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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Tracheostomiekanüle, bestehend
aus einer Außenkanüle und einer
darin einsetzbaren Innenkanüle.
Viele Patienten und Ärzte
bevorzugen derartige Tracheostomiekanülen mit Innenkanüle, die
schon seit längerem
in der Praxis gebraucht werden. Die Innenkanülen solcher zweilumigen Tracheostomiekanülen können problemlos
entnommen und ausgetauscht werden. Auf diese Weise können Verkrustungen
bzw. Verborkungen an der Kanülenwand
einfacher und leichter entfernt werden, da die Innenkanüle ohne Kontakt
mit der Oberfläche
der Trachea oder den Wänden
des Tracheostoma aus der Außenkanüle herausgenommen
und wieder eingeschoben werden kann und die Innenkanüle dann
außerhalb
des Körpers
gereinigt werden kann.
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Die
Reinigung von einlumigen Kanülen
(d.h. Tracheostomiekanülen
ohne Innenkanüle)
kann dagegen für
ungeübte
Patienten bzw. Pfleger ein Problem darstellen. Je nach Verunreinigung
kann es vorkommen, daß die
Kanüle
zwecks Reinigung entnommen werden muß, da eine Absaugung nicht
ausreichend ist und bei der im Tracheostoma verbleibenden Kanüle auch
nur schwierig und nur mit erheblichen Unannehmlichkeiten für den Patienten
möglich ist.
Die Entnahme der (einlumigen) Kanüle zwecks Reinigung kann jedoch
mit erheblichem Risiko verbunden sein. Da sich das Stoma in vielen
Fällen
nach Entnahme der Kanüle
zusammenzieht, kann es vorkommen, daß der Patient unter Atemnot
leidet. Die Wiedereinführung
einer Kanüle
in solch ein enges Stoma gestaltet sich in vielen Fällen als
sehr schwierig. Es droht Erstickungsgefahr.
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Die
Verwendung von zweilumigen Tracheostomiekanülen hat dagegen den Vorteil,
daß die
Reinigung der Innenkanüle
aus den oben genannten Gründen
wesentlich einfacher ist. Zusätzlich
besteht die Möglichkeit,
daß ein
Patient bei sogenannten „gefensterten" Sprechkanülen wahlweise
eine Innenkanüle
mit oder ohne Fenestrierung einsetzen und diese nach Belieben relativ
schnell und einfach austauschen kann. Eine ebenfalls mit Fenster
versehene Innenkanüle
ermöglicht
ihm zu sprechen. Die ungefensterte Innenkanüle bietet ihm dagegen Aspirationsschutz.
Die Außenkanüle einer
derartigen zweilumigen Sprechkanüle
weist dabei immer ein Fenster auf, welches im Inneren der Trachea
in der Regel nach oben hin (in Richtung Rachenraum) offen ist. Wahlweise
kann dort zusätzlich
noch ein Ventil oder eine einfache Klappe vorgesehen sein. Wenn
die Innenkanüle
an derselben Stelle ein Fenster hat, das mit der Außenkanüle in Überdeckung
gebracht worden ist, so kann der Patient beispielsweise das patientenferne
(proximale) Ende der Kanüle
durch ein Ventil oder durch Druck mit dem Finger verschließen, so
daß ausgeatmete
Luft dann durch die sich überdeckenden
Fenster und damit zum Kehlkopf gelangen kann, so daß der Patient
sprechen kann. Da bei Verwendung der zweilumigen Kanülen der
Austausch der Innenkanüle
sehr einfach vonstatten geht und auch vom Patienten selbst vorgenommen
werden kann, kann er also wahlweise Innenkanülen mit Fenstern durch Innenkanülen ohne
Fenster ersetzen, wobei Innenkanülen
ohne Fenster das Fenster der Außenkanüle weitgehend
dicht verschließen,
so daß Speisen,
Flüssigkeiten
oder sich ansammelnder Schleim nicht in das Innere der Kanüle eindringen können. Die
gefensterte Innenkanüle
wird also nur dann benutzt, wenn der Patient sprechen will. Die
gefensterte Innenkanüle
kann aber eventuell auch dauerhaft verwendet werden, wenn das Fenster
der Außenkanüle ein Ventil
aufweist, das nur Luft nach außen
treten läßt.
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Es
versteht sich, daß das "Fenster" in der Außenkanüle und ebenso
in der Innenkanüle
nicht jeweils eine einzige, fensterartige Öffnung sein muß, sondern
vielmehr auch aus einer Mehrzahl kleinerer und größerer Öffnungen
bestehen kann, die zweckmäßigerweise
jedoch auf einen gewissen Bereich beschränkt sind, der dann insgesamt
als "Fenster" oder auch als "Fensterbereich" bezeichnet wird.
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Allerdings
können
die anatomischen Verhältnisse
im Halsbereich individuell sehr stark variieren. Bei frisch durchgeführten Tracheostomien
sieht der Arzt in den meisten Fällen
erst anhand von bronchoskopischen bzw. Röntgenuntersuchungen, inwieweit die
verwendete Kanüle
für den
Patienten paßt.
Da sich die richtige Länge
nur sehr schwer im voraus feststellen läßt, kommt es häufig vor,
daß die
Fenestrierung von Sprechkanülen
nicht frei in der Trachea liegt, sondern an die Wand der Trachea
oder an das Gewebe angepreßt
wird. In diesen Fällen
kann die Luft nicht frei durch die Fenestrierung entweichen. D.h.,
der Patient kann nicht oder nur sehr schwer sprechen. In ungünstigen
Fällen
dringt die Luft durch die Fenestrierung in das Gewebe ein und es
kommt zur Ausbildung von Halsemphysemen. Außerdem kann es geschehen, daß auch bei
Verwendung einer Innenkanüle
ohne Fenster oder wenn die Fenster von Außen und Innenkanüle einander
nicht überlappen, durch
einen kleinen, verbleibenden Spalt zwischen Außen- und Innenkanüle am distalen
Ende Luft zwischen Außen-
und Innenkanüle
eindringt und über das
möglicherweise
nicht korrekt plazierte Fenster der Außenkanüle in das Umgebungsgewebe eindringt
und ein Halsemphysem verursacht.
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Neben
dieser Problematik kann es aufgrund von ungeeigneten Kanülenlängen zu
schwerwiegenden Problemen bei der Beatmung kommen.
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Wenn
der Arzt feststellt, daß die
Länge der eingesetzten
Kanüle
nicht ideal paßt,
bleibt ihm nichts anderes übrig,
als sie auszutauschen. Dies ist stets mit gewissem Risiko behaftet.
Sofern er weiterhin eine zweilumige Kanüle einsetzen möchte, hat
er in der Regel nicht viele Alternativen, dem Patienten eine ideal
passende Kanüle
zur Verfügung
zu stellen, da die Längenauswahl
an zweilumigen Tracheostomiekanülen
sehr beschränkt
ist. Zwar ist es üblich, daß Hersteller
von Tracheostomiekanülen
ihre Fabrikate mit unterschiedlichen Außen- und Innendurchmessern
anbieten. Bezüglich
unterschiedlicher Längen
gibt es jedoch nahezu keine Auswahl. Es gibt lediglich gewisse Unterschiede
zwischen den verschiedenen Fabrikaten und Herstellern. Wenn man
bedenkt, daß jeder
Kanülenwechsel
mit gewissen Risiken behaftet ist, so ist es kein befriedigender
Zustand, wenn ein Arzt nach der „Trial and Error" Methode eine passende
Kanüle
suchen muß.
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Das
Problem wird dadurch verstärkt,
daß sich
der Halsdurchmesser (genauer der Abstand von Halsoberfläche zur
Trachea) nach dem Eingriff aufgrund der verwendeten Therapie bzw.
Wundheilung erheblich ändern
kann. Das heißt,
es kann zum Beispiel aufgrund von neu auftretenden oder sich rückbildenden
Gewebeschwellungen vorkommen, daß eine Kanüle, die ursprünglich ideal
gepaßt
hat, nach einiger Zeit nicht mehr paßt.
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Gegenüber diesem
Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Tracheostomiekanüle
mit Außenkanüle und Innenkanüle zu schaffen,
mit welcher die Probleme unterschiedlicher Anatomien verschiedener
Patienten oder auch die zeitliche Variation der Anatomie bei einem
Patienten leicht behoben werden können.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die effektive
Länge der
Außenkanüle und/oder
der Innenkanüle
variabel ist.
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Mit
effektiver Länge
(bezüglich
der Außenkanüle) ist
dabei in erster Linie die Länge
des Abschnitts der Außenkanüle gemeint,
der durch das Tracheostoma in die Trachea hineinragt und insbesondere
der eventuell ein Fenster aufweisende Abschnitt. Der außerhalb
des Körpers
liegende Abschnitt der Außenkanüle wird
in diesem Sinn nicht als Teil der „effektiven Länge" angesehen. Durch
Veränderung
der Länge
des durch das Tracheostoma und in die Trachea hineinragenden Abschnitts
der Tracheostomiekanüle
kann diese den jeweiligen anatomischen Verhältnisses optimal angepaßt werden. insbesondere
kann die Länge
so eingestellt werden, daß ein
etwaiges Fenster an der Oberseite der Außenkanüle genau im Bereich der Trachea
mündet. Bezüglich der
Innenkanüle
soll mit "effektiver
Länge" in analoger Weise
ebenfalls der Abschnitt beschrieben werden, der sich von dem Schild
(der Außenkanüle) bis
zum distalen Ende der Innenkanüle
erstreckt. Ersatzweise könnte
man die effektive Länge der
Innenkanüle
auch von der proximalen Öffnung der
Außenkanüle bis zum
distalen Ende der Innenkanüle
messen. Eine Änderung
der effektiven Länge der
Innenkanüle
bedeutet also, die Innenkanüle
mehr oder weniger tief in die Außenkanüle einschieben zu können und
in jeder dieser Positionen fixieren zu können.
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Für diese
Einstellung der variablen effektiven Länge der Tracheostomiekanüle gibt
es verschiedene Möglichkeiten.
Zum einen kann die Außenkanüle einen
bei Bedarf dehnbaren Abschnitt aufweisen. Man wird dann in der Regel
eine Außenkanüle bzw. Tracheostomiekanüle wählen, deren
effektive Länge eher
zu kurz bzw. grenzwertig kurz ist, wobei diese effektive Länge durch
Dehnen des dehnbaren Abschnitts vergrößert wird, um auf diese Weise
die Lage der Kanüle
und insbesondere eines zum Sprechen vorgesehenen Fensters der Kanüle in der
Trachea zu optimieren.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist das proximale Ende der Außenkanüle beispielsweise
mit einem entlang der Kanüle
verschiebbaren und in unterschiedlichen axialen Positionen fixierbaren
Schild versehen. Ein solches Schild liegt im allgemeinen an dem
das Tracheostoma umgebenden Bereich des Halses eines Patienten an
und definiert damit auch die effektive Länge bzw. Position der Kanüle innerhalb
der Trachea. Durch Verschieben des Schildes entlang eines proximalen
Abschnitts der Tracheostomiekanüle
verändert
sich dann auch die effektive Länge
der Kanüle,
gemessen von dem Schild bzw. der Position des Schildes bis zum distalen
inneren Ende. Dabei werden die Begriffe „distal" und „proximal" aus der Sicht eines behandelnden Arztes
verwendet, d.h. das proximale Ende (auch als "Maschinenende" bezeichnet) der Tracheostomiekanüle liegt außerhalb
des Patientenkörpers
und des Tracheostomas während
das distale Ende (auch als "Patientenende" bezeichnet) im Inneren
der Trachea liegt.
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Bei
der zuletzt erwähnten
Ausführungsform ist
es zweckmäßig, wenn
das proximale Ende der Außenkanüle einen
konstanten Außendurchmesser
hat, obwohl eine Fixiervorrichtung des verschiebbaren Schildes vorzugsweise
einen gewissen Spielraum für den
Eingriff mit diesem proximalen Ende hat, insbesondere auch mit Außenkanülen, die
einen geringfügig
variierenden Außenumfang haben,
in Eingriff treten kann. Entsprechende Schilde haben zum Beispiel
eine Klemmvorrichtung, die die Außenkanüle von außen umfaßt und umklammert so daß das Schild
dadurch an einer gewünschten
Position fixiert wird. Derartige Klemmvorrichtungen sind im allgemeinen
für einen
gewissen Durchmesserbereich geeignet, so daß der Außendurchmesser des proximalen
Endabschnittes, auf welchem das Schild fixiert werden soll, innerhalb
eines solchen Durchmesserbereiches variieren darf, ohne die Klemmfunktion
der Schildhalterung zu beeinträchtigen.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Innenkanüle gegenüber der Außenkanüle drehbar, d.h. um die gemeinsame
Längsachse
relativ zur Außenkanüle drehbar
ist. Zwar verläuft
diese Achse im allgemeinen leicht gekrümmt über einen Radius in der Größenordnung
von einigen cm, wenn jedoch die Innenkanüle aus einem hinreichend flexiblen
Material hergestellt wird, ist es dennoch möglich, sie um diese gekrümmte Achse
zu drehen. Dies ermöglicht
insbesondere die Verwendung von mit Fenster versehenen Innenkanülen, bei
welchen die Innenkanüle
zum einen so verdreht werden kann, daß ihr Fenster auf der dem Fenster
der Außenkanüle gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist und somit beide Kanülenfenster geschlossen sind,
während
in einer anderen Drehposition, in welcher beispielsweise die beiden Fenster
von Innenkanüle
und Außenkanüle einander überlappen,
ein Sprechen für
den Patienten möglich ist,
indem er Atemluft durch diese einander mindestens teilweise überdeckenden
Fenster entweichen läßt.
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Zweckmäßig ist
es weiterhin, wenn die Innenkanüle,
konkret die Außenwand
der Innenkanüle und
die Innenwand der Außenkanüle leicht
konisch ausgebildet sind, zum Beispiel in der Weise, daß der Innendurchmesser
der Außenkanüle am distalen Ende
um 1 mm kleiner ist als am proximalen Ende, wobei die Innenkanüle den entsprechenden
Außendurchmesser
hat. Aufgrund dieser leichten Konizität des Innenlumens der Außenkanüle kann
die Innenkanüle
zur proximalen Seite hin leichter aus der Außenkanüle entfernt werden.
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In
der Praxis werden jedoch häufig
auch Außenkanülen mit
(über ihre
Länge hinweg)
konstantem Durchmesser verwendet, wobei auch die Innenkanüle einen
konstanten Durchmesser haben kann oder in umgekehrter Richtung,
d.h. zumindest auf der Innenseite mit einer konischen Verjüngung zum
proximalen Ende hin ausgebildet sein kann. Dies erleichtert für bestimmte
Ausführungsformen
die spritzgußtechnische
Herstellung.
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Besonders
zweckmäßig ist
es dabei, wenn der distale Endabschnitt des Lumens der Außenkanüle sich
unabhängig
von bzw. zusätzlich
zu einer vorhandenen oder nicht vorhandenen, generellen, sehr geringen
Gesamtkonizität
unter einem größeren Konuswinkel
verjüngt,
der, gegenüber
der Achse gemessen, mindestens 5° betragen
sollte und beispielsweise zwischen 5° und 30°, vorzugsweise 10°–15° betragen
kann. Dabei sollte das konisch verjüngte Ende der Außenkanüle so bemessen
sein, daß sein
kleinster Innendurchmesser etwas geringer ist als der Außendurchmesser
am distalen Ende der Innenkanüle,
damit die den kleinsten Innendurchmesser der Außenkanüle definierende, innere Abschlußkante der
Außenkanüle in einen
mehr oder weniger linienförmigen,
dichten Eingriff mit der Außenwand
der Innenkanüle
treten kann. Hierdurch wird ein unbeabsichtigtes Eindringen von
Atemluft in einen distalen Spalt zwischen Außen- und Innenkanüle sicher
verhindert. Die Länge
dieses sich konisch verjüngenden
Endabschnittes sollte dabei vorzugsweise zum Beispiel zwischen 0,5
und 30 mm betragen und die Verjüngung über diesen
Abschnitt ist vorzugsweise auf eine Durchmesserdifferenz von 0,1
bis 1,5 mm begrenzt. Es versteht sich weiterhin, daß die Wand
dieses Endabschnittes nicht exakt konisch sein muß sondern
im axialen Längsschnitt
auch konvex oder konkav gewölbt
oder stufenförmig
verjüngt sein
kann. Insbesondere kann eine Verjüngung am inneren distalen Ende
der Außenkanüle auch
durch einen ringförmig
umlaufenden Wulst mit einem abgerundeten Querschnitt gebildet werden,
der, ebenso wie die innere Kante einer konischen Verjüngung effektiv
einen integrierten Dichtungsring für den linienförmigen Eingriff
mit der Außenwand
der Innenkanüle bildet.
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Als
Alternative zu der konischen Verjüngung des inneren Endabschnittes
der Außenkanüle könnte auch
eine separate Dichtung zwischen Außenkanüle und Innenkanüle in dem
distalen Endabschnitt vorgesehen sein.
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Wie
bereits erwähnt,
ist eine Ausführungsform
der Erfindung besonders bevorzugt, bei welcher Innenkanüle und Außenkanüle je ein
Fenster aufweisen, wobei die beiden Fenster bei vollständig eingesetzter
Innenkanüle
in axialer Richtung mindestens überlappen.
Die Position der Fenster wird dabei abhängig von der Anatomie des Patienten
variiert, d.h. die effektive Länge
der Kanüle
wird nach Bedarf verändert.
Denkbar wäre
es auch, unterschiedliche (Außen-)Kanülen vorzusehen,
deren Fensterposition von Kanüle
zu Kanüle
variiert, so daß auf
jeden Fall eine Kanüle
für einen
konkreten Patienten geeignet ist, indem das Fenster dieser in das
Tracheostoma eingesetzten Kanüle
im Bereich der Trachea des Patienten liegt.
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Die
Fenster können
unterschiedliche Größen und
Formen haben und sie sollten in der bevorzugten Ausführungsform
ein Breitenmaß (gemessen
in Umfangsrichtung der Kanüle)
von etwa 4 bis 8 mm und in axialer Richtung ein Mindestmaß von etwa
8 mm haben. Wenn das Fenster aus mehreren Öffnungen bzw. einer Gruppe
kleinerer Öffnungen
besteht, kann die Gesamtfläche,
die von einer solchen Gruppe beansprucht wird, einschließlich der
verbleibenden Zwischenräume
auch deutlich größer sein,
sollte jedoch vorzugsweise immer so bemessen, sein, daß der gesamte
Fensterbereich ohne direkten Kontakt zu Körpergewebe in der Trachea frei
liegen kann, wobei die Summe der Öffnungsquerschnitte der Gruppe
von kleineren Öffnungen
größer sein
sollte als ein entsprechender Querschnitt einer einzelnen Fensteröffnung.
Die von einem Fenster beanspruchte Fläche sollte 2 cm2 möglichst
nicht überschreiten.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei
welcher das Fenster der Innenkanüle
axial länger
ausgebildet ist als das Fenster der Außenkanüle und beispielsweise eine
um mindestens 50% größere axiale
Länge hat.
Dies ermöglicht
es, bei Außenkanülen mit
gleichem Innendurchmesser, jedoch unterschiedlichen Fensterpositionen,
jeweils die gleiche Innenkanüle
zu verwenden, wobei das Fenster der Innenkanüle trotz der unterschiedlichen
Lagen der Fenster der Außenkanülen immer
vollständig oder
zumindest weitgehend mit dem Fenster der Außenkanüle überlappt und dieses letztlich
dasjenige effektive Fenster definiert, das zur Trachea hin offen ist.
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Wird
die Innenkanüle
dann gegenüber
der Position, in welcher die Fenster sich überdecken, um 180° um ihre
Achse verdreht, so wird das Fenster der Außenkanüle durch die dem Fenster der
Innenkanüle gegenüberliegende
Wand der Innenkanüle
verschlossen, und umgekehrt verschließt die dem Fenster der Außenkanüle gegenüberliegende
Wand der Außenkanüle das Fenster
der Innenkanüle.
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Zweckmäßigerweise
werden Innenkanülen und
Außenkanülen so aufeinander
abgestimmt, daß in
alten praktisch vorkommenden relativen axialen Positionen zwischen
Innenkanüle
und Außenkanüle die – bei entsprechend
gedrehter Innenkanüle – vorhandene Überlappungsfläche beider
Fenster mindestens eine Fläche
von 3 × 5
mm2, oder alternativ mindestens 10% der
freien Querschnittsfläche
des kleineren der beiden überlappenden
Fenster umfaßt.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausführungsform
der Erfindung, bei welcher die Innenkanüle in unterschiedlichen axialen
und Winkelpositionen relativ zur Außenkanüle einstellbar ist. Dies vergrößert nochmals
den Verwendungsbereich ein und derselben Innenkanüle für verschiedene
Außenkanülen, d.h.
für Außenkanülen mit
unterschiedlichen Fensterpositionen. Durch die axiale Verstellung
der Innenkanüle
wird die Lage des Fensters der Innenkanüle dann dem Fenster der Außenkanüle angepaßt. Besonders
bevorzugt ist es, wenn diese unterschiedlichen axialen Positionen
und Winkelpositionen der Innenkanüle in der Außenkanüle fixierbar
sind, wobei es im allgemeinen ausreicht, wenn entsprechende Halterungselemente
oder aber Außenkanüle und Innenkanüle als Ganzes
in ausreichendem Reibeingriff miteinander stehen, so daß sich die
Position der Innenkanüle
relativ zur Außenkanüle nicht
willkürlich bzw.
selbsttätig
verändert.
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In
einer Ausführungsform
ist beispielsweise vorgesehen, daß Außenkanüle und Innenkanüle über ein
Gewinde miteinander verbunden sind, so daß es von der Anzahl der relativen
Drehungen der Innenkanüle
relativ zu der Außenkanüle, wenn
diese in Gewindeeingriff miteinander stehen, abhängt, welche axiale Position
die Innenkanüle
einnimmt, wobei bei einer gewünschten
axialen Position, in welcher die Fenster von Außenkanüle und Innenkanüle eine maximale Überlappung
haben, noch immer eine relative Drehung der Innenkanüle gegenüber der
Außenkanüle um ±180° möglich ist,
um die beiden Fenster zu verschließen. Alternativ kann die axiale
Position der Innenkanüle
gegenüber
der Außenkanüle mit Hilfe
einer Überwurfmutter
eingestellt und fixiert werden.
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Die
axiale Verstellbarkeit der Innenkanüle kann man auch dafür verwenden,
die Sprachfunktion, konkret die Überlappung
der Fenster von Innen- und Außenkanüle ein-
und auszuschalten. Wenn die axiale Position der Innenkanüle an der
Außenkanüle beispielsweise
mit Hilfe eines Gewindes eingestellt wird, können die Fenster von Innen-
und Außenkanüle so ausgestaltet
werden, das de Überlappung
der Fenster innerhalb des axialen Einstellbereiches liegt. D.h.
in einer einstellbaren axialen Position der Innenkanüle relativ
zur Außenkanüle überlappen
die beiden Fensterbereiche nicht, während in einer anderen einstellbaren
Axialposition die Überlappung
der Fenster ausreicht, um die zum Sprechen erforderliche Atemluft
durch die Fenster in Richtung des Rachenraumes abzuleiten.
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Eine
weitere, bevorzugte Ausführungsform ist
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die Außenkanüle einen
ovalen oder ovalisierbaren distalen Endabschnitt aufweist, wobei
die Kanüle
auch über ihre
gesamte Länge
hinweg einen solchen Querschnitt haben kann, der in horizontaler
Richtung, d.h. quer zu den Trachealspangen ein größeres und senkrecht
zu den Trachealspangen ein kleineres Maß hat. Dies vermindert die
Gefahr eines Bruches der Trachealspangen beim Dilatieren und/oder
beim Einbringen der Außenkanüle in das
Tracheostoma, wobei die Kanüle
nach dem Einsetzen auch ohne weiteres wieder einen kreisrunden Querschnitt
annehmen kann
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Im
Folgenden werden noch einige Ausführungsformen und Varianten
der erfindungsgemäßen Tracheostomiekanüle beschrieben.
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Beispielsweise
könnte
am distalen Ende der Außenkanüle ein Anschlag
für das
distale Ende der Innenkanüle
vorgesehen sein. Dieser Anschlag sollte unabhängig und zusätzlich zu
einer etwaigen konischen Verjüngung
bzw. unabhängig
von einer umlaufenden zylindrischen Dichtung, wie sie beispielsweise
durch den minimalen Durchmesser bzw. die Kante des Dichtungskonus
gebildet wird, vorgesehen sein. Darüber hinaus könnte bei
einer solchen Ausführungsform
am proximalen Ende der Innenkanüle
ein Flansch vorgesehen sein und entsprechend könnte man an der Außenkanüle ein Gewinde
oder eine Art Bajonetteingriff vorsehen mit einer Überwurfmutter, die
in das Gewinde eingreift bzw. eine entsprechende Bajonettfassung
bzw. ein Bajonettgegenstück
bildet. Zweckmäßigerweise
ist mit Hilfe einer solchen Überwurfmutter
die axiale Position der Innenkanüle
relativ zur Außenkanüle einstellbar,
indem die Überwurfmutter
an dem Flansch der Innenkanüle
angreift und diese mehr oder weniger tief in die Außenkanüle hineinschiebt.
Wenn dabei das distale Ende der Innenkanüle mit dem Anschlag am distalen
Ende der Außenkanüle in Eingriff
tritt, wird eine Dehnungskraft zwischen dem proximalen und distalen
Ende der Außenkanüle ausgeübt, so daß ein Dehnungsabschnitt
der Außenkanüle, der
vorzugsweise im Bereich zwischen einem Fenster der Kanüle und dem
proximalen Ende liegt, ausgeübt
und über
diese Dehnung kann dann die Lage des Fensters genauer eingestellt
und fixiert werden. Wenn der Dehnungsabschnitt der Außenkanüle elastisch
dehnbar ist, ist diese Einstellung reversibel. Der betreffende Abschnitt
kann aber auch inelastisch dehnbar sein, so daß eine einmal vorgenommene
Dehnung nicht oder nur in geringem Maße wieder rückgängig zu machen ist.
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Anstelle
eines Fensters, welches in der Regel auf der zum Rachenraum hingewandten
Seite der Außenkanüle vorgesehen
ist, könnte
auf der gegenüberliegenden
Seite ein weiteres Fenster (welches wiederum aus einer Gruppe kleinerer
Fensteröffnungen
bestehen kann) vorgesehen sein. Im allgemeinen ist die Trachea deutlich
weiter als es dem Durchmesser der Außenkanüle entspricht, so daß bei Verwendung
einer solchen Kanüle
mit Fenstern auf beiden Seiten ein Patient auch dann sprechen kann, wenn
beispielsweise das obere Fenster an der Wand der Trachea anliegt,
was dann nahezu zwangsweise zur Folge hat, daß das gegenüberliegende Fenster frei ist,
wobei die Luft zum Sprechen auch durch das untere Fenster und an
der Kanüle
vorbei nach oben über
den Kehlkopf zum Rachenraum hin ausströmen kann.
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Die
Außenkanüle muß auch nicht
zwingend einen Cuff aufweisen. Ein Cuff wird insbesondere benötigt bei
der mechanischen Beatmung von Patienten, um zu verhindern, daß die durch
die Kanüle
in die Trachea gepumpte Luft aufgrund des Widerstandes in den Bronchien
und der Lunge, sondern an der Außenseite der Kanüle zurück in den
Rachenraum strömt
und dadurch nicht genug Sauerstoff in die Lunge gelangt. In vielen
Fällen,
insbesondere wenn der Patient aktiv atmet oder die maschinelle Beatmung
unterstützt
oder auch im Falle einer sehr engen Trachea wie z.B. bei Kindern
ist jedoch mitunter kein Cuff erforderlich. Der Cuff soll außerdem verhindern, daß Sekret
und sonstige Flüssigkeiten,
die sich möglicherweise
oberhalb des Cuffs in der Trachea ansammeln können, in die Bronchien bzw.
die Lunge des Patienten gelangen können.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zusätzlich
zu der Außenkanüle und der
Innenkanüle
eine dritte Zwischenkanüle
vorgesehen, die nur die Funktion eines Schiebers hat. Bei dieser
Ausführungsform
sind die Fenster von Außenkanüle und Innenkanüle dauerhaft
miteinander ausgerichtet und die dazwischenliegende Zwischenkanüle ist entweder
axial beweglich oder drehbeweglich, und kann wahlweise den Durchgang zwischen
dem Fenster der Innenkanüle
und dem der Außenkanüle freigeben
oder blockieren. Beispielsweise könnte die Zwischenkanüle eine
drehbare Hülse
sein, welche auf zwei gegenüberliegenden
Seiten zwei Fenster hat, die in etwa die axiale Lage und auch die
Größe der Fenster
von Außen-
und Innenkanüle
haben, so daß in
einer Orientierung mindestens eines der Fenster dieser Hülsen mit
den Fenstern von Außen-
und Innenkanüle
ausgerichtet ist, so daß Luft
durch die Fensteröffnungen
hindurchströmen
kann, während
in einer um 90° verdrehten
Position die zwischen den Fensteröffnungen liegenden Wandabschnitte
der Zwischenhülse
den Durchgang zwischen dem Fenster der Innenkanüle und dem der Außenkanüle blockieren.
Eine solche Zwischenhülse muß sich nicht über die
volle Länge
von Außenkanüle und Innenkanüle erstrecken,
sondern es würde
vielmehr ausreichen, wenn eine solche Zwischenka nüle bis über die
Position der Fenster der Außen-
oder Innenkanüle
hinausragt. Eine solche Zwischenkanüle läßt sich, da sie über einen
entsprechend kurzen Abschnitt weniger stark gekrümmt ist, leichter um ihre Achse
drehen als eine Innenkanüle,
die sich in gekrümmter
bzw. gebogener Form über
die gesamte Länge
der Außenkanüle erstreckt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das Schild, welches durch Anlage am Hals des
Patienten die Position der Außenkanüle in der
Trachea festlegt, auf seiner dem Patienten zugewandten Seite ein
fluidgefülltes
Kissen auf, das beispielsweise getrennt aufblasbar und auch wieder
entlüftbar
ist. Ein solches Kissen kann den Tragekomfort erhöhen, wobei
durch Änderung der
in dem Kissen enthaltenen Menge an Fluid, d.h. durch weiteres Aufpumpen
und/oder Entleeren zusätzlich
auch die Position des Schildes bezüglich des Halses des Patienten
verändert
und auch dauerhaft eingestellt werden kann, um auf diese Weise die
Position der Kanüle
in der Trachea zu beeinflussen, beispielsweise, um das Fenster der
Außenkanüle in eine gewünschte,
korrekte Lage in der Trachea zu bringen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung werden deutlich anhand der folgenden Beschreibung einer
bevorzugten Ausführungsform
und der dazugehörigen
Figuren. Es zeigen:
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1 schematisch
eine erfindungsgemäße Außenkanüle mit Schild,
Cuff und Kontrollballon
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2 eine
entsprechende Innenkanüle
mit einem Außengewinde
an ihrem proximalen Ende, und
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3 Außen- und
Innenkanüle
in zusammengesetztem Zustand
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4 eine
Außenkanüle mit zwei
gegenüberliegend
angeordneten Fenstern
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5 und 6 eine
Ausführungsform
einer Außenkanüle mit ihrem
distalen Ende im Längsschnitt
und mit einer eingesetzten Innenkanüle in zwei verschiedenen axialen
Positionen.
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7 den
distalen Endabschnitt einer Außenkanüle mit eingesetzter
Innenkanüle
in einer alternativen Ausführungsform
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In 1 erkennt
man die insgesamt mit 1 bezeichnete Außenkanüle in Form eines gekrümmten Rohres,
welches an seinem freien proximalen Ende ein verschiebbares und
vorzugsweise um zwei Achsen schwenkbares Schild 4 aufweist,
welches zur Anlage an die ein Tracheostoma umgebende Halsoberfläche eines
Patienten vorgesehen ist. An dem distalen Ende der Tracheostomiekanüle 1 erkennt
man einen Cuff 6, der über
einen Ballon 7 und einen durch die Wand oder außen auf
der Wand verlaufenden Füllschlauch 8 auf
einen leichten Überdruck
von typischerweise etwa 20 mbar aufpumpbar ist und sich dabei an
die Innenwand der Trachea des Patienten anlegt, nachdem die Tracheostomiekanüle 1 durch ein
entsprechendes Tracheostoma in die Trachea eingeführt worden
ist.
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Die
Außenkanüle 1 weist
außerdem
noch ein Fenster 5 auf, welches durch mehrere kleine Öffnungen
gebildet wird, wobei die Summe der Öffnungsquerschnitte der einzelnen Öffnungen
des Fensters 5 größer sein
sollte als der Innenquerschnitt der Außenkanüle. Alternativ könnte, wie
auch bei der Innenkanüle
in 2 erkennbar, eine einzelne, ovale Fensteröffnung vorgesehen
sein, deren Maß in
Umfangsrichtung typischerweise etwa 5 bis 6 mm und in axialer Richtung
typischerweise etwa 10 bis 15 mm beträgt, wobei selbstverständlich auch
andere Maße und
insbesondere auch andere Formen solcher Fenster möglich sind.
Das Fenster 5 könnte
auch eine Ventilklappe oder einen Ventilschlauch oder dergleichen
aufweisen, die lediglich ein Ausströmen von Luft aus der Tracheostomiekanüle 1 durch
das Fenster 5 in die Trachea ermöglichen, jedoch keine Strömung in
umgekehrter Richtung zulassen bzw. diese Strömung in umgekehrter Richtung
zumindest stark behindern oder dämpfen.
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Ein
umlaufender Abschnitt 3 der Tracheostomiekanüle 1,
der hier in Form eines mit stärkeren
Linien umrissenen, schwarzen Rechtecks dargestellt ist, ist ein
dehnbarer Bereich, dessen Länge
beispielsweise bis auf das Doppelte der dargestellten axialen Länge ausgedehnt
werden kann. Außerdem ist
in der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung das Schild 4 verschiebbar auf dem proximalen Ende
der Tracheostomiekanüle 1 befestigt.
Beides ermöglicht
es, zumindest das distale Ende der Tracheostomiekanüle 1,
welches das Fenster 5 aufweist, in der Trachea und am Übergang
von der Trachea in das Tracheostoma so weit zu verschieben, daß das Fenster
vollständig
innerhalb des Bereichs der Trachea, und zwar kurz vor dem Tracheostoma liegt,
so daß das
Fenster 5 im wesentlichen keine Wandberührung hat, sondern in den nach
oben offenen Bereich der Trachea mündet. Beim Einsetzen der Tracheostomiekanüle 1 kann
diese Lage des Fensters 5 mit Hilfe eines Bronchoskops
oder dergleichen kontrolliert und überwacht werden, wobei gegebenenfalls
der Bereich 3 etwas gedehnt und/oder das Schild 4 in
axialer Richtung etwas verschoben und neu fixiert wird.
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Auch
wenn der dehnbare Bereich 3 je nach Ausführungsform
möglicherweise
nur ein einziges Mal (inelastisch) gedehnt werden kann, bietet das verschiebbare
Schild 4 immer noch die Möglichkeit, etwaige anatomische
Veränderungen,
die zum Beispiel im Verlauf eines Heilungsprozesses des Tracheostomas
auftreten können,
zu kompensieren, so daß das
Fenster 5 seine optimale Lage behält.
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Das
Schild 4 ist um eine Achse 14 verschwenkbar an
einem Ring 2 befestigt, welcher seinerseits um eine zu
der Achse 14 senkrechte Achse 15 bezüglich der
Außenkanüle 1 verschwenkbar
ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Ring 2 in axialer Richtung, vorzugsweise gegen
elastische Rückstellkräfte, verschiebbar,
Beispielsweise sind zwei die Achse 15 definierende und
sich von gegenüberliegenden
Innenseiten des Ringes 2 einwärts erstreckende Achsstutzen
(hier nicht erkennbar) in zwei Nuten oder Schienen am proximalen
Endabschnitt der Außenkanüle 1 geführt. Vorzugsweise ist
der Ring 2 bzw. sind dessen Achsstutzen in dieser Schiene
elastisch gehalten, so daß der
Ring sich unter Überwindung
elastischer Rückstellkräfte in axialer Richtung
der Außenkanüle 1 um
einige Millimeter vor- oder zurückbewegen
kann. Insgesamt sollte das Bewegungsspiel des Ringes 2 in
einer bevorzugten Ausführungsform
+/–5 mm
betragen.
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In 2 erkennt
man eine entsprechende Innenkanüle 10,
deren Außendurchmesser
auf den Innendurchmesser der Außenkanüle 1 abgestimmt
ist und die dementsprechend in die Außenkanüle eingesetzt werden kann.
Die Innenkanüle 10 ist
zwar weitgehend formstabil, insbesondere was ihren Öffnungsquerschnitt
bzw. das innere Lumen angeht, ist jedoch ansonsten vorzugsweise
flexibel und gut biegsam. Dies bedeutet, daß die Innenkanüle auch
in ihrem in die Außenkanüle eingesetzten
Zustand relativ zu der Außenkanüle 1,
die demgegenüber
vergleichsweise steif ist, um ihre Längsachse gedreht werden kann,
so daß auch
die Position des Fensters 6 in der Innenkanüle in Umfangsrichtung
relativ zu dem Fenster 5 der Außenkanüle einstellbar ist. Außerdem hat
das Fenster 9 der Innenkanüle eine größere axiale Länge als
das Fenster 5 bzw. die Gruppe 5 der Fensteröffnungen
der Außenkanüle, was
im Ergebnis dazu führt,
daß ein
und dieselbe Innenkanüle 10 für verschiedene
Außenkanülen verwendbar
ist oder auch für
ein und dieselbe Außenkanüle verwendbar
ist, unabhängig
davon, ob die Außenkanüle in dem
Dehnungsbereich um einige Millimeter, beispielsweise um 5 bis 10
mm, gedehnt wurde.
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Ohne
daß dies
in den Zeichnungen erkennbar ist, sind Außenkanüle 1 und Innenkanüle 10 leicht konisch
ausgebildet, d.h. konkret verläuft
die Innenwand der Außenkanüle bei diesem
Ausführungsbeispiel
vom proximalen zum distalen Ende hin leicht konisch verjüngt und
entsprechend verjüngt
sich auch der Außendurchmesser
der Innenkanüle
vom proximalen zum distalen Ende hin oder, im Falle der Innenkanüle, aus
spritzgußtechnischen
Gründen
umgekehrt. Diese Durchmesseränderung
beträgt
aber über
die Länge
der gesamten Innen- bzw. Außenkanüle im allgemeinen
nicht mehr als maximal 1 mm, so daß die Innenkanüle auch
in Ihrem vollständig
in die Außenkanüle eingesetzten
Zustand noch ein gewisses axiales Spiel von zum Beispiel 5 mm in
beiden Richtungen hat. Wie bereits erwähnt, könnten eine oder beide Kanülen über ihre
Länge hinweg
auch einen konstanten Durchmesser bzw. Querschnitt haben. Erkennbar
ist allerdings eine zusätzlich,
deutlich konische Ausbildung des distalen inneren Endabschnittes
der Außenkanüle auf einen
minimalen Durchmesser, der geringfügig kleiner ist als der Außendurchmesser
des distalen Endes der Innenkanüle,
das dadurch mit der innere Endkante des konisch verjüngten Endabschnittes
der Außenkanüle in dichtenden
Eingriff treten kann, wenn die Innenkanüle in diesen Endabschnitt der
Außenkanüle hineingeschoben
bzw. hindurch geschoben wird. Eventuell wird eine dichtender Eingriff
auch bereits dann erricht, wenn die vordere äußere Kante der Innenkanüle mit der
konische Innenfläche
des Endab schnittes der Außenkanüle in Kontakt
tritt, ohne daß die
Innenkanüle
den Bereich des kleinsten Durchmessers (die innere Endkante) dieses
konischen Endabschnittes erreicht.
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Bei
der hier dargestellten Ausführungsform hat
die Innenkanüle
an ihrem proximalen Ende ein Außengewinde 11,
welches mit einem entsprechenden, in den Figuren nicht erkennbaren,
Innengewinde am proximalen Ende der Außenkanüle 1 in Eingriff tritt
und dementsprechend aufgrund der Anzahl entsprechender Umdrehungen
der Innenkanüle 10 gegenüber der
Außenkanüle 1 die
Veränderung
der axialen Position der Innenkanüle 10 relativ zur
Außenkanüle 1 ermöglicht.
Dabei kann die Innenkanüle, wenn
die beiden Fenster 5, 9 zur Überdeckung gebracht worden
sind, noch immer um weitere 180° vor- oder
zurückgedreht
werden, um das Fenster 9 auf die dem Fenster 5 gegenüberliegende
Seite der Achse zu bringen und damit beide Fenster zu verschließen, wobei
die damit verbundene geringe axiale Verschiebung der Innenkanüle zur Außenkanüle um die
halbe Gewindeganghöhe
ohne Bedeutung ist. Alternativ kann die Innenkanüle proximal einen Endflansch
aufweisen, der durch eine Überwurfmutter,
die in einen Gewindeabschnitt der Außenkanüle eingreift, axial fixierbar
bzw. einstellbar ist,
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In 3 sind
die Außenkanüle 1 und
die Innenkanüle 10 in
einem zusammengesetzten Zustand erkennbar. Wenn die beiden Fenster
zur Überdeckung
gebracht sind, kann der Patient mit Hilfe der durch die Fenster
ausgestoßenen
Atemluft sprechen, wenn das proximale Ende der Kanülen 1, 10 entweder
durch ein Ventil oder durch Auflage eines Fingers oder sonstigen
Stopfens verschlossen wird.
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Wesentlich
für die
vorliegende Erfindung ist demnach, daß, um die erforderliche Anzahl
verschiedener Kanülen
so gering wie möglich
zu halten und dennoch eine optimale Anpassung an unterschiedliche
Verhältnisse
bei Patienten vornehmen zu können,
die effektive Länge
der Außenkanüle, d.h.
das Maß zwischen
Schild und distalem Ende oder, auf bevorzugte Ausführungsformen
bezogen, das Maß zwischen
Schild und Position eines Fensters 5, variabel ist. Für die Anpassung
der Innenkanüle
gibt es unterschiedliche Möglichkeiten,
wie zum Beispiel die axiale Verstellung der Innenkanüle innerhalb
der Außenkanüle und die
Vergrößerung des
Fensters der Innenkanüle
gegenüber
dem Fenster der Außenkanüle, so daß ein und
dieselbe Innenkanüle
für unterschiedliche
Außenkanülen oder
auch für
in ihrer Länge
variabel eingestellte Außenkanülen verwendet werden
kann.
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Zweckmäßigerweise
ist die Länge
der Innenkanüle 10 geringfügig größer als
die Länge
der Außenkanüle, so daß, wie auch
immer die Innenkanüle mit
ihrem Fenster 9 relativ zu dem Fenster 5 eingestellt
wird, das distale Ende der Innenkanüle ein kleines Stück weit
aus dem distalen Ende der Außenkanüle herausragt
oder zumindest bündig
mit diesem abschließt.
Dies stellt einen dichten Eingriff zwischen Innen- und Außenkanüle an deren
verjüngten
Ende sicher. Außerdem
vermeidet man dadurch irgendwelche Verkrustungen oder Anbackungen
auf der Innenseite des distalen En des der Außenkanüle, wohingegen jegliche Verkrustungen
oder Anbackungen an der Innenfläche
der Innenkanüle
leicht entfernt werden können,
indem die Innenkanüle
aus der Außenkanüle herausgezogen
und extrakorporal gereinigt wird. Dabei kann die Innenkanüle auch
kurzzeitig durch eine weitere Innenkanüle (mit oder ohne Fenster)
ersetzt werden.
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In 4 erkennt
man eine weitere Ausführungsform
einer Außenkanüle 1', welche neben
einem Fenster 5 auf der konvexen Seite des von der Außenkanüle 1' gebildeten
Bogens auch auf der konkaven Seite dieses Bogens ein Fenster 5' aufweist, wobei
die Fenster 5, 5' in
beiden Fällen
aus mehreren kleineren Fensteröffnungen
bestehen.
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Dies
stellt sicher, daß selbst
dann, wenn beispielsweise die Öffnungen
des Fensters 5 vollständig oder
fast vollständig
an der Wand der Trachea anliegen, die Fensteröffnungen des gegenüberliegenden Fensters 5' mit hoher Wahrscheinlichkeit
freiliegen, so daß Atemluft
zum Sprechen aus den Öffnungen des
Fensters 5' ausströmen und
durch die Trachea nach oben an der Außenkanüle 1' vorbei über den Kehlkopf zum Rachenraum
strömen
kann, so daß der Patient,
der eine solche Kanüle
trägt,
sprechen kann. Ebenso könnten
die Fenster aber auch um nur 90° oder
einen anderen Winkel in Umfangsrichtung versetzt sein, um die Wahrscheinlichkeit
zu erhöhen, daß mindestens
eines dieser Fenster in der Trachea freiliegt. Die 5 und 6 zeigen
weitere Details bevorzugter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung. In den 5 und 6 sind
Abschnitte einer Kanüle 1'' in unterschiedlichen Zuständen dargestellt.
Weiterhin erkennt man eine Innenkanüle 10, die in 5 teilweise
und in 6 vollständig
in die entsprechende Außenkanüle 1'' eingeführt ist. Im Abstand von dem
unteren, distalen Ende der Außenkanüle 1'' erkennt man die bereits in 1 beschriebenen,
dehnbaren Bereiche 3, die hier zwar in der Nähe des distalen
Endabschnittes dargestellt sind, im Prinzip jedoch an einer beliebigen
Stelle der Außenkanüle auch
nahe am proximalen Endabschnitt (jedoch distal bezüglich des
das Schild 4 tragenden Ringes 2) angeordnet sein
könnten.
In diesem Fall weist die Außenkanüle 1'' keinen Cuff auf, der aber, ebenso
wie in 1 dargestellt, auch trotz eines dehnbaren Bereiches 3 vorhanden
sein könnte.
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In 5 erkennt
man außerdem
einen konisch verjüngten
Dichtungsabschnitt 12 auf der Innenseite der Außenkanüle 1'' kurz vor dem distalen Ende der
Außenkanüle 1''. Des weiteren ist das distale
Ende der Außenkanüle 1 mit
einem radial einwärts
ragenden Flansch 13 versehen, der hier allerdings übertrieben
groß dargestellt
ist und der auch durch einzelne, radial einwärts ragende Stege oder auch
sich kreuzende Stege ersetzt werden könnte. Wird die Innenkanüle 10' vollständig in
die Außenkanüle 1'' eingeschoben, so gleiten die vorderen
Kanten des distalen Endes der Innenkanüle 10 auf die oberen
Flächen
des Dichtungskonus 12 auf, wobei die elastische Spitze
bzw. Kante dieses umlaufenden Dichtungskonus radial nach außen gedrängt wird und
schließlich
mit der Außenwand
des Innenkonus 10 in dichtendem Eingriff steht. Dabei entsteht
eine linienförmig
umlaufende Dichtung mit relativ großem spezifischem Flächendruck.
Wenn das distale Ende der Innenkanüle 10 an den Endflansch 13 der
Außenkanüle 1'' anschlägt, kann durch fortgesetztes
Hineinschieben der Innenkanüle 10 in
die Außenkanüle 1'' unter Festhalten des proximalen
Endes der Außenkanüle 1'' der dehnbare Abschnitt 3 gedehnt
werden, wie man dies anhand der unterschiedlichen axialen Längen der
Abschnitte 3 in den 5 und 6 erkennt.
Dies ermöglicht
eine Anpassung und Einstellung der Länge der Außenkanüle an gegebene anatomische
Strukturen, so daß ein
Fenster 5 bzw. 5' der
Außenkanüle innerhalb
einer Trachea korrekt plaziert werden kann. Es versteht sich, daß zu diesem
Zweck die Innenkanüle 10 ausreichend
lang sein muß und
nach Möglichkeit
an dem proximalen Ende der Außenkanüle 1'' in unterschiedlichen axialen Positionen
fixierbar sein muß.
Hierzu dient beispielsweise die schon angesprochene Überwurfmutter,
die das proximale Ende oder einen Flansch am proximalen Ende der
Innenkanüle 10 erfaßt und auf ein
Gewinde am proximalen Ende der Innenkanüle 1'' aufgeschraubt
wird.
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Selbstverständlich ist
es auch möglich,
eine möglicherweise
zu kurze Innenkanüle 10 durch
eine längere
Innenkanüle
zu ersetzen, wenn der dehnbare Bereich 3 mit einer gegebenen
Innenkanüle 10 nicht
ausreichend gedehnt werden kann.
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7 zeigt
im übrigen
noch eine alternative Ausgestaltung des distalen Endes einer Außenkanüle 1'', die in diesem Fall keinen Endflansch
aufweist, sondern lediglich einen Dichtungskonus 12'. Dabei kann
der Dichtungskonus 12' so
bemessen sein, daß beispielsweise
die untere distale Kante 16 in dichtenden Eingriff mit
einer Konusfläche
tritt, wobei es aber ebenso gut denkbar wäre, daß die Innenkanüle 10' vollständig in
die Außenkanüle 1''' eingeschoben wird,
so daß sie
bündig
mit deren distalem Ende abschließt oder sogar ein Stück über das
distale Ende der Außenkanüle hinausragt
und auf diese Weise die Innenkante des Dichtungskonus 12 mit
dem kleinsten Durchmesser mit der Außenfläche der Innenkanüle 10 in
Eingriff setzt, um in ähnlicher
Weise eine Abdichtung zu bewirken wie dies im Beispiel der 6 an
dem Innenkonus 12 dargestellt ist.
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Für Zwecke
der ursprünglichen
Offenbarung wird darauf hingewiesen, daß sämtliche Merkmale, wie sie sich
aus der vorliegenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen für einen
Fachmann erschließen,
auch wenn sie konkret nur im Zusammenhang mit bestimmten weiteren
Merkmalen beschrieben wurden, sowohl einzeln als auch in beliebigen
Zusammenstellungen mit anderen der hier offenbarten Merkmale oder
Merkmalsgruppen kombinierbar sind, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen
wurde oder technische Gegebenheiten derartige Kombinationen unmöglich oder
sinnlos machen. Dies gilt entsprechend auch für jeweils mehrere in einem
abhängigen
Anspruch aufgezählten Merkmale,
die jeweils individuell verwirklicht werden können, sofern sie sich nicht
unmittelbar aus technischen Gründen
bedingen. Auf die umfassende, explizite Darstellung sämtlicher
denkbarer Merkmalskombinationen wird hier nur der Kürze und
der Lesbarkeit der Beschreibung wegen verzichtet.