen besteht darin, aus den Summenwerten von zwei oder mehreren
Reinigungsvorrichtungen einer Druckmaschine automatisch einen Durchschnittswert
zu errechnen und diesen Durchschnittswert als Sollwert für alle Reinigungsvorrichtungen
innerhalb der gleichen Druckmaschine zu bestimmen. Für alle Reinigungsvorrichtungen
wird die Differenz der zurückgelegten,
im Summenspeicher gespeicherten Inkremente zu dem Sollwert ermittelt
und diese Differenz ebenfalls gespeichert. Bei Abweichungen der
Differenz von einem definierten Grenzwert an einer Reinigungsvorrichtung nach
oben oder nach unten werden bei mindestens dem der nächsten Tuchvorschübe desselben
Reinigungsvorgangs oder des nächsten
Reinigungsvorgangs von der vom Tuchrollendurchmesser abhängigen,
zu ermittelnden Anzahl von Inkrementen die Anzahl der zurück zu legenden
Inkremente durch Erhöhung
oder Reduzierung dahingehend angepasst, dass sich die Gesamtzahl
der zurückgelegten
Inkremente der verschiedenen Reinigungseinrichtungen wieder aneinander
angleicht oder die Gesamtzahl der zurückgelegten Inkremente bei allen
Reinigungsvorrichtungen wieder gleich wird. Hierbei muss sichergestellt
werden, dass bei einer Reduzierung der Anzahl von Inkrementen bei
einem Tuchvorschub ein definierter Mindestwert von Inkrementen nicht
unterschritten wird, damit sichergestellt ist, dass immer genügend frisches
Reinigungstuch an den zu reinigenden Druckmaschinenzylinder angestellt
wird.
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Die
Reinigungsvorrichtungen werden üblicherweise
als Waschbalken bezeichnet, da sie sich balkenartig quer durch die
Druckmaschine im Wesentlichen über
die gleiche Länge
wie der zu reinigende Druckmaschinenzylinder erstrecken.
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Vorteile
der Erfindung: Die Erfindung verzichtet auf bisher benötigte mechanische
Teile wie z. B. Tuchende-Begrenzungshebel, Tuch-Tastlöffel oder
Schaltrad mit einer Antriebsrolle. Im Gegensatz zu diesen Teilen
können
bei der Erfindung keine Funktionsstörungen in Folge von Verschmutzung auftreten,
da alle gemäß der Erfindung
erforderlichen Teile in einem geschützten Raum untergebracht werden
können.
Ferner haben die bekannten Teile den Nachteil, dass sie an der Druckmaschine
durch Fremdeinwirkung verbogen oder abgebrochen werden können. Auch
diese Nachteile werden durch die Erfindung vermieden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand
von bevorzugten Ausführungsformen
als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
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1 schematisch
eine Reinigungsanlage mit zwei (oder mehr) Reinigungsvorrichtungen
und zugehörigen
Tuchvorschub-Steuereinrichtungen nach der Erfindung, welche zusammen
eine Steueranlage nach der Erfindung bilden,
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2 schematisch
eine Darstellung, wie 360° um
die Drehachse einer Tuchrolle in gleich große Inkremente aufteilbar sind.
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1 zeigt
schematisch zwei Tuchvorschub-Steuereinrichtungen 2-1 und 2-2 für eine gleich
große
Anzahl von Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 zur
Reinigung von entsprechend ebenfalls zwei Druckmaschinenzylindern 6-1 und 6-2 einer
Druckmaschine, z. B. einer Offset-Druckmaschine. Da beide Tuchvorschub-Steuereinrichtungen 2-1 und 2-2 sowie
die beiden Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 jeweils
gleich ausgebildet sein können, wird
im Folgenden nur die eine Tuchvorschub-Steuereinrichtung 2-1 für die eine
Reinigungsvorrichtung 4-1 beschrieben, soweit im Folgenden
nichts anderes erwähnt
ist.
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Die
Reinigungsvorrichtung 4-1 erstreckt sich im Wesentlichen über die
gesamte Länge
wie der von ihr zu reinigende Druckmaschinenzylinder 6-1.
Sie ist zur drehbaren Lagerung von zwei Tuchrollen ausgebildet,
von welchen die eine eine Saubertuchrolle 8 und die andere
eine Schmutztuchrolle 10 ist. Die Schmutztuchrolle 10 wird
von einer automatischen Antriebsvorrichtung 11 schrittweise
gedreht, um eine jeweils vorbestimmte Tuchvorschublänge von
der Saubertuchrolle 8 auf die Schmutztuchrolle 10 zu transportieren.
Hierbei ändert
sich der Rollendurchmesser der beiden Tuchrollen 8 und 10.
Auf dem Transportweg des Reinigungstuchs 12 in Transportrichtung 14 befindet
sich ein Andruckelement 16 zum Andrücken des Reinigungstuchs 12 an
den zu reinigenden Druckmaschinenzylinder 6-1. Ferner kann eine
Flüssigkeitssprühvorrichtung 18 zum
Besprühen des
Reinigungstuches 12 mit Flüssigkeit, z. B. Wasser und/oder
einem Reinigungsmittel vorgesehen sein. Für einen Reinigungsvorgang wird
das Reinigungstuch 12 mindestens ein Mal oder mehrmals mittels
des Andrückelements 16 und/oder
durch Verschieben der gesamten Reinigungsvorrichtung 4-1 an
die Zylinderumfangsfläche
des Druckmaschinenzylinders 6-1 angelegt und dann wieder
davon distanziert. Nach jedem Anlegen an den Druckmaschinenzylinder
(oder gemäß anderer
Ausführungsform
während
des Anliegens) wird das Reinigungstuch in einem Arbeitsschritt um
die vorbestimmte Tuchvorschublänge
weiter transportiert.
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Die
Antriebsvorrichtung 11 kann auf verschiede Weise ausgebildet
sein. Sie kann beispielsweise einen elektrischen Schrittmotor enthalten
oder einen pneumatischen Antrieb 20 (Kolben-Zylinder-Einheit)
aufweisen, dessen Kolben von einem Ventil 22 gesteuert
axial hin- und herbewegbar ist und über eine Antriebsverbindung 24 einen
Freilauf 26 antreibt, welcher mit einem Tuchrollenkern 28 der Schmutztuchrolle 10 antriebsmäßig verbunden
ist.
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Die
Tuchvorschub-Steuereinrichtung 2-1 enthält einen berührungslos
arbeitenden Abstandssensor 30. Der Abstandssensor 30 ist
zur Erzeugung von Signalen, vorzugsweise Analogsignalen, in Form eines
elektrischen Stromwerts oder eines elektrischen Spannungswerts in
Abhängigkeit
von dem jeweiligen radialen Abstand des Abstandssensors 30 von
dem Außenumfang
einer der beiden Tuchrollen ausgebildet, beispielsweise der Saubertuchrolle 8 (oder
der Schmutztuchrolle 10). Die Signale des Abstandssensors 30 verändern sich
linear proportional zu radialen Abstandsänderungen des Außenumfangs
der Tuchrolle von dem Abstandssensor 30. Der Abstandssensor 30 ist
auf einem vorbestimmten Abstand 32 von der Drehachse 34 der
Saubertuchrolle 8 radial zur Drehachse 34 positioniert,
sodass die analogen Signale des Abstandssensors 30 dem
jeweiligen Radius der Tuchrolle entsprechen, obwohl der Abstandssensor 30 tatsächlich nur
seinen Abstand zur Tuchrollenumfangsfläche detektiert. Der Abstandssensor 30 ist
vorzugsweise ein Ultraschallsensor, dessen Schall-Laufzeit vom Abstandssensor 30 zur
Tuchrollenumfangsfläche
und wieder zurück ein
Maß für den Abstand
ist. 1 zeigt schematisch den gesendeten Ultraschallstrahl 36 und
den reflektierten Ultraschallstrahl 38.
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Ferner
enthält
die Tuchvorschub-Steuereinrichtung 2-1 einen Steuerteil 40,
welcher mit dem Abstandssensor 30 verbunden ist und aus
dessen analogem Signal, welches dem Radius der detektierten Saubertuchrolle 8 entspricht,
die jeweilige Umfangsgröße dieser
Saubertuchrolle 8 errechnet. In dem Steuerteil 40 ist
ein Tuchvorschublänge-Sollwert 42 gespeichert
oder speicherbar, welcher angibt, wie groß die Tuchvorschublänge bei
einem Vorschubschritt sein soll. Ferner ist in dem Steuerteil 40 eine vorbestimmte
Anzahl von Inkrementen für
eine 360°-Drehung
der Tuchrolle 8 gespeichert. Mit anderen Worten: Der Umfang
der Tuchrolle 8 von 360° ist in
gleich große
Drehwinkel-Inkremente aufgeteilt.
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Der
Steuerteil 40 ist zur Berechnung ausgebildet, um wie viel
Inkremente die Tuchrolle 8 gedreht werden muss, um bei
der errechneten Umfangsgröße der Tuchrolle 8 das
Reinigungstuch um eine dem Sollwert entsprechende Tuchvorschublänge mittels der
Antriebsvorrichtung 11 zu transportieren. Hierfür ist der
Steuerteil 40 zur Erzeugung eines den errechneten Inkrementen
entsprechenden Stellsignal-Sollwerts für die Antriebsvorrichtung 11 ausgebildet.
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Der
Steuerteil 40 ist vorzugsweise mit mindestens einem Prozessor
zur Durchführung
der Berechnungen und mit einem Datenspeicher versehen.
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2 zeigt
schematisch eine Stirnansicht einer der beiden Tuchrollen, beispielsweise
der Saubertuchrolle 8. Ihre Stirnseite ist um ihre Drehachse 34 über 360° in die genannte
vorbestimmte Anzahl von jeweils gleich großen Inkrementen aufgeteilt.
Je größer die
Anzahl der Inkremente ist, desto höher ist die Genauigkeit der
Tuchvorschubsteuerung. Beispielsweise können 360 Inkremente oder 720
Inkremente vorgesehen sein. Zur deutlichen Darstellung des Prinzips
sind in 2 nur 16 Inkremente 0 bis 16 dargestellt.
Die Tuchvorschublänge,
welche bei Drehung der Tuchrolle 8 um ein Inkrement transportiert wird,
ist abhängig
von dem äußeren Tuchrollendurchmesser
oder Radius. Aus dem gemessenen Radius berechnet der Steuerteil 42 den
Tuchrollenumfang. Als Beispiel sei angenommen, beim Tuchrollenumfang
U1 beträgt
der Tuchrollenabschnitt zwischen zwei Inkrementen 10 mm. Ferner
wird angenommen, dass bei einem kleineren Durchmesser U2 der Tuchlängenabschnitt
zwischen zwei Inkrementen nur 5 mm beträgt. Daraus ist ersichtlich,
dass für
eine gewünschte
Tuchvorschublänge
(Sollwert) von 10 mm die Saubertuchrolle 8 bei dem großen Durchmesser U1
nur um ein Inkrement weiter gedreht zu werden braucht, während sie
bei dem kleinen Durchmesser U2 um 2 Inkremente weitergedreht werden
muss, um die gleiche Tuchvorschublänge von der Tuchrolle 8 abzuwickeln.
Die gleiche Funktion kann erreicht werden, wenn der analoge Abstandssensor 30 nicht
die Saubertuchrolle 8, sondern die Schmutztuchrolle 10 detektiert.
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Bei
der Berechnung im Steuerteil 40, um wie viele Inkremente
die Saubertuchrolle 8 gedreht werden muss, um bei einer
errechneten Umfangsgröße das Reinigungstuch 12 um
eine dem Sollwert entsprechende Tuchvorschublänge mittels der Antriebsvorrichtung 11 zu
transportieren, können
sich Dezimalbeträge
(Komma-Beträge)
ergeben. Der Steuerteil 40 kann derart ausgebildet sein,
dass er diese Dezimalbeträge
stets aufrundet oder stets abrundet oder derart ausgebildet sein,
dass er ab einem vorbestimmten Dezimalwert von beispielsweise 0,5
jeweils zur nächsten
ganzen Zahl aufrundet, ansonsten zur nächsten ganzen Zahl abrundet.
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Es
gibt mehrere Möglichkeiten
zur Erkennung, um wie viele Inkremente die Tuchrolle 8 oder 10 bei
jedem Tuchvorschub oder ab einer bestimmten Startposition für alle Tuchvorschübe insgesamt gedreht
wurde. Wenn die Schmutztuchrolle 10 von einem elektrischen
Schrittmotor angetrieben wird, besteht die Möglichkeit, die Steuerimpulse
und damit die einzelnen Schritte des Schrittmotors als Inkremente
in einem automatischen Zähler
zu zählen
und in einem Speicher zu speichern. Eine andere Möglichkeit
der Zählung
und Speicherung von Inkrementen besteht in der Verwendung eines
Encoders 44. Er kann zur Zählung der Inkremente (Drehschritte)
der Schmutztuchrolle 10 oder der Saubertuchrolle 8 angeordnet
werden. Die Zählung
der Inkremente an der Saubertuchspindel 8 ist exakter als
an der Schmutzruchrolle 10, wegen der Dehnfähigkeit
des Reinigungstuchs 12 und wegen Spiel zwischen den einzelnen
Elementen. Als eine der Möglichkeiten
zeigt 1 einen Encoder 44, welcher eine mit
Inkrementmarkierungen 45 (Striche, Löcher etc.) versehene Encoderscheibe 46 und
einen Encodersensor 47 zur Detektierung der Inkrementmarkierungen 45 aufweist.
Der Encodersensor 47 ist mit dem Steuerteil 40 verbunden,
um diesem bei jeder Detektion einer Inkrementmarkierung 45 ein
elektrisches Signal zu liefern. Die Inkrementschiebe 46 ist
mit der Schmutztuchrolle 10 (oder der Saubertuchrolle 8) über ein Verbindungselement 48 zur
gemeinsamen Drehung verbunden. Das Verbindungselement ist z. B.
mit einem Kupplungselement verbunden, welches mit dem Wickelkern 28 der
Schmutzruchrolle 10 (oder der Saubertuchrolle 8)
verbunden oder verbindbar ist. Die Inkrementmarkierungen 45 können anstatt
an einer Encoderscheibe 46 an einem anderen Rotationselement
vorgesehen sein, welches mit der betreffenden Tuchrolle 10 oder 8 direkt
oder über
eine Untersetzung oder Übersetzung
verbunden ist.
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Der
Steuerteil 40 enthält
vorzugsweise einen Summenzähler 50 zum
Zählen
der Gesamtanzahl von Inkrementen oder Inkrementmarkierungen 45, um
welche die Schmutztuchrolle 10 und damit auch die Saubertuchrolle 8 seit
einem erstmaligen Start für alle
bisher durchgeführten
Fortwärtsbewegungen von
Tuchvorschublängen
gedreht wurde. Die Gesamtzahl der bereits gedrehten Inkremente kann
für verschiedene
Zwecke verwendet werden. Sie ist ein Maß dafür, wie viel Reinigungstuch
bereits von der Saubertuchrolle 8 auf die Schmutztuchrolle 10 gewickelt
wurde und auch dafür,
wie viel Resttuchlänge noch
auf der Saubertuchrolle vorhanden ist. Es besteht die vorteilhafte
Möglichkeit,
die Gesamtzahl der Inkremente oder ein dieser Gesamtzahl entsprechendes
Längenmaß automatisch
optisch anzuzeigen, entweder die von der Saubertuchrolle 8 bereits abgewickelte
Tuchlänge
oder die auf ihr noch verbleibende Resttuchlänge. Ferner besteht die Möglichkeit,
ein optisches oder akustisches Signal zu erzeugen, wenn sich auf
der Saubertuchrolle 8 nur noch eine vorbestimmte Mindest-Resttuchlänge befindet. Die
Mindest-Resttuchlänge
kann dafür
wichtig sein, ob sie noch für
die Durchführung
von allen Reinigungsvorgängen
während
eines Druckvorganges ausreicht, oder eine neue Saubertuchrolle 8 erforderlich
ist, um einen Druckvorgang ohne Unterbrechung durchführen zu
können.
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Der
analoge Abstandssensor 30 und/oder der Encoder 44 sind
vorzugsweise auf der Reinigungsvorrichtung 4-1 bzw. 4-2 angeordnet
und bilden zusammen mit diesem eine Baueinheit, die in eine Druckmaschine
einsetzbar ist. Der Steuerteil 40 kann ebenfalls auf der
Reinigungsvorrichtung angeordnet werden, ist jedoch vorzugsweise
getrennt von ihr angeordnet.
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Eine
Druckmaschine enthält
meistens mehrere Reinigungsvorrichtungen 4-1, 4-2 usw.
(Waschbalken) zur Reinigung von mehreren Druckmaschinenzylindern 6-1, 6-2 usw.
Es ist wünschenswert,
die Reinigungstücher 12 bei
allen Reinigungsvorrichtungen 4-1, 4-2 usw. gleichzeitig
zu wechseln, damit der Druckbetrieb nicht mehrmals unterbrochen
werden muss. Die Erfindung bietet die Möglichkeit, die Gesamtzahl von
seit einem erstmaligen Start von Tuchvorschüben gezählten und gespeicherten Inkrementen
bei allen Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 miteinander
zu vergleichen und Änderungen
des Stellsignal-Sollwerts für
die Antriebsvorrichtung 11 derart vorzunehmen, dass unterschiedliche
Gesamtzahlen von Inkrementen wieder ausgeglichen werden. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind deshalb die Steuerteile 40 von allen Reinigunsvorrichtungen 4-1 und 4-2 zum
Erzeugen eines Differenzsignals aus dem Istwert der Gesamtzahl von
gezählten
Inkrementen ihres Summenzählers 50 und
aus einem Inkrementen-Gesamtzahl-Sollwert
ausgebildet. Der Inkrementen-Gesamtzahl-Sollwert ist der Durchschnittswert
von mehreren Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 in
einer Druckmaschine, welcher sich durch Addition der Gesamtzahl
von gezählten
Inkrementen der Summenzähler 50 von
allen Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 und
dann durch Teilung des Additionswerts durch die Anzahl der Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 ergibt.
Diese Berechnung kann vorzugsweise automatisch durchgeführt werden
oder von einer Person, welche die Gesamtzahl von gezählten Inkrementen der
Summenzähler 50 an
einem Summenzähler-Display
oder von einem Ausdruck (print-out) abliest, dann addiert und den
Additionswert durch die Anzahl der Reinigungsvorrichtungen teilt,
und dann den so errechneten Inkrementen-Gesamtzahl-Sollwert in die Steuerteile 40 eingibt.
Die Steuerteile 40 von allen Reinigungsvorrichtungen 4-1 und 4-2 sind
zur Erzeugung eines korrigierten Stellsignal-Sollwerts ausgebildet,
welcher anstatt des ursprünglichen
Sollwerts für
die vorbestimmte Tuchvorschublänge
wirksam wird, falls das Differenzsignal von einem vorbestimmten
zulässigen
Differenzwert abweicht. Dieser Differenzwert kann 0 sein oder einen
anderen Wert haben.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist eine Steuereinrichtungskombination vorgesehen, welche
zwei oder mehr Tuchvorschub-Steuereinrichtungen 2-1 und 2-2 für entsprechend
zwei oder mehr Reinigungsvorrichtungen 4-1, 4-2 usw.
in einer Druckmaschine aufweist, und welche zur automatischen Berechnung
und Anwendung des Inkrementen-Gesamtzahl-Sollwerts ausgebildet ist.
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Die
Steuereinrichtungskombination enthält einen Vergleichsteil 60,
welcher an die Steuerteile 40 von allen Reinigungsvorrichtungen 4-1, 4-2 usw.
angeschlossen ist und einen Summenspeicher 62 aufweist.
Der Vergleichsteil 60 enthält einen Rechner 64, welcher
die Gesamtzahl von Inkrementen der Summenzähler 50 von allen
Steuerteilen 40 zu einer Gesamtzahl addiert, in dem Summenspeicher 62 speichert
und dann die gespeicherte Gesamtzahl von gezählten Inkrementen durch die
Anzahl von allen Steuerteilen 40, welche der Anzahl der
Reinigungsvorrichtungen 4-1, 4-2 usw. entspricht,
teilt und dadurch einen Durchschnittswert bildet, welcher von dem
Vergleichsteil 60 in Form des Inkrementen-Gesamtzahl-Sollwerts
zu allen Steuerteilen 40 geleitet wird. Die Steuerteile 40 bilden
daraus das Differenzsignal zwischen diesem Inkrementen-Gesamtzahl-Sollwert und
dem Istwert der Gesamtzahl von gezählten Inkrementen ihres Summenzählers 50.
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Vorzugsweise
wird der korrigierte Stellsignal-Sollwert auf einen Mindestwert
begrenzt, damit sichergestellt ist, dass das Reinigungstuch 12 bei
jedem gemäß einem
Reinigungsprogramm vorgesehenen Vorschubschritt tatsächlich um
eine vorbestimmte Mindestanzahl von Inkrementen weiter transportiert
wird. Dadurch wird sichergestellt, dass bei jedem gemäß dem Reinigungsprogramm
vorgesehenen Vorschubschritt tatsächlich ein Tuchvorschub stattfindet
und dadurch ein frischer Tuchabschnitt an den Druckmaschinenzylinder 6-1 bzw. 6-2 angelegt
wird, auch dann, wenn das errechnete Differenzsignal einen korrigierten
Stellsignal-Sollwert ergibt, bei welchem kein Tuchvorschub beim
nächsten
Vorschubschritt stattfinden würde.