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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verkürzung des Hochlaufes einer
Flügelzellenpumpe nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 sowie eine Flügelzellenpumpe
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 5.
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Flügelzellenpumpen
zur Förderung
von Fluiden sind bekannt, z. B. als Kraftstoffpumpen oder Ölpumpen
für Kraftfahrzeuge,
dort insbesondere bei Automatgetrieben. Flügelzellenpumpen weisen einen
angetriebenen Rotor auf, welcher auf seinem Umfang verteilt, radial
angeordnete Schlitze aufweist, in welchen radial verschiebbare Flügel angeordnet
sind. Der Rotor mit den Flügeln
läuft in
einem Hubring oder Kurvenring, dessen Innenkontur von der Außenkontur
des Rotors abweicht. Bei zweipoligen bzw. doppelhubigen Flügelzellenpumpen
(Konstantpumpen) ist der Hubring oval ausgebildet und besitzt den
gleichen Mittelpunkt wie der Rotor. Bei sich drehendem Rotor werden
die Flügel
infolge von Zentrifugalkraft nach außen an die Innenkontur des Kurvenringes
gedrückt
und bilden sich über
dem Drehwinkel ändernde
Kammervolumina. Dabei finden pro Umdrehung zwei Ansaug- und zwei
Verdrängungsvorgänge statt.
Bei anderen Bauarten, so genannten einpoligen Flügelzellenpumpen, wird die Exzentrizität zwischen
Kurvenring und Rotor verstellt und damit das Verhältnis der
Kammervolumina im Saug- und Druckbereich; damit kann der Förderstrom
stufenlos verändert
werden.
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Ein
Problem der Flügelzellenpumpen
besteht darin, dass die Flügel
bei Stillstand des Rotors „einfallen", d. h. mit ihren
Dichtkanten nicht mehr an der Innenkontur des Kurvenringes anliegen.
Beim Start bringt die Pumpe daher noch keine Leistung. Erst bei
hoch laufendem Rotor und hinreichender Drehzahl beginnt die Zentrifugalkraft
auf die Flügel
zu wirken und bringt diese durch Radialverschiebung zur Anlage am
Kurvenring. Erst dann, d. h. nach einer gewissen Zeitspanne, bringt
die Pumpe den vollen Förderstrom.
Nachteilig ist die lange Ansprechzeit. Bei Verwendung einer Flügelzellenpumpe
als Ölpumpe
für ein
Automatgetriebe von Kraftfahrzeugen, insbesondere mit Motorstartautomatik
muss das Automatgetriebe sofort nach dem Motorstart betriebsbereit,
d. h. die Kolbenräume
der Schaltelemente müssen
gefüllt
sein. Hierfür
ist erforderlich, die Kolbenräume
bei stehendem Verbrennungsmotor und damit stehender Pumpe gefüllt zu halten,
wozu man eine elektrisch angetriebene Zusatzpumpe verwendet, die einen
entsprechenden Förderstrom
liefert.
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Man
hat bereits versucht, das Problem der langen Ansprechzeit zu lösen, indem
man die Flügel durch
Federelemente belastet. Durch die
DE 101 42 712 A1 wurde eine einpolige (einhubige)
Flügelzellenpumpe
zur Förderung
von Fluiden bekannt, bei welcher ein Rotor mit in radialer Richtung
geführten Flügeln in
einem exzentrisch zum Rotor angeordneten Hubkurvenring umläuft, welcher
Bestandteil eines Gehäuses
bzw. eines Stators ist. Die Flügel
weisen in ihrem radial äußeren Bereich
Dichtkanten auf, welche gegen eine Hubkurve, d. h. die Innenfläche des
Hubkurvenringes anlaufen. Die Flügel
sind in radialer Richtung durch Federelemente belastet, welche sich
einerseits am Rotor abstützen
und andererseits die Flügel
radial nach außen
drücken,
damit die Dichtkanten auch bei niedriger Rotordrehzahl an der Hubkurve
anliegen und keine Verluste durch Leckage entstehen. Dadurch soll
sichergestellt werden, dass die Flügel unabhängig von der Drehzahl ständig an
der Hubkurve der Pumpe anliegen. Nachteilig bei der bekannten Lösung ist,
dass zusätzliche
Bauteile in Form der Federelemente notwendig sind, die am Rotor
montiert werden müssen.
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Durch
die
US-A 3,614,276 wurde
eine ähnlich
Lösung
für eine
Flügelzellenpumpe
bekannt, bei welcher die Flügel
durch einzelne in Kammern des Rotors angeordnete Federelemente ständig nach
außen
gegen die Innenfläche eines
Hubkurvenringes gedrückt
werden. Nachteilig hierbei ist die Vielzahl von Federelementen,
welche im Rotor anzuordnen und mit den einzelnen Flügeln zu
verbinden sind.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
welches die Ansprechzeit, d. h. die Zeitspanne vom Start einer Flügelzellenpumpe
der eingangs genannten Art bis zum Erreichen ihres vollen Förderstromes
weitestgehend verkürzt.
Darüber
hinaus ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Flügelzellenpumpe
zu schaffen, die nach dem angegebenen Verfahren betretbar ist und
unmittelbar nach dem Start ihren vollen Förderstrom erbringt.
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Diese
Aufgabe wird zunächst
durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Erfindungsgemäß werden
bei einer Flügelzellenpumpe,
die einen antreibbaren Rotor mit Flügeln aufweist, welche in radial
gerichteten, umfangsverteilt angeordneten Schlitzen des Rotors radial
beweglich angeordnet sind und durch Anlage an einem den Rotor umschließenden Kurvenring
der Pumpe einen Fluidstrom fördern,
zur Verkürzung
des Hochlaufes der Pumpe zumindest diejenigen Flügel, die mit ihrer Flügelaußenkante
bei stillstehendem Rotor nicht an einer Innenfläche bzw. Innenkontur des Kurvenrings
anliegen, unmittelbar beim Start der Flügelzellenpumpe – also unmittelbar
beim Anlaufen des Rotors – impulsartig
mit einem Druckmedium derart beaufschlagt, dass sie mit ihren radial äußeren Dichtkanten
sofort an der Innenfläche
des Kurvenringes der Flügelzellenpumpe
anliegen. Der erfindungsgemäße Druckimpuls
wirkt also unmittelbar auf den so genannten Hinterflügelraum
der einzelnen Flügel
der Flügelzellenpumpe,
wodurch die zuvor radial „eingefallenen" Flügel wieder
an der Innenfläche
des Kurvenrings zur Anlage gebracht werden. Damit kann die Flügelzellenpumpe
bereits mit der ersten Umdrehung einen Fluidstrom ansaugen und fördern, d.
h. sofort die volle Förderleistung
abgeben. Das erfindungsgemäße Verfahren
ist insbesondere bei Flügelzellenpumpen
vorteilhaft, welche als Ölpumpe
für Automatgetriebe
von Kraftfahrzeugen verwendet werden, weil dadurch eine (elektrisch
angetriebene, am Bordnetz hängende)
Zusatzpumpe entfallen kann. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
betriebene Flügelzellenpumpe
liefert somit sofort den vollen Druck beispielsweise zur Befüllung von
Schaltelementen des Getriebes, sodass das Fahrzeug sofort fahrbereit
ist.
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Vorzugsweise
wird der erfindungsgemäße, auf
den Hinterflügelraum
der einzelnen Flügel
der Flügelzellenpumpe
wirkende Druckimpuls unmittelbar dann ausgelöst, wenn ein Befehl zum Starten
eines mit der Flügelzellenpumpe
verbundenen Antriebsmotors erkannt wird. Handelt es sich bei der Flügelzellenpumpe
um die Ölpumpe
eines Kraftfahrzeug-Automatgetriebes, so ist der genannte Antriebsmotor
der Flügelzellenpumpe üblicherweise auch
mit einer Eingangswelle des Automatgetriebes verbunden. Der genannte
Befehl zum Starten des Antriebsmotors kann beispielsweise als Steuerbit von
dem Antriebsmotor an ein Steuergerät des Automatgetriebes übermittelt
werden, welches dann eine geeignete Vorrichtung zur Erzeugung des
Druckimpulses ansteuert. Durch diese sehr schnelle Druckbeaufschlagung
der Hinterflügelräume der
Flügelzellenpumpe
zeitgleich oder zumindest zeitnah zum Beginn der Startvorgangs des üblicherweise
als Verbrennungskraftmaschine ausgeführten Antriebsmotors kann eine
weitere Reduzierung der Zeitspanne bis zum effektiven Druckaufbau
der Pumpe erzielt werden. Diese Funktionalität eignet sich besonders gut
für ein
Kraftfahrzeug mit Automatgetriebe und einer so genannten Start-Stop-Funktion
seiner Verbrennungskraftmaschine, mittels der diese Verbrennungskraftmaschine
bei Stillstand des Kraftfahrzeugs kurzzeitig bzw. temporär abstellbar
ist.
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In
einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen,
dass die Flügel der
Flügelzellenpumpe
impulsartig mit einem Druckmedium beaufschlagt werden, wenn ein
Befehl zum Starten zum Starten eines Antriebsmotors der Flügelzellenpumpe
erkannt wird und gleichzeitig eine sensierte Temperatur des Druckmediums
größer ist
als ein vordefinierter Schwellwert. Dadurch, dass in diesem Fall
die entsprechende Vorrichtung zur Erzeugung des Druckimpulses nur
dann angesteuert wird, wenn der Startvorgang des Antriebsmotors
selber tatsächlich
sehr schnell erfolgt und infolgedessen auch tatsächlich ein sehr schnelles Anlaufender
Flügelzellenpumpe
erforderlich ist, wird die genannte Vorrichtung zur Erzeugung des
Druckimpulses bauteilseitig geschont, was sich wiederum auf deren Dauerhaltbarkeit
positiv auswirkt.
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In
einer anderen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorgeschlagen, dass
die Flügel
der Flügelzellenpumpe
impulsartig mit einem Druckmedium beaufschlagt werden, wenn ein
Befehl zum Starten zum Starten eines Antriebsmotors der Flügelzellenpumpe
erkannt wird und gleichzeitig eine sensierte Temperatur des Druckmediums
kleiner ist als ein vordefinierter Schwellwert. Diese Funktionalität eignet
sich besonders gut zur Unterstützung
des Druckaufbaus und des Anlaufverhaltens der Flügelzellenpumpe im Tieftemperaturbereich.
In diesem Fall werden die Hinterflügelräume der Flügelzellenpumpe auch dann mit
einem Druckimpuls beaufschlagt, wenn ein vergleichsweise nur langsamer
Start des Antriebsmotors zu erwarten ist. Hierdurch kann die Betriebssicherheit
eines Automatgetriebes, dessen Ölpumpe
als Flügelzellenpumpe
ausgebildet ist, erhöht
werden.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird auch durch eine Flügelzellenpumpe mit den Merkmalen
des Patentanspruches 5 gelöst.
Die Erfindung geht aus von einer Flügelzellenpumpe, die ein Pumpengehäuse mit
einem Kurvenring sowie einen antreibbaren Rotor mit Flügeln aufweist,
welche in radial gerichteten und umfangsverteilt angeordneten Schlitzen
des Rotors radial beweglich angeordnet sind und durch Anlage an
einem Kurvenring der Flügelzellenpumpe
einen Fluidstrom fördern.
Der Kurvenring ist räumlich
gesehen um den Ro tor angeordnet. Die Schlitze des Rotors und die
radial bewegliche Innenkante der Flügel bilden an jedem Flügel einen
so genannten Hinterflügelraum
mit veränderlichem
Volumen. Gemäß der Erfindung
ist der Hinterflügelraum
zumindest derjenigen Flügel,
die mit ihrer dem Hinterflügelraum
gegenüberliegenden
Flügelaußenkante
bei stillstehendem Rotor nicht an einer Innenfläche des Kurvenrings anliegen,
impulsartig mit einem Druckmedium beaufschlagbar; d.h. die radial
innen liegende Seite dieser Flügel
ist impulsartig mit Druck beaufschlagbar.
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Das
unmittelbar beim Start der Flügelzellenpumpe – also unmittelbar
beim Anlaufen des Rotors – impulsartig
in den Hinterflügelraum
der Flügel
eingebrachte Druckmedium treibt diese Flügel radial nach außen und
bringt sie zur Anlage an der Innenfläche des Kurvenrings. Der erfindungsgemäße Druckimpuls
wirkt also unmittelbar auf den Hinterflügelraum der einzelnen Flügel der
Flügelzellenpumpe. Damit
wird der Vorteil erreicht, dass unmittelbar nach dem Start der Pumpe
der volle Förderstrom
zur Verfügung
steht; die Zeitspanne zwischen dem Startbefehl zum Hochlauf der
Flügelzellenpumpe
und dem Zeitpunkt, an dem die Flügelzellenpumpe
tatsächlich fördert, wird
verkürzt.
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Vorzugsweise
wird das Druckmedium zur Beaufschlagung der Flügel aus einem Volumenspeicher
geliefert, vorzugsweise aus einem schaltbaren hydraulischen Volumenspeicher,
welcher direkt mit dem Pumpengehäuse
verbunden sein kann. In vorteilhafter Weise besteht der Volumenspeicher
aus einem Zylinder mit einem federbelasteten Kolben, welcher durch
eine Arretiervorrichtung in einer gespannten Lage gehalten wird.
Beim Start der Flügelzellenpumpe
wird der Kolben gelöst
und drückt
das im Zylinder vorhandene Druckmedium schlagartig in den Hinterflügelraum
der Pumpe. Die Arretiervorrichtung zum Halten des Kolbens kann vorteilhafterweise elektromagnetisch
betätigt,
d. h. gelöst
werden, was gleichzeitig mit dem Anlauf der Pumpe erfolgt. Funktionswesentlich
ist, dass der vorgesehene Volumenspeicher im Normalbetrieb der Flügelzellenpumpe, also
außerhalb
des Startvorgangs mit Druckmedium befüllt wird und nach dem Abstellen
der Flügelzellenpumpe
bzw. bei Stillstand der Flügelzellenpumpe
mit Druckmedium befüllt
bleibt, also selber nicht leerläuft.
Funktionswesentlich ist auch, dass der Innenaum der Flügelzellenpumpe
nach dem Abstellen der Flügelzellenpumpe
bzw. bei Stillstand der Flügelzellenpumpe
mit Druckmedium befüllt
bleibt, also selber nicht leerläuft,
was durch übliche
Maßnahmen insbesondere
im Saugbereich der Flügelzellenpumpe
sichergestellt werden kann.
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Vorteilhafterweise
kann die Verbindung zwischen dem Zylinder des Volumenspeichers und
den Hinterflügelräumen als
so genanntes Impulsrohr ausgebildet sein, welches in einen auch
als Hinterflügelniere
bezeichneten nierenförmigen
Sammelraum mündet,
welcher zumindest mehrere Hinterflügelräume fluidseitig miteinander
verbindet.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Flügelzellenpumpe
sind dabei deren Hinterflügelräume mit
dem Druckbereich der Flügelzellenpumpe
fluidseitig verbunden. Im Normalbetrieb der Flügelzellenpumpe, also außerhalb
des Startvorgangs, sorgt die fluidseitige Verbindung der Hinterflügelräume mit
dem Druckbereich der Pumpe einerseits für eine auf die einzelnen Flügel der
Pumpe wirkenden Kraft, die zusätzlich
zur Zentrifugalkraft die Flügel
radial nach außen
gegen den Kurvenring der Pumpe drückt, andererseits auch für eine Befüllung des
Volumenspeichers mit Druckmedium. Dass der Hinterflügelraum
der einzelnen Flügel
in diesem Fall zwar in Strömungsverbindung
mit dem Druckbereich (Drucknieren) der Flügelzellenpumpe steht, wirkt
sich dennoch nicht nachteilig auf die erfindungsgemäße impulsartige
Druckbeaufschlagung der Flügel
aus, wenn der Druckverlust bzw. der Strömungswiderstand zwischen Hinterflügelraum
und dem Druckbereich der Flügelzellenpumpe
hinreichend groß ist,
sodass sich der erforderliche Druck im Hinterflügelraum zur radialen Andrücken des
jeweiligen Flügels
an die Innen fläche
des Kurvenrings kurzfristig aufbauen kann. Hierzu kann insbesondere
vorgesehen sein, dass das Impulsrohr des Volumenspeichers in den Arbeitstakt
der Flügelzellenpumpe
einmündet,
der in Bezug zur Einbaulage der Pumpe räumlich gesehen oben angeordnet
ist, und dass in dem Bereich, in dem das Impulsrohr in die Hinterflügelniere
einmündet,
eine fluidseitig zwischen Hinterflügelraum bzw. Hinterflügelniere
und Druckbereich bzw. fluidseitig zwischen Volumenspeicherzylinder
und Druckbereich der Pumpe wirkende Drosselstelle vorgesehen ist.
Diese vorgesehene Drosselstelle sorgt letztlich dafür, dass
das den Hinterflügelräumen über den
Volumenspeicher impulsartig zugeführte Druckmedium nicht direkt
ungehindert in den Ansaugbereich der Pumpe entweichen kann.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Flügelzellenpumpe kann auch vorgesehen
sein, dass der Volumenspeicher nicht unmittelbar aus dem Druckbereich
der Flügelzellenpumpe
heraus mit Druckmedium befüllt
wird, sondern über
eine separate Fluidzuführung,
die beispielsweise in einen Druckkanal eines hydraulischen oder
elektrohydraulischen Steuergerätes
des Automatgetriebes mündet,
welches wiederum insbesondere von der Flügelzellenpumpe mit Druckmedium
versorgt wird. In diesem Fall werden Hinterflügelraum und Flügel der
Flügelzellenpumpe auch
in ihrem Normalbetrieb – also
außerhalb
des Anlaufvorgangs der Pumpe – mit
diesem Hydraulikdruck aus dem hydraulischen bzw. elektrohydraulischen
Steuergerätes
des Automatgetriebes beaufschlagt; d.h. der genannte Hydraulikdruck
aus dem hydraulischen bzw. elektrohydraulischen Getriebesteuergerät sorgt
zusätzlich
zur rotationsbedingten Zentrifugalkraft für die radiale Anpressung der
Flügel an
die Innenkontur des Kurvenrings der Flügelzellenpumpe.
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Vorzugsweise
ist die Flügelzellenpumpe
als Ölpumpe
zur Versorgung eines Automatgetriebes für ein Kraftfahrzeug ausgebildet,
d. h. sie fördert Drucköl im Hydraulikkreislauf
des Getriebes und füllt die
Zylinder der Schalt elemente mit Drucköl. Durch den sofortigen Hochlauf
der Pumpe steht sofort der volle Druck in den Schaltelementen zur
Verfügung, sodass
die einzelnen Gänge
schaltbar sind und das Kraftfahrzeug sofort fahrbereit ist. Von
Vorteil ist insbesondere, dass bei Verwendung der erfindungsgemäßen Flügelzellenpumpe
eine elektrische Zusatzpumpe im Kraftfahrzeug entfallen kann. Dies
spart Kosten und Gewicht und entlastet das Bordnetz.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden
näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 einen
Längs-
bzw. Axialschnitt durch eine erfindungsgemäße Flügelzellenpumpe; und
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2 einen
rückwärtige Draufsicht
auf die Flügelzellenpumpe
gemäß 1.
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1 zeigt
eine beispielhafte erfindungsgemäße Flügelzellenpumpe 1 in
einem Längs-
bzw. Axialschnitt. Die Flügelzellenpumpe 1 ist
beispielhaft als so genannte doppelhubige Flügelzellenpumpe ausgebildet
und weist ein Gehäuse 3,
einen Gehäusedeckel 6,
einen Kurvenring 18 und einen Rotor 13 auf. Der
Rotor 13 ist auf einer Antriebswelle 2 mit Längsachse
m drehfest befestigt, wobei die Antriebswelle 2 das Gehäuse 3 in
axialer Richtung durchdringt und beispielhaft sowohl im Gehäuse 3 als
auch in dem Gehäusedeckel 6 radial
gelagert ist. Der Rotor 13 nimmt auf seinem Umfang verteilt
eine Vielzahl von radial beweglichen Flügeln in sich auf, die jeweils
in radial anordneten Schlitzen des Rotors 6 geführt sind,
welche im radial inneren Bereich so genannte Hinterflügelräume bilden.
In 1 sind zwei Flügel 14, 16 erkennbar,
deren entsprechende Hinterflügelräume sind
mit 15, 17 bezeichnet. Radial außerhalb der
Flügel 14, 16 ist
der Kurvenring 18 angeordnet. Die mit 18a bezeichnete
Innenfläche
bzw. Innenkontur des Kurvenrings 18 ist in Richtung einer
seiner beiden Radialachsen oval ausgebildet, d. h. der Kurvenring 18 weist
gegen über
der Längsachse
m der Antriebswelle 2 eine doppelte Exzentrizität auf, was später anhand 2 noch
näher erklärt wird.
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Der
in Darstellung der 1 obere Flügel 14 weist eine
Flügelinnenkante 14a und
eine Flügel
Außenkante 14b auf.
Die Flügelinnenkante 14a bildet für den Hinterflügelraum 15 des
Flügels 14 eine
in radialer Richtung gesehen variable Begrenzung. Die Flügelaußenkante 14b kommt
an der Innenfläche 18a des
Kurvenringes 18 zur Anlage. Entsprechend kann die Flügelaußenkante 14b auch
als Dichtkante bezeichnet werden. Gleiches gilt analog für den in der
Darstellung unteren Flügel 16 (mit
Flügelinnenkante 16a,
Flügelaußenkante 16b,
Hinterflügelraum 17)
und auch für
die anderen Flügel
der Flügelzellenpumpe 1.
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Axial
begrenzt werden Rotor 13, Flügel 14, 16 und
Kurvenring 18 auf einer Seite durch das Gehäuse 3 und
auf der anderen Seite durch den Gehäusedeckel 6. Der Gehäusedeckel 6,
in welcher das Stirnende 2a der Antriebswelle 2 gelagert
ist, schließt das
Gehäuse 3 also
nach außen
hin ab. In dem Gehäuse 3 sind
zwei als nierenförmige
Kammern ausgeformte Drucknieren 4, 5 der Flügelzellenpumpe 1 erkennbar.
In dem Gehäusedeckel 6 eingeformt
ist eine Druckkammer 7 der Flügelzellenpumpe 1,
die mit den beiden Drucknieren 4, 5 über Fenster 8, 9 in Strömungsverbindung
steht. Weiterhin ist in dem Gehäusedeckel 6 eine
als Kammer ausgeformte Hinterflügelniere 10 der
Flügelzellenpumpe 1 erkennbar, die
sich radial außerhalb
der Antriebswelle 5 erstreckt und mit dem Hinterflügelraum 15 in
Strömungsverbindung
steht. In 1 nicht näher dargestellt ist eine Druckleitung
zur Ableitung des Druckmediums aus der Druckkammer 7 der
Flügelzellenpumpe 1 zu
anderen Aggregaten, die durch die Flügelzellenpumpe 1 mit
Druckmedium versorgt werden.
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2 zeigt
eine rückwärtige Draufsicht
auf die Flügelzellenpumpe 1 gemäß 1.
Mit a, b sind zwei senkrecht aufeinander stehenden Achsen der Flügelzellenpumpe 1 bezeichnet,
welche sich im Mittelpunkt M schneiden. Wie bereits erwähnt, ist
die hier dargestellte beispielhafte Flügelzellenpumpe 1 als
doppelhubige Flügelzellenpumpe
ausgebildet und weist eine doppelte Exzentrizität bzw. Ovalität in Richtung
der Achse b gegenüber
der Achse a auf. Analog zu 1 ist das
Gehäuse
der Flügelzellenpumpe 1 mit 3 bezeichnet,
der Gehäusedeckel
mit 6, die Druckkammer mit 7 und die beiden Fenster
der Druckkammer 7 mit 8 und 9. Gestrichelt
eingezeichnet sind zwei Saugfenster 12 der Flügelzellenpumpe 1,
die in Drehrichtung um etwa 90 Grad gegenüber den Drucknieren 4, 5 und
den Fenstern 8, 9 der Druckkammer 7 versetzt
angeordnet sind. Eine Zuleitung zur Zuführung von Fluid zu diesen Saugfenstern 12 ist
nicht näher
dargestellt.
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Zum
besseren Verständnis
ist die exzentrische bzw. ovale Innenkontur 18a des Kurvenrings 18 in 2 gestrichelt
eingezeichnet. In dem Pumpengehäuse 3 sind
im Bereich der Achse b zwei Druckräume, die so genannten Drucknieren 4, 5 angeordnet,
die in der Darstellung gemäß 2 allerdings nicht
sichtbar sind. Die koaxial zum Mittelpunkt M im Gehäuse 3 und
im Gehäusedeckel 6 gelagerte
Antriebswelle 5 ist in 2 ebenfalls
nicht sichtbar.
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In 2 weiterhin
eingezeichnet sind zwei nierenförmige
Hinterflügel
nieren 10 und 11, die in dem Gehäusedeckel 6 eingeformt
sind und sich radial außerhalb
der Antriebswelle 5 diametral gegenüber liegend erstrecken. Dabei
sind die in der Darstellung gemäß 2 nicht
sichtbaren Konturen dieser beiden Hinterflügelnieren 10, 11 gestrichelt
eingezeichnet.
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Zurückkommend
zu 1, ist erfindungsgemäß an dem Gehäusedeckel 6 ein
schaltbarer hydraulischer Volumenspeicher 19 angeordnet,
welcher über
ein Rohr 20, ein so genanntes Impulsrohr über die
räumlich
gesehen obere Hinterflügelniere 10 mit
dem Hinterflügelraum 15 des
Flügels 14 verbunden
ist. Da die Flügelzellenpumpe 1 in
dem dargestellten Ausführungsbeispiel als
doppelhubige Flügelzellenpumpe
mit „stehender" Anordnung ausgeführt ist,
ist es wichtig, dass der Volumenspeicher 19 auf die Flügel der
räumlich
gesehen oberen Arbeitstaktes der Flügelzellenpumpe wirkt, hier
also auf den eingezeichneten oberen Flügel 14. Gleichzeitig
verbindet diese Hinterflügelniere 10 den
Hinterflügelraum 15 fluidseitig
mit der Druckkammer 7 der Flügelzellenpumpe 1.
Hierzu mündet
das Impulsrohr 20 derart in die Hinterflügelniere 10,
dass einerseits die Strömungsverbindung
zwischen Volumenspeicher 19 und Hinterflügelniere 10 gesichert
ist, dass andererseits auch eine Strömungsverbindung zwischen Hinterflügelniere 10 und
Druckkammer 7 über
eine Drossel 20a gesichert ist. In dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
in diese Drossel 20a ein Spalt, der sich in axialer Richtung
gesehen neben dem Außendurchmesser
des Impulsrohr 20 im Gehäusedeckel 6 erstreckt
und sowohl in die Hinterflügelniere 10 als
auch in die Druckkammer 7 mündet. In einer anderen konstruktiven
Variante kann beispielsweise auch vorgesehen sein, dass die Drossel als
ein sich um das Impulsrohr herum erstreckender Ringspalt ausgebildet
ist. In noch einer anderen konstruktiven Variante kann beispielsweise
auch vorgesehen sein, dass das Impulsrohr des Volumenspeichers dicht
mit der oberen Hinterflügelniere
verbunden ist und gleichzeitig eine als Drossel funktionierende
Bohrung zwischen dieser oberen Hinterflügelniere und der Druckkammer
der Pumpe vorgesehen ist. Funktionswesentlich ist hierbei, dass
der Querschnitt dieser Drossel 20a so bemessen ist, dass
einerseits der Druckimpuls des Volumenspeichers 19 in den
damit beaufschlagten Hinterflügelräumen (in 1 Hinterflügelraum 15)
tatsächlich
auch als ein Druck umgesetzt werden kann, welcher die beaufschlagten
Flügel
(in 1 Hinterflügelraum 14)
radial nach außen
drückt,
dass andererseits ein volumenseitiges Nachladen des Zylinderraums 20 des
Volumenspeichers 19 aus der Druckkammer 7 über das Impulsrohr 20 sichergestellt
wird.
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Wenn
die Flügelzellenpumpe 1 im
Normalbetrieb Druckmedium fördert,
bewirkt die fluidseitige Verbindung des Hinterflügelraums 15 mit dem
Druckbe reich (Druckkammer 7, Drucknieren 4 und 5)
der Flügelzellenpumpe 1 also,
dass alle Flügel
(14, 16) der Flügelzellenpumpe 1 nicht
nur durch die rotationsbedingte Zentrifugalkraft an die Innenkontur 18a des
Kurvenrings 18 der Flügelzellenpumpe 1 gedrückt werden,
sondern auch durch den Pumpendruck. Die Drosselstelle 20a sorgt
dafür,
dass das dem Hinterflügelraum 15 über den
Volumenspeicher 19 impulsartig zugeführte Druckmedium nicht direkt ungehindert
in den Ansaugbereich der Flügelzellenpumpe 1 entweichen
kann. Auf diese impulsartige Druckzuführung zum Hinterflügelraum 15 wird
später noch
genauer eingegangen.
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In
dem in 1 dargestellten Auführungsbeispiel weist der Volumenspeicher 19 einen
Zylinder 21 auf, in welchem ein Kolben 22, belastet
durch eine Druckfeder 23, angeordnet und durch eine Arretier- bzw.
Haltevorrichtung 24 in einer durch die Druckfeder 23 vorgespannten
Position (entsprechend der zeichnerischen Darstellung) gehalten
ist. Der Zylinder 21 ist mit dem Druckmedium der Flügelzellenpumpe 1 gefüllt. Die
Befüllung
des Zylinders 21 erfolgt bei normalem Betrieb der Flügelzellenpumpe 1 automatisch
durch die fluidseitige Verbindung der Hinterflügelräume mit dem Druckbereich der
Pumpe 1, wie zuvor bereits erwähnt.
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Die
als Ausführungsbeispiel
dargestellte Flügelzellenpumpe 1 ist
vorzugsweise als Ölpumpe
für einen
nicht dargestellten Hydraulikkreislauf eines Automatgetriebes für ein Kraftfahrzeug
ausgebildet. Sie fördert
somit Drucköl,
welches unter anderem zur Druckbeaufschlagung von Schaltelementen
wie Kupplungen und Bremsen eines Automatgetriebes dient und die
Schaltung der einzelnen Gänge
bewirkt. Die Flügelzellenpumpe 1 arbeitet
in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Volumenspeicher 19 wie folgt.
Bei Stillstand der Pumpe 1, also beim Abschalten des Motors
des Kraftfahrzeuges steht auch die Pumpe 1, da sie über den
Motor des Kraftfahrzeuges angetrieben wird. Dabei fallen die räumlich gesehen oben
angeordneten Flügel
(in 1 Flügel 14) aufgrund
der Schwerkraft nach unten, d. h. die Dichtkante (in 1 Außenkante 14b)
liegt nicht mehr an der Innenfläche 18a des
Kurvenringes 18 an. Dies wiederum hat einen Kurzschluss
zwischen Saug- und Druckseite der Pumpe 1 zur Folge, weshalb
die Pumpe beim Start nicht den vollen Förderstrom erbringen würde. Um
dies zu vermeiden und um die „eingefallenen" Flügel sofort
beim Anlaufen der Pumpe mit ihren radial äußeren Dichtkanten zur Anlage
am Kurvenring 18 zu bringen, wird der Volumenspeicher 19 durch
Lösen der
Arretiervorrichtung 24 schlagartig entladen, d. h. das
im Zylinder 21 gespeicherte Druckmedium schießt über das
Impulsrohr 20 in die Hinterflügelräume der im räumlich gesehen
oberen Arbeitstakt der Pumpe 1 angeordneten Flügel (in 1 Hinterflügelraum 15)
und drückt
die „eingefallenen" Flügel (in 1 Flügel 14)
radial nach außen gegen
die Innenfläche 18a des
Kurvenrings 18. Ein nennenswerter Druckausgleich zwischen
Hinterflügelraum 15 und
Druckniere 4 findet in der kurzen Zeitspanne des Druckimpulses
nicht statt, da der Druckabfall zwischen diesen beiden Räumen 15, 3 ausreichend
hoch ist. Da somit beim Anlaufen der Pumpe 1, d. h. bei
Rotation des mit der Antriebswelle 2 verbundenen Rotors 13 sämtliche
Flügel
der Pumpe 1 an der Innenkontur 18a des Kurvenrings 18 anliegen,
kann die Pumpe 1 sofort, d. h. innerhalb der ersten Umdrehung
bereits die volle Förderleistung erbringen.
Damit können
beispielsweise die Druckzylinder von Schaltelementen des Automatgetriebes befüllt und
der erforderliche Druck aufgebaut werden. Damit ist zumindest ein
Gang des Automatgetriebes sofort schaltbar, und das Fahrzeug ist
fahrbereit, auch ohne eine elektrische Zusatzpumpe, die sonst erforderlich
wäre, um
in dem Automatgetriebe unmittelbar nach dem Anlauf des Antriebsmotors
den Kraftschluss sicherzustellen.
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Während des
normalen Betriebes der Pumpe 1 herrscht in den Hinterflügelräumen der
Pumpe 1 etwa der gleiche Betriebdruck wie in den Drucknieren 4, 5 und
der Druckkammer 7 der Pumpe 1. Damit kommt es über das
Impulsrohr 20 zu einem Befühlen des Volumenspeichers 19 mit
Druckmedium: Der Kolben 22 wird gegen die Kraft der Druckfeder 23 in seine
Ausganglage zurückgedrückt und
bei Erreichen der Endlage von der einschnappenden Arretiervorrichtung 24,
z. B. in Form von Krallen gehalten. Beim Abschalten der Pumpe 1 verbleibt
das Druckmedium im Zylinder 21 und wird bei erneutern Einschalten
der Pumpe 1 – wie
oben beschrieben – schlagartig
in den Hinterflügelraum 14 der
Pumpe 1 entleert.
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- 1
- Flügelzellenpumpe
- 2
- Antriebswelle
- 2a
- Stirnende
der Antriebswelle
- 3
- Gehäuse
- 4
- Druckniere
im Gehäuse
- 5
- Druckniere
im Gehäuse
- 6
- Gehäusedeckel
- 7
- Druckkammer
im Gehäusedeckel
- 8
- Fenster
der Druckkammer
- 9
- Fenster
der Druckkammer
- 10
- Hinterflügelniere
im Gehäusedeckel
- 11
- Hinterflügelniere
im Gehäusedeckel
- 12
- Saugfenster
im Gehäusedeckel
- 13
- Rotor
- 14
- Flügel
- 14a
- Flügelinnenkante
- 14b
- Flügelaußenkante
- 15
- Hinterflügelraum
- 16
- Flügel
- 16a
- Flügelinnenkante
- 16b
- Flügelaußenkante
- 17
- Hinterflügelraum
- 18
- Kurvenring
- 18a
- Innenfläche, Innenkontur
des Kurvenrings
- 19
- Volumenspeicher
- 20
- Impulsrohr
- 20a
- Drosselstelle
- 21
- Zylinder
- 22
- Kolben
- 23
- Druckfeder
- 24
- Halteeinrichtung
- 25
- Elektromagnet
- a
- Radialachse
- b
- Radialachse
- M
- Mittelpunkt;
Schnittpunkt der Radialachsen
- m
- Längsachse
der Antriebswelle