DE102006035955A1 - Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck - Google Patents

Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck Download PDF

Info

Publication number
DE102006035955A1
DE102006035955A1 DE200610035955 DE102006035955A DE102006035955A1 DE 102006035955 A1 DE102006035955 A1 DE 102006035955A1 DE 200610035955 DE200610035955 DE 200610035955 DE 102006035955 A DE102006035955 A DE 102006035955A DE 102006035955 A1 DE102006035955 A1 DE 102006035955A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
printing form
form according
functional layer
printing plate
rewritable printing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE200610035955
Other languages
English (en)
Inventor
Gunter Dr. Risse
Steven Flemming
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Koenig and Bauer AG
Original Assignee
Koenig and Bauer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Koenig and Bauer AG filed Critical Koenig and Bauer AG
Priority to DE200610035955 priority Critical patent/DE102006035955A1/de
Publication of DE102006035955A1 publication Critical patent/DE102006035955A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C1/00Forme preparation
    • B41C1/10Forme preparation for lithographic printing; Master sheets for transferring a lithographic image to the forme
    • B41C1/1041Forme preparation for lithographic printing; Master sheets for transferring a lithographic image to the forme by modification of the lithographic properties without removal or addition of material, e.g. by the mere generation of a lithographic pattern

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Catalysts (AREA)
  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)

Abstract

die Erfindung betrifft eine wiederbeschreibbare Druckform für den Offsetdruck, die zum Bebildern vorgesehen und für die Verwendung in Druckmaschinen bestimmt ist, wobei die Druckform eine Druckform-Basis und eine Funktionsschicht enthält. Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb eine wiederbeschreibbare Druckform, die mit hoher Effektivität gereinigt werden kann, um die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes dieser Druckform bei gleichzeitig sicher reproduzierbaren technischen Parametern zu gewährleisten. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die Funktionsschicht einen hydrophilen Charakter aufweist, einen oberhalb einer Schwellentemperatur katalytisch wirksamen Bestandteil enthält und eine flächendeckende monomolekulare Auflage aus mindestens einer die Oberfläche der Funktionsschicht hydrophobierenden organischen Verbindung aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine wiederbeschreibbare Druckform für den Offsetdruck, die zum Bebildern vorgesehen und für die Verwendung in Druckmaschinen bestimmt ist, wobei die Druckform eine Druckform-Basis und eine Funktionsschicht enthält.
  • Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Druckform.
  • Bei wiederverwendbaren Druckformen für den Offsetdruck, die digital beschrieben werden können, kann zwischen wiederbeschichtbaren Druckformen und wiederbeschreibbaren Druckformen unterschieden werden.
  • Bei wiederbeschreibbaren Druckformen auf Basis von Photokatalysatoren, wie zum Beispiel TiO2 wird das reversible Schalten der Benetzungseigenschaften ein und derselben Materialoberfläche genutzt, um farbabweisende und farbaufnehmende Bereiche zu erzeugen. Hierbei ist die Materialoberfläche mit einer Fremdsubstanz belegt, die lediglich eine molekulare Dimension aufweist.
  • Bekannt ist ein Prozess zur Herstellung einer photokatalytisch wirksamen amphiphilen Schicht, die durch Aufbringen eines Photokatalysators auf ein Substrat und durch Photoaktivierung dieser Schicht erzeugt wird ( US-Patent 5939194 ). Diese Schicht kann mittels UV-Bestrahlung in den hydrophilen Zustand überführt werden. Das Umschalten vom hydrophilen in den hydrophoben Zustand erfolgt durch Lagerung über einen Zeitraum von mehreren Tagen in der Dunkelheit. Bei Einsatz von TiO2 als Photokatalysator sind Randwinkel eines Wassertropfens auf dieser Schicht zwischen 0° und ca. 60 ° einstellbar. Der TiO2-Schicht kann vorteilhaft folgende Zusätze enthalten: Silber, Eisen, Kupfer und Platinmetalle. Nachteilig sind bei dieser schaltbaren Schicht die relativ geringe Hysterese von ca. 60° und insbesondere die lange Zeitdauer, die für den Schaltvorgang zwischen dem hydrophilen und dem hydrophoben Zustand nötig ist.
  • Im US-Patent 6318264 wird die Verwendung einer photokatalytisch wirksamen Schicht als schaltbare Schicht in einer Druckmaschine und einem damit realisierbaren Druckprozess vorgeschlagen. Dabei besteht die photokatalytisch wirksame Schicht vorteilhaft aus TiO2, die auch mit Fremdatomen dotiert sein kann oder aus anderen Oxiden der 4. Hauptgruppe des Periodensystems. Der hydrophobe Zustand wird bei diesen Schichten durch Lagern in dunkler, trockener Umgebung eingestellt. Das Umschalten in den hydrophilen Zustand erfolgt durch UV-Bestrahlung. Bei diesen Schichten wird im hydrophoben Zustand einen H2O-Randwinkel von ca. 70° erreicht.
  • Im US-Patent 6564713 wird eine Methode zur Herstellung und Wiederverwendung einer Druckplatte, die einen Photokatalysator enthält, beschrieben, wobei hydrophobe Bildpunkte auf der Druckplatte durch das Auftragen von organische Verbindungen enthaltenden Flüssigkeiten erzeugt werden. Der Einsatz der genannten organischen Verbindungen hat den Vorteil, dass im Vergleich zu reinen Photokatalysator-Oberflächen eine stärkere Hydrophobie erreicht werden kann. Die organischen Verbindungen können durch die Einstrahlung von Licht photokatalytisch oxidiert und von der Oberfläche der Druckplatte entfernt werden, wenn das Licht eine größere Energie besitzt als sie der Bandlücke des Photokatalysators entspricht. Das bedeutet, dass die Zersetzung der organischen Verbindung auf einer TiO2-Oberfläche durch UV-Licht mit einer Wellenlänge kürzer als 390 nm erfolgen kann. Durch die Zersetzung und Entfernung der auf der Druckplatte befindlichen organischen Verbindungen mittels der genannten hochenergetischen Strahlung werden die hydrophoben Bildpunkte von der Druckplatte entfernt und die Druckplatte auf diese Weise regeneriert.
  • Nachteilig an dem in US-Patent 6564713 beschriebenen Prozess ist die nicht ausreichende Geschwindigkeit der Entfernung der organischen Verbindungen von der Druckplatte mittels photokatalytischer Oxidation. Das ist gleichbedeutend mit einer nicht ausreichenden Geschwindigkeit des Umschaltens vom hydrophoben in den hydrophilen Zustand. Die Ursache für dieses Verhalten liegt darin, dass es sich bei der Oxidation von organischen Verbindungen an der Oberfläche von Photokatalysatoren um eine relativ komplizierte Reaktion unter Beteiligung mehrerer Moleküle handelt, bei dem auch der zeitabhängige Transport der Reaktionsteilnehmer über Diffusionsprozesse eine wichtige Rolle spielt. Bei dem im US-Patent 6564713 beschriebenen Prozess werden die auf der Druckplatte befindlichen organischen Verbindungen bei der Regenerierung der Druckplatte zu den Reaktionsprodukten Kohlendioxid und Wasser oxidiert. Das ist das Ergebnis eines photokatalytischen Oxidationsprozesses unter Mitwirkung von Hydroxylradikalen und Luftsauerstoff.
  • Es hat sich gezeigt, dass beim Einsatz von wiederbeschreibbaren Druckplatten auf Basis von photokatalytisch wirksamen Materialien Probleme durch eine unzureichende Reproduzierbarkeit der technischen Parameter der Druckplatte auftreten. Das betrifft starke Schwankungen der Schaltweite bei Wiederverwendungen der Druckplatte und das Auftreten von Geisterbildern. Ursache für diese Erscheinungen ist wahrscheinlich, dass die Bildinhalte dieser Druckplatten mittels UV-Strahlung nicht mit der notwendigen Effektivität gelöscht werden können. Das ist insbesondere bei leicht porösen Oberflächen der Fall, die zum Beispiel aus photokatalytisch wirksamen pulverförmigen oxidischen Materialien mittels Sinterprozesse hergestellt werden können. Bedingt durch die Porosität und das Vorhandensein von Vertiefungen bei diesen Schichten ist eine lokale Abschattung der UV-Bestrahlung nicht auszuschließen. Organische Verbindungen, die sich in Poren und Vertiefungen befinden, werden zunächst nicht oxidiert und kommen, insbesondere bei Erwärmung, nach und nach durch Diffusion auf die äußere Oberfläche der Druckplatte. Dort wird der Photokatalysator bei UV-Strahlung aktiviert und die Oxidation dieser Verbindungen kann stattfinden. Wenn die UV-Bestrahlung vor der vollständigen Vernichtung der organischen Verunreinigungen beendet wird, können verbleibende organische Verbindungen, die nachträglich aus Poren durch Diffusionsprozesse auf die äußere Druckplattenoberfläche wandern, einen störenden Einfluss auf die Funktion der Druckplatte ausüben.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb eine wiederbeschreibbare Druckform, die mit hoher Effektivität gereinigt werden kann, um die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes dieser Druckform bei gleichzeitig sicher reproduzierbaren technischen Parametern zu gewährleisten.
  • Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des 1. Anspruchs und durch ein Verfahren zum Herstellen einer derartigen Druckform mit den Merkmalen des 16. Anspruchs gelöst.
  • Die erfindungsgemäß beschichtete Druckform zeichnet sich an ihrer Oberfläche durch eine hohe katalytische Wirkung aus, wobei der Katalysator nach Zufuhr thermischer Energie oberhalb eines Schwellenwertes der Temperatur wirksam ist. Im Unterschied zu Photokatalysatoren, wie TiO2, ist keine gerichtete Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung notwendig, um den Katalysator wirksam werden zu lassen. Deshalb erfolgt die Wirkung dieses Katalysators auch innerhalb von Poren und Vertiefungen und ermöglicht eine sichere Reinigung der Druckformoberfläche einschließlich vorhandener Poren von adsorbierten organischen Materialien. Im Unterschied zu Druckformen auf Basis von Photokatalysatoren besteht bei der erfindungsgemäßen Druckform die Möglichkeit zur vollständigen und schnellen katalytischen Beseitigung von organischen Verbindungen auch bei einer gewissen Rauheit bzw. Porosität der Druckformoberfläche. Das ist möglich, weil die Druckformoberfläche durch ein Material gebildet wird, das bei erhöhter Temperatur als Oxidationskatalysator wirksam und damit geeignet ist, organische Materialien durch Oxidation zu beseitigen. Der katalytische Oxidationsprozess verläuft bei der erfindungsgemäßen Druckform an der gesamten katalytisch wirksamen Oberfläche, auch innerhalb von offenen Poren.
  • Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
  • Ein Blech aus zunderfestem Stahl oder aus Aluminium bildet die Basis für die Herstellung der erfindungsgemäßen Druckform. Dieses wird mittels Plasmaspritzen mit einer keramischen Schicht der Zusammensetzung TiO2/Al2O3 in einem Mischungsverhältnis von 60:40 versehen. Die mittlere Rautiefe der so erzeugten Oberfläche beträgt 15 μm.
  • Auf die keramische Oberfläche wird nun eine Funktionsschicht appliziert. Das geschieht, indem eine gleichmäßige Schicht einer Paste aufgebracht wird, die aus einem pulverförmigen, metalloxidischen Oxidationskatalysator mit einer spezifischen Oberfläche von 40 m2/g neben einem organischen Bindemittel (Hydropropylcellulose) Wasser enthält. Zur Realisierung einer besonders langen Standzeit der Druckform hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn dem Oxidationskatalysator weiterhin ein Anteil eines anorganischen Binders zugesetzt wird. Dazu sind zum Beispiel Fluoride, Silicate, pulverförmige Gläser, Boroxid oder Borste einsetzbar. Bei einem Zusatz von 50 % eines Silicates mit hoher Sinteraktivität wurden zum Beispiel feste Schichten mit guter katalytischer Wirkung erzielt.
  • Der Oxidationskatalysator enthält mindestens eines der Elemente Co, Cr, Fe, W, Ni, Mn, Mo, Cu, Zn, Sn, Ag, Cd, Hg, Pb, Si, B, Na, K, Al, Mg, In, V, Y, La, Nb, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Hf, Th, Gd, Rh, Pt, Pd oder Ir in Form von Metalloxiden.
  • In anderen Ausführungen der Erfindung kann der Oxidationskatalysator eine der folgenden Verbindungen enthalten: LaCoO3, LaMnO3, NaNbO3, KNbO3, LaFeO3, LaNiO3, LaCrO3, LaMn1-xCuxO3, LaMnxRhyO3. Es können auch Mischungen verwendet werden, die mindestens eine der oben genannten Verbindungen enthalten.
  • Bei diesen Oxidationskatalysatoren handelt es sich um Metalloxide, die überwiegend eine Perowskitstruktur oder eine Spinellstruktur aufweisen.
  • Die perowskitische Oxidationskatalysatoren sind Metallmischoxide mit der allgemeinen Summenformel ABO3, die eine dem CaTiO3 ähnliche Kristallstruktur aufweisen. Dabei ist A ein Kation aus der Gruppe der Seltenen Erden, Erdalkali- oder Alkalimetalle und B ein Kation der 3d-, 4d- oder 5d-Übergangsmetalle. Je nach Wertigkeit der beteiligten Metalle ergeben sich Strukturen vom Typ A + B5 + O3, A2 + B4 + O3 und A3 + B3 + O3. Einsetzbar sind auch substituierte Perowskite, bei denen die A- und/oder B-Ionen partiell durch andere Elemente ersetzt werden, so dass sich die allgemeinen Formeln AA'BO3, ABB'O3 bzw. AA'BB'O3 ergeben.
  • Andere für die erfindungsgemäße Anwendung geeignete Oxidationskatalysatoren mit einer Perowskitstruktur sind Metalloxide der Struktur ABO3, wobei A für Na, K, Ca, Sr, Ba, Ag, Cd, Hg, Pb, Bi, Y oder Seltenerdmetalle steht und unter B Ru4+ oder Pt-Metall-Kationen zu verstehen sind.
  • Zu den für die Verwendung vorgesehenen Oxidationskatalysatoren mit metalloxidischer Spinellstruktur gehören zum Beispiel Zinkaluminat mit einem Metall der Gruppen IIIB, IVB, VB, VIB, VIII, IB, VA und Seltenerdmetallen. Andere geeignete Spinelle sind beispielhaft CoxFeyO4 , MgxVyTizO4 , FexVyTizO4 , NixVyTizO4 , MnxVyTizO4 oder Vanadiumspinell mit Mn oder Si.
  • Vom Grundspinell MgAl2O4 lassen sich zahlreiche oxidische Spinelle der allgemeinen Formel AB2O4 durch Elementaustausch ableiten. Neben der normalen Spinellstruktur AB2O4 existiert auch die inverse Spinellstruktur B(AB)O4, bei der die Kationen teilweise ihre Plätze getauscht haben. Die A- und B-Plätze können von sehr verschiedenen Kationen besetzt sein. Je nach Wertigkeit der Elemente ergeben sich verschiedene Typen:
    Typ A B Beispiel
    AIIBIII 2O4 Mg, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Cd, Sn Al, Ga, In, V, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Rh, Ni MnMn2O4
    AIVBII 2O4 Ge, Sn Mg, Cu, Fe, Co, Si GeFe2O4
    AIVBI 2O4 Mo, W Na MoNa2O4
    AIIBIII 2O4 Fe, Co, Ni, Cr, Cu, Mg Fe, In, Al inverse Spinellstruktur, FeFe2O4
  • Weiterhin sind auch metalloxidische Oxidationskatalysatoren geeignet, die eine Ilmenitstruktur bzw. Pyrochlorstruktur oder eine Fluoritstruktur besitzen. Durch das Auftragen einer definierten Menge der beschriebenen Paste auf ein Substrat mit definierter Rauheit ergibt sich die gewünschte Rauheit der Schichtoberfläche. Die aufgebrachte Materialmenge wird so gewählt, dass sich eine mittlere Rautiefe der entstehenden Oberfläche von unterhalb 4μm einstellt.
  • Die Pastenschicht wird bei Raumtemperatur getrocknet. Das Stahlblech mit dem beschriebenen Schichtaufbau wird anschließend einer Wärmebehandlung bis 500°C zugeführt, bei der der organische Binder ausgebrannt wird. Anschließend wird die Oxidationskatalysatorschicht durch Kurzzeiterhitzen mittels Blitzlampe gesintert, wobei die Impulsdauer 20 ms beträgt und die Energiedichte der Lampenstrahlung bei 50 J/cm2 liegt.
  • Um eine anwendungsfähige schaltbare Schicht zu erhalten, muss die auf die oben beschriebene Weise hergestellte Druckform in einen hydrophoben Zustand versetzt werden.
  • Das erfolgt durch das Aufbringen von einer oder mehreren hydrophobierenden organischen Verbindungen. Diese bilden eine Schicht, die hinsichtlich ihrer Stärke eine monomolekulare Dimension aufweist.
  • Vorzugsweise werden als hydrophobierenden organischen Verbindungen Substanzen eingesetzt, die amphiphile Moleküle aufweisen, die einen polaren Teil besitzen. Dieser tritt mit der Oberfläche des Oxidationskatalysators auf eine solche Weise in Wechselwirkung, dass es zur Bildung von stabilen Adsorbaten kommt. Weiterhin weisen diese Moleküle einen Alkylrest auf, der wasserabweisende Eigenschaften besitzt.
  • Bei diesen Verbindungen kann es sich auch um hydrophob modifizierte Polymere (amphiphile Polymere oder Polymertenside) handeln.
  • Bei dem polaren Teil des amphiphilen Moleküls kann es sich vorteilhaft um eine Carbonylgruppe bzw. heteroanaloge Carbonylgruppe handeln. Heteroanaloge Carbonylverbindungen können so ausgebildet sein, dass der doppelt gebundene Sauerstoff durch ein Heteroatom, zum Beispiel Schwefel, ersetzt ist. Dabei handelt es sich um Verbindungen mit einer Thiocarbonylgruppe, wie in Thioaldehyden und Thioketonen, bzw. Thiocarbonsäuren und deren Abkömmlingen, wie Thiocarbonsäureamiden. Weiterhin kann die heteroanaloge Carbonylverbindung auch so ausgebildet sein, dass der Kohlenstoff der Carbonylgruppe durch ein Heteroatom, wie Schwefel, Phosphor oder Stickstoff, ersetzt ist. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Verbindungen mit einer Nitrosogruppe, einer Nitrogruppe, einer Sulfogruppe, oder einer Phosphonogruppe, wie zum Beispiel Phosphonsäuren und Phosphonsäureester.
  • In einer anderen Ausführung kann es sich bei den hydrophobierenden Verbindungen um Thiole, Disulfide oder Thioether handeln. Das sind Verbindungen, die sehr stabile Absorbate mit metallischen und oxidischen Oberflächen bilden können. Weiterhin sind Silane und Titanate geeignet, die wasserabweisende Alkylreste enthalten. Bei Einsatz von Silanen können Bindungen zwischen hydrophobierenden Molekülen und oxidischen Oberflächen durch Metall-Sauerstoff-Silizium-Brücken gebildet werden.
  • In die hydrophobierte Druckform kann nunmehr die Bildinformationen eingeschrieben werden, also der Bebilderungsvorgang erfolgen. Das geschieht durch bildpunktweises Umschalten der Druckformoberfläche vom hydrophoben in den hydrophilen Zustand.
  • Das Umschalten wird durch eine lokale Wärmeeinwirkung erreicht. Als lokale Wärmequellen kommen zum Beispiel IR-Laser oder elektrische Entladungen in Frage. Dabei wird die genannte hydrophobierende organische Verbindung durch Verdampfen von der Druckformoberfläche beseitigt und der hydrophile Charakter der Funktionsschicht wird an dieser Stelle wirksam. Dieser Prozess wird unterstützt durch die Oxidation der hydrophobierenden organischen Verbindungen durch den an der Druckplattenoberfläche befindlichen Oxidationskatalysator nach Erreichen eines charakterisierenden Temperatur-Schwellenwertes, wodurch der Abbau dieser Verbindungen und damit das Umschalten in den hydrophilen Zustand beschleunigt wird.
  • Für die Bebilderung wird die Druckform auf eine Belichtungstrommel aufgespannt. Es ist aber auch möglich, die Bebilderung innerhalb der Druckmaschine und unmittelbar vor dem Drucken zu vollziehen.
  • Nach dem Bebildern ist die Druckform bereit zum Drucken.
  • Anschließend wird die Druckform mit den üblichen Vorrichtungen und Mitteln gereinigt und neutralisiert. Dabei wird unter der Reinigung das Entfernen der Druckfarbe und unter Neutralisieren das Entfernen der noch vorhandenen hydrophobierenden organischen Verbindungen verstanden. Dabei bedeutet das Neutralisieren das Hydrophilieren der Oberfläche der Druckform, also das flächendeckende Hydrophilieren der Funktionsschicht. Dieser Vorgang erfolgt durch den Eintrag von Energie in Form von Wärme. Hierfür sind Infrarot-Lampen geeignet. Durch den Oxydationskatalysator wird der Neutralisierungsprozess beschleunigt und sicher gemacht werden.
  • Diese derart behandelte Druckform steht nunmehr für einen weiteren Zyklus zur Verfügung. Das heißt, diese Druckform wird wiederum durch Aufbringen einer hydrophobierenden organischen Verbindung in den hydrophoben Zustand versetzt und anschließend bebildert.

Claims (21)

  1. Wiederbeschreibbare Druckform für den Offsetdruck, die – zum Bebildern vorgesehen und – für die Verwendung in Druckmaschinen bestimmt ist, wobei – die Druckform eine Druckform-Basis und – eine Funktionsschicht enthält, dadurch gekennzeichnet, dass, – die Funktionsschicht einen hydrophilen Charakter aufweist, – einen oberhalb einer Schwellentemperatur katalytisch wirksamen Bestandteil enthält und – eine flächendeckende monomolekulare Auflage aus mindestens einer die Oberfläche der Funktionsschicht hydrophobierenden organischen Verbindung aufweist.
  2. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsschicht über eine keramische Schicht in der Zusammensetzung TiO2/Al2O3 auf der Druckform-Basis angeordnet ist.
  3. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als katalytisch wirksamen Bestandteil der Funktionsschicht mindestens ein Oxidationskatalysator eingesetzt wird.
  4. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Oxidationskatalysator um ein Metalloxid oder ein Metallmischoxid handelt.
  5. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxidationskatalysator mindestens eines der Elemente Co, Cr, Fe, W, Ni, Mn, Mo, Cu, Zn, Sn, Ag, Cd, Hg, Pb, Si, B, Na, K, Al, Mg, In, V, Y, La, Nb, Ce, Pr, Nd, Sm, Eu, Hf, Th, Gd, Rh, Pt, Pd oder Ir enthält.
  6. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Oxidationskatalysator um eine Verbindung oder eine Mischung handelt, die mindestens eine der folgenden Substanzen enthält: LaCoO3, LaMnO3, NaNbO3, KNbO3, LaFeO3, LaNiO3, LaCrO3, LaMn1-xCuxO3, LaMnxRhyO3.
  7. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxidationskatalysator eine perowskitische Struktur aufweist.
  8. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxidationskatalysator eine Spinellstruktur aufweist.
  9. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxidationskatalysator ein CoCr2O4-Spinell und/oder CoAlZnCr-Spinelle enthält.
  10. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Oxidationskatalysator Spinelle mit mindestens einem der Elemente Fe, Co, Ni, Mn, Cr, Cu, V enthält.
  11. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobierende organische Verbindung amphiphile Moleküle aufweisen, die einen polaren Teil besitzen, um mit der Oberfläche des Oxidkatalysator eine Bindung einzugehen.
  12. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobierende organische Verbindung amphiphile Moleküle aufweisen, die einen Alkylrest mit wasserabweisende Eigenschaften besitzen.
  13. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der hydrophobierenden organischen Verbindung um mindestens ein Silan oder Titanat handelt, welches einen Alkylrest mit wasserabweisende Eigenschaften besitzt.
  14. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsschicht einen anorganischen Binder enthält.
  15. Wiederbeschreibbare Druckform nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem anorganischen Binder um eines oder mehrere der folgenden Materialien handelt: Fluoride, Silicate, pulverförmige Gläser, Boroxid, Borate.
  16. Verfahren zum Herstellen einer wiederbeschreibbaren Druckform nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass – zur Bildung der Funktionsschicht auf die Oberfläche der Druckform-Basis direkt oder über eine Zwischenschicht der Oxidationskatalysator in Form eines Pulvers in einer flüssigen Phase aufgebracht, – die entstehende Schicht getrocknet, – durch Temperatureinwirkung unter Bildung einer hydrophilen Oberfläche verfestigt wird und – anschließend mindestens eine hydrophobierende organische Verbindung aufgebracht wird.
  17. Verfahren zum Herstellen einer wiederbeschreibbaren Druckform nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckform-Basis einen metallischen Charakter hat.
  18. Verfahren zum Herstellen einer wiederbeschreibbaren Druckform nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Oberfläche der Druckform-Basis durch Plasmaspritzen eine keramische Zwischenschicht aufgebracht wird.
  19. Verfahren zum Herstellen einer wiederbeschreibbaren Druckform nach Anspruch 16 oder 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht durch kurzzeitiges Erhitzen gesintert und damit verfestigt wird.
  20. Verfahren zum Herstellen einer wiederbeschreibbaren Druckform nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass das kurzzeitige Erhitzen durch eine Blitzlampe erfolgt.
  21. Verfahren zum Herstellen einer wiederbeschreibbaren Druckform nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die hydrophobierende organische Verbindung aufgesprüht wird.
DE200610035955 2006-08-02 2006-08-02 Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck Withdrawn DE102006035955A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610035955 DE102006035955A1 (de) 2006-08-02 2006-08-02 Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200610035955 DE102006035955A1 (de) 2006-08-02 2006-08-02 Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102006035955A1 true DE102006035955A1 (de) 2008-02-07

Family

ID=38884832

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200610035955 Withdrawn DE102006035955A1 (de) 2006-08-02 2006-08-02 Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102006035955A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017122202A1 (de) 2017-08-19 2019-02-21 Hescoat GmbH Wiederbeschreibbare Druckplatte

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6564713B2 (en) * 2000-05-31 2003-05-20 Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. Printing plate, method for producing printing plate, reusing method for printing plate, and printing machine
DE102005023871A1 (de) * 2005-05-24 2006-11-30 Leibnitz-Institut für neue Materialien Gemeinnützige GmbH Regenerierbare, strukturierte Platte mit Oxidationskatalysatoren

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US6564713B2 (en) * 2000-05-31 2003-05-20 Mitsubishi Heavy Industries, Ltd. Printing plate, method for producing printing plate, reusing method for printing plate, and printing machine
DE102005023871A1 (de) * 2005-05-24 2006-11-30 Leibnitz-Institut für neue Materialien Gemeinnützige GmbH Regenerierbare, strukturierte Platte mit Oxidationskatalysatoren

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102017122202A1 (de) 2017-08-19 2019-02-21 Hescoat GmbH Wiederbeschreibbare Druckplatte
WO2019038595A1 (de) 2017-08-19 2019-02-28 Hescoat GmbH Wiederbeschreibbare druckplatte

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3823732C2 (de) Katalysator zum Kracken von Ozon
EP0951355B1 (de) Verfahren zur herstellung eines katalytisch aktiven, stoffdurchlässigen verbundwerkstoffes
DE69818866T2 (de) Verwendung einer photokatalysatorzusammensetzung zur entfernung von schädlichen substanzen aus der luft
EP1375136B1 (de) Wiederverwendbare Druckform
DE2317560A1 (de) Katalytische vorrichtung und verfahren
DE60127800T2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Katalysators zur Entfernung von Dioxinen
DE2615352A1 (de) Stoffzusammensetzung mit katalytischer metallsubstanz auf metalloxid mit perowskitkristallstruktur und ihre herstellung
DE60014506T2 (de) Verfahren zur Entfernung von Organohalogenverbindungen
WO2004020362A1 (de) Keramische hohlfasern hergestellt aus nanoskaligen pulverteilchen
DD147146A5 (de) Verfahren zur umwandlung von kohlenmonoxid-,kohlenwasserstoff-und stickstoffoxidkomponenten
DE102006003145A1 (de) Reinigungszusammensetzung und Filter für ozonhaltiges Abgas
EP3819281A1 (de) Verwendung von titanverbindungen
DE602004002313T2 (de) Diamantelektrode für die Elektrolyse
DE10148072A1 (de) Keramikkatalysatorkörper, Keramikträger und ihre Herstellungsverfahren
WO1989005187A1 (en) Catalyst and process for producing it
EP4222797A1 (de) Herstellungsmethode von katalysatorbeschichteten membranen
DE102006035955A1 (de) Wiederbeschreibbare Durckform für den Offsetdruck
DE69917126T2 (de) Vorläufer für eine Flachdruckplatte sowie Verfahren zu deren Herstellung
DE10115435B4 (de) Verfahren zur Erzeugung eines Druckbilds und/oder zur Löschung eines Druckbilds einer Nassoffset-Druckform mit fofothermisch veränderbarem Material
DE19945847A1 (de) Druckform und Verfahren zum Ändern ihrer Benetzungseigenschaften
DE10114646A1 (de) Herstellung einer festhaftenden, wasserabweisenden Katalysatorschicht
DE102005021346A1 (de) Schaltbare Schicht und Verfahren zum Umschalten der Schicht
EP1254768A2 (de) Bebilderung und Löschung einer Druckform aus Polymermaterial mit Imid-Gruppen
DE10234441A1 (de) Keramischer Katalysatorkörper
EP2102134A1 (de) Zusammensetzung zur herstellung eines keramischen materials, enthaltend porenbildende nanopartikel

Legal Events

Date Code Title Description
OM8 Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law
R005 Application deemed withdrawn due to failure to request examination

Effective date: 20130803