DE102006027341A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen, bei dem schüttfähige Kleinteile in einer sich drehenden, von einem Gehäuse (8) ummantelten Trommel (2) umgewälzt werden, wobei auf die Kleinteile ein durch eine Sprühpistole eingebrachter Lack verteilt wird, der mit Hilfe von Druckluft zerstäubt wird, wobei dem Innenraum der Trommel (2) zusätzlich Zuluft zugeführt wird und gleichzeitig aus der Trommel (2) Luft und verdampftes Lösungsmittel des Lackes oder in Aerosolform vorliegender Lack kontinuierlich abgeführt wird. Um ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen bereitzustellen, das sich durch einen optimierten Lackverbrauch auszeichnet und eine gleichmäßige Beschichtung gewährleistet, wird die Druckluft vor ihrer Zuführung in die Trommel (2) einer Deionisation unterworfen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen bei dem schüttfähige Kleinteile in einer sich drehenden, von einem Gehäuse ummantelten Trommel umgewälzt werden, wobei auf die Kleinteile ein durch eine Sprühpistole eingebrachter Lack verteilt wird, der mit Hilfe von Druckluft zerstäubt wird, wobei dem Innenraum der Trommel zusätzlich Zuluft zugeführt wird und gleichzeitig aus der Trommel Luft und verdampftes Lösungsmittel des Lackes oder in Aerosolform vorliegender Lack kontinuierlich abgeführt wird. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens.
- Derartige Beschichtungsverfahren und -Vorrichtungen sind allgemein bekannt.
- Durch die Drehbewegung der Beschichtungstrommel findet eine kontinuierliche Abrollbewegung der Kleinteile statt, die somit gleichmäßig von dem zerstäubten Lack benetzt werden. Im Stand der Technik sind Trommeln mit einer ellipsoiden Form bekannt, die sich besonders gut für eine Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen eignet. Dabei ist die Trommeldrehzahl sowie der Neigungswinkel der Trommel stufenlos einstellbar.
- Die Zuluft wird dem Innenraum der Trommel typischer Weise über eine Breitdüse zugeführt, so dass das Einbringen verwirbelungsarm erfolgt. Dabei hat die Zuluft den Zweck, die Trocknung der Oberflächenbeschichtung zu begünstigen.
- Die aus der Trommel kontinuierlich abgesaugte Luft, die Bindemittel und Lackreste enthält, wird einer Filtration unterworfen. Der Volumenstrom der der Trommel zugeführten Druckluft (mit dem dadurch geförderten Lack) und Zuluft ist um ein geringes Maß geringer als der Volumenstrom der abgesaugten Abluft, so dass im Innenraum der Trommel ein leichter Unterdruck herrscht, wodurch eine Geruchsbelästigung vermindert wird.
- Die Anwendungsbereiche für die Beschichtung von Kleinteilen erstrecken sich von einer Gleitmittelbeschichtung über eine Dekorationsbeschichtung, Haftmittelbeschichtung, Elektro-Isolationsbeschichtung bis hin zu einem Korrosionsauftrag. Be sonders bei einem Korrosionsauftrag sind die Anforderungen an eine feste und porenfreie Beschichtung hoch.
- Nachteilig an den im Stand der Technik bekannten Beschichtungsverfahren ist es, dass das Verhältnis von der tatsächlich verbrauchten Lackmenge zu der tatsächlich für die Beschichtung der Kleinteile benötigten Lackmenge relativ hoch ist und somit den Nutzungsgrad der Vorrichtung mindert. Neben einer Erhöhung der Betriebskosten beeinflusst der erhöhte Lackverbrauch auch den an den Beschichtungsvorgang anschließenden Reinigungsvorgang der Vorrichtung, insbesondere der Trommel.
- Weiterhin kommt es bei den im Stand der Technik bekannten Beschichtungsverfahren vereinzelt dazu, dass sich der Lack ungleichmäßig auf den Kleinteilen verteilt, was insbesondere bei einer Dekorationsbeschichtung oder Korrosionsbeschichtung einen großen Nachteil darstellt.
- Aufgabe
- Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen bereit zu stellen, das sich durch einen optimierten Lackverbrauch auszeichnet und eine gleichmäßige Beschichtung gewährleistet. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zu schaffen.
- Lösung
- Ausgehend von einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird diese Aufgabe dadurch gelöst, die Druckluft vor ihrer Zuführung in die Trommel einer Deionisation unterworfen wird.
- Überraschender Weise reduziert sich der Lackverbrauch durch die Deionisation der den Lack zerstäubenden Druckluft merklich. Das ist auf die Fähigkeit der deionisierten Luft zurückzuführen, zuvor elektrostatisch aufgeladene Körper, nämlich die Lackteilchen, wieder in den neutralen Zustand zu führen.
- Bei den im Stand der Technik bekannten Beschichtungsverfahren wird der zerstäubte Lack durch Reibung bei Düsenaustritt elektrostatisch aufgeladen, so dass es zu Spritznebel in der Trommel kommt und sich ein Teil des Lacks auf der inneren Trommeloberfläche absetzt, was insgesamt einen erhöhten Lackverbrauch zur Folge hat. Ferner bewirkt der Abstoßungseffekt der aufgeladenen Lackteilchen bei Beschichtungsverfahren ohne Deionisierung der Druckluft, dass sich ein weiterer Teil des Lacks an den Trommelwänden absetzt oder dass sich der Lack ungleichmäßig auf den zu beschichtenden Kleinteilen verteilt.
- Vorteil der vorliegenden Erfindung ist demnach, dass die Lackteilchen die Sprühpistole aufgrund der deionisierten Druckluft ohne statische Aufladung verlassen, wodurch die Bildung von Spritznebel reduziert wird. Die Lackteilchen setzen sich nunmehr verstärkt auf den Kleinteilen ab, wodurch sich die Lackausnutzung erhöht und der Lackverbrauch reduziert wird. Weiterhin wird die Oberflächenbeschichtung der Kleinteile durch das erfindungsgemäße Verfahren qualitativ verbessert.
- Dadurch, dass sich der zerstäubte Lack in geringerem Maße auf der inneren Trommeloberfläche absetzt, reduziert sich insbesondere auch der Reinigungsaufwand der Vorrichtung.
- Vorteilhafter Weise wird die Druckluft vor der Deionisation gefiltert und/oder entwässert, wodurch die Beschichtungsqualität weiter gesteigert wird.
- Es ist vorteilhaft, wenn die zusätzliche Zufluft vor ihrer Zuführung in die Trommel erwärmt und/oder gereinigt wird. Durch die Verwendung von bis zu 150°C erwärmter und gefilterter Frischluft, die dem Innenraum der Trommel zusätzlich zugeführt wird, wird eine optimale Trocknung der Oberflächenbeschichtung erreicht.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe weiterhin gelöst durch eine Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen, umfassend
- – eine von einem Gehäuse ummantelte drehbare Trommel, in der schüttfähige Kleinteile umwälzbar sind,
- – eine in dem Innenraum der Trommel angeordnete Sprühpistole, mit der mit Hilfe von Druckluft Lack zerstäubbar und auf die Kleinteile verteilbar ist,
- – eine Zulufteinrichtung zur Zuführung von Zuluft in den Innenraum der Trommel, und
- – eine Abführeinrichtung zum kontinuierlichen Abführen von Luft und verdampftem Lösungsmittel des Lackes oder in Aerosolform vorliegendem Lack aus der Trommel,
- Dabei sieht eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung zur weiteren Erhöhung der Beschichtungsqualität vor, dass der Deionisierungseinrichtung eine Filtervorrichtung zur Filterung der Druckluft und/oder eine Entwässerungseinrichtung zur Entwässerung der Druckluft vorgeschaltet ist.
- Um eine optimale Trocknung der Oberflächenbeschichtung zu erzielen, ist es schließlich vorteilhaft, wenn der Zulufteinrichtung ein Heiz-/Kühlregister zur Erwärmung der Zuluft und/oder eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung der Zuluft vorgeschaltet ist.
- Ausführungsbeispiel
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen, die in der Zeichnung schematisch und in einer perspektivischen Darstellung gezeigt ist, näher erläutert.
- Die Vorrichtung
1 besteht im Wesentlichen aus einer Trommel2 , einer in dieser befindlichen und nicht in der Zeichnung dargestellten Sprühpistole mit Druckluftzufuhr, einer Zulufteinrichtung3 , einer Abführeinrichtung4 und einer Deionisierungseinrichtung5 . Die Trommel2 ist an ihrer nicht dargestellten Rückseite mittig mittels einer Welle drehbar gelagert, die wiederum an einem waagerecht verlaufenden und an einem Gestell6 gelagerten Bügel7 schwenkbar gelagert ist, um den Neigungswinkel bedarfsabhängig stufenlos einstellen zu können. Weiterhin ist die Trommel2 mit einem Gehäuse8 ausgestattet, das im Betriebszustand die Trommel2 umschließt und ein Sichtfenster9 in einem öffenbaren Deckel10 aufweist, der ein Gehäuseoberteil bildet. - Der Deckel
10 ist über einen Arm11 mit dem Gestell6 der Vorrichtung1 verbunden und verfügt über einen Griff12 zum manuellen Abheben. Auf der zur Trommel gerichteten Seite des Deckels10 ist die nicht in der Zeichnung sichtbare Sprühpistole angeordnet, die im geschlossenen Zustand der Vorrichtung1 gegenüber der Drehachse der Trommel2 eine geneigte Position aufweist, so dass der Lack schräg in Richtung der inneren Mantelfläche der Trommel2 gesprüht wird. Eine Druckluftleitung sowie weitere Versorgungsleitungen der Sprühpistole verlaufen innerhalb des Armes11 des Gehäuses. Die Sprühpistole wird durch eine Leitung13 , ausgehend von der als separate Einheit ausgebildeten Deionisierungseinrichtung5 , mit Druckluft gespeist. - Derartige Deionisierungseinrichtungen
5 sind aus dem Stand der Technik bekannt. Die Versorgung der Deionisierungseinrichtung5 mit Druckluft erfolgt über eine Leitung14 . Die Druckluft wird über einen Lufteintritt15 in den nicht in der Figur dargestellten Innenraum der Deionisierungseinrichtung geleitet, wo sie zunächst erwärmt und mit Hilfe eines Flüssigkeitsbades gereinigt wird. Die so erhaltene gereinigte Luft wird dann einer Entwässerungseinrichtung zugeführt, bevor sie schließlich dem eigentlichen Modul zur Deionisierung zugeführt wird. Die deionisierte Druckluft verlässt die Deionisierungseinrichtung5 über einen Luftauslass16 , an dem die die Sprühpistole versorgende Leitung13 angeschlossen ist. - Neben dem Eintritt der Druckluftleitung in die Trommel sind die Eintritte einer Zuluftleitung
17 und einer Abluftleitung18 angeordnet. Vor der Zuführung über die Zuluftleitung17 wird die Zuluft mittels einer Reinigungsvorrichtung gereinigt und mit Hilfe eines Heizregisters auf ca. 150°C erwärmt. Die so erhaltene Zuluft gewährleistet eine optimale Trocknung der Oberflächenbeschichtung der in der Trommel2 umgewälzten Kleinteile. Damit das Einbringen der Zuluft verwirbelungsarm erfolgt, wird diese über eine Breitdüse in die Trommel2 eingebracht. Die über die Abluftleitung18 abgesaugte Luft der Trommel2 enthält Lackreste und Bindemittel, weshalb die Luft zunächst über eine Filtration geführt wird, bevor sie über einen Auslass19 in die Umgebung gelangen kann. Wird ein Volumenstrom von Abluft abgesaugt, der den zugeführten Volumenstrom in die Trommel2 ein wenig übersteigt, herrscht in der Trommel2 ein geringer Unterdruck, was einer Geruchsbelästigung, verursacht durch die bei der Beschichtung verwendeten Lacke und Bindemittel, entgegenwirkt. - Die Einstellung der verschiedenen Parameter sowie der Verlauf des Beschichtungsprozesses können durch eine Steuereinheit
20 eingegeben beziehungsweise über einen Monitor21 der Steuereinheit20 verfolgt werden. -
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Trommel
- 3
- Zulufteinrichtung
- 4
- Abführeinrichtung
- 5
- Deionisierungseinrichtung
- 6
- Gestell
- 7
- Bügel
- 8
- Gehäuse
- 9
- Sichtfenster
- 10
- Deckel
- 11
- Arm
- 12
- Griff
- 13
- Leitung
- 14
- Leitung
- 15
- Lufteintritt
- 16
- Luftaustritt
- 17
- Zuluftleitung
- 18
- Abluftleitung
- 19
- Auslass
- 20
- Steuereinheit
- 21
- Monitor
Claims (6)
- Verfahren zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen, bei dem schüttfähige Kleinteile in einer sich drehenden, von einem Gehäuse (
8 ) ummantelten Trommel (2 ) umgewälzt werden, wobei auf die Kleinteile ein durch eine Sprühpistole eingebrachter Lack verteilt wird, der mit Hilfe von Druckluft zerstäubt wird, wobei dem Innenraum der Trommel (2 ) zusätzlich Zuluft zugeführt wird und gleichzeitig aus der Trommel (2 ) Luft und verdampftes Lösungsmittel des Lackes oder in Aerosolform vorliegender Lack kontinuierlich abgeführt wird,dadurch gekennzeichnet , dass die Druckluft vor ihrer Zuführung in die Trommel (2 ) einer Deionisation unterworfen wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckluft vor der Deionisation gefiltert und/oder entwässert wird.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Zufluft vor ihrer Zuführung in die Trommel (
2 ) erwärmt und/oder gereinigt wird. - Vorrichtung (
1 ) zur Oberflächenbeschichtung von Kleinteilen, umfassend – eine von einem Gehäuse (8 ) ummantelte drehbare Trommel (2 ), in der schüttfähige Kleinteile umwälzbar sind, – eine in dem Innenraum der Trommel (2 ) angeordnete Sprühpistole, mit der mit Hilfe von Druckluft Lack zerstäubbar und auf die Kleinteile verteilbar ist, – eine Zulufteinrichtung (3 ; zur Zuführung von Zuluft in den Innenraum der Trommel (2 ), und – eine Abführeinrichtung (4 ) zum kontinuierlichen Abführen von Luft und verdampftem Lösungsmittel des Lackes oder in Aerosolform vorliegendem Lack aus der Trommel (2 ), gekennzeichnet, durch eine Deionisierungsvorrichtung (5 ) zur Deionisierung der der Trommel (2 ) zugeführten Druckluft. - Vorrichtung (
1 ) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deionisierungseinrichtung (5 ) eine Filtervorrichtung zur Filterung der Druckluft und/oder eine Entwässerungseinrichtung zur Entwässerung der Druckluft vorgeschaltet ist. - Vorrichtung (
1 ) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zulufteinrichtung (3 ) ein Heiz-/Kühlregister zur Erwärmung der Zuluft und/oder eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung der Zuluft vorgeschaltet ist.
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