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Die
Erfindung betrifft ein Flurförderzeug,
insbesondere Palettenhubwagen, mit mindestens einer im Bereich einer
Lastaufnahmevorrichtung angeordneten Lastrolle und mindestens einem
im Bereich der Lastrolle angeordneten Schmutzabweiser.
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Bei
verschiedenen Typen von Flurförderzeugen,
insbesondere Hoch- oder Niederhubwagen sowie Kommissionierern, sind
unterhalb der häufig
als Lastgabel ausgeführten
Lastaufnahmevorrichtung Rollen angeordnet, mit welchen das Lastgewicht
auf der Fahrbahn abgestützt
wird. In der Regel sind unter jedem Arm der Lastgabel entweder jeweils
eine Einzellastrolle oder jeweils eine Tandemlastrolle, d.h. ein tandemartiges
Lastrollenpaar, angeordnet. Die beiden Lastrollen einer Tandemrolle
sind an einem gemeinsamen Bauteil befestigt, welches gegenüber dem
Lastaufnahmemittel des Flurförderzeugs
drehbar gelagert ist. Bei Niederhubwagen oder Niederhubkommissionierern
sind die Lastrollen direkt oder indirekt an dem damit auch als Radarm
ausgebildeten Lastaufnahmemittel befestigt. Hochhubwagen hingegen
weisen zur Befestigung der Lastrollen eigenständige Radarme auf, die unterhalb
des Lastaufnahmemittels angeordnet sind.
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Bei
Flurförderzeugen
mit einer so genannten Initialhubvorrichtung können das Lastaufnahmemittel und
gegebenenfalls auch eigenständige
Radarme geringfügig
gegenüber
den Lastrollen angehoben werden, womit die Bodenfreiheit im Bereich
des Lastaufnahmemittels erhöht
werden kann. Einzelne Lastrollen sind zumeist direkt an einem schwenkbaren Arm
angeordnet, durch dessen Verschwenkung das Lastaufnahmemittel angehoben
wird.
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Bei
derartigen Flurförderzeugen
ist der maximale Durchmesser der Lastrollen dadurch begrenzt, dass
ein Einfahren des abgesenkten Lastaufnahmemittels in eine Palette
ermöglicht
werden muss. Mit den aus diesem Grund üblicherweise verwendeten Lastrollen
geringen Durchmessers können
auf dem Boden liegende Hindernisse, z. B. Steine, Holzstücke oder
Metallspäne,
häufig
nicht problemlos überfahren
werden. Stattdessen besteht die Gefahr, dass derartige Hindernisse
zwischen der Fahrbahn und der Lastrolle eingeklemmt werden, was
häufig
zu einer Beschädigung
der Lastrolle führt.
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Um
dies zu vermeiden, können
vor den Rollen Abweiser angebracht werden, die lose Gegenstände zur
Seite schieben und so Beschädigungen der
Rollen vermeiden sollen. Dabei handelt es sich zumeist um Bügel, die
vor der zu schützenden
Rolle angeordnet sind. Wenn mit dem Lastaufnahmemittel in eine querstehende
Palette eingefahren werden muss, ist die Anordnung starrer Abweiser
jedoch nachteilig, da diese an einem Bodenbrett der Palette anstoßen und
so das Einfahren verhindern oder zumindest erheblich erschweren.
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Aus
der
EP 1 077 169 ist
es daher bekannt, an einer Tandemrolle einen Abweiser zu verwenden, der
beim gewollten Überfahren
eines Hindernisses wie beispielsweise eines Bodenbretts einer Palette durch
eine Drehung um 180° um
eine horizontale Achse von einer bodennahen Stellung in eine bodenferne
Stellung gebracht werden kann. Dazu muss allerdings zunächst die
Tandemrolle soweit vom Boden abgehoben werden, dass der Abweiser
gedreht werden kann, was im alltäglichen
Betrieb einen unverhältnismäßig großen Zeitverlust
bedeuten würde.
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Gängig ist
daher, vor der zu schützenden Rolle
einen fest installierten Abweiser anzubringen und an der Unterseite
des Abweisers ein zusätzliches flexibles
Element in Form eines Abstreifers oder einer Bürste zu montieren. Der Abweiser
ist hinreichend weit vom Boden entfernt ist, um über ein Bodenbrett in eine
gängigen
Palette einfahren zu können,
ohne dieses zu berühren,
während
höhere
Hindernisse beiseite geschoben werden. Kleinere Hindernisse werden
von dem flexiblen Element zur Seite geschoben, wohingegen dieses
beim Einfahren in eine Palette vom Bodenbrett deformiert wird und
so das Einfahren ermöglicht.
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Insbesondere
beim Abfahren von dem Bodenbrett oder einem vergleichbaren feststehenden Hindernis
sind die Belastungen für
den Abweiser und/oder das flexible Element hoch. Bei einer Tandemrolle
trägt der
vorauslaufende Abweiser kurzzeitig die Last der nachfolgenden Rolle,
da er vor dieser Bodenkontakt bekommt. Und auch auf den nachfolgenden
Abweiser bzw. das daran angebrachte flexible Element wirken erhebliche
Kräfte,
wenn die Rolle wieder in Kontakt mit dem Boden kommt.
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Aufgrund
der hohen Belastungen weisen die flexiblen Elemente bei häufigem Befahren
von Hindernissen nur eine kurze Lebenszeit auf und müssen aufwändig getauscht
werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug
der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem eine
Beschädigung
der Lastrollen durch auf dem Boden liegende Hindernisse vermieden
und das einfache Einfahren auch in querstehende Paletten ermöglicht wird.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Abweiser derart ausgebildet ist, dass beim Anfahren an
ein nicht oder nur schwer bewegbares Hindernis der Abweiser um die
horizontale Schwenkachse nach oben bewegbar ist und beim Anfahren
an ein leicht bewegliches Hindernis der Kontakt der Lastrolle mit
dem Hindernis verhindert wird. Schwer beweglich sind insbesondere
Hindernisse, die durch die Antriebskraft des Flurförderzeugs
nicht oder nur unter nicht ordnungsgemäßen Bedingungen bewegbar sind,
also beispielsweise nur mit durchdrehenden Antriebsrädern oder
indem das Flurförderzeug
und/oder das Hindernis beschädigt wird.
Als Lastrolle sind sowohl einzelne Rollen als auch Tandemrollen,
d.h. die oben geschilderte paarweise Anordnung zweier Lastrollen,
zu betrachten. Durch die erfindungsgemäße Ausführung kann der Abweiser bei
Auftreffen auf ein Hindernis, das nach Art und Größe zu einer
Beschädigung
des Abweisers, insbesondere gegebenenfalls daran befestigter flexibler
Elemente, führen
könnte,
der Belastung ausweichen und so dessen übermäßige Belastung vermieden werden,
während
kleinere Hindernisse zuverlässig
beiseite geschoben werden und somit die Rolle nicht beschädigen können. Insbesondere
beim Ausfahren aus einer Palette, bei dem die Fahrbahn das Hindernis
für den
Abweiser darstellt, werden Beschädigungen
am Abweiser vermieden. Leicht bewegliche Hindernisse, wie Kabel,
Steine, Metallspäne
oder Holzstücke
werden hingegen zuverlässig
abgewiesen und somit Beschädigungen
der Rolle zuverlässig
verhindert.
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Indem
der Abweiser eine bügelartige
Form, insbesondere U-Form oder L-Form, mit einem ersten seitlichen
Abschnitt annähernd
von der Mittelachse der Lastrolle zur in Fahrtrichtung vorderen
Lauffläche der
Lastrolle und einen vorderen Abschnitt vor der Lauffläche der
Lastrolle ausweist, ist der Abweiser sowohl im Bereich in Fahrtrichtung
vor der Rolle als auch seitlich davon bis zur Drehachse der Rolle
wirksam und es wird sichergestellt, dass die Lauffläche der
Rolle wie auch die Seitenflächen
bestmöglich
geschützt
werden.
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Es
ist von besonderem Vorteil, wenn der Abweiser an einem mindestens
eine Lastrolle tragenden Bauteil, insbesondere einem von einem Radarm unabhängigen Bauteil,
angeordnet ist. Durch diese Anordnung ist der Abweiser relativ zur
Lastrolle in einer konstanten Position, die sich auch bei einem
Anheben des Radarms durch Verschieben der Rolle nicht ändert.
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Vorteilhafterweise
weist der Abweiser zwischen der der Lastrolle abgewandten Stirnfläche und der
zum Boden weisenden Fläche
eine Abschrägung auf.
Diese Abschrägung
erleichtert das Auflaufen des Abweisers auf schwer bewegliche Hindernisse.
Der Abweiser wird beim Auflaufen sanft angehoben und es sind keine
komplizierten Mechanismen erforderlich, um das Ausweichen des Abweisers
vor unbeweglichen Hindernissen herbeizuführen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Abweiser derart ausgebildet,
dass der Abweiser beim Anfahren an ein nicht von der Lastrolle überwindbares
Hindernis nicht nach oben verschwenkt. Dadurch wird bei Hindernissen,
die aufgrund ihrer Höhe
von der Rolle nicht überfahren
werden können
(typischerweise Hindernisse, die höher sind als der Rollenradius),
die Rolle vor Beschädigungen
durch das Auffahren auf das unüberwindliche
Hindernis geschützt.
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Es
ist ebenfalls vorteilhaft, wenn jeweils mindestens ein Abweiser
vor und hinter mindestens einer zu schützenden Lastrolle angeordnet
ist und die beiden Abweiser unabhängig voneinander bewegbar sind.
Dadurch ist der Schutz der Rolle unabhängig von der Fahrtrichtung
gewährleistet
und durch die voneinander unabhängige
Bewegung der Abweiser eine Anpassung an unterschiedliche Verhältnisse, insbesondere
Hindernisse vor und hinter der Rolle Rollenpaar möglich.
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Es
ist weiterhin zweckmäßig, wenn
an der Unterseite des Abweisers mindestens ein flexibles Element,
insbesondere in Form einer Bürste und/oder
eines vorzugsweise aus einem Polymerwerkstoff gefertigten Abstreifers
angeordnet ist. Dieses flexible Element dient der Beseitigung kleinerer leicht
beweglicher Hindernisse wie beispielsweise Steinchen oder Metallspänen, gibt
jedoch beim Überfahren
kleinerer schwer beweglicher Hindernisse, wie Schwellen oder Metallplatten,
nach, um ein Überrollen
durch die Rolle zu ermöglichen.
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Es
ist dabei zweckmäßig, wenn
das flexible Element keinen Bodenkontakt aufweist. Dadurch wird übermäßiger Fahrwiderstand
und das Aufsammeln von kleinen Partikeln von Staub und Schmutz, die
die Rolle nicht behindern, vermieden.
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Vorteilhafterweise
sind Mittel zur Rückstellung
des Abweisers in die bodennahe Stellung vorgesehen. Dadurch kehrt
der Abweiser nach Überwinden
des Hindernisses selbsttätig
in ihre Ausgangsposition zurück
und kann seine Schutzfunktion erneut erfüllen.
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Es
ist weiterhin von Vorteil, wenn Mittel zur Einstellung der rückstellenden
Kraft des Abweisers vorgesehen sind. Indem die Kraft, mit der der
Abweiser nach unten gedrückt
wird, eingestellt wird ist es möglich,
diese an unterschiedliche Gegebenheiten anzupassen also beispielsweise
das Ansprechen auf unterschiedlich schwer verschiebbare Hindernisse einzustellen
oder den Verschleiß von
Komponenten zu korrigieren.
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Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand
des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Gleiche
beziehungsweise funktional gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet. Dabei zeigt
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1 einen
Niederhubwagen mit Tandemrollen als Beispiel eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
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2 eine
Tandemrolle mit einem Abweiser eines Flurförderzeugs nach dem Stand der
Technik in Seitenansicht,
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3 eine
Tandemrolle mit erfindungsgemäßen Abweisern
in perspektivischer Ansicht,
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4 eine
Tandemrolle mit einem erfindungsgemäßen Abweiser eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs
in Seitenansicht beim Einfahren in eine Palette.
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In 1 ist
ein Hubwagen 1 mit einem gabelförmigen Lastaufnahmemittel 2 gezeigt.
Der Hubwagen 1 besteht aus einem Antriebsteil 3 mit
einem Antriebsrad 4 und einem Stützrad 5, sowie einem
Lastteil 6 mit dem Lastaufnahmemittel 2 und tandemartig angeordneten
Lastrollen 7. Im Antriebsteil 4 sind unter anderem
ein Fahr- und ein Hubantrieb untergebracht, die hier nicht dargestellt
sind. Zum Anheben von Lasten werden die Lastrollen 7 über hier
nicht dargestellte Hebel ausgeschwenkt und so das Lastaufnahmemittel 2 angehoben.
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2 zeigt
oben die vordere der tandemartig angeordneten Lastrollen 7, 7a eines
Flurförderzeugs nach
dem Stand der Technik in Seitenansicht. Die Lastrollen 7, 7a sind
an einem gemeinsamen Bauteil 8 drehbar um die Achsen 9 gelagert.
Das Bauteil 8 wiederum ist an einem Hebelarm 10 drehbar
um eine Achse 11 befestigt. Der Hebelarm 10 ist
schwenkbar um eine hier nicht dargestellte Achse an einem Lastarm 12 oder
an einem Radarm des Flurförderzeugs 1 gelagert,
wobei sich die Lastrollen 7, 7a in der gezeigten
Stellung des Hebelarms 10 größtenteils innerhalb eines nach
unten offenen Hohlprofils 13 des Radarms 12 befinden.
Der Hebelarm 10 kann durch die Drehung entgegen des Uhrzeigersinns
um die hier nicht dargestellte Achse in eine aufrechte Stellung
gebracht werden, indem von einer an einer ebenfalls nicht dargestellten
weiteren Achse angreifenden, nicht dargestellten Stange eine Zugkraft
ausgeübt
wird. Hierbei wird der Radarm 12 gegenüber den Lastrollen 7, 7a angehoben.
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Auf
beiden Seiten des Lastrollenpaars 7, 7a ist jeweils
ein Abweiser 14 angeordnet. Der aus Metall ausgeführte Abweiser 14 ist
als Bestandteil des Bauteils 8 ausgebildet, kann in einer
anderen Ausführungsform
aber auch als separates Bauteil beispielsweise am Bauteil 8 oder
einer anderen geeigneten Vorrichtung befestigt sein. An dem Abweiser 14 ist ein
flexibles Element in Form einer Bürste 15 angeordnet.
Anstatt einer Bürste 15 kann
aber auch ein anderes flexibles Element, beispielsweise ein Abstreifer
aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten Werkstoff, verwendet
werden. Auf dem Boden 16 liegende Hindernisse und Kleinteile,
die eine größere Höhe aufweisen,
als der zwischen dem Abweiser 14 und dem Boden 16 vorhandene
Spalt, werden von dem Abweiser 14 weggeschoben und gelangen
somit nicht unter die Lastrollen 7. Ist das Hindernis unbeweglich
oder jedenfalls zu schwer beweglich um mit der Antriebskraft des
Flurförderzeugs
verschoben zu werden, wird das Flurförderzeug an dem Hindernis gestoppt.
Hindernisse, die kleiner sind als der Zwischenraum zwischen Abweiser 14 und
Boden 16, werden durch die Bürste 15 beiseite geschoben,
sofern diese hinreichend beweglich sind. Bei unbeweglichen Hindernissen
wie beispielsweise einer Schwelle oder dem Bodenbrett 17 einer
Palette 18 wird die Bürste 15 verformt
und so das Überfahren
ermöglicht.
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Der
Zustand beim Ausfahren aus einer Palette 18 ist in 2 unten
gezeigt. Die Lastrollen 7, 7a werden nach rechts
aus der Palette 18 ausgefahren. Es ist der Moment gezeigt,
in dem die vorauslaufende Lastrolle 7a den Boden berührt. Die
vorauslaufende Bürste 15a ist
in teilweise gestrichelter Darstellung in unverformtem Zustand gezeigt,
um deutlich zu machen, wie sehr die vorauslaufende Bürste 15a bei diesem
Vorgang deformiert wird. Auch die nachlaufende Bürste 15 wird stark
belastet, da ein erhebliches Gewicht darauf lastet und gleichzeitig
eine Verformung aufgrund der Fahrbewegung stattfindet. Häufig werden
bei dieser Art von Belastung daher die Bürsten 15, 15a zerstört.
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3 zeigt
eine Tandemrolle 19 mit erfindungsgemäßen Abweisern 20 in
perspektivischer Ansicht. Der prinzipielle Aufbau, wonach die Lastrollen 7 in
einem gemeinsamen Bauteil 22 gelagert sind und das Bauteil 22 wiederum
an einem Hebelarm 10 drehbar um die Achse 11 befestigt
ist, stimmt mit der in 2 gezeigten Anordnung überein.
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Ein
Abweiser 20 ist um eine horizontale Drehachse 21 schwenkbar
gelagert, die konzentrisch zur Achse 9 der zu schützenden
Rolle 7 angeordnet ist. Die Lagerung erfolgt durch die
Formgebung des Abweisers 20 und des die Lastrollen tragenden
Bauteils 22, indem das die Lastrollen tragende Bauteil 22 einen
die Achslager 23 der Rolle 7 kreisförmig umgebenden
Abschnitt 24 aufweist, der von einer durch zwei Vorsprünge 25 begrenzten,
ebenfalls kreisförmigen
Ausnehmung 26 im Abweiser 20 umgeben wird. Der
Abweiser 20 ist dabei so gestaltet, dass die Bewegung um
die horizontale Schwenkachse 21 durch das Anstoßen der
Vorsprünge 25 an
annähernd kreisförmigen Ausnehmungen 27 des
Bauteils 22 begrenzt wird. Dadurch wird in die eine Schwenkrichtung
der Abstand des Abweisers 20 vom Boden 16 festgelegt
und in die andere Schwenkrichtung die Höhe des maximal von dem Abweiser 20 überfahrbaren
Hindernisses.
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Der
Abweiser 20 ist als U-förmiger
Bügel ausgebildet
und umschließt
die Rolle 7 in einer Fahrtrichtung (hier nach links) praktisch
vollständig,
wobei die der Vorderseite der Rolle 7 abgewandten Stirnfläche 28 eine
leichte V-Form aufweist, um sicherzustellen, dass Hindernisse seitlich
abgeleitet werden. An der Unterseite 29 des Abweisers 20 ist
ein flexibles Element in Form einer Bürste 30 angeordnet.
Anstatt einer Bürste 30 kann
aber auch ein anderes flexibles Element, beispielsweise ein Streifen
aus einem geeigneten Kunststoff, Verwendung finden. Die Bürste 30 dient
dazu, kleine und leichte Hindernisse abzuweisen. In Normalstellung
des Abweisers 20 ist die Bürste 30 so angeordnet,
dass ein kleiner Abstand zum Boden 16 besteht, so dass
der Rollwiderstand des Fahrzeugs durch die Bürste 30 nicht erhöht, aber Hindernisse
in relevanter Größe abgewiesen
werden.
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In 4 ist
eine Tandemrolle 19 mit einem erfindungsgemäßen Abweiser 20 in
Seitenansicht beim Einfahren in eine Palette 18 gezeigt.
Durch eine leichte Verformung der Bürste 30 beim Auftreffen
auf ein schwer bewegliches Hindernis wird eine aufwärts gerichtete
Kraft erzeugt, die den Abweiser 20 nach oben drückt, so
dass er leichter über
das Bodenbrett 17 der Palette 18 gehoben wird.
Zusätzlich
ist die Kante zwischen Stirnfläche 28 und
Unterseite 29 des Abweisers 20 als Schräge 31 ausgebildet,
so dass bei größeren Hindernissen
der Abweiser 20 direkt angehoben wird. Die Abmessungen
der Schräge 31 sind
so gewählt,
dass der Abweiser 20 bei einem Hindernis, das von der Rolle 7 nicht
mehr überfahren werden
kann oder soll nicht nach oben geschwenkt wird, sondern daran ansteht
und so eine Weiterfahrt des Flurförderzeugs 1 verhindert
wird.
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Im
Bereich des Übergangs
von der Stirnfläche 28 des
Abweisers 20 zur Seitenfläche 32 ist eine kufenförmige Ausbuchtung 33 angeordnet.
Die Ausbuchtung 33 erleichtert das Auffahren des Abweisers 20 auf
ein größeres Hindernis,
da dieses zunächst
an der Schräge 31 anläuft, wodurch
der Abweiser 20 angehoben wird und anschließend auf
der Ausbuchtung 33 so geführt wird, dass die Bürste 30 entlastet ist.
Kleinere Hindernisse, die sich direkt seitlich der Rolle 7 befinden,
werden durch die Ausbuchtung 33 ebenso abgewiesen und dadurch
verhindert, dass sich diese im Bereich der Rolle 7, beispielsweise
seitlich zwischen der Rolle 7 und dem Abweiser 20 oder dem
Bauteil 22 verfangen oder in Vertiefungen 34 in der
Seitenfläche 35 der
Rolle 7 sammeln. Zwischen Oberseite 36 und Vorderseite 28 weist
der Abweiser 20 ebenfalls eine Abschrägung 37 auf, damit
der Abweiser 20 beim Ausschwenken nicht in Kontakt mit dem
Hohlprofil 13 kommt. Der rückseitige Abweiser 20a entspricht
im gezeigten Ausführungsbeispiel
in seiner Ausführung
dem frontseitigen Abweiser 20 und ist selbstverständlich unabhängig von
diesem bewegbar, so dass in allen Betriebszuständen, insbesondere in jede
Fahrtrichtung, sichergestellt ist, dass beide Abweiser 20, 20a ihre
Funktion erfüllen.
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Die
Rückstellung
des Abweisers 20 von der angehobenen Stellung in die normale
Stellung erfolgt durch dessen Eigengewicht, es sind jedoch auch Ausführungsformen
denkbar, bei denen Mittel zur Rückstellung
vorgesehen sind. Dies kann insbesondere bei relativ leichten Abweisern
aus Kunststoff erforderlich sein. Als rückstellende Elemente kommen insbesondere
Federn in den gängigen
Ausführungsformen
in Betracht. Sinnvollerweise kann dabei auch ein Einstellmechanismus
vorgesehen sein, der die Rückstellkraft
reguliert. Dadurch kann sowohl dem Verschleiß des Federelements begegnet
werden als auch das Ansprechen des Abweisers auf unterschiedliche
Hindernisse optimiert werden. Berührt ein am Abweiser befestigtes
flexibles Element, also eine Bürste
oder ein Abstreifer, im Betrieb üblicherweise
den Boden, kann so auch die Anpresskraft des flexiblen Elements
und damit dessen Verschleiß sowie
der Widerstand beim Fahren eingestellt werden. Eine Einstellung
der rückstellenden
Kraft kann auch bei einer Rückstellung,
die im Wesentlichen über
das Gewicht des Abweisers 20 erfolgt, sinnvoll sein und beispielsweise
vorgenommen werden, indem Gewichtselemente am Abweiser 20 hinzugefügt oder entfernt
werden.
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Selbstverständlich sind
auch andere Ausgestaltungsformen der Erfindung denkbar. So kann
insbesondere anstelle einer Tandemrolle 19 auch eine Einzelrolle
mit einem erfindungsgemäßen Abweiser geschützt werden.
Die Anbringung ist dann selbstverständlich an die Gegebenheiten
bei einer Einzelrolle anzupassen, wobei insbesondere sicherzustellen
ist, dass der oder die Abweiser im Betrieb, insbesondere auch bei
einem Ausschwenken der Lastrolle aus dem Lastarm, ihre Stellung
relativ zum Boden nicht verändern.
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Weiterhin
ist eine Anbringung eines erfindungsgemäßen Abweisers nur auf einer
Seite einer Rolle denkbar, was vorzugsweise dann erfolgen wird, wenn
bei Fahrt in die nicht durch einen Abweiser 20 geschützte Richtung
keine Hindernisse zu erwarten sind oder der Bauraum zur Anbringung
eines zweiten Abweisers 20 fehlt. Die Drehachse 21 des
Abweisers 20 kann je nach Einbauverhältnissen auch an anderer Stelle
als identisch zur Rollenachse 9 verlaufen und die Lagerung
des Abweisers 20 von der gezeigten Ausführungsform abweichen. Die Abmessungen des
Abweisers 20 und des flexiblen Elements 30 können an
die jeweiligen Einsatzbedingungen angepasst werden, d.h. insbesondere
die Größe des Spalts
zwischen flexiblem Element 30 und Boden 16 und/oder zwischen
Abweiser 20 und Boden 16 variiert werden. Je nach
Betriebsanforderungen und der Beschaffenheit von Abweiser 20 und
flexiblem Element sind sowohl Ausführungsformen denkbar, bei denen
das flexible Element als integrales Bauteil des Abweisers 20 ausgeführt ist
als auch solche, bei denen das flexible Element ein separates und
einfach austauschbares Bauteil darstellt.