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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung und automatisierbares Verfahren
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen
insbesondere zum Prüfen
von Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen von
Solarzellen und Solarmodulen auf Fehlerstellen.
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Es
ist bekannt, dass immer wieder innerhalb von Solarzellen und Solarmodulen
an verschiedenen Stellen aufgrund unterschiedlicher Ursachen Mikrorisse
auftreten. Auch Probleme bei der Kontaktierung der Leitbahnen und
das Auftreten von Materialfehlern führen auch nach Verschaltung
und Weiterverarbeitung zu einer verkapselten Solarmoduleinheit,
zu erheblichen Leistungsminderungen bzw. teilweise sogar zum Totalausfall
der betroffenen Solarzellen- oder Solarmodulanordnung. Diese Fehler
können auch
erst nach dem Einbau an der Einsatzstelle oder nach längerem Betrieb
auftreten. Deshalb werden zurzeit erhebliche Aufwendungen betrieben
um diese Fehlerstellen bei Solarzellen mittels zeitaufwändiger optischer
Inspektion (z. B. mittels mikroskopischer Untersuchungen) zu identifizieren.
Dies gelingt nur in wenigen Fällen
bzw. unvollständig. Ähnliches
gilt für Kontaktierungsprobleme
und Unterbrechungen in Verbindungselementen der Solarzellenverschaltung zu
einem Solarmodul.
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Es
sind eine Reihe von unterschiedlichen Prüfeinrichtungen und verschiedene
Verfahren zur Prüfen
von Leitbahnen, von Kontaktierungs- und Verschaltungselementen bei
Solarzellen und Solarmodulen bekannt. So ist aus der
DE JP 2003 110 122 A ein
Verfahren bekannt, wo ein externes Magnetfeld mittels einer ersten
Spule erzeugt und in die zu untersuchende Solarzelle eingekoppelt
wird. Die Fehlerstellen werden mit Hilfe einer weiteren Spule detektiert.
Dieser technischen Lösung
haftet der Nachteil an, dass sich hierbei ausschließlich der
Zwischenraum, der unmittelbar zwischen der das Magnetfeld generierenden
Spule und der Detektorspule liegt, auswerten lässt. Um eine Solarzelle bzw.
ein gesamtes Solarmodul zeiteffizient und hochauflösend auf Mikrorisse
und damit auf elektrische Unterbrechungen zu untersuchen ist dieses
Verfahren aufgrund der mittlerweile ständig steigenden Bauelementabmessungen
und lokaler Beschränktheit
ungeeignet.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine neuartige Vorrichtung und ein neuartiges
Verfahren zur Untersuchung der Stromflussverteilung von Leitbahnen, Kontaktierungs-
oder Verschaltungselementen in Solarzellen und Solarmodulen zu schaffen,
das in kurzer Zeit eine sichere Aussage über eventuelle Fehlerstellen
in den Leitungsbahnen an den Kontaktierungselementen oder an den
Verschaltungselementen der Solarzellen und/oder Solarmodule liefert
und zudem die genaue Position der Fehlerstellen liefert.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des ersten und zweiten Patentanspruchs gelöst. Weitere
zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der weiteren rückbezüglichen Unteransprüche. In
einer ersten möglichen
erfindungsgemäßen Verfahrensausbildung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen
erfolgt insbesondere ein Prüfen
von Leitbahnen und Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen von
Solarzellen und Solarmodulen in dem Fall, dass die Vorderseite,
d. h. die stromerzeugende Seite der Solarzelle oder des Solarmoduls
während
des Prüfens
beleuchtet wird. Bei dieser Eigenerregung der zu prüfenden Solarzelle oder
des zu prüfenden
Solarmoduls sind diese jeweils kurzgeschlossen oder können auch
wahlweise über
einen Lastwiderstand geschaltet sein. Durch die Beleuchtung wird
in den Leitbahnen und Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen
der Solarzellen und Solarmodulen ein Stromfluss erzeugt. Um jede stromdurchflossene
Leitbahn und um die Kontaktierungs- oder Verschaltungselemente von
Solarzellen und Solarmodulen bildet sich ein Magnetfeld bestimmter
Stärke
aus. Diese Magnetfelder sind zwar relativ schwach, können jedoch
mittels spezieller Magnetfelddetektoren erfasst und detektiert werden. Damit
kann die Stromflussverteilung an jedem beliebigen Punkt einer zu
prüfenden
Leitbahn an einem Kontaktierungs- oder Verschaltungselement von
Solarzellen und Solarmodulen indirekt über den durch die Eigenanregung
erzeugten Strom sich ausbildenden Magnetfelder ermittelt werden.
Erfindungsgemäß wird dabei
die Oberfläche
der zu prüfenden
Solarzelle oder des Solarmoduls von einem oder mehreren Magnetfeldsensoren
stetig oder getaktet abgetastet. Die durch die Magnetfeldsensoren
ermittelten Magnetfelddaten werden positionsgenau erfasst und mittels
eines Mikrorechners zwischengespeichert. Aus diesen positionsgenauen
Magnetfelddaten wird mittels des Mikrorechners ein genaues Abbild
der Stromflussverteilung erzeugt und dieses kann wahlweise auf üblichen
Anzeigemedien angezeigt oder mittels geeigneter angeschlossener
Geräte
ausgegeben werden.
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In
einer zweiten möglichen
erfindungsgemäßen Verfahrensausbildung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen
erfolgt das Prüfen
von Leitbahnen und Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen von
Solarzellen und Solarmodulen in dem Fall, bei dem die zu prüfende Solarzelle
oder das zu prüfende
Solarmodul fremdangeregt wird, wobei eine zu prüfende Solarzelle oder ein zu
prüfendes
Solarmodul mit einer externen Spannungsquelle verbunden und geschaltet ist.
Erfindungsgemäß wird dabei
in die Solarzelle oder in das Solarmodul während des Prüfens ein fremdangeregter
Strom eingespeist. Die Höhe
des eingespeisten Stromes ist variabel und kann durchaus den Strom
der bei der Eigenanregung maximal erzeugt werden kann, beträchtlich übersteigen.
Danach wird die Stromflussverteilung indirekt über die sich um jede stromdurchflossene
Leitbahn und um die Kontaktierungs- oder Verschaltungselemente von Solarzellen
und Solarmodulen bildenden Magnetfelder ermittelt. Diese sich ausbildenden
schwachen Magnetfelder bestimmter Starke sind ein direktes Abbild
der Stromflussverteilung in den Leitbahnen und in den Kontaktierungs-
oder Verschaltungselementen. Ach bei dieser Verfahrensausbildung
mit fremdangeregten Strom innerhalb der zuprüfenden Solarzelle oder des
zu prüfenden
Solarmoduls wird die Oberfläche
der Solarzelle oder des Solarmoduls von einem oder mehreren Magnetfeldsensoren
stetig oder getaktet abgetastet. Die Abtastung kann sowohl nur für eine Oberfläche, d.
h. z. B. nur die Vorderseite oder nur die Rückseite als auch für beide
Oberflächen,
wie Vorder- und Rückseite
durchgeführt
werden. Die dabei ermittelten Magnetfelddaten werden, wie bereits
oben beschrieben, erfasst und zwischengespeichert. Das erzeugte
Abbild der Stromflussverteilung kann gleichfalls wahlweise wie bereits
aufgeführt
angezeigt oder ausgegeben werden.
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Die
Intensität
des jeweils detektierten Magnetfelds korreliert hierbei mit der
lokalen Stromdichte des jeweils durchflossenen Elements, d. h. der
Leitbahnen an der untersuchten Position oder des jeweilig geprüften Kontaktierungselements
oder Verschaltungselements. Das ermittelte Magnetfeld wird als Auswertegröße für die Stromflussverteilung
verwendet. Signifikante Fehlerindikatoren sind hierbei stromdurchflossene
Leitbahnen und Kontaktierungs- oder Verschaltungselemente mit sehr
hoher oder extrem niedriger Stromdichte bzw. fehlender elektrischer
Durchströmung.
Die Fehler werden insbesondere dadurch erkannt, dass die Stromdichte
an den Fehlerstellen auswertbar reduziert und an möglichen Ausweichstellen
entsprechend ebenfalls auswertbar erhöht wird. Die Fehlerindikatoren
deuten auf Fertigungsfehler wie beispielsweise:
Risse in Solarzellen,
abgerissene Lötstellen
an Solarzellen, kalte Lötstellen,
Risse an bestimmten Stellen der Leitbahnen, unterbrochene Kontaktierungselemente
oder Verschaltungselemente oder Inhomogenitäten und Fehlstellen der Solarzellenstruktur
hin.
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In
einer speziellen Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Untersuchung
der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen kann die
Vorder- oder Rückseite
der Solarzelle oder des Solarmoduls bei Bedarf auch nur teilweise oder
an vorher definierten Stellen von einem oder mehreren Magnetfeldsensoren
stetig oder getaktet abgetastet werden. Entsprechend wird hier eine
Fehlersuche auf Mikrorissen nur an vorher ausgewählten und definierten Stellen
durchgeführt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahren zur Untersuchung
der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen werden
die mittels des erfindungsgemäßen Untersuchungsverfahrens
ermittelten Regelabweichungen der Stromflüsse aus dem Abbild der Stromflussverteilung
zusätzlich mittels
weiterer Prüfverfahren
untersucht.
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Hier
eignen sich gegebenenfalls andere aus dem Stand der Technik bekannte
Methoden, wie z.B. eine visuelles Prüfverfahren oder ein infrarotthermografie-basiertes
Verfahren mit denen die bereits ermittelten Fehlerstellen (d. h.
die Regelabweichungen aus dem Abbild der Stromflussverteilung) und
deren Ursachen noch genauer identifiziert werden können.
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In
einer speziellen Ausbildung des ersten Verfahrensausbildung mit
eigenangeregtem (generierten) Strom in den jeweiligen Leitbahnen,
Kontaktierungselementen oder Verschaltungselementen wird die Vorderseite
der Solarzelle oder des Solarmoduls während des Prüfens mit
gepulstem Licht beleuchtet. Das ermöglicht in der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen
statt eines Magnetfeldsensors oder mehrerer Magnetfeldsensoren eine
oder mehrere hochempfindliche Messspulen so anzuordnen, dass das
bzw. die stromangeregten, wechselnden Magnetfelder der Leitbahnen,
der Kontaktierungs- und der Verschaltungselemente von Solarzellen
und Solarmodulen induktiv ausgekoppelt werden. Dabei werden die
Daten der Messspule entsprechend in der Auswerteeinheit aufbereitet
und dienen als Grundlage für
die Detektion der Stromflussverteilung in der zu prüfenden Solarzelle
oder dem zu prüfenden
Solarmodul.
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Zusätzlich ist
es von Vorteil, wenn in der erfindungsgemäßen Anordnung zur Untersuchung
der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen ein oder
mehrere Infrarot-Thermographieköpfe so integriert
angeordnet sind, dass diese die Oberfläche der Rückseite und/oder der Vorderseite
der zu prüfenden
Solarzelle oder des zu prüfenden
Solarmoduls abscannen können.
Dabei kann sowohl ein vollständiges
Abbild der Solarzelle oder des Solarmoduls erzeugt und ausgewertet
werden oder es erfolgt ein scannen nur an den Stellen, wo durch
die Untersuchung und Auswertung der Stromflussverteilung eine Fehlerstelle
bereits festgestellt wurde.
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Weiterhin
kann während
des erfindungsgemäßen Verfahrens
gemäß der zweiten
möglichen Verfahrensausbildung
in die zu prüfende
Solarzelle oder in das zu prüfenden
Solarmodul während
des Prüfens
ein fremdangeregter konstanter Gleichstrom oder ein gepulster Gleichstrom
eingespeist werden. Dies führt
zu gleichen Vorteilen, wie bei der gepulsten Beleuchtung der Vorderseite
mit Licht.
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Das
Verfahren zur Untersuchung der Stromflussverteilung in Solarzellen
und Solarmodulen kann auch weiter qualifiziert werden, indem die
Solarzelle oder das Solarmodul während
des Prüfens
erwärmt wird.
Dabei erfolgt ein Aufweiten der vorhandenen Mikrorisse oder Mikrobrüche. Damit
wird die Stromleitung an diesen Stellen entweder ganz unterbrochen
oder verändert
sich so, dass wirklich alle Fehlerstellen zweifelsfrei detektiert
werden können.
Bei normaler Umgebungstemperatur kann es durchaus noch zu einer
nahezu ungeschwächten
Stromleitung kommen, was eine Fehlererkennung erschwert und der
Fehler gegebenenfalls nicht detektiert werden kann.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anordnung nach
der ersten Verfahrensausbildung zur Untersuchung der Stromflussverteilung
in Solarzellen und Solarmodulen, insbesondere zum Prüfen von
Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen von Solarzellen
und Solarmodulen, ist eine zu prüfende
Solarzelle oder ein zu prüfendes
Solarmodul kurzgeschlossen oder über
einen Lastwiderstand geschaltet. Weiterhin sind in der Anordnung
eine Beleuchtungseinrichtung, ein Positionierrahmen und eine rechnergestützte Auswerteeinheit
integriert. Erfindungsgemäß ist in
der Prüfeinrichtung
mindestens ein gegenüber
der Oberfläche
der zu prüfenden
Solarzelle oder des zu prüfenden
Solarmoduls verfahrbarer Magnetfeldsensor angeordnet. Die Beleuchtungseinrichtung
generiert in der zu prüfenden
Solarzelle oder dem zu prüfenden
Solarmodul, das im Positionierrahmen gehalten und positioniert ist,
einen Strom bestimmter Stärke.
Dieser Strom bewirkt den Aufbau eines Magnetfeldes um die stromdurchflossenen
Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselemente. Der verfahrbare
Magnetfeldsensor ermittelt die Stärke und die Veränderungen
des Magnetfeldes. Zur Abtastung des Magnetfeldes wird er in unmittelbarer
Nähe der
Oberfläche
der Solarzelle oder des Solarmoduls positioniert. Die ermittelten Daten
des Magnetfeldes an den entsprechenden Positionen werden von der
rechnergestützten
Auswerteeinheit (z. B. einem entsprechend leistungsfähigen Mikrorechner)
positionsgenau erfasst und zwischengespeichert. Aus diesen positionsgenauen
Magnetfelddaten wird mittels rechnergestützten Auswerteeinheit ein genaues
Abbild der Stromflussverteilung erzeugt und dieses kann wahlweise
auf üblichen
Anzeigemedien angezeigt oder mittels geeigneter angeschlossener
Geräte
ausgegeben werden. Anstelle eines einzelnen Magnetfeldsensors kann
auch eine linienförmige
Anordnung mehrerer gleichzeitig verfahrbarer Magnetfeldsensoren
in der Prüfanordnung angeordnet
sein. Dadurch verkürzt
sich die Auswertezeit. Es ist auch möglich eine matrixförmige Anordnung
einer Vielzahl mehrerer gleichzeitig verfahrbarer oder fest positionierter
Magnetfeldsensoren anzuordnen. In dieser Ausbildung ist es somit
z. B. möglich,
die Stromflussverteilung über
das gesamte Magnetfeld einer Solarzelle in ihrer ganzen aktiven
Fläche
gleichzeitig zu detektieren, was zu einer sehr schnellen Untersuchung
der Stromflussverteilung und damit der Fehlerermittlung führt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Anordnung nach
der zweiten Verfahrensausbildung zur Untersuchung der Stromflussverteilung
in Solarzellen und Solarmodulen, insbesondere zum Prüfen von
Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen von Solarzellen
und Solarmodulen, ist eine zu prüfende
Solarzelle oder ein zu prüfendes
Solarmodul mit einer externen Spannungsquelle verbunden und geschaltet.
Weiterhin sind in der Anordnung ein Positionierrahmen und eine rechnergestützten Auswerteeinheit
integriert. Gleichfalls ist in der Prüfeinrichtung mindestens ein
gegenüber
der Oberfläche der
zu prüfenden
Solarzelle oder des zu prüfenden Solarmoduls
verfahrbarer Magnetfeldsensor, oder eine linienförmige Anordnung mehrerer gleichzeitig verfahrbarer
Magnetfeldsensoren, oder eine matrixförmige Anordnung mehrerer gleichzeitig
verfahrbarer Magnetfeldsensoren angeordnet.
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In
einer speziellen Anordnung kann auch wahlweise der Magnetfeldsensor
bzw. die Magnetfeldsensoren fest positioniert sein und die zu prüfende Solarzelle
oder das zu prüfende
Solarmodul ist mitsamt dem Positionierrahmen verfahrbar ausgebildet,
d. h. der Positionsrahmen ist z. B. in einem Kreuztisch integriert
und wird über
eine geeignete Antriebseinheit bewegt.
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Die
Genauigkeit bei der Fehlerermittlung kann gesteigert werden, wenn
zusätzlich
in der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in Solarzellen und Solarmodulen
eine Wärmestrahlungsquelle
angeordnet ist. Solarmodule bestehen in der Regel aus untereinander verschalteten
Solarzellen auf Siliziumbasis die mit einem Kalk-Natron-Glas abgedeckt sind. Dieses Abdeckglas
hat gegenüber
dem Siliziummaterial der Solarzelle einen zirka 2,5-fachen Ausdehnungskoeffizienten.
Durch die angeordnete Wärmestrahlungsquelle
kann eine gesteuerte Erwärmung
der Solarzelle oder des Solarmoduls erfolgen. Dadurch werden alle
vorhandenen Risse und Brüche,
die bei Raumtemperatur durchaus noch Kontakt haben können, aufgeweitet
und die Leitung des eigenangeregten oder fremdangeregten Stromes
wird unterbrochen. Dies bedeutet eine Qualitätssteigerung bei der Fehlererkennung.
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Mit
der Erfindung wurde eine neuartige Vorrichtung und ein neuartiges
Verfahren zur Untersuchung der Stromflussverteilung von Leitbahnen,
Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen in Solarzellen und Solarmodulen
geschaffen, das es erstmals ermöglicht,
in sehr kurzer Zeit eine hochgenaue und sehr sichere Aussage über eventuelle
Fehlerstellen in den Leitungsbahnen, an den Kontaktierungselementen
oder an den Verschaltungselementen der Solarzellen und/oder Solarmodulen
zu treffen. Als weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Losung
kann zudem die genaue Position der jeweiligen Fehlerstellen ermittelt
und dargestellt werden. Die Erkennungszeiten für fehlerhafte Produkte bei
Solarzellen und Solarmodulen werden erheblich reduziert und die
Ausschussquote in der Fertigung kann insgesamt gesenkt werden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist für
verschieden große
Solarzellen oder auch beliebige plattenförmige Solarmodule geeignet.
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Die
Erfindung soll nachstehend an Hand der der 1 bis 3 näher erläutert werden.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in einer eigenangeregten
Solarzelle 2 zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch
1,
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2 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in einer fremdangeregten
Solarzelle 2 zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch
2 und
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in einer fremdangeregten
Solarzelle 2 mit einem zusätzlichen Infrarot-Thermographiekopf
zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch 5.
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Die
beiden Ausgänge
der Solarzelle 2 in 1 sind mittels
einer Zuleitung 3 über
einen Lastwiderstand RL 4 geschaltet. Die
Vorderseite der Solarzelle 2 wird über eine Beleuchtungseinrichtung (nicht
gezeichnet) mit Licht 1 bestrahlt, wobei im Siliziummaterial
der Solarzelle mittels des photoelektrischen Effektes ein Strom
generiert wird, der über
die Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselemente der Solarzelle
zum Lastwiderstand RL 4 fließt. Durch
den Stromfluss durch die Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselemente
wird um diese herum ein Magnetfeld aufgebaut. Dieses schwache Magnetfeld
wird mittels eines geeigneten Magnetfeldsensors 5 gemessen
und die ermittelten Werte werden in eine Auswerteeinheit 6 geleitet.
Der Magnetfeldsensor 5 ist auf der Rückseite des Solarmoduls 2 angeordnet
und ist gegenüber
der Oberfläche der
Solarzelle 2 verfahrbar. Durch seine Bewegungsmöglichkeiten
gegenüber
der Oberfläche
der Rückseite
der Solarzelle 2 in zwei Achsen kann die gesamte Oberfläche und
der Stromfluss durch jede einzelne Leitbahn, jedes einzelne Kontaktierungselement
oder jedes einzelne Verschaltungselement untersucht und abgetastet
werden. Der verfahrbare Magnetfeldsensor 5 ermittelt die
Stärke
und die Veränderungen
des Magnetfeldes. Zur Abtastung des Magnetfeldes wird er in unmittelbare
Nähe der
Oberfläche
der Solarzelle oder des Solarmoduls positioniert. Die ermittelten
Daten des Magnetfeldes an den entsprechenden Positionen werden von
der rechnergestützten
Auswerteeinheit 6 (z. B. einem entsprechend leistungsfähigen Mikrorechner)
positionsgenau erfasst und zwischengespeichert. Aus diesen positionsgenauen
Magnetfelddaten wird mittels der rechnergestützten Auswerteeinheit 6 ein
genaues Abbild der Stromflussverteilung erzeugt und dieses kann
wahlweise auf üblichen
Anzeigemedien angezeigt oder mittels geeigneter angeschlossener
Geräte
ausgegeben werden. Als geeigneter Magnetfeldsensor 5 für diese
relativ schwachen auszuwertenden Magnetfelder sind beispielsweise
Hall-Sensoren oder magnetoresistive Sensoren einsetzbar.
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Eine
erfindungsgemäße Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in einer fremdangeregten
Solarzelle 2 zur Realisierung des Verfahrens nach Anspruch
2 ist in 2 gezeigt. Über der Oberfläche des
Solarmoduls 2, dies kann wahlweise entweder die Vorderseite
oder die Rückseite
des Solarmoduls sein, ist ein verfahrbarer Magnetfeldsensor 5 zur
Magnetfelddetektion angeordnet. Durch seine Verfahrbarkeit in zwei
Achsen ist die gesamte Oberfläche
des Solarmoduls 2 abtastbar. Der Stromfluss durch die einzelnen
Leitbahnen, die Kontaktierungselemente oder Verschaltungselemente des
Solarmoduls 2 wird fremangeregt über eine über die Zuleitungen 3 angeschlossenen
externe Spannungsquelle 7 erzeugt. Der verfahrbare Magnetfeldsensor 5 ermittelt
die Stärke
und die Veränderungen
des Magnetfeldes und dessen Messwerte werden zur Auswerteeinheit 6 übertragen.
Die ermittelten Werte sind ein genaues Abbild der Stromflussverteilung
in der zu prüfenden
Solarzelle 2. Es ist auch denkbar gleichzeitig über der
Oberfläche
der Vorderseite und über
der Oberfläche
der Rückseite
je einen Magnetfeldsensor zur Auswertung der Stromflussverteilung
anzuordnen.
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Anstelle
eines einzelnen Magnetfeldsensors 5 ist in 3 eine
vorteilhafte erfindungsgemäße Anordnung
zur Untersuchung der Stromflussverteilung in einer fremdangeregten
Solarzelle 2 mit einer Sensoreinheit 8 und einem
zusätzlich
integrierten Infrarot-Thermographiekopf gezeigt. Die Sensoreinheit 8 wird
dabei aus einer linienförmigen
Anordnung mehrerer gleichzeitig verfahrbarer Magnetfeldsensoren gebildet.
Dabei sind entsprechend soviel Magnetfeldsensoren parallel in einer
Linie angeordnet, d. h. zu einer Sensoreinheit 8 zusammengeschaltet,
dass die Stromflussverteilung auf der gesamte Breite der Solarzelle 2 untersucht
werden kann. Die Zeilenbreite ist dabei identisch oder auch größer als
die Breite der zu prüfenden
Solarzelle. Die ermittelten Werte der Sensoreinheit 8 werden
zur Auswerteeinheit 6 geleitet aufbereitet und anzeigt.
Gleichzeitig ist zur optischen Fehlerdetektion als Infrarot-Thermographiekopf
eine IR-Kamera (Infrarotthermografie-Kamera) 9 über der
Oberfläche
der Solarzelle 2 positioniert. Die durch die Auswerteeinheit 6 angezeigten Fehlstellen
der Stromflussverteilung in den Leitbahnen, Kontaktierungselementen
oder Verbindungselementen werden dabei zusätzlich durch die IR-Kamera
aufgenommen, angezeigt und können
zur weiteren Fehlerermittlung ausgewertet werden. Der Stromfluss
zur Erzeugung des auswertbaren Magnetfeldes wird dabei durch die
externe Spannungsquelle 7 über die Zuleitungen 3 fremdangeregt.
In den vorstehend beschriebenen Zeichnungen sind der Positionierrahmen,
ein notwendiges Gehäuse und
erforderliche Antriebe zur Bewegungssteuerung des Magnetfeldsensors 5 oder
der Sensoreinheit 8 nicht gezeichnet. Es handelt sich hierbei
um schematische Darstellungen der erfindungswesentlichen Einzelelemente
zur Realisierung der beiden Verfahrensausführungen der ersten beiden Patentansprüche.
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Mit
den erfindungsgemäßen neuartigen
Vorrichtungen wurde ein neuartiges Verfahren zur Untersuchung der
Stromflussverteilung von Leitbahnen, Kontaktierungs- oder Verschaltungselementen
in Solarzellen und Solarmodulen geschaffen, das es erstmals ermöglicht in
sehr kurzer Zeit eine hochgenaue und sehr sichere Aussage über eventuelle
Fehlerstellen in den Leitungsbahnen an den Kontaktierungselementen
oder an den Verschaltungselementen der Solarzellen und/oder Solarmodule
zu treffen. Die Vorrichtungen zur Realisierung der Verfahren sind
besonders vorteilhaft anwendbar bei der Senkung der Ausschussquote
für verschieden
große
Solarzellen oder auch beliebige große plattenförmige Solarmodule in der Serienfertigung,
da die Abtastfrequenz der Magnetfeldsensoren großer als ein Kilohertz betragen
kann.
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- 1
- Licht
- 2
- Solarzelle
- 3
- Zuleitung
- 4
- Lastwiderstand
- 5
- Magnetfeldsensor
- 6
- Auswerteeinheit
- 7
- Spannungsquelle
- 8
- Sensoreinheit
- 9
- IR-Kamera