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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Reinigungswirkung
durch Kavitation in einem Ultraschallbad sowie einen Prüfkörper zur Durchführung des
Verfahrens.
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Bei
einer ultraschallunterstützten
Tauchreinigung wird mittels eines Ultraschallwandlers hochenergetischer
Ultraschall in eine Reinigungswanne eingebracht. Hierdurch bildet
sich ein stehendes Wellenfeld aus, wobei in Zonen maximaler Druckamplitude eine
Ausbildung von Kavitation resultiert. Die Kavitation und die daraus
resultierende Oberflächenerosion liefern
den bedeutendsten Effekt bei der Reinigung.
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Derzeit
wird die zu erwartende Reinigungswirkung im Allgemeinen durch indirekte
Messverfahren abgeschätzt.
Hierzu wird zum Beispiel mit Hydrophonen die Schalldruckverteilung
vermessen und über
empirisch bestimmte Kenngrößen in ein
Reinigungsmaß übertragen.
Nachteil hierbei ist, dass bei der Ermittlung der empirischen Daten
viele komplex zusammenwirkende Einflussgrößen, zum Beispiel die Kavitationskeimdichte,
der Gasgehalt oder die Oberflächenspannung
des Mediums, mit ihrem Einfluss auf die Kavitationswirkung kaum
berücksichtigt werden.
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Weiterhin
besteht auch die Möglichkeit,
Kavitationserosion direkt zu ermitteln. Eine schnelle Bewertung
der Verteilung erhält
man zum Beispiel durch einen Test mit Aluminiumfolie. Im kavitierenden
Medium wird die Folie in den Kavitationszonen perforiert und schließlich vollständig abgelöst. Dieses
Verfahren wird derzeit in der Praxis angewendet.
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Ein
weiteres aus dem Stand der Technik bekanntes Verfahren zur Bestimmung
der Kavitationswirkung sieht vor, dass Edelstahlbleche im Siebdruckverfahren
mit einer Paste aus einem hochviskosen Tiefziehöl und einem Strahlmittel aus
Chrom- und Nickelpartikeln bedruckt werden. Die bedruckten Edelstahlbleche
werden im Ultraschallbad der Kavitation ausgesetzt. Die erosive
Wirkung zerstört
im Laufe der Zeit die Oberfläche
und trägt
sie ab. Bereiche mit unterschiedlicher Kavitationsintensität können durch
die verbleibende, lokale Schichtdicke unterschieden werden. Dieses
Verfahren ist beschrieben in M. Kristen, Experimentelle
Untersuchungen zur ultraschallgestützten Tauchreinigung, Fortschritt-Berichte,
VDI-Verlag, 2005, S. 92–95.
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Nachteil
dieses Verfahrens ist jedoch, dass es wegen des Siebdrucks auf ebene
oder leicht gekrümmte
Flächen
beschränkt
ist. Zudem ist die Haftung der Prüfschicht abhängig von
der Viskosität
der Paste. In industriellen Anlagen wird in der Regel bei einer
Temperatur im Bereich von 70°C
gereinigt. Bei dieser Temperatur verändert sich die Viskosität deutlich.
Dies führt
dazu, dass die Haftungsmechanismen herabgesetzt werden und die Prüfschicht
nicht mehr auf dem Edelstahlblech haftet. Zudem werden in vielen
Reinigungsanlagen Tenside zugegeben. Diese führen zur Ablösung der
stark ölhaltigen
Schicht.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Bestimmung der Reinigungswirkung durch Kavitation in einem Ultraschallbad
umfasst folgende Schritte:
- (a) Einbringen eines
Prüfkörpers, bei
dem eine Testschicht direkt auf einen Grundkörper aufgebracht ist, in eine
im Ultraschallbad enthaltene Reinigungsflüssigkeit,
- (b) Auswertung des Abtrags der Testschicht vom Prüfkörper.
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Als
Ultraschall im Sinne der vorliegenden Erfindung wird dabei Schall
mit einer Frequenz im Bereich von 10 kHz bis 10 MHz, verstanden,
wobei die Hauptanwendung im Bereich von 20 kHz bis 200 kHz liegt.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich
die Kavitationserosion als Maß für die Reinigungswirkung
in der ultraschallunterstützten Tauchreinigung
beschreiben. Die auf den Grundkörper
aufgebrachte Testschicht wird unter Einwirkung der erosiven Mechanismen
beim Kollaps von Kavitationsblasen lokal abgelöst. Diese erosiven Mechanismen
sind zum Beispiel Schockwellen und Mikrojets. Das erfindungsgemäße Verfahren
liefert ein verlässliches
Maß zur
Bewertung des Reinigungseffekts durch physikalische Mechanismen.
Es wird von chemischen Einflüssen
nicht beeinträchtigt.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
gegenüber
dem Verfahren, wie es derzeit in der Praxis eingesetzt wird und
bei dem die Verteilung der Kavitationszonen mit Hilfe von Aluminiumfolie
bestimmt wird, ist, dass durch den Grundkörper ein schallhart reflektierender
Störkörper im
Schallfeld berücksichtigt
wird. Aus diesem Grunde werden auch starke Schallfeldveränderungen
mit den daraus resultierenden Auswirkungen auf die Kavitation erfasst. Zudem
bietet das erfindungsgemäße Verfahren
mit der auf dem Grundkörper
aufgebrachten Testschicht die Möglichkeit,
Prüfkörper mit
komplexen Geometrien einzusetzen.
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In
einer Ausführungsform
wird die Testschicht durch außenstromlose
oder galvanische Abscheidung oder durch eine Kombination von außenstromloser
und galvanischer Abscheidung auf den Grundkörper aufgebracht. Dieses Verfahren
eignet sich zum Aufbringen von metallischen Testschichten. Bevorzugtes
Material für
die Testschicht ist Kupfer.
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Für das außenstromlose
Aufbringen der Testschicht wird ein metallischer Grundkörper für einige
Minuten in ein Elektrolyt-Bad getaucht. Die maximale Schichtdicke,
die sich durch das außenstromlose
Verfahren aufbringen lässt,
ist durch Diffusionsprozesse begrenzt.
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Alternativ
lässt sich
das metallische Material der Testschicht auch durch galvanische
Abscheidung auf dem Grundkörper
aufbringen. Durch die galvanische Abscheidung lassen sich größere Schichtdicken
erzielen als beim außenstromlosen
Verfahren. Zudem können
mit Hilfe des galvanischen Verfahrens auch Testschichten auf Materialien
aufgebracht werden, die aufgrund einer Passivierungsschicht im außenstromlosen
Verfahren nicht beschichtet werden können. Zu den Materialien, die
sich nicht durch ein außenstromloses
Verfahren beschichten lassen, zählt
zum Beispiel auch Edelstahl.
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Nach
dem Aufbringen der Testschicht wird vorzugsweise deren Schichtdicke
und Homogenität geprüft, um reproduzierbare
Prüfkörper zu
erhalten. Reproduzierbare Prüfkörper sind
insbesondere deshalb erforderlich, um in mehreren unabhängigen Versuchen
reproduzierbare Versuchsergebnisse zu erhalten.
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Um
die Reinigungswirkung an unterschiedlichen Positionen im Ultraschallbad
zu bestimmen, ist es bevorzugt, dass mehrere Prüfkörper an unterschiedlichen Positionen
in das Ultraschallbad eingebracht werden. Anstelle des Einbringens
von mehreren Prüfkörpern in
das Ultraschallbad ist es auch möglich,
jeweils einen Prüfkörper nacheinander
an unterschiedlichen Positionen einzubringen.
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Vorteil
des Einsatzes eines Prüfkörpers zur Bestimmung
der Reinigungswirkung durch Kavitation im Ultraschallbad ist, dass
die entstandenen Erosionsstrukturen bereits bei Entnahme des Prüfkörpers aus
dem Ultraschallbad sichtbar sind und eine erste Abschätzung der
Reinigungswirkung ohne technische Hilfsmittel erfolgen kann.
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Die
Auswertung des Abtrages der Testschicht vom Prüfkörper erfolgt vorzugsweise durch Bildverarbeitung.
Durch die Auswertung mit Bildverarbeitung lässt sich das Prüfverfahren
automatisieren. Hierdurch ist eine reproduzierbare, von menschlichen
Wahrnehmungen unabhängige
Beurteilung der Ergebnisse möglich.
Durch den Abtrag der Testschicht vom Prüfkörper wird der zu untersuchende Effekt
der Reinigung durch Kavitationserosion direkt abgebildet.
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Zur
Auswertung durch Bildverarbeitung werden die Prüfkörper nach Entnahme aus dem
Ultraschallbad mit einer Kamera abgelichtet. Um den gesamten Umfang
des Prüfkörpers erfassen
zu können,
werden die Aufnahmen unter verschiedenen Betrachtungswinkeln durchgeführt. So
kann das Bauteil zum Beispiel jeweils um 90° zwischen zwei Aufnahmen gedreht
werden. Es ist aber auch jeder beliebige andere Winkel, um den das
Bauteil gedreht wird, möglich.
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Die
so aufgenommenen Bilder des Prüfkörpers werden
in einer Bildverarbeitungssoftware in Farbkanäle zerlegt. Hierfür kann jede
beliebige Bildverarbeitungssoftware, mit der Bilder in Farbkanäle zerlegt
werden können,
eingesetzt werden. Die Unterscheidung von Testschicht und Material
des Grundkörpers
erfolgt über
eine Grauwertauswertung. Da jedoch ein hierbei detektierter Helligkeitsunterschied über der
Bauteiloberfläche
die Auswertung beeinflussen würde,
ist es erforderlich, diesen zu kompensieren. Dabei wird die Helligkeitsinformation über der
Bauteiloberfläche
durch eine FFT-Filterung mindestens eines Farbkanals gewonnen. Dazu
werden gezielt Frequenzbereiche, die Informationen über die
Verteilung von Erosionszonen in der Testschicht tragen, aus dem
genutzten Farbkanal ausgeblendet. Bei einem deutlichen Farbunterschied
zwischen Testschicht und Grundmaterial bietet es sich dabei an,
die Helligkeitsinformation aus einem anderen als dem die Testschicht
hauptsächlich
abbildenden Kanal zu gewinnen.
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So
lassen sich beispielsweise bei Verwendung von Kupfer als Material
für die
Testschicht und Edelstahl als Material für den Grundkörper bei
der Bildverarbeitung die Testschicht und das Material des Grundkörpers im
roten Farbkanal trennen. Die Helligkeitsverteilung bei einer Testschicht
aus Kupfer wird vorzugsweise im blauen Farbkanal bestimmt. Somit wird
bei Kupfer als Material für
die Testschicht ein Differenzbild aus rotem und dem vorzugsweise
mit Hilfe der Fourier-Filterung geglättetem blauen Farbkanal bestimmt.
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Aus
dem Differenzbild kann mit Hilfe einer Mittelwertbildung des Grauwertes
ein relatives Maß der
Abreinigung in einem aufgabenspezifisch zu definierenden Gebiet
oder Raster über
der Oberfläche ermittelt
werden. Dieses ermittelte Maß kann
an den jeweiligen Reinigungsprozess angepasst werden und zur Überwachung
und Charakterisierung des Prozesses dienen.
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Die
Ablösung
der Testschicht nach dem Reinigungsprozess ist an die geforderte
Aufgabe anzupassen. Hierzu sind Parameter, welche die Kavitationsbeständigkeit
beeinflussen, zum Beispiel die Dicke oder Härte der Testschicht, entsprechend
zu wählen.
Grundsätzlich
kann dabei in drei Aufgaben unterschieden werden: minimale Reinigungswirkung, Vermeidung
von Kavitationsschäden
und Bestimmung der reinigungsaktiven Zonen.
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Zur
Bestimmung der minimalen Reinigungswirkung wird eine optimale Bewertbarkeit
erreicht, wenn nach der Reinigung eine vollständige Ablösung, die einer ausreichenden
Reinigungswirkung an jeder Position auf der Bauteiloberfläche entspricht, erzielt
wird.
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Zur
Bestimmung der Vermeidung von Kavitationsschäden wird eine Testschicht eingesetzt,
die die kristische Grenze für
die Belastbarkeit des Bauteils abbildet. Diese Testschicht weist
im Allgemeinen eine höhere
Kavitationsbeständigkeit
auf als die Testschicht zur Bewertung der minimalen Reinigungswirkung.
Wird diese Testschicht gelöst,
so besteht bei dem später
zu reinigenden Bauteil die Gefahr einer Oberflächenbeschädigung durch Kavitation.
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Die
Bestimmung der reinigungsaktiven Zonen erfolgt durch Vergleich der
Bereiche auf dem Prüfkörper, an
denen sich die Testschicht gelöst
hat und an denen die Testschicht auf dem Prüfkörper verblieben ist. Hierbei
sollte sich vorzugsweise eine Verteilung von gelöster und verbliebener Testschicht
im Verhältnis
von ca. 50:50 ergeben.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin einen Prüfkörper zur Durchführung des
Verfahrens zur Bestimmung der Reinigungswirkung durch Kavitation
in einem Ultraschallbad.
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Ein
erfindungsgemäß ausgebildeter
Prüfkörper umfasst
einen Grundkörper,
der aus einem Material gefertigt ist, welches in einem Ultraschallbad
nahezu keine Erosion aufweist. Direkt auf den Grundkörper ist
eine Testschicht aufgebracht, die aus einem Material gefertigt ist,
welches im Ultraschallbad erodiert.
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Geeignete
Materialien für
den Grundkörper sind
zum Beispiel Edelstahl, Baustahl, gehärteter oder härtbarer
Stahl und Gusseisen. Besonders geeignet ist Stahl.
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Als
Material für
die Testschicht eignen sich vorzugsweise duktile Materialien. Bevorzugte
Materialien für
die Testschicht sind Kupfer, Blei, Aluminium und weiche Edelmetalle,
zum Beispiel Gold. Weiterhin geeignete Materialien für die Testschicht
sind auch Lacke, die durch Kavitationserosion in einer praxisrelevanten
Zeit abgelöst
werden.
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Besonders
bevorzugtes Material für
die Testschicht ist Kupfer.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
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Es
zeigt
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1 einen
möglichen
Messaufbau zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die
einzige Figur zeigt einen möglichen Messaufbau
zur definierten Erzeugung kavitierender Schallfelder und Positionierung
eines beschichteten Prüfkörpers.
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Ein
Messaufbau umfasst ein Ultraschallbad 1, welches mit einer
Reinigungsflüssigkeit 3 befüllt ist.
Als Reinigungsflüssigkeit 3 eignen
sich zum Beispiel Wasser oder organische Lösemittel. Wenn Wasser als Reinigungsflüssigkeit
eingesetzt wird, kann diesem mindestens ein Tensid zugegeben sein. Auch
ist es möglich,
dass die Reinigungsflüssigkeit ein
Gemisch aus Wasser und organischem Lösemittel ist.
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Um
kavitierende Schallfelder in der Reinigungsflüssigkeit 3 erzeugen
zu können,
ist der Boden des Ultraschallbades vorzugsweise als Stahlmembran 5 ausgebildet.
Die Stahlmembran 5 ist mit mindestens einem beliebigen
Ultraschallwandler 7 zur Erzeugung von Ultraschall verbunden.
Anstelle einer Stahlmembran 5 kann für den Boden des Ultraschallbades
jedoch auch jedes andere geeignete und dem Fachmann bekannte Material
verwendet werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
mit einem beschichteten Prüfkörper und
einer Auswertung der reinigungsaktiven Zonen ist jedoch bei allen
Ultraschallbädern
einsetzbar. Zur Schallerzeugung kann dabei anstelle des mindestens
einen Ultraschallwandlers 7 am Boden des Ultraschallbades 1 auch mindestens
ein Tauchschwinger in der Reinigungsflüssigkeit eingesetzt werden.
Das Material der Wände
und des Bodens des Ultraschallbades 1 ist dabei nicht eingegrenzt,
vorzugsweise wird aber Edelstahl verwendet.
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Durch
die vom Ultraschallwandler 7 abgegebenen Schallwellen,
die durch die Stahlmembran an die Reinigungsflüssigkeit 3 übertragen
werden, bilden sich in der Reinigungsflüssigkeit 3 Schallfelder mit
einer erhöhten
Schalldruckamplitude aus. Diese Schallfelder wirken kavitierend.
Um die Erosion an einem Bauteil aufgrund der Kavitation bewerten
zu können,
wird erfindungsgemäß, wie in 1 dargestellt,
ein Prüfkörper 9 in
die Reinigungsflüssigkeit 3 eingebracht.
Der Prüfkörper 9 umfasst
einen Grundkörper 11 und
eine Testschicht 13. Der Grundkörper 11 ist aus einem
Material gefertigt, welches nicht oder nur in sehr geringem Maße aufgrund
der kavitierenden Schallfelder erodiert. Demgegenüber ist
die Testschicht 13 vorzugsweise aus einem Material gefertigt,
welches durch die kavitierenden Schallfelder erodiert wird. Geeignete
Materialien für
die Testschicht sind zum Beispiel alle Metalle oder Lacke, die durch
Kavitationserosion in einer praxisrelevanten Zeit, bevorzugt im
Bereich zwischen 10 s und 10 min, abgelöst werden. Wenn Metalle als
Testschicht 13 eingesetzt werden, sind diese vorzugsweise
duktil. Geeignete Metalle für
die Testschicht sind zum Beispiel Blei, Kupfer, Aluminium oder Gold.
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Um
bei unterschiedlichen Bedingungen im Ultraschallbad 1 vergleichbare
Ergebnisse zu erzielen, wird der Prüfkörper 9 an definierten
Positionen in die Reinigungsflüssigkeit 3 eingebracht.
Die unterschiedlichen Bedingungen resultieren zum Beispiel aus unterschiedlichen
Schallfrequenzen oder -amplituden oder auch durch unterschiedliche
Reinigungsflüssigkeiten 3.
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In
der in 1 dargestellten Ausführungsform ist der Prüfkörper 9 so
in die Reinigungsflüssigkeit 3 eingebracht,
dass die Oberfläche 15 des
Prüfkörpers 9 bündig mit
dem Flüssigkeitsspiegel 17 abschließt. Um die
Reinigungswirkung an einer anderen Position in der Reinigungsflüssigkeit 3 zu
bestimmen, ist es jedoch auch möglich,
dass der Prüfkörper 9 vollständig in
die Reinigungsflüssigkeit 3 eingetaucht
wird.
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Der
Prüfkörper 9 kann
zur besseren Handhabung mit geeigneten Haltestiften versehen sein.
Gemäß der hier
dargestellten Ausführungsform
ist dies beispielhaft durch einen Gewindestift 19 realisiert. Für die Vorrichtung
zur Halterung und Positionierung des Prüfkörpers 9 wird vorzugsweise
ein Material verwendet, das einen akustischen Wellenwiderstand nahe dem
der Reinigungsflüssigkeit 3 aufweist,
um Schallfeldbeeinflussungen möglichst
gering zu halten. In der hier dargestellten Ausführungsform wird dafür ein durchbrochenes
Rohr 21 aus Kunststoff gewählt, das über eine Halterung 23 mit
einer Positioniereinheit verbunden ist. Als Material für die Vorrichtung
zur Halterung und Positionierung des Prüfkörpers 9, hier das
Rohr 21, ist neben Kunststoff auch Metall, zum Beispiel
Aluminium oder Edelstahl, geeignet. Für eine bessere Wellenwiderstansanpassung
sollte die Vorrichtung zur Halterung und Positionierung des Prüfkörpers 9 ein
möglichst
geringes Bauvolumen aufweisen und enthaltene Hohlräume sollten
sich beim Eintauchen in die Reinigungsflüssigkeit 3 vorzugsweise
mit der Reinigungsflüssigkeit 3 bis
auf die Höhe
des Flüssigkeitsspielgels
füllen.
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Das
Rohr 21 ist in einer Halterung 23 aufgenommen,
die vorzugsweise so verschiebbar ist, dass der Prüfkörper 9 an
beliebigen Positionen in der Reinigungsflüssigkeit 3 positioniert
werden kann. Hierzu ist die Halterung 23 vorzugsweise entlang
aller drei Koordinatenachsen eines rechtwinkligen Koordinatensystems
verschiebbar.
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Aufgrund
der sich in der Reinigungsflüssigkeit 3 ausbildenden
kavitierenden Schallfelder und der damit verbundenen unterschiedlich
großen Schalldruckamplitude
erodiert die Testschicht 13 des Prüfkörpers 9 unterschiedlich
schnell. Dies führt
dazu, dass die Testschicht 13 unterschiedlich stark vom Grundkörper 11 abgelöst wird
und sich hierdurch Krater in der Testschicht 13 bilden.
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Um
die Kavitationserosion als Maß für die Reinigungswirkung
in der Ultraschallreinigung zu bestimmen, wird nach einer vorgegebenen
Prüfzeit
der Prüfkörper 9 der
Reinigungsflüssigkeit 3 entnommen. Daran
anschließend
wird der Prüfkörper 9 mit
der erodierten Testschicht 13 abgelichtet. Hierfür werden so
viele Bilder aufgenommen, dass die Testschicht 13 von allen
Seiten bewertet werden kann.
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Um
eine automatisierte Bewertung durchführen zu können, erfolgt die Auswertung
mit einem Bildverarbeitungsverfahren. Hierzu werden die einzelnen Bilder,
die durch die Ablichtung des Prüfkörpers 9 erzeugt
wurden, in ihre Farbkanäle
zerlegt. Bei einem Grundkörper 11 aus
Edelstahl und einer Testschicht 13 aus Kupfer lassen sich
die Testschicht 13 und das Material des Grundkörpers 11 im
roten Farbkanal trennen. Hieraus wird später ersichtlich, wie groß die Fläche ist
bzw. die Zonen sind, in denen maßgeblich ein Abtrag des Kupfers
der Testschicht 13 erfolgt ist. Aufgrund von Reflexionen
an der Oberfläche
des Prüfkörpers 9 entsteht
jedoch ein Helligkeitsunterschied, der die Auswertung beeinflussen
kann. Aus diesem Grund ist der Helligkeitsunterschied zu kompensieren.
Die geglätte
Helligekeitsinformation über der
Bauteiloberfläche
wird durch eine FFT-Filterung mindestens eines Farbkanals gewonnen.
Hierzu werden Frequenzen und/oder Frequenzbereiche ausgewählt, die
die Helligkeitsinformation verschlüsseln. Eine Differenzbildung
aus dem die Testschicht 13 der Oberfläche 15 des Prüfkörpers 9 dominant
charakterisierenden Kanal und dem geglätteten Helligkeitsbild liefert
Informationen über
die lokale Verteilung der Testschicht 13 nach dem Reinigungsvorgang.
Die Unterscheidung, vorzugsweise binär zwischen verbleibender Testschicht 13 und
erodierten Zonen, erfolgt über
eine automatisierte Schwellwertbestimmung im Grauwert.
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Zur
Bewertung der Reinigungswirkung in definierten Zonen kann innerhalb
einer Fläche
oder entlang einer Linie eine Mittelung der Schichtablösung durchgeführt werden.
So kann beispielsweise aus einer horizontalen, radialen Mittelung
entlang der Oberfläche 15 des
Prüfkörpers 9 in
der hier dargestellten Ausführungsform
die vertikale Verteilung der reinigungsaktiven Zonen abgeleitet
werden.
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Bei
einem deutlichen Farbunterschied zwischen der Testschicht 13 und
dem Material des Grundkörpers 11 bietet
es sich dabei an, Helligkeitsinformation aus einem anderen als dem
die Testschicht 13 hauptsächlich abbildenden Kanal zu
gewinnen. So wird zum Beispiel bei einer Testschicht 13 aus
Kupfer, die dominant im roten Farbkanal abgebildet wird, die Helligkeitsverteilung
vorzugsweise im blauen Farbkanal bestimmt.