DE102006035822A1 - Flurförderzeug mit Lastrollen und Abweisern - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Plattenhubwagen (1), mit mindestens einer im Bereich einer Lastaufnahmevorrichtung (2) angeordneten Lastrolle (7) und mindestens einem im Bereich der Lastrolle (7) angeordneten, um eine horizontale Achse (21) schwenkbaren Abweiser (20). Der Abweiser (20) ist derart ausgebildet, dass beim Anfahren an ein nicht oder nur schwer bewegbares Hindernis (17) der Abweiser (20) um die horizontale Schwenkachse (21) nach oben bewegbar ist und beim Anfahren an ein leicht bewegliches Hindernis der Kontakt der Lastrolle (7) mit dem Hindernis verhindert wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Flurförderzeug, insbesondere Palettenhubwagen, mit mindestens einer im Bereich einer Lastaufnahmevorrichtung angeordneten Lastrolle und mindestens einem im Bereich der Lastrolle angeordneten Schmutzabweiser.
  • Bei verschiedenen Typen von Flurförderzeugen, insbesondere Hoch- oder Niederhubwagen sowie Kommissionierern, sind unterhalb der häufig als Lastgabel ausgeführten Lastaufnahmevorrichtung Rollen angeordnet, mit welchen das Lastgewicht auf der Fahrbahn abgestützt wird. In der Regel sind unter jedem Arm der Lastgabel entweder jeweils eine Einzellastrolle oder jeweils eine Tandemlastrolle, d.h. ein tandemartiges Lastrollenpaar, angeordnet. Die beiden Lastrollen einer Tandemrolle sind an einem gemeinsamen Bauteil befestigt, welches gegenüber dem Lastaufnahmemittel des Flurförderzeugs drehbar gelagert ist. Bei Niederhubwagen oder Niederhubkommissionierern sind die Lastrollen direkt oder indirekt an dem damit auch als Radarm ausgebildeten Lastaufnahmemittel befestigt. Hochhubwagen hingegen weisen zur Befestigung der Lastrollen eigenständige Radarme auf, die unterhalb des Lastaufnahmemittels angeordnet sind.
  • Bei Flurförderzeugen mit einer so genannten Initialhubvorrichtung können das Lastaufnahmemittel und gegebenenfalls auch eigenständige Radarme geringfügig gegenüber den Lastrollen angehoben werden, womit die Bodenfreiheit im Bereich des Lastaufnahmemittels erhöht werden kann. Einzelne Lastrollen sind zumeist direkt an einem schwenkbaren Arm angeordnet, durch dessen Verschwenkung das Lastaufnahmemittel angehoben wird.
  • Bei derartigen Flurförderzeugen ist der maximale Durchmesser der Lastrollen dadurch begrenzt, dass ein Einfahren des abgesenkten Lastaufnahmemittels in eine Palette ermöglicht werden muss. Mit den aus diesem Grund üblicherweise verwendeten Lastrollen geringen Durchmessers können auf dem Boden liegende Hindernisse, z. B. Steine, Holzstücke oder Metallspäne, häufig nicht problemlos überfahren werden. Stattdessen besteht die Gefahr, dass derartige Hindernisse zwischen der Fahrbahn und der Lastrolle eingeklemmt werden, was häufig zu einer Beschädigung der Lastrolle führt.
  • Um dies zu vermeiden, können vor den Rollen Abweiser angebracht werden, die lose Gegenstände zur Seite schieben und so Beschädigungen der Rollen vermeiden sollen. Dabei handelt es sich zumeist um Bügel, die vor der zu schützenden Rolle angeordnet sind. Wenn mit dem Lastaufnahmemittel in eine querstehende Palette eingefahren werden muss, ist die Anordnung starrer Abweiser jedoch nachteilig, da diese an einem Bodenbrett der Palette anstoßen und so das Einfahren verhindern oder zumindest erheblich erschweren.
  • Aus der EP 1 077 169 ist es daher bekannt, an einer Tandemrolle einen Abweiser zu verwenden, der beim gewollten Überfahren eines Hindernisses wie beispielsweise eines Bodenbretts einer Palette durch eine Drehung um 180° um eine horizontale Achse von einer bodennahen Stellung in eine bodenferne Stellung gebracht werden kann. Dazu muss allerdings zunächst die Tandemrolle soweit vom Boden abgehoben werden, dass der Abweiser gedreht werden kann, was im alltäglichen Betrieb einen unverhältnismäßig großen Zeitverlust bedeuten würde.
  • Gängig ist daher, vor der zu schützenden Rolle einen fest installierten Abweiser anzubringen und an der Unterseite des Abweisers ein zusätzliches flexibles Element in Form eines Abstreifers oder einer Bürste zu montieren. Der Abweiser ist hinreichend weit vom Boden entfernt ist, um über ein Bodenbrett in eine gängigen Palette einfahren zu können, ohne dieses zu berühren, während höhere Hindernisse beiseite geschoben werden. Kleinere Hindernisse werden von dem flexiblen Element zur Seite geschoben, wohingegen dieses beim Einfahren in eine Palette vom Bodenbrett deformiert wird und so das Einfahren ermöglicht.
  • Insbesondere beim Abfahren von dem Bodenbrett oder einem vergleichbaren feststehenden Hindernis sind die Belastungen für den Abweiser und/oder das flexible Element hoch. Bei einer Tandemrolle trägt der vorauslaufende Abweiser kurzzeitig die Last der nachfolgenden Rolle, da er vor dieser Bodenkontakt bekommt. Und auch auf den nachfolgenden Abweiser bzw. das daran angebrachte flexible Element wirken erhebliche Kräfte, wenn die Rolle wieder in Kontakt mit dem Boden kommt.
  • Aufgrund der hohen Belastungen weisen die flexiblen Elemente bei häufigem Befahren von Hindernissen nur eine kurze Lebenszeit auf und müssen aufwändig getauscht werden.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Flurförderzeug der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei dem eine Beschädigung der Lastrollen durch auf dem Boden liegende Hindernisse vermieden und das einfache Einfahren auch in querstehende Paletten ermöglicht wird.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Abweiser derart ausgebildet ist, dass beim Anfahren an ein nicht oder nur schwer bewegbares Hindernis der Abweiser um die horizontale Schwenkachse nach oben bewegbar ist und beim Anfahren an ein leicht bewegliches Hindernis der Kontakt der Lastrolle mit dem Hindernis verhindert wird. Schwer beweglich sind insbesondere Hindernisse, die durch die Antriebskraft des Flurförderzeugs nicht oder nur unter nicht ordnungsgemäßen Bedingungen bewegbar sind, also beispielsweise nur mit durchdrehenden Antriebsrädern oder indem das Flurförderzeug und/oder das Hindernis beschädigt wird. Als Lastrolle sind sowohl einzelne Rollen als auch Tandemrollen, d.h. die oben geschilderte paarweise Anordnung zweier Lastrollen, zu betrachten. Durch die erfindungsgemäße Ausführung kann der Abweiser bei Auftreffen auf ein Hindernis, das nach Art und Größe zu einer Beschädigung des Abweisers, insbesondere gegebenenfalls daran befestigter flexibler Elemente, führen könnte, der Belastung ausweichen und so dessen übermäßige Belastung vermieden werden, während kleinere Hindernisse zuverlässig beiseite geschoben werden und somit die Rolle nicht beschädigen können. Insbesondere beim Ausfahren aus einer Palette, bei dem die Fahrbahn das Hindernis für den Abweiser darstellt, werden Beschädigungen am Abweiser vermieden. Leicht bewegliche Hindernisse, wie Kabel, Steine, Metallspäne oder Holzstücke werden hingegen zuverlässig abgewiesen und somit Beschädigungen der Rolle zuverlässig verhindert.
  • Indem der Abweiser eine bügelartige Form, insbesondere U-Form oder L-Form, mit einem ersten seitlichen Abschnitt annähernd von der Mittelachse der Lastrolle zur in Fahrtrichtung vorderen Lauffläche der Lastrolle und einen vorderen Abschnitt vor der Lauffläche der Lastrolle ausweist, ist der Abweiser sowohl im Bereich in Fahrtrichtung vor der Rolle als auch seitlich davon bis zur Drehachse der Rolle wirksam und es wird sichergestellt, dass die Lauffläche der Rolle wie auch die Seitenflächen bestmöglich geschützt werden.
  • Es ist von besonderem Vorteil, wenn der Abweiser an einem mindestens eine Lastrolle tragenden Bauteil, insbesondere einem von einem Radarm unabhängigen Bauteil, angeordnet ist. Durch diese Anordnung ist der Abweiser relativ zur Lastrolle in einer konstanten Position, die sich auch bei einem Anheben des Radarms durch Verschieben der Rolle nicht ändert.
  • Vorteilhafterweise weist der Abweiser zwischen der der Lastrolle abgewandten Stirnfläche und der zum Boden weisenden Fläche eine Abschrägung auf. Diese Abschrägung erleichtert das Auflaufen des Abweisers auf schwer bewegliche Hindernisse. Der Abweiser wird beim Auflaufen sanft angehoben und es sind keine komplizierten Mechanismen erforderlich, um das Ausweichen des Abweisers vor unbeweglichen Hindernissen herbeizuführen.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Abweiser derart ausgebildet, dass der Abweiser beim Anfahren an ein nicht von der Lastrolle überwindbares Hindernis nicht nach oben verschwenkt. Dadurch wird bei Hindernissen, die aufgrund ihrer Höhe von der Rolle nicht überfahren werden können (typischerweise Hindernisse, die höher sind als der Rollenradius), die Rolle vor Beschädigungen durch das Auffahren auf das unüberwindliche Hindernis geschützt.
  • Es ist ebenfalls vorteilhaft, wenn jeweils mindestens ein Abweiser vor und hinter mindestens einer zu schützenden Lastrolle angeordnet ist und die beiden Abweiser unabhängig voneinander bewegbar sind. Dadurch ist der Schutz der Rolle unabhängig von der Fahrtrichtung gewährleistet und durch die voneinander unabhängige Bewegung der Abweiser eine Anpassung an unterschiedliche Verhältnisse, insbesondere Hindernisse vor und hinter der Rolle Rollenpaar möglich.
  • Es ist weiterhin zweckmäßig, wenn an der Unterseite des Abweisers mindestens ein flexibles Element, insbesondere in Form einer Bürste und/oder eines vorzugsweise aus einem Polymerwerkstoff gefertigten Abstreifers angeordnet ist. Dieses flexible Element dient der Beseitigung kleinerer leicht beweglicher Hindernisse wie beispielsweise Steinchen oder Metallspänen, gibt jedoch beim Überfahren kleinerer schwer beweglicher Hindernisse, wie Schwellen oder Metallplatten, nach, um ein Überrollen durch die Rolle zu ermöglichen.
  • Es ist dabei zweckmäßig, wenn das flexible Element keinen Bodenkontakt aufweist. Dadurch wird übermäßiger Fahrwiderstand und das Aufsammeln von kleinen Partikeln von Staub und Schmutz, die die Rolle nicht behindern, vermieden.
  • Vorteilhafterweise sind Mittel zur Rückstellung des Abweisers in die bodennahe Stellung vorgesehen. Dadurch kehrt der Abweiser nach Überwinden des Hindernisses selbsttätig in ihre Ausgangsposition zurück und kann seine Schutzfunktion erneut erfüllen.
  • Es ist weiterhin von Vorteil, wenn Mittel zur Einstellung der rückstellenden Kraft des Abweisers vorgesehen sind. Indem die Kraft, mit der der Abweiser nach unten gedrückt wird, eingestellt wird ist es möglich, diese an unterschiedliche Gegebenheiten anzupassen also beispielsweise das Ansprechen auf unterschiedlich schwer verschiebbare Hindernisse einzustellen oder den Verschleiß von Komponenten zu korrigieren.
  • Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Gleiche beziehungsweise funktional gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Dabei zeigt
  • 1 einen Niederhubwagen mit Tandemrollen als Beispiel eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs,
  • 2 eine Tandemrolle mit einem Abweiser eines Flurförderzeugs nach dem Stand der Technik in Seitenansicht,
  • 3 eine Tandemrolle mit erfindungsgemäßen Abweisern in perspektivischer Ansicht,
  • 4 eine Tandemrolle mit einem erfindungsgemäßen Abweiser eines erfindungsgemäßen Flurförderzeugs in Seitenansicht beim Einfahren in eine Palette.
  • In 1 ist ein Hubwagen 1 mit einem gabelförmigen Lastaufnahmemittel 2 gezeigt. Der Hubwagen 1 besteht aus einem Antriebsteil 3 mit einem Antriebsrad 4 und einem Stützrad 5, sowie einem Lastteil 6 mit dem Lastaufnahmemittel 2 und tandemartig angeordneten Lastrollen 7. Im Antriebsteil 4 sind unter anderem ein Fahr- und ein Hubantrieb untergebracht, die hier nicht dargestellt sind. Zum Anheben von Lasten werden die Lastrollen 7 über hier nicht dargestellte Hebel ausgeschwenkt und so das Lastaufnahmemittel 2 angehoben.
  • 2 zeigt oben die vordere der tandemartig angeordneten Lastrollen 7, 7a eines Flurförderzeugs nach dem Stand der Technik in Seitenansicht. Die Lastrollen 7, 7a sind an einem gemeinsamen Bauteil 8 drehbar um die Achsen 9 gelagert. Das Bauteil 8 wiederum ist an einem Hebelarm 10 drehbar um eine Achse 11 befestigt. Der Hebelarm 10 ist schwenkbar um eine hier nicht dargestellte Achse an einem Lastarm 12 oder an einem Radarm des Flurförderzeugs 1 gelagert, wobei sich die Lastrollen 7, 7a in der gezeigten Stellung des Hebelarms 10 größtenteils innerhalb eines nach unten offenen Hohlprofils 13 des Radarms 12 befinden. Der Hebelarm 10 kann durch die Drehung entgegen des Uhrzeigersinns um die hier nicht dargestellte Achse in eine aufrechte Stellung gebracht werden, indem von einer an einer ebenfalls nicht dargestellten weiteren Achse angreifenden, nicht dargestellten Stange eine Zugkraft ausgeübt wird. Hierbei wird der Radarm 12 gegenüber den Lastrollen 7, 7a angehoben.
  • Auf beiden Seiten des Lastrollenpaars 7, 7a ist jeweils ein Abweiser 14 angeordnet. Der aus Metall ausgeführte Abweiser 14 ist als Bestandteil des Bauteils 8 ausgebildet, kann in einer anderen Ausführungsform aber auch als separates Bauteil beispielsweise am Bauteil 8 oder einer anderen geeigneten Vorrichtung befestigt sein. An dem Abweiser 14 ist ein flexibles Element in Form einer Bürste 15 angeordnet. Anstatt einer Bürste 15 kann aber auch ein anderes flexibles Element, beispielsweise ein Abstreifer aus Kunststoff oder einem anderen geeigneten Werkstoff, verwendet werden. Auf dem Boden 16 liegende Hindernisse und Kleinteile, die eine größere Höhe aufweisen, als der zwischen dem Abweiser 14 und dem Boden 16 vorhandene Spalt, werden von dem Abweiser 14 weggeschoben und gelangen somit nicht unter die Lastrollen 7. Ist das Hindernis unbeweglich oder jedenfalls zu schwer beweglich um mit der Antriebskraft des Flurförderzeugs verschoben zu werden, wird das Flurförderzeug an dem Hindernis gestoppt. Hindernisse, die kleiner sind als der Zwischenraum zwischen Abweiser 14 und Boden 16, werden durch die Bürste 15 beiseite geschoben, sofern diese hinreichend beweglich sind. Bei unbeweglichen Hindernissen wie beispielsweise einer Schwelle oder dem Bodenbrett 17 einer Palette 18 wird die Bürste 15 verformt und so das Überfahren ermöglicht.
  • Der Zustand beim Ausfahren aus einer Palette 18 ist in 2 unten gezeigt. Die Lastrollen 7, 7a werden nach rechts aus der Palette 18 ausgefahren. Es ist der Moment gezeigt, in dem die vorauslaufende Lastrolle 7a den Boden berührt. Die vorauslaufende Bürste 15a ist in teilweise gestrichelter Darstellung in unverformtem Zustand gezeigt, um deutlich zu machen, wie sehr die vorauslaufende Bürste 15a bei diesem Vorgang deformiert wird. Auch die nachlaufende Bürste 15 wird stark belastet, da ein erhebliches Gewicht darauf lastet und gleichzeitig eine Verformung aufgrund der Fahrbewegung stattfindet. Häufig werden bei dieser Art von Belastung daher die Bürsten 15, 15a zerstört.
  • 3 zeigt eine Tandemrolle 19 mit erfindungsgemäßen Abweisern 20 in perspektivischer Ansicht. Der prinzipielle Aufbau, wonach die Lastrollen 7 in einem gemeinsamen Bauteil 22 gelagert sind und das Bauteil 22 wiederum an einem Hebelarm 10 drehbar um die Achse 11 befestigt ist, stimmt mit der in 2 gezeigten Anordnung überein.
  • Ein Abweiser 20 ist um eine horizontale Drehachse 21 schwenkbar gelagert, die konzentrisch zur Achse 9 der zu schützenden Rolle 7 angeordnet ist. Die Lagerung erfolgt durch die Formgebung des Abweisers 20 und des die Lastrollen tragenden Bauteils 22, indem das die Lastrollen tragende Bauteil 22 einen die Achslager 23 der Rolle 7 kreisförmig umgebenden Abschnitt 24 aufweist, der von einer durch zwei Vorsprünge 25 begrenzten, ebenfalls kreisförmigen Ausnehmung 26 im Abweiser 20 umgeben wird. Der Abweiser 20 ist dabei so gestaltet, dass die Bewegung um die horizontale Schwenkachse 21 durch das Anstoßen der Vorsprünge 25 an annähernd kreisförmigen Ausnehmungen 27 des Bauteils 22 begrenzt wird. Dadurch wird in die eine Schwenkrichtung der Abstand des Abweisers 20 vom Boden 16 festgelegt und in die andere Schwenkrichtung die Höhe des maximal von dem Abweiser 20 überfahrbaren Hindernisses.
  • Der Abweiser 20 ist als U-förmiger Bügel ausgebildet und umschließt die Rolle 7 in einer Fahrtrichtung (hier nach links) praktisch vollständig, wobei die der Vorderseite der Rolle 7 abgewandten Stirnfläche 28 eine leichte V-Form aufweist, um sicherzustellen, dass Hindernisse seitlich abgeleitet werden. An der Unterseite 29 des Abweisers 20 ist ein flexibles Element in Form einer Bürste 30 angeordnet. Anstatt einer Bürste 30 kann aber auch ein anderes flexibles Element, beispielsweise ein Streifen aus einem geeigneten Kunststoff, Verwendung finden. Die Bürste 30 dient dazu, kleine und leichte Hindernisse abzuweisen. In Normalstellung des Abweisers 20 ist die Bürste 30 so angeordnet, dass ein kleiner Abstand zum Boden 16 besteht, so dass der Rollwiderstand des Fahrzeugs durch die Bürste 30 nicht erhöht, aber Hindernisse in relevanter Größe abgewiesen werden.
  • In 4 ist eine Tandemrolle 19 mit einem erfindungsgemäßen Abweiser 20 in Seitenansicht beim Einfahren in eine Palette 18 gezeigt. Durch eine leichte Verformung der Bürste 30 beim Auftreffen auf ein schwer bewegliches Hindernis wird eine aufwärts gerichtete Kraft erzeugt, die den Abweiser 20 nach oben drückt, so dass er leichter über das Bodenbrett 17 der Palette 18 gehoben wird. Zusätzlich ist die Kante zwischen Stirnfläche 28 und Unterseite 29 des Abweisers 20 als Schräge 31 ausgebildet, so dass bei größeren Hindernissen der Abweiser 20 direkt angehoben wird. Die Abmessungen der Schräge 31 sind so gewählt, dass der Abweiser 20 bei einem Hindernis, das von der Rolle 7 nicht mehr überfahren werden kann oder soll nicht nach oben geschwenkt wird, sondern daran ansteht und so eine Weiterfahrt des Flurförderzeugs 1 verhindert wird.
  • Im Bereich des Übergangs von der Stirnfläche 28 des Abweisers 20 zur Seitenfläche 32 ist eine kufenförmige Ausbuchtung 33 angeordnet. Die Ausbuchtung 33 erleichtert das Auffahren des Abweisers 20 auf ein größeres Hindernis, da dieses zunächst an der Schräge 31 anläuft, wodurch der Abweiser 20 angehoben wird und anschließend auf der Ausbuchtung 33 so geführt wird, dass die Bürste 30 entlastet ist. Kleinere Hindernisse, die sich direkt seitlich der Rolle 7 befinden, werden durch die Ausbuchtung 33 ebenso abgewiesen und dadurch verhindert, dass sich diese im Bereich der Rolle 7, beispielsweise seitlich zwischen der Rolle 7 und dem Abweiser 20 oder dem Bauteil 22 verfangen oder in Vertiefungen 34 in der Seitenfläche 35 der Rolle 7 sammeln. Zwischen Oberseite 36 und Vorderseite 28 weist der Abweiser 20 ebenfalls eine Abschrägung 37 auf, damit der Abweiser 20 beim Ausschwenken nicht in Kontakt mit dem Hohlprofil 13 kommt. Der rückseitige Abweiser 20a entspricht im gezeigten Ausführungsbeispiel in seiner Ausführung dem frontseitigen Abweiser 20 und ist selbstverständlich unabhängig von diesem bewegbar, so dass in allen Betriebszuständen, insbesondere in jede Fahrtrichtung, sichergestellt ist, dass beide Abweiser 20, 20a ihre Funktion erfüllen.
  • Die Rückstellung des Abweisers 20 von der angehobenen Stellung in die normale Stellung erfolgt durch dessen Eigengewicht, es sind jedoch auch Ausführungsformen denkbar, bei denen Mittel zur Rückstellung vorgesehen sind. Dies kann insbesondere bei relativ leichten Abweisern aus Kunststoff erforderlich sein. Als rückstellende Elemente kommen insbesondere Federn in den gängigen Ausführungsformen in Betracht. Sinnvollerweise kann dabei auch ein Einstellmechanismus vorgesehen sein, der die Rückstellkraft reguliert. Dadurch kann sowohl dem Verschleiß des Federelements begegnet werden als auch das Ansprechen des Abweisers auf unterschiedliche Hindernisse optimiert werden. Berührt ein am Abweiser befestigtes flexibles Element, also eine Bürste oder ein Abstreifer, im Betrieb üblicherweise den Boden, kann so auch die Anpresskraft des flexiblen Elements und damit dessen Verschleiß sowie der Widerstand beim Fahren eingestellt werden. Eine Einstellung der rückstellenden Kraft kann auch bei einer Rückstellung, die im Wesentlichen über das Gewicht des Abweisers 20 erfolgt, sinnvoll sein und beispielsweise vorgenommen werden, indem Gewichtselemente am Abweiser 20 hinzugefügt oder entfernt werden.
  • Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungsformen der Erfindung denkbar. So kann insbesondere anstelle einer Tandemrolle 19 auch eine Einzelrolle mit einem erfindungsgemäßen Abweiser geschützt werden. Die Anbringung ist dann selbstverständlich an die Gegebenheiten bei einer Einzelrolle anzupassen, wobei insbesondere sicherzustellen ist, dass der oder die Abweiser im Betrieb, insbesondere auch bei einem Ausschwenken der Lastrolle aus dem Lastarm, ihre Stellung relativ zum Boden nicht verändern.
  • Weiterhin ist eine Anbringung eines erfindungsgemäßen Abweisers nur auf einer Seite einer Rolle denkbar, was vorzugsweise dann erfolgen wird, wenn bei Fahrt in die nicht durch einen Abweiser 20 geschützte Richtung keine Hindernisse zu erwarten sind oder der Bauraum zur Anbringung eines zweiten Abweisers 20 fehlt. Die Drehachse 21 des Abweisers 20 kann je nach Einbauverhältnissen auch an anderer Stelle als identisch zur Rollenachse 9 verlaufen und die Lagerung des Abweisers 20 von der gezeigten Ausführungsform abweichen. Die Abmessungen des Abweisers 20 und des flexiblen Elements 30 können an die jeweiligen Einsatzbedingungen angepasst werden, d.h. insbesondere die Größe des Spalts zwischen flexiblem Element 30 und Boden 16 und/oder zwischen Abweiser 20 und Boden 16 variiert werden. Je nach Betriebsanforderungen und der Beschaffenheit von Abweiser 20 und flexiblem Element sind sowohl Ausführungsformen denkbar, bei denen das flexible Element als integrales Bauteil des Abweisers 20 ausgeführt ist als auch solche, bei denen das flexible Element ein separates und einfach austauschbares Bauteil darstellt.

Claims (10)

  1. Flurförderzeug, insbesondere Palettenhubwagen (1), mit mindestens einer im Bereich einer Lastaufnahmevorrichtung (2) angeordneten Lastrolle (7) und mindestens einem im Bereich der Lastrolle (7) angeordneten, um eine horizontale Achse (21) schwenkbaren Abweiser (20), dadurch gekennzeichnet, dass der Abweiser (20) derart ausgebildet ist, dass beim Anfahren an ein nicht oder nur schwer bewegbares Hindernis (17) der Abweiser (20) um die horizontale Schwenkachse (21) nach oben bewegbar ist und beim Anfahren an ein leicht bewegliches Hindernis der Kontakt der Lastrolle (7) mit dem Hindernis verhindert wird.
  2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abweiser (20) eine bügelartige Form, insbesondere U-Form oder L-Form, mit einem ersten seitlichen Abschnitt (32) annähernd von der Mittelachse (9) der Lastrolle (7) zur in Fahrtrichtung vorderen Lauffläche der Rolle (7) und einen vorderen Abschnitt (28) vor der Lauffläche der Lastrolle (7) ausweist.
  3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abweiser (20) an einem mindestens eine Lastrolle (7) tragenden Bauteil (22), insbesondere einem von einem Radarm (12) unabhängigen Bauteil (10) angeordnet ist.
  4. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abweiser (20) zwischen der der Lastrolle (7) abgewandten Stirnfläche (28) und der zum Boden (16) weisenden Fläche (29) eine Abschrägung (31) aufweist.
  5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Abweiser (20) derart ausgebildet ist, dass der Abweiser (20) beim Anfahren an ein nicht von der Lastrolle (7) überwindbares Hindernis nicht nach oben verschwenkt.
  6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils mindestens ein Abweiser (20, 20a) vor und hinter mindestens einer zu schützenden Lastrolle (7) angeordnet ist und die beiden Abweiser (20, 20a) unabhängig voneinander bewegbar sind.
  7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (29) des Abweisers (20) mindestens ein flexibles Element, insbesondere in Form einer Bürste (30) und/oder eines vorzugsweise aus einem Polymerwerkstoff gefertigten Abstreifers angeordnet ist.
  8. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Element keinen Bodenkontakt aufweist.
  9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Rückstellung des Abweisers (20) in die bodennahe Stellung vorgesehen sind.
  10. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zur Einstellung der rückstellenden Kraft des Abweisers (20) vorgesehen sind.
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