DE102006029093A1 - Elektromagnetventil - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil, dessen Jochteil (5) an seinem vom Ventilgehäuse (6) abgewandten Endabschnitt (7) geschlossen ausgebildet ist, wodurch sich ein besonders druckfestes, hydraulisch beaufschlagbares Jochgehäuse herstellen lässt, in dessen Endabschnitt (7) eine Führung (20) für den Magnetanker (3) eingebracht werden kann.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
- Aus der
DE 199 47 900 A1 ist bereits ein derartiges Elektromagnetventil bekannt geworden, dessen Ventilgehäuse ein mit einem Magnetanker zusammenwirkendes Ventilschließglied aufnimmt, das auf einen Ventilsitz im Ventilgehäuse gerichtet ist. Zur Betätigung des Magnetankers ist eine Magnetspule vorgesehen, die außerhalb an einer domförmig geschlossenen Hülse angeordnet ist, die am offenen Ende mit dem in einem Ventilblock eingesetzten Ventilgehäuse verschweißt ist. Da die Hülse aus einem den Magnetfluss nicht leitenden Stahl besteht und aus Festigkeitsgründen eine Mindestwandstärke benötigt, ergibt sich zwangsläufig zwischen einem auf der Magnetspule aufgesetzten Jochteil und dem Magnetanker ein großer unmagnetischer Abstand, der den von den Feldlinien während einer magnetischen Erregung zu überbrückenden magnetischen Widerstand entsprechend vergrößert. - Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Elektromagnetventil der angegebenen Art derart zu verbessern, dass die vorgenannten Nachteile nicht auftreten.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Elektromagnetventil der angegebenen Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im Folgen den aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels hervor.
- Die
1 zeigt ein im Längsschnitt abgebildetes, als 2/2-Wege-Sitzventil ausgelegtes Elektromagnetventil, das ein in Patronenbauweise ausgeführtes Ventilgehäuse6 aufweist, welches ein von einem Magnetanker3 betätigbares Ventilschließglied14 aufnimmt, das konzentrisch auf einen Ventilsitz8 im Ventilgehäuse6 gerichtet ist. Das Elektromagnetventil ist abbildungsgemäß in seiner Grundstellung geöffnet und nimmt bei elektromagnetischer Erregung seine geschlossene Schaltstellung ein, in der das Ventilschließglied14 am Ventilsitz8 verharrt. - Zur Betätigung des Magnetankers
3 ist eine Magnetspule1 in einem kappen- oder glockenförmigen Jochteil5 angeordnet, das erfindungsgemäß einen geschlossenen, den Magnetfluss leitenden Endabschnitt7 aufweist, der unmittelbar dem Hydraulikdruck im Ventilgehäuse6 ausgesetzt ist. Das den Magnetfluss leitende Jochteil5 ist mit seinem offenen, über die Magnetspule1 gestülpten Ende vorzugsweise mittels einer Schweißnaht21 mit dem magnetischen Ventilgehäuse6 stoffschlüssig dicht verbunden. - Der geschlossene Endabschnitt
7 weist mittig eine Anschlagfläche15 auf, an der sich in der Ventilgrundstellung entweder der Magnetanker3 oder wie aus1 ersichtlich ist, bevorzugt ein mit dem Magnetanker3 verbundener, nicht magnetischer Stößel29 abstützt, dessen vom geschlossenen Endabschnitt7 abgewandtes Ende das Ventilschließglied14 aufweist. Die Anschlagfläche15 ist ein Bestandteil einer in den geschlossenen Endabschnitt7 eingebrachten Sackbohrung, die für den Stößel29 eine Führung20 bildet, in welche das dem Endabschnitt7 zugewandte Ende des Stößels29 eintaucht. - Die Führung
20 stellt eine von zwei Lagerstellen für die Magnetanker- und Stößelbaugruppe dar. Die zweite Lagerstelle für den Stößel29 ist an dem vom Endabschnitt7 abgewandte Mittenabschnitt des Stößels29 angeordnet, der in einer als Stufenbohrung16 im Magnetkern25 ausgeführten Lagerstelle geführt ist. Der Magnetkern25 ist beispielhaft als separates Bauteil in Form eines Hohlkolbens ausgeführt, der in das den Magnetfluss leitende Ventilgehäuse6 eingepresst ist. - Die dem Endabschnitt
7 zugewandte Stirnfläche des Magnetankers3 weist eine großflächige Ausnehmung28 auf, wodurch der Abstand des Magnetankers3 zum magnetischen Endabschnitt7 möglichst groß ist. Hierdurch werden unerwünschte magnetische Streuflüsse zwischen dem Endabschnitt7 und der Magnetankerstirnfläche verhindert. Eine streuflussarme, besonders günstige Einleitung der magnetischen Feldlinien in den Magnetanker3 erhält man durch die abgebildete trichterförmige oder ggf. auch beckenförmige Ausgestaltung der Ausnehmung28 am oberen Ende des Magnetankers3 . Hierdurch ergibt sich im Bereich des kleinsten Axialabstands zwischen dem Endabschnitt7 und dem Magnetanker3 eine die Ausnehmung28 kleinflächig, linien- oder punktförmig begrenzende Magnetankerstirnfläche. - Zur Distanzierung der dem Endabschnitt
7 zugewandten Magnetankerstirnfläche weist der Stößel29 im Bereich der Ausnehmung28 einen Absatz31 auf, der sich in der elektromagnetisch nicht erregten Ventilgrundstellung an einer dem Magnetanker3 zugewandten Anschlagfläche15 des Endabschnitts7 abstützt. Die Anschlagfläche15 ist durch einen Stufenabschnitt des Stößels29 gebildet, wozu der Stößel29 als Drehteil ausgeführt ist, das aus einem austenitischen Werkstoff besteht. - Zur Verbesserung des Feldlinienübergangs vom Jochteil
5 über den Radialspalt4 auf die Mantelfläche des Magnetankers3 erstreckt sich der den Magnetfluss leitende Endabschnitt7 als hülsenförmiger Vorsprung33 abschnittsweise entlang dem Innenmantel der Magnetspule1 , weshalb der Magnetanker3 als Stufenanker ausgeführt ist. Die Stufe32 am Umfang des Magnetankers3 ist konstruktiv als Kegelstufe ausgeführt, die sich herstelltechnisch auch durch Kaltschlagen oder Fließpressen des Magnetankers3 aus einem Rohling unproblematisch herstellen lässt. - Die Magnetspule
1 ist somit außen von dem den Magnetfluss leitenden Jochteil5 hochdruckfest umschlossen, das ebenso wie der Magnetanker3 durch Kaltschlagen oder Fließpressen kostengünstig aus einem Rohling hergestellt ist. Zur elektrischen Energieversorgung der Magnetspule1 ist das die Magnetspule1 aufnehmende Jochteil5 mit einer Durchgangsöffnung13 versehen, durch die ein mit der Magnetspule1 verbundener elektrischer Kontakt23 infolge der Anordnung eines Dichtrings flüssigkeitsdicht hindurchgeführt ist. - In der mittig im Magnetkern
25 angeordneten Stufenbohrung16 ist der Stößel29 präzise geführt, dessen dem Ventilsitz8 zugewandtes Ende das Ventilschließglied14 aufweist. Der vom Ventilsitz8 abgewandte Mittenabschnitt des Stößels29 ist innerhalb der Stufenbohrung16 von einer Druckfeder17 beaufschlagt, die den Stößel29 in der geöffneten Ventilgrundstellung positioniert. - Zwischen dem Magnetkern
25 und dem Magnetanker3 verbleibt der für den Magnetankerhub erforderlicher Axialspalt2 , der ebenso wie der zwischen der Mantelfläche des Magnetankers3 und dem Vorsprung33 des Jochteils5 vorgesehenen Radial spalt4 während einer elektromagnetischen Erregung von Magnetfeldlinien überbrückt ist. - Der Boden des patronenförmigen Ventilgehäuses
6 ist vom Druckmittelkanal9 sowie die Ventilsitzhülse26 ist vom Druckmittelkanal10 durchdrungen, an deren Ventilsitz8 das Ventilschließglied14 elektromagnetisch betätigt anlegbar ist. - Auch das Ventilgehäuse
6 ist als Kaltschlagteil aus einem rohrförmigen Rohling hergestellt, dessen Außenkontur eine Gehäusestufe mit einer Ringnut12 aufweist, in die zur Befestigung und Abdichtung des Ventilgehäuses6 in einem Ventilblock11 das gegenüber dem Ventilgehäuse6 weichere Material des Ventilblocks11 plastisch verdrängt ist. - Durch die aus der
1 ersichtliche Lagerung des Stößels29 in der Führung20 des Endabschnitts7 ergibt sich unter Einhaltung eines minimalen Radialspalts4 eine optimierte Magnetfeldwirkung bei vorteilhaft großer Radialspaltlänge zwischen dem Magnetanker3 und dem Jochblech5 . - Die Abdichtung des Ventilgehäuses
6 in der Ventilaufnahmebohrung18 des Ventilblocks11 übernimmt in vorliegendem Ausführungsbeispiel eine am unteren Ende des Ventilgehäuses6 befestigte Ventilsitzplatte27 , deren abgekröpfter Bund an der Ventilaufnahmebohrung18 radial dichtet. Bei Wunsch oder Bedarf kann ebenso ein zwischen der Ventilsitzplatte27 und der Ventilaufnahmebohrung18 positionierter elastomerer Dichtring einen Kurzschlussstrom der radial und axial in die Ventilaufnahmebohrung18 einmündenden beiden Ventilanschlüsse24 verhindern. - Zwischen der Ventilsitzplatte
27 und einem darin eingepressten Plattenfilter31 befindet ein Rückschlagventil22 , das differenzdruckabhängig eine Bypassöffnung in der Ventilsitzplatte27 freigibt, sodass unabhängig von der offenen Stellung des Ventilschließgliedes14 eine Verbindung zwischen den Ventilanschlüssen24 möglich ist. - Das vorgestellte Elektromagnetventil kommt bevorzugt in einem schlupfgeregelten Kfz-Bremssystem zur Anwendung, wozu der nur abschnittsweise abgebildete Ventilblock
11 eine Vielzahl von Ventilaufnahmebohrungen18 aufweist, die in mehreren Reihen zur Aufnahme des stromlos geschlossenen Elektromagnetventils in den Ventilblock11 eingelassen sind. Hierdurch ergibt sich ein besonders kompaktes Bremsgerät, dessen Ventilblock11 aufgrund der geringen Bauhöhe der abgebildeten Elektromagnetventile insgesamt sehr flach baut. Im Zusammenspiel mit einem stromabwärts zu jeder Radbremse angeordneten weiteren Elektromagnetventil lässt sich mittels einer geeigneten Steuerelektronik im Schlupfregelfall den Bremsdruckauf- und den Bremsdruckabbau in der Radbremse regeln. - Zusammenfassend ergibt sich durch die vorgeschlagenen erfindungsgemäßen Merkmale ein Elektromagnetventil mit besonders kleinen magnetischen Verlusten, da der Magnetanker
3 unmittelbar vom Jochteil5 begrenzt und über die Führung20 im Endabschnitt7 präzise gelagert ist, wodurch sich der Radialspalt4 auf ein Minimum beschränken lässt. - Da das Jochteil
5 an seinem vom Ventilgehäuse6 abgewandten Endabschnitt7 geschlossen ausgebildet ist, ergibt sich ein besonders druckfestes, hydraulisch beaufschlagbares Jochgehäuse, dessen Endabschnitt7 eine ideale Anordnung zur End lagerung des Magnetankers3 in der Führung20 ermöglicht. - Wie aus
1 ersichtlich ist, sind alle zitierten Bauteile rotationssymmetrisch zur Ventillängsachse ausgerichtet, wodurch eine automatengerechte Herstellung und Montage der Bauteile begünstigt wird. -
- 1
- Magnetspule
- 2
- Axialspalt
- 3
- Magnetanker
- 4
- Radialspalt
- 5
- Jochteil
- 6
- Ventilgehäuse
- 7
- Endabschnitt
- 8
- Ventilsitz
- 9
- Druckmittelkanal
- 10
- Druckmittelkanal
- 11
- Ventilblock
- 12
- Ringnut
- 13
- Durchgangsöffnung
- 14
- Ventilschließglied
- 15
- Anschlagfläche
- 16
- Stufenbohrung
- 17
- Druckfeder
- 18
- Ventilaufnahmebohrung
- 19
- Filterelement
- 20
- Führung
- 21
- Schweißnaht
- 22
- Rückschlagventil
- 23
- Kontakt
- 24
- Ventilanschluss
- 25
- Magnetkern
- 26
- Ventilsitzhülse
- 27
- Ventilsitzplatte
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Stößel
- 30
- Plattenfilter
- 31
- Absatz
- 32
- Stufe
- 33
- Vorsprung
Claims (9)
- Elektromagnetventil, welches zum Verbinden oder Trennen von Druckmittelkanälen in einem Ventilgehäuse ein mit einem Magnetanker zusammenwirkendes Ventilschließglied aufnimmt, das auf einen Ventilsitz im Ventilgehäuse gerichtet ist, mit einer Magnetspule zur Betätigung des Magnetankers in Richtung auf einen Magnetkern, die außen von einem hülsenförmigen Jochteil umgeben ist, das mit einem Endabschnitt am Ventilgehäuse anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Jochteil (
5 ) an seinem vom Ventilgehäuse (6 ) abgewandten weiteren Endabschnitt (7 ) geschlossen ausgebildet ist. - Elektromagnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Jochteil (
5 ) eine kappenförmige Kontur aufweist, dessen geschlossener, den Magnetfluss leitender Endabschnitt (7 ) eine Anschlagfläche (15 ) für den Magnetanker (3 ) oder für ein mit dem Magnetanker (3 ) verbundenes, nicht magnetisches Bauteil bildet. - Elektromagnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil durch einen Stößel (
29 ) gebildet ist, dessen vom geschlossenen Endabschnitt (7 ) abgewandtes Ende das Ventilschließglied (14 ) aufweist. - Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der geschlossene Endabschnitt (
7 ) eine Führung (20 ) aufweist, in der das dem Endabschnitt (7 ) zugewandte Ende des Stößels (29 ) geführt ist. - Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der vom Endabschnitt (
7 ) abgewandte Bereich des Stößels (29 ) in einer Stufenbohrung (16 ) geführt ist, die den Magnetkern (25 ) im Ventilgehäuse (6 ) durchdringt. - Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Endabschnitt (
7 ) zugewandte Stirnfläche des Magnetankers (3 ) eine großflächige Ausnehmung (28 ) aufweist, wodurch der Abstand des Magnetankers (3 ) zum magnetischen Endabschnitt (7 ) ein Maximum beträgt. - Elektromagnetventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (
28 ) becken- oder trichterförmig gestaltet ist. - Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (
29 ) zur Distanzierung der zum Endabschnitt (7 ) nächst gelegenen, die Ausnehmung (28 ) linien- oder punktförmig begrenzenden Magnetankerstirnfläche einen Absatz (31 ) aufweist, der sich in der elektromagnetisch nicht erregten Ventilgrundstellung an der Anschlagfläche (15 ) des Endabschnitts (7 ) abstützt. - Elektromagnetventil nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (
29 ) vorzugsweise als Drehteil ausgeführt ist, das aus einem austenitischen Werkstoff besteht.
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- 2006-06-24 DE DE102006029093A patent/DE102006029093A1/de not_active Withdrawn
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