-
Technisches Gebiet
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Anlaufkörper für eine Niederdruckentladungslampe,
d. h. insbesondere eine Quecksilber-Niederdruckentladungslampe und
eine Amalgam-Niederdruckentladungslampe,
eine Niederdruckentladungslampe mit einem derartigen Anlaufkörper und
ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Anlaufkörpers.
-
Stand der Technik
-
Quecksilber-Niederdruckentladungslampen,
die im Unterschied zu Amalgam-Niederdruckentladungslampen zur Erzeugung
des Lichtstroms im Entladungsgefäß reines
Quecksilber aufweisen, haben den Vorteil, dass der Quecksilberdampfdruck
bei Zimmertemperatur und somit der Anfangslichtstrom relativ hoch
sind.
-
In 1 ist
der Lichtstrom über
der Anlaufzeit für
Quecksilber-Niederdruckentladungslampen wiedergegeben. 1 kann
entnommen werden, dass das Sofortlicht kurz nach dem Einschalten
der Niederdruckentladungslampe im Vergleich zu dem nach 180 Sekunden
vorliegenden, stabilisierten Wert nur bei einer Größe von 30%
liegt.
-
Aus
der Druckschrift
DE
69607741T2 ist eine Vorrichtung zur Quecksilberabgabe zur
Absorption reaktiver Gase und zur Elektrodenabschirmung in Niederdruckentladungslampen
bekannt, wobei auf einen metallischen Streifen in einem Kaltwalzvorgang
nebeneinander Streifen aus Quecksilber abgebendem Material und pulverförmigem Gettermaterial aufgewalzt
werden. Aus diesen Streifen können
sogenannte Abschirmbleche geformt werden, die in der Nähe der Elektrode
angeordnet werden bzw. diese umgeben. Dadurch kann verhindert werden,
dass durch Sputtern abgetragenes Emittermaterial sich auf der Leuchtstoffschicht
im Elektrodenbereich niederschlägt,
womit eine Schwärzung
verhindert wird. Durch die Gettermaterialien werden reaktive Gase, wie
Wasserstoff, Sauerstoff und Wasser, die die Funktionstüchtigkeit
der Leuchtstoffröhren
beeinträchtigen,
vermieden. In einer derartigen Niederdruckentladungslampe hat der
metallische Streifen die Funktion der Quecksilberabgabe, der Sorption
reaktiver Gase und der Elektrodenabschirmung. Der Lichtstromanlauf
einer derartigen Quecksilber-Niederdruckentladungslampe entspricht
jedoch noch nicht vollständig
den Erwartungen des Verbrauches.
-
Amalgam-Niederdruckentladungslampen haben
bei Zimmertemperatur einen niedrigen Quecksilberdampfdruck, wodurch
der Anfangs-Lichtstrom relativ gering ist, und die Anlaufzeit zudem
infolge einer nur langsamen Erhöhung
des Dampfdrucks nach dem Einschalten relativ lang ist.
-
Bei
einer bekannten Ausführungsform
der Amalgam-Niederdruckentladungslampen
ist sowohl ein Arbeitsamalgam als auch Anlaufamalgam vorgesehen.
Das Anlaufamalgam befindet sich in der Näher der Wendel, beispielsweise
auf der die Stromzuführungsdrähte zusammenhaltenden
Glasperle. Durch ein derartiges Anlaufamalgam kann die Anlaufzeit
verringert werden. Vorraussetzung ist dafür, dass eine ausreichende Zeit
vor dem Einschalten zur Verfügung
steht, damit eine ausreichende Menge an Quecksilber durch das Anlaufamalgam
aufgenommen wird.
-
Aus 2 geht
hervor, dass bei derartigen Amalgam-Niederdruckentladungslampen bis ungefähr 2000
Sekunden nach Inbetriebnahme der Niederdruckentladungslampe ein
Lichtstromloch auftritt. Dieses ist dadurch bedingt, dass nach einer
Abgabe des Quecksilbers vom Anlaufflag eine Übersättigung der Gasphase mit Quecksilber
auftritt. Wenn das Arbeitsamalgam das flüssige Quecksilber im Wesentlichen
vollständig
aufgenommen hat, beginnt der Lichtstrom wieder zu steigen.
-
Darstellung der Erfindung
-
Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Anlaufkörper für eine Niederdruckentladungslampe
zu schaffen, durch den ein erhöhter Lichtstrom
nach dem Einschalten der Niederdruckentladungslampe ermöglicht wird
und die Lebensdauer der Lampe erhöht wird. Ferner soll eine Niederdruckentladungslampe
mit einem derartigen Anlaufkörper
und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Anlaufkörpers geschaffen
werden.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale der Ansprüche
1, 3, 8 und 14 gelöst.
-
Es
wird ein Anlaufkörper
für eine
Quecksilber-Niederdruckentladungslampe
vorgesehen, der eine quecksilberaufnehemnde Schicht aufweist, durch
die in der Auszeit der Lampe zwischen zwei Starts Quecksilber aufnehmbar
ist. Dadurch lässt sich
das Anlaufverhalten der Niederdruckentladungslampe verbessern.
-
Der
Anlaufkörper
weist bevorzugt eine die quecksilberaufnehmende Schicht zumindest
abschnittsweise bedeckende Überzugsschicht
auf, die mit Quecksilber kein Amalgam bil det und die bevorzugt Titan
aufweist. Dadurch lässt
sich die Oxidation der quecksilberaufnehmenden Schicht, die beispielsweise
während
des Herstellungsprozesses entsthene kann, verringern und gleichzeitig
eine Getterwirkung erzielen.
-
Ferner
wird erfindungsgemäß ein Anlaufkörper für eine Amalgam-Niederdruckentladungslampe vorgesehen,
der eine quecksilberaufnehmende Schicht, durch die vor dem Start
der Lampe Quecksilber aufnehmbar ist, und einen Überzug, der die quecksilberaufnehmende
Schicht zumindest abschnittsweise bedeckt, aufweist. Der Überzug bildet mit
Quecksilber kein Amalgam und weist bevorzugt Titan auf. Auf diese
Weise lässt
sich auch bei Amalgam-Niederdruckentladungslampen
die Getterwirkung nutzen und das Oxidationsverhalten der quecksilberaufnehmenden
Schicht verbessern. Im Ergebnis kann ein Lichtstromloch von geringerer
Länge und
mit geringerer Tiefer erhalten werden.
-
Es
wird bevorzugt, wenn die quecksilberaufnehmende Schicht Indium aufweist,
durch das sich eine schnelle Aufnahme und Abgabe von Quecksilber
realisieren lässt.
-
Der
Titan aufweisende Überzug
wird vorzugsweise aus Titanpulver, Bentone und Wasser hergestellt,
so dass eine vortreffliche Getterwirkung realisierbar ist.
-
Titan
ist in einer bevorzugten Ausführungsform
in einer Menge von ungefähr
1 bis 2 mg, vorzugsweise 1,5 mg aufgebracht, so dass bei guter Blockierung
der Oxidierung der quecksilberaufnehmenden Schicht eine vortreffliche
Aufnahme und Abgabe des Quecksilbers durch die quecksilber aufnehmende Schicht
realisierbar ist und gleichzeitig die Getterwirkung der Überzugsschicht
realisierbar ist.
-
Der
Anlaufkörper
weist vorzugsweise einen Grundkörper
auf, der aus rostfreien Stahl gebildet ist, da dieser mit Quecksilber
keine Amalgamverbindung eingeht.
-
Ferner
wird erfindungsgemäß eine Niederdruckentladungslampe
mit einem Entladungsgefäß, zwei
Elektroden und einem vorstehend beschriebenen Anlaufkörper vorgesehen,
der in der Nähe
zumindest einer der Elektroden angeordnet ist. Auf diese Weise wird
sichergestellt, dass bei aufgebrachter Titan-Überzugsschicht der erforderliche
Temperaturbereich für
die Getterwirkung des Titans erreichbar ist.
-
In
einer Ausführungsform
der Niederdruckentladungslampe ist ein Anlaufkörper jeder der Elektrode zugeordnet,
so dass an jeder Elektrode das Anlaufverhalten der Niederdruckentladungslampe
begünstigt
wird.
-
Es
wird bevorzugt, dass der Abstand zwischen Anlaufkörper und
einer Wendel einer Elektrode in einer solchen Weise ausgewählt wurde,
dass die Temperatur am Anlaufkörper
im Bereich zwischen 250 C° und
400 C°,
stärker
bevorzugt im Bereich zwischen 300 und 350 C° liegt, um eine vortreffliche
Getterwirkung zu erzielen.
-
Der
Abstand zwischen Anlaufkörper
und einer Wendel einer Elektrode beträgt vorzugsweise 1 bis 2 mm,
sodass die Temperatur am Anlaufkörper
für die
Getterwirkung erzielbar ist.
-
Die
quecksilberaufnehmende Schicht ist stärker bevorzugt in einer solchen
Menge am Anlaufkörper
vorgesehen, dass die durch den Anlaufkörper freigesetzte Menge an
Quecksilber den auf Grund von Adsorption verursachten Verlust an
Quecksilber in der Startphase der Lampe im Wesentlichen ausgleicht.
Dadurch wird eine Übersättigung
der Gasphase mit Quecksilber vermieden und ein vortreffliches Anlaufverhalten
erreicht.
-
Es
wird ferner bevorzugt, dass die quecksilberaufnehmende Schicht am
Anlaufkörper
in einer solcher Menge vorgesehen ist, dass diese Quecksilber im
Bereich von ungefähr
5 bis 10% der Quecksilber-Menge im Entladungsgefäß aufnimmt. Durch Versuche
der Erfinder hat sich herausgestellt, dass dieser Bereich für ein besonders
schnelles Anlaufen der Niederdruckentladungslampe günstig ist.
-
Ferner
wird ein Verfahren zur Herstellung eines Anlaufkörpers für eine Niederdruckentladungslampe
vorgesehen mit den Schritten: Vorsehen eines Grundkörpers, Aufbringen
einer quecksilberaufnehmenden Schicht auf den Grundkörper und
Vorsehen einer Paste, die Titan aufweist, sowie Aufbringen von dieser
zumindest abschnittsweise auf die quecksilberaufnehmende Schicht.
Dadurch lässt
sich in einfacher Weise ein Anlaufkörper mit geringerem vorrichtungstechnischen
Auffand herstellen.
-
Es
wird bevorzugt, dass die Überzugsschicht durch
Tauchbeschichtung aufgetragen wird, was den Herstellungsprozess
vereinfacht. In einem weiteren Schritt kann nach dem Aufbringen
der quecksilberaufnehmenden Schicht und von Titan der Grundkörper getrocknet
werden, so dass der Anlaufkörper
in kurzer Zeit zur Verführung
steht.
-
Es
wird bevorzugt, dass die Schritte des Aufbringens von Titan und
des Trocknens zumindest einmal wiederholt werden, um die gewünschte Schichtdicke
zu erreichen.
-
Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen finden sich in den abhängigen Ansprüchen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Nachstehend
wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 eine
Darstellung des Lichtstroms über dar
Anlaufzeit bei einer Quecksilber-Niederdruckentladungslampe,
-
2 den
relativen Lichtstrom über
der Zeit bei einer Amalgam-Niederdruckentladungslampe,
-
3 ein
Anlaufflag mit einer aufgebrachten quecksilberaufnehmenden Schicht
für eine
Quecksilber-Niederdruckentladungslampe,
-
4 ein
Anlaufflag mit aufgebrachter Indiumschicht und aufgebrachter titanhaltiger
Schicht für eine
Quecksilber-Niederdruckentladungslampe bzw. eine Amalgam-Niederdruckentladungslampe,
und
-
5 ein
Entladungsgefäß einer
Quecksilber-Niederdruckentladungslampe
mit erfindungsgemäßen Anlaufflags
in schematischer Darstellung.
-
Bevorzugte Ausführung der
Erfindung
-
3 zeigt
einen Anlaufkörper
für eine Quecksilber-Niederdruckentladungslampe
entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel.
Dieser Anlaufkörper 1 weist
einen Grundkörper 2 aus
Flachmaterial in Streifenform auf, der bevorzugt aus rostfreiem
Stahl gefertigt ist. Dieser Grundkörper 2 wird ungefähr mittig
durch eine Einschnürung 4 in
zwei Hälften
unterteilt. Die eine der Hälften,
in 3 die rechte Hälfte,
dient zu Befestigung des Anlaufsflags benachbart zu einer Elektrode
der Niederdruckentladungslampe und die andere Hälfte, in 3 die
linke Hälfte,
dient zum Auftragen einer quecksilberaufnehmenden Schicht 6.
-
Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
weist diese quecksilberaufnehmende Schicht 6 Indium auf. Durch
die aufgebrachte Schicht 6 soll Quecksilber aus dem Entladungsgefäß der Niederdruckentladungslampe,
in das der Anlaufkörper 1 eingebracht ist,
im ausgeschalteten Zustand der Niederdruckentladungslampe aufgenommen
werden und bei einem Einschalten abgegeben werden.
-
Da
das Anlaufflag nah an der erwärmten Elektrode
angeordnet ist, erfolgt eine schnelle Freisetzung des Quecksilbers.
Dieses freigesetzte Quecksilber soll den Quecksilberverlust auf
Grund der physikalischen Adsorption von Quecksilber an der fluoreszierenden
Schicht an der Innenseite des Entladungsgefäßes ausgleichen. Somit ist
es bevorzugt, dass die Menge an Indium in einer solchen Weise vorgesehen
wird, dass die von der Indiumschicht aufgenommene und abgegebene
Quecksilbermenge mindestens so groß ist wie die Hg-Menge, die
in der Lampenstartphase auf Grund der physikalischen Adsorption
durch die phosphorisierende Schicht von Quecksilber aufgenommen
wird, bevorzugt aber so groß ist,
dass bei vollständiger
Verdampfung in der Lampe ein Dampfdruck von einigen Pascal erzeugt wird.
-
Durch
einen erfindungsgemäßen Anlaufkörper 1 wird
der Lichtanlaufstrom nach einem Einschalten der Quecksilber-Niederdruckentladungslampe
im Vergleich zu dem von 1 erhöht. Durch das Vorsehen einer
Indiumschicht an einem Anlaufköper
für Quecksilber-Niederdruckentladungslampen,
aber auch für
Amalgam-Niederdruckentladungslampen ergibt sich eine Vielzahl von
Problemen:
Da das Entladungsgefäß im Laufe des Herstellungsprozesses
erhöhten
Temperaturen ausgesetzt ist, oxidiert das Indium auf dem Anlaufkörper, woraus sich
wiederum ein verschlechtertes Anlaufverhalten der Niederdruckentladungslampe
ergibt. Diese Oxidation kann zwar durch eine Vergrößerung des
Abstandes des Anlaufkörpers
von der Quetschung minimiert werden, aber dadurch ergeben sich andere Nachteile,
wie z.B. zu lange Lampenenden.
-
Die
Menge an Indium verringert sich durch eine Vielzahl von Faktoren.
Das Indium kriecht entlang eines Gradienten von geringer Temperatur
zu höherer
Temperatur, wobei der Stroz in der Regel stark oxidiert ist. Ferner
tritt ein Sputtern von Indium durch die Entladung auf, insbesondere
auf Grund zusätzlicher
Verunreinigung der Lampe und bei einer galvanischen Verbindung zwischen
dem Anlaufkörper
und dem Stroz. Eine Umgehungslösung
ist zwar das Einbringen des Anlaufkörpers in die Glasperle, wodurch
sich jedoch weitere Fertigungsprobleme ergeben. Eine Überdosie rung
der Indiummenge über die
in der vorliegenden Erfindung verwendete Menge von 0,5 bis ungefähr 1 mg
pro Flag hinaus führt
zu erhöhten
Kosten bei der Herstellung der Indiumschicht.
-
Bei
Amalgam-Niederdruckentladungslampen tritt ein starkes Überschwingen
des Quecksilberdampfdruckes während
der Anlaufphase auf, wodurch das in 2 gezeigte
Lichtstromloch nach ungefähr
zwei Minuten entsteht. Dieses Überschwingen lässt sich
zwar durch eine Verringerung der Indiummenge reduzieren, es entstehen
aber die Oxidationsverluste, die vorstehend genannt sind, so dass
eine Verringerung der Indiummenge keine Lösung darstellt.
-
Im
Entladungsgefäß liegen
aus dem Pumpprozess Verunreinigungen vor. Ferner entstehen Verunreinigungen über die
Lebensdauer der Lampe insbesondere durch die Zersetzung von Nasser
auf Grund der Entladung, wodurch sich beispielsweise auch die Wasserstoffkonzentration über die
Lebensdauer erhöht.
Dieses äußert sich
in einem Anstieg der Brennspannung, was die Lebensdauer der Lampe
negativ beeinflusst. Diese Auswirkungen lassen sich durch lange
Prozesszeiten und hohe Temperaturen beim Pumpen verringern. Dadurch
ergibt sich jedoch eine erhöhte
Herstellungsaufwand.
-
Die
vorstehend genannten Nachteile der quecksilberabgebenden Schicht
auf dem Anlaufkörper 1 aus 3 können durch
einen Anlaufkörper 10 aus 4,
der in Quecksilber-Niederdruckentladungslampen und Amalgam-Niederdruckentladungslampen
einsetzbar ist, beseitigt werden. Der Grundkörper 2 mit Einschnürung 4 und
die quecksilberaufnehmende Schicht 6 des Anlaufskörpers 10 aus 4 entsprechen
denen aus 3. Auf die quecksilberaufnehmende
Schicht 6 ist in 4 zusätzlich eine Überzugsschicht 8,
die Titan aufweist, aufgebracht.
-
Dieser
Aufbringprozess kann beispielsweise wie folgt erfolgen:
Als
erstes wird eine Paste aus Titanpulver und einem rheologischen Additiv
vorbereitet und anschließend diese
Paste durch Tauchbeschichtung auf den Anlaufkörper 1, der die Indiumbeschichtung 6 aufweist, aufgetragen.
Anschließend
erfolgt ein Trocken der Überzugsschicht.
In Abhängigkeit
von der gewünschten
Schichtdicke und der gewünschten
Menge an Titan am Anlaufkörper 10 kann
die Tauchbeschichtung und das Trocknen einmal oder mehrmals wiederholt werden.
-
Mit
einer derartigen zumindest abschnittsweise auf die quecksilberaufnehmende
Schicht 6 aufgebrachten Überzugsschicht 8 kann
eine Oxidation während
des Herstellungsprozesses stark verringert werden, ohne dass sich
das Anlaufverhalten der Niederdruckentladungslampe verschlechtert.
Ferner stellt die Überzugsschicht
eine starke Behinderung für
das Kriechen des Indiums entlang des Temperaturgradienten dar. Auch
ein Sputtern von Indium wird stark verringert, da die Überzugsschicht
die äußere Schicht
ist und somit als erstes Titan gesputtert wird.
-
Bei
Amalgam-Niederdruckentladungslampen lässt sich auch eine deutliche
Verringerung der Indiummenge vornehmen, wodurch sich die Kosten reduzieren
lassen und ein Überschwingen
beim Lichtstrom verringert wird.
-
Da
die Überzugsschicht
eine Oxidation des Indiums stark verringert, kann der Abstand zwischen Wendel
und Anlaufkörper
verringert werden, beispielsweise auf 1 bis 2 mm. Dadurch kann der
Anlaufkörper
schneller erwärmt
werden und ergibt sich ein schnelleres Anlaufverhalten im Vergleich
zu Anlaufkörpern,
die in größerem Abstand
zur Wendel angebracht sind.
-
Bei
einem geringen Abstand zwischen Wendel und Anlaufkörper wird
der Anlaufkörper
nun heiß genug,
damit die Überzugsschicht
eine Getterwirkung aufweisen kann, insbesondere für Wasserstoff, der
aus der Zersetzung von Wasser entsteht. Im Ergebnis lässt sich
eine Verlängerung
der Lebensdauer erzielen.
-
Bei
der Gestaltung der Überzugsschicht,
insbesondere in Hinblick auf ihre Dicke und die Korngröße, sind
die Quecksilberdiffusion sowohl in Richtung der Quecksilberabgabe
der Schicht 6 als auch der Quecksilberaufnahme der Schicht 6 sowie
auch die Funktion der Überzugsschicht
als Getter, als Oxidationswiderstand und Kriechbarriere zu berücksichtigen.
-
Das
verbesserte Auflaufverhalten auf Grund der erfindungsgemäßen Anlaufkörper 1 und 10 hat auch
Auswirkung auf die Verwendung der elektronischen Vorschaltgeräte für die Niederdruckentladungslampe.
Bei dem Schaltungsaufbau kann der erhöhte Lichtstrom nach dem Einschalten
der Niederdruckentladungslampe berücksichtigt werden.
-
In 5 ist
eine Quecksilber-Niederdruckentladungslampe dargestellt, die ein
Entladungsgefäß 12 aufweist,
das drei Gefäßsegmente 12a, 12b, 12c,
deren Entladungsräume
miteinander verbunden sind, aufweist. Jedes dieser Seg mente 12a, 12b, 12c hat
im Wesentlichen U-Form. Zur Vereinfachung der zeichnerischen Darstellung
sind die normalerweise in 120°-Symmetrie
angeordneten Segmente nebeneinander dargestellt. Niederdruckentladungslampen
mit derartigen Entladungsgefäßen werden
von OSRAM beispielsweise unter der Bezeichnung „DULUX EL" vertrieben. Die Innenflächen des
Entladungsgefäßes 12 sind
mit einem Pulver aus fluoreszierendem Material beschichtet und das
Entladungsgefäß ist mit
einem Edelgas, vorzugsweise Argon oder Neon, sowie mit Quecksilberdämpfen gefüllt.
-
An
jedem der Endabschnitte des Entladungsgefäßes ist eine Elektrode 14, 16 vorgesehen, jede
der Elektroden hat Stromzuführungsdrähte 18a, 18b, 20a, 20b,
die aus dem Entladungsgefäß herausgeführt sind
und die über
eine Glasperle 22, 24 fixiert sind und zu den
jeweiligen Wendeln 26, 28 führen. Zwischen den Glasperlen 22, 24 und
jeweiliger Wendel 26, 28 ist ein erfindungsgemäßer Anlaufkörper 10 benachbart
zu Wendel 26, 28 vorgesehen. Am mittleren Segment 12B des
Entladungsgefäßes 12 ist
eine Kaltstelle 30 dargestellt, an der sich im üblichen
hängenden
Betrieb der Lampe flüssiges
Quecksilber ansammelt.
-
Im
Betrieb der Lampe bestimmt die Temperatur an dieser Kaltstelle den
Quecksilberdampfdruck in der Lampe. Wird die Lampe ausgeschaltet,
kühlen die
Anlaufkörper 10 ab,
was dazu führt,
dass diese Quecksilber aus der Gasphase aufnehmen könne, welches
von der Kühlstelle 30 so
lange geliefert wird, bis sich ein Gleichgewicht eingestellt hat.
-
Wird
die Lampe eingeschaltet, so erwärmen sich
die Anlaufkörper 10 schneller
als die Kühlstelle 30.
Während des
Lampenstarts aus der Gasphase verlorenes Quecksilber wird daher über die
Anlaufkörper
wesentlich schneller nachgeliefert als über die Kühlstelle, was letztendlich
zu einer Verbesserung des Anlaufverhaltens führt.
-
Durch
den Anlaufkörper 10 erfolgt
auf Grund der Nähe
zu den Wendeln 26, 28 eine schnelle Abgabe von
Quecksilber, während
an der Kaltstelle 30 auf Grund der vorhandenen niedrigen
Temperatur flüssiges
Quecksilber vorliegt und eine nur langsame Quecksilberabgabe beim
Einschalten der Niederdruckentladungslampe erfolgt.
-
Bei
in den Figuren nicht dargestellten Amalgam-Niederdruckentladungslampen findet auf
Grund der unterschiedlichen Dampfdrücke von Arbeitsamalgam und
Anlaufamalgam in den Ein- und Aus-Phasen der Lampe eine Umschichtung
des Quecksilbers von Anlaufamalgam in des Arbeitsamalgam und in umgekehrter
Richtung statt. In der Einschaltphase bildet sich dabei zwischenzeitlich
eine Kaltstelle aus, durch die die Lampe zur Quecksilberlampe gemacht wird.
-
Für das Arbeitsamalgam
kann bei den erfindungsgemäßen Amalgam-Niederdruckentladungslampen
ein beliebiges Arbeitsamalgam verwendet werden, beispielsweise ein
in den Pumpstängel
eingebrachtes Arbeitsamalgam, vor dem beispielsweise eine Eisenscheibe
oder Eisenkugel angeordnet ist, durch die ein Eindringen des Arbeitsamalgams
in das Entladungsgefäß verhindert
wird. Darüber
hinaus kann das Arbeitsamalgam beispielsweise auf Streckmetall aufgebracht
in das Entladungsgefäß eingebracht
sein. Dabei ist der Abstand zwischen der Wendel und dem Anlaufamalgam
ist niedriger als der Abstand zwischen Wendel und dem Arbeitsamalgam.
-
Für eine vorteilhafte
Getterwirkung der Überzugsschicht 6 sowohl
bei Quecksilber-Niederdruckentladungslampen als auch bei Amalgam-Niederdruckentladungslampen
wird es bevorzugt, wenn der Anlaufkörper auf eine Temperatur im
Bereich von 250 C° bis
400 C°,
stärker
bevorzugt zwischen 300 C° und
350 C° erwärmt ist.
-
Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf die Verwendung von Indium als
Material für
die quecksilberaufnehmende Schicht 6 und auf die Verwendung von
Titan als Material für
die Überzugsschicht
begrenzt, sondern es kann für
die quecksilberaufnehmende Schicht eine jegliche Quecksilberquelle
verwendet werden und für
die Überzugschicht
ein beliebiges Material, durch das der Verlustprozess des Materials
des quecksilbersaufnehmenden Schicht vermieden wird und bei dem
eine Getterwirkung in dem für
Niederdruckentladungslampen eingesetzten Betriebsbereich vorhanden
ist.
-
Offenbart
ist ein Anlaufkörper,
auf den eine quecksilberaufnehmende Schicht aufgebracht ist, und
der an Quecksilber-Niederdruckentladungslampen einsetzbar ist. Ein
Anlaufkörper
für eine
Amalgam-Niederdruckentladungslampe weist auf einem Grundkörper eine
quecksilberaufnehmende Schicht auf, auf der sich eine Überzugsschicht
befindet, durch die ein Verlustprozess des Materials der quecksilberaufnehmenden
Schicht verhinderbar ist und das Getterwirkung aufweist.
-
- 1
- Anlaufkörper
- 2
- Grundkörper
- 4
- Einschnürung
- 6
- quecksilberaufnehmende
Schicht
- 8
- Überzugsschicht
- 10
- Anlaufkörper
- 12
- Entladungsgefäß
- 12a,
b, c
- Segment
- 14
- Elektrode
- 16
- Elektrode
- 18a,
b
- Stromzuführungsdraht
- 20a,
b
- Stromzuführungsdraht
- 22
- Glasperle
- 24
- Glasperle
- 26
- Wendel
- 28
- Wendel
- 30
- Kaltstelle