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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Dichtung für die Abdichtung zwischen zwei
beweglich zueinander gelagerten Bauteilen, insbesondere zwischen
der Karosserie und einer Türscheibe
eines Cabriolets, die die Merkmale des Oberbegriffs des Patentanspruchs
1 aufweist.
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Eine
Vielzahl bekannter Dichtungen für
die Abdichtung zwischen zwei beweglich zueinander angeordneten Bauteilen
weist ein lang gestrecktes Dichtungselement aus einem Elastomerwerkstoff auf,
das zur Lagerung an dem einen der beiden Bauteile und zur dichtenden
Anlage an dem anderen der Bauteile vorgesehen ist. Die Anlage des
Dichtungselements an dem anderen der beiden Bauteile kann dann erfolgen,
wenn eines der beiden Bauteile von einer Offenstellung in eine Geschlossenstellung überführt wird.
Dabei kann das Dichtungselement sowohl an dem von der Offenstellung
in die Geschlossenstellung überführten Bauteil
als auch an dem bei diesem Vorgang ruhenden Bauteil vorgesehen sein.
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Neben
der im letzten Absatz beschriebenen willkürlichen Relativbewegung der
beiden Bauteile, zwischen denen die Dichtung vorgesehen ist, treten häufig auch
zusätzliche
ungewollte aber unvermeidbare Relativbewegungen zwischen den beiden
Bauteilen auf. Während
von diesen Relativbewegungen solche, die quer zu der Längsrichtung
des Dichtungselements verlaufen, durch eine Querverformbarkeit des
Dichtungselements beispielsweise aufgrund eines darin ausgebildeten
Festkörpergelenks
in aller Regel so kompensiert werden können, dass es zu keinen Rutschbewegungen
des Dichtungselements auf der Oberfläche des anderen Bauteils, an
dem Dichtelement anliegt, an dem es aber nicht befestigt ist, auftreten,
sind solche Rutschbewegungen bei Relativbewegungen der beiden Bauteile
in der Längsrichtung
des Dichtungselements vielfach nicht zu vermeiden. Dies liegt bereits
an der grundsätzlich höheren Formsteifigkeit
des lang gestreckten Dichtungselements in seiner Längsrichtung
und an über die
Längserstreckung
des Dichtungselements hinweg nicht durchgängig ausreichend hohen Haftreibungswiderständen zwischen
dem Dichtungselement und dem anderen Bauteil. So kann beispielsweise
zwischen dem Dichtungselement und dem anderen Bauteil lokal auftretende
Feuchtigkeit für
eine lokale Reduzierung des Haftreibungswiderstands sorgen, die
zu einem lokalen Abrutschen des Dichtungselements auf dem anderen
Bauteil führt.
Hierdurch wird die an dem anderen Bauteil anhaftende Fläche des
Dichtungselements, über
die die auf dem Dichtungselement lastenden Verformungskräfte abgetragen
werden müssen,
schlagartig reduziert. In der Folge rutschen weitere Bereiche des
Dichtungselements von der an ihm anliegenden Oberfläche des anderen
Bauteils ab, bis die Verformungskräfte abgebaut sind. Dieser Vorgang,
der eine Form des sogenannten "Stick-Slip-Effects" ist, ist typischerweise
mit einer Schwingungsanregung der Dichtung bzw. der an diese angrenzenden
Bauteile verbunden. Bekannt ist insbesondere das Auftreten eines
Knarzgeräusches,
das im Bereich der Türdichtungen
eines Cabriolets bei Verwindungen der Karosserie des Cabriolets
auftritt. Eine besonders stark ausgeprägte Quelle von Knarzgeräuschen liegt
dabei im Bereich der Dichtungen zwischen der Karosserie und den
Türscheiben
des jeweiligen Cabriolets.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtung mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1 aufzuzeigen, die das Auftreten
der bekannten Knarzgeräusche
grundsätzlich verhindert.
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LÖSUNG
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Dichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der
neuen Dichtung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
2 bis 16 beschrieben.
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BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Bei
der neuen Dichtung ist an dem lang gestreckten Dichtungselement
eine in seiner Längsrichtung
durchgehende Gleitlagerfläche
ausgebildet, über
die das lang gestreckte Dichtungselement in seiner Längsrichtung
verschieblich an dem einen der beiden Bauteile lagerbar ist. Das
lang gestreckte Dichtungselement ist damit im Einsatz der neuen Dichtung
nicht ortsfest an dem einen der beiden Bauteile gelagert, sondern
in seiner Längsrichtung
verschieblich. Das Dichtungselement vermag so Relativbewegungen
des anderen Bauteils gegenüber dem
einen Bauteil in seiner Längsrichtung
zu folgen, wodurch vermieden wird, dass so große Kräfte zwischen dem Dichtungselement
und dem anderen Bauteil auftreten, dass es zu einem ungewollten
Abrutschen des Dichtungselements auf dem anderen Bauteil kommt.
Auf diese Weise wird auch das Auftreten von durch ein solches Abrutschen
hervorgerufenen Knarzgeräuschen
verhindert.
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Konkret
ist bei dem der neuen Dichtung das lang gestreckte Dichtungselement
so über
die in seiner Längsrichtung
durchgehende Gleitlagerfläche
an dem einen der beiden Bauteile lagerbar, dass ein Haftreibungswiderstand
zwischen dem lang gestreckten Dichtungselement und dem einen der
beiden Bauteile in jedem Abschnitt des Dichtungselements kleiner
ist als jeder dort zwischen dem Dichtungselement und dem anderen
der beiden Bauteile auftretende Haftreibungswiderstand. Wenn bei
der neuen Dichtung eine Relativbewegung des lang gestreckten Dichtungselements
gegenüber
einem der beiden Bauteile auftritt, dann gegenüber dem einen der beiden Bauteile,
an dem das Dichtungselement gelagert ist und nicht gegenüber dem
anderen der beiden Bauteile, an dem das Dichtungselement nur dichtend
anliegt. Die Verlagerung der Relativbewegung zwischen das Dichtungselement
und das eine der beiden Bauteile bedeutet dabei eine größere Einflussnahmemöglichkeit
auf den dazwischen auftretenden Haftreibungswiderstand, da die Gleitlagerfläche an dem
lang gestreckten Dichtungselement und/oder eine hierzu komplementäre Gleitlagerfläche in Bezug
auf den dazwischen auftretenden Haftreibungswiderstand optimiert
werden können/kann, ohne
dass dies irgendwelche Auswirkungen auf die äußere Funktion der Dichtung
hat.
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Die
zu der Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements komplementäre Gleitlagerfläche kann
direkt an dem einen der beiden Bauteile ausgebildet sein, an dem
das lang gestreckte Dichtungselement im Betrieb der neuen Dichtung
gelagert ist. Es ist jedoch bevorzugt, wenn eine zu der Gleitlagerfläche des
lang gestreckten Dichtungselements komplementäre Gleitlagerfläche an einem weiteren
lang gestreckten Dichtungselement vorgesehen ist, das an dem einen
der beiden Bauteile befestigbar ist. Hiermit ergibt sich eine noch
größere Einflussmöglichkeit
auf den Haftreibungswiderstand zwischen den beiden Gleitlagerflächen beispielsweise
durch Materialauswahl für
das weitere lang gestreckte Dichtungselement.
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Ganz
unabhängig
davon, ob ein weiteres lang gestrecktes Dichtungselement bei der
neuen Dichtung vorhanden ist, ist die Gleitlagerfläche, die an
dem Dichtungselement ausgebildet ist, das an dem anderen der beiden
Bauteile zur Anlage kommt, gleichzeitig die einzige Führungsfläche und
Dichtfläche
für diese
Dichtungselement gegenüber
dem einen der beiden Bauteile, entweder direkt oder über das
weitere Dichtungselement.
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Die
Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements kann eine solche Querschnittsgestaltung
aufweisen, dass das lang gestreckte Dichtungselement so an dem einen
der beiden Bauteile lagerbar ist, dass es gegenüber diesem bzw. einem zwischengeordneten
weiteren Dichtungselement um lokal parallel zu seiner Längsrichtung
verlaufende Schwenkachsen verschwenkbar ist. Dies bedeutet eine
Gleitbeweglichkeit des lang gestreckten Dichtungselements gegenüber dem
einen der beiden Bauteile auch in Querrichtung zu seiner Längsrichtung.
Hierbei handelt es sich zwar primär um eine Rotationsbeweglichkeit;
aber auch ein Abrollen des lang gestreckten Dichtungselements auf
dem anderen Bauteil ist kein Abrutschen und führt zu keinen Knarzgeräuschen.
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Es
ist allerdings bevorzugt, wenn die Gleitlagerfläche eine solche Querschnittsgestaltung
aufweist, dass das lang gestreckte Dichtungselement nur über einen
begrenzten Winkel gegenüber
dem einen der beiden Bauteile verschwenkbar ist. Bei einer unbegrenzten
Verschwenkbarkeit besteht die Gefahr, dass das lang gestreckte Dichtungselement
bei seiner Schwenkbewegung Verunreinigungen in den Bereich seiner
Gleitlagerfläche
einschleppt.
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Die
Querschnittsgestaltung der Gleitlagerfläche des lang gestreckten Dichtungselements
kann sowohl männlich
als auch weiblich sein. Dabei bedeutet eine männliche Querschnittsgestaltung,
dass die Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements in eine komplementäre Gleitlagerfläche eingebettet
ist, während
eine weibliche Querschnittsgestaltung bedeutet, dass die komplementäre Gleitlagerfläche in die
Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements eingebettet ist.
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Wenn
ein weiteres lang gestrecktes Dichtungselement bei der neuen Dichtung
vorhanden ist, kann dieses ein durchgehendes Festkörpergelenk mit
parallel zu seiner Längsrichtung verlaufender Schwenkachse
aufweisen. Ein solches Festkörpergelenk
resultiert in eine zusätzliche
Querbeweglichkeit des an dem anderen Bauteil anliegenden lang gestreckten
Dichtungselements, um in dieser Richtung auftretenden Relativbewegungen
zwischen den beiden Bauteilen ohne Abrutschen auf dem anderen Bauteil
zu folgen.
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Wie
bereits angedeutet wurde, kann durch eine Abstimmung der Materialpaarung
im Bereich der Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements und der dazu komplementären Gleitlagerfläche der
dazwischen auftretende Haftreibungswiderstand beeinflusst, d. h.
insbesondere klein gehalten werden. Zusätzlich kann zwischen der Gleitlagerfläche des
lang gestreckten Dichtungselements und der dazu komplementären Gleitlagerfläche ein Schmiermittel
vorgesehen sein. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, die
Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements und/oder die dazu komplementäre Gleitlagerfläche mit
einer haftreibungsreduzierenden Oberflächenbeschichtung, wie beispielsweise
aus einem sogenannten Gleitlack, zu versehen.
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Bei
einer Materialauswahl zur Reduzierung des Haftreibungswiderstands
im Bereich der Gleitlagerfläche
des lang gestreckte Dichtungselements wird es häufig dazu kommen, dass hier
vorzugsweise ein anderes Material zum Einsatz kommt als im Bereich
der Anlage des lang gestreckten Dichtungselements an dem anderen
der beiden Bauteile. Aus diesem Grund kann eine Längsunterteilung
des lang gestreckten Dichtungselements in zwei Bereiche aus unterschiedlichen
Materialien sinnvoll sein. Ein anderer Grund für eine Längsunterteilung des lang gestreckten
Dichtungselements kann darin liegen dass das Dichtungselement Toleranzen
im Abstand zwischen den beiden Bauteilen durch Deformation aufnehmen
soll.
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Statt
oder zusätzlich
der Ausbildung eines Teils der oder auch des gesamten lang gestreckten Dichtungselements
aus einem stärker
verformbaren Material kann das Dichtungselement auch aus einen lang
gestreckten Hohlraum umschließen,
der die gewünschte
Verformbarkeit bereitstellt.
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Um
auch sehr langen Längsbewegungen des
anderen Bauteils gegenüber
dem einen Bauteil folgen zu können,
kann das lang gestreckte Dichtungselement als endlose Schlaufe ausgebildet
sein. Eine solche Ausbildung ermöglicht
es beispielsweise auch, eine Fensterscheibe, die durch die neue
Dichtung abgedichtet wird, über
große
Wege zu heben oder zu senken, ohne dass das lang gestreckte Dichtungselement
auf der Fensterscheibe abrutschen muss. Vielmehr kann es sich in
einer endlosen Schleife mit der Fensterscheibe bewegen und gleitet dabei über seine
Gleitlagerfläche
mit definiertem geringem Haftreibungswiderstand gegenüber dem
einen der beiden Bauteile, d. h. dem Türrahmen oder einem direkt angrenzenden
Karosseriebereich, ab.
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Bei
einem als endlose Schlaufe ausgebildeten lang gestreckten Dichtungselement
ist es sinnvoll, Umlenkrollen an und einen Rückführungskanal hinter der zu der
Gleitlagerfläche
des lang gestreckten Dichtungselements komplementären Gleitlagerfläche des
weiteren lang gestreckten Dichtungselements vorzusehen.
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Um
den Längsbewegungen
des anderen Bauteils gegenüber
dem einen Bauteil folgen zu können,
ist es jedoch häufig
ausreichend, wenn das lang gestreckte Dichtungselement Bereiche
aus in seiner Längserstreckungsrichtung
elastischem Material aufweist, die diese Längsbewegungen kompensieren. Das
elastische Material kann z.B. Moosgummi sein.
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Vorzugsweise
ist das elastische Material in Ecken der Dichtung zwischen den beiden
Bauteilen vorgesehen ist, in denen das lang gestreckte Dichtungselement
seine Längsrichtung ändert. Über solch
eine Ecke hinweg ist eine durchgängige
Längsbewegung
des Dichtungselements wegen seiner Richtungsänderung sowieso schwierig,
weil von fast jeder Relativverschiebung der beiden Bauteile unterschiedlich
große
Längsbewegungen
des Dichtungselements Richtungen vor und hinter der Ecke hervorgerufen
werden.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen und
der gesamten Beschreibung. Weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere
den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer
Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen.
Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen
der Erfindung ist ebenfalls möglich und
wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in
separaten Zeichnungsfiguren dargestellt sind oder bei deren Beschreibung
genannt werden. Diese Merkmale können
auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden.
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KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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2 zeigt
eine zweite Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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3 zeigt
eine dritte Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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4 zeigt
eine vierte Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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5 zeigt
eine fünfte
Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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6 zeigt
eine sechste Ausführungsform der
neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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7 zeigt
die Ausführungsform
der Dichtung gemäß 6 in
einer Seitenansicht.
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8 zeigt
eine siebte Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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9 zeigt
eine achte Ausführungsform
der neuen Dichtung in einem Querschnitt.
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10 zeigt
eine perspektivische Ansicht der Dichtung gemäß 9; und
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11 zeigt
eine andere Dichtung, wie sie beispielsweise zusammen mit der neuen
Dichtung für
eine Türscheibe
eines Cabriolets zum Einsatz kommen kann, in einem Querschnitt.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt
eine Dichtung 1, die zwischen einem hier selbst nicht dargestellten
Bauteil 2 und einem anderen Bauteil 3 vorgesehen
ist. Dabei liegt ein lang gestrecktes Dichtungselement 4 der
Dichtung 1 an dem anderen Bauteil 3 an. Ein weiteres
lang gestrecktes Dichtungselement 5 der Dichtung 1 ist
an dem einen Bauteil 2 befestigt oder sogar Teil dieses Bauteils 2 selbst.
Das lang gestreckte Dichtungselement 4 liegt an dem anderen
Bauteil 3 mit möglichst hohem
Haftreibungswiderstand an. Dieser möglichst hohe Haftreibungswiderstand
wird durch eine Auswahl des Materials des lang gestreckten Dichtungselements 4 in
Bezug auf das Material des anderen Bauteils 3 und/oder
auf eine besondere Ausbildung der dem Bauteil 3 zugekehrten Oberfläche 6 des
lang gestreckten Dichtungsmaterials bewirkt. Gegenüber dem
weiteren lang gestreckten Dichtungselement 5 ist das Dichtungselement 4 jedoch
unter Überwindung
eines nur geringen Haftreibungswiderstands senkrecht zu der Zeichnungsebene
von 1 längs verschieblich.
Zusätzlich
ist auch eine Verschwenkbarkeit des schalenförmigen Dichtungselements 4 um
einen Kopf 7 des Dichtungselements 5 gegeben; und
zusätzlich
bildet das Dichtungselement 5 ein Festkörpergelenk 8 aus,
das eine weitere Verschwenkbarkeit des Kopfs 7 mit dem
Dichtungselement 4 gegenüber dem Bauteil 2 um
senkrecht zur Zeichenebene von 1 verlaufende
Schwenkachsen ermöglicht.
Auch der Haftreibungswiderstand des Dichtungselements 4 bei
seiner Verschwenkung um den Kopf 7 und der Verformungswiderstand
des Dichtungselements 5 beim Verschwenken des Kopfs 7 um
das Festkörpergelenk 8 sind
geringer als der Haftreibungswiderstand zwischen dem Dichtungselement 4 und
dem anderen Bauteil 3. So kann jede Relativbewegung des
Bauteils 3 gegenüber
dem Bauteil 2, wie sie durch Richtungssymbole 9 bis 12 in Fig.
skizziert ist, ohne ein Abrutschen des Dichtungselements 4 auf
der Oberfläche 13 des
Bauteils 3 zwischen dem Dichtungselement 4 und
dem Dichtungselement 5 bzw. im Bereich des Festkörpergelenks 8 des
Dichtungselements 5 kompensiert werden. Der Haftreibungswiderstand
zwischen dem Dichtungselement 4 und dem Dichtungselement 5 wird
durch die Materialpaarung zwischen einer Gleitlagerfläche 14 des
Dichtungselements 4 und einer Gleitlagerfläche 15 des
Dichtungselements 5 bestimmt. Neben einer Materialauswahl
für die
beiden Dichtungselemente 4 und 5 beeinflussen
auch zwischen die Gleitlagerflächen 14 und 15 eingebrachte
Schmierstoffe und Beschichtungen der Gleitlagerflächen 14 und 15 den dazwischen
auftretenden Haftreibungswiderstand. Eine spezielle Form, den Haftreibungswiderstand zwischen
der Gleitlagerfläche 14 des
lang gestreckten Dichtungslements 4 und der hier zu komplementierenden
Gleitlagerfläche 15 zu
minimieren besteht darin, eine der beiden Gleitlagerflächen 14 oder 15 mit
einem sogenannten Gleitlack zu beschichten, wie er bekannter Weise
in Kraftfahrzeugen zur Verhinderung der Anregung von Knarzgeräuschen zwischen aneinander
abrutschenden Bauteilen eingesetzt wird. Der Gleitlack wird bei
der vorliegenden neuen Dichtung jedoch nicht im Bereich der Anlagefläche des
lang gestreckten Dichtungselements an dem anderen Bauteil 3 eingesetzt,
also nicht in dem Bereich, in dem im Stand der Technik das Knarzgeräusche auslösende Abrutschen
erfolgt, sondern im Bereich der zusätzlichen Gleitlagerfläche 14 des
lang gestreckten Dichtungselements 4. Bei einem hinreichend
niedrigen Haftreibungswiderstand zwischen der Gleitlagerfläche 14 des
lang gestreckten Dichtungselements 4 und der hierzu komplementären Gleitlagerfläche 15 sind
die genauen Haftreibungswiderstandsverhältnisse im Bereich der Anlagefläche des
lang gestreckten Dichtungselements 4 an dem anderen Bauteil 3 irrelevant.
Eine dort über
einen Anfangswert hinaus auftretende Erhöhung des Haftreibungswiderstands
ist völlig
unschädlich.
Eine Reduzierung des Haftreibungswiderstands ist ebenfalls irrelevant,
solange sie nicht in größeren Bereichen
bis unter den Haftreibungswiderstand zwischen der Gleitlagerfläche 14 des
lang gestreckten Dichtungselements 4 und der hierzu komplementären Gleitlagerfläche 15 führt. Bei
der Dichtung 1 gemäß 1 sind die
Gleitlagerflächen 14 und 15 gegenüber Einflüssen durch
das andere Bauteil 3 weitgehend geschützt, da ihre offenen Enden
dem Bauteil 3 abgekehrt sind. Die Gleitlagerflächen 14 und 15 sind
nicht nur für
ein wechselseitiges aneinander Abgleiten mit geringem Haftreibungswiderstand
sondern auch als wechselseitige Dichtflächen für die Abdichtung zwischen dem
Bauteil 2 und dem Bauteil 3 in dem Bereich zwischen
den beiden Dichtungselementen 4 und 5 vorgesehen.
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Die
Ausführungsform
der Dichtung 1 gemäß 2 unterscheidet
sich von derjenigen gemäß 1 in
den folgenden Details. Während
gemäß 1 die
Querschnittsgestaltung der Gleitlagerfläche 14 des lang gestreckten
Dichtungselements 4 weiblich war und den Kopf 7 des
weiteren Dichtungselements 4 aufnahm, ist gemäß 2 die
Gleitlagerfläche 15 des
weiteren Dichtungselements 5 weiblich und nimmt das Dichtungselement 4 auf,
das hier einen kreisrunden Querschnitt aufweist. Das Dichtungselement 4 kann
sich so um seine Längsrichtung gegenüber dem
weiteren Dichtungselement 5 endlos verdrehen. Damit können sehr
große
Bewegungen zwischen den beiden Bauteilen 2 und 3 kompensiert werden,
die durch die Richtungssymbole 9 und 12 angedeutet
sind. Es besteht allerdings die Gefahr eines Einschleppens von Verunreinigungen
zwischen die beiden Gleitlagerflächen 14 und 15,
die hier auch deshalb etwas größer ist,
weil die freien Enden der Gleitlagerfläche 15 dem zweiten
Bauteil 3 zugewandt sind. Aufgrund der endlosen Verdrehbarkeit
des Dichtungselements 4 gegenüber dem weiteren Dichtungselement 5 ist
bei der Ausführungsform
der Dichtung 1 gemäß 2 auf
ein Festkörpergelenk 8 im Bereich
des weiteren Dichtungselements 5 verzichtet.
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Die
Ausführungsform
der Dichtung 1 gemäß 3 unterscheidet
sich von derjenigen gemäß 2 darin,
dass das lang gestreckte Dichtungselement 4 einen Fortsatz 16 aufweist,
der in eine Aussparung 17 in dem weiteren lang gestreckten
Dichtungselement 5 eingreift und so die Schwenkbeweglichkeit
des Dichtungselements 4 um seine Längsrichtung gegenüber dem
weiteren Dichtungselement 5 auf einen Schwenkwinkel von
etwa +/- 10° begrenzt.
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Die
Dichtung 1 gemäß 4 unterscheidet sich
von derjenigen gemäß 2 dadurch,
dass die Anlagefläche 6 des
lang gestreckten Dichtungselements 4 durch ein dem anderen
Bauteil 3 zugekehrtes Dichtungsband 18 ausgebildet
wird, das an den Kopf 19 des Dichtungselements 4 angesetzt
ist, so dass das Dichtungselement 4 nicht nur in linienförmigem sondern
in flächigem
Kontakt mit dem anderen Bauteil 3 steht. Zudem begrenzt
das Dichtungsband 18 auch die Schwenkbeweglichkeit des
Dichtungselements 4 gegenüber dem weiteren Dichtungselement 5.
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Während 4 eine
Dichtung 1 zeigt, die als Abwandlung der Ausführungsform
von 2 angesehen werden kann, zeigt 5 eine
Dichtung 1, die als Abwandlung der Dichtung 1,
als Abwandlung der Dichtung 1 gemäß 1 angesehen
werden mag. Hier greift wieder ein Kopf 7 des weiteren
Dichtungselements 5 in die weiblich ausgebildete Gleitlagerfläche 14 des
weiteren Dichtungselements 4 ein. Die Anlage des Dichtungselements 4 an
dem weiteren Bauteil 3 ist gemäß 5 durch
ein Dichtungsband 18 aus einem von dem Rest des Dichtungselements 4 abweichenden
Material ausgebildet. Hierdurch kann der Haftreibungswiderstand
des Dichtungselements 4 gegenüber dem Bauteil 3 gezielt
hoch gesetzt werden, während
er gegenüber
dem weiteren Dichtungselement 5 gezielt klein gehalten
wird.
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Die 6 und 7 skizzieren
eine Dichtung 1, bei der das lang gestreckte Dichtungselement 4 als
endlose Schlaufe 25 ausgebildet ist. Die endlose Schlaufe 25 läuft um an
dem weiteren lang gestreckten Dichtungselements 5 drehbar
gelagerte Umlenkrollen 20 um, von denen eine in 7 zu
sehen ist. Im Querschnitt ist das lang gestreckte Dichtungselement 4 hier
doppel-T-förmig und
wird dabei von einem hinterschnittenen Profil 27 des weiteren Dichtungselements 5 geführt. An
dem Profil 27 ist die zu der Gleitlagerfläche 14 des
Dichtungselements 4 komplementäre Gleitlagerfläche 15 ausgebildet.
In dem dem Bauteil 3 zugekehrten Segment der Schlaufe 25 ist
das Dichtungselement 4 formschlüssig an dem Profil 27 geführt, um
ein Abheben des Dichtungselements 4 von dem weiteren Dichtungselement 5 in
dem Fall zu vermeiden, dass das Bauteil 3 nicht an dem
Dichtungselement 4 anliegt und das Dichtungselement 4 so
nicht an das weitere Dichtungselement andrückt. Bei dem anderen Bauteil 3 kann
es sich hier insbesondere um eine in Richtung der Richtungssymbole 10 und 11 heb-
und senkbare Türscheibe
eines Kraftfahrzeugs handeln. Das dem Bauteil 3 abgekehrte,
durch einen Rückführungskanal 26 in
dem weiteren Dichtungselement 5 zurücklaufende Segment der Schlaufe 25 ist
ebenfalls durch Formschluss an dem Profil 27 geführt. Dies
dient dazu, einen reibenden Kontakt des Dichtungsbands 18, über das
das lang gestreckte Dichtungselement 4 an dem anderen Bauteil 3 mit
hohem Haftreibungswiderstand anliegt, mit dem weiteren Dichtungselement 5 gezielt
zu verhindern, um ein möglichst
leichtgängiges
Umlaufen der Schlaufe 25 um die Umlaufrollen 20 sicherzustellen.
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8 und 9 zeigen
zwei Ausführungsformen
der neuen Dichtung 1, bei denen das lang gestreckte Dichtungselement 4 mit
einem Hohlraum 28 versehen ist, um Toleranzen im Abstand
der beiden Bauteils 2 und 3 durch Deformation
des Dichtungselements 4 unter Formänderung des Hohlraums 28 leicht
kompensieren zu können.
Weiterhin ist in den 8 und 9 der Gleitlack 32 zwischen
der Gleitlagerfläche 14 des
lang gestreckten Dichtungselements 4 und der Gleitlagerfläche 15 des
lang gestreckten Dichtungselements 5 als separate Schicht wiedergegeben. Überdies
zeigt 9, während
die Führung
des lang gestreckten Dichtungselements 4 an dem lang gestreckten
Dichtungselement 5 gemäß 8 im
Wesentlichen derjenigen gemäß 6 entspricht,
ein doppeltes hakenförmiges
Eingreifen des Dichtungselements 5 in das Dichtungselement 4,
wodurch die beiden Gleitlagerflächen 14 und 15 gegenüber 8 vergrößert sind.
Hierdurch wird auch die Abdichtung zwischen den lang gestreckten
Dichtungselementen 4 und 5 erhöht bzw. das Eintreten von Verunreinigungen
zwischen die Gleitlagerflächen 14 und 15 unterdrückt.
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10 zeigt
die Dichtung gemäß 9 in
einer perspektivischen Seitenansicht, wobei die beiden Bauteile 2 und 3 weggelassen
sind. 10 dient zur Erläuterung
der Ausbildung des lang gestreckten Dichtungselements 4 in
Ecken 31 der Dichtung 1 aus einem in der Längserstreckungsrichtung
des lang gestreckten Dichtungselements 4 elastischen Material 29.
Zwischen den Ecken 31 und an diese angrenzend besteht das
lang gestreckte Dichtungselement 4 hingegen aus einem in
seiner Längserstreckungsrichtung
nicht oder nur wenig elastischem Material 33. Konkret kann
es sich bei dem Material 29 um Moosgummi 30 handeln,
während
das Material 33 ein EPDM 34 sein kann. Das Moosgummi 34 kompensiert
Längsbewegungen
des lang gestreckten Dichtungselements 4 von den Ecken 31 weg
bzw. auf diese zu, die sich nur schwer über die Ecken 31 hinweg
fortsetzen können
und die auch nur selten auf beiden Seiten der Ecken 31 durch
eine Relativbewegung der hier nicht dargestellten Bauteile 2 und 3 in gleicher
Weise hervorgerufen werden.
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11 skizziert
eine alternative, nicht unter die Patentansprüche fallende, aber ebenfalls
vorteilhafte Ausführungsform
einer Dichtung 21, die auch bei großen Relativbewegungen in den
Richtungen 9 bis 12 zwischen einem Dichtungskörper 22 und
einem daran anliegenden anderen Bauteil 3 keine Knarzgeräusche anregt.
Der Dichtungskörper 22 ist hier
in den Richtungen 10 und 11 lang gestreckt und weist
dabei durchgängig
die in 8 dargestellte Querschnittsgestaltung auf. In
einen Grundkörper 23 ist
ein Gleitkontaktkörper 24 eingebettet,
der eine andere Materialzusammensetzung als der Grundkörper 23 aufweist.
Die Materialzusammensetzung des Grundkörpers 24 ist so gewählt, dass
ein geringer Haftreibungswiderstand zwischen dem Dichtungskörper 22 und
dem anderen Bauteil 2 sichergestellt ist. Die eigentliche
Abdichtung zwischen dem Dichtungskörper 22 und dem anderen
Bauteil 3 wird dabei zusätzlich durch eine teilflächige Anlage
des Grundkörpers 23 an
dem anderen Bauteil 3 sichergestellt. Beispielsweise kann
der Gleitkontaktkörper 24 aus PTFE
(Teflon) bestehen oder Polyethylenoxyd enthalten. Typischerweise
ist er normal zu der angrenzenden Oberfläche des anderen Bauteils 3 und
auch in den Richtungen 9 bis 12 weniger komprimierbar als
die angrenzenden Bereiche des Grundkörpers 23. Die Dichtung 21 gemäß 11 ist
nicht nur für die
Abdichtung zwischen einem Bauteil 2 und einem sich in den
Richtungen 10 und 11 längs des Dichtungskörpers 22 bewegenden
anderen Bauteil 3, wie beispielsweise einer heb- und senkbaren
Türscheibe geeignet,
sondern beispielsweise auch für
die Abdichtung eines Wischerblatts gegenüber einer zu wischenden Front-
oder Rückscheibe
eines Kraftfahrzeugs. Dabei erfolgt die Relativbewegung zwischen dem
einen Bauteil 2 und dem anderen Bauteil 3 vorwiegend
in den Richtungen 9 und 12.
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Eine
solche Ausführungsform
der Dichtung 21 gemäß 11,
bei der der Gleitkontaktkörper 24 in
seiner Längsrichtung
senkrecht zur Zeichenebene gemäß 11 verschieblich
in dem Grundkörper 23 gelagert
ist, auch wenn diese Verschieblichkeit nicht endlos, sondern beispielsweise
auf einige wenige Millimeter begrenzt ist, würde hingegen wieder unter die
Patentansprüche
fallen. In diesem Fall entspricht der Gleitkontaktkörper 24 dem
lang gestreckten Dichtungselement 4 und der Grundkörper 23 dem weiteren
lang gestreckten Dichtungselement 5. Dazwischen sind dann
die Gleitlagerflächen 14 und 15 ausgebildet.
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Ganz
grundsätzlich
besteht das lang gestreckte Dichtungselement 4 der neuen
Dichtung typischerweise aus einem oder mehreren Elastomerwerkstoffen.
Dabei ist es jedoch vorteilhaft, wenn zumindest einer der Elastomerwerkstoffe
eine nur begrenzte Zugelastizität
aufweist. Um die begrenzte Zugelastizität zu erreichen, können auch
zugfeste Fäden
oder Bänder
in das lang gestreckte Dichtungselement 4 eingelegt sein.
Als Ganzes kann das lang gestreckte Dichtungselement 4 in
seiner Längsrichtung
hingegen elastisch an das eine Bauteil 2 angebunden sein.
Wenn ein weiteres lang gestrecktes Dichtungselement 5 zu
Einsatz kommt, kann dieses ebenfalls aus einem Elastomerwerkstoff
bestehen. Typischerweise ist dieser härter als derjenige des an dem
anderen Bauteil 3 zur Anlage kommenden lang gestreckten
Dichtungselements 4. Zwingend ist dies jedoch nicht, wie
die vorangehenden Ausführungen zu
einer unter die Patentansprüche
fallenden Ausführungsform
einer Dichtung 21 gemäß 11 belegen. Auch
bei dieser Ausführungsform
dieser Dichtung 21 kann der Gleitkontaktkörper 24 bezüglich seiner Shore-Härte härter als
der Grundkörper 23 sein.
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- 1
- Dichtung
- 2
- Bauteil
- 3
- Bauteil
- 4
- lang
gestrecktes Dichtungselement
- 5
- lang
gestrecktes Dichtungselement
- 6
- Oberfläche
- 7
- Kopf
- 8
- Festkörpergelenk
- 9
- Richtungssymbol
- 10
- Richtungssymbol
- 11
- Richtungssymbol
- 12
- Richtungssymbol
- 13
- Oberfläche
- 14
- Gleitlagerfläche
- 15
- Gleitlagerfläche
- 16
- Fortsatz
- 17
- Aussparung
- 18
- Dichtungsband
- 19
- Kopf
- 20
- Umlenkrolle
- 21
- Dichtung
- 22
- Dichtungskörper
- 23
- Grundkörper
- 24
- Gleitkontaktkörper
- 25
- Schlaufe
- 26
- Rückführungskanal
- 27
- Profil
- 28
- Hohlraum
- 29
- Material
- 30
- Moosgummi
- 31
- Ecke
- 32
- Gleitlack
- 33
- Material
- 34
- EPDM