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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zusammensetzung zur
Neutralisierung von Gerüchen,
insbesondere von Gerüchen
biologischen Ursprungs, die von Geruchsbildnern abgegeben werden.
Zur Geruchsneutralisierung wird die erfindungsgemäße Zusammensetzung
auf die Geruchsbildner aufgebracht, beispielsweise aufgesprüht, aufgegossen
oder durch Wischen aufgetragen.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung ist
eine Feststoffmischung, die in wäßriger Lösung anwendbar
ist und daher frei von organischen Lösemitteln, optional frei von
Parfümzusätzen, chemisch beständig und
greift haushaltsübliche
Oberflächen, beispielsweise
Textilien, Kunststoffe, Glas, Holz, Leder nicht an.
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Stand der Technik
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Die
US 2004/0127463 A1 offenbart
wäßrige Zusammensetzungen
zur Geruchsneutralisierung mit einem Gehalt an 0,01 bis 20 Gew.-%
solubilisiertem und komplexiertem Cyclodextrin, optional mit einem
Zusatz eines oberflächenaktiven
Stoffes und/oder antimikrobiellen Wirkstoffen, Parfum, Polyol, Komplexbildner,
Metallsalz, vorzugsweise mit Zusatz wasserlöslicher Kupfer- und/oder Zinksalze,
Enzym bzw. Konservierungsmittel. Die geruchsneutralisierende Wirkung
der Zusammensetzung wird auf den Gehalt an Cyclodextrin zurückgeführt.
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Die
WO 01/80914 A1 zitiert
die Verwendung von Triglyceriden und Polyglycosiden zur Verstärkung der
geruchsabsorbierenden Wirkung von Polymeren wie Chitosan, Alginaten
und synthetischen Polymeren als bekannt und offenbart überdies
die Verwendung kationischer Polysaccharide, insbesondere mit Aminogruppen
derivatisierte Polysaccharide, darunter auch Chitosan, zur Verwendung
als Geruchsneutralisierer. Daneben wird die Verwendung von Zeolithen
als geruchsneutralisierendes Mittel beschrieben. Als weiteres organisches
Polymer werden auch derivatisierte Cyclodextrine zur Geruchsneutralisierung
verwendet.
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Die
EP 1 070 500 A1 beschreibt
ein Desodorant, das neben wasserlöslichen Metallsalzen ein Silikonöl und ein
nicht ionisches Detergenz enthält.
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Die
JP 622 81 950 A beschreibt
eine Zusammensetzung zur Desodorierung, die Aluminium-, Kupfer-,
Zink- und Magnesium-Salze enthält.
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Die
JP 57160462 A beschreibt
eine Desodorant-Zusammensetzung, die ein Eisen- und Kupfersalz in
Wasser enthält,
vorzugsweise in Mischung mit Aluminiumsulfat, Aluminiumchlorid,
Magnesiumchlorid, Harnstoff und Enzymen.
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Die
JP 4026421 A beschreibt
eine Zusammensetzung aus Zinksulfat, Magnesiumsulfat, und Kaliumhydrogensulfat,
die auch in Lösung
oder trocken als Desodorant verwendet werden kann.
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Die
US 2003/0158297 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Sprühtrocknung
einer organischen mit einer keramischen Komponente, z. B. kolloidales
Siliziumdioxid.
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Die
US 2006/0039986 A1 beschreibt
die Absorption von Katechin, Vitaminen, Tanninen, Feuchthaltemitteln
und pflanzlichen aromatischen Ölen
in Verbindung mit einem Beladungsbestandteil an oder in ein organisches
Polymer.
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Die
US 4501730 beschreibt ein
desodorierendes Destillat aus der Trockendestillation von Teeblättern.
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Die
US 6019963 beschreibt eine
desodorierende Dispersion mit Teebaumöl und Eukalyptusöl.
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Die
US 1408535 beschreibt eine
wasserlösliche
Zusammensetzung aus Gips, Formaldehyd, Chlorkalk, Eukalyptusöl, Thymianöl und Lavendelöl.
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Die
WO 2005/044318 A1 beschreibt
die Verdunstung duftender organischer Zusammensetzungen durch ein
Kapillarsystem. Die duftenden Inhaltsstoffe sind ausschließlich organische
Bestandteile mit einem Molekulargewicht im Bereich von maximal 175
g/M mit einer Oberflächenspannung
von weniger als 40 dynes/cm.
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Die
US 3317372 beschreibt eine
desodorierende Zusammensetzung mit einem flüchtigen Material, beispielsweise
Ammonium, flüchtigen
Aminen und flüchtigen
Produkten quartären
Ammoniumhydroxids.
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Die
US 2005/0019269 A1 beschreibt
eine basische Zusammensetzung gegen Schimmel, die Thymianöl und optional
eine Vielzahl anderer Aromaöle
enthält.
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Die
US 2004/0120851 A1 beschreibt
eine biozide Mischung von Partikeln mit einer Größe von 1–50 μm mit einem bioziden Inhaltsstoff,
die in Gegenwart von Wasser chemisch reagieren um biologische Partikel
zu beeinflussen. Die Mischung kann z. B. Diatomeenerde mit Natriumchlorit
und Natriumchlorid sein, gegebenenfalls in Kombination mit Diatomeenerde
und Zitronensäure
sowie Calciumchlorid. Die chemische Reaktion kann z. B. zu Chlordioxid führen.
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Die
bekannten Zusammensetzungen zur Geruchsneutralisierung enthalten
organische Polymere, die von Mikroorganismen verstoffwechselt werden
können.
Daher besteht ein Nachteil dieser bekannten Zusammensetzungen darin,
das Wachstum von Mikroorganismen auf den behandelten Oberflächen zu
fördern,
was wiederum eine Erhöhung
der Keimbelastung zur Folge hat. Weiterhin kann die Verstoffwechselung
der organischen Polymere, die die geruchsbildenden Stoffe binden,
zu deren erneuter Freisetzung führen,
so daß die
geruchsneutralisierende Wirkung nicht dauerhaft ist.
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Aufgabe der Erfindung
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Gegenüber bekannten
Zusammensetzungen zur Geruchsneutralisierung stellt sich der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe, eine alternative Zusammensetzung zur Geruchsneutralisierung
bereitzustellen. Vorzugsweise sollen Zusammensetzungen bereitgestellt
werden, die keine schädliche
Wirkung auf behandelte Oberflächen
ausüben,
wie beispielsweise haushaltsübliche
Oberflächen
aus Kunststoff, Glas, Holz, Keramik, synthetischen oder natürlichen Textilien
einschließlich
Teppichen und Leder.
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Weiterhin
ist es bevorzugt, dass die erfindungsgemäße Zusammensetzung nicht von
Mikroorganismen verstoffwechselbar ist, insbesondere keine organischen
Bestandteile
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aufweist.
Besonders bevorzugt soll die erfindungsgemäße Zusammensetzung nach der
Anwendung aus wäßriger Lösung und
dem Abtrocknen des Lösungswassers
keine Spuren auf der behandelten Oberfläche hinterlassen.
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Allgemeine Beschreibung der
Erfindung
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Im
Sinne der Erfindung wird als Geruchsneutralisierung die Wirkung
einer Zusammensetzung so definiert, die Abgabe von geruchsbildenden
Stoffen aus Geruchsbildnern, beispielsweise biologischen Ursprungs,
zu verhindern. Hierbei fallen unter den Begriff der Geruchsbildner
Körperausscheidungen wie
Kot, Urin und Erbrochenes, wie sie beispielsweise bei der Haltung
von Haustieren, öffentlichen
Toiletten oder medizinischen Einrichtungen auftreten. Zu den geruchsbildenden
Stoffen zählen
beispielsweise Ammoniak, Aldehyde, flüchtige Carbonsäuren und Ester,
Thiole, Skatol und andere Verbindungen; Stoffe, die als unangenehmer
Geruch wahrnehmbar sind.
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Die
erfindungsgemäße Zusammensetzung besteht
aus einem wasserlöslichen
Magnesiumsulfat in Mischung mit einem wasserlöslichen Aluminiumsulfat. Die
Zusammensetzung wird als wäßrige Lösung verwendet,
um eine möglichst
gleichmäßige oberflächliche
Benetzung der Geruchsbildner zu erreichen. Dabei kann die Zusammensetzung
als gebrauchsfertige wäßrige Formulierung
angeboten werden, oder als trockene Zusammensetzung, die vor dem
Gebrauch durch Zugabe von Wasser in Lösung zu bringen ist.
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Die
Massenanteile des Magnesium- bzw. Aluminiumsulfats betragen an der
Trockensubstanz jeweils zwischen 5 und 95 Gew.-%, vorzugsweise zwischen
10 und 90 Gew.-%. Besonders bevorzugt liegt der Gehalt an Magnesiumsulfat
bei mindestens 20 Gew.-%, bevorzugter mindestens 25 Gew.-%, der Gehalt
an Aluminiumsulfat bei mindestens 40 Gew.-%, bevorzugt mindestens
50 Gew.-%. Es ist besonders bevorzugt, daß die Massenverhältnisse
zwischen Magnesiumsulfat und Aluminiumsulfat etwa 1:4 bis 1:1 betragen,
vorzugsweise 1:2.
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In
der zur Verwendung einsetzbaren wäßrigen Lösung können von 1 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise
2 bis 10 Gew.-% der Trockensubstanz der Zusammensetzung enthalten
sein. Diese Zusammensetzung aus Magnesiumsulfat und Aluminiumsulfat ist
gegenüber
dem in der
US
2004/0127463 A1 zitierten Zusatz an Kupfersalz und/oder
Zinksalz dadurch vorteilhaft, daß diese erfindungsgemäß verwendeten Salze
nicht toxisch und nicht umweltgefährdend sind, beispielsweise
auch gegen Wasserorganismen nicht toxisch sind.
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Vorzugsweise
liegt der pH-Wert der wäßrigen Zusammensetzung
im Bereich von 3,5 bis 7, vorzugsweise im Bereich von 4 bis 5, besonders
bevorzugt bei etwa pH 4.
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Zur
Geruchsneutralisierung wird die Zusammensetzung der wäßrigen Lösung auf
den Geruchsbildner vorzugsweise so aufgesprüht, daß diese vollständig oberflächlich benetzt
ist. Durch den oberflächlichen
Auftrag der Zusammensetzung aus wäßriger Lösung wird die Abgabe geruchsbildender
Stoffe aus dem Geruchsbildner an die Atmosphäre verhindert, so daß auch bei
starker von Geruchsentwicklung keine Geruchsbelästigung mehr auftritt, was sich
sogar für
geruchsintensive organische Verbindungen wie Ammoniak feststellen
läßt.
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Zusätzlich zu
dem Gehalt der Zusammensetzung an Magnesiumsulfat und Aluminiumsulfat,
die zur Geruchsneutralisierung wirksam sind, kann eine erfindungsgemäße Zusammensetzung
weitere Hilfs- und Duftstoffe enthalten, wie beispielsweise Farbstoffe,
Parfüm,
oder antibakterielle Wirkstoffe, insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen.
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Als
optionaler weiterer Inhaltsstoff kann in der Zusammensetzung Teebaumöl und/oder
Thymol enthalten sein, die als natürliches Desinfektionsmittel wirken.
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Genaue Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung wird nun genauer mit Bezug auf die folgenden
Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1: Wäßrige Zusammensetzung zur Geruchsneutralisierung
mit Magnesium- und Aluminiumsulfat
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Zur
Herstellung einer erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in wäßriger Lösung wurden
2 Gew.-% Magnesiumsulfat-heptahydrat und 5 Gew.-% Aluminiumsulfat-18-hydrat
bei Raumtemperatur in Wasser gelöst.
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Als
Beispiel für
eine mit einem Geruchsbildner biologisch verunreinigte Oberfläche, von
der eine Geruchsbelästigung
ausgeht, wurde eine verputzte und tapezierte Innenwand eines Hauses
gewählt,
die intensiv mit Urin eines Katers verunreinigt war. Ein Abwaschen
mit Wasser führte
zunächst
nicht zu einer Verminderung der Geruchsentwicklung.
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Die
erfindungsgemäße wäßrige Zusammensetzung
wurde auf die betroffene Wand aufgesprüht, so daß alle verunreinigten Stellen
gründlich
oberflächlich
benetzt waren. Innerhalb sehr kurzer Zeit, spätestens nach 2 bis 5 min war
der biologische Geruch neutralisiert, d. h. nicht mehr wahrnehmbar.
Diese Wirkung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in wäßriger Lösung hielt
auch nach dem Abtrocknen an und war über einen langen Zeitraum stabil.
So konnte auch nach zwei bis sechs Monaten kein Wiederauftreten
einer Geruchsbelästigung
von der behandelten Wandoberfläche
festgestellt werden.
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Vergleichsbeispiel: Zusammensetzung aus
Zinksulfat und Aluminiumsulfat.
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Zum
Vergleich mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
wurde eine wässrige
Lösung
von 2 Gew.-% Zinksulfat und 5 Gew.-% Aluminiumsulfat hergestellt.
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Beim
Test der Wirksamkeit in der Geruchsneutralisierung an einem Autositz,
auf dem ein Joghurt ausgelaufen war und von dem auch nach Abwischen
mit Wasser und Detergenz ein unangenehmer säuerlicher Geruch ausging, konnte
ebenfalls eine deutliche Reduktion des Geruchs biologischen Ursprungs
festgestellt werden. Die verunreinigte Oberfläche wurde mit der wässrigen
Lösung
vollständig oberflächlich eingesprüht. Jedoch
war die Vergleichszusammensetzung dahingehend nachteilig, daß sich auf
einer dunklen Stoffoberfläche
sichtbare helle Rückstände der
Zusammensetzung bildeten, wenn das Lösungswasser verdunstet war.
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Weiterhin
bestehen Bedenken hinsichtlich des Inhaltsstoffs Zinksulfat, da
dieses gesundheitlich nicht unbedenklich ist und insbesondere für Wasserorganismen
sehr giftig ist.