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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Quecksilberamalgam zur Verwendung als Verdampfungsmedium
für eine
Entladungslampe, mit einem Quecksilberanteil und einer Masterlegierung,
welche Wismut, Indium und Zinn umfasst. Die Erfindung betrifft des
Weiteren eine Entladungslampe, insbesondere eine Niederdruckentladungslampe.
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Stand der Technik
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Quecksilber-Niederdruckentladungslampen erreichen
mehr als 90 % ihres maximalen Lichtstroms in einem relativ begrenzten
Umgebungstemperaturbereich. Die Breite dieses Temperaturbereichs
beträgt
etwa 30°C.
Mit Quecksilberlegierungen wie beispielsweise BiIn32Hg4 oder InAg4Hg10 lässt
sich dieser Bereich etwas vergrößern. Der
Lichtstrom wird vom Quecksilberdampfdruck gesteuert und Ziel der
Amalgame ist es, den optimalen Quecksilberdampfdruck über weite
Temperaturbereiche konstant zu halten. Ein aus dem Stand der Technik bekanntes
Quecksilberamalgam ist das genannte BiIn32Hg4. Dieses hat kein ausgeprägtes Dampfdruckplateau,
zeigt aber relativ gute Anlaufeigenschaften. Demgegenüber hat
das ebenfalls genannte InAg4Hg10 ein
relativ ausgeprägtes
Dampfdruckplateau, was zu einem relativ breiten Temperaturbereich führt, in
dem der Lichtstrom größer als
90 % beträgt. Allerdings
ist bei diesem Amalgam das Anlaufverhalten nicht optimal.
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Darüber hinaus
ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2004 018 105 A1 ein
Quecksilberamalgam für
erhöhte
Temperaturen in Entladungslampen bekannt, welches einen Quecksilberanteil
und ein Masteralloy umfasst. Die Zusammensetzung des Masteralloys
kann aus einer Vielzahl von Elementen erfolgen und dadurch auch
ein Quecksilberamalgam ermöglichen,
welches Wismut, Indium und Zinn umfasst. Allerdings sind die Gewichtsanteile
so verteilt, dass das Wismut kleiner 15 %, das Zinn kleiner 25 %
und das Indium größer 70 %
beträgt.
Darüber
hinaus ist der Quecksilberanteil zwischen 3 % und 20 %.
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Darstellung der Erfindung
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Quecksilberamalgam,
welches ein Masteralloy mit einem Wismut-, Indium- und Zinnanteil
umfasst, so auszubilden, dass ein im Wesentlichen konstanter Quecksilberdampfdruck über einen erweiterten
Temperaturbereich ermöglicht
wird. Des Weiteren ist es Aufgabe der Erfindung, eine Entladungslampe
so auszubilden, dass ein relativ hoher Lichtstrom über einen
erweiterten Umgebungstemperaturbereich möglich ist.
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Diese
Aufgaben werden durch ein Quecksilberamalgam, welches die Merkmale
nach Patentanspruch 1 aufweist, und eine Entladungslampe, welche
die Merkmale nach Patentanspruch 9 aufweist, gelöst.
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Ein
erfindungsgemäßes Quecksilberamalgam
zur Verwendung als Verdampfungsmedium zur Dampfdruckregelung für eine Entladungslampe
umfasst einen Quecksilberanteil und ein Masteralloy, welches Wismut,
Indium und Zinn umfasst. Das Masteralloy und der Quecksilberanteil
können
auch als eine Legierung (Amalgam) in der Entladungslampe appliziert
sein. Bei dem Quecksilberamalgam ist der Anteil von Wismut jeweils
größer als
der Anteil von Indium und größer als
der Anteil von Zinn und größer als
der Anteil von Quecksilber. Durch die einzelnen Legierungsbestandteile
kann eine Legierung erzeugt werden, die einen großen Schmelzbereich
aufweist. Dabei erhöhen
Wismut und Zinn den Dampfdruck und Indium wirkt erniedrigend für den Dampfdruck. Dadurch
kann die Dampfdruckregelung und somit der optimale Quecksilberdampfdruck über einen
erweiterten Temperaturbereich im Wesentlichen konstant gehalten
werden.
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Bevorzugt
ist der Gewichtsanteil von Wismut größer als 50, insbesondere größer als
55. Prozentual ist somit der Anteil von Wismut größer als
die Summe der Anteile aller anderen Elemente des Quecksilberamalgams.
Bevorzugt ist der Gewichtsanteil von Wismut zwischen 56 und 59 und
insbesondere 58. Gerade in diesem prozentualen Gewichtsanteil von Wismut
im Hinblick auf die Gesamtzusammensetzung des Quecksilberamalgams
lässt sich
eine besonders günstige
Quecksilberdampfdruckregelung über
einen wesentlich erweiterten Temperaturbereich beim Einsatz in Entladungslampen
erreichen.
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Bevorzugt
ist der Gewichtsanteil von Zinn jeweils größer als der Gewichtsanteil
von Indium und größer als
der Gewichtsanteil von Quecksilber. Bevorzugt kann vorgesehen sein,
dass der Gewichtsanteil von Zinn größer 30, insbesondere größer 35,
ist. Im Vergleich zu den anderen Elementen des Quecksilberamalgams
weist das Zinn somit prozentual einen Gewichtsanteil auf, welcher
nur kleiner als der Anteil von Wismut ist. Durch diese Gewichtsanteilswahl
kann eine weitere Verbesserung im Hinblick auf die Dampfdruckregelung
des Quecksilberamalgams erreicht werden. Bevorzugt ist der Gewichtsanteil
von Zinn zwischen 37 und 40 Gewichtsanteilen, insbesondere 38.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist der Gewichtsanteil von Indium zwischen
2 und 6, insbesondere 3. Der relativ geringe Gewichtsanteil von
Indium trägt
ebenfalls vorteilhaft zu einem relativ konstanten Quecksilberdampfdruck über einen
erhöhten
Temperaturbereich bei.
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Bevorzugt
ist der Gewichtsanteil von Quecksilber jeweils kleiner als der Gewichtsanteil
von Wismut und kleiner als der Gewichtsanteil von Zinn und kleiner
als der Gewichtsanteil von Indium. Bevorzugt ist dieser Gewichtsanteil
von Quecksilber kleiner 2, insbesondere zwischen 1,5 und 0,5 und
besonders bevorzugt 0,7.
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Durch
die Anpassung der Legierungsbestandteile von Wismut bevorzugt zwischen
56 und 59 Gewichtsanteilen, von Zinn bevorzugt zwischen 37 und 40
Gewichtsanteilen, von Indium bevorzugt zwischen 2 und 6 Gewichtsanteilen
und von Quecksilber bevorzugt von 0,5 bis 1,5 Gewichtsanteilen,
lässt sich bei
einem Einsatz in einer Entladungslampe das Dampfdruckplateau auf
einen optimalen Dampfdruck über
einen wesentlich erweiterten Temperaturbereich konstant halten.
Insbesondere lässt
sich bei diesen bevorzugten Intervallen der Legierungsbestandteile das
Dampfdruckplateau auf einem optimalen Dampfdruck bei Entladungslampen
mit Rohrdurchmessern T2 bis T8 anpassen.
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Durch
das vorgeschlagene Quecksilberamalgam kann ein optimaler Quecksilberdampfdruck über einen
Temperaturbereich von etwa 100°C
im Wesentlichen konstant gehalten werden. Darüber hinaus hat das erfindungsgemäße Quecksilberamalgam
auch relativ gute Anlaufeigenschaften, welche zumindest den Anlaufeigenschaften
entsprechen, wie es das BiIn32Hg4-Amalgam
aufweist. Amalgame, die ähnliche
Anlaufeigenschaften haben, enthalten im Allgemeinen jedoch auch
Blei, wodurch dazu jedoch eine Ausnahmegenehmigung für deren
Verwendung erforderlich ist.
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Eine
erfindungsgemäße Entladungslampe umfasst
ein erfindungsgemäßes Quecksilberamalgam
oder eine vorteilhafte Ausgestaltung davon, wobei die Entladungslampe
so ausgelegt ist, dass das Quecksilberamalgam im Normalbetrieb eine
Temperatur zwischen 70°C
und 140°C
und insbesondere zwischen 100°C
und 140°C
erreicht.
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Bevorzugt
sind die Anteile des Quecksilbers und die Elemente des Masteralloys
so gewählt,
dass das Quecksilberamalgam einen Temperaturbereich von etwa 100°C oder mehr
aufweist, in dem der Lichtstrom der Entladungslampe größer als
90 % ist. Bevorzugt wird bei etwa 25°C Umgebungstemperatur in verschiedenen
Brennlagen in etwa 100 % des Lichtstroms erreicht.
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Die
Entladungslampe umfasst bevorzugt ein Entladungsgefäß, welches
zumindest bereichsweise rohrförmig,
insbesondere gekrümmte
Rohre, ausgebildet ist und der Durchmesser des rohrförmigen Bereichs
den Rohrdurchmessern T2 bis T8 entsprechen kann. Die Kürzel sind
Rohrdurchmessern von 2/8 Inch bis 1 Inch zugeordnet.
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Das
Quecksilberamalgam ist bevorzugt als Kugel ausgebildet und in einem
Pumprohr der Entladungslampe angeordnet, welches im Falle eines
spiralförmigen
Entladungsgefäßes auch
auf der Achse des Lampenkörpers
angeordnet sein kann, wie dies beispielsweise in der
DE 10 2004 018 104 A1 bekannt
ist.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass das Quecksilberamalgam auf einem
Metallträger
angeordnet ist, der sich auch im Entladungsraum befinden kann. Somit
kann das Quecksilberamalgam bei unterschiedlichsten Typen von Entladungslampen
eingesetzt werden.
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Kurze Beschreibung der Zeichnung(en)
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Diagramm, in dem Dampfdruckkurven eines aus dem Stand der Technik
bekannten BiInHg-Amalgams dargestellt sind; und
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2 ein
Diagramm, in dem Dampfdruckkurven von erfindungsgemäßen Quecksilberamalgamen
dargestellt sind;
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Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
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In 1 sind
Dampfdruckkurven des Quecksilbers in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur eines
aus dem Stand der Technik bekannten BiInHg-Amalgams dargestellt. Die vier gezeigten
Dampfdruckkurven 1 bis 4 zeigen im Bereich zwischen
50°C und
etwa 100°C
einen im Wesentlichen überlap penden
Kurvenverlauf. Im Bereich von etwa größer 100°C laufen die vier Kurven auseinander.
Die vier Dampfdruckkurven charakterisieren BiInHg-Amalgame, bei denen
die Gewichtsanteile des Indiums und des Quecksilbers variiert sind.
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In 2 ist
ein Diagramm gezeigt, bei dem der Dampfdruck des Quecksilbers in
Abhängigkeit der
Temperatur eines erfindungsgemäßen Quecksilberamalgams
dargestellt ist. In diesem Diagramm sind drei verschiedene Dampfdruckkurven
gezeigt, welche im Hinblick auf die unterschiedlichen Gewichtsanteile
der Elemente zu verschiedenen Quecksilberamalgamen zugeordnet sind.
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So
zeigt die Kurve 5 einen Dampfdruckverlauf in Abhängigkeit
der Temperatur des Bi58Sn38In3Hg0,7-Amalgams.
Im Diagramm ist ein Temperaturbereich zwischen 70°C und 170°C dargestellt.
Wie zu erkennen ist, steigt die Kurve 5 ausgehend von einem
Dampfdruckwert von etwa 0,55 Pa bei 70°C bis auf einen Wert von etwa
1,9 Pa bei einer Temperatur von etwa 115°C an. Im Nachfolgenden fällt der
Dampfdruck bis zu einer Temperatur von etwa 132°C auf einen Wert von etwa 1,3
Pa wieder ab und steigt dann stetig bis zum einem Wert von etwa
4,5 Pa bei 170°C
an.
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Eine
andere Zusammensetzung des Quecksilberamalgams ist durch das Bi57Sn37In5,5Hg1,2-Amalgam gegeben. Der Dampfdruckverlauf
dieses Amalgams ist durch die Kurve 6 in 2 dargestellt.
Es ist zu erkennen, dass der Dampfdruck bei 70°C etwa einen Wert von 0,25 Pa
aufweist und dieser stetig ansteigt bis auf einen Wert von etwa
1,6 Pa bei einer Temperatur von etwa 120°C. Ausgehend davon fällt der
Dampfdruck bis zur Temperatur von etwa 128°C nur unwesentlich ab. Bei höheren Temperaturen steigt
der Dampfdruck stetig an und erreicht bei einer Temperatur von 170°C etwa einen
Wert von 7,8 Pa.
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Des
Weiteren ist ein Dampfdruckverlauf eines Bi58Sn37In4Hg1-Amalgams
durch die Kurve 7 gezeigt. Es ist zu erkennen, dass der
Dampfdruck bei 70°C
einen Wert von etwa 4,8 Pa aufweist und ausgehend davon auf einen
Wert von etwa 1,9 Pa bei einer Temperatur von etwa 120°C ansteigt.
Ausgehend davon fällt
der Dampfdruck relativ leicht ab und erreicht bei etwa 130°C einen Wert
von 1,6 Pa. Zu höheren
Temperaturen hin steigt der Dampfdruck dann stetig an und erreicht
bei 170°C
einen Wert von etwa 5,7 Pa.