DE102006028899B4 - Fahrzeugsitz mit einem Sitzbereich,mit einer Rückenlehne und mit einem Untergestell - Google Patents
Fahrzeugsitz mit einem Sitzbereich,mit einer Rückenlehne und mit einem Untergestell Download PDFInfo
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Abstract
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf einen Fahrzeugsitz mit einem Sitzbereich, mit einer Rückenlehne und mit einem Untergestell nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Ein derartiger Fahrzeugsitz ist aus der
DE 103 37 682 A1 bekannt. - Insbesondere für Kraftfahrzeuge, die pro Fahrzeugseite nur eine Tür haben und zudem Fondsitze aufweisen, werden Fahrzeugsitze benötigt, die sich bequem nach vorn verlagern lassen, sodass der Einstieg zu den Fondsitzen vereinfacht ist. Dabei soll eine Einstellung des Sitzes nach einer Verlagerung erhalten bleiben. Ähnliche Anforderungen werden auch an Sitze einer zweiten Sitzreihe gestellt, um den Zugang zu einer dritten Sitzreihe zu erleichtern.
- Nach dem Stand der Technik sind Sitzbereiche von Sitzen zumeist über zwei vordere Stützen und zwei hintere Stützen mit einem Untergestell verbunden und an diesem angelenkt. Dadurch wird ein Gelenkviereck geschaffen, siehe
DE 195 20 857 A1 . Dieses Gelenkviereck wird durch eine Sperrvorrichtung arretiert und lässt sich üblicherweise einstellen. Nach derDE 195 20 857 A1 ist die Rückenlehne direkt am Sitzbereich angelenkt. Die Rückenlehne hat ein Stützteil une einen Lehnenbereich, beide sind derist an seinem freien Ende am Sitzbereich schwenkbar angelenkt und an seinem anderen Ende über einen Gelenkbeschlag mit einem der Rückenlehne verbunden. - Ausgehend von dem Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, diesen Fahrzeugsitz in eine andere Richtung weiterzubilden und damit auch einen neuen Ansatz zu schaffen, um die Konstruktion gegenüber den bisherigen Ausführungen vereinfachen zu können.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch den Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
- Bei diesem Fahrzeugsitz wird durch die Koppel der Sitzbereich hinten von der Rückenlehne getragen. Anders als bislang üblich ist keine hintere Stütze vorgesehen, die den Sitzbereich am Untergestell abstützt. Durch die Koppel wird eine neue Kinematik ermöglicht. Mit einem Vorklappen der Rückenlehne kann nun zugleich über die Koppel der Sitzbereich verlagert werden. Für die Vorverlagerung sind die kinematischen Verhältnisse günstig. Dabei kann durch unterschiedliche Positionierung der Koppelgelenke unter unterschiedlichen Kinematiken ausgewählt werden.
- Die Rückenlehne ist unmittelbar am Untergestell angelenkt und nicht mehr, wie üblicherweise bei Fahrzeugsitzen anzutreffen, siehe z. B. die o. g.
DE 195 20 857 A1 , am Sitzbereich, also an einem Sitzträger des Sitzbereiches. - Es ist eine Stützkoppel vorgesehen, die ein unteres Gelenk und ein oberes Gelenk aufweist. Mit ihrem unteren Gelenk ist sie an der Koppel, und zwar zwischen den beiden Koppelgelenken, gelenkig befestigt. Das obere Gelenk ist an Rückenlehne angelenkt. Diese Stützkoppel steuert und hält die Koppel. Durch unterschiedliche Positionierung des oberen und des unteren Gelenkes können unterschiedliche Kinematiken eingestellt werden.
- In bevorzugter Weiterbildung hat die vordere Führung ein paar vordere Stützen, nämlich eine linke vordere Stütze und eine rechte vordere Stütze. Derartige Stützen sind allgemein im Stand der Technik anzutreffen. Verwendet man derartige Stützen, so bildet die Anordnung aus Sitzbereich, vorderen Stützen, Untergestell, Rückenlehne und Koppel ein Fünfgelenk, also eine Anordnung mit fünf Gelenken. Eines dieser Gelenke, das Rückenlehnengelenk, wird durch die Sperrvorrichtung wahlweise blockiert. Ein weiteres Gelenk, nämlich das hintere Koppelgelenk, wird durch die Stützkoppel fixiert. Damit ist die beschriebene Anordnung festgelegt.
- In einer bevorzugten Ausführung hat die Rückenlehne einen unteren Stützteil und einen Lehnenbereich. Zwischen beiden Teilen der Rückenlehne ist ein Gelenkbeschlag vorgesehen. Hierfür wird ein Gelenkbeschlag nach dem Stand der Technik, beispielsweise motorisch und/oder mit Taumelgetriebe, verwendet. Der Lehnenbereich kann nunmehr auf zweifache Weise verstellt werden, einerseits kann er durch Lösen der Sperrvorrichtung zusammen mit dem unteren Stützteil verstellt werden und andererseits kann er durch Verstellen des Gelenkbeschlages relativ zum unteren Stützteil eingestellt werden. Die Verstellung im Rückenlehnengelenk, die nach Lösen der Sperrvorrichtung möglich ist, dreht einem raschen Vorverlagern der Rückenlehne und zugleich des Sitzbereiches. Die Verstellung des Rückenlehnengelenkes dient dem Komfort in der normalen Gebrauchsposition und entspricht der üblichen Verstellung eines Lehnenbereiches, wie sie bei normalen Fahrzeugsitzen anzutreffen ist.
- In einer bevorzugten Weiterbildung der soeben beschriebenen zweigeteilten Rü ckenlehne wird vorgeschlagen, das obere Gelenk der Stützkoppel am Lehnenbereich anzuordnen. Zwar kann dieses obere Gelenk grundsätzlich auch am unteren Stützteil angeordnet sein, die Anordnung am Lehnenbereich gibt aber die Möglichkeit, dass eine Verstellung des Gelenkbeschlages nicht nur die Neigung des Lehnenbereiches verändert, sondern auch die Position der Koppel und damit des Sitzbereiches beeinflusst. Über geschickte Wahl des Anlenkpunktes des oberen Gelenkes am Lehnenbereich lassen sich gewünschte Kinematiken einstellen. Ordnet man das obere Gelenk im Wesentlichen oberhalb oder unterhalb der Achse des Gelenkbeschlages an, hat eine Neigungsverstellung des Lehnenbereiches wenig Einfluss auf die Position und die Höhenposition des Sitzbereiches. Je größer in x-Richtung gemessen der Abstand zwischen dem oberen Gelenk und der Achse des Gelenkbeschlages ist, umso mehr wird über die Stützkoppel auch die Position der Koppel bei einer Neigungsverstellung des Lehnenbereiches geändert, umso mehr ändert sich also die horizontale Position des Sitzbereiches. Man kann beispielsweise durch Verstellen des Gelenkbeschlages nach vorn den hinteren Bereich des Sitzbereiches anheben oder absenken, je nach dem wo der obere Gelenkpunkt liegt. Liegt er in positiver x-Richtung vor der Achse des Gelenkbeschlages, wird der Sitzbereich hinten abgesenkt, wenn der Lehnenbereich im Gelenkbeschlag nach vorn geneigt wird. Liegt das obere Gelenk in x-Richtung hinter der Achse des Gelenkbeschlages, wird der Sitzbereich hinten angehoben, wenn der Lehnenbereich nach vorn geneigt wird. Zugleich mit der Auf- und Abwärtsbewegung des hinteren Teils des Sitzbereiches findet auch eine gewisse Verschiebung des hinteren Teils in x-Richtung statt.
- Vorzugsweise ist der Lösehebel am Lehnenbereich der Rückenlehne angeordnet. Günstig ist es, ihn möglichst hoch anzuordnen, also in Nähe einer oberen Kante des Lehnenbereiches vorzusehen. Dadurch wird er bequem zugängig. Über den Lösehebel erfolgt die Freigabe der Sperrvorrichtung und damit die rasche Vorverlagerung des Sitzes, um den Einstieg zu einer Sitzreihe dahinter zu erleichtern.
- Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von drei nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen der Erfindung, die unter Bezugnahme auf die Zeichnung im folgenden näher erläutert werden. In dieser Zeichnung zeigen:
-
1 : Eine prinzipielle Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes, der Sitz befindet sich in der normalen Gebrauchsstellung, -
2 : dem Fahrzeugsitz nach1 , jedoch ist nunmehr die Sperrvorrichtung freigegeben, der Sitz befindet sich in einer vorverlagerten Position, -
3 : eine Seitenansicht des Sitzes gemäß1 , die Sperrvorrichtung ist nicht freigegeben, jedoch ist ein Gelenkbeschlag der Rückenlehne soweit verstellt, dass die Rückenlehne nahezu die waagerechte Position in x-Richtung erreicht hat, -
4 : eine Darstellung entsprechend1 für ein zweites Ausführungsbeispiel, bei dem nunmehr einem oberen Gelenk einer Stützkoppel eine Verstellvorrichtung zugeordnet ist und -
5 : eine Seitenansicht eines Sitzes ähnlich1 , jedoch ist nunmehr ein oberes Gelenk einer Stützkoppel in x-Richtung hinter einer Achse eines Gelenkbeschlages angeordnet. - Der Fahrzeugsitz nach den drei Ausführungsbeispielen hat jeweils einen Sitzbereich
20 , eine Rückenlehne22 und ein Untergestell24 . Letzteres ist dafür ausgelegt, mit einer Bodengruppe26 eines hier nicht weiter dargestellten Kraftfahrzeuges verbunden zu werden. Vorzugsweise hat das Untergestell Längsführungen, um die Position des Sitzes vor und zurück einstellen zu können, also im Wesentlichen in x-Richtung. - Der Sitzbereich
20 ist in einer vorderen Führung mit dem Untergestell24 verbunden. In allen Ausführungsbeispielen sind hierzu vordere Stützen28 vorgesehen, die jeweils in einem unteren Gelenkbereich und in einem oberen Gelenkbereich gelenkverbunden sind. In der praktischen Ausführung ist eine linke vordere Stütze und ist eine rechte vordere Stütze vorgesehen. - Zum Sitzbereich
20 gehört ein Polsterkörper und ein Sitzträger, diese Teile sind ansich bekannt und hier nicht näher dargestellt. - Die Rückenlehne
22 ist über ein Rückenlehnengelenk30 mit dem Untergestell24 gelenkverbunden. Das Untergestell24 hat, wie auch für die Gelenkverbindung mit den vorderen Stützen28 , nach oben, also im Wesentlichen in z-Richtung hochstehende Flansche für die Gelenkbefestigungen. Am hinteren Flansch, der das Rückenlehnengelenk30 aufnimmt, ist eine Nase32 ausgebildet, sie ist Teil einer Sperrvorrichtung34 , die dem Rückenlehnengelenk30 zugeordnet ist und dieser sperrt. - In allen gezeigten Ausführungsbeispielen ist die Rückenlehne aus einem Lehnenbereich
36 und einem unteren Stützteil38 aufgebaut. Beide sind über einen Gelenkbeschlag40 verbunden. Über diesen Gelenkbeschlag40 kann die Neigung des Lehnenbereiches zum unteren Stützteil38 verstellt werden. Als Gelenkbeschläge kommen Beschläge nach dem Stand der Technik in Betracht. - Die Sperrvorrichtung
34 ist zwischen dem unteren Stützteil38 und dem Untergestell24 wirksam. Sie hat einen Bolzen42 , dieser ist am unteren Stützteil38 in x-Richtung vor der Nase32 angeordnet und liegt in der normalen Gebrauchsstellung, wie sie die1 ,4 und5 zeigen, an einer sich im wesentlichen in z-Richtung erstreckenden Frontfläche der Nase32 an. An der in x-Richtung entgegengesetzten Seite der Nase32 ist ein Sperrhebel44 schwenkbar am unteren Stützteil38 angelenkt. In den1 und3 bis5 ist er in seiner Sperrstellung gezeigt. In2 ist er in der Freigabestellung. Der Sperrhebel44 ist über eine Mitnahmeeinrichtung, die als Bowdenzug46 ausgebildet ist, mit einem Lösehebel48 verbunden. Letzterer ist in Nähe einer Oberkante des Lehnenbereiches36 der Rückenlehne22 angeordnet. In1 ist er in der Ruhestellung, in2 in der betätigten, gezogenen Stellung. Letztere muss durch eine Aktion eines Benutzers aufrechterhalten werden, da der Lösehebel48 durch geeignete, hier nicht dargestellte Mittel in die Stellung gemäß1 vorbelastet ist. - Aus dem Vergleich der
1 und2 ist ersichtlich, wie eine Vorverlagerung der Rückenlehne32 um das Rückenlehnengelenk30 erfolgt: Wird der Lösehebel48 betätigt, kommt der Sperrhebel48 von der Nase32 frei. Nun kann die Rückenlehne22 um das Rückenlehnengelenk30 nach vorn in die Position gemäß2 und eventuell noch weiter nach vor, wenn dies gewünscht ist, geschwenkt werden. Es ist möglich, für dieses rasche Vorschwenken einen Anschlag vorzusehen, der das Vorschwenken nach vorn begrenzt. Es ist auch möglich, dass die Rückenlehne22 in der vorverschwenkten Position, beispielsweise in der Position gemäß Flgur2 , irgendwie arretiert wird, sodass sie vorverschwenkt bleibt und erst wieder freigegeben werden muss, um die normale Gebrauchsposition nach1 wieder erreichen zu können. - In seinem hinteren Bereich ist der Sitzbereich
20 über eine Koppel50 mit dem unteren Stützteil38 der Rückenlehne22 gelenkverbunden. Hierzu ist ein vorderes Koppelgelenk für die Gelenkverbindung mit dem Sitzbereich20 und ein hinteres Koppelgelenk54 für die Gelenkverbindung mit der Rückenlehne22 vorgesehen. In der normalen Gebrauchsstellung liegen diese Koppelgelenke52 ,54 im Wesentlichen auf einer Parallelen zur x-Achse. Die beiden Koppelgelenke52 ,54 haben einen Abstand voneinander, der etwa 10 bis 25%, vorzugsweise 15 bis 20% der Länge des Sitzbereiches20 entspricht. Man erkennt zudem, dass der Abstand der beiden Koppelgelenke52 ,54 im Wesentlichen, bis auf eine Abweichung von etwa 20%, dem Abstand der beiden Gelenkbereiche der vorderen Stütze28 entspricht. Das hintere Koppelgelenk54 ist in der normalen Gebrauchsposition, wie sie1 zeigt, wenige mm oberhalb des oberen Endes der Nase32 . Der Bolzen42 , das hintere Koppelgelenk54 und der Sperrhebel44 liegen auf einem etwa gleichschenkligen Dreieck. Ebenso liegen die beiden Koppelgelenke52 ,54 und das Rückenlehnengelenk30 auf einem etwa gleichseitigen Dreieck. Die Koppel50 , die Stützkoppel60 , der Lehnenbereich36 und das untere Stützteil38 bilden ein Gelenkviereck. Dieses ist durch den Gelenkheschlag40 gesperrt. - Der Koppel
50 ist eine Stützkoppel60 zugeordnet. Sie hat etwa gleiche Länge. Sie hat ein unteres Gelenk62 , mit dem sie an der Koppel50 und zwischen den beiden Koppelgelenken52 ,54 angelenkt ist. Dieses untere Gelenk62 kann auch eine andere Position auf der Koppel50 haben, sofern diese Position zwischen den beiden Koppelgelenken52 ,54 liegt. Die Stützkoppel60 hat weiterhin ein oberes Gelenk64 . Dieses ist in allen Ausführungsbeispielen am Lehnenbereich36 angeordnet, vorzugsweise angelenkt. Da sich insoweit die drei Ausführungsbeispiele unterscheiden, wird nun auf die einzelnen Ausführungsbeispiele eingegangen:
Im Ausführungsbeispiel nach den1 bis3 befindet sich das obere Gelenk64 der Stützkoppel60 in der gezeigten Gebrauchsposition des Sitzes, also der Position gemäß1 , in einem Winkel von etwa 45° zwischen der x und z Achse oberhalb und vor einer Achse des Gelenkbeschlages40 . Das obere Gelenk64 ist ortsfest gegenüber dem Lehnenbereich36 . Wird der Gelenkbeschlag40 verstellt, ändert sich die Neigung des Lehnenbereiches36 relativ zum unteren Stützteil38 . Gleichzeitig bewegt sich das untere Gelenk64 im Wesentlichen nach unten, also in negativer z-Richtung, aber auch etwas nach vorn, also in positiver x-Richtung. Es erreicht die Position gemäß2 . Dieser hat die Stützkoppel60 die Koppel50 nach unten gedrückt, dadurch ist insbesondere das vordere Koppelgelenk52 nach unten bewegt worden. Der Sitzbereich20 hat dadurch eine Schrägstellung erreicht, wie sie1 zeigt. Er ist etwas nach vorn gedrückt worden, dadurch sind die vorderen Stützen28 , die in der Gebrauchsstellung etwa 60° nach hinten geneigt sind, nunmehr wenige Grade nach vorn geneigt, sie sind nun etwa in z-Richtung. Der Sitzbereich20 ist in2 also nach vorn verlagert. - Wird nicht die Sperrvorrichtung
34 freigegeben, sondern der Gelenkbeschlag40 betätigt, kann der Lehnenbereich36 soweit wie möglich nach vorn verschwenkt werden. Die erreichte Position zeigt3 . Mit dem Lehnenbereich36 hat sich auch das obere Gelenk64 bewegt, das eine feste Zuordnung zum Lehnenbereich36 hat. Dadurch hat sich die Position der Stützkoppel60 verändert, diese hat die Koppel50 nach unten gedrückt, die Koppel50 hat nun eine Schwenkbewegung von etwa 45° erfahren, sie steht nun in einem Winkel von etwa 45° zur x-Achse. Dadurch ist der Sitzbereich20 sowohl nach hinten gezogen als auch nach unten bewegt worden. Im hinteren Bereich ist die Bewegung nach unten dadurch erfolgt, dass das vordere Koppelgelenk52 nun wesentlich tiefer liegt, also näher an das Untergestell24 gedrückt ist. Durch die Zurückverlagerung des Sitzbereiches20 sind die vorderen Stützen28 verschwenkt worden, sie verlaufen nun wesentlich flacher, dadurch ist der Sitzbereich20 auch in seinem vorderen Teil abgesenkt worden. Man erkennt, dass die Kinematik so gewählt ist, dass der Sitzbereich20 nahezu parallel nach unten und nach hinten verschoben wurde, dies ausgehend von der Position gemäß1 . -
3 zeigt eine Extremstellung, wie sie durch die Verstellung des Gelenkbeschlages40 allein erreicht werden kann. Kleinere Verstellungen des Gelenkbeschlages40 um die Gebrauchsstellung nach1 werden benutzt, um den Lehnenbereich36 in eine bequeme Position einzustellen. Mit einer derartigen Einstellung geht auch eine Verstellung des Sitzbereiches20 einher. Diese kann so erfolgen, dass eine Kinematik erreicht wird, wie sie ein Nutzer erwartet. Beispielsweise wird ein Nutzer mit relativ großer Körpergröße den Lehnenhereich36 meist etwas stärker nach hinten einstellen, er erwartet, dass der Sitzbereich20 tief liegt. Ein Nutzer geringerer Körpergröße neigt eher dazu, den Lehnenbereich36 steiler zu stellen, dabei kann der Sitzbereich24 erhöht werden. Es ist aber auch die umgekehrte Kinematik möglich. - In der Ausbildung nach
4 ist das obere Gelenk64 in einer Längsführung66 gehalten und festgelegt. Sie ist Teil des Lehnenbereichs36 . Dadurch kann im Sinne des gezeigten Doppelpfeils die Position des oberen Gelenkes64 eingestellt werden. Dies ermöglicht es, die Neigung des Sitzbereiches20 zu verstellen, zugleich wird diese auch etwas in x-Richtung verlagert. Anstelle der gezeigten Längsführung66 können auch andere Einstellvorrichtungen vorgesehen sein, beispielsweise auf einem Bogen oder auf einer beliebigen anderen Kurve arbeitende Vorrichtungen nach dem Stand der Technik. - In der Ausführung nach
5 ist das obere Gelenk64 wiederum fest dem Lehnenberelch36 zugeordnet, nunmehr aber im Vergleich mit dem ersten Ausführungsbeispiel um etwa 180° versetzt zur Achse des Gelenkbeschlages40 in der 5 Uhr Position positioniert. Dadurch ergeben sich andere kinematische Verhältnisse. Wird nun der Lehnenbereich36 nach vorn geklappt, wird der Sitzbereich20 nach hinten verlagert, er wird auch etwas angehoben. Man erkennt, dass man auf die Kinematik wie folgt Einfluss nehmen kann: Wird der Abstand des oberen Gelenkes64 von der Achse des Gelenkbeschlages40 vergrößert, wirkt sich eine Schwenkbewegung des Lehnenbereiches36 stärker auf den Sitzbereich20 aus. Befindet sich das obere Gelenk64 in z-Richtung oberhalb oder unterhalb der Achse des Gelenkbeschlages40 , äußert sich ein Verschwenken des Lehnenbereiches36 im Wesentlichen in einer Verlagerung des Sitzbereiches20 in x-Richtung und weniger in z-Richtung. Die Verlagerung des Sitzbereiches20 in z-Richtung ist dann betont, wenn sich das obere Gelenk64 in x-Richtung gesehen vor oder hinter der Achse des Gelenkbeschlages40 befindet. Diese Überlegungen gelten jeweils ausgehend von1 . - Anstelle der vorderen Stützen
28 kann auch eine Gleitführung zwischen dem Untergestell24 und dem Sitzbereich20 vorgesehen sein, andere Ausführungen der vorderen Führung sind möglich. Zwei vordere Stützen28 und zwei Koppeln50 tragen den Sitzbereich20 . Pro Sitzseite ist eine Koppel50 vorgesehen. Weitere Tragemittel für den Sitzbereich20 sind nicht vorgesehen. - Bezugszeichenliste
-
- 20
- Sitzbereich
- 22
- Rückenlehne
- 21
- Untergestell
- 26
- Bodengruppe
- 28
- vordere Stütze
- 30
- Rückenlehnengelenk
- 32
- Nase
- 34
- Sperrvorrichtung
- 36
- Lehnenbereich
- 38
- unteres Stützteil
- 40
- Gelenkbeschlag
- 42
- Bodenzug
- 44
- Sperrhebel
- 46
- Bowdenzug
- 48
- Lösehebel
- 50
- Koppel
- 52
- vorderes Koppelgelenk
- 54
- hinteres Koppelgelenk
- 60
- Stützkoppel
- 62
- unteres Gelenk
- 64
- oberes Gelenk
- 66
- Längsführung
Claims (9)
- Fahrzeugsitz mit einem Sitzbereich (
20 ), mit einer Rückenlehne (22 ) und mit einem Untergestell (24 ), wobei der Sitzbereich (20 ) in einer vorderen Führung mit dem Untergestell (24 ) verbunden ist, die Rückenlehne (22 ) in einem Rückenlehnengelenk (30 ) am Untergestell (24 ) angelenkt ist, diesem Rückenlehnengelenk (30 ) eine Sperrvorrichtung (34 ) zugeordnet ist, die einen Lösehebel (48 ) aufweist, und eine Koppel (50 ) vorgesehen ist, die in einem vorderen Koppelgelenk (52 ) am Sitzbereich (20 ) angelenkt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (50 ) in einem hinteren Koppelgelenk (54 ) an der Rückenlehne (22 ) angelenkt ist, und dass eine Stützkoppel (60 ) vorgesehen ist, die in einem unteren Gelenk (62 ) an der Koppel (50 ) und zwischen dem vorderen Koppelgelenk (52 ) und dem hinteren Koppelgelenk (54 ) angelenkt ist und die in einem oberen Gelenk (64 ) an der Rückenlehne (22 ) angelenkt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Gelenk (
64 ) der Stützkoppel (60 ) in einer Verstelleinrichtung (66 ) angeordnet ist, die mit der Rückenlehne (22 ) verbunden ist, so dass die Position des oberen Gelenkes (64 ) relativ zur Rückenlehne (22 ) einstellbar ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere Führung eine vordere Stütze (
28 ) aufweist, dass diese Stütze (28 ) in einem unteren Gelenkbereich am Untergestell (24 ) und in einem oberen Gelenkbereich am Sitzbereich (20 ) angelenkt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückenlehne (
22 ) ein unteres Stützteil (38 ) und einen Lehnenbereich (36 ) aufweist, dass das hintere Koppelgelenk (54 ) und das Rückenlehnengelenk (30 ) am unteren Stützteil (38 ) angeordnet sind, und dass ein Gelenkbeschlag (40 ) vorgesehen ist, der zwischen dem unteren Stützteil (38 ) und dem Lehnenbereich (36 ) angeordnet ist und eine Verstellung des Lehnenbereichs (36 ) relativ zum Stützteil (38 ) ermöglicht. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppel (
50 ), die Stützkoppel (60 ), das untere Stützteil (38 ) und der Lehnenbereich (36 ) ein Gelenkviereck bilden, das durch den Gelenkbeschlag (40 ) festgelegt ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lösehebel (
48 ) an der Rückenlehne (22 ), und insbesondere am Lehnenbereich (36 ), angeordnet ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen dem vorderen Koppelgelenk (
52 ) und dem hinteren Koppelgelenk (54 ) etwa 10 bis 25%, vorzugsweise etwa 15 bis 20% der Länge des Sitzbereichs (20 ) beträgt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge der vorderen Stützen (
28 ) zwischen dem unteren Gelenkbereich und dem oberen Gelenkbereich mit einer Abweichung von +/–20% der Länge der Koppel (50 ) zwischen dem vorderen Koppelgelenk (52 ) und dem hinteren Koppelgelenk (54 ) entspricht. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Normalstellung des Fahrzeugsitzes die Stützkoppel (
60 ) einen Winkel größer 45°, vorzugsweise größer 60° mit der Koppel (50 ) bildet.
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