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Die
Erfindung bezieht sich auf eine thermoelektrische Einrichtung
- a) mit einem thermoelektrischen Generator,
einer Wärmequelle
und einer Wärmesenke,
wobei der thermoelektrische Generator auf einer ersten Seite mit
der Wärmequelle
und auf einer zweiten Seite mit der Wärmesenke thermisch verbunden
ist,
und
- b) mit Mitteln zur Temperaturbegrenzung an dem thermoelektrischen
Generator, die eine erste flache, sich gegenüberliegende Flächen aufweisende
Kammer umfassen, deren Abmessungen an die des thermoelektrischen
Generators angepasst ist,
wobei die erste Kammer mit einem
schmelzbaren ersten Arbeitsmedium zumindest weitgehend ausgefüllt ist,
das eine Schmelztemperatur TL aufweist,
die unterhalb einer kritischen Temperatur liegt, oberhalb derer
der thermoelektrische Generator dauerhaft Schaden nimmt.
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Ein
solcher thermoelektrischer Generator geht aus der
EP 1 522 685 A1 hervor.
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Die
direkte Umwandlung von Wärme
in elektrische Energie ist mit Hilfe eines so genannten thermoelektrischen
Generators möglich.
Ein thermoelektrischer Generator ist ein Bauteil aus zwei verschiedenen,
miteinander verbundenen Materialien, vorzugsweise zwei verschiedenen
oder verschieden dotierten Halbleitern, welches aufgrund des Seebeck-Effektes
eine elektrische Spannung erzeugt, wenn die Verbindungsstellen der
unterschiedlichen Materialien unterschiedliche Temperaturen haben.
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Der
Seebeck-Effekt beschreibt die Entstehung einer elektrischen Spannung
in einem elektrischen Leiter entlang eines Temperaturgradienten, bedingt
durch Thermodiffusionsströme.
Um den Seebeck-Effekt technisch nutzen zu können, ist es nötig, zwei
verschiedene elektrische Leiter mit unterschiedlicher elektronischer
Wärmekapazität miteinander
in Kontakt zu bringen. Aufgrund der unterschiedlichen elektronischen
Wärmekapazität haben
bei gleicher Temperatur die Elektronen in den beiden Leitern unterschiedliche
Bewegungsenergien. Bringt man diese Leiter miteinander in Kontakt,
so wird ein Diffusionsstrom höherenergetischer
Elektronen in Richtung des Leiters mit den niederenergetischen Elektronen entstehen,
so lange, bis sich ein dynamisches Gleichgewicht einstellt. Seien
diese beiden unterschiedlichen Leiter mit A und B bezeichnet und
in der Reihenfolge A-B-A in Kontakt gebracht, und befinden sich
ferner der Übergang
A-B auf einer Temperatur T1 und der Übergang
B-A auf einer Temperatur T2, so ist die
entstehende Spannung lediglich von der Differenz der Temperaturen
T1 und T2 sowie
dem jeweiligen Seebeck-Koeffizienten der beiden Leiter A und B abhängig. Folglich
ist eine an einem thermoelektrischen Generator abgreifbare Spannung
lediglich von der an den thermischen Generator angelegten Temperaturdifferenz
und den Seebeck-Koeffizienten der verwendeten Materialien abhängig.
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Im
Prinzip kann ein thermoelektrischer Generator analog zu einem Peltier-Element
aufgebaut sein. Auch können
für einen
thermoelektrischen Generator gleiche oder ähnliche Materialien wie zur
Herstellung von Peltier-Elementen, wie z. B. Wismut-Tellurit oder
Silicium-Germanium, verwendet werden.
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Durch
den Einsatz von Halbleitermaterialien lässt sich der Wirkungsgrad eines
thermoelektrischen Generators für
die Umwandlung von Wärmeenergie
in elektrische Energie bis auf einige Prozent steigern. In letzter
Zeit werden thermoelektrische Generatoren verstärkt zur Nutzung der Abgas-Abwärme, z.B.
bei Kraftfahrzeugen, Blockheizkraftwerken oder Müllverbrennungsanlagen, eingesetzt.
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DE 33 14 166 A1 offenbart
ein thermoelektrisches System mit einem hohen Wirkungsgrad. Ausgehend
von einem heißen
Fluidstrom, z. B. einem Abgasstrom, werden mit Rippen, zur besseren
thermischen Anbindung, versehene Wärmeleitungsrohre einseitig
erhitzt. Die von dem Fluidstrom erhitzten Wärmeleitungsrohre leiten die
Wärme an
die thermoelektrischen Generatoren, welche an der gegenüber liegenden
Seite der Wärmeleitungsrohre
montiert sind und als Wärmesenke
fungieren. Die Wärmeleitungsrohre
sind zur Verbesserung ihrer Wärmeleitfähigkeit
mit einem Arbeitsfluid gefüllt,
welches am heißen
Teil der Wärmeleitungsrohre
verdampft und an dem etwas kälteren
Teil, an welchem die thermoelektrischen Generatoren ange ordnet sind,
rekondensiert. Mit Hilfe des in
DE 33 14 166 A1 offenbarten thermoelektrischen
Systems kann eine besonders effektive Wärmeankopplung von thermoelektrischen Generatoren
z.B. an einen Abgasstrom erreicht werden. Das offenbarte System
ist insbesondere für
den Einsatz im Hochtemperaturbereich, bei Arbeitstemperaturen von
mehr als 400°C
geeignet.
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US 4 125 122 A offenbart
eine Methode und Vorrichtung zur thermoelektrischen Umwandlung von Wärme in elektrische
Energie. Die offenbarte Vorrichtung ist als Wärmetauscher konzipiert, welcher
nach dem Gegenstromprinzip arbeitet. Die in
US 4 125 122 A offenbarte
Vorrichtung sieht zwei voneinander getrennte Kreisläufe vor,
in denen Medien zur Wärmeübertragung
zirkulieren. Ein erstes Medium transportiert Wärme von einer Wärmequelle
zu einer Wärmesenke.
Mindestens ein erstes Wärmeleitungsrohr steht
in thermischem Kontakt mit der heißen Strömung des ersten Mediums; mindestens
ein zweites Wärmeleitungsrohr
steht in thermischem Kontakt mit der kälteren Strömung des ersten Mediums. Thermoelektrische
Generatoren befinden sich in thermischem Kontakt sowohl mit einem
der heißen
wie auch mit einem der kälteren
Wärmeleitungsrohre.
Innerhalb der Wärmeleitungsrohre
zirkuliert ein zweites Medium in einem zweiten, durch einen Thermosiphoneffekt
angetriebenen Kreislauf. Bei demjenigen Wärmeleitungsrohr, welches sich
in thermischem Kontakt mit der heißen Strömung des ersten Mediums befindet,
zirkuliert das sich innerhalb des Wärmeleitungsrohres befindliche
zweite Medium gasförmig
von einem heißen,
in thermischem Kontakt mit dem ersten Medium befindlichen Ende des
Wärmeleitungsrohres
zu einem kälteren,
in thermischem Kontakt mit dem thermoelektrischen Generator befindlichen
Ende. An diesem Ende, welches sich in thermischem Kontakt mit dem
thermoelektrischen Generator befindet, kondensiert das gasförmige zweite
Medium und gibt auf diese Weise die Kondensationswärme an den
thermoelektrischen Generator ab. Das zweite Medium gelangt in flüssiger Phase
zurück
an das erste Ende des Wärmeleitungsrohres, um
erneut verdampft zu werden.
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In
dem Wärmeleitungsrohr,
welches sich in thermischem Kontakt mit der kalten Seite des thermoelektrischen
Generators befindet, erfolgt eine Zirkulation des zweiten Mediums,
in dem es der, in thermischem Kontakt mit der kalten Seite des thermoelektrischen
Generators stehenden Seite des Wärmeleitungsrohres
verdampft, und an der (noch) kälteren Seite
des Wärmeleitungsrohres,
welche in Kontakt mit dem ersten Medium steht, kondensiert.
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Sowohl
das in
DE 33 14 166
A1 wie auch das in
US
4 125 122 A offenbarte thermoelektrischen System verfolgt
das Ziel einer möglichst
effektiven und verlustfreien thermischen Ankopplung der thermoelektrischen
Generatoren an ein heißes
Arbeitsfluid. Bei diesen Systemen besteht jedoch die Gefahr, dass
ihre thermoelektrischen Generatoren zu hohen Temperaturen ausgesetzt
werden und deshalb Schaden nehmen können.
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Eine
weitere thermoelektrische Einrichtung mit einem thermoelektrischen
Generator und Mitteln zur Temperaturbegrenzung an dem Generator
ist der
US 3,881,962 zu
entnehmen. Bei dieser Einrichtung ist ein mit einem verdampfbaren
Arbeitsmedium gefülltes
kammerartiges Rohrleitungssystem vorhanden, das sich zwischen einem
als Wärmequelle
anzusehenden Erhitzungsbereich und einem als Wärmesenke anzusehenden Kondensor
verläuft.
Zu einer eine Schädigung
ausschließende
Temperaturbegrenzung an einem thermoelektrischen Modul ist dieses
von dem Kondensor räumlich
getrennt angeordnet. Außerdem
ist an den Kondensorraum zusätzlich eine
Rohrleitung angeschlossen, die zu einem geodätisch höher liegenden Druckventil führt, mit
dessen Hilfe der Druck des Arbeitsmediums und damit der thermische
Fluss von dem Erhitzungsbereich zu dem Kondensor begrenzt werden
kann. Eine derartige Temperaturbegrenzung an dem thermoelektrischen Modul
ist konstruktiv aufwendig.
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Eine
weitere thermoelektrische Einrichtung mit zwei thermoelektrischen
Generatoren, einer Wärmequelle
und einer Wärmesenke
geht auch aus der
JP
2003-219 671 A hervor. Es kommen zwei Arbeitmedien mit
unterschiedlichen Siedetemperaturen zum Einsatz.
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Auch
bei einem Energiegewinnungssystem mit einem thermoelektrischen Generator
für Hybrid-Automobile,
wie es der
WO 2004/092662
A1 zu entnehmen ist, werden zwei Arbeitsmedien verwendet.
Eines der Arbeitsmedien dient dabei zur Kühlung einer Wärmesenke,
während
das andere Arbeitsmedium mit einer Wärmequelle des Automobils verbunden
ist.
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EP 1 615 274 A2 offenbart
einen thermoelektrischen Konversionsmodul zur Energiegewinnung, bei
dem ebenfalls eine Temperaturdifferenz ausgenutzt wird. Dabei werden
thermoelektrische Halbleiterelemente und Elektroden zwischen einer
Kühlplatte
und einer Heizplatte angeordnet.
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Aus
der
JP 2000-35824
A ist ein thermoelektrischer Generator für die Verbrennungsmaschine
eines Kraftfahrzeugs zu entnehmen, bei dem eine Temperaturbegrenzung
an dem thermoelektrischen Generator unter Verwendung eines deformierbaren Bimetallelementes
erfolgt.
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WO 80/01438 offenbart einen
thermoelektrischen Generator, bei dem zwei verschiedene Materialien
mit thermoelektrischen Eigenschaften zum Einsatz kommen.
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Das
aus der eingangs genannten
EP
1 522 685 A1 entnehmbare System zur Abgaskontrolle eines
Automobils mit einem thermoelektrischen Generator und mit Mitteln
zu einer Temperaturbegrenzung weist die eingangs genannten Merkmale
aus. Hierbei lassen sich verschieden Arbeitsmedien wie Öl zum Wärmetransport
von einem Abgassystem als Wärmequelle
zu dem thermoelektrischen Generator verwenden. Eine mit den Temperaturverhältnissen
veränderbare
Wärmekontaktfläche zu dem
thermoelektrischen Generator, insbesondere unter Verwendung eines
schmelzbaren Lotmaterials, führt
zu einer Temperaturbegrenzung an dem Generator.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine thermoelektrische Einrichtung
mit den eingangs genannten Merkmalen anzugeben, bei der eine gute Anpassung
an die jeweiligen Temperaturverhältnisse derart
ermöglicht
wird, dass dann die genannte Gefahr einer unzulässigen Überhitzung nicht besteht.
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Diese
Aufgabe wird mit den in Anspruch 1 angegebenen Maßnahmen
gelöst.
Der Erfindung liegt dabei die Überlegung
zugrunde, die latente Wärme
eines Phasenübergangs
zum Schutz eines thermoelektrischen Generators vor Überhitzungen
auszunutzen. Erfindungsgemäß soll eine
thermoelektrische Einrichtung mit einem thermoelektrischen Generator
angegeben werden, welcher auf einer ersten Seite mit einer Wärmequelle
und auf einer zweiten Seite mit einer Wärmesenke thermisch verbunden ist.
Die thermoelektrische Einrichtung soll weiterhin Mittel zur Temperaturbegrenzung
an dem thermoelektrischen Generator aufweisen, die eine sich gegenüberliegende
Flächen
aufweisende flache erste Kammer aufweisen, deren Abmessungen an
die des thermoelektrischen Generators angepasst sind und die mit
einem schmelzbaren ersten Arbeitsmedium zumindest weitgehend ausgefüllt ist
und die großflächig an
ihren sich gegenüberliegenden
Flächen
thermisch mit der Wärmequelle
bzw. dem thermoelektrischen Generator verbunden ist. Das erste Arbeitsmedium
soll eine Schmelztemperatur aufweisen, die unterhalb einer kritischen
Temperatur liegt, oberhalb derer der thermoelektrische Generator
dauerhaft Schaden nimmt. Die mit dieser Ausgestaltung der thermoelektrischen
Einrichtung verbundenen Vorteile sind insbesondere darin zu sehen,
dass bei einer steigenden Temperatur der Wärmequelle der thermoelektrische
Generator vor thermischer Zerstörung
geschützt
wird. Erreicht die Wärmequelle
die Schmelztemperatur des ersten Arbeitsmediums, wird Wärmeenergie
für ein
Aufschmelzen des ersten Arbeitsmediums verwendet. Weiterhin vorteilhaft
kann bei einem späteren
Absinken der Temperatur der Wärmequelle
die Schmelzwärme
wieder an den thermoelektrischen Generator abgegeben werden. Auf
diese Weise kann der thermoelektrische Generator auf einer durch
die Schmelztemperatur des ersten Arbeitsmediums definierten Temperatur
gehalten werden. Tempera turschwankungen der Wärmequelle können in dem Umfang, wie die
Speicherkapazität
des schmelzbaren ersten Arbeitsmediums ausreichend ist, abgefangen
werden.
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Die
Mittel zur Temperaturbegrenzung sollen erfindungsgemäß außerdem eine
sich gegenüberliegende
Flächen
aufweisende flache zweite Kammer aufweisen, deren Abmessungen an
die des thermoelektrischen Generators angepasst sind, die mit einem verdampfbaren
zweiten Arbeitsmedium zumindest weitgehend ausgefüllt ist
und die großflächig an
ihren sich gegenüberliegenden
Flächen
mit der ersten Kammer und dem thermoelektrischen Generator verbunden
ist. Weiterhin können
die Mittel zur Temperaturbegrenzung ein mit der zweiten Kammer verbundenes
Rohrleitungssystem aufweisen, in das ein Rückkühler integriert ist, der sich
an einem geodätisch
höher gelegenen
Ort als die zweite Kammer befindet und das Rohrleitungssystem kann
derart ausgestaltet sein, dass ein gasförmiger Anteil des zweiten Arbeitsmediums
von der zweiten Kammer ungehindert zu dem Rückkühler aufsteigen kann, wo es rückverflüssigt werden
kann. Die Mittel zur Temperaturbegrenzung können ferner derart ausgestaltet sein,
dass flüssiges
und gasförmiges
zweites Arbeitsmedium bedingt durch einen Thermosiphoneffekt zumindest
in Teilen der zweiten Kammer und des Rohrleitungssystems zirkulieren
kann. Das zweite Arbeitsmedium kann ferner eine Siedetemperatur aufweisen,
die oberhalb der Schmelztemperatur des ersten Mediums und unterhalb
der kritischen Temperatur liegt, oberhalb derer der thermoelektrische
Generator dauerhaft Schaden nimmt. Steigt die Temperatur der Wärmequelle über den
Schmelzpunkt des ersten Mediums an, wird zunächst Wärmeenergie, bedingt durch die
latente Wärme
des Schmelzvorgangs, in der ersten mit einem schmelzbaren ersten Arbeitsmedium
gefüllten
Kammer gespeichert. Falls die Temperatur der Wärmequelle weiterhin steigt, oder
auf einem Temperaturniveau verharrt, welches überhalb der Schmelztemperatur
des ersten Mediums liegt, und die Speicherkapazität des ersten
Arbeitsmediums erschöpft
ist, beginnt bei Erreichen der Siedetemperatur des zweiten Arbeitsmediums
dieses in den gasförmigen
Zustand überzugehen.
Bedingt durch den Phasenüber gang „flüssig-gasförmig" des zweiten Arbeitsmediums
wird Wärmeenergie
von dem zweiten Arbeitsmedium aufgenommen. Gasförmiges zweites Arbeitsmedium
kann zu einem Rückkühler aufsteigen,
an dem es rückverflüssigt wird.
Auf diese Weise wird überschüssige Wärme über den Rückkühler abgeführt. Die
thermoelektrische Einrichtung verfügt somit zum einen über einen 'Wärmespeicher und zum anderen über eine
Einrichtung zur Begrenzung der maximal an dem thermoelektrischen Generator
anliegenden Temperatur auf den Siedepunkt des zweiten Arbeitsmediums.
Auf diese Weise können
sowohl Temperaturschwankungen der Wärmequelle durch ein Aufschmelzen
und Rekristallisieren des ersten Arbeitsmediums abgepuffert werden als
auch kann der thermoelektrische Generator vor Überhitzung geschützt werden.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen thermoelektrischen Einrichtung
gehen aus den von Anspruch 1 abhängigen
Ansprüchen
hervor. Dabei kann die Ausführungsform
nach diesem Anspruch mit den Merkmalen eines der Unteransprüche oder
vorzugsweise auch denen aus mehreren Unteransprüchen kombiniert werden. Demgemäß kann die thermoelektrische
Einrichtung nach der Erfindung noch zusätzlich folgende Merkmale aufweisen:
- – Das
erste Arbeitsmedium kann in flüssigem
Zustand eine geringere Wärmeleitfähigkeit
aufweisen als in festem Zustand. Jedes physikalische Bauteil besitzt
einen ihm eigenen spezifischen thermischen Widerstand. Liegt der
thermische Widerstand der flüssigen
Phase eines Materials höher
als der thermische Widerstand der festen Phase, so steigt bei Überschreiten
der Schmelztemperatur der thermische Widerstand des entsprechenden
Materials an. Wird ein solches Material als erstes Arbeitsmedium
in einer thermoelektrischen Einrichtung verwendet, so kann ein zusätzlicher
Schutz des thermoelektrischen Generators vor einer Überhitzung
erreicht werden.
- – Das
erste Arbeitsmedium kann eine Schmelztemperatur aufweisen, die im
Wesentlichen einer bevorzugten Arbeitstemperatur des thermoelektrischen
Generators entspricht, wobei die Arbeitstemperatur unterhalb der
kritischen Temperatur, oberhalb derer der thermoelektrische Generator Schaden
nimmt, liegt. Besonders vorteilhaft kann so der thermoelektrische
Generator auf einer optimalen Arbeitstemperatur gehalten werden.
Temperaturschwankungen der Wärmequelle
können auf
diese Weise abgepuffert werden.
- – Die
Wärmequelle
kann zumindest mit Teilen eines Abgassystems einer Verbrennungsmaschine thermisch
verbunden sein oder durch zumindest Teile des Abgassystems gebildet
sein. Durch den Einsatz eines thermoelektrischen Generators, welcher
thermisch mit dem Abgassystem einer Verbrennungsmaschine verbunden
ist, kann die Abgaswärme einer
solchen Verbrennungsmaschine genutzt werden.
- – Die
Wärmesenke
kann zumindest mit Teilen eines Kühlsystems einer Verbrennungsmaschine thermisch
verbunden sein oder durch zumindest Teile des Kühlsystems gebildet sein. Zum
Betrieb eines thermoelektrischen Generators ist eine Wärmequelle
und eine Wärmesenke
nötig.
Eine Verbrennungsmaschine weist typischerweise ein Kühlsystem
auf und erlaubt auf diese Weise, einfach und effektiv eine Wärmesenke
für den
thermoelektrischen Generator bereitzustellen.
- – Die
Wärmesenke
kann mit einer durch einen Luftzug zu kühlenden Fläche thermisch verbunden sein.
Eine durch einen Luftzug zu kühlende Fläche stellt
ein besonders einfaches, robustes und preiswertes Bauteil zur Verfügung, welches als
Wärmesenke
verwendbar ist.
- – Die
Verbrennungsmaschine kann Teil eines Kraftfahrzeugs sein. Heutige
Kraftfahrzeuge benötigen
zum Betrieb verschiedener elektronischer Einrichtungen steigende
Mengen elektrischer Energie. Die Nutzung der Abgaswärme der
Verbrennungsmaschine des Kraftfahrzeugs senkt den Primärenergiebedarf
des Kraftfahrzeugs zur Deckung der benötigten elektrischen Energie.
- – Das
erste Arbeitsmedium kann ein Lot sein, welches insbesondere Blei,
Tellur oder Wismut elementar oder als Legierungspartner enthält. Ein Lot,
welches eines oder mehrere der vorgenannten Elemente enthält, liefert
die für
das erste Arbeitsmedium gewünschten
physikalischen Eigenschaften und ist zudem in der technischen Anwendung
erprobt.
- – Das
zweite Arbeitsmedium kann ein Öl,
vorzugsweise ein Motorenöl,
mit einer Siedetemperatur zwischen 100°C und 500°C, vorzugsweise mit einer Siedetemperatur
zwischen 200°C
und 300°C,
bei einem Druck von 2 bis 5 bar sein. Die angegebenen Temperaturbereiche
sind zum Betrieb eines thermoelektrischen Generators besonders geeignet.
Typischerweise besitzt das Kühlwasser
eines Kühlsystems
einer Verbrennungsmaschine maximal eine Temperatur von ca. 100°C. Um gleichzeitig
eine effektive Energieausbeute durch die an den thermoelektrischen
Generator angelegte Temperaturdifferenz zu gewährleisten, sollte sich die
warme Seite des thermoelektrischen Generators auf einer Temperatur
von mehr als ca. 200° befinden.
Die maximale Belastbarkeit typischer kommerziell gut verfügbarer, thermoelektrischer
Generatoren beträgt
ca. 300°C.
Thermoelektrische Generatoren, welche speziell für Hochtemperaturanwendungen
ausgelegt sind, verfügen über maximale
Belastungstemperaturen von etwa 500°C. Da die Siedetemperatur des
zweiten Arbeitsmediums die maximal von den mittleren zur Temperaturbegrenzung
zugelassene Temperatur definiert, ist ein Siedepunkt in den angegebenen
Temperaturbereichen für eine
thermoelektrische Einrichtung besonders vorteilhaft.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen thermoelektrischen Einrichtung mit
Mitteln zur Temperaturbegrenzung gehen aus den vorstehend nicht
angesprochenen Ansprüchen sowie
insbesondere aus der nachfolgend erläuterten Zeichnung hervor, in
der bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen thermoelektrischen Einrichtung
angedeutet sind. Dabei zeigen deren
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1 den
schematischen Aufbau einer thermoelektrischen Einrichtung mit Mitteln
zur Temperaturbegrenzung,
-
2 den
schematischen Aufbau einer thermoelektrischen Einrichtung, wobei
die Mittel zur Temperaturbegrenzung um eine zweite, mit einem zweiten
flüssigen
Arbeitsmedium gefüllte
Kammer ergänzt
sind,
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3 den
schematischen Verlauf der Temperatur des thermoelektrischen Generators
einer thermoelektrischen Einrichtung als zeitliche Funktion,
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4 den
schematischen Aufbau einer thermoelektrischen Einrichtung, wobei
die Wärmequelle mit
Teilen des Ab gassystems einer Verbrennungsmaschine verbunden ist,
und
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5 den
schematischen Aufbau einer thermoelektrischen Einrichtung, wobei
die Wärmequelle mit
Teilen eines Abgassystems verbunden ist und die Wärmesenke
mit Teilen des Kühlsystems
einer Verbrennungsmaschine verbunden ist.
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Sich
in den Figuren entsprechende Teile sind jeweils mit denselben Bezugszeichen
versehen. Nicht näher
ausgeführte
Teile sind allgemein bekannt.
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1 zeigt
den schematischen Aufbau einer thermoelektrischen Einrichtung gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel.
Ihr thermoelektrischer Generator 212 ist großflächig auf
einer ersten Seite thermisch mit einer Wärmesenke 211 verbunden
ist. Die warme Seite des thermoelektrischen Generators 212 ist
großflächig thermisch
mit einer Kammer 214 verbunden, die mit einem schmelzbaren
ersten Arbeitsmedium 218 gefüllten ist. Die erste Kammer 214 ist
wiederum großflächig thermisch
mit einer Wärmequelle 217 verbunden.
Die thermische Verbindung zwischen den vorgenannten Elementen kann
vorzugsweise durch eine ebenfalls großflächige mechanische Verbindung
realisiert sein.
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Bedingt
durch die Wärmequelle 217 und
die Wärmesenke 211 liegt
an dem thermoelektrischen Generator 212 ein Temperaturgefälle an.
An elektrischen Anschlüssen 213 des
thermoelektrischen Generators 212 kann eine elektrische
Spannung abgegriffen werden.
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Zu
Zwecken der Erläuterung
der Funktionsweise der thermoelektrischen Einrichtung gemäß dem in 1 dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
sei davon ausgegangen, dass die Wärmequelle eine Temperatur aufweise,
welche zeitlich um einen für
den Betrieb des thermoelektrischen Generators geeigneten Wert schwanke.
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Steigt
die Temperatur der Wärmequelle über die
Schmelztemperatur TL des ersten Arbeitsmediums 218,
so wird dieses zumindest teilweise aufgeschmolzen. Die Temperatur
des thermoelektrischen Generators 212 bleibt dabei konstant.
Sinkt im Folgenden die Temperatur der Wärmequelle 217 unter die
Schmelztemperatur des ersten Arbeitsmediums 218, so wird
sich flüssiges
erstes Arbeitsmedium 218 wieder verfestigen. Die Erstarrungswärme wird
in diesem Fall zumindest teilweise an den thermoelektrischen Generator 212 abgegeben.
Auf diese Weise kann ein konstantes Temperaturgefälle über den thermoelektrischen
Generator aufrechterhalten werden.
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2 zeigt
den an sich aus 1 bekannten Aufbau einer thermoelektrischen
Einrichtung gemäß einem
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel. Die
Mittel zur Temperaturbegrenzung sind hier um eine weitere, mit einer
Flüssigkeit 222 gefüllte Kammer 221 ergänzt. An
diese Kammer ist ein Rohrleitungssystem 223 angeschlossen,
in welches ein Rückkühler 224 integriert
ist. Die zweite Kammer 221 sowie das Rohrsystem 223 sind
vorzugsweise derart ausgestaltet, dass anfallendes gasförmiges zweites Arbeitsmedium 222 ungehindert
zu dem Rückkühler 224 aufsteigen
kann, der sich an einer geodätisch
höheren
Position als die zweite Kammer 221 befindet. Der gasförmige Anteil
des zweiten Arbeitsmediums 222 kann an dem Rückkühler 224 rückverflüssigt werden
und schwerkraftgetrieben zurück
in die zweite Kammer 221 gelangen. Gasförmiges und flüssiges zweites
Arbeitsmedium 222 können
zumindest in Teilen der zweiten Kammer 221 und des Rohrleitungssystems 223,
bedingt durch einen Thermosiphoneffekt, zirkulieren.
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Die
weitere Funktionsweise des in 2 dargestellten
Ausführungsbeispiels
der thermoelektrischen Einrichtung wird im Folgenden anhand des
in 3 schematisch dargestellten Graphen erläutert
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3 zeigt
einen schematischen Temperaturverlauf der Temperatur des thermoelektrischen Generators
TTEG als Funktion der Zeit t. Es sei eine thermoelektrische
Einrichtung gemäß dem in 2 dargestellten
bevorzugten Ausführungsbeispiel
angenommen. Zur Erläuterung
der Funktionsweise, von sei einer Wärmequelle ausgegangen, welche
eine konstant hohe Temperatur aufweist, die oberhalb der maximal
für den
thermoelektrischen Generator 212 zulässigen Temperatur 231 liegt.
Die Temperatur des thermoelektrischen Generators TTEG steigt
zunächst mit
einer gewissen Heizrate gemäß dem mit 234 bezeichneten
Teil des Graphen an. Bei Erreichen der Schmelztemperatur TL des ersten Mediums wird die von der Wärmequelle
ausgehende Wärme
zum Aufschmelzen des sich in der ersten Kammer 214 befindlichen
ersten Mediums 218 verwendet. Vorzugsweise kann die Schmelztemperatur
TL des ersten Mediums einer bevorzugten
Arbeitstemperatur 232 des thermoelektrischen Generators 212 entsprechen.
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Nachdem
das erste Medium 218 vollständig in die flüssige Phase übergegangen
ist, steigt die Temperatur des thermoelektrischen Generators TTEG gemäß einem
weiteren, mit 235 bezeichneten Teil des Graphen an. Die
Steigung des Temperaturanstieges in dem mit 235 bezeichneten
Teil kann insbesondere geringer als die Steigung des mit 234 bezeichneten
Teils des Graphen sein. Der verlangsamte Temperaturanstieg ist bedingt
durch eine gegenüber
der festen Phase geringere thermische Leitfähigkeit der flüssigen Phase
des ersten Mediums 218.
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Insbesondere
vorteilhaft kann durch den Einsatz eines derartigen Mediums, bei
dem die flüssige Phase
eine geringere thermische Leitfähigkeit
aufweist als die feste Phase, der thermische Widerstand der Kammer 214,
nach dem das Medium 218 vollständig aufgeschmolzen ist, gesteigert
werden und somit ein zusätzlicher
thermischer Schutz des thermoelektrischen Generators 212 gewährleistet
werden.
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Mit
weiterer Zunahme der Temperatur steigt die Temperatur des thermoelektrischen
Generators TTEG weiter bis zur Siedetemperatur
TS des zweiten Mediums 222 an.
Bei Erreichen der Siedetemperatur TS des
zweiten Mediums 222 geht dieses in die gasförmige Phase über. Gasförmiges zweites
Medium 222 kann unge hindert durch das Rohrleitungssystem 223 bis
zu dem Rückkühler 224 aufsteigen,
an dem es rückverflüssigt werden
kann. Auf diese Weise kann überschüssige Wärme, welche
sonst zu einer thermischen Belastung des thermoelektrischen Generators 212 beitragen
würde, über den
Rückkühler 224 abgeführt werden.
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Gemäß dem beschriebenen
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der thermoelektrischen Einrichtung kann, wie in 3 illustriert,
die maximal an dem thermoelektrischen Generator 212 anliegende Temperatur
TTEG einen kritischen Wert 231,
ab dem der thermoelektrische Generator 212 zerstört werden könnte, nicht
erreichen.
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4 zeigt
ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer thermoelektrischen Einrichtung. Der an sich aus 1 bekannte
Aufbau ist dahingehend erweitert, dass hier die Wärmequelle 217 mit
Teilen des Abgassystems 242 einer Verbrennungsmaschine 241 verbunden
ist. Die Verbindung der Wärmequelle 217 mit
dem Abgassystem 242 der Verbrennungsmaschine 241 ist
insbesondere dahingehend vorteilhaft, da typischerweise das Abgas
einer Verbrennungsmaschine 241 abhängig von dem Belastungsgrad
der Verbrennungsmaschine 241 verschiedene Temperaturen
aufweisen kann. Die temperaturmoderierende Wirkung des ersten Mediums 218 in
der ersten Kammer 214 kann besonders vorteilhaft in der
Verbindung mit einer Verbrennungsmaschine sein.
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5 zeigt
ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
einer thermoelektrischen Einrichtung, wobei die an sich aus 4 bekannte
Einrichtung dahingehend erweitert ist, dass die Wärmesenke 211 mit
Teilen des Rückkühlsystems 251 einer Verbrennungsmaschine 241 verbunden
ist. Eine Verbrennungsmaschine 241 verfügt typischerweise über ein
Kühlsystem 251.
Dieses vielfach mit Wasser betriebene Kühlsystem stellt mit einer Temperatur
von ca. 100°C
eine geeignete, gut verfügbare
Wärmesenke 211 zum
Betrieb eines thermoelektrischen Generators 212 dar. Weiterhin
kann die Wärmesenke mit
zumindest Teilen des Ölkühlsystems
der Verbrennungsmaschine 241 verbunden sein. Zusätzlich oder auch
ausschließlich
kann die Wärmesenke 211 mit einer
durch einen Luftzug zu kühlenden
Fläche 252 thermisch
verbunden sein.
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Gemäß einem
weiteren, nicht näher
ausgeführten
Ausführungsbeispiel
kann die thermoelektrische Einrichtung in einem Kraftfahrzeug mit
Verbrennungsmaschine 241 verwendet werden. Eine durch einen
Luftzug zu kühlende
Fläche 252 kann
in diesem Fall z.B. durch den Fahrtwind des sich in Betrieb befindlichen
Kraftfahrzeugs gekühlt
werden.