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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absaugen des Sputums bei Tracheotomie-Patienten, umfassend eine Trachealkanüle, die eine Außenkanüle sowie eine in dieser geführte Innenkanüle aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine derartige Innenkanüle.
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Bei Tracheotomie-Patienten wird im Halsbereich von außen mit Hilfe einer Kanüle, der so genannten Atem- oder Trachealkanüle, ein Zugang zur Luftröhre geschaffen. Derartige Kanülen werden beispielsweise. bei Wachkomapatienten nach Unfällen oder Operationen eingesetzt. Um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten, muss aufgrund von Schleimbildung, dem so genannten Sekret oder Sputum, der Innenraum der Kanüle regelmäßig abgesaugt werden.
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Derartige Kanülen sind teilweise mit einem aufblasbaren Balg, dem so genannten „Cuff“, versehen, der um den Außenumfang der Kanüle angeordnet ist und die Kanüle innerhalb der Luftröhre zur Luftröhrenwandung hin abdichtet. Damit soll verhindert werden, dass Rachensekret/Sputum und Fremdkörper (z.B. Nahrungsreste) in die Lunge gelangen und dort Entzündungen hervorrufen. Das sich an der Oberseite des Cuffs ansammelnde Rachensekret muss ebenfalls regelmäßig abgesaugt werden.
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In der
DE 101 09 935 A1 ist eine Trachealkanüle mit einem Sprechventil beschrieben. Aus der
US 4 637 389 A ist eine Trachealkanüle zu entnehmen, in die zwischen zwei Wandungsbereichen der Kanülenwand ein katheter zum Absaugen eingeführt ist. Vorrichtungen zum Absaugen von z.B. Sputum sind beispielsweise zu entnehmen aus
US 5 582 167 A ,
US 6 725 862 B2 oder der
WO 2003/101 516 A1 .
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Tracheotomie-Patienten eine möglichst schonende und zuverlässige Absaugung von Sekreten zu gewährleisten.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Danach ist eine Trachealkanüle vorgesehen, die eine Außenkanüle sowie eine in dieser geführte Innenkanüle aufweist. Die Innenkanüle ist zur Ausbildung eines Saugraums beabstandet zur Außenkanüle angeordnet. Weiterhin ist ein mit diesem Saugraum verbundener Sauganschluss vorgesehen, an dem im Betrieb eine Absaugeinrichtung angeschlossen ist. Über den Saugraum ist - je nach Ausgestaltung der Trachealkanüle - eine Innenabsaugung, eine Außenabsaugung oder eine kombinierte Innen- und Außenabsaugung ermöglicht. Für die Innenabsaugung ist die Innenkanüle mit Saugöffnungen versehen. Für die Außenabsaugung ist die Außenkanüle im Bereich oberhalb eines Cuffs mit weiteren Saugöffnungen versehen. Bei der kombinierten Ausgestaltung sind sowohl die Saugöffnugnen in der Innenkanüle als auch die weiteren Saugöffnungen in der Außenkanüle vorgesehen.
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Durch diese Ausgestaltung ist der entscheidende Vorteil erzielt, dass zwischen den beiden Kanülen ein üblicherweise ringförmiger Saugraum gebildet ist, über den - bei Anlegen eines entsprechenden Unterdrucks über die Absaugeinrichtung - ein Sog, also eine Saugwirkung erzielt wird, so dass im Saugraum im Vergleich ein Unterdruck erzeugt wird, so dass Sputum in den Saugraum eingesaugt und von dort mittels der Absaugeinrichtung abgesaugt wird.
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Bei der Innenabsaugung wird über die Saugöffnungen Sputum aus dem Innenraum der Innenkanüle in den Saugraum nach Art einer Schlürfsaugung eingesaugt.
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Für die Außenabsaugung weist die Trachealkanüle an der Außenkanüle den sogenannten Cuff auf, wobei Rachensekret, das sich oberhalb des Cuffs ansammelt, von Außen über die weiteren Saugöffnungen in den Saugraum eingesaugt wird.
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Hierfür ist kein den Patienten belastender manueller Eingriff erforderlich. Auch wird während des Absaugens die Funktion der Trachealkanüle nicht beeinträchtigt. Insgesamt ist daher durch diese Maßnahme ein Patienten schonendes und zugleich sicheres Entfernen des Sputums gewährleistet, was das Wohlbefinden des Patienten steigert, und - bei der Innenabsaugung - eine kontinuierliche Belüftung der Lunge sicherstellt.
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Die Saugöffnungen als auch die weiteren Saugöffnungen sind hinsichtlich ihrer Größe derart gewählt, dass sie ein zuverlässiges Absaugen des Sputums gewährleisten. Für die Funktionsfähigkeit der Kanüle sind die Ausbildung des Unterdrucks im Saugraum und die Ausbildung eines entsprechenden Ansaugsogs über die Saugöffnungen von wesentlicher Bedeutung. Insbesondere für die Innenabsaugung ist die Kanüle daher derart ausgebildet, dass die Entstehung des Unterdrucks im Saugraum mit der Sogwirkung zum Innenraum der Innenkanüle hin gewährleistet ist. Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass die Außenkanüle im Bereich der Saugöffnungen für die Innenabsaugung geschlossen ist und selbst keine Öffnungen aufweist.
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Die Saugöffnungen sind im Hinblick auf ein möglichst effizientes Absaugen vorzugsweise über die gesamte Länge der Innenkanüle, insbesondere zumindest über einen Großteil der Länge (>50%, insbesondere >75% der Länge) verteilt angeordnet. Die einzelnen Saugöffnungen bilden daher eine Art Perforation der Innenkanüle über zumindest einen Großteil deren Länge, vorzugsweise über die gesamte Länge. Unter Perforation ist hier allgemein eine Vielzahl von gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilten Öffnungen mit ausreichendem Durchmesser zum Absaugen des Sputums zu verstehen.
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Für eine möglichst gleichmäßige Absaugung ist in bevorzugter Weiterbildung eine um den gesamten Umfang der Innenkanüle umlaufende Anordnung der einzelnen Saugöffnungen vorgesehen. Diese sind dabei beispielsweise gleichmäßig verteilt um den Umfang herum angeordnet.
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In bevorzugter Ausgestaltung weisen die Saugöffnungen eine in Längsrichtung variierende Größe auf, insbesondere nimmt die Größe hierbei zum distalen Ende hin ab. Die größeren Saugöffnungen befinden sich daher am proximalen Ende, so dass dort am unteren Ende der Trachealkanüle die größte Saugwirkung erzielt wird.
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Die weiteren Saugöffnungen für die Außenabsaugung sind bevorzugt ausschließlich unmittelbar benachbart zum Cuff angeordnet.
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Während sich also die Saugöffnungen der Innenkanüle zur Innenabsaugung über einen großen Längenbereich und vorzugsweise über die gesamte Länge der Innenkanüle erstrecken, sind die weiteren Saugöffnungen für die Außenabsaugung lediglich in einem eng begrenzten Bereich unmittelbar benachbart zum Cuff ausgebildet. Durch diese weiteren Saugöffnungen wird der besondere Vorteil erzielt, dass über nur einen gemeinsamen Saugraum und eine Absaugeinrichtung parallel sowohl eine Innenabsaugung als auch eine Außenabsaugung in Patienten schonender Weise und zuverlässig erfolgt. Es sind daher für die Außenabsaugung keine zusätzlichen Absaugmaßnahmen erforderlich. Im Bereich des Cuffs wird daher eine Saugwirkung vom Außenbereich in den Saugraum hinein über die weiteren Saugöffnungen erzielt.
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Die weiteren Saugöffnungen für die Außenabsaugung sind dabei vorzugsweise umlaufend um die Außenkanüle nach Art eines Rings angeordnet. Vorzugsweise sind die weiteren Saugöffnungen - in Längsrichtung der Kanüle betrachtet - nur in wenigen Reihen, insbesondere lediglich in einer oder eventuell zwei Reihen angeordnet. Dadurch wird gewährleistet, dass im weiteren Bereich hin zum distalen Ende der Trachealkanüle die Saugleistung ausschließlich zum Innenraum der Innenkanüle hin gerichtet ist, um die Funktionsfähigkeit der Innenabsaugung zu gewährleisten.
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Zur Ausbildung des Saugraums ist in bevorzugter Ausgestaltung zumindest ein Abstandshalter vorgesehen, um die Innenkanüle in definierter Position von der Außenkanüle beabstandet zu halten, insbesondere in einer konzentrischen Anordnung.
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Die Anzahl sowie die Ausgestaltung der Abstandshalter sind in weiten Bereichen wählbar, abhängig auch von der Steifigkeit der Innen- und der Außenkanüle. So ist in einer bevorzugten Variante vorgesehen, am proximalen Ende einen (einzigen) beispielsweise ringförmigen Abstandshalter zwischen den beiden Kanülen anzuordnen. Dieser dient nach Art eines Dichtrings bevorzugt gleichzeitig zum stirnendseitigen Abdichten des Saugraums zur Luftröhre hin.
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Ergänzend oder in alternativer Ausgestaltung sind mehrere Abstandshalter vorgesehen, die sich in Längsrichtung erstrecken und um den Umfang verteilt sind und beispielsweise etwa noppenförmig ausgebildet sind. In bevorzugter Alternative sind mehrere als Außenstege ausgebildete Abstandshalter vorgesehen. Diese erstrecken sich vorzugsweise parallel zueinander in Längsrichtung der Innenkanüle. Sie sind zueinander gleichmäßig beabstandet und zwischen ihnen ist jeweils eine Vielzahl von Saugöffnungen ausgebildet. Die Abstandshalter sind dabei vorzugsweise an der Innenkanüle ausgeformt, so dass es sich bei der Außenkanüle - abgesehen von den eventuell weiterhin vorgesehenen weiteren Saugöffnungen im Bereich des Cuffs - um eine herkömmliche, geschlossene röhrenförmige Kanüle handelt.
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In bevorzugter Ausgestaltung ist die Absaugeinrichtung Teil der Vorrichtung und am Sauganschluss über einen Saugschlauch anschließbar und im Betrieb angeschlossen. Die Absaugeinrichtung weist insbesondere eine Absaugpumpe sowie einen Auffangbehälter für das abgesaugte Sekret auf.
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Der Sauganschluss ist hierbei in bevorzugter Ausgestaltung umfangsseitig an der Außenkanüle vorgesehen, so dass also eine radiale Absaugung erfolgt. Am distalen Ende weist daher die Außenkanüle an ihrem Umfang eine durch den Sauganschluss gebildete Absaugöffnung auf, über die das in den Saugraum eingesaugte Sekret in Richtung zur Pumpe abgesaugt wird.
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In bevorzugter Weiterbildung ist eine Steuereinheit vorgesehen, über die ein automatisiertes Absaugen erfolgt, ohne dass manuelle Eingriffe erforderlich werden. Zweckdienlicherweise wird über die Saugeinrichtung eine Absaugung bedarfsabhängig, beispielsweise in definierbaren Zeitintervallen und über eine einstellbare Zeitdauer vorgenommen. Die Zeitintervalle zwischen den einzelnen Absaugvorgängen und/oder die Zeitdauer eines jeweiligen Absaugvorgangs sind dabei an der Steuereinheit vorzugsweise über das Pflegepersonal einstellbar. Die Steuereinheit ist insbesondere in die Absaugeinrichtung integriert.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin gelöst durch eine Innenkanüle für eine derartige Vorrichtung.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen
- 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Absaugen des Sputums bei Tracheotomie-Patienten mit einer Trachealkanüle gemäß einer ersten Ausführungsvariante,
- 2 eine schematische Seitenansicht auf eine Trachealkanüle gemäß einer zweiten Ausführungsvariante,
- 3 eine Seitenansicht auf eine Innenkanüle der Trachealkanüle gemäß 2.
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Die in 1 dargestellte Vorrichtung umfasst eine Trachealkanüle 2 sowie eine Absaugeinrichtung 4 und eine Steuereinheit 6, die im Ausführungsbeispiel in der Absaugeinrichtung 4 integriert ist. Die Absaugeinrichtung 4 umfasst eine nicht näher dargestellte Pumpen- oder Saugeinheit zur Erzeugung eines Unterdrucks. Ergänzend ist ein ebenfalls nicht dargestellter Auffangbehälter für das abgesaugte Sekret Teil der Absaugeinrichtung 4. Die Absaugeinrichtung 4 ist im Betrieb über eine Absaugleitung 8 mit der Trachealkanüle 2 über einen als Anschlussstutzen ausgebildeten Sauganschluss 10 verbunden. Die Trachealkanüle 2 erstreckt sich allgemein von einem körperinneren, proximalen Ende 11A bis zu einem körperäußeren, distalen Ende 11B. Der Sauganschluss 10 ist im Bereich zwischen dem distalen Ende 11B und einem Kragen 12 als radialer Anschluss in der Außenwandung der Außenkanüle 18 vorgesehen und schafft eine Verbindung zum Saugraum 20.
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Die dargestellte Vorrichtung wird bei Tracheotomie-Patienten eingesetzt. Hierzu wird die Trachealkanüle 2 über einen Schnitt im Halsbereich des Patienten von außen in die Luftröhre mit dem proximalen Ende 11A voraus eingeführt. Die Trachealkanüle 2 weist außenseitig nahe ihrem distalen Ende 11B den Kragen 12 auf, bis zu dem die Trachealkanüle 2 in den Halsbereich eingeführt wird. Die Trachealkanüle 2 stützt sich also mit dem Kragen 12 außen am Hals des Patienten ab.
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Bei Tracheotomie-Patienten besteht allgemein das Problem, dass sich die Trachealkanüle durch Körpersekrete (Sputum, Schleim) zumindest teilweise zusetzen kann und somit die Atmung erschwert werden kann.
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Ein weiteres Problem besteht darin, dass Rachensekret oder Fremdkörper an der Außenseite der Trachealkanüle 2 entlang in die Lunge gelangen können und dort zu Entzündungen führen können. Um dies zu vermeiden, weist die Trachealkanüle 2 üblicherweise an ihrem distalen Ende 11b einen aufblasbaren Balg, einen so genannten Cuff 14 auf, über den verhindert wird, dass im Zwischenraum zwischen der Trachealkanüle 2 und der Luftröhrenwand Rachensekret zur Lunge gelangen kann. Das Rachensekret sammelt sich oberhalb des Cuffs 14 an. Auch hier ist eine regelmäßige Absaugung erforderlich. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein, dass an der Außenseite der Trachealkanüle 2 entlang ein Saugschlauch in Richtung zum Cuff 14 zur Absaugung des dort angesammelten Rachensekrets geführt wird.
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Zur möglichst effizienten Absaugung des Sputums aus dem Innenraum der Trachealkanüle 2 weist diese einen speziellen, im Wesentlichen zweiteiligen Aufbau bestehend aus einer Innenkanüle 16 sowie einer Außenkanüle 18 auf. Die Innenkanüle 16 ist innerhalb der Außenkanüle 18 unter Freilassung eines Zwischenraums bevorzugt konzentrisch angeordnet. Der Zwischenraum ist im Querschnitt betrachtet insbesondere ein Ringspalt. Dieser Zwischenraum bildet einen Saugraum 20. Die Innenkanüle 16 weist über ihre vorzugsweise gesamte Länge Saugöffnungen 22 auf. Die Saugöffnungen 22 sind hierbei vorzugsweise gleichmäßig verteilt angeordnet und weisen eine ausreichende Größe auf, um eine Absaugung von Sputum aus dem Innenraum der Innenkanüle 16 in den Saugraum 20 hinein zu ermöglichen.
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Die Innenkanüle 16 weist an ihrem distalen Ende 11B einen sich vorzugsweise konisch erweiternden umlaufenden Anschlussring 24 oder Dichtring auf, mit dem die Innenkanüle 16 in der Außenkanüle 18 passgenau und dichtend einsitzt. Der Anschlussring 24 bildet damit zugleich eine Art Abstandshalter, so dass die Innenkanüle 16 konzentrisch in der Außenkanüle 18 gehalten ist.
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Beim Ausführungsbeispiel der 1 ist ergänzend auch am proximalen Ende 11A ein Dichtring 26 angeordnet, der ebenfalls nach Art eines Abstandshalters wirkt. Je nach Steifigkeit der Kanülen 16,18 kann unter Umständen auf diesen Dichtring 26 als Abstandshalter verzichtet werden. Im Hinblick auf die Saugwirkung ist er von Vorteil, da hierdurch gemeinsam mit dem Anschlussring 24 der Saugraum jeweils am proximalen Ende 11A und distalen Ende 11B abgedichtet ist.
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In einer alternativen Ausgestaltung, wie sie in den 2 und 3 dargestellt ist, sind an der Außenseite der Innenkanüle 16 Längsstege 28 als Abstandshalter ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel sind diese unmittelbar aus der Wandung der Innenkanüle 16 ausgeformt, beispielsweise nach Art eines Sterns. Im Ausführungsbeispiel sind sechs gleichmäßig beabstandete Längsstege 28 vorgesehen. Zwischen benachbarten Stegen sind jeweils die Saugöffnungen 22 ausgebildet.
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Anstelle der Längsstege sind auch andere Abstandshalter, wie beispielsweise Noppen oder dergleichen möglich. Alternativ zu der Anordnung an der Innenkanüle 16 können diese auch an der Innenwandung der Außenkanüle 18 angeordnet sein.
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Zum Absaugen des Sputums wird am Sauganschluss 10 die Absaugleitung 8 und über diese die Absaugvorrichtung 4 angeschlossen. Über diese wird ein Unterdruck erzeugt, so dass ein Sog vom Innenraum der Innenkanüle 16 über die Saugöffnung 22 in den Saugraum 20 erzeugt wird. In der Innenkanüle 16 befindliches Sputum wird aufgrund dieser Sogwirkung daher durch die Saugöffnung 22 hindurch in den Saugraum 20 und von dort über die Absaugleitung 18 zur Absaugeinrichtung 4 hin abgesaugt. Durch diese spezielle Ausgestaltung der Innenkanüle 16 ist insbesondere ein Patienten schonendes automatisiertes Absaugen ermöglicht, ohne dass die Beatmung unterbrochen werden muss. Zweckdienlicherweise ist die Absaugeinrichtung 4 und die darin integrierte Steuereinheit 6 zur automatisierten Absaugung ausgebildet, beispielsweise kontinuierlich oder auch intermittierend in speziellen Zeitintervallen.
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Ergänzend zu dieser als Innenabsaugung bezeichneten Absaugung des Sputums aus dem Innenraum der Innenkanüle 16 ist eine als Außenabsaugung bezeichnete Absaugung des sich oberhalb des Cuffs 14 ansammelnden Rachensekrets vorgesehen.
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Hierzu weist die Außenkanüle
18 im Bereich unmittelbar oberhalb des Cuffs
14 weitere Saugöffnungen 30 auf. Diese stehen daher ebenfalls mit dem Saugraum 20 in Verbindung. Beim Betrieb der Absaugeinrichtung
4 wird über diese weiteren Saugöffnungen 30 das Rachensekret aus dem Außenraum nach innen in den Saugraum
20 hinein und von dort abgesaugt. Die weiteren Saugöffnungen 30 sind ausschließlich im Bereich nahe des Cuffs
14 angeordnet und erstrecken sich beispielsweise 1 cm bis 2 cm oberhalb des Cuffs
14. Ansonsten ist die Außenkanüle üblicherweise als ein geschlossener Schlauch ausgebildet. Bei einer Ausgestaltung als sogenannte Sprechkanüle, wie sie beispielsweise aus der
DE 10 2006 035 887 A1 bekannt ist, können zusätzlich an der Innenkanüle
16 und an der Außenkanüle
18 einander zugeordnete Fenster vorgesehen sein.
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Für die hier beschriebene Absaugung ist allgemein von wesentlicher Bedeutung, dass die Saugöffnungen 22 über einen möglichst großen Längenbereich der Innenkanüle vorgesehen sind und sich im Saugraum 20 ein Unterdruck ausbilden kann und der Saugraum 20 mit der Absaugeinrichtung 4 verbindbar ist. Die Saugöffnungen 22 erstrecken sich vorzugsweise über mehr als 50%, insbesondere mehr als 75% der Länge der Innenkanüle 16. Weiterhin sind die Saugöffnungen 22 umlaufend um den gesamten Umfang der Innenkanüle 16 angeordnet.
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Bei einfacher Ausgestaltung ist die Außenkanüle 18 als eine geschlossene Röhre oder als geschlossener Schlauch ausgebildet. Beide Kanülen 16,18 bestehen aus einem geeigneten Kunststoff. Bei der Kombination mit der Außenabsaugung weist die Außenkanüle 18 lediglich im Bereich oberhalb des Cuffs 14 die weiteren Saugöffnungen 30 auf.
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Durch die zusätzlichen weiteren Saugöffnungen 30 wird der besondere Vorteil erzielt, dass mit nur einer Absaugeinrichtung sowohl eine Innenabsaugung als auch eine Außenabsaugung Patienten schonend und automatisiert erfolgen kann. Insgesamt ist durch die hier beschriebene Trachealkanüle 2 mit der speziell ausgebildeten Innenkanüle 16 und der Ausbildung des Saugraums 20 ein Patienten schonendes, automatisiertes Absaugen ermöglicht.
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Alternativ zu den beschriebenen Ausführungsbeispielen, die eine Trachealkanüle 2 sowohl für einen Innenabsaugung als auch eine Außenabsaugung zeigen, sind bei einer reinen Innenabsaugung keine weiteren Saugöffnungen 30 in der Außenkanüle 18 vorgesehen und diese ist durch eine geschlossene Röhre gebildet. Bei einer reinen Außenabsaugung ist die Innenkanüle 16 als geschlossene Röhre ausgebildet und es sind keine Saugöffnungen 22 vorgesehen.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Trachealkanüle
- 4
- Absaugeinrichtung
- 6
- Steuereinheit
- 8
- Absaugleitung
- 10
- Anschlussstutzen
- 11A
- proximales Ende
- 11B
- distales Ende
- 12
- Kragen
- 14
- Cuff
- 16
- Innenkanüle
- 18
- Außenkanüle
- 20
- Saugraum
- 22
- Saugöffnung
- 24
- Abschlussring
- 26
- Dichtring
- 28
- Längssteg