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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine umfasst einen Abgastrakt,
der abhängig
von einer Schaltstellung eines Gasauslassventils mit einem Brennraum
eines Zylinders der Brennkraftmaschine kommuniziert. Zum Betreiben
der Brennkraftmaschine wird ein aktueller Wert einer Abgastemperatur
stromabwärts
des Gasauslassventils ermittelt.
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Bei
modernen Brennkraftmaschinen ist eine Diagnose während des Betriebs der Brennkraftmaschine
erforderlich. In diesem Zusammenhang wird überwacht, ob Fehlzündungen
auftreten.
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Derartige
Fehlzündungen
können
verschiedene Ursachen haben, beispielsweise ein Fehler in dem Einspritzsystem
der Brennkraftmaschine, der durch ein ungewolltes Nichtöffnen des
Einspritzventils hervorgerufen wird. Dies kann dann zu einem fehlenden
Zumessen von Kraftstoff führen
und somit eine Zündung
des in dem Zylinder befindlichen Gemisches verhindern. Die Fehlerursache
kann jedoch auch durch einen Fehler an einem Zündsystem der Brennkraftmaschine
hervorgerufen werden. Werden im Rahmen der Diagnose derartige Fehlzündungen erkannt,
so kann dies zu einem Fehlereintrag führen und zu einer Aufforderung
an den Fahrer des Fahrzeuges, in dem die Brennkraftmaschine angeordnet ist,
eine Werkstatt aufzusuchen oder auch lediglich einen Fehlereintrag
verursachen, der im Rahmen des nächsten
Kundendienstes ausgelesen wird.
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Aus
der
DE 199 137 46
C2 ist ein Verfahren zum Erkennen von abgasverschlechternden
und katalysatorschädigenden
Aussetzern bei Verbrennungsmotoren bekannt. Eine Lambdasondenspannung
einer nach einem Abgaskatalysator angeordneten Lambdasonde wird
bezogen auf einen erkannten Verbrennungsaussetzer ermittelt. Der
Verbrennungsaussetzer kann beispielsweise mittels einer Untersuchung
der Laufunruhe erkannt werden. In Abhängigkeit von der Lambdasondenspannung
wird dann auf eine Aussetzerart in Folge einer Fehlzündung, einer Fehleinspritzung
oder eines anderen Fehlers geschlossen. Die Fehlerart kann jedoch
nur bei sehr häufig
auftretenden Verbrennungsaussetzern auf diese Weise erkannt werden,
da sie stark abhängig ist
von der Sauerstoffspeicherfähigkeit
des Katalysators.
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Aus
der
DE 102 30 786
A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erkennen
von Fehlzündungen
in Brennkraftmaschinen bekannt. Die Erkennung der Fehlzündungen
wird dadurch erreicht, dass in der Abgaskanalanordnung in einer
Lambdasonde eine vom Verbrennungsgrad in einem jeweiligen Verbrennungsraum
abhängige
Abgastemperatur und/oder ein Abgasdruck oder eine Änderung
der Abgastemperatur und/oder des Abgasdrucks zumindest im Anschluss
an einen Zündzeitpunkt
vor dem nächsten Zündzeitpunkt
erfasst und hinsichtlich einer Abweichung von einem Normalwert bewertet
wird.
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Aus
der
DE 39 33 826 A1 ist
eine Motorregelrichtung für
Brennkraftmaschinen bekannt. Diese weist eine Fehlzündungs-Erfassungseinrichtung
auf, die die Anzahl der nicht zündenden
Zylinder anhand der Abgastemperatur des Motors erfasst. Falls die Erfassungsrichtung
eine Fehlzündung
feststellt, so schaltet ein Mikrorechner vorübergehend die Kraftstoffzufuhr nacheinander
zu jedem Zylinder ab und überwacht
das Ausgangssignal der Erfassungseinrichtung auf Veränderungen.
Verändert
sich das Ausgangssignal der Fehlzündungserfassungseinrichtung
bei vorübergehender
Abschaltung der Kraftstoffzufuhr zu einem Zylinder nicht, so steht
fest, dass bei dem betreffenden Zylinder eine Fehlzündung vorliegt.
Der Mikrorechner kann dann die Kraftstoffzufuhr zu diesem Zylinder
mit Fehlzündungen
abschalten.
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Aus
der
DE 25 28 785 A1 ist
eine Vorrichtung zum Feststellen einer Fehlzündung in einer Mehrzylinderbrennkraftmaschine
bekannt. Die Brennkraftmaschine umfasst Detektoren, die die Beschaffenheit von
Auspuffgasen im Hinblick auf einen Verbrennungszustand eines Kraftstoff-Luft-Gemisches
in einzelnen Zylinder der Brennkraftmaschine feststellen. Durch
ein Vergleichsinstrument für
die Ausgänge
der genannten Detektoren ist über
deren Vergleich die Fehlzündung
der Brennkraftmaschine feststellbar.
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Aus
der
DE 197 44 067
A1 ist ein Verfahren zur Nachbildung einer Temperatur im
Abgasbereich eines Verbrennungsmotors auf der Basis von Betriebsparametern
des Verbrennungsmotors bekannt. Im Rahmen des Verfahrens erfolgt
eine Überwachung
des Verbrennungsmotors auf Verbrennungsaussetzer. Detektierte Aussetzer
werden bei der Nachbildung der Temperatur im Abgasbereich berücksichtigt.
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Aus
der
KR 100 197 143
B1 ist eine Vorrichtung zum Erkennen von Fehlzündungen
bekannt. Dabei werden Abgastemperaturen zweier unterschiedlicher
Zylinderbänke
erfasst und miteinander und mit einer weiteren Abgastemperatur verglichen, die
stromabwärts
der beiden Abgastemperatursensoren erfasst wird.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betreiben einer Brennkraftmaschine zu schaffen, das beziehungsweise
die einfaches ein Erkennen einer oder mehrerer Fehlzündungen
ermöglicht.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird gelöst
durch die Merkmale der unabhängigen
Ansprüche.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die
Erfindung zeichnet sich aus durch ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Betreiben einer Brennkraftmaschine. Die Brennkraftmaschine umfasst
einen Abgastrakt. Der Abgastrakt kommuniziert abhängig von
einer Schaltstellung eines Gasauslassventils mit einem Brennraum
eines Zylinders der Brennkraftmaschine. Ein aktueller Wert einer
Abgastemperatur stromabwärts
des Gasauslassventils wird mittels einer Heizeransteuerung einer
Lambdasonde ermittelt. Die Lambdasonde ist dem Abgastrakt zugeordnet.
Ein Modellwert der Abgastemperatur wird ermittelt und/oder nach
einer vorgegebenen Zeitdauer wird ein nach der vorgegebenen Zeitdauer
aktueller Wert der Abgastemperatur mittels der Heizeransteuerung
der Lambdasonde ermittelt. Lediglich abhängig von dem aktuellen Wert
und dem Modellwert der Abgastemperatur beziehungsweise lediglich
abhängig
von dem aktuellen Wert und dem nach der vorgegebenen Zeitdauer aktuellen
Wert der Abgastemperatur wird auf eine oder mehrere Fehlzündungen
erkannt.
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In
Folge der Fehlzündung
ist die Abgastemperatur stromaufwärts eines Abgaskatalysators
der Brennkraftmaschine niedriger und stromabwärts des Abgaskatalysators höher als
beim Betrieb der Brennkraftmaschine ohne Fehlzündung. Das Ermitteln der Abgastemperatur
stromaufwärts
und/oder stromabwärts
des Abgaskatalysators ermöglicht
somit einfach, die Fehlzündung
zuverlässig
zu erkennen. Das Ermitteln der Abgastemperatur mittels der Lambdasonde
ermöglicht,
die Abgastemperaturen zu ermitteln, ohne dazu Temperatursensoren
dem Abgastrakt zuzuordnen.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird auf die Fehlzündung erkannt,
wenn eine erste Differenz zwischen dem aktuellen Wert und dem Modellwert
der Abgastemperatur betraglich größer als ein vorgegebener erster
Schwellenwert beziehungsweise wenn eine zweite Differenz zwischen dem
aktuellen Wert und dem nach der vorgegebenen Zeitdauer aktuellen
Wert der Abgastemperatur betraglich größer ist als ein vorgegebener
zweiter Schwellenwert. Dies ermöglicht
besonders einfach die Fehlzündung
abhängig
von den Werten der Abgastemperatur zu erkennen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird der
Modellwert der Abgastemperatur so ermittelt beziehungsweise wird
die Zeitdauer so vorgegeben, dass der aktuelle Wert der Abgastemperatur
repräsentativ
ist für
eine Temperatur eines Abgaspakets aus einem ersten Zylinder der Brennkraftmaschine
und dass der Modellwert beziehungsweise der nach der vorgegebenen
Zeitdauer aktuelle Wert der Abgastemperatur repräsentativ ist für eine Temperatur
eines Abgaspakets aus einem zweiten Zylinder der Brennkraftmaschine.
Dies trägt dazu
bei, Quereinflüsse
auf das Erkennen der Fehlzündung
zu vermindern. Die Quereinflüsse
sind beispielsweise eine Umgebungstemperatur und/oder eine Vorgeschichte
der entsprechenden Zylinder.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird der
Modellwert der Abgastemperatur so ermittelt beziehungsweise die
Zeitdauer so vorgegeben, dass der aktuelle Wert der Abgastemperatur
repräsentativ
ist für
eine Temperatur eines Abgaspakets aus einem ersten Zylinder einer
ersten Motorbank der Brennkraftmaschine und dass der Modellwert
beziehungsweise der nach der vorgegebenen Zeitdauer aktuelle Wert
der Abgastemperatur repräsentativ
ist für
eine Temperatur eines Abgaspakets eines zweiten Zylinders einer
zweiten Motorbank der Brennkraftmaschine. Dies trägt dazu
bei, Quereinflüsse
auf das Ermitteln der Fehlzündung
besonders stark zu vermindern.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird ein Wert einer Laufunruhe
der Brennkraftmaschine ermittelt. Abhängig von dem Wert der Laufunruhe
und abhängig
von den Werten der Abgastemperatur wird auf die Fehlzündung erkannt.
Dies kann dazu beitragen, die Fehlzündung besonders präzise zu
erkennen und/oder zu klassifizieren. Ferner können der Wert der Laufunruhe
und die Abgastemperaturen zur gegenseitigen Plausibilisierung verwendet werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird ein
aktueller Wert einer ersten Abgastemperatur stromabwärts des
Gasauslassventils und stromaufwärts
eines Abgaskatalysators der Brennkraftmaschine ermittelt. Ein Modellwert
der ersten Abgastemperatur wird ermittelt und/oder nach einer vorgegebenen
Zeitdauer wird ein nach der vorgegebenen Zeitdauer aktueller Wert
der ersten Abgastemperatur ermittelt. Lediglich abhängig von
dem aktuellen Wert und dem Modellwert der ersten Abgastemperatur
beziehungsweise lediglich abhängig
von dem aktuellen Wert und dem nach der vorgegebenen Zeitdauer aktuellen
Wert der ersten Abgastemperatur wird auf eine oder mehrere Fehlzündungen
erkannt. Die Werte der ersten Abgastemperatur eignen sich besonders
gut zum Ermitteln einzelner Fehlzündungen, da sich einzelne Abgaspakete
einzelner Zylinder stromaufwärts
des Abgaskatalysators nur geringfügig vermischen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird ein
aktueller Wert einer zweiten Abgastemperatur stromabwärts des
Abgaskatalysators der Brennkraftmaschine ermittelt. Ein Modellwert der
zweiten Abgastemperatur wird ermittelt und/oder nach der vorgegebenen
Zeitdauer wird ein nach der vorgegebenen Zeitdauer aktueller Wert
der zweiten Abgastemperatur ermittelt. Lediglich abhängig von dem
aktuellen Wert und dem Modellwert der zweiten Abgastemperatur beziehungsweise
dem aktuellen Wert und dem nach der vorgegebenen Zeitdauer aktuellen
Wert der zweiten Abgastemperatur wird auf eine oder mehrere Fehlzündungen
erkannt. Die Werte der zweiten Abgastemperatur eignen sich besonders
gut zum Ermitteln mehrerer aufeinander folgender Fehlzündungen,
da sich einzelne Abgaspakete einzelner Zylinder in dem Abgaskatalysator
zumindest teilweise vermischen.
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Die
vorteilhaften Ausgestaltungen des Verfahrens können ohne weiteres auf vorteilhafte
Ausgestaltungen der Vorrichtung übertragen
werden.
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Die
Erfindung ist im Folgenden anhand von schematischen Zeichnungen
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
Brennkraftmaschine,
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2 ein
Ablaufdiagramm eines ersten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
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3 ein
Ablaufdiagramm eines zweiten Programms zum Betreiben der Brennkraftmaschine,
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4 eine
Rechenvorschrift zum Erkennen einer Fehlzündung.
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Elemente
gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen
Bezugskennzeichen gekennzeichnet.
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Eine
Brennkraftmaschine (1) umfasst einen Ansaugtrakt 1,
einen Motorblock 2, einen Zylinderkopf 3 und einen
Abgastrakt 4. Der Ansaugtrakt 1 umfasst bevorzugt
eine Drosselklappe 5, einen Sammler 6 und ein
Saugrohr 7, das hin zu einem Zylinder Z1-Z4 über einen
Einlasskanal in einen Brennraum 9 des Motorblocks 2 geführt ist.
Der Motorblock 2 umfasst eine Kurbelwelle 8, die über eine
Pleuelstange 10 mit dem Kolben 11 des Zylinders
Z1-Z4 gekoppelt ist. Die Brennkraftmaschine umfasst neben dem Zylinder
Z1-Z4 vorzugsweise weitere Zylinder Z1-Z4. Die Brennkraftmaschine
ist bevorzugt in einem Kraftfahrzeug angeordnet.
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In
dem Zylinderkopf 3 sind bevorzugt ein Einspritzventil 18 und
eine Zündkerze 19 angeordnet.
Alternativ kann das Einspritzventil 18 auch in dem Saugrohr 7 angeordnet
sein. In dem Abgastrakt 4 ist vorzugsweise ein Abgaskatalysator 23 angeordnet, der
bevorzugt als Dreiwegekatalysator ausgebildet ist.
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Eine
Steuervorrichtung 25 ist vorgesehen, der Sensoren zugeordnet
sind, die verschiedene Messgrößen erfassen
und jeweils den Wert der Messgröße ermitteln.
Betriebsgrößen umfassen
die Messgrößen und
von diesen abgeleitete Größen der Brennkraftmaschine.
Betriebsgrößen können repräsentativ
sein für
einen aktuellen Betriebszustand der Brennkraftmaschine. Die Steuervorrichtung 25 ermittelt
abhängig
von mindestens einer der Betriebsgrößen mindestens eine Stellgröße, die
dann in ein oder mehrere Stellsignale zum Steuern der Stellglieder mittels
entsprechender Stellantriebe umgesetzt werden. Die Steuervorrichtung 25 kann
auch als Vorrichtung zum Betreiben der Brennkraftmaschine bezeichnet
werden.
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Die
Sensoren sind beispielsweise ein Pedalstellungsgeber 26,
der eine Fahrpedalstellung eines Fahrpedals 27 erfasst,
ein Luftmassensensor 28, der einen Luftmassenstrom stromaufwärts der
Drosselklappe 5 erfasst, ein Temperatursensor 32,
der eine Ansauglufttemperatur erfasst, ein Saugrohrdrucksensor 34,
der einen Saugrohrdruck in dem Sammler 6 erfasst, ein Kurbelwellenwinkelsensor 36,
der einen Kurbelwellenwinkel erfasst, dem dann eine Drehzahl der
Brennkraftmaschine zugeordnet wird. Ferner ist eine Abgassonde 38 stromabwärts des
Gasauslassventils 13 und stromaufwärts des Abgaskatalysators 23 und
eine Abgassonde 40 stromabwärts des Abgaskatalysators 23 angeordnet.
Dies erfassen beispielsweise den Restsauerstoffgehalt des Abgases, wobei
deren Messsignal charakteristisch ist für ein Luft-Kraftstoff-Verhältnis in
dem Brennraum 9 des Zylinders Z1-Z4.
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Je
nach Ausführungsform
der Erfindung kann eine beliebige Untermenge der genannten Sensoren
vorhanden sein oder es können
auch zusätzliche
Sensoren vorhanden sein.
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Die
Stellglieder sind beispielsweise die Drosselklappe 5, die
Gaseinlass- und Gasauslassventile 12, 13, das
Einspritzventil 18 und/oder die Zündkerze 19.
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Ein
erstes Programm (2) zum Betreiben der Brennkraftmaschine
ist vorzugsweise auf einem Speichermedium der Steuereinrichtung 25 gespeichert.
Das erste Programm dient dazu, abhängig von einer Abtasttemperatur
der Brennkraftmaschine eine Fehlzündung MIS der Brennkraftmaschine
zu erkennen. Das erste Programm wird vorzugsweise zeitnah einem
Motorstart der Brennkraftmaschine in einem Schritt S1 gestartet,
in dem gegebenenfalls Variablen initialisiert werden.
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In
einem Schritt S2 wird ein aktueller Wert TEG_AV der Abgastemperatur
erfasst. Der aktuelle Wert TEG_AV der Abgastemperatur kann beispielsweise
mit einem Temperatursensor erfasst werden. Vorzugsweise wird jedoch
der aktuelle Wert TEG_AV der Abgastemperatur abhängig von einer Heizeransteuerung
einer Lambdasonde ermittelt. Die Lambdasonde kann beispielsweise
die Abgassonde 38 stromaufwärts des Abgaskatalysators 23 und/oder die
Abgassonde 40 stromabwärts
des Abgaskatalysators 23 sein. Die Lambdasonde ist vorzugsweise eine
lineare Lambdasonde. Zur Bestimmung der Sondentemperatur der linearen
Lambdasonde wird über
einen Oszillator ein konstanter Wechselstrom an eine Nernstzelle
der Lambdasonde angelegt und die anliegende Spannung gemessen. Aus
der gemessenen Spannung wird eine temperaturabhängige Impedanz der Nernstzelle
bestimmt. Über
ein Sondentemperatur-Kennfeld kann abhängig von der Impedanz die Sondentemperatur
ermittelt werden. Das Sondentemperatur-Kennfeld und gegebenenfalls weitere
Kennfelder werden bevorzugt an einem Motorprüfstand aufgezeichnet. Alternativ
zu den Kennfeldern können
Modellrechnungen verwendet werden. Die Sondentemperatur ist eine
Eingangsgröße für einen
Regler, der die Sondentemperatur auf einem Sondentemperatur-Sollwert
hält. Der
Reglerausgang ist ein Ansteuersignal für eine in der Lambdasonde integrierte
Lambdasondenheizung. Die Lambdasondenheizung ist erforderlich, um
die für
die Funktion der Lambdasonde erforderliche Mindesttemperatur möglichst
schnell zu erreichen und die erforderliche Mindesttemperatur unter
allen Lastzuständen
beizubehalten. Die Sondenheizung muss geregelt werden, um bei Betriebszuständen mit
hoher Abgastemperatur, beispielsweise bei hoher Last, eine Überhitzung
der Lambdasonde durch Reduktion der Heizleistung vermeiden zu können. Diese
geregelte Sondenheizung kann einer Verminderung oder einer Vergrößerung der
Sondentemperatur bei der Fehlzündung
MIS entgegenwirken. Deshalb wird für die Detektion der Fehlzündung MIS
mit Hilfe der temperaturgeregelten Lambdasonde nicht nur die gemessene
Sondentemperatur, sondern zusätzlich auch
das Ansteuersignal der Sondenheizung, der Regeleingriff, zur Diagnose
der Fehlzündung
MIS herangezogen.
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In
einem Schritt S4 wird eine erste Differenz DIF_TEG_1 der Abgastemperatur
abhängig
von dem aktuellen Wert TEG_AV der Abgastemperatur und dem Modellwert
TEG_MDL der Abgastemperatur ermittelt, vorzugsweise unter der in
dem Schritt S4 angegebenen Berechnungsvorschrift.
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In
einem Schritt S5 wird geprüft,
ob die erste Differenz DIF_TEG_1 größer als ein erster vorgegebener
Schwellenwert THD_1 ist. Ist die Bedingung des Schritts S5 erfüllt, so
wird die Bearbeitung in einem Schritt S6 fortgesetzt. Ist die Bedingung
des Schritts S5 nicht erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S7 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S6 wird auf die Fehlzündung MIS erkannt. Das Erkennen
der Fehlzündung
MIS bewirkt vorzugsweise einen Fehlereintrag in einem Fehlerspeicher
des Speichermediums der Steuervorrichtung 25.
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In
dem Schritt S7 kann das erste Programm beendet werden. Vorzugsweise
wird jedoch das erste Programm regelmäßig während des Betriebs der Brennkraftmaschine
abgearbeitet.
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Ein
zweites Programm (3) zum Betreiben der Brennkraftmaschine
ist vorzugsweise auf dem Speichermedium der Steuereinrichtung 25 gespeichert.
Das zweite Programm dient dazu, abhängig von der Abgastemperatur
die Fehlzündung
MIS zu erkennen. Das zweite Programm wird vorzugsweise in einem
Schritt S8 zeitnah einem Motorstart der Brennkraftmaschine in einem
Schritt S8 gestartet. In dem Schritt S8 werden gegebenenfalls Variablen
initialisiert.
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In
einem Schritt S9 wird der aktuelle Wert TEG_AV der Abgastemperatur
entsprechend dem Schritt. S2 des ersten Programms ermittelt.
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In
einem Schritt S10 wird für
eine vorgegebene Zeitdauer DUR verweilt.
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In
einem Schritt S11 wird ein nach der vorgegebenen Zeitdauer DUR aktueller
Wert TEG_AV_RTD der Abgastemperatur ermittelt. Vorzugsweise wird
die Zeitdauer DUR so vorgegeben, dass der aktuelle Wert TEG_AV der
Abgastemperatur repräsentativ
ist für
die Temperatur eines ersten Abgaspakets eines ersten Zylinders Z1
der Brennkraftmaschine und dass der nach der vorgegebenen Zeitdauer
DUR aktuelle Wert TEG_AV_RTD der Abgastemperatur repräsentativ
ist für
eine Temperatur eines zweiten Abgaspakets eines zweiten Zylinders Z2
der Brennkraftmaschine. Dies trägt
einfach dazu bei, Quereinflüsse
auf die Werte der Abgastemperaturen und das Erkennen der Fehlzündung MIS
zu vermindern. Die Quereinflüsse
können
beispielsweise Umgebungsbedingung und/oder eine Vorgeschichte der
entsprechenden Zylinder Z1 bis Z4 sein. Das Vermindern der Quereinflüsse kann
verstärkt werden,
falls die Zylinder Z1 bis Z4 der Brennkraftmaschine auf unterschiedliche
Motorbänke
verteilt sind und wenn das erste Abgaspaket aus dem ersten Zylinder
Z1 einer ersten Motorbank der Brennkraftmaschine stammt und wenn
das zweite Abgaspaket aus dem zweiten Zylinder Z2 aus einer zweiten
Motorbank der Brennkraftmaschine stammt.
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In
einem Schritt S12 wird eine zweite Differenz DIF_TEG_2 abhängig von
dem aktuellen Wert TEG_AV der Abgastemperatur und dem nach der vorgegebenen
Zeitdauer DUR aktuellen Wert TEG_AV_RTD der Abgastemperatur ermittelt,
vorzugsweise nach der in dem Schritt S12 angegebenen Berechnungsvorschrift.
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In
einem Schritt S13 wird geprüft,
ob die zweite Differenz DIF_TEG_2 größer ist als ein vorgegebener
zweiter Schwellenwert THD_2. Ist die Bedingung des Schritts S13
erfüllt,
so wird die Bearbeitung in einem Schritt S14 fortgesetzt. Ist die
Bedingung des Schritts S13 nicht erfüllt, so wird die Bearbeitung
in einem Schritt S15 fortgesetzt.
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In
dem Schritt S14 wird entsprechend dem Schritt S6 des ersten Programms
auf die Fehlzündung
MIS erkannt.
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In
dem Schritt S15 kann entsprechend dem Schritt S7 das zweite Programm
beendet werden. Vorzugsweise wird jedoch das zweite Programm regelmäßig während des
Betriebs der Brennkraftmaschine abgearbeitet.
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Das
erste und das zweite Programm können in
einem einzigen Programm implementiert sein. Ferner können das
erste und das zweite Programm parallel zueinander abgearbeitet werden
und dadurch das Erkennen der Fehlzündung MIS präzisieren.
Ferner können
die Ergebnisse des ersten und des zweiten Programms miteinander
verglichen werden und zur gegenseitigen Plausibilisierung herangezogen werden.
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Der
aktuelle Wert TEG_AV, der Modellwert TEG_MDL und/oder der nach der
vorgegebenen Zeitdauer DUR aktuelle Wert TEG_AV_FTD der Abgastemperatur
können
repräsentativ
sein für
eine erste Abgastemperatur und/oder eine zweite Abgastemperatur.
Die erste Abgastemperatur repräsentiert die
Temperatur des Abgases stromabwärts
des Gasauslassventils 13 und stromaufwärts des Abgaskatalysators 23.
Die zweite Abgastemperatur ist repräsentativ für eine Temperatur des Abgases
stromabwärts
des Abgaskatalysators 23.
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Die
Fehlzündung
MIS bewirkt stromabwärts des
Gasauslassventils 13 und stromaufwärts des Abgaskatalysators 23 eine
gegenüber
einem fehlerfreien Betrieb der Brennkraftmaschine niedrigere Abgastemperatur.
Das aufgrund der Fehlzündung
MIS unverbrannte Luft/Kraftstoffgemisch kann in dem Abgaskatalysator 23 exotherm
reagieren. Dies führt
zu einer Erhöhung
der Abgastemperatur stromabwärts des
Abgaskatalysators 23. Die Fehlzündung MIS wirkt sich somit
stromaufwärts
des Abgaskatalysators 23 gegenläufig aus bezüglich der
Auswirkung stromabwärts
des Abgaskatalysators 23.
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Das
Erkennen der Fehlzündung
MIS abhängig
von den Werten der ersten Abgastemperatur und gleichzeitig abhängig von
den Werten der zweiten Abgastemperatur kann daher besonders wirkungsvoll
das Erkennen der Fehlzündung
MIS präzisieren.
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Die
Ablaufdiagramme des ersten und des zweiten Programms können unverändert beibehalten werden
bezüglich
der ersten und der zweiten Abgastemperatur.
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Die
im Vorangehenden dargestellten unterschiedlichen Methoden zum Erkennen
der Fehlzündung
MIS können
alle einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination angewendet werden. Dies ist
im Folgenden anhand einer Linearkombination (4) erläutert, durch
die die einzelnen Methoden miteinander verknüpft werden können.
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Ein
erster Term mit einem ersten Faktor C1 repräsentiert die Vorgehensweise
entsprechend dem ersten Programm. Ist die erste Differenz DIF_TEG_1 größer als
der vorgegebene erste Schwellenwert THD_1, so ist der erste Term
eine Multiplikation des ersten Faktors C1 mal einen Wert, der größer ist
als eins.
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Ein
zweiter Term der Linearkombination mit einem zweiten Faktor C2 repräsentiert
die Vorgehensweise entsprechend dem zweiten Programm. Ist die zweite
Differenz DIF_TEG_2 größer als
der zweite vorgegebene Schwellenwert THD_2, so ist der zweite Term
eine Multiplikation des zweiten Faktors C2 mit einem Wert, der größer als
eins ist.
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Ein
dritter Term der Linearkombination umfasst einen dritten Faktor
C3 und repräsentiert
die Vorgehensweise des ersten Programms, wobei der aktuelle Wert
TEG_AV der Abgastemperatur durch einen aktuellen Wert V_LSH_UP_AV
einer Heizeransteuerung der Lambdasonde ersetzt ist. Der Modellwert
TEG_MDL der Abgastemperatur ist durch einen Modellwert V_LSH_UP_MDL
der Heizeransteuerung der Lambdasonde ersetzt. Der erste Schwellenwert THD_1
ist durch einen ersten Ansteuerschwellenwert V_LSH_THD_1 ersetzt.
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Ein
vierter Term der Linearkombination umfasst einen Faktor C4. Der
vierte Term der Linearkombination repräsentiert die Vorgehensweise
des zweiten Programms, wobei der aktuelle Wert TEG_AV der Abgastemperatur
entsprechend dem dritten Term ersetzt ist und wobei der nach der
vorgegebenen Zeitdauer DUR aktuelle Wert TEG_AV_RTD der Abgastemperatur
durch einen nach der vorgegebenen Zeitdauer DUR aktuellen Wert V_LSH_UP_AV_RTD
der Heizeransteuerung der Lambdasonde ersetzt ist.
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Zusätzlich kann
die Fehlzündung
MIS noch abhängig
von einer Laufunruhe ER der Brennkraftmaschine ermittelt werden.
Dies repräsentiert
ein fünfter
Term der Linearkombination. Der fünfte Term umfasst einen fünften Faktor
C5. Dabei wird ein Betrag einer Differenz zwischen der Laufunruhe
ER und einem Schwellenwert THD_ER der Laufunruhe ermittelt und durch
den Schwellenwert THD_ER der Laufunruhe geteilt. Beim Auftreten
der Fehlzündung MIS
ist der Term eine Multiplikation des fünften Faktors C5 mit einem
Wert größer eins.
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Die
Faktoren C1 bis C5 können
beispielsweise an einem Motorprüfstand
ermittelt werden und/oder vorgegeben werden.
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Falls
die Abgastemperaturen sowohl stromaufwärts als auch stromabwärts des
Abgaskatalysators 23 ermittelt werden, so können der
Linearkombination weitere Terme sechs bis neun zugefügt werden,
wobei dann in den Termen eins bis vier beispielsweise die Werte
der ersten Abgastemperatur eingesetzt werden und wobei dann die
Terme sechs bis neun von der Struktur den Termen eins bis vier entsprechen
und wobei dann in den Termen sechs bis neun die Werte der zweiten
Abgastemperatur eingesetzt werden.
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Sollte
die erste Abgastemperatur mit einem eigenen Temperatursensor erfasst
werden, so ist es besonders vorteilhaft, wenn der entsprechende
Temperatursensor sehr nahe an dem Gasauslassventil 13 angeordnet
ist. Sollte die zweite Abgastemperatur mit einem eigenen Temperatursensor
erfasst werden, so ist es besonders vorteilhaft wenn der entsprechende
Temperatursensor sehr nahe an dem Abgaskatalysator 23 angeordnet
ist.
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Falls
die Werte der Abgastemperaturen Temperaturen von Abgaspaketen aus
unterschiedlichen Zylindern Z1 bis Z4 repräsentieren, so kann eine zylinderspezifische
Korrektur und/oder gegebenenfalls eine motorbankspezifische Korrektur
an einem Motorprüfstand
ermittelt werden und in das Erkennen der Fehlzündung MIS eingebracht werden.
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Die
Erfindung ist nicht auf die angegebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. Beispielsweise kann
die Brennkraftmaschine beliebig viele Zylinder Z1 bis Z4 umfassen.
Ferner kann die Brennkraftmaschine ein oder mehrere Motorbänke mit
jeweils mehreren Zylindern Z1 bis Z4 umfassen.
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- 1
- Ansaugtrakt
- 2
- Motorblock
- 3
- Zylinderkopf
- 4
- Abgastrakt
- 5
- Drosselklappe
- 6
- Sammler
- 7
- Saugrohr
- 8
- Kurbelwelle
- 9
- Brennraum
- 10
- Pleuelstange
- 11
- Kolben
- 12
- Gaseinlassventil
- 13
- Gasauslassventil
- 18
- Einspritzventil
- 19
- Zündkerze
- 23
- Abgaskatalysator
- 25
- Steuereinrichtung
- 26
- Pedalstellungsgeber
- 27
- Fahrpedal
- 28
- Luftmassensensor
- 30
- Drosselklappenstellungssensor
- 32
- Temperatursensor
- 34
- Saugrohrdrucksensor
- 36
- Kurbelwellenwinkelsensor
- 38
- Abgassonde
stromaufwärts
Abgaskatalysator
- 40
- Abgassonde
stromabwärts
Abgaskatalysator
- TEG_AV
- aktueller
Wert Abgastemperatur
- TEG_AV_RTD
- nach
vorgegebener Zeitdauer aktueller Wert Abgastemperatur
- TEG_MDL
- Modellwert
Abgastemperatur
- DIF_TEG_1
- erste
Differenz
- DIF_TEG_2
- zweite
Differenz
- THD_1
- erster
Schwellenwert
- THD_2
- zweiter
Schwellenwert
- MIS
- Fehlzündung
- DUR
- Zeitdauer
- START
- Start
- END
- Ende
- j
- Bedingung
erfüllt
- n
- Bedingung
nicht erfüllt
- C1-C5
- erster
bis fünfter
Koeffizient
- S1-S15
- Schritte
eins bis fünfzehn