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Die
Erfindung betrifft ein Überrollschutzsystem
für ein
Cabriolet-Fahrzeug nach der im Oberbegriff des Patentanspruches
1 näher
definierten Art.
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Bei
Cabriolet-Fahrzeugen ist es bekannt, zur Schaffung eines Überlebensraumes
für Insassen
im Falle eines Fahrzeugüberschlags Überrollschutzsysteme
bereitzustellen, welche einen Überrollkörper, wie
z. B. einen stangen-, kasetten- oder bügelartigen Profilkörper aufweisen,
welcher einem einzelnen Fahrzeugsitz oder mehreren Fahrzeugsitzen
zugeordnet ist und der bei Erkennen einer Verunfallung des Fahrzeugs
schlagartig aus einer abgesenkten Ruhelage in eine obere Stützlage verlagerbar
ist.
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Die
DE 103 18 594 A1 beschreibt
ein solches Überrollschutzsystem
für ein
Kraftfahrzeug, bei dem ein Überrollbügel wenigstens
annähernd
U-förmig mit
einem Querjoch und seitlichen Schenkeln im Wesentlichen die Fahrzeugbreite überspannend
ausgebildet ist. Die seitlichen Schenkel sind dabei jeweils mit
einer Zahnleiste ausgebildet, in die jeweils ein Zahnrad einer die
Verlagerung der Schenkel entlang der Führungseinrichtungen synchronisierenden
Synchronisationswelle eingreift.
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In
neueren Entwicklungen, z. B. gemäß der
DE 10 2005 028 929 ,
ist eine solche Zahnleiste auch zum Einrasten einer Rastklaue einer
Verriegelungsvorrichtung, mittels der der Überrollkörper in seiner Stützlage arretierbar
ist, vorgesehen.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Überrollschutzsystem der eingangs
genannten Art im Hinblick auf eine möglichst einfache und kostengünstige Bauart
sowie eine erhöhte
Deformationsarbeit bei einem Fahrzeugüberschlag wei terzuentwickeln.
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Diese
Aufgabe wird mit einem Überrollschutzsystem
für ein
Cabriolet-Kraftfahrzeug gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Es
ist somit ein Überrollschutzsystem
für ein Cabriolet-Fahrzeug mit wenigstens
einer Überrollschutzvorrichtung
für wenigstens
einen Fahrzeugsitz vorgesehen, wobei die Überrollschutz-Vorrichtung ein
karosseriefestes Modul mit Führungseinrichtungen
für wenigstens
einen zwischen einer abgesenkten Ruhelage und einer erhöhten Stützlage verfahrbaren Überrollkörper aufweist,
und wobei an dem Überrollkörper wenigstens
ein sich in Ausfahrrichtung erstreckendes Zahnprofil angeordnet
ist.
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Erfindungsgemäß ist dabei
das Zahnprofil als separates Zahnleistenelement ausgebildet, welches
in einem zu einer Zahneingriffseite offenen Kanal an dem Überrollkörper geführt ist.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
eines Zahnleistenelements an dem Überrollkörper stellt eine einfache,
kostengünstige
und ohne große
Fertigungspräzision
zu realisierende Lösung
dar.
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Zudem
ermöglicht
die Anordnung eines separaten Zahnleistenelementes in einem offenen
Kanal an dem Überrollkörper eine
schwimmende Lagerung des Zahnleistenelementes an dem Überrollkörper, wodurch
das Zahnleistenelement z. B. in Kombination mit einem zusätzlichen
Deformationselement bei einer Lastbeaufschlagung während eines
Fahrzeugüberschlags
in der durch den Kanal bereitgestellten Führung gleiten und das Deformationselement
bei einer Belastungsgrenzwertüberschreitung ansprechen
kann.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung kann das Zahnleistenelement wenigstens an einem Ende
mit einem bei einer Belastungsgrenzwertwertüberschreitung zur Verrichtung
erhöhter
Deformationsarbeit ausgelegten Deformationsbereich ausgebildet sein.
In diesem Fall wirkt das Zahnleistenelement selbst als Deformationselement,
welches durch die Verrichtung von Deformationsarbeit eine Überlastung
des Gesamtsystems und gegebenenfalls einen Gewaltbruch verhindert.
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Der
Deformationsbereich kann auf einfache Weise durch eine abgestimmte
Formgebung, beispielsweise mit wenigstens einer Aussparung, ausgebildet
sein. Auch die Verwendung eines Materials geringerer Steifigkeit
für den
Deformationsbereich kann alternativ oder ergänzend zu einer entsprechenden
Formgebung vorgesehen sein.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung ist der Deformationsbereich im Bereich des in Ausfahrrichtung
liegenden Endes des Zahnleistenelementes ausgebildet, da an diesem
Ende die Krafteinleitung bei einem Fahrzeugüberschlag erfolgt. Es ist jedoch
auch denkbar, dass der Deformationsbereich oder ein weiterer Deformationsbereich
an dem Zahnleistenelement an seinem in Einfahrrichtung des Überrollkörpers liegenden
Ende ausgebildet ist.
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Anstelle
der Ausbildung des Zahnleistenelementes als Deformationselement
kann das Zahnleistenelement auch derart an dem Überrollkörper angeordnet sein, dass
es mit wenigstens einem Ende an ein bei einer Belastungsgrenzwertüberschreitung
zur Verrichtung erhöhter
Deformationsarbeit ausgelegtes Deformationselement grenzt. Dieses
Deformationselement ist dabei vorteilhafterweise wiederum an dem in
Ausfahrrichtung des Überollkörpers liegenden Ende
des Zahnleistenelementes angeordnet. In Einfahrrichtung des Überrollkörpers kann
das Zahnleistenelement in dem beispielsweise schlitz- oder nut artig
mit einer Hinterschneidung ausgeführten Kanal durch ein Halteelement
in Axialrichtung gegen ein Herausfallen aus dem Kanal gesichert
sein, wobei das Halteelement eine Spannhülse, eine Schraube oder ein
Stift sein kann.
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Das
Zahnleistenelement kann Teil einer Verriegelungsvorrichtung sein,
mittels der der Überrollkörper in
einer von seiner Ruhelage abweichenden Position gegen einen in Richtung
der Ruhelage wirkenden Kraftangriff selbsttätig abstützbar ist.
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Dabei
ist es zweckmäßig, wenn
die Verriegelungsvorrichtung wenigstens eine erste Rasteinrichtung
aufweist, die zum Abstützen
des Überrollkörpers mit
einer zweiten Rasteinrichtung in Wirkverbindung bringbar ist und
eine Bewegung des Überrollkörpers ausgehend
von seiner Ruhelage in Richtung seiner Stützlage zulässt.
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Ein
Rastelement der ersten Rasteinrichtung kann dabei als ein Zahnprofilelement
ausgeführt sein,
welches in verriegeltem Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung
mit dem Zahnleistenelement an dem Überrollkörper wirkverbunden ist.
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In
einfacher Ausgestaltung der Erfindung kann das Zahnprofilelement
eine Sperrklinke mit einem Zahnprofil darstellen, welche in Richtung
des Zahnleistenelementes angefedert gelagert ist.
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Das Überrollschutzsystem
kann für
jeden Fahrzeugsitz eine Überrollschutz-Vorrichtung
aufweisen, welche stangenartig oder bügelförmig ausgeführt sein kann und unabhängig von
der Überrollschutz-Vorrichtung
eines anderen Sitzes angetrieben sein kann, oder eine fahrzeugüberspannende Überrollschutzvorrichtung
für mehrere
Sitze. Bei mehreren einer Sitzreihe zugeordneten Überrollschutz-Vorrichtungen
können
diese zur Erhöhung
der Steifigkeit des gesamten Moduls mittels eines Querträgers miteinander
verbunden sein.
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Die
Ausgestaltung des Überrollkörpers kann stangenartig
z. B. mit einem axialen Aufnahmekanal für einen Federkraftspeicher
sein, wobei eine solche Ausgestaltung den Vorteil hat, dass der
Federkraftspeicher, welcher zur Verlagerung des Überrollkörpers erforderlich ist, in
den Überrollkörper integriert sein
kann.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bauteilgruppe
ist der Überrollkörper des Überrollschutzsystems
als Überrollbügel ausgebildet,
welcher im Wesentlichen die Fahrzeugbreite überspannend und wenigstens
annähernd
U-förmig
mit einer Traverse und seitlichen Schenkelelemente ausgebildet ist.
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Zur
Reduzierung der Teileanzahl und zur Erhöhung der Steifigkeit des Überrollbügels ist
es vorteilhaft, wenn die Traverse und die Schenkelelemente des Überrollbügels einstückig ausgeführt sind.
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Bei
einer derartigen Ausgestaltung des Überrollschutzsystems kann das
Zahnleistenelement Teil einer die Verlagerung der Schenkel des Überrollbügels entlang
der Führungseinrichtungen
synchronisierenden Synchronisationseinrichtung sein.
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Wenn
für den Überrollbügel eine
solche Synchronisationseinrichtung vorgesehen ist, wird eine zeitversetzte
Freigabe der Schenkelelemente des Überrollbügels bei dessen Aktivierung
verhindert und einem so genannten Schubladeneffekt entgegengewirkt,
da ein Verkanten oder Verklemmen des Überrollbügels in Folge eines unterschiedlichen
Antriebs der Schenkelelemente bei einer Ausfahrbewegung vermieden
wird.
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Vorzugsweise
ist die Synchronisationseinrichtung hierzu mit einer Synchronisationswelle
ausgebildet, welche parallel zu der Traverse des Überrollbügels im
Einbauzustand ortsfest gelagert ist und mit den Schenkelelementen
jeweils über
ein Zahnprofil, welches in die Zahnleistenelemente an den Schenkelelementen
eingreift, verbunden ist. Die Synchronisationswelle kann dabei gemäß der in
der
DE 103 18 594
A1 beschriebenen Synchronisationswelle ausgebildet sein.
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Bei
einer Ausgestaltung des Überrollkörpers als Überrollbügel mit
einer die Verlagerungsbewegung der Schenkelelemente synchronisierenden Synchronisationswelle,
welche mit den Zahnleistenelementen der Schenkelelemente in Eingriff
steht, kann die Verriegelungseinrichtung in vorteilhafter Weise
derart ausgestaltet sein, dass ein Rastelement der ersten Rasteinrichtung
als ein Zahnprofilelement ausgeführt
ist, welches in verriegeltem Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung
sowohl mit der Synchronisationswelle als auch mit wenigstens einem
der Zahnleistenelemente der Schenkelelemente wirkverbunden ist.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen eines Überrollschutzsystems gemäß der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
eines erfindungsgemäß ausgestalteten Überrollschutzsystems eines
Cabriolet-Fahrzeugs sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1 eine
vereinfachte perspektivische Ansicht einer Bauteilgruppe für ein Cabriolet-Fahrzeug mit
einem Überrollschutzsystem;
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2 eine
Verriegelungsvorrichtung und Synchronisationseinrichtung des Überrollschutzsystems
gemäß 1 in
einer freigestellten Darstellung;
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3 eine
vereinfachte, freigestellte, dreidimensionale Darstellung eines
Schenkelelements eines Überrollkörpers mit
einem Zahnleistenelement;
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4 eine
der 3 entsprechende Darstellung eines Schenkelelements
eines Überrollkörpers mit
einem alternativ ausgeführten
Zahnleistenelement; und
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5 eine
axiale Sicherung des Zahnleistenelements gemäß
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3 oder 4 bei
einem Ruhezustand des Überrollkörpers.
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Bezug
nehmend auf 1 ist eine Bauteilgruppe für ein Cabriolet-Fahrzeug
gezeigt, welche eine Querversteifungsstruktur 10 aufweist,
die in Einbauzustand in eine Karosserie des Cabriolet-Fahrzeugs
einen hinsichtlich seiner Lage in 1 symbolisch
angedeuteten Insassenraum 13 von einem heckseitigen Aufnahmeraum 12 trennt.
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Die
Querversteifungsstruktur 10 ist dabei integral mit einem Überrollschutzsystem
ausgebildet, welches eine zwei Fahrzeugsitzen zugeordnete Überrollschutz-Vorrichtung 11 mit
einem karosseriefesten Modul 4 mit Führungseinrichtungen 30 für einen
zwischen einer abgesenkten Ruhelage und einer erhöhten Stützlage verfahrbaren
hier als Überrollbügel ausgebildeten Überrollkörper 6 aufweist.
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Der Überrollbügel 6 erstreckt
sich in Fahrzeugquerrichtung im Wesentlichen über die Fahrzeugbreite und
ist bei der in 1 gezeigten Ausführung annähernd U-förmig mit
einer Traverse 63 und seitlichen Schenkelelementen 64A, 64B einstückig ausgebildet.
Die Schenkelelemente 64A und 64B wirken jeweils
mit einer von zwei vorliegend baugleichen Führungseinrichtungen 30 des
karosseriefesten Moduls 4 zusammen und werden bei einer
Ausfahrbewegung des Überrollkörpers 6 in
eine durch einen Pfeil Z in 1 dargestellte
Bewegungsrichtung ausgehend von der dargestellten Ruhelage bewegt.
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Die Überrollschutz-Vorrichtung 11 umgreift eine
Durchladeöffnung 60,
welche unter dem parallel zu der Traverse 63 des Überrollbügels 6 verlaufenden
Querträger 40 zwischen
den Schenkelelementen 64A, 64B des Überrollbügels 6 bzw.
deren Führungseinrichtungen 30 angeordnet
ist.
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Das Überrollschutzsystem
bildet zusammen mit der Querversteifungsstruktur 10 eine
außerhalb des
Fahrzeugs vormontierte und komplettiert in das Fahrzeug einsetzbare
Baueinheit. Diese ein Multifunktionsmodul darstellende Baueinheit
weist neben den Funktionalitäten
des Überrollschutzsystems 11, der
Durchladeöffnung 60 und
einer Sitzanbindung 152, 154 zudem ein Rückhaltegurtsystem 100 auf, welches
zusammen mit den übrigen
Komponenten des Multifunktionsmoduls separat außerhalb das Fahrzeugs komplettiert
und in das Fahrzeug zur Endmontage eingesetzt werden kann.
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Zur
Verlagerung des Überrollbügels 6 in
seine Stützlage
ist ein Antriebssystem 50 vorgesehen, welches vorliegend
mit einem nicht näher
gezeigten Federkraftspeicher ausgebildet ist, mittels dem der Überrollkörper 6 in
seiner Ruheposition vorgespannt ist.
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Zum
Halten des Überrollkörpers 6 in
seiner Ruhelage dient eine zentrale Halteeinrichtung 210, welche
vorliegend mittig an einem die Führungseinrichtungen 30 des
fahrzeugfesten Moduls 4 der Überrollschutz-Vorrichtung 11 verbindenden
und mit dem karosseriefesten Modul 4 die Querversteifungsstruktur 10 bildenden
Querträger 40 angeordnet
ist. Die zentral an dem Querträger 40 angeordnete
Halteeinrichtung 210 umfasst ein um eine feste Drehachse schwenkbar
gelagertes Verriegelungselement 214, welches zum Zusammenwirken
mit einem hakenförmigen
Verriegelungselement-Gegenkörper 218 an dem Überrollbügel 6 ausgelegt
ist.
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Das
Verriegelungselement 214 ist mittels eines Aktuators außer Eingriff
mit dem hakenförmigen Verriegelungselement-Gegenkörper 218 schwenkbar,
wobei der Aktuator 224 bei einer von einer Sicherheitssensorik
des Cabriolet-Fahrzeugs erkannten Unfallsituation von einem zugeordneten
Steuergerät
angesteuert wird und im Crash-Fall eine Zustandsänderung erfährt, welche eine den Überrollkörper freigebende
Bewegung des Verrieglungselements 214 zur Folge hat.
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Der
Aktuator kann als ein elektromagnetischer Aktuator üblicher
Bauweise ausgebildet sein, jedoch eignen sich auch nach einem anderen
Wirkprinzip arbeitende Aktuatoren, wie z. B. piezoelektrische Aktuatoren,
pyrotechnische Aktuatoren oder mit einem Schmelzeinsatz ausgestattete
Aktuatoren, zur Anwendung bei der Halteeinrichtung 210.
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Des
Weiteren umfasst das Überrollschutzsystem
eine in 2 näher gezeigte Verriegelungsvorrichtung 500,
mittels der der Überrollkörper 6 in
einer von seiner Ruhelage abweichenden Position gegen einen in Richtung
der Ruhelage wirkenden Kraftangriff selbsttätig abstützbar ist.
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Wie
den 1 und 2 weiter zu entnehmen ist, weist
das Überrollschutzsystem
eine die Verlagerung der Schenkel 64A, 64B des Überrollbügels 6 entlang
der Führungseinrichtungen 30 synchronisierende
Synchronisationseinrichtung 70 auf.
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Die
Synchronisationseinrichtung 70 ist mit einer Synchronisationswelle 72 ausgebildet,
welche parallel zu der Traverse 63 im Einbauzustand ortsfest in
dem als Hohlstrangpressprofil ausgebildetem Querträger 40 gelagert
ist und mit den Schenkelelementen 64A, 64B jeweils über ein
Zahnprofil 78, welches in ein an dem zugeordneten Schenkelelement 64A, 64B angeordnetes
Zahnleistenelement 76 eingreift, verbunden ist.
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Die
Verriegelungsvorrichtung 500, mittels der der Überrollkörper 6 in
jeder von seiner Ruhelage abweichenden Position nach unten abgestützt ist, weist
im Bereich jedes Schenkelelementes 64A, 64B eine
erste Rasteinrichtung 505 auf, die zum Abstützen des Überrollbügels 6 mit
einer zweiten Rasteinrichtung 506 in Wirkverbindung bringbar
ist und die eine Bewegung des Überrollbügels 6 in
Richtung seiner Stützlage
zulässt.
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Die
in 2 dargestellte erste Rasteinrichtung 505 weist
jeweils ein Rastelement 507 auf, welches als Zahnprofilelement
ausgeführt
ist und in verriegeltem Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 500 gleichzeitig
mit dem durch verdrehsicher auf der Synchronisationswelle 72 angeordnete
Zahnräder 78 gebildeten
Zahnprofil der Synchronisationswelle 72 und mit den Zahnleistenelementen 76 wirkverbunden
ist.
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In
entriegeltem Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 500 sind
die Zahnprofilelemente 507 der ersten Rasteinrichtungen 505 mit
den Zahnrädern 78 der
Synchronisationswelle 72 wirkverbunden und außer Eingriff
mit den Zahnleistenelementen 76 geführt, so dass der Überrollbügel 6 ungehindert in
seine Stützlage
ausfahren kann.
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Alternativ
hierzu kann es auch vorgesehen sein, dass die Zahnprofilelemente 507 in
entriegeltem Betriebszustand der Verriegelungsvorrichtung 500 weder
mit der Synchronisations welle noch mit einem der Zahnleistenelemente
wirkverbunden sind.
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Da
die beidseitigen Zahnräder 78 der
Synchronisationswelle 72 mit den Zahnleistenelementen 76 in
Eingriff stehen, werden die Zahnräder 78 beim Ausfahren des Überrollbügels 6 in
Rotation versetzt und die Zahnprofilelemente 507 der ersten
Rasteinrichtungen 505 entgegen der Federwirkung von einer in 2 dargestellten
Federeinrichtung 533 aus dem Eingriff mit den Zahnleistenelementen 76 der
zweiten Rasteinrichtungen 506 geführt.
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Dabei
werden die Zahnprofilelemente 507 gesteuert aus dem Eingriff
mit dem zugeordneten Zahnleistenelement 76 geführt, wobei
die Zahnprofilelemente 507 jeweils fest mit Führungselementen 535A, 535B verbunden
sind, die jeweils in einer wenigstens annähernd bogenförmigen Steuerkurve
verschieblich sind. Die Steuerkurven sind in einem fest mit dem
Querträger 40 oder
mit den Führungselementen 30 verbundenen
Bauteil oder darin selbst ausgebildet.
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Die
Führungselemente 535 sind
annähernd ellipsoid
ausgebildet. Damit folgen die Zahnprofilelemente 507 bei
einer Rotation der Synchronisationswelle 72 den durch die
Steuerkurven vorgegebenen Kurvenbahnen und werden ohne Rotation
entweder aus dem Eingriff mit den Zahnleistenelementen 76 oder
in Eingriff mit diesen gebracht. Dabei ist die Länge der Steuerkurven derart
dimensioniert, dass die Zahnprofilelemente 507 im Auslösefall des Überrollschutzsystems
durch die Zahnräder 78 aus
dem Eingriff mit den Zahnleistenelementen 76 geführt werden.
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Im
Stillstand des Überrollbügels 6 werden
die Zahnprofilelemente 507 durch die zugeordnete Federeinrichtung 533,
deren Kraftrichtung vorzugsweise wenigstens annähernd parallel zu den Verläufen der
Steuerkurven ist, in Richtung der Zahnräder 78 gedrückt, so
dass sich die Zahnprofilelemente 507 auf jeden Fall in
einer derartigen Wirkposition befinden, dass sie bei einem Kraftangriff
an dem Überrollbügel 6 in
Richtung seiner Ruhelage sich sofort wieder in Eingriff mit den
Zahnrädern 78 befinden.
Damit ist gewährleistet,
dass die Rastelemente 507 bei einer Einfahrbewegung des Überrollbügels 6 in
Richtung seiner Ruhelage und einer damit korrespondierenden Rotation
der Zahnräder 78 von
diesen umgehend in Eingriff mit den Zahnleistenelementen 76 geführt werden
und die Verriegelungsvorrichtung 500 in ihren verriegelten
Betriebszustand überführt wird, wodurch
ein unerwünschtes
Einfahren des Überrollbügels 6 in
Richtung seiner Ruhelage sicher vermieden ist.
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Bei
einer vereinfachten alternativen Ausgestaltung kann das Zahnprofilelement
unabhängig
von der Verwirklichung einer Synchronisationswelle als ein einfaches,
schieberartig entlang einer Führungsbahn
in Richtung des Zahnleistenelementes verschiebbares, federvorgespanntes
Bauelement mit Zähnen
an dessen dem Zahnleistenelement zugewandter Seite ausgebildet sein.
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In 3 bis 5 ist
ein hinsichtlich seiner Formgebung gegenüber der Darstellung in 1 und 2 geringfügig modifizierter Überrollkörper 6 dargestellt,
wobei aus diesen Figuren deutlich ersichtlich ist, dass das Zahnleistenelement 76 ein
separates Bauelement ist, welches in einem zu einer Zahneingriffsseite
offenen Kanal 80 an dem Überrollkörper 6 geführt ist.
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Bei
der Ausführung
gemäß 3 ist
das Zahnleistenelement 76 im Bereich seines in Ausfahrrichtung
des Überrollkörpers 6 liegenden
Endes mit einem sogenannten Deformationsbereich 79 ausgebildet,
welcher ausgelegt ist, bei einer Belastungs grenzwertüberschreitung,
wie z. B. bei einem Fahrzeugüberschlag,
eine erhöhte
Deformationsarbeit zu verrichten. Um diese Funktion ausüben zu können ist der
Deformationsbereich 79 vorliegend mit drei schlitzartigen
in Längsrichtung
des Zahnleistenelementes 76 verlaufenden Aussparungen 81 ausgebildet.
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Bei
der Ausführung
gemäß 4 ist
das Zahnleistenelement 76 verkürzt ausgebildet und analog
zu der Ausführung
gemäß 3 in
einem offenen Kanal 80 mit wenigstens annähernd C-förmigem Querschnitt
geführt,
wobei das Zahnleistenelement 76 hier mit seinem in Ausfahrrichtung
des Überrollkörpers 6 liegenden
Ende an ein separates Deformationselement 83 grenzt, welche
eine Deformationseinrichtung wie der Deformationsbereich 79 bei der
Ausführung
gemäß 3 darstellt.
Entsprechend wird bei einem Fahrzeugüberschlag und einer damit einhergehenden
Belastungsgrenzwertüberschreitung
Aufprallenergie in Deformationsarbeit an dem Deformationselement 83 umgewandelt.
Das Deformationselement 83, welches als Einzelteil vor
dem Zahnleistenelement 76 in den Kanal 80 eingelegt wird,
weist auch hier schlitzartige Aussparungen 84 zur erleichterten
Verrichtung der Deformationsarbeit auf.
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Das
Deformationselement 83 kann aus beliebigen geeigneten Werkstoffen,
z. B. aus Kunststoff, mit abgestimmten Eigenschaften für die jeweiligen
Lastanforderungen ausgebildet sein.
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Bei
beiden in 3 und 4 gezeigten Ausführungen
ist das Zahnleistenelement 76 in einer in 5 näher dargestellten
Art und Weise in Axialrichtung durch ein Halteelement 85 gegen
ein Herausfallen aus dem Kanal 80 gesichert. Bei der gezeigten
Ausführung
ist das Halteelement 85 als ein Stift ausgebildet, jedoch
ist hier auch jedes andere, einen Anschlag bildende Bauelement einsetzbar.