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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Heißlufttrockner einer Bogendruckmaschine, mit in einem Düsenfeld angeordneten Luftdüsen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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AT 362 227 B ist ein Materialbahntrockner mit Flachschiebern beschrieben, welche Öffnungen freigeben und schließen, um die Beaufschlagung der Materialbahn mit dem Gasstrom längs und quer zu verändern.
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In
EP 0 945 695 A1 ist eine Vorrichtung zum Behandeln von Materialbahnen mit einem gasförmigen Medium beschrieben, dessen Volumenstrom durch eine Steuereinrichtung einstellbar ist, die mindestens eine Schiebereinrichtung aufweist.
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In
DE 43 31 496 A1 ist ein Düsensystem zum Beblasen eines bahnförmigen Flächengebildes beschrieben, wobei mit quer zur Transportrichtung beweglichen Schiebern eine Anpassung an die gewünschte Behandlungsbreite erfolgt.
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In
US 6,256,903 B1 ist ein Trocknersystem beschrieben, bei dem eine Blaseinrichtung erhitzte Luft auf eine feuchte Beschichtung auf einem Substrat bläst und die Luft zurück zirkuliert wird.
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In
DE 20 2004 005 480 U1 ist ein Heißlufttrockner beschrieben. Dieser Trockner des Standes der Technik kann den Bogenlauf in zweifacher Hinsicht ungünstig beeinflussen. Zum einen kann er den Bogenlauf durch das Hervorrufen sogenannter Ein- und Auslaufwellen im Bedruckstoffbogen beeinträchtigen. Der Bogen wird gewellt, wenn er in den Wirkbereich des Trockners einläuft und aus dem Wirkbereich ausläuft. Zum anderen kann der Trockner den Bogenlauf beeinträchtigen, indem der Trockner mit seinen außerhalb der Bogenbreite liegenden seitlichen Luftdüsen auf ein den Bogen führendes Bogenleitblech bläst, so dass ein sogenanntes Eckenumschlagen des Bogens auftritt. Diese Gefahr besteht bei allen Bogenformaten, welche kleiner als das größtmögliche in der Druckmaschine verarbeitbare Bogenformat sind.
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Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen den Bogenlauf weniger beeinträchtigenden Heißlufttrockner zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Heißlufttrockner mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der Volumenstrom bezüglich des Düsenfeldes außen liegender Luftdüsen ist geringer als der Volumenstrom innen liegender Luftdüsen.
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Hierbei haben die am Rand des Düsenfeldes platzierten und mit dem verringerten Volumenstrom blasenden Luftdüsen einen kleineren Düsendurchmesser bzw. -querschnitt, als die weiter im Inneren des Düsenfeldes platzierten Luftdüsen. Hierbei bilden die mit dem kleineren Düsendurchmesser ausgestatteten Luftdüsen eine den vorderen Rand des Düsenfeldes bildende Düsenreihe und eine den hinteren Rand des Düsenfeldes bildende Düsenreihe. In Transportrichtung der Bedruckstoffbogen gesehen ist der vordere Rand dem hinteren Rand nachgeordnet.
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Die bestimmte Betriebssituation kann z. B. die Verarbeitung von Bedruckstoffbogen mit einem Bogenformat sein, das schmaler als ein größtmögliches in der Druckmaschine verarbeitbares Bogenformat ist. Zumindest in dieser Situation oder permanent ist der Volumenstrom einiger der Luftdüsen von dem Volumenstrom der übrigen Luftdüsen verschieden groß. Beispielsweise kann der Volumenstrom einiger Luftdüsen den Wert Null haben und der Volumenstrom der anderen Luftdüsen ungleich Null sein, wenn es die bestimmte Betriebssituation erfordert. Ebenso kann es z. B. vorgesehen sein, dass der Volumenstrom einiger Luftdüsen immer, also unabhängig von der Betriebssituation, reduziert ist, während der Volumenstrom der übrigen Luftdüsen nicht reduziert ist.
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In den Unteransprüchen sind weitere Weiterbildungen genannt.
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Die außen liegenden Luftdüsen können eine in Bogenlaufrichtung gesehen oder quer zur Bogenlaufrichtung gesehen erste oder letzte Düsenreihe des Düsenfeldes bilden. Der Volumenstrom der außen liegenden, randnahen Luftdüsen kann bis zum Wert Null verringert sein, d. h. die außen liegenden Luftdüsen können zeitweise deaktiviert sein.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die am Rande des Düsenfeldes gelegenen Luftdüsen mittels ihnen zugeordneten Ventilen deaktivierbar. Diese Ventile können jeweils eine Lochplatte umfassen, mittels welcher die Luftdüsen Düsenreihe für Düsenreihe absperrbar sind. Die Lochplatten bilden hierbei Absperrschieber. Stattdessen ist es aber auch möglich, die Ventile in die Luftdüsen zu integrieren, was hinsichtlich einer elektrischen Betätigung der Ventile, welche z. B. als Magnetventile ausgebildet sein können, vorteilhaft ist. Wenn die Düsenreihen parallel zur Bogenlaufrichtung verlaufen, können die Ventile zum in Abhängigkeit von der Formatbreite der Bedruckstoffbogen erfolgenden Absperren der Luftdüsen ausgebildet sein.
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Bei einer weiteren Weiterbildung, deren eine mögliche Ausführungsform zuvor bereits angesprochen worden ist, ist das Düsenfeld derart einstellbar ausgebildet, dass es an die verschiedenen Bogenformate der in der Druckmaschine verarbeitbaren Bogen anpassbar ist. Hierbei können die randnahen Luftdüsen, welche nicht von dem jeweiligen Bogenformat überdeckt werden, abgesperrt oder gedrosselt werden.
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Bei einer weiteren Weiterbildung sind die Luftdüsen, d. h. sowohl die mit dem verringerten Volumenstrom als auch die mit dem nicht verringerten Volumenstrom blasenden Luftdüsen, als in eine Düsenplatte eingesetzte Düsenrohre ausgebildet. Diese Düsenrohre ragen in Richtung des Bogens, der an der Düsenplatte vorbei transportiert wird, aus letzterer heraus. Um diesen Bogen zu leiten, kann eine Bogenleitfläche in Gegenüberlage mit dem Düsenfeld angeordnet sein, so dass der zu trocknende Bogen zwischen dem Heißlufttrockner und der Bogenleitfläche hindurch läuft.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele und der dazugehörigen Zeichnung.
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In dieser zeigt:
- 1 eine Bogendruckmaschine mit einem Heißlufttrockner,
- 2 eine Schnittdarstellung des Heißlufttrockners und
- 3 ein formateinstellbares Düsenfeld des Heißlufttrockners.
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In den 1 bis 3 sind einander entsprechende Elemente und Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt eine Bogendruckmaschine 2 für den lithographischen Offsetdruck. Die Bogendruckmaschine 1 ist ein Perfektor für den Schön- und Wiederdruck. Die Bogendruckmaschine 2 umfasst einen Ausleger 19 mit einem Kettenförderer 20. Der Kettenförderer 20 transportiert die Bedruckstoffbogen 18 zwischen einem Heißlufttrockner 1, der die Bogen 18 dabei trocknet, und einer Bogenführungsfläche 16 hindurch.
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2 zeigt die Ausbildung des Heißlufttrockners 1 als ein Blaskasten mit einer Düsenplatte 14, an welcher Luftdüsen 4 in Form von Düsenrohren 15 angeordnet sind. Die Düsenrohre 15 stehen in Richtung des Bedruckstoffbogens 18 vor und sind mit ihren Volumenströmen 5 der Heißluft auf diesen Bedruckstoffbogen 18 gerichtet, um ihn zu trocknen. Der Bedruckstoffbogen 18 wird in einer Greiferbrücke 17 des Kettenförderers 20 festgehalten und in die Bogenlaufrichtung 11 gefördert. Die Luftdüsen 4 sind in Düsenreihen 12, 13 angeordnet, welche senkrecht zur Bildebene der 2 verlaufen. Die am vorderen Rand 6 des Heißlufttrockners 1 liegende Düsenreihe 12 und die am hinteren Rand 7 liegende Düsenreihe 13 umfassen jeweils Luftdüsen 4, deren Düsendurchmesser d kleiner als der Düsendurchmesser D der Luftdüsen der zwischen den beiden äußeren Düsenreihen 12, 13 liegenden Düsenreihen ist. Demzufolge ist der Volumenstrom 5 der den kleineren Düsendurchmesser d aufweisenden Luftdüsen geringer als der Volumenstrom der den größeren Düsendurchmesser D aufweisenden Luftdüsen.
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3 zeigt eine Modifikation des Heißlufttrockners 1 aus 2. Bei dieser Modifikation ist ein Düsenfeld 3 an die senkrecht zur Bogenlaufrichtung 11 zu messende Formatbreite der zu trocknenden Bedruckstoffbogen 18 bei einem Wechsel der Formatbreite anpassbar. Dazu sind den nahe an den Seitenrändern des Düsenfeldes 3 liegenden Luftdüsen 4 Lochplatten 10 zum bedarfsweisen Abdecken dieser randnahen Luftdüsen 4 beigeordnet. Diese Lochplatten 10 sind bei einer Vergrößerung der Formatbreite in die mit den Pfeilen 21 angegebenen Richtungen voneinander weg und bei einer Verkleinerung der Formatbreite in Gegenrichtung aufeinander zu verschiebbar gelagert. Diese Lochplatten 10 bilden Ventile 9 zur Bogenformateinstellung und weisen Ventilöffnungen 22 auf, welche in zur Bogenlaufrichtung 11 parallelen Reihen angeordnet sind. Mit zunehmendem Abstand der Reihen der Ventilöffnungen 22 vom Zentrum 8 des Düsenfeldes 3 nimmt die Länge der Ventilöffnungen 22 ab, wobei die weiter innen liegenden Ventilöffnungen 22 Langlöcher und die außen liegenden Ventilöffnungen 22 Rundlöcher sind. Durch das Verschieben der Lochplatten 10 in die mit den Pfeilen 21 bezeichneten Richtungen werden - beginnend mit den innen liegenden und sich fortsetzend zu den außen liegenden Reihen - die Ventilöffnungen 22 Reihe für Reihe mit den Luftdüsen 4 in Überdeckung gebracht, um letztere zu aktivieren. Das Absperren der Luftdüsen 4 erfolgt durch das Verschieben der Lochplatten 10 entgegen der mit den Pfeilen 21 angegebenen Richtungen, wobei zuerst die den Seitenrändern des Heißlufttrockners 1 am nächsten gelegenen Luftdüsen 4 und danach die mehr im Zentrum 8 gelegenen Luftdüsen 4 von den Lochplatten 10 abgedeckt werden, so dass die Volumenströme der abgedeckten Luftdüsen unterbunden sind.
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Bei einer zeichnerisch nicht näher dargestellten Modifikation entfällt eine der beiden Lochplatten 10, so dass die Formateinstellung des Heißlufttrockners 1 nur von einem Seitenrand her erfolgt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Heißlufttrockner
- 2
- Bogendruckmaschine
- 3
- Düsenfeld
- 4
- Luftdüse
- 5
- Volumenstrom
- 6
- vorderer Rand
- 7
- hinterer Rand
- 8
- Zentrum
- 9
- Ventil
- 10
- Lochplatte
- 11
- Bogenlaufrichtung
- 12
- Düsenreihe
- 13
- Düsenreihe
- 14
- Düsenplatte
- 15
- Düsenrohr
- 16
- Bogenführungsfläche
- 17
- Greiferbrücke
- 18
- Bedruckstoffbogen
- 19
- Ausleger
- 20
- Kettenförderer
- 21
- Pfeil
- 22
- Ventilöffnung
- d
- Düsendurchmesser (kleiner)
- D
- Düsendurchmesser (großer)