DE102006040654A1 - Steuergerät und Vorrichtung sowie Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln - Google Patents

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Abstract

Es wird ein Steuergerät bzw. eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln vorgeschlagen, wobei Signale von wenigstens zwei Beschleunigungssensoren, die im Bereich des Stoßfängers befestigt sind, bereitgestellt werden. Die Klassifizierung einer Kollision erfolgt in Abhängigkeit von allen Signalen. Die Erzeugung des Ansteuerungssignals erfolgt dann in Abhängigkeit von der Klassifizierung, wobei die Personenschutzmittel in Abhängigkeit von dem Ansteuerungssignal angesteuert werden.

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft ein Steuergerät bzw. eine Vorrichtung bzw. ein Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln nach der Gattung der unabhängigen Patentansprüche.
  • Aus DE 2004 042 467 A1 ist ein Verfahren zur Erzeugung eines Auslösesignals für eine Fußgängerschutzvorrichtung bekannt. Dabei wird neben einer Auslöseprüfung anhand von Sensorsignalen auch eine Plausibilitätsprüfung durchgeführt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Das erfindungsgemäße Steuergerät bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche haben demgegenüber den Vorteil, dass nunmehr eine Klassifizierung einer Kollision in Abhängigkeit von allen Signalen erfolgt. Das heißt, da mindestens zwei Beschleunigungssensoren vorliegen und entsprechend Signale liefern, werden auch beide Signale berücksichtigt, da es sich gezeigt hat, dass das Signal, das dem Aufprall am nächsten ist, zwar die höchste Signalstärke aufweist, aber eine Unterscheidung verschiedener Klassen, beispielsweise bezüglich des Unfalltyps, damit schwer möglich ist. Damit ist der Kern der Erfindung die Auswertung der Signale vom Aufprall nicht direkt betroffenen Beschleunigungssensoren, wobei der Einfachheit halber auch die Sensoren mit einbezogen werden, die direkt betroffen sind. Durch entsprechende Auswertungen ist es jedoch dann möglich, das Signal mit der Maximalstärke entsprechend im Einfluss auf eine Auslöseentscheidung abzuschwächen.
  • Hintergrund ist, dass der flexible Stoßfänger lokal relativ unabhängig von der Masse des aufprallenden Objekts eine große Beschleunigung erzeugen kann, die am ehesten mit der Geschwindigkeit korreliert und nicht mit der Masse des Objekts. Die Oszillationen des gesamten Stoßfängers sind jedoch sehr wohl mit der Masse des auftreffenden Objekts korreliert, sodass die Oszillation der von dem Aufprall nicht direkt betroffenen Sensoren eine Unterscheidung ermöglicht. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die Klassifizierung in Abhängigkeit von allen Signalen erfolgt.
  • Die Auswerteschaltung ist vorzugsweise ein Mikrocontroller oder ein Mikroprozessor oder ein integrierter Schaltkreis wie ein ASIC oder eine diskret aufgebaute Auswerteschaltung. Sie ist im Steuergerät angeordnet. Die Ansteuerschaltung ist eine Zündkreisschaltung, die zur Bestromung bzw. Auslösung der entsprechenden Fußgängerschutzmittel führt. Daher weist eine solche Ansteuerungsschaltung üblicherweise Leistungsschalter auf, um den hohen Zündstrom führen zu können. Die Schnittstelle ist üblicherweise hardwaremäßig, beispielsweise als integrierter Schaltkreis, ausgeführt, sie kann jedoch auch als Softwareelement ausgeführt sein und beispielsweise auf dem Mikrocontroller als der Auswerteschaltung ablaufen.
  • Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Steuergeräts bzw. der in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Vorrichtung bzw. des in den unabhängigen Patentansprüchen angegebenen Verfahrens zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln möglich.
  • Besonders vorteilhaft ist, dass ein Unterscheider in der Auswerteschaltung als Hardware oder Software vorliegt, der die Klassen unterscheidet und in Abhängigkeit von der Klassenunterscheidung einen Fußgängerschutz-Algorithmus oder einen Crashschwereerkennungs-Algorithmus aus einem Speicher lädt, um den entsprechenden Algorithmus dann zur Erzeugung des Ansteuerungssignals zu verwenden. Dabei erkennt der Algorithmus, ob ein Ansteuerungssignal erzeugt wird oder nicht.
  • Es ist weiterhin vorteilhaft, dass genau vier Klassen verwendet werden. Damit ist eine einfache, aber dennoch effektive Zuordnung möglich, um die Ansteuerung der Personenschutzmittel zu optimieren. Beispielsweise wird eine erste Klasse dazu verwendet, Kollisionen mit kleinen Objekten wie Tonnen, Kleintieren usw. abzudecken. Die zweite Klasse wird vorteilhafterweise für die Fußgängerkollision verwendet. Die dritte Klasse wird für so genannte Misuse-Fälle verwendet. Misuse-Fälle sind vom Signal her zumindest kurzzeitig Auslösefälle, sie sollen jedoch nicht zu einer Ansteuerung der Personenschutzmittel führen. Dazu zählen beispielsweise so genannte Hammerschläge oder auch Fahrversuche. Eine vierte Klasse wird beispielsweise dann für die Crashes mit verschiedener Schwere verwendet.
  • Zur Klassifizierung können die Signale vorteilhafterweise einer Minimumsuche und/oder einer Mittelwertbildung unterzogen werden. Mit der Minimumsuche kann das Signal gesucht werden, das nicht direkt vom Aufprall betroffen ist und daher ein besseres Maß für die Masse des Aufprallobjekts liefert. Mit der Mittelwertbildung, die auch gewichtet sein kann, kann der Einfluss des starken Signals gedämpft werden. Andere Methoden sind möglich. Beispielweise kann die Gewichtung der einzelnen Signale anhand der Signale selbst erfolgen. Zur Gewichtung kann zusätzlich auch noch eine sigmoide Funktion verwendet werden. Diese Funktion hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wobei jedoch auch andere ähnlich gestaltete Funktionen verwendet werden können.
  • Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
  • Es zeigen
  • 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem erfindungsgemäßen Steuergerät,
  • 2 eine Auswahl der Softwaremodule auf dem Mikrocontroller als der Auswerteschaltung,
  • 3 ein erstes Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • 4 ein zweites Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
  • 5 eine erste Methode zur Klassifizierung,
  • 6 eine zweite Methode zur Klassifizierung,
  • 7 ein erster Aufbau des Gesamtsystems,
  • 8 ein zweiter Aufbau des Gesamtsystems und
  • 9 eine sigmoide Funktion.
  • 1 erläutert in einem Blockschaltbild die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem erfindungsgemäßen Steuergerät. In einem Fahrzeug FZ sind an einem Stoßfänger SF drei Beschleunigungssensoren BS1, BS2 und BS3 hinter der Stoßfängerverkleidung angebracht. Diese Beschleunigungssensoren BS1, BS2 und BS3 sind üblicherweise in Fahrzeuglängsrichtung empfindlich, sie können jedoch auch in andere Raumrichtungen zusätzlich oder anstatt empfindlich sein.
  • Ein mikromechanisches Sensorelement des jeweiligen Beschleunigungssensors BS1-3 bewegt sich in Abhängigkeit von einer erfahrenen Verzögerung. Diese Bewegung drückt sich in einer Kapazitätsänderung aus, die als Spannungsänderung gemessen wird. Die Spannungsänderung wird verstärkt und digitalisiert und so über Punkt-zu-Punkt-Verbindungen zu einer Schnittstelle IF im Steuergerät SG übertragen.
  • Die Beschleunigungssensoren BS1-3 weisen Befestigungsmittel auf, die eine Verbindung mit dem Stoßfänger beziehungsweise der -verkleidung ermöglichen. Dies kann eine Verschraubung, Verschweißung, Vernietung, Verklebung oder andere bekannte Verbindungstechniken sein.
  • Für die Übertragung weisen die Sensoren BS1 bis BS3 einen Schnittstellenbaustein auf, der die Übertragung gewährleistet. Insbesondere können die Sensoren BS1 bis BS3 über die Leitungen auch mit Energie versorgt werden und sie übertragen dann die Daten, indem sie diese Energieversorgung modulieren.
  • Die Schnittstelle IF kann ein oder mehrere Bausteine, beispielsweise ICs, aufweisen. Die Schnittstelle IF sorgt dafür, dass die Sensordaten zum Mikrocontroller μC übertragen werden. Dafür wird üblicherweise der so genannte SPI (Serial Peripherial Interface)-Bus verwendet. Weitere im Steuergerät für den Betrieb notwendige Komponenten sind der Einfachheit halber dann weggelassen worden, wenn sie für das Verständnis der Erfindung nicht notwendig sind.
  • Der Mikrocontroller μC als der Auswerteschaltung klassifiziert die Kollision anhand aller Signale der drei Beschleunigungssensoren BS1 bis BS3. In Abhängigkeit von der Klassifikation wählt der Mikrocontroller μC einen Algorithmus aus, also entweder einen Fußgängerschutz-Algorithmus oder ein Algorithmus zur Erkennung der Crashschwere. Diese Algorithmen kann der Mikrocontroller μC aus dem Speicher S laden, der flüchtige und nicht flüchtige Teile aufweist. Beispielsweise kann es sich bei einem nicht flüchtigen Teil um einen EEPROM handeln.
  • Ist der entsprechende Algorithmus ausgewählt, dann läuft dieser Algorithmus über das Sensorsignal bzw. über die Sensorsignale, um zu bestimmen, ob die Ansteuerung der Personenschutzmittel PS wie Airbags, Gurtstraffer, Kopfstützen bzw. Fußgängerschutzmittel wie anhebbare Fronthaube und Außenairbags gegeben ist. Ist das der Fall, dann wird ein Ansteuersignal vom Mikrocontroller μC an die Ansteuerschaltung oder Zündkreisschaltung FLIC übertragen. Diese Ansteuerschaltung FLIC sorgt dann für die Ansteuerung der entsprechenden Personenschutzmittel, die im Ansteuersignal angegeben sind. Die Ansteuerung erfolgt bei pyrotechnisch ausgebildeten Schutzmitteln über die Bestromung einer Sprengladung, die durch die Bestromung zur Sprengung gebracht wird. Dies führ dann beispielsweise bei einem Airbag zu einer schnelleren Aufblähung des Airbags.
  • Entscheidend ist hier, dass alle Sensorsignale des Stoßfängers zur Klassifizierung verwendet werden und nicht ein einziges. Damit können insbesondere auch die Signale berücksichtigt werden, die nicht in direktem Kontakt mit dem Aufprallobjekt entstanden sind. Mit diesen nicht betroffenen Sensoren und deren Signalen ist eine Analyse der Schwingungsenergie des Stoßfängers möglich. Dies verleiht eine bessere Analyse der Masse des Objekts. Anhand der Klassifizierung wird dann der entsprechende Algorithmus ausgewählt, um die Ansteuerungsentscheidung zu bilden.
  • 2 zeigt in einer schematischen Darstellung, welche Softwaremodule auf dem Mikrocontroller μC beispielsweise angeordnet sind. Dazu gehört zunächst die Vorklassifizierung 20, also die Klassifizierung der Kollision anhand aller Sensorsignale. Weiterhin ist ein Unterscheider 21 vorgesehen, der anhand der Klassifizierung festlegt, welcher Algorithmus geladen werden soll. Weiterhin sind der Fußgängerschutz-Algorithmus 22 und die Crashschwereerkennung 23 als Softwaremodule vorgesehen. Weitere Softwaremodule sind vorhanden, die jedoch für das Verständnis der Erfindung nicht notwendig sind.
  • 3 erläutert in einem Flussdiagramm den Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Verfahrensschritt 300 werden zumindest zwei Signale von unterschiedlichen Beschleunigungssensoren am Stoßfänger bereitgestellt. Diese Signale führen dann in Verfahrensschritt 301 zur Klassifizierung der Kollision. In Abhängigkeit von der Klassifizierung wird in Verfahrensschritt 302 das Ansteuerungssignal erzeugt und an die Ansteuerschaltung übertragen. Die Ansteuerschaltung kann dann in Verfahrensschritt 303 die Personenschutzmittel ansteuern.
  • 4 zeigt in einem weiteren Flussdiagramm einen Teil des erfindungsgemäßen Verfahrens. In Verfahrensschritt 400 erfolgt die Klassifizierung des Aufpralls in eine von vier Klassen. In Verfahrensschritt 401 wird geprüft, durch den Unterscheider, ob die klassifizierte Klasse 1 oder 2 ist. Ist das der Fall, dann wird zu Verfahrensschritt 402 gesprungen und der Fußgängerschutzalgorithmus auf die Sensorsignale angewendet. Ist das nicht der Fall, dann muss die Klassifizierung 3 oder 4 sein und es wird der Crashschwereerkennungs-Algorithmus in Verfahrensschritt 403 geladen, um diesen auf die Sensorsignale anzuwenden.
  • 5 zeigt in einem Signal-Ablaufdiagramm ein erstes Beispiel für die Klassifizierung. Die Beschleunigungssignale 500, 501 und 502 werden jeweils auf einen Block 503 und einen weiteren Block 504 gegeben. Im Block 503 wird das Minimum der drei Signale bestimmt. Das ist also dann das Signal, das am weitesten vom Aufprall entfernt ist. In Verfahrensschritt 504 erfolgt die Durchschnittsbildung der drei Signale, sodass auch der Einfluss des großen Signals damit reduziert wird. Im Block 508 wird das Minimum mit dem Durchschnittswert addiert und das Ergebnis 505 wird dann der Klassifizierung 507 zugeführt. Zusätzlich kann noch der Durchschnittswert allein 506 der Klassifizierung zugeführt werden.
  • 6 zeigt ein weiteres Beispiel zur Bestimmung der Klassifizierung. Dazu werden die 3 Sensorsignale 600, 601 und 602 einem Block 603 und einem Block 604 zugeführt. Im Block 603 wird die Summe bestimmt, im Block 604 das Maximum. Verstärkungselement 605 wird das Maximum mit einem applizierbaren oder festen Wert zwischen 0 und 1 multipliziert (Falls der Verstärkungsfaktor 1 ist kann dieses Element 605 ausgelassen werden). In Block 606 wird dieses gewichtete Maximum von der Summe angezogen. Die Differenz wird in der nachfolgenden Klassifizierung (nicht abgebildet) ausgewertet.
  • Vorklassifizierung
  • Die Funktion f ist eine geeignete Verarbeitung des Beschleunigungssignals.
  • Es gibt verschiedene Funktionen f(x), die an dieser Stelle geeignet sein können:
    • – erstes Integral,
    • – zweites Integral,
    • – erstes Integral des Betrages,
    • – zweites Integral des Betrages,
    • – Gefilterte Größen,
    • – Fensterintegrale,
    • – Fensterintegrale des Betrages,
    Beispiel sei f(x) = integral(abs(x)). Gleichung 1
  • Die Werte a1, a2 und a3 sind die Signale zu drei auf dem Stoßfänger verteilten Sensoren.

    a1 = f(acc_channel1)
    a2 = f(acc_channel2)
    a3 = f(acc_channel3) Feature 1 = min([a1; a2; a3]) + median([a1; a2; a3])) Feature 2 = median([a1; a2; a3]))
  • Statt der Medianfunktion kann auch der Durchschnitt (mean) gewählt werden.
  • Eine weitere Möglichkeit bietet eine Wichtung der Kanäle, wobei der Einfluss des Kanals mit der stärksten Antwort abgewertet wird: Feature 3 = (a1 + a2 + a3) – alpha·max(a1, a2, a3), alpha wird zwischen 0 und 1 gewählt;
  • Ein allgemeiner Ansatz dieser Art ist im Folgenden gegeben, wobei w_i(a1, a2, a3) eine frei wählbare Wichtungsfunktion ist: Feature 4 = w_1(a1, a2, a3)·a1 + w_2(a1, a2, a2)·a2 + w_3(a1, a2, a2)·a3w_i kann dabei vorteilhafterweise durch eine sigmoide Funktion dargestellt werden.
  • Die hier beschriebenen Verfahren lassen sich mit ggf. angepassten Schwellen auch im Funktionsblock FGS-Misuse zur weiter Unterteilung von Misuseobjekten (Klasse 3), z.B. Steinschlag gegen Einkaufswagen einsetzen.
  • Für unterschiedliche Auswertung ist der Parameter des Integrationsfensters (Gleichung 1) geeignet einzustellen.
  • 7 zeigt ein erstes Gesamtsystem. Die Beschleunigungssignale BS1 bis BSN 700 und 701 werden der Vorklassifizierung 702, die in der oben beschriebenen Weise durchgeführt werden kann, zugeführt. Anhand der Vorklassifizierung 702 wird auch entschieden, welcher Algorithmus dann angewendet werden soll. Entweder kann der Front-Crash-Algorithmus 703 verwendet werden, um dann ggf. Frontaktuatoren 704 zu betätigen. Der Unterscheider kann jedoch auch zur Auffassung gelangen, dass der Fußgängerschutzalgorithmus 705 verwendet werden soll. Der bestimmt dann, ob ein Fußgängerschutzaktuator 706 oder ein Fußgängerschutz-Misuse-Fall vorliegt. Die Misuse-Klassifizierung erfolgt in Verfahrensschritt 708 und führt ggf. zur Betätigung einer Warnlampe 709.
  • 8 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Gesamtsystems. Die Beschleunigungssensoren 800 bis 801 liefern ihre Signale an die Vorklassifizierung und den Fußgängerschutz-Algorithmus 802. Auch hier kann dann die Unterscheidung vorliegen, ob ein Front-Crash-Algorithmus 803 zur Auswertung des Signals verwendet werden soll, um einen Frontaktuator 804 anzusteuern. Wird der Fußgängerschutz-Algorithmus verwendet, dann entscheidet sich, ob ein Fußgängerschutzaktuator 805 betätigt werden soll oder ein Misuse-Fall vorliegt. Dieser ist mit dem Bezugszeichen 806 gekennzeichnet. Die Misuse-Klassifizierung erfolgt dann im Block 807. Handelt es sich um einen Stein oder einen Parkrempler oder kleines Tier, führt dies dann ggf. zur Ansteuerung der Warnlampe 808.
  • 9 zeigt als Bewertungsfunktion eine sigmoide Funktion 92, die vom Wert 1 auf der Ordinate 91 auf die Abszisse 90 abfällt. Auf der Abszisse ist der entsprechende Signalwert AI angegeben, dividiert durch die Summe aller Signalwerte. Diese sigmoide Funktion wird zur Errechnung der Wichtungsfaktoren der Signalanteile der Kanäle genutzt. Diese Wichtungsfaktoren w_i können zur Errechnung des Features 4 eingesetzt werden.

Claims (10)

  1. Steuergerät (SG) zur Ansteuerung von Personenschutzmitteln (PS) mit: – einer Schnittstelle (IF), die Signale von wenigstens zwei Beschleunigungssensoren (BS1 bis 4), die im Bereich des Stoßfängers (SF) befestigt sind, bereitstellt – eine Auswerteschaltung (μC), die in Abhängigkeit von allen Signalen eine Klassifizierung einer Kollision durchführt und, in Abhängigkeit von der Klassifizierung, ein Ansteuerungssignal erzeugt – eine Ansteuerschaltung (FLIC), die in Abhängigkeit von dem Ansteuerungssignal die Personenschutzmittel (PS) ansteuert.
  2. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteschaltung (μC) einen Unterscheider aufweist, der die Klassen unterscheidet und in Abhängigkeit von der Klassenunterscheidung einen Fußgängerschutz-Algorithmus oder einen Crashschwereerkennungs-Algorithmus aus dem Speicher (S) lädt.
  3. Vorrichtung mit einem Steuergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung wenigstens zwei, vorzugsweise drei Beschleunigungssensoren (BS1 bis BS3) aufweist, wobei die wenigstens zwei Beschleunigungssensoren (BS1 bis BS3) Befestigungsmittel für einen Einbau am Stoßfänger aufweisen und das Steuergerät (SG) mit Personenschutzmitteln (PS) verbindbar ist.
  4. Verfahren zur Ansteuerung von Personenschutzmittel (PS) mit folgenden Verfahrensschritten: – Bereitstellen von Signalen von wenigstens zwei Beschleunigungssensoren (BS1 bis BS3), die im Bereich des Stoßfängers (SF) befestigt sind – Klassifizieren einer Kollision in Abhängigkeit von allen Signalen – Erzeugen eines Ansteuerungssignals in Abhängigkeit von der Klassifizierung – Ansteuern der Personenschutzmittel in Abhängigkeit von dem Ansteuerungssignal
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit von einer Klassenunterscheidung entweder ein Fußgängerschutz- oder ein Crashschwereerkennungs-Algorithmus zur Erzeugung eines Ansteuerungssignals in Abhängigkeit von den Signalen verwendet wird.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vier Klassen unterschieden werden.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Klasse die Kollision mit kleinen Objekten, die zweite Klasse eine Fußgängerkollision, eine dritte Klasse einen Misuse-Fall und eine vierte Klasse die Kollision verschiedener Schwere betrifft, wobei der Fußgängerschutz-Algorithmus für die erste und die zweite Klasse und der Crashschwereerkennungs-Algorithmus für die dritte und die vierte Klasse verwendet werden.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassifizierung mittels einer Minimum-Suche und/oder einer Mittelwertbildung oder Medianbildung der wenigstens zwei Signale erfolgt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassifizierung mittels einer Gewichtung der einzelnen Signale erfolgt.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Gewichtung eine sigmoide Funktion verwendet wird.
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