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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Ermittlung
wenigstens eines charakteristischen Parameters einer Probe aus CFK, insbesondere
einer Probe aus Prepreg-Material,
für die
Luft- und Raumfahrt.
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Obwohl
auf Proben aus beliebigem Kohlefaserkunststoff (CFK) anwendbar,
werden die vorliegende Erfindung sowie die ihr zugrunde liegende Problematik
in Bezug auf Proben aus unidirektionalem (UD)-Prepreg-Material näher erläutert.
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Gerade
im Bereich der Luft- und Raumfahrt kommen CFK-Großbauteile,
die aus UD-Prepreg-Material hergestellt werden, wegen ihrer hohen Festigkeit
bei geringem Gewicht verstärkt
zum Einsatz. UD-Prepreg-Material bezeichnet Halbzeuge, bestehend
aus Endlosfasern und einer ungehärteten duroplastischen
Kunststoffmatrix, wobei sich die Endlosfasern sowohl in x-Richtung wie auch
y-Richtung erstrecken können.
Mit dieser Erweiterung werden sowohl UD-Materialien wie auch Gewebe-Material abgedeckt.
Die Qualität
des verwendeten UD-Prepreg-Materials,
welche sich beispielsweise durch die Parameter Luftanteil, Oberflächenbeschaffenheit
oder Harzverteilung beschreiben lässt, sind dabei entscheidend
für die
Zuverlässigkeit,
insbesondere die Festigkeit, der herzustellenden CFK-Großbauteile.
Insofern ist eine Überprüfung der
Qualität des
UD-Prepreg-Materials vor seiner Verarbeitung unerlässlich.
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Ein
sogenanntes Water-Pickup-Testverfahren zum Ermitteln des Imprägnierungsgrads
von UD-Prepreg-Material ist allgemein be kannt. Dazu wird eine Probe
aus UD-Prepreg-Material eingewogen und derart zwischen zwei Bleche
eingeklemmt, dass ein 15 mm breiter Probenstreifen heraussteht. Diese
Anordnung wird für
5 Minuten in Faserrichtung in ein Wasserbad gehängt. Nach dem Entfernen der Bleche
wird die Probe ausgewogen. Die Gewichtsdifferenz wird als Messwert
für den
Imprägnierungsgrad verwendet.
Je niedriger die aufgenommene Wassermenge ist, desto höher ist
der Imprägnierungsgrad.
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Nachteilig
an dem Water-Pickup-Testverfahren hat sich die Tatsache herausgestellt,
dass es keine Rückschlüsse auf
beispielsweise die Harzverteilung in dem UD-Prepreg-Material oder
die Oberflächenbeschaffenheit
des UD-Prepreg-Materials zulässt.
Das Ergebnis aus dem Water-Pickup-Testverfahren ist lediglich eine
Summeninformation, wobei die einzelnen Einflussgrößen bzw.
charakteristischen Parameter nicht differenzierbar sind.
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Bei
diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Ermittlung wenigstens eines
charakteristischen Parameters einer Probe aus CFK, insbesondere
einer Probe aus Prepreg-Material, für die Luft- und Raumfahrt bereitzustellen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Demgemäss wird
ein Verfahren zur Ermittlung wenigstens eines charakteristischen
Parameters einer Probe aus CFK, insbesondere einer Probe aus Prepreg-Material,
für die
Luft- und Raumfahrt mit den folgenden Verfahrensschritten bereitgestellt:
Bereitstellen der Probe, Bestrahlen der Probe mit einem vorbestimmten
Spektrum elektromagnetischer Strahlung, Erfassen der Wechselwirkung
zwischen der Probe und der elektromagnetischen Strahlung in einem
Datensatz, und Ermitteln des charakteristischen Parameters aus dem
erfassten Datensatz.
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Somit
weist die vorliegende Erfindung gegenüber dem eingangs genannten
Ansatz den Vorteil auf, dass mittels des Verfahrens wenigstens ein
charakteristischer Parameter der Probe ermittelt werden kann. Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird also nicht eine Summeninformation, sondern direkt eine spezifische
Eigenschaft der Probe ermittelt. Die Kenntnis solcher charakteristischen
Parameter erlaubt eine wesentlich genauere Aussage beispielsweise
betreffend die zu erwartende Festigkeit des aus dem CFK hergestellten
Bauteils. Ferner vereinfacht sich eine Fehlerbehebung beim Hersteller
des CFK-Materials,
da die Fehlerursache, beispielsweise ein zu hoher Luftanteil im
CFK, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
einfach ermittelt werden kann.
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In
den Unteransprüchen
finden sich vorteilhafte Ausgestaltungen und Verbesserungen der
vorliegenden Erfindung.
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Unter
einem Datensatz ist in dieser Patentanmeldung auch jegliche Art
von Bild zu verstehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird die mit der Probe wechselgewirkte, elektromagnetische
Strahlung vor dem Erfassen des Datensatzes durch ein Mikroskop geleitet.
Folglich lässt
sich vorteilhaft die Auflösung
des Datensatzes mittels des Mikroskops erhöhen, was die Genauigkeit des
zu ermittelnden charakteristischen Parameters erhöht.
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Bei
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
wird das Spektrum der elektromagnetischen Strahlung im Bereich des
sichtbaren Lichts gewählt.
Dies führt
zu einem sehr einfachen Verfahren. Alternativ kann jedoch auch jede
andere Art von Strahlung verwendet werden, wie beispielsweise UV-Licht
oder Röntgenstrahlen,
um eine verbesserte Erfassung der Bestandteile der Probe, also beispielsweise
einen Luft- und/oder Harzanteil, zu ermöglichen bzw. eine Differenzierbarkeit
der Bestandteile zu verbessern.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird der Datensatz
mit Hilfe einer CCD-Kamera erfasst und in einer Speichereinrichtung
abgespeichert. Dies ermöglicht
eine sehr einfache Erfassung und vereinfacht die Bereitstellung
des Datensatzes zu einer der Speichereinrichtung nachgeschalteten
Auswerteeinrichtung zum Auswerten des Datensatzes.
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Nach
einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden unterschiedlichen Oberflächenbereichen der Probe zugeordnete Intensitäten der
mit diesen Oberflächenbereichen wechselgewirkten
Strahlung in dem Datensatz erfasst werden. Die Probe weist ein oder
mehrere Oberflächenbereiche
auf, welche sich in ihrem Aufbau, also beispielsweise einem Luftanteil
in dem jeweiligen Oberflächenbereich
oder der jeweiligen Oberflächenbeschaffenheit,
derart unterschieden, dass auf die Probe auftreffende Strahlung
mit einer unterschiedlichen Intensität reflektiert wird. Anhand der
unterschiedlichen Intensitäten
lässt sich
der wenigstens eine charakteristische Parameter ermitteln.
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Alternativ
könnten
auch die Wellenlängen der
mit der Probe in Wechselwirkung stehenden Strahlung analysiert werden,
um auf den wenigstens einen charakteristischen Parameter zu schließen.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung beschreibt der charakteristische Parameter
einen Luftanteil in der Probe, einen Harzanteil in der Probe, eine
Oberflächenbeschaffenheit der
Probe, eine Tiefe von Rovingstößen in der
Probe, eine Luftverteilung in der Probe und/oder eine Harzverteilung
in der Probe. Den hier genannten Eigenschaften kommt eine große Bedeutung
für die
Zuverlässigkeit,
insbesondere die Festigkeit, des herzustellenden Bauteils zu, welchem
die Probe zugeordnet ist.
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Vorzugsweise
werden zur Ermittlung des Luftanteils und/oder des Harzanteils in
der Probe die mit einem vorbestimmten In tensitätsbereich übereinstimmend zugeordneten
Intensitäten
summiert werden. Somit lässt
sich auf sehr einfache Weise der flächenmäßige Luftanteil in der untersuchten
Oberfläche
der Probe ermitteln. Anhand des flächigen Luftanteils oder Harzanteils
lässt sich
auf sehr einfache Weise auf einen Luftvolumenanteil und/oder Luftgewichtsanteil
oder Harzvolumenanteil und/oder Harzgewichtsanteil in der Probe
schließen.
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Nach
einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden zur Ermittlung der Harz- und/oder Luftverteilung
in der Probe die mit einem vorbestimmten Intensitätsbereich übereinstimmenden
zugeordneten Intensitäten
auf ihre homogene Verteilung bezogen auf die unterschiedlichen Oberflächenbereiche
hin analysiert. Dazu wird die zu untersuchende Oberfläche der
Probe beispielsweise in die mehreren unterschiedlichen Oberflächenbereiche
unterteilt und der Harz- und/oder Luftanteil in den jeweiligen Oberflächenbereichen
bestimmt. Anschließend
wird eine Varianz der Harz- und/oder Luftanteile berechnet, welche
auf eine homogene/inhomogene Verteilung des Harzes und/oder der
Luft schließen
lässt.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung erfolgt ein Vergleichen
des erfassten Datensatzes mit einem oder mehrerer Referenzdatensätze, wobei
der charakteristische Parameter in Abhängigkeit von dem Referenzdatensatz, welcher
mit dem erfassten Datensatz im Wesentlichen übereinstimmt, gleich einem
vorgegebenen Wert gesetzt wird. Dieser Verfahrensschritt ermöglicht es
auf sehr einfache Weise, die erfassten Datensätze zu kategorisieren. Beispielsweise
kann der einem erfassten Datensatz zugeordnete charakteristische
Parameter mit den Werten 1, 2, bzw. 3 belegt werden, wobei 1 einer
ungenügenden
Oberflächenbeschaffenheit,
2 einer ausreichenden Oberflächenbeschaffenheit
und 3 einer guten Oberflächenbeschaffenheit
entspricht.
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Vorzugsweise
werden die Referenzdatensätze
als Maßstab
für den
Luftanteil in der Probe, den Harzanteil in der Probe, die Oberflächenbeschaffenheit
der Probe, die Harz- und/oder Luftverteilung in der Probe, und/oder
die Tiefe von Rovingstößen in der
Probe verwendet. Referenzdatensätze,
welche beispielsweise einem Luftanteil von 1, 5 oder 7% Luftanteil
in der Probe entsprechen, können
dann mit dem erfassten Datensatz vorteilhaft verglichen werden,
wobei dem charakteristischen Parameter dann die Werte, 1, 5 bzw.
7 zugeordnet werden.
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Bei
einem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird der wenigstens eine charakteristische Parameter
entsprechend dem verwendeten Maßstab
unterschiedlich gewichtet. Beispielsweise haben der Harzanteil und
die Oberflächenbeschaffenheit
der Probe, beide mögliche
charakteristische Parameter der Probe, mehr oder weniger starken
Einfluss auf die Qualität
der untersuchten Probe. Mittels einer Gewichtung kann diesem Sachverhalt einfach
Rechnung getragen werden.
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Vorzugsweise
werden mehrere charakteristischen Parameter ermittelt, gewichtet
und summiert, wobei die Summe als ein Maß für die Qualität der Probe
verwendet wird. Die so ermittelte Qualität kann eine hohe Aussagkraft
bezüglich
der zu erwartenden Festigkeit des der Probe zugeordneten Materials
aufweisen.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Probe aus
demselben Materialabschnitt wie andere Proben, die nach dem water-pickup-Testverfahren
getestet werden, entnommen, wobei der wenigstens eine charakteristische Parameter
einem Ergebnis aus dem water-pickup-Testverfahren zugeordnet wird.
Dies erlaubt vorteilhaft eine Korrelierung der Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens
mit dem water-pickup-Testverfahren.
Dies ist für
eine Standardisierung der zu erreichenden Qualität bzw. Ergebnisse aus den jeweiligen
Testverfahren vorteilhaft.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Weiterbildung der Erfindung wird ein Querschnitt
der Probe mit der elektromagnetischen Strahlung bestrahlt. Der Querschnitt
gibt vorteilhaft einen Aufschluss über die innere Zusammensetzung
der Probe. Vorzugsweise verläuft
der Querschnitt quer zur Faserrichtung. Ein solcher Querschnitt
gibt den Blick auf Oberflächenbereiche
zwischen den einzelnen Fasern frei, welche einen großen Einfluss
auf die Qualität
des herzustellenden Bauteils haben.
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Allgemein
können
alle hier genannten Auswertevorgänge,
wie beispielsweise das Ermitteln oder Vergleichen, mittels einer
Auswerteeinrichtung, insbesondere einer Rechnereinrichtung, ausgeführt werden.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Figuren der Zeichnung näher erläutert.
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Von
den Figuren zeigen:
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1 einen
Verfahrenszustand bei einer Probenentnahme gemäß einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
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2 einen
weiteren Verfahrenszustand bei dem Aufbringen der Probe auf einen
Probenhalter gemäß dem Ausführungsbeispiel;
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3A einen
noch weiteren Verfahrenszustand bei einer Ermittlung wenigstens
eines charakteristischen Parameters der Probe gemäß dem Ausführungsbeispiel;
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3B einen
noch weiteren Verfahrenszustand bei der Ermittlung des charakteristischen
Parameters gemäß dem Ausführungsbeispiel;
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4 zwei
Referenzdatensätze,
welche eine Luftverteilung und/oder einen Luftanteil einer Referenz probe
beschreiben, gemäß dem Ausführungsbeispiel;
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5 zwei
weitere Referenzdatensätze, welche
eine Harzverteilung und/oder einen Harzanteil in einer Referenzprobe
beschreiben, gemäß dem Ausführungsbeispiel;
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6 zwei
noch weitere Referenzdatensätze,
welche die Oberflächenbeschaffenheit
einer Referenzprobe beschreiben, gemäß dem Ausführungsbeispiel; und
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7 zwei
noch weitere Referenzdatensätze,
welche die Tiefe von Rovingstößen beschreiben, gemäß dem Ausführungsbeispiel.
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In
allen Figuren der Zeichnung sind gleiche bzw. funktionsgleiche Elemente – sofern
nichts anderes angegeben ist – mit
jeweils den gleichen Bezugszeichen versehen worden.
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1 zeigt
einen beispielhaften ersten Verfahrenszustand bei einer Probenentnahme
gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der vorliegenden Erfindung. Ein flächiger Materialabschnitt 1 eines
UD-Prepreg-Materials wird in einem ersten Verfahrensschritt bereitgestellt.
Die Fasern des Materialabschnitts 1 erstrecken sich dabei
vorzugsweise in die mit 2 bezeichnete Richtung. Aus dem
Materialabschnitt 1 werden mehrere Proben entnommen.
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Die
Proben 3 bis 8 werden unter Zuhilfenahme geeigneter
Schablonen aus dem Materialabschnitt 1 ausgeschnitten.
Die Proben 3, 4 sind bevorzugt in etwa rechteckig
ausgebildet, wobei ihre Längsseite
quer zur Faserrichtung 2 verläuft. Die Längsseite der im Wesentlichen
rechteckig ausgebildeten Proben 5 bis 8 erstreckt
sich dagegen in Faserrichtung.
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Die
Probe 3 wird, wie gezeigt in 2, auf einem
Probenhal ter 10 flächig
angebracht. Die Fasern einer Seitenfläche 11 der Probe 3 verlaufen
dabei in Z-Richtung, also senkrecht zu der Seitenfläche 11. Der
Probenhalter 10 ist hier als Winkel ausgebildet, wobei
die Probe 3 an einem Schenkel 12 des Winkels flächig angebracht
wird.
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Anschließend wird
gemäß dem Ausführungsbeispiel
der Probenhalter 10 mit der Probe 3 auf einem
Verfahrtisch 13, wie gezeigt in 3A, angeordnet.
Mittels einer Steuerung 16, welche zum Bewegen des Verfahrtischs 13 in
der xy-Ebene ausgebildet ist, wird die Probe unterhalb einer Anordnung bestehend
aus einem Ringlicht 14, einem Mikroskop 15 und
einer Charge-Coupled Device (CCD)-Kamera 17 positioniert.
Die Positionierung erfolgt vorzugsweise automatisiert.
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Eine
Kaltlichtquelle 21 führt
dem Ringlicht 14 Strahlung, beispielsweise weißes Licht,
zu. Die von dem Ringlicht 14 abgegebene Strahlung trifft
auf der Seitenfläche 11 der
Probe 3 auf und wird in das Mikroskop 15 hinein
reflektiert, woraufhin sie von der an das Mikroskop angeschlossenen
CCD-Kamera 17 erfasst wird. In Abhängigkeit von der erfassten
Strahlung erzeugt die CCD-Kamera einen elektronischen Datensatz 20,
der mittels der Kabel 18 einer Rechnereinheit 19 zugeführt wird,
wobei der zugeführte
Datensatz 20 in einer Speichereinrichtung abgespeichert
und anschließend
von einer Auswerteeinheit der Rechnereinheit 19 ausgewertet
wird.
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3B zeigt
einen beispielhaften Datensatz 20. Die der Seitenfläche 11 zugeordneten
Daten des Datensatzes 20 liegen als ein Raster 22 vor.
Das Raster 22 definiert dabei gleich großen Oberflächenbereichen
der Seitenfläche 11 zugeordnete
Datenpositionen O1, O2, ... ON. Intensitäten I1, I2, ... IN des von
den Oberflächenbereichen
reflektierten und von der CCD-Kamera erfassten Lichts sind an jeder
der Datenpositionen O1, O2, ... ON abgelegt. Folglich ist der erfasste
Datensatz 20 beispielsweise in verschiedenen Grautönen von
weiß bis
schwarz darstellbar.
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Um
nun beispielsweise den Luftanteil in der Seitenfläche 11 zu
ermitteln, werden die mit einem vorbestimmten Intensitätsbereich übereinstimmenden
zugeordneten Intensitäten
summiert. Alternativ oder zusätzlich
kann auch vorgesehen sein, dass die Datenpositionen O1, O2, ...
ON, die die übereinstimmenden
zugeordneten Intensitäten
aufweisen, gezählt
werden. Zur Ermittlung des vorbestimmten Intensitätsbereichs,
beispielsweise ein solcher Graubereich, der Luft in der Seitenfläche 11 entspricht, kann
eine Kalibrierung anhand einer Referenzprobe vorab erfolgen.
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Nachdem
einem Harzanteil andere Intensitäten
I1, I2, ... IN der Strahlung zuordbar sind, lassen sich die Harzanteile
von den Luftanteilen einfach unterscheiden. Die Ermittlung des Harzanteils
unterscheidet sich lediglich durch einen anderen vorbestimmten Intensitätsbereich
von der Ermittlung des Luftanteils.
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Um
eine Harz- und/oder Luftverteilung in der Probe zu ermitteln, werden
beispielsweise Bereiche B1, B2, ... BN definiert, welche jeweils
eine gleiche Anzahl Datenpositionen O1, O2, ... ON aufweisen. Der
Harz- und/oder Luftanteil in dem jeweiligen Bereich B1, B2, ...
BN wird nach dem oben beschriebenen Verfahren ermittelt. Eine Varianz
des Luftanteils bezogen auf die Bereiche B1, B2, ... BN entspricht der
Homogenität/Inhomogenität der Verteilung
des Harzes und/oder der Luft in der Probe.
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Alternativ
kann auch ein Vergleichen des erfassten Datensatzes 20 mit
Referenzdatensätzen, wie
gezeigt in den 4 bis 7 erfolgen.
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4 zeigt
beispielhafte Referenzdatensätze,
also Bilder 41, 42, 43 von Referenzproben,
die einen zu hohen Luftanteil von etwa 16%, einen akzeptablen Luftanteil
von etwa 6% und einen bevorzugten Luftanteil von etwa 1% aufweisen.
Der er fasste Datensatz 20 wird von einer Vergleicheeinrichtung
der Rechnereinheit 19 mit den Referenzdatensätzen 41, 42 bzw. 43 verglichen.
In Abhängigkeit
davon, mit welchem Referenzdatensatz 41, 42 oder 43 der
erfasste Datensatz 20 am besten übereinstimmt, wird dem charakteristischen
Parameter, welcher den Luftanteil in der Probe beschreibt, beispielsweise
der Wert 1, 2 bzw. 3 zugeordnet.
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5 zeigt
weitere beispielhafte Referenzdatensätze 54, 55,
wobei der Referenzdatensatz 54 einer sehr ungleichmäßigen Harzverteilung
in einer Referenzprobe entspricht und der Referenzdatensatz 55 einer
akzeptablen gleichmäßigen Harzverteilung
in einer Referenzprobe entspricht. Entsprechend dem Verfahren nach 4 wird
dem charakteristischen Parameter, welcher die Harzverteilung in der
Probe beschreibt, ein Wert zugewiesen.
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6 zeigt
drei weitere beispielhafte Referenzdatensätze 61, 62, 63,
welche den charakteristischen Parameter der Oberflächenbeschaffenheit
beschreibt. Die Referenzdatensätze 61, 62, 63 beschreiben
dabei eine unakzeptable, akzeptable bzw. bevorzugte Oberflächenbeschaffenheit
einer Referenzprobe. Die Ermittlung des charakteristischen Parameters
für die
Oberflächenbeschaffenheit
erfolgt dabei analog dem Verfahren wie erläutert zu 4.
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7 zeigt
beispielhafte Referenzdatensätze 71, 72,
wobei der Referenzdatensatz 71 einer Probe mit unakzeptablen
Rovingstößen entspricht
und der Referenzdatensatz 72 einer Probe mit akzeptablen
Rovingstößen entspricht.
Die Rovingstöße entstehen
typischerweise bei der Herstellung des Prepreg-Materials. Der charakteristische Parameter, welcher
die Tiefe T der Rovingstöße beschreibt,
wird analog dem Verfahren wie beschrieben für 4 ermittelt.
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Anschließend können die
jeweiligen charakteristischen Parameter entsprechend ihrer Bedeutung
für die
Qualität
der Probe, wobei die Qualität sich
beispielsweise auf eine Festigkeit des herzustellenden Bauteils
bezieht, unterschiedlich gewichtet werden. Anschließend werden
die gewichteten, charakteris tischen Parameter summiert, wobei die
Summe als ein Maß für die Qualität der Probe
verwendet wird. Selbstverständlich
ist auch jede andere mathematische Operation denkbar, um einen möglichst aussagekräftigen Wert
für die
Qualität
der Probe zu ermitteln. Der ermittelte Wert für die Qualität kann als Entscheidungsgrundlage
für beispielsweise
die Rücksendung
von Prepreg-Material zum Hersteller oder zur Verarbeitung des Prepreg-Materials
in weniger hochwertigen Bauteilen verwendet werden.
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Die
Proben 5, 6, 7, 8 können nach
dem Water-Pickup-Testverfahren
getestet werden, wobei die Ergebnisse aus diesen Testverfahren dem
ermittelten Wert für
die Qualität
der Proben 3 und 4 zugeordnet werden- beispielsweise
ein Imprägnierungsgrad von
5, der gemäß dem Water-Pickup-Testverfahren ermittelt
worden ist, entspricht einer Qualität im Bereich von 20 bis 30,
die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
bestimmt worden ist. Hierdurch wird eine gewisse Vergleichbarkeit
zwischen den verschiedenen Testverfahren ermöglicht, wenn auch das erfindungsgemäße Verfahren
wesentlich genauer ist.
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Die
Erfindung ist nicht auf das in den Figuren dargestellte, spezielle
Verfahren zur Ermittlung wenigstens eines charakteristischen Parameters
einer Probe aus CFK, insbesondere einer Probe aus Prepreg-Material,
für die
Luft- und Raumfahrt beschränkt.
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Vielmehr
ist die einzelne Abfolge einzelner Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens
auf vielfältige
Arten veränderbar.
Auch die Ausgestaltung der einzelnen Verfahrensschritte kann modifiziert
werden.
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Beispielsweise
kann eine Probe auch schräg zur
Faserrichtung verlaufende Seitenflächen aufweisen, welche in dem
erfindungsgemäßen Verfahren analysiert
werden.
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Eine
Vollautomatisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens, also beispielsweise
des Positionierprozesses der Probe unterhalb der CCD-Kamera oder
auch die Probenentnahme ist einer manuellen Lösung vorzuziehen.
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Ferner
ist auch die Analyse von Proben aus anderen Materialien, insbesondere
faserverstärkten Materialien,
wie beispielsweise Glare, mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich.
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- 1
- Materialabschnitt
- 2
- Faserrichtung
- 3
- Probe
- 4
- Probe
- 5
- Probe
- 6
- Probe
- 7
- Probe
- 8
- Probe
- 10
- Probenhalter
- 11
- Seitenfläche
- 12
- Schenkel
- 13
- Verfahrtisch
- 14
- Ringlicht
- 15
- Mikroskop
- 16
- Steuerung
- 17
- CCD-Kamera
- 18
- Kabel
- 19
- Rechnereinheit
- 20
- Datensatz
- 21
- Kaltlichtquelle
- 22
- Raster
- 41
... 72
- Referenzdatensätze
- T
- Tiefe
der Rovingstöße
- O1,
O2, ... ON
- Datenpositionen
- I1,
I2, ... IN
- Intensitäten
- B1,
B2, ... BN
- Bereiche