-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Reinigung eines umlaufenden
Transferbandes einer Maschine zur Herstellung und/oder Veredelung
einer Papier-, Karton-, oder anderen Faserstoffbahn, mit wenigstens
einer auf die Oberfläche
des Transferbandes einwirkenden Bürste, aufweisend eine Vielzahl
an Borsten.
-
Eine
Reinigungsvorrichtung zur Reinigung eines umlaufenden Bandes, insbesondere
Siebes einer Trockenpartie mit einer drehbaren Walzenbürste ist
aus der
DE-Al 102 16 612 bekannt.
-
In
der
WO-A2 2005/094403 ist
eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung eines Transferbandes zwischen
Pressenpartie und Trockenpartie beschrieben. Mittels traversierender
bzw. oszillierender Düsen
(Shower für
Chemikalien) und einer möglichen
Kombination mit gegen das Transferband angestellten Abstreifern
bzw. Schabern soll die notwendige Reinigungswirkung erzielt werden.
Lediglich in einem Satz ist angedeutet, dass eine Bürste (brush) Verwendung
finden kann.
-
Nachteilig
bei dieser Vorrichtung ist der Verbrauch an Wasser und Chemikalien,
sowie der Wartungsaufwand für
die Traversierung bzw. Oszillierung.
-
Erwähnt soll
sein, dass die heutigen Faserstoffbahnen aus Wirtschaftlichkeitsgründen in
großer Breite
von ca.10m und mehr gefertigt werden. Dementsprechend muss auch
die Breite des Transferbandes angepasst sein, wodurch sich der Aufwand
für die
Reinigung erhöht.
-
Es
wird auch bezweifelt, dass mit den genannten Lösungen vor allem klebrige Ablagerungen auf
dem Transferband zuverlässig
entfernt werden können.
Derartige Ablagerungen können
nämlich
im Pressfilz einer Pressenpartie zu einer Verschlechterung des Feuchtequerprofiles
und auf dem Transferband einer Presse außerdem zum Rupfen der Faserstoffbahn,
insbesondere Papierbahn, und in der Folge zu deren Abriss führen.
-
Es
ist daher Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Reinigungsvorrichtung
zur Reinigung eines umlaufenden Transferbandes schaffen, mit der
die Nachteile des Standes der Technik vermeidbar sind, vor allem
sollen klebrige Ablagerungen vom Transferband einer Pressenpartie
entfernbar sein.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die im Kennzeichen des Anspruches
1 genannten Merkmale gelöst.
-
Demgemäß ist vorgesehen,
dass die Bürste einen
um seine Achse rotierbaren, tellerförmigen Bürstenkopf aufweist. Dadurch
kann ganz gezielt auf besonders intensiv verschmutzte Flächen eingewirkt werden.
Ein weiterer Vorteil ist auch die leichte Wartung und Auswechselung
des Bürstenkopfes
einer solchen "Tellerbürste".
-
Die
Tellerbürste
bzw. der Bürstenkopf
rotiert, wie gesagt, um seine zur Oberfläche des laufenden Transferbandes
ausgerichtete Achse, wobei die Achse senkrecht oder in einem Winkel
bis zu 45° zum laufenden
Transferband ausgerichtet sein kann. Bei der angegebenen, leichten
Schrägstellung
ist die Reinigungswirkung noch intensiver.
-
Eine
derartig gestaltete Bürste
lässt sich
besonders vorteilhaft dem Transferband einer Pressenpartie zuordnen,
weil hier hartnäckige,
insbesondere klebrige Ablagerungen auf dem Transferband vorkommen,
die ohne die Erfindung kaum entfernbar sind und hier zu gravierenden
Nachteilen, wie Verschlechterung des Feuchtequerprofiles des Pressfilzes
oder zu Rupfeffekten auf einer Papierbahn und sogar zu Abrissen
führen.
-
Diese
genannten hartnäckigen
und klebrigen Ablagerungen resultieren, daraus, dass bei bestimmten
herzustellenden Papiersorten, insbesondere bei der Herstellung von
Kopierpapier, eine Hydrophobierung der herzustellenden Bahn durch
Masseleimung mit Bernsteinsäureanhydrid
(ASA) vorgenommen wird. Aufgrund der Reaktivität dieses Anhydrids kommt es
in wässriger
Säure zur
Hydrolyse und bei Anwesenheit von insbesondere Calciumionen zur Bildung
dieser klebrigen Ablagerungen innerhalb der Pressenpartie.
-
Diese
der Hydrolyseprodukte bzw. unerwünschten
Ablagerungen können
nun mit der erfindungsgemäßen Tellerbürste erstmalig
komplett, zumindest aber besser als bisher entfernt werden.
-
Von
den Borsten wiederum lassen sich die aufgenommenen Schmutzpartikel
bzw. auch die besagten Hydrolyseprodukte in einer separaten Reinigungsstation
entfernen. Dafür
ist gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform,
die wenigstens eine Tellerbürste
an das zu reinigende Transferband anschwenkbar und von diesem wieder
abschwenkbar gestaltet. Im abgeschwenkten Zustand (Service- bzw.
Warteposition) hat man die Möglichkeit
sehr einfach einen Wechsel des Bürstenkopfes
oder auch die beschriebene Reinigung der Borsten durchführen zu können.
-
Bevorzugt
ist daran gedacht, dass sich die Tellerbürste während der Reinigung des Transferbandes
im Wesentlichen über
die gesamte Breite des Transferbandes traversiert.
-
Bei
sehr breiten Maschinen, die oftmals über 10m breit sein können, ist
es sinnvoll, wenn mehrere neben oder hintereinander, jeweils nur über einen Teilbereich
der Breite und/oder der Länge
des Transferbandes traversierende und rotierende Bürsten angeordnet
sind. In ihrer Wirkung können
sie sich so optimal ergänzen
und wie schon beschrieben ganz gezielt auf bestimmte Verschmutzungsstellen
ausgerichtet werden.
-
Eine
zweckmäßige Ausbildung
besteht darin, dass wenigstens eine Bürste, bzw. Bürstenkopf eine
zentrische Nabe aufweist, durch die eine Reinigungsflüssigkeit,
beispielsweise Wasser und/oder Chemikalien zuführbar sind. Die Reinigungswirkung kann
dadurch noch verstärkt
werden.
-
Sehr
zweckmäßig ist
es, wenn die Walzenbürste
in Laufrichtung des Transferbandes gesehen, einer Spannwalze für das Transferband
nachgeordnet ist. Dadurch wird eine zusätzliche Unterstützung des
Transferbandes erreicht. Der Lauf des Transferbandes wird durch
diese einfache Maßnahme
stabiler gestaltet. Unter Umständen
kann sogar auf eine weitere sonst notwendig werdende Leitwalze verzichtet
werden, was eine weitere Aufwands- und Kostenminimierung darstellt.
-
Eine
weitere zweckmäßige Ausgestaltung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann darin bestehen, dass der Bürste
eine Auffangrinne für
vom Transferband abgelöste
Ablagerungen zugeordnet ist. Dadurch vermeidet man, dass die abgelösten Partikel
nicht an andere Stellen der Maschine gelangen und dort für Verunreinigungen
bzw. den Herstellungsprozess der Faserstoffbahn stören. Aus
der Auffangrinne lassen sich die Partikel leicht nach außen abführen.
-
Als
Material für
die Borsten der Tellerbürste kommen
Vliesstreifen oder auch Kunstfasern, beispielsweise Polyester (PE),
Polyvinyichlorid (PVC), Polypropylen (PP) in Frage.
-
Die
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist nicht nur auf ein Transferband einer Pressenpartie beschränkt, sondern
kann auch an anderen Bereichen einer Faserstoffbahn-Herstellungsmaschine
Einsatz finden.
-
Nachfolgend
soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden.
-
Es
zeigen:
-
1:
eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung
im Schnitt
-
2:
in einer schematischen Seitenansicht eine im Bereich einer Pressenpartie
eingesetzte Reinigungsvorrichtung bzw. Bürste gem. 1 In
den einzelnen Figuren sind gleiche Bauteile mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen.
-
Die
Reinigungsvorrichtung 1 dient zur Reinigung eines umlaufenden
Transferbandes 2 einer Maschine zur Herstellung und/oder
Veredelung einer Papier-, Karton-, oder anderen Faserstoffbahn 3.
-
Die
Vorrichtung 1 umfasst wenigstens eine auf die Oberfläche des
Transferbandes 2 einwirkende, um seine Achse A rotierende
Bürste 4,
die, wie 1 im Schnitt zeigt, einen tellerförmigen Bürstenkopf 5 mit
einer Vielzahl an in gleichmäßigen Abständen zueinander
eingelassenen Borsten 6 bzw. Büscheln an Borsten 6 aufweist.
Die Borsten bzw. Borstenbüschel 6 sind
gleichmäßig auf
einer Seite des tellerförmigen
kreisrunden Bürstenkopfes 5 verteilt
angeordnet und kontaktieren während
der Reinigung mit dieser Seite und einer gewissen Andruckkraft die Oberfläche des
Transferbandes 2.
-
Die
Bürste 4,
nachfolgend als Tellerbürste bezeichnet,
ist in einem Winkel a zwischen 45° und 90° gegen das
Transferband 2 anstellbar und damit in ihrer Wirkung beeinflussbar.
In 2 ist ein Winkel α von 90° gezeichnet.
-
Die
Tellerbürste 4 ist über eine
nicht dargestellten Mechanismus an das zu reinigende Transferband 2 anschwenkbar
und von diesem auch wieder abschwenkbar, was der senkrecht gezeichnete
Doppelpfeil andeuten soll.
-
Die
Borsten 6 der Tellerbürste 4 können aus Kunstfasern,
beispielsweise aus Polyester, Polyvinylchlorid, Polypropylen usw.
bestehen. Anstelle von mehr oder weniger harten Borsten können auch Streifen
aus Vliesstoff Verwendung finden.
-
Die
Bürste 4,
bzw. der Bürstenkopf 5 weist eine
zentrische Nabe 7 auf. Durch diese Nabe 7 ist eine
die Reinigungswirkung unterstützende
Reinigungsflüssigkeit 8,
beispielsweise Wasser und/oder Chemikalien zuführbar.
-
2 zeigt,
dass die Reinigungsvorrichtung 1 mit ihrer Tellerbürste 4 dem
Transferband 2 der einer Pressenpartie 9 einer
Herstellungsmaschine für die
Faserstoffbahn 3, insbesondere einer herzustellenden Kopierpapierbahn,
zugeordnet ist. Die Bürste 4 rotiert
um ihre eigene Achse 11, außerdem traversiert oder oszilliert
sie über
die Breite des Transferbandes hinweg, so dass die unerwünschten
Ablagerung, vor allem schwer lösbare
klebrige Ablagerungen, bestehend aus Hydrolyseprodukten einer am Beginn
des Herstellungsprozesses durchgeführten Masseleimung von der
Oberfläche
des Transferbandes 2 ganz gezielt entfernt werden können.
-
Man
erkennt in 2 die Faserstoffbahn 11, die
vom Transferband 2 gestützt
durch den Nipp N zwischen zwei Presswalzen 11 und 12 läuft. Das Transferband 2 bildet
eine Schlaufe und läuft
um einige Leitwalzen 13, die für die nötige Führung sorgen. Kurz über dem
Maschinenboden 14 ist zur Einstellung der Spannkraft (siehe
den eingezeichneten Doppelpfeil) eine Spannwalze 15 im
Inneren der Schlaufe angeordnet. Die Tellerbürste 4 ist in Laufrichtung
(L) des Transferbandes 2 gesehen, dieser Spannwalze 15 nachgeordnet.
Aufgrund dieser Gestaltung kann sogar auf eine weitere Leitwalze
verzichtet werden.
-
Der
Tellerbürste 4 ist
eine Auffangrinne 16 für vom
Transferband 2 abgelöste
Ablagerungen zugeordnet. Die Auffangrinne ist ebenso wie die Tellerbürste abschwenkbar
gestaltet und beispielsweise an die Tragkonstuktion 17 der
Herstellungsmaschine bzw. der Pressenpartie 9 befestigt.
-
Nicht
im Einzelnen dargestellt, sondern nur wieder mit einem gebogenen
Doppepfeil gekennzeichnet, ist in 2, dass
die Tellerbürste 4 an
das zu reinigende Transferband 2 anschwenkbar und von diesem
wieder zu Servicezwecken oder bei Stillstand der Maschine abschwenkbar
ist.
-
- 1
- Reinigungsvorrichtung
- 2
- Transferband
- 3
- Faserstoffbahn
- 4
- Bürste bzw.
Tellerbürste
- 5
- Bürstenkopf
- 6
- Borsten
- 7
- Nabe
- 8
- Reinigungsflüssigkeit
- 9
- Pressenpartie
- 10
- Achse
- 11
- Presswalze
- 12
- Presswalze
- 13
- Leitwalze
- 14
- Maschinenboden
- 15
- Spannwalze
- 16
- Auffangrinne
- 17
- Tragkonstruktion
- 18
- Reinigungsstation
- A
- Achse
- L
- Laufrichtung
- α
- Anstellwinkel